AW: Wandern in Norddeutschland?
Ich kenne Schleswig-Holstein relativ gut. Nicht als Wanderer, ich gestehe, sondern vor allem als Motorradwanderer, viel später dann als Radwanderer. Immer auf der Suche nach Nebenstrecken und kleinen Straßen oder Feldwegen. Was Fletcher, Ditschi und die anderen geschrieben haben, stimmt. Es gibt gut wanderbare Gegenden, z.B. in der Holsteinischen Schweiz, bei Eckernförde und auch in der Umgebung von Ditschi ist eine schöne Ecke. Bei Itzehoe ebenso, gibt noch ein paar andere. Die Ostseeküste mit ihren Steilküsten und Waldabschnitten ist reizvoll. Eigentlich alles, was ein wenig hügelig oder bewaldet ist. Klövensteen-Blankenese. In den anderen Bundesländern Wingst, Lüneburger Heide, die Inseln, Teile Mecklenburg-Vorpommerns. Aber es gibt eben auch das Flachland und damit auch lange Strecken, an denen man zwar niemanden trifft, aber wo man Teil eines sehr intensiv landwirtschaftlich genutzten Landstriches ist, der einen zwingt, Straßen zu folgen, an unendlich langen Zäunen vorbeizulaufen und zunehmend aus Windkrafträderanblicken Einsamkeitsgefühle zu entwickeln. Auch die Küstenregionen an der Nordsee verändern sich, kaum noch Ausblicke ohne Windräder, und auch die Deiche werden immer höher. Da tue ich mich mittlerweile schwerer, ich gebe es zu. Die Landschaft hat sich sehr verändert, und hätte ich keine Erinnerungen oder wäre nicht das Spiel der Farben und die Geräusche von Wind und Meer unverändert, würde es mich vielleicht nicht mehr dahin ziehen.
Ich bin lange Jahre niemals Trails gefolgt, wusste nicht, dass es das gibt (der Nordseeküstenradweg ist mein erster Trail). Wenn etwas schön aussah, bin ich abgebogen. Mit dem Motorrad hat man einen Radius von ca. 300 km Nebenstrecke pro Tag und ich habe mich dennoch teils, u.a. in einem System von Plattenwegen in Dithmarschen, so verirrt, dass ich ein paar Mal sogar richtig Angst hatte, nicht mehr zur Straße zu finden. Topographische Karten kannte ich noch nicht, ein Navi hatte ich nicht. Eine Übernachtung wäre zu kalt gewesen. Ja, man kann Einsamkeit im Norden spüren. Ja, ich liebe diese Landschaft. Aber würde ich dort eine Langstreckenwanderung machen? Heute noch?
Wenn ich mehrere Monate Zeit hätte, würde ich es tun und einfach der Nase nach laufen. Hätte ich nur zwei Wochen Urlaub, würde ich mir wohl die Perlen heraussuchen. Und die werden durch Wanderwegmarkierungen zunehmend touristisch erschlossen.
Ich kenne Schleswig-Holstein relativ gut. Nicht als Wanderer, ich gestehe, sondern vor allem als Motorradwanderer, viel später dann als Radwanderer. Immer auf der Suche nach Nebenstrecken und kleinen Straßen oder Feldwegen. Was Fletcher, Ditschi und die anderen geschrieben haben, stimmt. Es gibt gut wanderbare Gegenden, z.B. in der Holsteinischen Schweiz, bei Eckernförde und auch in der Umgebung von Ditschi ist eine schöne Ecke. Bei Itzehoe ebenso, gibt noch ein paar andere. Die Ostseeküste mit ihren Steilküsten und Waldabschnitten ist reizvoll. Eigentlich alles, was ein wenig hügelig oder bewaldet ist. Klövensteen-Blankenese. In den anderen Bundesländern Wingst, Lüneburger Heide, die Inseln, Teile Mecklenburg-Vorpommerns. Aber es gibt eben auch das Flachland und damit auch lange Strecken, an denen man zwar niemanden trifft, aber wo man Teil eines sehr intensiv landwirtschaftlich genutzten Landstriches ist, der einen zwingt, Straßen zu folgen, an unendlich langen Zäunen vorbeizulaufen und zunehmend aus Windkrafträderanblicken Einsamkeitsgefühle zu entwickeln. Auch die Küstenregionen an der Nordsee verändern sich, kaum noch Ausblicke ohne Windräder, und auch die Deiche werden immer höher. Da tue ich mich mittlerweile schwerer, ich gebe es zu. Die Landschaft hat sich sehr verändert, und hätte ich keine Erinnerungen oder wäre nicht das Spiel der Farben und die Geräusche von Wind und Meer unverändert, würde es mich vielleicht nicht mehr dahin ziehen.
Ich bin lange Jahre niemals Trails gefolgt, wusste nicht, dass es das gibt (der Nordseeküstenradweg ist mein erster Trail). Wenn etwas schön aussah, bin ich abgebogen. Mit dem Motorrad hat man einen Radius von ca. 300 km Nebenstrecke pro Tag und ich habe mich dennoch teils, u.a. in einem System von Plattenwegen in Dithmarschen, so verirrt, dass ich ein paar Mal sogar richtig Angst hatte, nicht mehr zur Straße zu finden. Topographische Karten kannte ich noch nicht, ein Navi hatte ich nicht. Eine Übernachtung wäre zu kalt gewesen. Ja, man kann Einsamkeit im Norden spüren. Ja, ich liebe diese Landschaft. Aber würde ich dort eine Langstreckenwanderung machen? Heute noch?
Wenn ich mehrere Monate Zeit hätte, würde ich es tun und einfach der Nase nach laufen. Hätte ich nur zwei Wochen Urlaub, würde ich mir wohl die Perlen heraussuchen. Und die werden durch Wanderwegmarkierungen zunehmend touristisch erschlossen.
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