[NO] Rondane im Sommer

[Isildur]

Belge Danke für das Feedback mit Zeitangaben! Meine Idee war von Musaeter oder Spranget aus zu starten. Wenn ich es richtig sehe gehst Du von einem anderen Startpunkt weiter im Süden aus? Ich hatte geplant am 1. Tag von Musaeter/Spranget nach Rondvassabu zu laufen (entweder direkt oder über Ulöyhytta). Und dann Deine Route, wobei ich die 10h vermutlich ggf. aufteilen würde. Daher meine Einschätzung, dass mir noch Zeit bleibt für Abstecher.

ps: Zusätzlich würde ich eine Nacht in Otta auf dem Campingplatz verbringen um morgens um 09:00h den Bus nach Musaeter/Spranget zu nehmen, den Tag hab ich nicht mitgezählt.

[TilmannG]

Hei Isildur,
bin erst jetzt wieder online, aber vor allem Belge hat ja gut geholfen.
Hinsichtlich der persönlichen Ausrüstung möchte auch ich nicht in Detailberatung gehen. Letzlich empfiehlt halt jeder seine Lieblingsstücke. M.E. haben Einsteiger oft zu viele Sachen mehrfach dabei - von der Unterwäsche bis zu den Fleece. Dafür fehlt es dann an dem Schutz, den man selten, dann aber wirklich braucht, z.B. Handschuhe.
Nicht dass man auch quasi Biwaks im Tarp nicht genießen könnte, aber solide planbar ist das über mehrere Tage eher nicht. Gute Regeneration mit guter Ernährung und gemütlichen Nächten gibt dir tagsüber viel Power für z.B. Gipfelabstecher.
Am ersten Tag von unserem Bericht hatten wir Ende August ja Nachtfrost bis hinunter in die bebuschten Täler. Und waren den ganzen Tag mit Anorak und Handschuhen gelaufen, trotz viel blauem Himmel. Das kommt bei mir (selbst auf Skitour) kaum mal vor!
Noch zum Vergleich Hardanger Vidda - Rondane/Dovre: Vidda liegt halt ein bisschen tiefer und bekommt mehr Niederschlag. In den langen Tälern und um die Gipfel von R/D können sich die eh schon starken Windgeschwindigkeiten noch einmal deutlich aufsteilen. Es ist ein bisschen rauer dort...Rondane hat ein sehr gut ausgebautes Hüttennetz und deutlich markierte Wege. Im Dovre sind die Abstände zwischen den Hütten sehr weit, daher sind (abseits von Snoheim/Snohetta) weniger Leute unterwegs.

Ich wünsch dir eine schöne Tour!

[Pfiffie]

Ich hoffe es ist ok wenn ich den Thread mal kurz kapern tu , für einen Extrathread ist es zu wenig.

Ich hab ebenfalls 5-6 tage geplant im Rondane zu wandern (erste Septemberhälfte).
Da ich in der Nähe einen festen Standort habe kann ich sogar ein gutes Wetterfenster abwarten. Ich habe eine etwa 52km lange Runde von Straumbu geplant. Von Rondfassbu soll es nicht den normalen weg oben über den See Richtung Doralseter gehen, sondern über den Pass westlich von Gipfel Storsmeden.

Wie sind die Zeltmöglichkeiten zwischen Rondfassbu und Pass, also wenn man zum Beispiel am Tag vor der Überquerrung schon ein paar Höhenmeter ablaufen möchte, bzw hinter dem Pass, ab wann kann man mit Zeltstellen rechnen.
Im Moment kann ich den Pass eher schlecht einschätzen, nachdem ich gelesen hab, dass Schwindelfreiheit erforderlich ist, bin ich doch etwas stutzig geworden. Es geht um die letzten 150hm, laut Basecamp 47% Steigung. Vll hat ja jemand ein Bild von ganz nah oder kann etwas beschreiben. Im Internet hab ich nur eins gefunden, das ist zu weit weg für eine Einschätzung.

Vielen Dank schon mal

[TilmannG]

Hier ist der Pass, aufgenommen beim Abstieg vom Høgronden:



crop >klick für groß:



Sieht jetzt nicht dramatisch aus. Rondhalsen ist flacher, nicht auszuschließen dass man da auch einen Fleck fürs Zelt findet, aber eher ungewiss, auch wg Wasser. Ich würde bis zu den Bergedalstjønnin (siehe Foto) runter laufen, dort sicher sehr schön.
Schöne Tour wünscht Tilmann

[Pfiffie]

Oh, das dürfte nicht der Pass sein den ich meinte. Wenn man beispielsweise von Rondvassbu auf den Trolltinden Gipfel will, muss man da hinauf zu den Pass und steigt ins Langholet ab. Eventuell war meine Beschreibung etwas dürftig

[TilmannG]

Ok, du meinst das Langholbandet. Da hatte ich aber auch "west Storsmeden" überlesen...
Dieser Übergang ist von S mittelsteiles kompaktes Geröll, oben ohne ausgeprägten Pfad, vielleicht mühsam, aber an sich unproblematisch. Den Abstieg nach N kenn ich nicht, kann mir aber nicht vorstellen, dass es da größere Probleme gibt. Bei norge i bilder kannst ihn dir in 3D anschauen:



Im Kaldbekkbotn gibt es kaum eine Zeltmöglichkeit. Am See 1540m haben wir mühsam eine leicht schräge Fläche genutzt. Auf dem Bandet gibt es kein Wasser. (Kannst im eingangs dieses Fadens verlinkten Bericht "Rondane XXX" nachlesen.) Im Langholet ist erstmal auch nur Schotter. Ich würde erst ab See 1450m (Langholvatnet) mit evtl. bescheidenen Camp-Möglichkeiten rechnen.
Grüße von Tilmann

[Ljungdalen]

Tour mit paar Bildern, speziell Nordseite des Passes (Schnee, allerdings im Juni!)

[Pfiffie]

Danke Ljungdalen (es ja doch alles im Internet, man muss nur besser suchen ), scheint ja ganz machbar zu sein wenn der da schon runter rutscht, sehr beruhigend

[Prachttaucher]

Was kann man denn in den bedienten Hütten kaufen ? Nur Schokolade und vielleicht Kekse oder auch Knäcke, Auflage, Reis, Nudeln ? Ich will nicht unnötig Essen schleppen. Kann man auch tagsüber dort einkehren oder gibt es nur feste Essenszeiten und nur mit Anmeldung ? Durch Corona ist sicher auch noch alles anders ?

In der Hardanger Vidda war das für mich einfacher, weil ich dort an genügend unbedienten Hütten vorbei kam. Die anderen hatten dort aber wirklich nur mal Schokolade oder Erdnüsse soweit ich mich erinnere.

[below]

Da lese ich doch gern mal mit, wir sind vom 08.-13. im Rondane. Ursprünglich wollten wir in einer großen 8 durch den ganzen Rondane (mit deutlich mehr Zeit), haben aber jetzt umgeplant, werden dort nur eine Woche verbringen und dann noch zwei Wochen Angelurlaub am Syvdefjord dran hängen.

Genaue Route steht noch nicht fest, wir sind zu dritt unterwegs, meine Frau, unser Sohn (13) und ich. Aber im Zelt ;)

Schlafsäcke haben ebenfalls Komfortemperatur von -2°C (der meiner Frau von -9°), aber da mache ich mir im Zelt weniger sorgen.

Starten werden wir auf jeden Fall auch am Parkplatz Spranget. Vermutlich dann grob die Runde Rondvassbu, Rondhalsen, Langglupdalen, Bjørnhollia. Vielleicht sieht man sich ja mal auf dem Weg. ;)

[Pfiffie]

Ok, du meinst das Langholbandet. Da hatte ich aber auch "west Storsmeden" überlesen...
Dieser Übergang ist von S mittelsteiles kompaktes Geröll, oben ohne ausgeprägten Pfad, vielleicht mühsam, aber an sich unproblematisch. Den Abstieg nach N kenn ich nicht, kann mir aber nicht vorstellen, dass es da größere Probleme gibt. Bei norge i bilder kannst ihn dir in 3D anschauen:



Im Kaldbekkbotn gibt es kaum eine Zeltmöglichkeit. Am See 1540m haben wir mühsam eine leicht schräge Fläche genutzt. Auf dem Bandet gibt es kein Wasser. (Kannst im eingangs dieses Fadens verlinkten Bericht "Rondane XXX" nachlesen.) Im Langholet ist erstmal auch nur Schotter. Ich würde erst ab See 1450m (Langholvatnet) mit evtl. bescheidenen Camp-Möglichkeiten rechnen.
Grüße von Tilmann

Danke TillmannG, ich hab das irgendwie nicht gesehen. Denke jetzt hab ich einen guten Eindruck, werde lieber so planen dann relativ weit ab zu steigen. Die Karte ist Prima, etwas genauer als Google Earth

[Isildur]

Freut mich, dass hier noch mehr Fragen und Infos zusammen kommen!

Die Frage von Prachttaucher würde mich auch interessieren! Gibt es auf den Hütten (Rondvassbu, Bjørnhollia, Dørålseter, Grimsdalshytta) rel. zuverlässig Essen zu kaufen (wenn ja was, Trekkingnahrung, Nüsse, Müsli etc)? Dann könnte ich für die rel. lange Zeit einiges an Gewicht sparen.

Daneben überlege ich noch bzgl. Gipfeln. Nach einer kleinen Testtour in der sächsischen Schweiz schätze ich, dass es sinnvoller für mich ist einen Gipfel, wenn dann ohne großes Gepäck zu machen. Das hieße dann Zelt mit Sachen drin stehen lassen, Stelle gut merken und mit kleinem Daypack oder leerem Trekkingrucksack mit Wasser und Proviant hoch. Gibt es da was zu beachten (klauen wird ja sicherlich in den Gegenden keiner was)? Ich überlege welcher Berg und Aufstieg sich eigenen würde. Rondslottet ist der bekannteste, evtl. hier von Rondvassabu hoch (lt. DNT 4,5h rauf und 3h runter). Das wäre nach den Zeitangaben schon ein recht strammes Programm. Kann man hier auch evtl. schon etwas höher zelten (z.B. Rondholbekken)? Der östliche Aufstieg ist mit 7h rauf und 5h runter, also an einem Tag nicht machbar angegeben. Ich bin auch offen für andere schöne Berge, die sich lohnen.
Abhängig davon überlege ich, ob ich über Bjørnhollia (Rondavassabu-Bjørnhollia sieht schön flach und gut zu laufen aus?) laufe oder von Rondvassabu über den Rondhalsen nach Norden. Hat jemand ne Einschätzung welche Strecke schöner bzw. einfacher ist?

Abgesehen davon noch die Frage: Muss ich in den Tälern rund um/in Rondane in der Jahreszeit mit Mücken oder Zecken rechnen? Insbesondere Zecken waren bei meiner Testtour hier in D eine (recht gefährliche) Plage. In den Bergen wird es ja vermutlich kein Problem sein.

below Meinst Du Juli oder August? Falls Juli, dann berichte gerne mal, wie es war. Ich werde Ende Juli/Anfang August dort sein.

[below]

Hi, den Monat vergessen, wir sind im August da

[Ljungdalen]

Das hieße dann Zelt mit Sachen drin stehen lassen, Stelle gut merken und mit kleinem Daypack oder leerem Trekkingrucksack mit Wasser und Proviant hoch. Gibt es da was zu beachten (klauen wird ja sicherlich in den Gegenden keiner was)? Ich überlege welcher Berg und Aufstieg sich eigenen würde. Rondslottet ist der bekannteste, evtl. hier von Rondvassabu hoch (lt. DNT 4,5h rauf und 3h runter). Das wäre nach den Zeitangaben schon ein recht strammes Programm.

Zelt stehen lassen ist kein Problem und allgemein üblich. Wobei ich die (wenigen) "Wertsachen", die ich dabei habe, bei sowas immer mitnehme. Habe auch schon gelegentlich Rucksäcke einfach so in der Gegend herumstehen sehen (und das selber gelegentlich gemacht, bei Abstechern, wenn ich später noch weiter wollte).

Die Zeitangabe ist ziemlich "konservativ". Wenn man einigermaßen in Form ist und die Bedingungen gut sind, schafft man das auch bedeutend schneller (hoch max. 3 h?)

[Fjellfex]

Freut mich, dass hier noch mehr Fragen und Infos zusammen kommen!

Die Frage von Prachttaucher würde mich auch interessieren! Gibt es auf den Hütten (Rondvassbu, Bjørnhollia, Dørålseter, Grimsdalshytta) rel. zuverlässig Essen zu kaufen (wenn ja was, Trekkingnahrung, Nüsse, Müsli etc)?.

Das sind bewirtschaftete Hütten, bei denen man davon ausgeht, dass man da Halbpension nimmt. Auf den DNT-Hütten hat man auch einen kleinen Shop, wo man Schokoriegel und andere Kleinigkeiten kaufen kann, eventuell auch Trekkingnahrung.... und wenn man gaaaanz lieb fragt, bekommt man aus der Küche wohl auch ein paar Nudeln oder Brot.

Zu den Gipfeln: mit leichtem Tagesrucksack dürfte man auch schneller sein, aber zum Beispiel auf dem Weg zum Rondslottet ist vor dem Vinjeronden ne Menge Blockwerk, das wirklich etwas Zeit kostet.

Der Weg Björnhollia-Rondvassbu ist eine Autobahn.

Was die Wertsachwenthematik angeht: das sehe ich wie Ljungdalen.

Zecken gibt es inzwischen auch in Norwegen, aber nicht in dieser Höhe. Mücken eventuell, aber konkret dort wegen der Höhe auch eher nur moderat.

[TilmannG]

Im Rondholbekken gab es Zelte. Im Langglupdal mussten wir am Fuss des Abstiges vom Rondslottet etwas suchen, haben dann aber einen schönen Platz gefunden, siehe den verlinkten Bericht.
Neben Rondslottet sind Storronden und Høgronden viel besuchte Gipfel mit prächtiger Aussicht und tollem Ambiente. (Veslemeden wohl auch, kenn ich aber nur vom Frühwinter.) Bei allen sehr gut markierte Pfade, die sich im Gipfelbereich im Schotter verlieren. Eine markante Aufstiegslinie ist aber eigentlich immer erkennbar. Auf der SE-Schulter vom Høgronden gibt es mit Høgrondbue einen Unterstand, m.E. aber ohne Wasser.

[Isildur]

Ljungdalen Danke. Denke so werde ichs auch machen.

Fjellfex

Der Weg Björnhollia-Rondvassbu ist eine Autobahn.

Bezieht sich das darauf, dass der Weg flach und einfach ist oder dass er völlig überlaufen ist? Würdest Du allgemein eher den Weg über Björnhollia oder über Rondhalsen->Bergedalstjönnin empfehlen?

TilmannG Danke für die detaillierten Infos zu den Gipfeln.

[Fjellfex]

Bezieht sich das darauf, dass der Weg flach und einfach ist oder dass er völlig überlaufen ist? Würdest Du allgemein eher den Weg über Björnhollia oder über Rondhalsen->Bergedalstjönnin empfehlen?

Genau: Rondvassbu-Björnhollia ist eine relativ kurze Etappe mit wenig Höhenmetern. Könnte auch gut besucht sein, da zwischen zwei großen bewirtschafteten Hütten gelegen.
Die Etappe über Rondhalsen kenne ich nicht. Landschaftlich bestimmt viel interessanter... aber auch dem Wetter viel mehr ausgesetzt. Bei üblem Wetter würde ich eher die Talroute nehmen, bei schönem Wetter über Rondhalsen.

[Isildur]

Genau: Rondvassbu-Björnhollia ist eine relativ kurze Etappe mit wenig Höhenmetern. Könnte auch gut besucht sein, da zwischen zwei großen bewirtschafteten Hütten gelegen.
Die Etappe über Rondhalsen kenne ich nicht. Landschaftlich bestimmt viel interessanter... aber auch dem Wetter viel mehr ausgesetzt. Bei üblem Wetter würde ich eher die Talroute nehmen, bei schönem Wetter über Rondhalsen.

Danke für die Einschätzung, das hilft mir bei der Auswahl. Die Gegend um Björnhollia sah in dem Bericht ja auch sehr hüsch aus.

Haben die Hütten auch ein gastronomisches Angebot für Wanderer die vorbeikommen aber nicht blieben (wie die Almen in den Alpen) oder ist das rein auf Übernachtung ausgelegt? Daran schließt sich die Frage an, wie es dort z.B. mit Powerbank aufladen aussieht, ich will als Deutscher da nicht negativ auffallen, weil ich die Gepflogenheiten nicht kenne.

ps: Falls noch jemand mit Spirituskochern unterwegs ist: Ich habe bei Intersport in Otta nachgefragt und sie haben mir mitgeteilt, dass die Rödsprit (Spiritus) im Sortiment haben.

[below]

Hat jemand Erfahrung damit sein Auto für 5-7 Tage am Spranget Parkplatz stehen zu lassen? Nach der Woche Rondane geht es für uns ja weiter zum Syvdefjord. Kann man das Auto getrost mit dem Gepäck für die weiteren 14 Tage da stehen lassen, oder sollte man sich lieber irgendwo in Otta einen etwas "überwachteren" Stellplatz suchen?