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Bisher bin ich nur ein einziges Mal mit einem Nachtzug gereist. Es war auf der Strecke von Stockholm nach Abisko, die sicher viele hier kennen. Da mir aber diese Fahrt so sehr gefiel, freute ich mich schon sehr auf die nächste nächtliche Zugfahrt und wollte als überzeugter Bahnfahrer zukünftig nach Schweden auch mit dem Nachtzug anreisen. Ich bin nun natürlich etwas traurig darüber, lesen zu müssen, dass immer mehr Nachtzugfahrten eingestellt werden. Selbst wenn ich die nostalgischen Schwärmereien einmal ausblende, kann ich nicht nachvollziehen, warum die Nachfrage nicht ausreichend ist, um die Verbindungen aufrecht zu erhalten. Die Alternativen im Bereich des Flugverkehrs werden für den nicht-umweltbewussten, zeitorientiert handelnden Menschen natürlich immer reizvoller, aber anstatt zum Beispiel früh morgens einen Flieger zu nehmen, dort alle Sicherheitsvorkehrungen auf sich nehmen zu müssen und anschließend die Reisezeit in einem engen Sitz zu verbringen, ist es doch viel angenehmer schnell in den Zug zu steigen und die Nacht dann schlafend zu verbringen und am nächsten Morgen ausgeruht aufzuwachen.
Aber gut, in recht naher Zukunft wird der Nachtzug wohl für die meisten keine Alternative mehr zu den immer kürzeren Reisezeiten im Flugzeug sein. Ich frage mich nur immer, wie gerade Leute hier aus dem Forum, die ja während ihrer Trekkingaktivitäten eine intakte Natur vorfinden möchten, es mit sich vereinen können, das doch deutlich umweltschädigendere Flugzeug zu nutzen und diese Einstellung auch noch offenkundig hier im Forum postulieren.
So Umweltschonend sind Züge leider auch nicht. Besser als zu fliegen, aber Busse und oft auch Autos sind sanfter zur Natur. Warum also fährst du nicht mit dem Bus?
Viele Ziele lassen sich nur sehr mühsam und langsam mit anderen Verkehrsmitteln erreichen als dem Flugzeug. Wenn Bahntickets dann auch noch mehr kosten als ein dreistündiger Flug und 2 Tage mehr Urlaub dabei draufgehen, muss man schon sehr lange darüber nachdenken die Bahn zu nutzen.
Da ich mit Ausnahme des lange verschwundenen Talgo-Nachtzuges und des "Balti-Express" von Litauen nach Tallinn noch nie im Nachtzug wirklich erholsam geschlafen habe, vermisse ich dieses Angebot nicht wirklich. Leider haben offenbar alle mitteleuropäischen Bahnen nie darüber nachgedacht, wie man das Produkt unter diesem Gesichtspunkt attraktiver machen könnte. Stattdessen sind noch in den achtziger/neunziger Jahren Wagen ohne Scheibenbremsen gekauft und Liegewagen gebaut worden, die eigentlich unter das Verbot der Käfighaltung fallen müssten.
OT: Die Ökobilanz Zug/Flug/Bus/Auto/Fähre ist ein schwieriges Thema. Nur den CO2-Ausstoß bei Idealauslastung zu vergleichen springt da zu kurz. Flächenversiegelung oder Aufwand zur Herstellung des Verkehrsmittels gehören mindestens dazu.
Alles unter Nutriscore "D" ist rausgeschmissenes Geld.
OT: Die Ökobilanz Zug/Flug/Bus/Auto/Fähre ist ein schwieriges Thema. Nur den CO2-Ausstoß bei Idealauslastung zu vergleichen springt da zu kurz. Flächenversiegelung oder Aufwand zur Herstellung des Verkehrsmittels gehören mindestens dazu.
OT: Stimme ich dir zu. Das ist wirklich sehr schwierig. Ist wie bei dem Beispiel von dem Kauf eines Apfels aus Neuseeland. Wenn man die Transportmittel richtig wählt, kann der zu weniger CO2 Belastung geführt haben als ein Apfel aus der Region.
Für mich hat die Anreise mit der Bahn verschiedene Vorteile, für die ich auch eine allenfalls mühsamere Fahrt in Kauf nehmen werde.
Mit ein Hauptgrund:
Ich fliege einfach nicht gerne. Da bin ich jedes Mal froh wenn ich wieder festen Boden unter den Füssen habe.
Gruss
Henning
Es gibt kein schlechtes Wetter,
nur unpassende Kleidung.
Die verschiedenen Anreisemöglichkeiten zum Urlaubsort wurden hier im Forum ja schon in einem interessanten Thread kontrovers diskuttiert.
Ich hatte vor, zukünftig auf Reisen auch den Nachtzug mit einzubeziehen (aus eher subjektiven Gründen, aber angenehm fand ich meine eine Nachtzugfahrt auch) und bin über diese Entwicklung daher traurig und auch ein wenig überrascht. Der Bus stellt für mich keine wirkliche Alternative dar (zu unangenehm, eng, zu wenig Bewegungsmöglichkeit, außerdem finde ich Blechlawinen auf Straßen nicht schön anzuschaun). Da bleibt wohl in absehbarer Zukunft nur noch die Tagesverbindung oder Urlaub in der Region.
Die Nachtzüge nach Lappland fahren schon sehr lange im staatlichen Auftrag, weil ein kommerzieller Betrieb auf der Strecke nicht möglich ist.
Hm, in Österreich fahren alle Züge mit Ausnahme Wien - Salzburg im staatlichen Auftrag, weil ein kommerzieller Betrieb auf allen anderen Strecken (angeblich) nicht möglich ist.
Nachtzüge sollten nicht unwirtschaftlich aufrecht erhalten werden solange Tagzüge auf der Strecke verkehren, das wäre kompletter Unsinn da purer Bequemlichkeit der Reisenden geschuldet. Sinnvoller ist es eher Tagstrecken zu erhalten denke ich die sonst gar nicht mehr verkehren würden.
Nachtzüge sollten nicht unwirtschaftlich aufrecht erhalten werden solange Tagzüge auf der Strecke verkehren, das wäre kompletter Unsinn da purer Bequemlichkeit der Reisenden geschuldet.
Da möchte ich zu bedenken geben, dass die Alternative für mich oft nicht "Tagzug oder Nachtzug" heißt, sondern auf Dienstreise "Flieger oder Nachtzug" und ganz konkret für die Nachtzugverbindung nach Skandinavien "Nachtzug oder Auto". Überspitzt gesagt: Wenn kein Nachtzug fährt, braucht auch kein Tagzug zu fahren.
Zu meinem Glück erreiche ich bei Abfahrt morgens um 4:00 Uhr laut Fahrplan noch den frühen Nachtzug ab Stockholm, so dass ich nicht auf den hier besprochenen Nachtzug nach Kopenhagen angewiesen bin. Angenehmer wäre eine Abfahrt abends um 20:00 Uhr mit dem Nachtzug, aber dieses Jahr fährt der ja auch die Hälfte der Saison nicht, wegen der Bauarbeiten an der dänischen Grenze...
Das Problem hat in einer Sendung die letztens lief ein ehemaliger Vorstand der SBB auf den Punkt gebraucht.
Personenverkehr dient dem Transport von Personen, nicht dem Geld verdienen.
Wenn sich das mal herumgesprochen hat und die Einstellung durchgesetzt hat, bekommen wird die besten Bahnverbindungen die man sich vorstellen kann, so wie die Schweizer und dann werden die Züge auch angenommen und schwupps werden sie wirtschaftlich, bzw wirtschaftlicher.
In dem man Züge einstellt wird NICHTS besser, es werden nur immer weniger damit fahren und dadurch werden die Strecken immer unwirtschaftlicher.
Deswegen klotzen nicht kleckern und alles wird gut.
Nur, Verkehrspolitiker in Deutschland setzen auf die Straße und wo das hinführt sieht man.
Züge sind nur dann dem Flugzeug auf Langstrecke Konkurrenz, wenn sie etwas bieten was das Flugzeug nicht kann, Bequemlichkeit.
Dazu muß man aber auch moderne Waggons bieten und nicht die 40 jahre alten Dinger in denen es ständig Störungen gibt.
Also klotzen nicht kleckern.
Das Problem hat in einer Sendung die letztens lief ein ehemaliger Vorstand der SBB auf den Punkt gebraucht.
OT: Natürlich sagt er das! Wenn er selbst keine Wirtschaftlich Rentable Firma leiten kann, muss er eben andere Argumente finden um an Geld zu kommen und wenn man von den Kunden kein Geld bekommt, weil sie sich nicht für die eigene Dienstleistung interessieren, fängt man eben an zu jammern und hofft auf Staatliche Subventionen
Infrastruktur ist Staatsaufgabe, dafür zahle ich Steuern und nicht zu knapp.
Ist wie mit der Maut ich zahle KFZ Steúer, die bringt von allen zusammen 50 Milliarden im Jahr, davon könnte man beheizte Straßen bauen.
Der Staat schmeisst das Geld zum Fenster raus und wenn es dann fehlt, wo es wirklcih gebraucht wird, wird eben flugs eine Sonderabgabe beschlossen und Staatsbetriebe privatisiert.
Die Schweiz sieht das anders.
Infrastruktur ist Staatsaufgabe, dafür zahle ich Steuern und nicht zu knapp[/OT]
Die Infrastruktur wird ja auch vom Staat bezahlt (Schiene). Der rollende Fernverkehr sollte aber weitgehend subventionsfrei erfolgen. Wozu soll der Staat einen Nachtzug ins Ausland bezahlen, wenn ihn außer dir kaum jemand nutzt? Das ist genauso verbranntes Geld wie bei Flughäfen die nur von Subventionen leben. Soll der Staat die auch weiter am Leben erhalten, nur weil du die ja vielleicht irgendwann mal nutzen könntest?
Ja es ist die Aufgabe des Staates Züge zu erhalten, Flughäfen zu genehmigen und Straßen zu bauen.
Warum kommen dabei die Züge immer zu kurz? bzw werden riesige Summen in Unsinn investiert wie S21, aber gleichzeitg fehlen ganz Streckenabschnitte auf denen der ICE nur 100 km/h fahren darf.
Wenn die Nutzer eines Nachtzuges nur 200 statt 400 Leute sind dann hänge ich eben die Hälfte der Waggons ab.
Der Energieverbrauch sinkt, der Verschleiß an Lok und Wagen ebenso und die drei Schaffner kosten bei den Löhnen der Bahn ja auch kaum was und dann mache die Tickets 5% teurer. Wer sagt denn, daß es billig sein muß?
Ja es ist die Aufgabe des Staates Züge zu erhalten, Flughäfen zu genehmigen und Straßen zu bauen
Es ist aber nicht Aufgabe des Staates Nachtzüge ins Ausland zu erhalten. Ginge es um eine komplette Streckeneinstellung wäre ich voll bei dir. Aber darum gehts ja nicht, es gibt weiterhin die Möglichkeit diese Ziele zu erreichen.
...Aber darum gehts ja nicht, es gibt weiterhin die Möglichkeit diese Ziele zu erreichen
Für viele ist aber die Tagverbindung keine Alternative: statt als Direktverbindung heißt es dann mehrfach umsteigen. Noch härter trifft es in der Beziehung die Fahrgäste aus der Slovakei oder Tschechien, die ebenso diesen Zug nutzen.
Tagverbindungen sind eigentl. nur für diejenigen interessant die (nur) nach Kopenhagen wollen. Für die anderen die diesen Zug als Sprungbrett in den Norden nutzen, wird es schwierig bis unmöglich einen der abendlichen Nachtzüge in Stockholm noch zu erreichen.
Das wiederum glaube ich nicht. Wenn der sprit teurer wird fährt ja auch niemand langsamer.
Es ist aber nicht Aufgabe des Staates Nachtzüge ins Ausland zu erhalten.
Es ist die Aufgabe eine europäische Vernetzung herzustellen und wenn im Netz ein Zug fehlt funktioniert es nicht mehr, ist deswegen obsolet.
Alles soll im europäischen Rahmen geschehen und bei der Bahn macht jeder was er will? so nicht.
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