Ostkanada

[Leichsen]

Hallo,
ich möchte im Juli oder August gern nach Kanada reisen, speziell die Ostküste interessiert mich. Könnt ihr mir Tipps für Routen geben? Ich würde gern mehrere 2 bis 3-Tages Routen machen. Kanufahren interessiert mich auch, da eher Tagestouren.
Auch für allgemeine Tipps, wie Campingplätze, Fortbewegung (Bus möglich oder lieber Mietwagen?) und billige Flüge wäre ich dankbar, da ich bisher noch nicht in Kanada war.

Vielen dank im Voraus für eure Hilfe.

[winnetoux]

AW: Ostkanada

Was reizt dich denn an Ostkanada? Nur Küste oder nördlicher oder? Dort würde ich ab Mitte September hinfahren bzw. Oktober, schön bunt.
Neufundland hat den East Coast Trail, da kann man sicher zwischendrin aus- oder einsteigen und es gibt Camping oder B&B und sonderlich schwierig ist er wohl nicht und Transport lässt sich da auch organisieren.
Bay of Fundy gehört wohl zum Pflichtprogramm.
Für 2-3 Tagestouren würde ich mir einen Provincial-Park suchen, da kann man dann sicher auch Kanu fahren und wandern.
Rideau Kanal - ich glaube, es war der Rideau-Kanal - für Nordamerika sehr historisch und ne (längere) Paddeltour dort führt in verschiedene Ecken von Stadt bis mehr Wildnis.

Wenn man ohne festes Programm und mit vielen wechselnden Standorten bisschen erkunden will, führt an einem Mietwagen wohl kaum ein Weg vorbei. Aber vielleicht genügt schon ein Schwerpunkt etwa Neufundland und dann sucht man sich noch den einen oder anderen Ort aus.

[Enja]

AW: Ostkanada

Wir hatten unter der Überschrift "Ostkanada" mal die Gegend am St. Lorenz-Strom und nördlich der Great Lakes verstanden. Da gibt es auch sehr schöne Ecken. Wir hatten uns für den Outdoor-Part für den Algonquin-Park entschieden. Das war ziemlich beeindruckend.

Campingplätze gab es fast überall. Ohne Leihwagen stelle ich es mir schwierig vor. Wenn es auch garantiert Transportmöglichkeiten gibt - man verliert sicher unglaublich viel Zeit.

Nach Flügen muss man gucken. Da gibt es sehr unterschiedliche Preise.

[Leichsen]

AW: Ostkanada

Ja ich hatte mir die Provinzen Quebec und New Brunswick vorgestellt. Die Bay of Fundy scheint ja echt faszinierend zu sein, die würde ich also gern mitnehmen. Meine Routenvorstellung ist in etwa Start Toronto oder Montreal - Quebec - St. Lorenz Strom - Gaspé Halbinsel - Bay of Fundy
Ich denke ein Wohnwagen wäre ganz gut dafür, oder was meint ihr? Gibt es auch andere Möglichkeiten, zB Mietwagen und B&B?
Für September habe ich Flüge ab 634 € (Frankfurt - Montreal) Hin und Zurück gefunden. ist das so der normale Preis? Oder gibts bestimmte Airlines die günstiger sind?

[winnetoux]

AW: Ostkanada

Ich würde Mietwagen und Zelt nehmen, ein B&B kann man sich ggfs. immer noch suchen - kanad. Campingplätze sind meist sehr hübsch und man hat Abstand zum Nachbarn. Wobei ich nicht weiß, wie frequentiert diese Halbinsel so ist, ggfs. sollte man früher am Camping eintreffen, mit Auto und Zelt hat man es da evtl. auch leichter. Andererseits - auf dieser Route hätte man wohl tatsächlich auch mal Zugverbindungen, würde das in Kombination mit Bus nicht völlig verwerfen. Und in der Ecke ist man ja gleich in USA - höre immer, dort ist Mietwagen günstiger, falls dem auch im Osten so ist, zumindest bei längerer Mietdauer könnte das lohnen.

Bin nicht auf dem aktuellen Stand bei Flügen, scheint eher teuer geworden zu sein, insofern finde ich diesen Preis nicht schlecht. Toronto allerdings, das ginge vielleicht noch billiger, wenn man flexibel ist und bisschen abwartet. AirTransat ist da wohl nach wie vor erste Anlaufstation. Andererseits, wenn du in diese Ecke willst, wäre Montréal vielleicht der bessere Startpunkt - ggfs kann man immer nochmal Richtung Toronto fahren. Icelandair bietet Flüge mit Zwischenstopp auf Island, vielleicht wäre auch das eine Option, die sind aber ziemlich teuer.

Mein Standardtipp: Pow-Wow-Infos suchen bzw. am besten vor Ort erfragen, in Ostkanada findet da meist Einiges statt, man will es ja nicht nur mit ausgewanderten Schotten zu tun haben.

Edith: Sehe gerade, du meintest September. Bisschen teuer. Für den Indian Summer muss es Nachtfröste geben, das entfaltet sich dann so richtig im Oktober, tagsüber dann immer noch oft sehr angenehm, abends eben kühler.

[hotdog]

AW: Ostkanada

Ich denke ein Wohnwagen wäre ganz gut dafür, oder was meint ihr? Gibt es auch andere Möglichkeiten, zB Mietwagen und B&B?

Wenn ihr es euch leisten könnt...? Wohnmobil ist teurer als Mietauto und Motel zusammen. Auf den Campingplätzen kommen ja nochmal die viel teureren Stellplätze (im Vergleich zu Zelt) zum Mietpreis dazu. Aber es ist eine schöne Art zu reisen. Wir hatten damals im Algonquin-Park den Vorteil, dass wir, nachdem ein Unwetter die Sanitäranlagen lahmgelegt hatte, die zwei Tage, die es dauerte, die Stromleitung zu flicken, unser eigenes Mini-Bad benutzen konnten.

[pfadfinder]

AW: Ostkanada

www.iatnl.ca - ist halt nix mit campingplätzen, sondern pures outdor. die geben auch Tourenempfehlungen...ziemlich einsame und wunderschöne Gebiete teilweise. Flug nach Halifax (Nova Scotia) oder besser St.Johns (Newfoundland) oder Deer Lake, wenns die gibt (wahrscheinlihc über Toronto).

LG

[Leichsen]

AW: Ostkanada

Danke für die Antworten! Ich bin auch am abwägen ob ich lieber die billigere Variante mit Zelt mache, oder doch lieber dem Kompfort eines Wohnwagens erliege. Wenn man doch öfter den Standort wechselt, ist ein Wohnwagen eben echt praktischer denke ich...schwierig!

[Scoutgirl]

AW: Ostkanada

Ich würde Dir die Kombination Mietwagen&Zelt empfehlen, ggf. mit einigen Motelnächten wenn das Wetter ganz schlecht sein sollte. Wenn Ihr allerdings bei der urprünglich geplanten Reisezeit Juli/August bleibt, solltet Ihr bis auf mögliche Gewitter keine Probleme haben. Bei der Überlegung ob Zelt oder RV kommt es sicher auch auf die Reisezeit an. In Ontario/Quebec kannst Du auch so weit südlich, wie Du es planst, ab der ersten Septemberhälfte schon Nachtfröste haben. Sollte man nur wissen, falls man doch zum Indian Summer unterwegs sein will. Hat mich aber auch nicht vom Zelten abgehalten Als Alternative für ganz "usselige" Nächte kann man ja immer noch auf ein B&B oder Motel ausweichen. Mietwagen, Zelt+öfter mal Motel ist immer noch billiger als die RV Variante.

Zum Kanufahren/Naturerlebnis in Quebec kann ich Dir den Mauricie NP in Quebec unweit von Montreal bzw. Quebec City empfehlen.
http://www.pc.gc.ca/pn-np/qc/mauricie/activ/activ8.aspx
Habe vor einigen Jahren mal eine Tagestour auf dem Lake Wapizagonke gemacht und das war wirklich schön.

Bessere Tipps für passionierte (Touren-und Tages-)Kanuten wären dann noch der Algonquin PP und der Killarney PP (beide allerdings in Ontario, soweit westlich wolltet ihr ja aber nicht, warum eigentlich nicht, Algonquin PP liegt durchaus in Reichweite von Montreal?).

Grundsätzliches zu den Campingplätzen: Mit den Plätzen in Nationalparks oder Provicial Parks machst Du eigentlich nie etwas falsch, größere Kettenplätze wie KOA oder ähnliches würde ich als Zelter eher meiden. Meiner Erfahrung nach (Quebec zwar zuletzt vor über 10 Jahren, Ontario aber seit 1997 fast jedes Jahr im September mit Zelt/Auto bzw. Zelt/Kanu in Interior) liegen die NP/PP-Plätze alle sehr schön naturnah, sind (Ausnahme Plätez im "Interior") mit dem Auto problemlos erreichbar. Wie schon erwähnt ist der nächste Nachbar für europäische Verhältnisse weit weg. In der Regel sind die Plätze mit Feuerstelle und Picnictables ausgestattet, Sanitärgebäude mit WC, Dusche gehören zum Gelände. Im Juli/August sind auch in Nordamerika Ferien, auf ganz beliebten Plätzen daher vorreservieren oder frühzeitig auf dem Campingplatz ankommen und die meist vorhandenen "first come first serve"-Plätze sichern. Gilt auch für Wochenende, insbesonder für so beliebte wie Labour Day Weekend (Wochenende vor dem ersten Montag im September).

Und zum Schluß zu den Flügen: die Flugpreise haben in den letzten Jahren mächtig angezogen. Der von Dir genannte Preis ist für Juli/August (=Ferienzeit!) wirklich gut. Ich hätte mit 750+ gerechnet. Kommt allerdings auch immer darauf an ob Line, Charter, Nonstop etc etc.

[Leichsen]

AW: Ostkanada

Ich wollte euch nun noch mal gern berichten, wie ich mich entschieden habe :-)
Wir haben die teurere und bequemste Variante, den RV gewählt. Das war auf jeden Fall mal eine Erfahrung da ich sonst noch nie mit einem Wohnwagen unterwegs war. Wir haben versucht, soweit möglich auch mal wild zu campen, also nicht immer auf einem Campingplatz zu stehen, da das auf Dauer doch teuer ist und dann der Wohnwagen mit Bad irgendwie sinnlos ist.
Die Campingplätze in den Nationalparks waren auf jeden Fall die schönsten.
Wir waren letztendlich nicht Kanu fahren sondern sind mit dem Kajak eine leichte Wildwasser Strecke abgefahren, das war auf jeden Fall ein Erlebnis!
Und die natur ist natürlich echt wunderschön. Nur die Route mussten wir leider etwas kürzen, da wir keine One-way Option buchen konnten. Also ging es von Montreal aus am St. Lorenz Strom bis Quebec City, von dort über die Brücke (da eine Fähre mit dem RV echt mega teuer ist) auf die Gaspe Halbinsel und die haben wir dann umrundet, bis es wieder zurück nach Montreal ging.