Tour du Mont Blanc - ab wann möglich?

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  • pikaro
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    • 16.02.2022
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    Tour du Mont Blanc - ab wann möglich?

    Hallo,

    momentan suche ich nach möglichen kürzeren Touren im Frühjahr, auf denen ich meine Ausrüstung für eine geplante Tour in Jotunheimen testen möchte. Bisher bin ich traditionell unterwegs, mit ca. 14kg Basisgewicht und jeder Menge Proviant. Das würde ich für das bergige Gelände gerne reduzieren, aber ohne damit gleich eine große Tour zu riskieren. (Da mache ich wahrscheinlich nochmal einen eigenen Thread auf, auch wenns die schon zu tausenden gibt...)

    Da ich tendentiell den Herbst anpeile (einfach meine Lieblingszeit), würde ich dabei auf eine möglichst frühe Reisezeit abzielen, während der es auch einmal ungemütlich werden darf. (Auch, um den Urlaub ausgeglichen übers Jahr zu verteilen.) Die Route sollte dabei nicht zu komfortabel sein - als Deutscher zelte ich in Norwegen selbstverständlich ausschließlich. Trotzdem sind Absprungmöglichkeiten natürlich wichtig, weshalb die Alpen vermutlich ein sehr gutes Ziel wären. Auch dort ist ja Wildcampen teils erlaubt, was ähnliche Bedingungen schaffen sollten. Falls hier schon jemandem etwas Tolles einfällt - gerne her damit.

    Bisher sticht vor allem die Tour du Mont Blanc heraus, die ja evtl. früh im Jahr noch nicht so überlaufen sein sollte. Kann mir jemand vor dem Hintergrund der Idee praktische Tipps geben, ab wann ich dort realistisch laufen könnte und was zu diesem Zeitpunkt die Bedingungen wären? Ich möchte mich nicht quälen und bin auch kein Topsportler, aber halbwegs fit mit gewissem Leidensvermögen und auch noch einer Weile Zeit fürs Training. Spezialausrüstung sollte aber nicht notwendig sein - falls z. B. Lawinengefahr noch ein besonders ernstzunehmendes Thema wäre, ist es wohl zu früh.

    Thema Nässe verdient wohl einen Sonderpunkt - sind Lederschuhe absolut untragbar? Grödel würde ich mitnehmen - falls man noch zwingend Steigeisen braucht, ist es (unbedarft eingeschätzt) evtl. auch zu früh.

    Wie sieht es letzterdings in der Praxis mit dem Zelten aus? In der Schweiz nicht möglich, so viel schon gesehen, aber kann ich anderswo unkompliziert ggf. in Hüttennähe gegen eine kleine Gebühr übernachten? (Wohl nur im Naturschutzgebiet nötig?) Und bekomme ich in der Schweiz zu dieser Jahreszeit am selben Tag einen Lagerplatz? Wie verhält es sich mit den sanitären Einrichtungen - gibt es genügend öffentlich zugängliche Toiletten? Und ist Trinkwasser auch schon früh im Jahr genügend verfügbar, nachdem man ja wohl das natürliche Wasser nicht trinken darf?

    ... jetzt hör ich besser auf, sonst denke ich schon wieder viel zu weit voraus. Ich denke, Ihr könnt einschätzen, was ich mir von einer Tour erhoffe, und schlagt ggf. auch eine Alternative vor.

    Danke im Voraus!

  • qwertzui
    Alter Hase
    • 17.07.2013
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    • Meine Reisen

    #2

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    • Moltebaer
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      • 21.06.2006
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      #3
      Man darf "das natürliche Wasser" nicht trinken? Ganz schön strikt, die Eidgenossen...
      Wandern auf Ísland?
      ICE-SAR: Ekki týnast!

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      • Flachlandtiroler
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        • 14.03.2003
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        #4
        Die Schneesituation ist nach jedem Winter anders.
        Ich nehme an Du kast keine Lust Schneeschuhe mitzuschleppen... es gibt ein paar mittelhohe Pässe (um 2700m), den Col du Bonhomme und den Grand Col Ferret; das Fenetre d'Arpette lässt sich durchs Tal umgehen.
        Man könnte jetzt mal bei den Plattformen (c2c, Bipfelbuch, ...) suchen, ab wann in der Saison da Berichte vorliegen... edit: c2c ab 15. Juni

        Aus dem Bauch raus würde ich sagen, mit bisschen Altschnee-Toleranz geht's ab Anfang Juni. Hast Du eine eigene Einschätzung, wo für Dich mit 14kg Gepäck, Faulschnee und Bruchharsch die Leidensgrenze liegt?
        Zuletzt geändert von Flachlandtiroler; 17.02.2022, 09:46.
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        • pikaro
          Neu im Forum
          • 16.02.2022
          • 2
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          #5
          qwertzui: Ist die Frage nun gar so dämlich oder spalterisch gestellt oder was meinst Du damit? Ist ja nicht grad so, dass ich die Tour in Flipflops in ner Woche laufen will...

          Moltebaer, ich habe gelesen, dass das Wasser dort teils durch landwirtschaftliche Nutzung stark verunreinigt sei - trifft das nicht zu? Ich tippe mal eher auf Kuhfladen als auf Dünger und ähnliches, aber trotzdem nicht unbedingt das Beste.

          Flachlandtiroler, danke für den Link! Die Seite kannte ich noch nicht. Leider ist nur ein Bericht vom 12. Juni Zieldatum vorhanden, wenn ich das richtig sehe - oder wo siehst Du da den 15.? Und beim Altschnee kommt's leider eben schwer drauf an - mit dem durchgehärteten oder losen Schnee, den ich aus Skandinavien kenne, komme ich super klar. Aber ja, mit feuchtem wird es wahrscheinlich deutlich unangenehmer, und damit habe ich auch noch keine Erfahrung auf längeren Touren. Daher die Frage nach dem Schuhwerk - eine Woche mit Eisklumpen an den Füßen wäre dann doch nicht angenehm. Wenn also Schneeschuhe sinnvoll wären, käme das auch in Frage - in Norwegen werde ich dafür mehr Proviant brauchen, also sollte ich das Gewicht auch nicht beim absoluten Minimum halten. (Die würde ich auch nicht unter "Spezialausrüstung" einordnen, falls Du das so verstanden hast.)
          Zuletzt geändert von pikaro; 17.02.2022, 18:29.

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          • Flachlandtiroler
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            • 14.03.2003
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            #6
            Ich habe die einzelnen Berichte nicht studiert; schätze der 15. Juni 2015 war das Datum, an dem der Bericht gepostet wurde.
            Aber es hilft nichts, die Schwankung Frühjahr zu Frühjahr ist groß. Das betrifft aber im wesentlichen die Paßübergänge und da halt die Schatten(Nord-)seiten. Also nicht alle Tage und nicht den ganzen Tag.
            Ich würde Gamaschen und Stöcke mitnehmen, Wechselsocken. Und ich würde im Vorfeld checken, welche der Hütten an den Pässen schon die Saison eröffnet haben und da anrufen, was Sache ist.

            "Norwegischer Stil" AKA autarke Selbstverpflegung ist IMHO in den Alpen schon etwas... außergewöhnlich
            Wenn das beinhaltet, an duftendem Hüttenschmaus vorbeizumarschieren oder gar Verzicht auf das TAB (Tourenabschlussbier), das könnte ich nicht
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            • qwertzui
              Alter Hase
              • 17.07.2013
              • 3150
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              • Meine Reisen

              #7
              Sorry, die Fragestellung war nicht dämlich. Es war für mich nur so, dass meiner Ansicht nach (wobei ich von Skandinavientouren keine Ahnung habe) Deine Testtour mit Deiner geplanten Tour sehr wenig vergleichbare Schwierigkeiten hat.

              Also Alpen möglichst früh im Frühjahr (ohne Ski und Schneeschuhe) das ist nicht hart oder soft, das geht oder es geht nicht. Wenn im Herbst der erste Schnee fällt, dann ist darunter der feste Boden, wenn im Frühjahr der Schnee zu Wasser wird, gibt es zur Schneeschmelze Stellen, die nicht passierbar sind. Wann, wo und ob, weiß man nicht. Wenn du planen musst, besser nicht vor der zweiten Junihälfte.

              Zum Testen, ob das leichte Zelt Sturm und Regen abhält, dürfte man gerade überall in Deutschland die Möglichkeit haben.

              Zum Testen ob man mit Gepäck bergauf bergab gut klar kommt, ist die von die gewählte Tour sicher eine Möglichkeit, wobei eine weniger prominente Tour zum Wildzelten vermutlich geeigneter ist.

              Zum Thema Wasser, ich würde mich eher vor unnatürlichem Wasser hüten.

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              • Harakiri
                Gerne im Forum
                • 23.02.2020
                • 77
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                • Meine Reisen

                #8
                Abend!

                Wahrscheinlich kommst du der Norwegen-Erfahrung deutlich näher, wenn du in den nächsten Tagen einfach mal mit deiner Ausrüstung ein paar Tage im Mittelgebirge deiner Wahl unterwegs bist. Oder wenn du nicht mit starkem Wind rechnest, sonst irgendwann in den nächsten Wochen. Das dürfte deiner Jotunheimen-Tour wesentlich näher kommen, als während der komplett entgegengesetzten Jahreszeit in den Alpen unterwegs zu sein. Zelten dürfte in den deutschen Mittelgebirgen aktuell auch kein Problem sein und du hast dann auch nicht mit der Schneeschmelze zu kämpfen, die ja auch nur begrenzt mit deiner Norwegen-Wanderung zutun hat (je nachdem, wie du "Herbst" definierst, gibt es da kaum bis fast gar keine Ähnlichkeiten).

                Ich weiß ja nicht, wie weit für dich die Alpen entfernt sind, aber zum Testen von Ausrüstung lohnt es sich vielleicht eher, mehrere etwas kürzere Touren als eine lange Wanderung zu unternehmen, gerade wenn man die Anreise und sonstige Kosten bedenkt. Wenn du in den Alpen unterwegs ist, dürfte es schon etwas härter sein, nicht doch irgendwo Essen zu kaufen oder deine Sachen irgendwo zu trocknen, als in Gegenden, die nicht so viele Angebote für Wanderer haben. Mich haben meine Touren im deutschen Mittelgebirge im Winter immer stark an das Inland von Nordschweden im späten April/ frühen Mai erinnert, was ja schon einmal etwas ist. Eine richtige Herbsterfahrung wirst du aktuell wohl nur schwierig in Europa finden. Wenn dich Geld nicht interessiert, könntest du deine Tour noch in einigen Regionen Südamerikas simulieren. Absurd, aber möglich.

                Sorry, dass ich jetzt nicht so sehr auf die Fragen eingegangen bin, aber das haben die anderen Nutzer schon ausreichend getan.

                Dir noch viel Glück bei deiner Tour in Norwegen.

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                • Sausemann
                  Erfahren
                  • 11.10.2018
                  • 329
                  • Privat

                  • Meine Reisen

                  #9
                  Zitat von Harakiri Beitrag anzeigen
                  Wahrscheinlich kommst du der Norwegen-Erfahrung deutlich näher, wenn du in den nächsten Tagen einfach mal mit deiner Ausrüstung ein paar Tage im Mittelgebirge deiner Wahl unterwegs bist. Oder wenn du nicht mit starkem Wind rechnest, sonst irgendwann in den nächsten Wochen. Das dürfte deiner Jotunheimen-Tour wesentlich näher kommen, als während der komplett entgegengesetzten Jahreszeit in den Alpen unterwegs zu sein. .
                  Dem stimme ich zu. Mein Vorschlag wäre der GR53 Vogesenkammweg (lange Tour, aber überall Ein- und Ausstiegsmöglichkeiten) oder generell die Hochvogesen um Munster. In den Hochvogesen hast Du je nach Route schon fast alpine Verhältnisse, viel Wald, Hochebenen, viele Höhenmeter und je nach Routenwahl auch viele Abschnitte T2-T3. (Am Gazon du faing sieht es fast aus wie im Fjell) Zelten ist zwar nicht erlaubt, aber ich hatte damit noch nie Probleme und gute Plätze findet man überall. Kostenlose Refuge Hütten und kostenpflichtige Hütten (Alpenähnlich) gibt es auch. Quellen und Wasser ist genügend am Start. (Ich habe aber fast überall auch gefiltertes Wasser getrunken, wenn die Weide nicht direkt nebenan oder drüber war). Und eben überall Möglichkeit zum Ein- und Ausstieg.
                  Das Kartenmaterial von IGN/Club des Vosges 1:25000 ist auch exzellent.

                  Im April kann es schon sein, das man in den hohen Lagen noch auf Schneefelder trifft, aber eher unwahrscheinlich nach diesem Winter. Ansonsten können die Temperaturen nachts auch noch recht knackig werden. Wettermäßig kann das von bis sein, also eher wie im herbstlichen Norwegen.

                  Reine Lederschuhe? Kann passen muss nicht. Ich hab Leder mit Goretex und noch nie nasse Füße, selbst bei stundemlangen Matschtümpel gelaufe. DAS ist aber Glaubenssache und wird hier im Forum leidenschaftlich diskutiert.

                  14Kg Startgewicht? Ohne Essen? wenn Du da noch ein paar Taler investieren kannst, kommst Du drunter (Oder weiter reduzieren). Wielange soll die Tour denn gehen?

                  Zitat von Flachlandtiroler Beitrag anzeigen
                  "Norwegischer Stil" AKA autarke Selbstverpflegung ist IMHO in den Alpen schon etwas... außergewöhnlich
                  Wenn das beinhaltet, an duftendem Hüttenschmaus vorbeizumarschieren oder gar Verzicht auf das TAB (Tourenabschlussbier), das könnte ich nicht
                  Autark ist in den Vogesen vollkommen unmöglich. Da schmeckts überall so gut und der Riesling, Sylvaner, Muskateller.......ist so lecker

                  Viel Spaß beim Planen
                  Zuletzt geändert von Sausemann; 18.02.2022, 20:09.
                  Einer der mehr Ahnung hatte als ich sagte mal:
                  "Manchmal verspeist man den Bären,
                  und manchmal wird man eben vom Bären verspeist."

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