[CH] Käse-Loch-Käse-Loch-Käse. – Switzerland Light September 2020

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    [CH] Käse-Loch-Käse-Loch-Käse. – Switzerland Light September 2020

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    Im August 2020 verbringe ich, zusammen mit meinem Sohn und meinen Enkeln, eine Woche in Tirol. Dort stelle ich fest, daß die Alpen in diesem Sommer furchtbar überlaufen sind: Millionen von Deutschen und Holländern, die sich gegenseitig auf die Füße treten. Viel schlimmer noch: sie treten MIR auf die Füße, und das mag ich gar nicht. Auf den Hütten kriegst du kaum noch einen Platz, und vorab feste Buchungen zu machen, ist nicht nur vorgeschrieben wegen der Pandemie sondern auch höchst empfehlenswert wegen des Andrangs, gleichzeitig aber auch sehr Zeit raubend, eben wegen des Andrangs; oft bekomme ich nur die Auskunft „alles voll belegt“. Dabei mag ich genau dies eigentlich nicht: mich lange vorher festlegen, was ich wann wo tun will. So warte ich erst einmal bis September, bis der Rummel sich etwas verzogen hat.


    Generell muß ich beschämt gestehen, daß ich von der Schweiz bisher wenig gesehen habe. Als Student fand ich sie einfach zu teuer. Später hatte ich immer andere Prioritäten. Nun aber bietet sich die Gelegenheit, das Versäumte nachzuholen...


    Wenn man im Deutschen „Käse!“ sagt, ist es oft abfällig gemeint. Dabei ist Käse doch eine tolle Sache (besonders Schweizer Käse natürlich). Käse hat aber meist Löcher, Emmentaler Käse hat sogar richtig große Löcher. Auch meine Reise durch die Schweiz hatte Löcher, ordentlich große sogar, aber das gehört eben dazu: ohne Löcher wäre Schweizer Käse nicht original.


    #1 Käse: Mein Jura-Studium war nur kurz
    Von Basel fahre ich mit dem Zug auf einer Strecke, die ich bisher nicht kannte: am Nordrand des Jura entlang, erst nach Delémont, dann nach Moutier und von dort durch den Tunnel nach Grenchen, welches bekanntlich am Südrand des Jura liegt. Am Bahnsteig dort erwarten mich meine Freunde. Wir lernten uns kennen vor fast 30 Jahren, als wir noch jung und schön waren. Jetzt sind wir nur noch schön. Zwei Tage verbringe ich mit ihnen.
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    Wir fahren auch mit dem Auto auf die Hochfläche des Jura und machen dort eine kleine Wanderung: mein Jura-Studium sozusagen. Dieses ist aber nur sehr kurz: einen knappen Nachmittag lang. Dennoch gibt es eine tolle Felswand zu bestaunen, und mein Freund erzählt mir, daß einer seiner Bekannten dort hinunter gesprungen ist, um seinem Leben ein Ende zu setzen (es hat auch prima geklappt).
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    #2 Loch: von Grenchen nach Kandersteg
    Am Tag meiner Abreise haben wir eine wunderbare Aussicht von Grenchen auf die Alpen. Der Blick reicht bis zum Montblanc, über 150km Luftlinie entfernt (!!) – Das hat man nicht alle Tage; es muß wohl mir zu Ehren sein.
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    Dann fahre ich mit dem Zug über Biel und Bern nach Kandersteg. Besonders schön ist die Strecke am Thuner See entlang.
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    Toll sind auch die zwei Kehrtunnel der Bahnstrecke kurz vor Kandersteg (die kann man aber schlecht fotografieren). Wer durch den neuen Lötschberg-Basistunnel fährt, wird davon allerdings nichts mehr zu sehen bekommen (ebenso wenig wie von Kandersteg selbst), und letzteres ist ein Verlust, wie euch diese Bilder zeigen:
    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 2020-09 CH Loch_A_3.jpg Ansichten: 426 Größe: 1,40 MB ID: 3080810

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    Zuletzt geändert von Schwindelfrei; 12.10.2021, 06:43.

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    #2
    #3 wieder Käse: Was reimt sich auf „Kandersteg“?
    Welches Wort reimt sich perfekt auf „Kandersteg“? Na? Na??? --- Natürlich „Wanderweg“, ihr Schafsköpfe!

    Von Kandersteg aus mache ich vier Wanderungen, die erste davon um den Öschinensee herum (noch am Tag meiner Ankunft, also nur ein Halbtagsausflug). Den Öschinensee sieht jeder auf der Topokarte genau östlich von Kandersteg. Wer faul ist oder – wie ich damals – in Eile, kann den „Anstieg“ in wenigen Minuten mit dem Sessellift bewältigen.
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    Dort oben ist es wunderschön, und es sind entsprechend viele Ausflügler dort.
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    Ich probiere den Weg an der Ostseite des Sees; denn hier sind weniger Wanderer unterwegs. Der Blick über den See ist grandios.
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    An dieser letzten Stelle kehre ich aber um. Der Weg ist mir ab hier zu gefährlich für eine Begehung ohne Klettersteigset (zwei Wanderinnen, die mir entgegen kommen, benutzen ein solches, aber ich habe keines dabei). Wer hier ausrutscht, kollert erst ein paar Meter einen steilen Grashang hinunter und fliegt dann rund 100m über eine senkrechte Felswand, bevor er auf die Oberfläche des Öschinensees klatscht. Für mich muß das nicht sein; das dürfen andere probieren.
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      #3
      Für meine zweite Wanderung von Kandersteg aus habe ich mir aus der Topokarte eine Route zusammen gesucht, die mir interessant erschien: rund um den Berg „Chlyne Loner“ südwestlich von Kandersteg. Dabei ist „Chlyn“ die lautgerechte schriftliche Wiedergabe des Wortes „Klein“, so wie es im Schwyzertütsch ausgesprochen wird.

      Zunächst ist es ein gemütlicher Morgenspaziergang durch das Dorf ...
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      ... dann geht es mit der Seilbahn vom Talboden hinauf zur Alm. Die Alternativen zur Seilbahn sind entweder ein langer Klettersteig (für den ich nicht vorbereitet bin) oder eine noch viel längere Wanderung den Fahrweg entlang. – An der Bergstation der Seilbahn bin ich erst einmal verwirrt: wann ist die letzte Fahrt zurück nach Kandersteg?
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      Dann aber gehe ich los. Erst einmal wunderschön über das Almgelände nach Westen (vor mir eine Dame, die auf dem Weg nach Adelboden ist) ...
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      ... dann, nach Süden abzweigend, etwas steiler hinauf zum Alpschelegrat ...
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      ... und von dort, über die Südostflanke der Chlyne Loner ...
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      zum Pass „Bunderchrinde“. Von hier hat man einen guten Blick auf Adelboden:
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      Die Westflanke der Chlyne Loner ist eine große Schutthalde, und hier geht offenbar nur selten jemand: der Pfad durch den Schutt ist nicht gerade sehr ausgetreten. So erreiche ich bald den Paß auf der Nordseite der Chlyne Loner. Hier hat man die Option, noch schnell hinauf zu gehen zur Bunderspitze, und das tue ich denn auch gerne; denn das Wetter ist wunderbar, und ich habe richtig Lust darauf, heute noch einen Gipfel zu besteigen, wenigstens so einen kleinen, gerade einmal 2546m hoch - ein Klacks:
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      Die Aussicht nach Süden ist schön ...
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      ... und die Aussicht nach Osten noch besser – hinüber zu den markantesten Bergen des Berner Oberlandes:
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      Die Rückkehr zur Seilbahnstation ist unspektakulär, aber trotzdem schön:
      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 2020-09 CH Loner_13.jpg Ansichten: 743 Größe: 1,10 MB ID: 3080838

      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 2020-09 CH Loner_14.jpg Ansichten: 737 Größe: 1,64 MB ID: 3080837

      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 2020-09 CH Loner_15.jpg Ansichten: 749 Größe: 973,4 KB ID: 3080836
      Zuletzt geändert von Schwindelfrei; 27.02.2024, 09:04.

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      • Robtrek
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        #4
        "...auf die Hochfläche des Jura ... gibt es eine tolle Felswand zu bestaunen"
        Wo genau ist denn diese Felswand? Schön, hier auch mal ein Foto vom Schweizer Jura zu sehen. Das ist eine der schönsten Landschaften Europas, besonders der französischsprachige Teil.

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        • Flachlandtiroler
          Freak
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          #5
          Zitat von Robtrek Beitrag anzeigen
          Wo genau ist denn diese Felswand?
          Obergrenchenberg
          Meine Reisen (Karte)

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          • Schwindelfrei
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            • 13.11.2017
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            #6
            Platt – platter – am plattesten

            Ich war seinerzeit platt, jene lange Felswand zu sehen. Einzelne Felsen oder kurze Wände gibt es auch im Fränkischen oder Schwäbischen Jura, aber nicht so etwas (denke ich jedenfalls).

            Ich bin noch platter, dass Robtrek nun fragt, wo genau diese Felswand ist. Meine – offenbar falsche – Wahrnehmung war (bisher wenigstens), dass Robtrek ein Russland-Fan ist und sich für die Schweiz eigentlich nicht so sehr interessiert. Ob der Schweizer Jura wirklich „eine der schönsten Landschaften Europas“ ist, da bin ich nicht sicher. Das mag aber auch daran liegen, dass mein Jura-Studium eben nur kurz und oberflächlich war. Ich werde versuchen, mich zu bessern und auch den französisch-sprachigen Teil zu besuchen.

            Am plattesten bin ich aber, dass Flachlandtiroler sofort die Antwort auf Robtreks Frage weiss, noch bevor ich selbst dazu komme, etwas zu sagen. Korrekt: diese Felswand ist nahe Obergrenchen, also rund 3km nördlich der Stadt Grenchen bzw. etwa 12km westlich von Solothurn.

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            • opa
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              • 21.07.2004
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              #7
              Zitat von Schwindelfrei Beitrag anzeigen
              [CENTER][U][FONT=Calibri]Ich war seinerzeit platt, jene lange Felswand zu sehen. Einzelne Felsen oder kurze Wände gibt es auch im Fränkischen oder Schwäbischen Jura, aber nicht so etwas (denke ich jedenfalls).
              naja, nicht so ganz, aber soooooo weit weg jetzt auch wieder nicht:

              https://www.frankenjura.com/klettern/poi/16877

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              • Robtrek
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                • 13.05.2014
                • 757
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                #8
                Oh, was Felswände angeht kann ich auch noch was beitragen. Oder Wasserfälle, Canyons, Schluchten und eine Höhle, aus der ein großer Fluss entspringt. Das sind alles bekannte Attraktionen aus dem französischsprachigen Teil des Schweizer Jura. Jenseits der Grenze in Frankreich gibt's mehr davon. Die Schönheit dieser Landschaft erschließt sich, wenn man beim Kuhglockengebimmel einfach einen Tag lang querfeldein durch die Wiesen und Wälder wandert. Es ist gar nicht selten, dass man dabei auf niemanden trifft, außer ein paar Einsiedlerhöfe. Also meine Empfehlung ist ganz klar, im Schweizer Jura habe ich bestimmt 10x mehr Zeit verbracht als in Sibirien.

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                • opa
                  Lebt im Forum
                  • 21.07.2004
                  • 6732
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                  • Meine Reisen

                  #9
                  nur neugierdehalber: ist dieses obergrenchenberg eigentlich nur zum angucken, oder gibt es da auch was zum klettern?

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                  • Flachlandtiroler
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                    • 14.03.2003
                    • 29038
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                    • Meine Reisen

                    #10
                    Zitat von opa Beitrag anzeigen
                    nur neugierdehalber: ist dieses obergrenchenberg eigentlich nur zum angucken, oder gibt es da auch was zum klettern?
                    Edelgrat -- für ein Kletter-Walroß wie Dich aber viel zu einfach.
                    Meine Reisen (Karte)

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                    • dominik_bsl
                      Erfahren
                      • 13.02.2006
                      • 297
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                      • Meine Reisen

                      #11
                      Ich würde Opa eher die nahegelegene Balmflue Südwand, das Rüttelhorn oder den Klassiker Orvin empfehlen 👍

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                      • opa
                        Lebt im Forum
                        • 21.07.2004
                        • 6732
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                        #12
                        Zitat von dominik_bsl Beitrag anzeigen
                        Ich würde Opa eher die nahegelegene Balmflue Südwand, das Rüttelhorn oder den Klassiker Orvin empfehlen 👍
                        danke für die tipps! veilleicht schaffe ich es irgendwann mal!

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                        • Schwindelfrei
                          Gerne im Forum
                          • 13.11.2017
                          • 61
                          • Privat

                          • Meine Reisen

                          #13
                          Natürlich freue ich mich, dass mein Bericht ein wenig kommentiert wird. Die bisherigen Antworten beziehen sich aber gar nicht auf meine Wanderungen im Berner Oberland, sondern auf hypothetische Klettereien im Schweizer Jura, weitgehend losgelöst von meinem Bericht.

                          Wenn es um Felswände geht, kann ich das Ostufer des Öschinensees in die Diskussion werfen. Siehe folgendes Foto:
                          Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: 2020-09 CH Oeschinen_6.jpg
Ansichten: 497
Größe: 844,5 KB
ID: 3081709
                          Der Einstieg erfolgt vom Boot aus. Dann geht es senkrecht hinauf. Sicherung von oben ist möglich in der unteren Hälfte der Wand; denn an dem schmalen horizontalen Grasstreifen entlang ist ein Drahtseil angebracht.

                          Der rote Punkt markiert die Stelle, wo ich das Panoramafoto gemacht habe und dann umgekehrt bin, weil es mir zu riskant erschien, ungesichert auf jenem schmalen Grasstreifen entlang zu turnen.

                          Jetzt dürfen die Profis sich dazu äußern...

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                          • Robtrek
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                            • 13.05.2014
                            • 757
                            • Privat

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                            #14
                            Zitat von Schwindelfrei Beitrag anzeigen
                            Natürlich freue ich mich, dass mein Bericht ein wenig kommentiert wird. Die bisherigen Antworten beziehen sich aber gar nicht auf meine Wanderungen im Berner Oberland...
                            Vielleicht ist die Schweiz zu wenig exotisch / skandinavisch?

                            Dabei ist die Landschaft im Berner Oberland wirklich herrlich und war doch ein toller Einstieg, wenn du vom Land vorher noch nicht so viel gesehen hast. Die Bilder sprechen ja für sich.

                            Falls dich Eisenbahnstrecken interessieren, was im Bericht so ein bisschen durchklingt, dann wäre nächstes Mal auch die Fahrt ab Basel mit der kleinen Bahn durch den Jura interessant, über Glovelier - Saignelégier nach Chaux-de-Fonds. Das ist eine sehr schöne Panoramastrecke. Ab Chaux-de-Fonds kannst du mit dem Fahrrad durch den Jura fahren. Oder mit dem Bus kurz hoch zum Pass Vue des Alpes, wo es normalerweise eine 1A Sicht auf die ganzen Schweizer Alpen und den Mont Blanc gibt. Vom Pass aus dann immer auf dem Jurakamm Richtung Südwesten wandern - wenn du willst, ein paar Wochen lang bis Genf mit dem gleichen perfekten Blick auf die Alpen. Eine Situation mit zuviel Touristen auf einem Fleck wie bei deinem Besuch in Tirol ist auf dieser Strecke kaum vorstellbar.

                            Geht auch im Winter, der Jura ist überhaupt ein unglaubliches Gebiet für cross-country Skitouren und weitgehend schneesicher.

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                            • Schwindelfrei
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                              • 13.11.2017
                              • 61
                              • Privat

                              • Meine Reisen

                              #15
                              Vielen Dank für deine netten Vorschläge, Robtrek! Sie beziehen sich wiederum auf den Schweizer Jura - irgendwie kommen wir nicht los davon.... In der Tat fahre ich sehr gerne mit der Bahn. Es wäre mir allerdings zu einseitig, wochenlang nur durch den Schweizer Jura zu wandern. Ich überlege mir sehr sorgfältig, womit ich die Lebenszeit verbringen will, die mir voraussichtlich überhaupt noch bei guter Gesundheit verbleiben wird...

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                              • Schwindelfrei
                                Gerne im Forum
                                • 13.11.2017
                                • 61
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                                #16
                                Meine dritte Wanderung ist leicht, sogar leichter als ich gedacht hatte: von Kandersteg zum Gemmipass, wo das Berner Oberland an das Wallis grenzt. – Zunächst geht es, wieder mit einer Seilbahn, hinauf zum „Sunnbühel“ südlich von Kandersteg und von dort ganz einfach nach Südwesten. Der Weg ist nicht zu verfehlen; denn es ist von Anfang bis Ende eine breite, geschotterte Fahrstraße, was ich – ehrlich gesagt – ein wenig blöd finde.
                                Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: image_36122.jpg
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ID: 3082086

                                Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 2020-09 CH Gemmi_02.jpg Ansichten: 0 Größe: 1,54 MB ID: 3081843

                                Etwas abseits dieser Fahrstraße finde ich aber dennoch ein schönes Fotomotiv, einen Tümpel, in dem sich die Berge spiegeln:
                                Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 2020-09 CH Gemmi_03.jpg Ansichten: 0 Größe: 1,21 MB ID: 3081846

                                Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 2020-09 CH Gemmi_04_Q.jpg Ansichten: 0 Größe: 306,9 KB ID: 3081845


                                Mit dem Felsbrocken hier in der Bildmitte hat es eine besondere Bewandtnis: er markiert die Grenze zwischen den Kantonen Bern und Wallis.
                                Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 2020-09 CH Gemmi_06.jpg Ansichten: 0 Größe: 1,46 MB ID: 3081847
                                Hier haben sich die Walliser ein paar Dutzend Quadratkilometer Gelände nördlich der Wasserscheide gekrallt: naturräumlich gesehen, sind wir hier noch im Berner Oberland.


                                Schau, schau: am 11. September gab es schon einmal ein Malheur:
                                Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 2020-09 CH Gemmi_07_Q.jpg Ansichten: 0 Größe: 548,8 KB ID: 3081848
                                Sechs Männer kamen ums Leben durch einen „Gletscherbruch“. Die Vokabel verwundert und verwirrt mich, und ich denke darüber nach. Gemeinhin versteht man unter diesem Begriff eine Eisformation und nicht ein Unglück. Die Männer mögen unter einem abbrechenden Stück Gletschereis begraben worden sein, oder (sehr viel wahrscheinlicher, meiner Meinung nach) getötet worden sein durch eine Flutwelle entlang eines Baches, ausgelöst durch einen Gletschersee-Ausbruch. Am Ende des 19. Jahrhunderts waren die Alpengletscher ja bereits im Rückgang begriffen, und da mag es einen solchen Gletschersee-Ausbruch sehr wohl gegeben haben. – In jedem Fall war die Unglücksstelle selbst aber mit Sicherheit viel weiter oben am Hang des Altels, nicht hier unten bei dem Gedenkstein an der Fahrstraße. Nachdenklich wandere ich weiter.

                                Wer die Augen offen hält, sieht diese netten kleinen Details am Wegesrand:
                                Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 2020-09 CH Gemmi_058_Q.jpg Ansichten: 0 Größe: 953,5 KB ID: 3081850

                                Zwei Mountainbiker kommen mir entgegen. Hier schauen sie auf das Hotel Schwarenbach, am halben Weg zum Gemmipass gelegen:
                                Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 2020-09 CH Gemmi_09.jpg Ansichten: 0 Größe: 1,40 MB ID: 3081849


                                Immer weiter geht es die Fahrstraße entlang, nur mäßig spannend und wenig fotogen. Endlich erreiche ich den Gemmipass. Spektakulär die fast senkrechten Felsenklippen auf der Südseite.
                                Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 2020-09 CH Gemmi_10_Q.jpg Ansichten: 0 Größe: 309,6 KB ID: 3081852
                                Im Mittelgrund das Gebäude eines verlassenen Hotels, alles anderes als eine Augenweide. Was macht man mit so einem Ding? Der Abbruch und Abtransport des Bauschutts würden wohl eine Unmenge Geld verschlingen, aber es nur hier so stehen und langsam verfallen zu lassen, ist ja auch keine Lösung. Gleich daneben steht ein modernes Gebäude mit einem riesigen Cafe, wo die zahlreichen Gäste, die mit der Seilbahn von der anderen Seite herauf gekommen sind, sich bewirten lassen, während sie die unvergleichliche Aussicht genießen.

                                Hier ist sie nun, die unvergleichliche Aussicht: steil hinunter nach Leukerbad und weiter ins Wallis. Toll! Über die Klippen sind ein paar Drahtseile gespannt, auf denen man mit Hilfe eines Klettersteigsets entlang laufen kann, hoch über dem Abgrund – ein Nervenkitzel schon beim Zuschauen.
                                Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 2020-09 CH Gemmi_11b.jpg Ansichten: 0 Größe: 943,1 KB ID: 3081851
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                                Zuletzt geändert von Schwindelfrei; 12.10.2021, 08:41.

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                                • Robtrek
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                                  • 13.05.2014
                                  • 757
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                                  #17
                                  Ich hab noch mal ne Frage zum Oeschinensee, so wie ich verstanden habe bist du da im Uhrzeigersinn herumgelaufen? Und die Felswand mit dem schmalen Band zum Laufen ist dann am Ostufer oder am Südufer? Auf der Swiss Topokarte ist da ja ein richtiger Wanderweg eingezeichnet, ist das der Pfad durch die Felswand auf deinen Fotos?

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                                  • Schwindelfrei
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                                    • 13.11.2017
                                    • 61
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                                    #18
                                    Zitat von Robtrek Beitrag anzeigen
                                    Ich hab noch mal ne Frage zum Oeschinensee, so wie ich verstanden habe bist du da im Uhrzeigersinn herumgelaufen? Und die Felswand mit dem schmalen Band zum Laufen ist dann am Ostufer oder am Südufer? Auf der Swiss Topokarte ist da ja ein richtiger Wanderweg eingezeichnet, ist das der Pfad durch die Felswand auf deinen Fotos?

                                    Hier der Ausschnitt aus der Swiss Topokarte:
                                    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Oeschinenseekarte_annotiert.JPG Ansichten: 0 Größe: 246,2 KB ID: 3081866

                                    Von der Sessellift-Station (links im Bild) bin ich dort gegangen, wo ich hier die gelben Punkte eingezeichnet habe. Alles ganz leichte Wanderwege, Mittelgebirgs-Qualität. Dann aber, am Ostufer des Sees, wird es immer gefährlicher - nix mehr von wegen Mittelgebirge - und dort, wo hier der rote Punkt ist, bin ich umgekehrt. Das ist also dieselbe Stelle wie an dem roten Punkt in Beitrag #13. Wie gesagt: ab hier zu riskant nach meinem Geschmack. Mit Klettersteigset als Sicherung kann man es aber machen, leicht sogar. Es geht ja eigentlich fast horizontal dahin, keinerlei "Klettern" o. ä. Nur ausrutschen darfst du auf keinen Fall, sonst fliegst du über die Wand hinunter und bist weg vom Fenster.

                                    Das Foto in Beitrag #13 habe ich von Nordwesten her aufgenommen.

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                                    • Flachlandtiroler
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                                      • 14.03.2003
                                      • 29038
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                                      #19
                                      @Oeschinensee:
                                      Das ist die "Untere Fründenschnur", T4 auf der SAC-Skala also technisch keine große Herausforderung, eher eine mentale.

                                      @Gemmiweg:
                                      Lustig dass Du die Straße blöd findest. Die Berner und die Walliser haben im 18. Jhd. alles Geld zusammengeliehen, um diesen Paß so gut wie möglich für Maultiere auszubauen. Der angestammte alte Weg über den Lötschenpaß stieg ja bis 2700m an und war nur sehr kurz im Jahr passierbar, daher wurde der Gemmi ausgebaut.
                                      Hättest Du den Gemmiweg runter nach Leukerbad weiterfolgt, wärst Du aus dem Staunen nicht mehr herausgekommen schätze ich.
                                      Wikipedia dazu

                                      @"Gletscherbruch":
                                      Der Berg Altels östlich des Gemmiwegs bildet eine riesige, steile Platte (35...45 Grad, weit über tausend Meter hoch), auf der früher ein Gletscher lag der immer mal wieder in einer gigantischen Lawine zu Tal kam. Der Gletscher ist wirklich abgebrochen und über viele Hundert Meter auf die Spittelmatte heruntergstürzt. Tote Kühe oder Schafe gab's auch... Schweizer LK
                                      Zuletzt geändert von Flachlandtiroler; 11.10.2021, 10:50.
                                      Meine Reisen (Karte)

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                                        • 13.11.2017
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                                        #20
                                        Jetzt einmal eine Frage zum Technischen: ich wollte das erste Foto in Beitrag #16 durch ein anderes ersetzen (Querformat statt Hochformat). Auf dem Endgerät, mit dem ich die Änderung vorgenommen habe, sehe ich auch das neue Foto dort, wo ich es eingefügt habe; auf meinem Smartphone aber nicht, auf meinem Tablet auch nicht. Unter "Angehängte Dateien" taucht es aber wieder auf. - Was ist da los??

                                        Und warum zum Kuckuck kriegt der Leser denn überhaupt ständig diese "Angehängten Dateien" noch einmal angezeigt? Sie sind doch schon im Text. Ohnehin ist diese Anzeige unvollständig (Gott sei Dank, könnte man sagen, denn die Duplizierung nervt sowieso nur). - Was mache ich falsch?

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