Nachdem ich im Juni endlich dazu kam meine letzten ~200km des Bohusleden zu laufen war mir klar, dass meine nächste Tour mich nach Lappland führen soll. Ich flirtete in Gedanken schon länger mit dem Kungsleden und war noch nie dort.. Und nach der Tour ist ja bekanntlich vor der Tour.
Gut zwei Wochen nach meiner Rückkehr fand ich plötzlich ein Paket mit Trekkingfutter an meiner Tür. Aus dem Nichts materialisierten sich die Fjällkartan BD6 und eine neue Regenhose in meiner Wohnung. Und irgendwer hat mir ein Garmin mit inReach ins Eigentum geschmuggelt.. 🤔
Na gut. Kungsleden Nord. Dieses Jahr. 😁
Mitte bis Ende August soll es werden, mit Spätsommer, Beeren und vglw. wenigen Mücken.
Doch dann die Realisation:
Die Fjällräven Classic findet (in genau dem Zeitraum) statt. 🤨🙄
Nicht mit mir, ich will meine Ruhe und meine Einsamkeit. 😅
Long story short:
* am 16.9. lande ich um 13:30Uhr in Kiruna
* am 17.9. ~11:30Uhr Start in Nikkaluokta
* am 24.9. nehme ich in Abisko den Nachtzug nach Stockholm
Ich werde also 6 ganze und zwei "halbe" Wandertage für die Strecke zwischen Nikkaluokta und Abisko haben.
Von der Distanz (~100km) und der "normalen" Wegbeschaffenheit her, ist das locker machbar, wenn ich andere Berichte bedenke. 5-6d ist üblich auf der "Normalroute", also Nikkaluokta - Kungsleden - Abisko.
Das ist mein erster Trip so weit im Norden; geführte (Halb)Tagestouren auf Svalbard zählen nicht.
Das ist meine erste lange "Wintertour" - Temperaturen um Null Grad und Schneefall sind zu erwarten.
Ich habe ein kleines bisschen (Rest)Unsicherheit bzgl. des Equipments und der Strecke; vielleicht kann mir eine/r von euch da ja helfen.
Equipment
Zum einen bin ich gern autark unterwegs und zum anderen schließen die STF Hütten auf dem Kungsleden (inkl. Kebnekaise) am 19.9. und die anderen (Nallo, Vistas) sogar ne Woche vorher.
SAS und Lufthansa limitieren mein Rucksackgewicht auf 23kg und da sollte ich komfortabel drunter liegen. 21kg vielleicht, was ~20% meines Körpergewichts sind und damit quasi nonexistent.
Die Packliste ist noch nicht zu 100% fertig, aber grob werdens
* Hubba NX oder HubbaHubba (vermutlich das Hubba)
* Winterschlafsack (-10°C Komfort, -17°C Limit - ich bin eine Heizung)
* Exped Flexmat + Synmat UL (igs. R-Wert von 4,2)
* 2x Baselayer kurz, Merino
* 1x 2nd layer lang, Merino ("just in case" - ich bin eine Heizung)
* FR Barents + Hemd als oberste Schicht
* Meindl Island GTX + Merino-Socken (bis -15°C geht das mit zwei Sockenlagen ganz gut, ggfls. Müllbeutel-VBL)
* Woll-Mütze, Woll-Buff, Handschuhe (Finger), Hut, (dünne) Daunenjacke
* Lagerkleidung (ident mit obigem "just in case" 2nd layer)
* Notfall-Windsack
* Garmin Explore 66i + inReach Abo
Ich bin eine Heizung in Ruhe und ein Glutofen bei Bewegung, daher gedenke ich auf eine Fleece- oder andere Jacke zu verzichten.
Meine Denke ist:
* bei gutem, "warmen" Wetter brauch ich nix extra
* bei gutem, kalten Wetter hab ich 2nd-layer-Longsleeve (oder Daune)
* bei Wind und Mistwetter -> Regenjacke/Regenzeug
Hier ist gut = trocken, leichter Wind, aber ich mache mir wenig Hoffnung auf viel davon.
Meine Fragen zum Equipment
* Habe ich genug Reserven für Kälte und Nässe?
* Brauche ich wohl einen VBL fürn Schlafsack?
* Sollte ich meine Überzieh-Grödel mitnehmen?
* Was habe ich (hier) ausgelassen bzw. übersehen/vergessen?
Strecke
Ich hab grob folgende Tagesetappen im Kopf, weiß aber nicht wie die einzuschätzen sind, grad auch bei Schnee und Nässe.
Tag 1: Nikkaluokta -> Kebnekaise Fjällstation
Tag 2: Alternativ
* Westroute zum Kebnekaise mit "Basislager" nach dem ersten Gipfelchen; Aufstieg an Tag 2 oder Tag 3 (morgens)
* Normalroute (Zustieg Kungsleden) in die Gegend der Singi Stuga
Tag 3: Kungsleden in die Gegend der Sälka Stuga
Tag 4: Alternativ
* Kungsleden: in die Gegend Tjäktja Stuga
* Nallo
* via Nallo zur Tjäktja Stuga
Tag 5: Alternativ
* Kungsleden: Tjäktja - Alesjaure
* Nallo - Vistas - Alesjaure
* Nallo - Alesjaure
Tag 6: Kungsleden: Alesjaure - Abiskojaure
Tag 7: Kungsleden: Abiskojaure - Abisko Turiststation
Die Alternativen nehme ich je nach Wetter und (meiner) Verfassung. Tatsächlich aber lieber die Alternativen als den regulären Kungsleden, weil etwas abgelegener und mehr Strecke.
Damit habe ich aber so oder so einen Tag Puffer, den ich entweder irgendwo zum Abwettern oder "rumbringen" nutzen kann, also z.B. in Abisko per Seilbahn auf den Berg oder für ne Luxus-Nacht in geheiztem Raum und mit Dusche.
Hier die Steckenführung der Alternativen - ab Abiskojaure ists einfach nur der Kungsleden

Meine Fragen zur Strecke
* Ist die Kebnekaise-Variante mit "Basislager" von Gelände und Septemberwetter her machbar/sinnvoll?
* Wie siehts bei den Varianten über Nallo und ggfls. Vistas aus?
* Ist ggfls. die Strecke übers Tarfaladalen, den Isfallglaciären (passieren, nicht kreuzen) und Guobirojohka machbar so spät im Jahr und ggfls. bei (frischem) Schnee?
* Weiß einer wann welche Brücken abgebaut werden und wo ich (aktuelle) Informationen dazu finden kann?
* Ich plane die Boote (Laddjuvari, Alisjavri) nicht ein, aber die Option zu haben wäre ggfls. schön. Wo finde ich Infos?
Sonstiges
* Mit Mücken brauche ich sicher nicht (mehr) zu rechnen, oder? 😅
Danke an alle, die diese Wall-of-Text gelesen haben und (im Voraus) für alles Feedback!
Grüße,
Michael
PS: Entweder werde ich es abgöttisch lieben oder aber hassen und es mal zu anderer Jahreszeit versuchen. Ich vermute ersteres.
Gut zwei Wochen nach meiner Rückkehr fand ich plötzlich ein Paket mit Trekkingfutter an meiner Tür. Aus dem Nichts materialisierten sich die Fjällkartan BD6 und eine neue Regenhose in meiner Wohnung. Und irgendwer hat mir ein Garmin mit inReach ins Eigentum geschmuggelt.. 🤔
Na gut. Kungsleden Nord. Dieses Jahr. 😁
Mitte bis Ende August soll es werden, mit Spätsommer, Beeren und vglw. wenigen Mücken.
Doch dann die Realisation:
Die Fjällräven Classic findet (in genau dem Zeitraum) statt. 🤨🙄
Nicht mit mir, ich will meine Ruhe und meine Einsamkeit. 😅
Long story short:
* am 16.9. lande ich um 13:30Uhr in Kiruna
* am 17.9. ~11:30Uhr Start in Nikkaluokta
* am 24.9. nehme ich in Abisko den Nachtzug nach Stockholm
Ich werde also 6 ganze und zwei "halbe" Wandertage für die Strecke zwischen Nikkaluokta und Abisko haben.
Von der Distanz (~100km) und der "normalen" Wegbeschaffenheit her, ist das locker machbar, wenn ich andere Berichte bedenke. 5-6d ist üblich auf der "Normalroute", also Nikkaluokta - Kungsleden - Abisko.
Das ist mein erster Trip so weit im Norden; geführte (Halb)Tagestouren auf Svalbard zählen nicht.
Das ist meine erste lange "Wintertour" - Temperaturen um Null Grad und Schneefall sind zu erwarten.
Ich habe ein kleines bisschen (Rest)Unsicherheit bzgl. des Equipments und der Strecke; vielleicht kann mir eine/r von euch da ja helfen.
Equipment
Zum einen bin ich gern autark unterwegs und zum anderen schließen die STF Hütten auf dem Kungsleden (inkl. Kebnekaise) am 19.9. und die anderen (Nallo, Vistas) sogar ne Woche vorher.
SAS und Lufthansa limitieren mein Rucksackgewicht auf 23kg und da sollte ich komfortabel drunter liegen. 21kg vielleicht, was ~20% meines Körpergewichts sind und damit quasi nonexistent.
Die Packliste ist noch nicht zu 100% fertig, aber grob werdens
* Hubba NX oder HubbaHubba (vermutlich das Hubba)
* Winterschlafsack (-10°C Komfort, -17°C Limit - ich bin eine Heizung)
* Exped Flexmat + Synmat UL (igs. R-Wert von 4,2)
* 2x Baselayer kurz, Merino
* 1x 2nd layer lang, Merino ("just in case" - ich bin eine Heizung)
* FR Barents + Hemd als oberste Schicht
* Meindl Island GTX + Merino-Socken (bis -15°C geht das mit zwei Sockenlagen ganz gut, ggfls. Müllbeutel-VBL)
* Woll-Mütze, Woll-Buff, Handschuhe (Finger), Hut, (dünne) Daunenjacke
* Lagerkleidung (ident mit obigem "just in case" 2nd layer)
* Notfall-Windsack
* Garmin Explore 66i + inReach Abo
Ich bin eine Heizung in Ruhe und ein Glutofen bei Bewegung, daher gedenke ich auf eine Fleece- oder andere Jacke zu verzichten.
Meine Denke ist:
* bei gutem, "warmen" Wetter brauch ich nix extra
* bei gutem, kalten Wetter hab ich 2nd-layer-Longsleeve (oder Daune)
* bei Wind und Mistwetter -> Regenjacke/Regenzeug
Hier ist gut = trocken, leichter Wind, aber ich mache mir wenig Hoffnung auf viel davon.
Meine Fragen zum Equipment
* Habe ich genug Reserven für Kälte und Nässe?
* Brauche ich wohl einen VBL fürn Schlafsack?
* Sollte ich meine Überzieh-Grödel mitnehmen?
* Was habe ich (hier) ausgelassen bzw. übersehen/vergessen?
Strecke
Ich hab grob folgende Tagesetappen im Kopf, weiß aber nicht wie die einzuschätzen sind, grad auch bei Schnee und Nässe.
Tag 1: Nikkaluokta -> Kebnekaise Fjällstation
Tag 2: Alternativ
* Westroute zum Kebnekaise mit "Basislager" nach dem ersten Gipfelchen; Aufstieg an Tag 2 oder Tag 3 (morgens)
* Normalroute (Zustieg Kungsleden) in die Gegend der Singi Stuga
Tag 3: Kungsleden in die Gegend der Sälka Stuga
Tag 4: Alternativ
* Kungsleden: in die Gegend Tjäktja Stuga
* Nallo
* via Nallo zur Tjäktja Stuga
Tag 5: Alternativ
* Kungsleden: Tjäktja - Alesjaure
* Nallo - Vistas - Alesjaure
* Nallo - Alesjaure
Tag 6: Kungsleden: Alesjaure - Abiskojaure
Tag 7: Kungsleden: Abiskojaure - Abisko Turiststation
Die Alternativen nehme ich je nach Wetter und (meiner) Verfassung. Tatsächlich aber lieber die Alternativen als den regulären Kungsleden, weil etwas abgelegener und mehr Strecke.
Damit habe ich aber so oder so einen Tag Puffer, den ich entweder irgendwo zum Abwettern oder "rumbringen" nutzen kann, also z.B. in Abisko per Seilbahn auf den Berg oder für ne Luxus-Nacht in geheiztem Raum und mit Dusche.

Hier die Steckenführung der Alternativen - ab Abiskojaure ists einfach nur der Kungsleden
Meine Fragen zur Strecke
* Ist die Kebnekaise-Variante mit "Basislager" von Gelände und Septemberwetter her machbar/sinnvoll?
* Wie siehts bei den Varianten über Nallo und ggfls. Vistas aus?
* Ist ggfls. die Strecke übers Tarfaladalen, den Isfallglaciären (passieren, nicht kreuzen) und Guobirojohka machbar so spät im Jahr und ggfls. bei (frischem) Schnee?
* Weiß einer wann welche Brücken abgebaut werden und wo ich (aktuelle) Informationen dazu finden kann?
* Ich plane die Boote (Laddjuvari, Alisjavri) nicht ein, aber die Option zu haben wäre ggfls. schön. Wo finde ich Infos?
Sonstiges
* Mit Mücken brauche ich sicher nicht (mehr) zu rechnen, oder? 😅
Danke an alle, die diese Wall-of-Text gelesen haben und (im Voraus) für alles Feedback!
Grüße,
Michael
PS: Entweder werde ich es abgöttisch lieben oder aber hassen und es mal zu anderer Jahreszeit versuchen. Ich vermute ersteres.

Kommentar