1 Woche Hüttenwanderung mit Kindern

[Simon]

Hallo Allerseits

Wir haben heuer ein Urlaubsfenster vom 9.7.-17.7. und überlegen uns eine Hüttenwanderung mit den Kindern einzuplanen.
Unsere Kids sind 7,9 und 12 Jahre, konditionell dem Alter entsprechend, bergtauglich und klettererfahren. Schätze so Tagesetappen von 800 Höhenmeter und 10km sollten schaffbar sein. Denke mir wenn wir in der Woche 4 Gehtage und 3 Rasttage einplanen sollte dies auch gut gehen.
Wir sind alle sehr bergerfahren aber ich kenne mich mit Hütten relativ schlecht aus. Vor allem finde ich keine Ziele bei denen die Hütten (alternativ auch mal ein Talort) relativ nah beieinander liegen die aber trotzdem alpinistisch spektakulär sind.
Habe das Thema jetzt in D, A, CH erstellt, aber auch Italien ist für uns gut erreichbar.

Hoffe ihr könnt mir helfen.
Danke
Simon

[Flachlandtiroler]

Urner Hüttenrunde
Virgen- & Defreggental in Osttirol
Meraner Höhenweg

[Wafer]

Hallo Simon.

Wollt ihr 7 Wandertag von Hütte zu Hütte oder auch mal auf einer Hütte bleiben und einen Hüttengipfel ersteigen?
Das Appenzeller Land hat meiner Familie immer sehr gut gefallen. Dort ist die Hüttendichte ungewöhnlich hoch. Ich war dort zwischenzeitlich 14 Mal! Und nie war es überlaufen. Eigentlich erstaunlich! Dort kann man von einfachen Almwanderungen bis hin zu Gletschern und Klettersteigen alles machen. Schau doch mal in meine beiden Reiseberichte von der Gegend hier und hier. Wenn du dazu mehr Details haben möchtest, dann such mal hier im Forum nach Appenzeller Land oder Alpstein. Ansonsten schreib einfach kurz, dass du mehr Infos oder detailiertere Vorschläge möchtest. Die kann ich dir dann gerne geben.
Ansonsten fällt mir dazu natürlich mal wieder das Tannheimer Tal ein. Das dürft für 7 Wandertag aber etwas knapp werden. Da müsstest du noch etwas von den Allgäuern dazunehmen. Und da ist die Hüttendichte nicht ganz so hoch.

Viele Grüße

Wafer

[Becks]

Greina:
Zustieg entweder von Süden über Blenio und dem Parkplatz am nördlichen Talende, oder von Vrin. Von Süden zur Scalettaütte, und wenn Luft drin ist auch weiter zur Motterascio. Oder von Blenio aus über den Stausee zur Motterascio. Dann dort oben mach Lust und Laune herum, z.B. Pizzo Coroi, Piz Terri (eine Stelle II in einer Rinne, rest wandern) oder Piz Gaglianera (max. eine Stelle II, Rest Wander- und Blockgelände). Wegbeschreibung Gaglianera hab ich glauch ich nach 13 Besteigungen ziemlich vollständig. Am vierten Wandertag zurück zum Auto. Eventuell auch möglich: zwischendrin Hüttenhopping zwischen Terri, Scaletta und Motterascio.

Montafon:
1) Per Bus und Bergbahn zum Lünersee, zur Totalphütte
2) Kanzelköpfe - Schweizer Tor - Öfapass - Lindauer Hütte
3) Tilisunahütte
4) Abstieg nach Schruns (ev. zu viel, nachsehen)


Gotthard:
1) Stausee - Dammahütte
2) Dammahütte - Chelenalphütte
3) -> Bergseehütte
4) -> Voralphütte (oder Talabstieg)
5) Talabstieg
Tip: Zeltplatz Mattli könnte auch toll sein. Einfach von dort aus Tagestouren unternehmen.


Italien - Val Grande Durchquerung (Papa will sicher Lebensmittel etc. tragen)
1) Start in Malesco, per Taxi nach Süden zum Startpunkt und dann zur Alpe Scaredi
2) zur Alpe In la Piana
3) Biv. Colma
4) Premosello

Via alta dela Calanca:
1) Start entweder in S. Bernardino oder weiter und mit weniger Höhenmeter am Bernardinopass, zur Pian Grand Hütte (Selbstversorger)
2) Nach Süden bis Rif. Ganan (Selbstversorger)
3) Cap Buffalora
4) Abstieg nach Rossa

Glarner:
1) Nach Mollis, und Taxi(?) Richtung Fronalpstock. Dort erst einmal Tagestour in die Umgebung, Übernachtung im Bergfreundehaus Fronalpstock
2) Rüber zur Murgseehütte, ev. mit Besteigung Schilt
3) weiter zur Spitzmeilenhütte (am Goggeien vorbei)
4) Flumserberg und zum Auto


Etwas mit Umweg, aber wenn eine Woche drin ist..... (Survelva)
1) Per Bus zum Lag Pigniu und von dort zur Panixerpasshütte
2) über die Ebene nach Südwesten zur Bifertenhütte
3) zur Muttseehütte
4) Abstieg Limmerenstausee, durch den Tunnel und runter per Bahn. Dann wohl am ehesten Taxi nach Linthal (weil sonst 1.5h Fussweg). Dann per Bahn los, bis eventuell Reichenau und dort übernachten
5) Mit dem Zug bis Trin und ab hier die Rheinschlucht entlang bis Valendas oder Castrisch, dann weiter per Zug und Auto einsammeln

[Becks]

Ich glaube, Zeltplatz Mattli als Start- und Standpunkt für die freien Tage wäre am besten. Von dort aus kann man drei Hütten angehen (Bergsee, Damma und Voralp), was jeweils dann zweitägige Touren wären. Damit sind die 4 Tage schon rum, bleiben 3 Tage auf dem Zeltplatz mit Bier, Bächen und Grillen.

[Flachlandtiroler]

bleiben 3 Tage auf dem Zeltplatz mit Bier, Bächen und Grillen.

...dachte es heißt: Grillieren

Mattli bietet außerdem genügend zum Boulden und ein Klettergärtchen in paar Fußminuten. Allerdings wahrscheinlich nichts den TO und seine Kletterbande... eher für Anfänger.
Im Gegenzug darf man den Salbit von unten anschmachten.

[momper]

Teilstück des Dolomiten Höhenweges 1... hohe Hüttendichte, aber: leider viele Privathütten deshalb recht kostspielig das Unterfangen

[MLO]

Noch nicht erwähnt: Nordabschnitt des GTA.
Grande Traversata delle Alpe
Z. B. ab Campello Monti Richtung Alagna.
Bei Bedarf gerne per PN Details.

[qwertzui]

Und in der gleichen Ecke der Giro del Viso in der 5 Tagesvariante

[Becks]

Ich bin noch einmal über die Liste von mir, und Göschenen ist definitv die beste Wahl. Man hat einen fixen Startpunkt, zu dem man von jeder Hütte in der Umgebung aus zurückkehren kann. Der Campingplatz ist ideal für Kinder, mit Bächen, Ziegen/Kühen und Feuerstellen und wird zwangsweise von Wohnwägen gemieden, da diese wegen des Wassers gar nicht auf den Platz fahren können.

Es hat rings herum Hütten: Dammahütte, Chelenalp, Bergseehütte und Voralphütte. Oben drein dazu noch die Salbithütte, die Albert-Heim Hütte und Sewenhütte. Man kann problemlos zig Hütten aneinander ketten, oder nur Teilabschnitte davon. Die längste Route wäre Salbithütte - Voralp (mit Klettersteigset für Kinder wegen Leitern) - Bergseehütte - Chelenalp - Damma - Albert Heim Hütte und dann vom Furka per Bus zurück. Also 7 Tage auf Tour.

Es hat am Campingplatz wohl ein paar Bouldersachen, und oben an der Bergseehütte einfache Kletterrouten. Der Übergang Salbithütte - Voralp ist dank ein paar langen Leitern und der Hängebrücke spannend, und die ganze Gegend ist schlichtweg wild.

[opa]

Dammahütte, Chelenalp, Bergseehütte und Voralphütte. Oben drein dazu noch die Salbithütte, die Albert-Heim Hütte und Sewenhütte. Man kann problemlos zig Hütten aneinander ketten, oder nur Teilabschnitte davon. Die längste Route wäre Salbithütte - Voralp (mit Klettersteigset für Kinder wegen Leitern) - Bergseehütte - Chelenalp - Damma - Albert Heim Hütte und dann vom Furka per Bus zurück. Also 7 Tage auf Tour.

also dass die ecke wunderschön ist, da muss ich becks rechtgeben. aber ist natürlich fast schon eine sünde, da zum wandern hinzufahren....

[Flachlandtiroler]

Wir dürfen davon ausgehen, dass der TO das berücksichtigt

[Simon]

Wow das ging ja schnell, danke für die ganzen Rückmeldungen.
Werde jetzt alle in Ruhe durchgehen.
Ein paar Punkte noch zur Ergänzung:
Sollte schon eher eine Streckenwanderung (oder Rundtour) werden. So sternartig mit Basislager und dann immer 2 tägig auf Hütten habe ich mir eher nicht vorgestellt (schau ich mir aber auf jeden Fall trotzdem an, vielleicht gefällt uns die Idee dann ja doch).
Wenn ich so versuche meine Vorstellungen in Worte zu fassen, schaut das irgendwie so wie in den Dolomiten aus (kann aber natürlich gerne woanders sein). Sanfte Almwiesen, über die wir zur ersten Hütte wandern und darüber aufragend steile Felsen. Am nächsten Tag vielleicht gleich noch weiter zu noch einer Hütte. Am 3. Tag auf der Hütte bleiben vielleicht ein toller Gipfel mit ein wenig Kletterei (nicht zu anspruchsvoll aber gerne mit Seilunterstützung). 4. Tag zur nächsten Hütte, dort wieder am 5. Tag einen Gipfel und Tag 6. zur letzten Hütte und dann am 7. Tag entweder mit Öffis zum Ausgangspunkt oder eben Rundtour. Wären dann 7 Tage und 4 Hütten. Was ich nicht möchte ist weit ins Tal absteigen, also lieber mit ein paar auf und abs zur nächsten Hütte. Auf das schleppen von viel Gepäck würde ich gerne verzichten (wobei dann die Seilunterstützung wieder fraglich ist).

Welche Ziele ich mir schon lange einmal gerne angeschaut hätte wäre das Gebiet um die Nationalparks Dolomiti Friulane und Val Alba. War jemand schonmal in der Gegend zum Wandern?

Danke schonmal an alle!
Gruaß
Simon

[Becks]

Wow das ging ja schnell, danke für die ganzen Rückmeldungen.
Werde jetzt alle in Ruhe durchgehen.
Ein paar Punkte noch zur Ergänzung:
Sollte schon eher eine Streckenwanderung (oder Rundtour) werden. So sternartig mit Basislager und dann immer 2 tägig auf Hütten habe ich mir eher nicht vorgestellt (schau ich mir aber auf jeden Fall trotzdem an, vielleicht gefällt uns die Idee dann ja doch).

Salbithütte -> Voralphütte -> Bergseehütte -> Chelenalp -> Dammahütte -> Albert-Heim-Hütte, und dann ev. übder die Sidelenhütte zum Furka, oder runter nach Tiefenbach. Macht meiner Rechnung nach eine 7-tägige Rundtour. Gipfel könnte man zumindest mal Sustenlimi und/oder Brunnenstock einplanen, und der Fleckistock ist an und für sich auch nicht wirklich schwierig (wenn man die Route findet).

Und wenn man es darauf anlegt, kann man ab Albert Heim weiter über Rotondohütte -> Cap. Pianesco -> Corno Gries zum Nufenenpass, oder weiter über Maria Luisa -> Margaroli -> Bivacco Busin -> Alpe Devero -> Alpe Veglia ->Monte Leone Hütte zum Simplon.

[opa]

also deine "wanderrunden" grenzen an selbstkasteiung. grob geschätzt wanderst du da an dutzenden grenzgenialer klettertouren vorbei. ich würde ja eher das karwendel empfehlen, supertolle landschaft, aber das "untenbleiben" fällt da deutlich leichter....

[Simon]

Salbithütte -> Voralphütte -> Bergseehütte -> Chelenalp -> Dammahütte -> Albert-Heim-Hütte, und dann ev. übder die Sidelenhütte zum Furka, oder runter nach Tiefenbach. Macht meiner Rechnung nach eine 7-tägige Rundtour. Gipfel könnte man zumindest mal Sustenlimi und/oder Brunnenstock einplanen, und der Fleckistock ist an und für sich auch nicht wirklich schwierig (wenn man die Route findet).

Ja schaut wirklich gut aus. Gut mit Zug erreichbar und die Tagesetappen schauen auch schaffbar aus. Etwas heftig könnte der erste Tag zur Salbithütte sein und natürlich ist das ganze schon verdammt hochalpin, da brauchen wir auf jeden Fall stabiles Wetter.

Ansonsten habe ich mir jetzt die Beiträge durchgeschaut. Hier das was ich soweit gefunden habe:

- Urner Hüttentour: Teilweise die oben von Becks genannten Hütten

- Meraner Höhenweg: Auch teilweise etwas weite Etappen, aber bleibt im Kopf

- Dolomiten Höhenweg 1: So stelle ich mir das ganze landschaftlich vor. Leider halt sehr überlaufen

- Grande Traversata delle Alpe oder Giro di Viso: Schaut schön aus, von den Anforderungen ähnlich wie Göschenen und Umgebung, sehr hochalpin!

- Appenzeller Land: Da muss ich noch eine Rundwanderung raus suchen, schaut aber schön aus und nicht ganz so hochalpin.

- Rundwanderweg Friulanische Dolomiten: Hier der Link. Eigentlich so wie ich es mir vorgestellt hätte, aber mehrere Tagesetappen mit bis zu 1000 Höhenmeter ist vermutlich zu schwer.

Danke an alle, das Bild in meinem Kopf wird langsam klarer.

[Simon]

also deine "wanderrunden" grenzen an selbstkasteiung. grob geschätzt wanderst du da an dutzenden grenzgenialer klettertouren vorbei. ich würde ja eher das karwendel empfehlen, supertolle landschaft, aber das "untenbleiben" fällt da deutlich leichter....

Ja (nicht ganz) klassische Karwendeldurchquerung habe ich mir auch schon überlegt.

[Becks]

also deine "wanderrunden" grenzen an selbstkasteiung. grob geschätzt wanderst du da an dutzenden grenzgenialer klettertouren vorbei.

Das ist eben das Schöne daran, wenn man mehr als UIAA im Kopf hat. Dann kann man so etwas geniessen, auch wenn man nicht am Salbit Südgrat herum turnt:

[tuan]

ich würde ja eher das karwendel empfehlen, supertolle landschaft, aber das "untenbleiben" fällt da deutlich leichter....

...das will ich jetzt überhört haben...

[tuan]

Das ist eben das Schöne daran, wenn man mehr als UIAA im Kopf hat. Dann kann man so etwas geniessen, auch wenn man nicht am Salbit Südgrat herum turnt:

Ah, stimmt..., gut das du es sagst.
Ist mir nie aufgefallen, das ich beim Klettern noch nie ne schöne Landschaft, die Sonne bzw. deren Strahlen gesehen habe, ganz zu schweigen von dem fehlenden Genuß?! Mensch, danke dafür... ! (Ironie off)