[SE][NO] Arjeplogsfjällen und Junkerdal NP im Herbst 2016

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  • andrea2
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    • 23.09.2010
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    #61
    AW: [SE][NO] Arjeplogsfjällen und Junkerdal NP im Herbst 2016

    Zitat von Dogmann Beitrag anzeigen
    Kocht ihr sonst im Zelt? Ich habe noch nie im Zelt gekocht, meine Angst , das es dann irgend wann durch läst , ist da zu groß.
    Mit dem Trangia im VE25 haben wir bei schlechtem Wetter oft in der Apsis gekocht. Allerdings ist die auch deutlich größer und man kann den Eingang wahlweise nach rechts oder links öffnen, sich also die wind- und regengeschütztere Seite aussuchen. In den meisten Fällen haben wir den Trangia dann so weit aus dem Zelt geschoben, dass man noch aus dem Zelt heraus kochen konnte. Beim Nammtj ist das schwieriger, wenn der Wind gerade auf den Eingang steht, dann wird im Zelt alles nach. Also muss die Apsis zu sein. Geht aber, man sollte sich aber aufs Kochen konzentriern und nichts anderes nebenbei mache. Gerne machen wir es nicht.

    Zitat von Antracis Beitrag anzeigen
    Kitobjektive sind ja teilweise viel besser als Ihr Ruf.

    Jedenfalls schöne Fotos!
    Danke.

    Zitat von Antracis Beitrag anzeigen
    Das mit dem Kochen und dem Wetter draußen (meist in dieser Gegend ja kalter Wind oder Regen) ist übrigens der Hauptgrund, weshalb wir die letzten Jahre nur noch Wasser heiß gemacht haben. Das funktioniert in der Apsis immer irgendwie und die 2 Minuten kann man aufpassen und gemütlich im Schlafsack bleiben.

    Allerdings habe ich während eines 14stündigen Unwetters in Schottland gelernt, dass es sinnvoll ist, auf der wetterabgewandten Seite zu kochen.

    https://youtu.be/6Lfp9xT15vE
    Nur fertige Gerichte mit Wasser aufzuschütten, dazu konnten wir uns bisher nicht druchringen. In den meisten Fällen sind mir die Fertiggerichte zu stark gewürzt und vor allem auch zu teuer. Wir kochen fast immer eine Mahlzeit für eine Person mit einer zusätzlichen Portin Nudeln oder Reis (etwa 125g), dann reichlich Butter rein, das passt genau für zwei Personen. Für absolutes Sauwetter, gibts auch schon mal Müsli am Abend. Ich glaube das Wetter auf deinem Video wäre so ein Fall gewesen.

    OT: Hast du noch Süße Momente bekommen? Seitdem Dr. Oetker nur noch Meine Momente verkaufen, für die man noch extra Milchpulver braucht, haben wir die nicht mehr dabei.

    Zitat von Blahake Beitrag anzeigen
    Hallo Andrea, ich bin immer noch mit Spannung dabei, die Bilder von den Prachttauchern sind ja wundervoll!!!
    Ich habe gerade mal in meinen Notizen geguckt, am 30. August war ich im Hoiganvaggi unterwegs und habe sehr mit dem Wetter gehadert...
    OT: Immer noch keine Pilze in der Eifel, oder? Hier im Wald ist der Regen der letzten Tage kaum auf dem Boden angekommen. Da tut sich gar nix
    Ja, allein für die Prachttaucher hat sich das mitschleppen des Telezooms schon gelohnt.

    Du warst dieses Jahr also weiter nördlich. Da kommt doch bestimmt auch noch ein Bericht.

    Immer noch keine Pilze. Das bisschen Regen hat bei uns auch nicht geholfen. Gestern Morgen hat es kräftig geforen. Mal sehen ob überhaupt noch was kommt.

    Dauert leider noch etwas bis es weiter geht, ich hab im Moment zu wenigs Zeit.

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    • Antracis
      Fuchs
      • 29.05.2010
      • 1280
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      #62
      AW: [SE][NO] Arjeplogsfjällen und Junkerdal NP im Herbst 2016

      Zitat von andrea2 Beitrag anzeigen

      OT: Hast du noch Süße Momente bekommen? Seitdem Dr. Oetker nur noch Meine Momente verkaufen, für die man noch extra Milchpulver braucht, haben wir die nicht mehr dabei.
      OT: Nein, natürlich war es "Mein Moment", da war wohl der Wunsch der Vater des Gedankens. Aber so schlimm finde ich das mit dem Milchpulver auch nicht. Liegt aber wohl auch an unser minimalistischen Küche, da brauchen wir jede Kalorie. Naja, nächstes Jahr ist eine Tour mit weniger Anspruch an die Wege, aber umso mehr an die Kulinarik geplant. Mal abwarten

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      • JustMe79
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        • 28.05.2015
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        #63
        AW: [SE][NO] Arjeplogsfjällen und Junkerdal NP im Herbst 2016

        Zitat von andrea2 Beitrag anzeigen
        Mit dem Trangia im VE25 haben wir bei schlechtem Wetter oft in der Apsis gekocht.
        OT: Ich koche seit 20 Jahren mit Trangia bei Zweier-Touren mit dem VE25 grundsätzlich im Zelt, dasselbe bei Solotouren mit meinem TNF Westwind.

        Wenn man halbwegs Ordnung im Zelt hält, sich ne kleine (ggf. temporäre) Kochecke einrichtet und für die Dauer der Prozedur ausreichend Acht gibt und die Füße stillhält, geht absolut nichts über solcherlei Komfort, speziell wenn draußen Mistwetter ist oder es einfach sehr kalt und/oder windig ist, selbst in der Apsis.

        Daneben genießen ich und speziell meine Freundin es sehr, bei besonders kalten Abenden/Nächten das Zelt von innen mit dem Trangia sowie einer geringen Menge Spiritus ab und zu auf wohlige 20-25°C aufzuheizen. Das hält dann natürlich nicht ewig, tut bei solchen Bedingungen aber einfach ungemein gut. Auch lassen sich so ggf. nassgeschwitzte Klamotten ziemlich zügig trocknen.

        Das mit den süßen Momenten ist allerdings wirklich schade, die haben wir letztes Jahr auch schon nicht mehr bekommen und dementsprechend vermisst. Naja, solange es als Nachtisch noch Ruf Fruchtsuppen zu kaufen gibt, kann ich das halbwegs verschmerzen, auch wenn die natürlich kalt sind...

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        • andrea2
          Dauerbesucher
          • 23.09.2010
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          #64
          AW: [SE][NO] Arjeplogsfjällen und Junkerdal NP im Herbst 2016

          Donnerstag 01.09.2016 – Tag 13

          Ich habe nicht gut geschlafen. Das Problem habe ich oft in den Hütten. Nach den Nächten im Zelt ist es viel zu warm und das Bett ist zu weich. Das Tropfen des am Ofenrohr herunterlaufenden Wassers war auch nicht gerade zuträglich für eine gute Nachtruhe. Nachdem ich eh nicht mehr schlafen kann, stehe ich um kurz vor 6 Uhr auf und schleiche mich raus. Erst mal den Ofen in der Stube einheizen, dann gehe ich mit der Kamera vor die Tür. Das Wetter weiß nicht so recht was es will. Blauer Himmel auf der einen Seite und sogar ein paar sonnige Flecken auf den gegenüberliegenden Hängen. Auf der anderen Seite hängen die Wolken grau und tief, aber immerhin kann man ein Stück des Gletschers sehen.


          Blick über den Pieskehaure am frühen Morgen.


          Da ist ja wirklich ein Gletscher hinter der Hütte.

          Die Männer stehen auch bald auf. Während mein Mann ein paar Schritte mit Benny geht, mache ich das Frühstück. Und schon fängt es auch wieder an zu regnen. Nach dem Frühstück machen wir uns ans Packen und Hütte putzen. Die nassen Sachen sind im Trockenraum recht gut getrocknet.


          Blick aus dem Fenster, ein neugieriges Rentier beäugt uns.

          Wasser und Holz auffüllen, kehren und wischen, wirklich schneller als im Zelt sind wir nicht. Zwischendurch kommt die Hüttenwirtin vorbei. Wir müssen die Daten für die STF-Mitgliedschaft ausfüllen und unterhalten uns eine ganze Weile über Gott und die Welt. Auf unsere Frage nach dem Boot in Mavas, kann sie uns aber auch nichts sagen. Sie weiß nur, dass der Weg eben nach Mavas geht. Von dort gekommen ist wohl in dem Sommer keiner, wir haben auch im Hüttenbuch keinen entsprechenden Eintrag gefunden. Alles sehr seltsam. Aber eigentlich haben wir uns eh schon entschieden über Norwegen und den Junkerdal Nationalpark zurück zu laufen. Bei den Wetteraussichten kann sie uns keine große Hoffnung machen, die nächsten Tag ist keine Wetterbesserung in Sicht.


          Alles wieder ordentlich!

          Bis wir wirklich los kommen, ist es schon Mittag. Nachdem zwischenzeitlich sogar wunderbar die Sonne schien, sieht es jetzt wieder sehr grau aus. Wir ziehen sicherheitshalber gleich wieder die Regenhosen über, lassen die Ponchos aber stecken, in der Hoffnung, dass es bei kurzen Schauern bleibt.


          Da scheint die Sonne, da wollen wir hin.


          Blick zurück, Brücke über den Varvvekjåhkå.

          Gleich hinter der Hütte geht es mit der Brücke über den Varvvekjåhkå und dann um das Delta des Lájrrojåhkå herum. Für das Furten des namenlosen Flusses ziehe ich mal wieder die Crocs an, während mein Mann so hinüber kommt. Kurz darauf folgen die Brücken über die beiden Gletscherflüsse Labbájåhkå und Lájrrojåhkå.


          Schon wieder Regenschauer, Blick über den Pieskehaure.


          Delta des Lájrrojåhkå.


          Labbájåhkå


          Labbájåhkå


          Labbájåhkå

          Weiter geht es immer am Hang des Lájrro entlang. Ich bin nicht besonders motiviert heute, ich hab zu wenig geschlafen und außerdem steckt mir der gestrige Tag noch in den Knochen, Knie und Hüfte beschweren sich etwas. Das Wetter wechselt alle paar Minuten. Schien gerade noch die Sonne, so ziehen kurz darauf schon wieder bedrohlich graue Wolken auf. Die Lichteffekte sind dadurch aber besonders schön. Unter uns liegen der grüne Pieskehaure und das Lájrrodelta, lange können wir die Hütten von Pieskehaure noch sehen.


          Regen und ...


          ... Sonnenschein




          Blick zurück aufs Delta des Lájrrojåhkå



          Die Vegetation hier an der Nordseite des Pieskehaure ist beeindruckend. Anscheinend ist diese Stelle entweder besonders geschützt oder warm. Sehr viele Fjällblumen können wir identifizieren. Zum Teil noch blühend wie riesige Stauden von Engelwurz, Kratzdistel, Rosenwurz und Steinbrech. Von vielen anderen stehen nur noch die verblühten Fruchtstände. Eisenhut, Trollblume, Storchschnabel, Karlszepter, Schwedischer Hartriegel, Norwegisches Ruhrkraut, Goldrute, Lebendgebärender Knöterich, Sumpfherzblatt, Klappertopf und sicher noch viele mehr. Daneben natürlich auch rot gefärbte Sträucher von Blaubeere, Rauschbeere und Alpen-Bärentraube. Im Sommer muss es hier fantastisch sein.

          Der Weg ist den ganzen Tag ausgesprochen nass, sumpfig und aufgeweicht. Ab und zu müssen wir genauer suchen wo es weiter geht. Meist verliert sich der Weg etwas, wenn es durch Weidendickicht geht. Wir erreichen den Abzweiger nach Muorki. Hier geht, wie schon in verschiedenen Berichten zu lesen war, der Weg nach Mavas kaum sichtbar links weiter.


          Kurz bevor wir den Weg nach Mavas verlassen, im Hintergrund wieder einmal der Nuortta Sávllo.


          Nuortta Sávllo


          Wir folgen dem breit ausgetreten Pfad bergauf. Das Gelände ändert sich, wir laufen jetzt über glatt geschliffene Felsen kaum noch über Geröll, daneben aber auch viel Grün. Noch scheint bei uns die Sonne, aber rundherum sehen wir immer mehr Schauer.


          Ein letzter Blick auf den Pieskehaure.

          Gerade als wir die Grenze zu Norwegen erreichen entsteht ein fantastischer Regenbogen.


          Rotes T - wir sind in Norwegen.


          Regenbogen von Norwegen nach Schweden, in der Bildmitte die Grenze.


          Sulitjelma, leider nur teilweise zu sehen.

          Noch ein kleines Stück bergauf, dann können wir den Muotkejávrre bereits sehen. Kurz vor der Hütte suchen wir einen Zeltplatz. Wir sind nicht sicher, ob wir direkt am Ufer des Sees später noch was finden werden. Und so bauen wir um 17.30 Uhr das Zelt auf.



          Der Weg zum Wasser ist heute etwas weiter, ansonsten folgt die übliche Abendroutine. Wir haben einen tollen Blick auf Sulitjelma, oder besser wir hätten, denn die Berggipfel sind in den Wolken. Und auch dieser Rest verschwindet bald, als wieder Regen einsetzt. Zu der Zeit sind wir mit dem Kochen zum Glück schon fertig. Den Tee müssen wir in der Apsis kochen. Insgesamt hatten wir heute Glück mit dem Wetter. Tagsüber hat es nur ab und zu leicht geschauert, während wir rundherum immer wieder dicke Regenwolken sahen. So, nun noch schnell Tagebuch schreiben, und dann bin ich fertig mit der Welt. Es ist erst 20.30 Uhr, aber ich bin totmüde.
          Zuletzt geändert von andrea2; 09.10.2016, 18:59.

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          • Blahake

            Fuchs
            • 18.06.2014
            • 1442
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            #65
            AW: [SE][NO] Arjeplogsfjällen und Junkerdal NP im Herbst 2016

            Der länderübergreifende Regenbogen gefällt mir

            Zitat von andrea2 Beitrag anzeigen
            Da kommt doch bestimmt auch noch ein Bericht.
            Ja, ist in Planung, auch wenn es diesmal weniger Spannendes zu berichten gibt als letztes Jahr. Aber derzeit komme ich nicht so recht dazu, wahrscheinlich wird's eher wieder Januar...
            Erstmal reise ich mit großem Vergnügen weiter bei Dir mit

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            • Dogmann
              Fuchs
              • 27.09.2015
              • 1022
              • Privat

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              #66
              AW: [SE][NO] Arjeplogsfjällen und Junkerdal NP im Herbst 2016

              Diese Bilder mit Regenbogen, einfach toll
              Richtig wohl fühle ich mich nur draußen !

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              • andrea2
                Dauerbesucher
                • 23.09.2010
                • 944
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                #67
                AW: [SE][NO] Arjeplogsfjällen und Junkerdal NP im Herbst 2016

                Freitag 02.09.2016 – Tag 14

                Ich bin gestern Abend auch wirklich sofort eingeschlafen und habe gut und vor allem lange geschlafen, dass es die ganze Nacht regnete war mir erst mal egal. Morgens kommen wir nur schwer aus den Schlafsäcken. Es ist kalt und alles ist klamm. Erst als der Regen um 7.30 Uhr eine kurze Pause einlegt, nutzen wir die Gelegenheit, scheuchen Benny vor die Tür und uns selber dann auch. Anschließend gibts für alle Frühstück. Für uns wieder einmal kalt. Keiner hat Lust den Kocher anzuwerfen. Von den Bergen kann man nichts sehen, die Wolken hängen bis auf den See.

                Es nieselt mehr, als dass es regnet und so haben wir auch keinen wirklichen Grund heute nicht weiter zu gehen. Aber der Boden ist inzwischen durchgeweicht und sehr nass. Überall steht das Wasser. Wir packen, wenn auch etwas unmotiviert. Und so dauert es auch entsprechend länger, bis wir fertig sind. Das Zelt müssen wir klitschnass einpacken. Gegen 11.00 Uhr können wir starten. Wir hoffen es bleibt beim Nieselregen und lassen die Ponchos im Rucksack.



                Zuerst geht es das kleine Stück abwärts bis zur Muorkihytta, die wunderschön direkt am See liegt. Heute allerdings eher ungünstig, da der Wind den Regen über den See bläst. Hier teste ich ob unser DNT Schlüssel, der schon über 20 Jahre in einer Schublade verstaubte, noch passt. Und tatsächlich, es ist immer noch der gleiche. Mit unserer STF-Mitgliedschaft dürfen wir nun auch die norwegischen Hütten nutzen. Ungünstig wäre für uns aber gewesen, dass Benny nur in den Vorraum der Hütte darf. Und das ist zu kalt für ihn, wenn er nass ist. Gut, dass wir im Zelt geschlafen haben. Wir verschließen die Hütte wieder sorgfältig und gehen weiter.


                Die kleine Muorkihytta.


                Blick zurück auf die Hütte.

                Das erste Stück am See entlang geht sich sehr entspannt, es ist nur sehr, sehr nass. Der Regen wird langsam stärker. Aber irgendwann haben wir den Zeitpunkt verpasst die Poncho noch überzuziehen, jetzt ist eh schon alles nass. Da wir die Rucksäcke immer mit im Zelt haben, achten wir sehr darauf, dass sie nicht nass werden.


                Am Muotkejávrre, Benny ist nicht besonders glücklich über das Wetter.


                Muotkejávrre

                Etwa bei der Hälfte des Sees wird der Weg etwas anstrengender. Es geht immer wieder am Hang bergauf, um steile Uferpassagen zu umgehen. Zum Ende des Muotkejávrre besteht das Gelände hauptsächlich aus glattgeschliffenen Felsplatten, die zum Teil sehr rutschig sind. Ab und zu erlauben die Wolken einen kurzen Blick zum Himmel, oder auf die Berge. Aber nach wenigen Minuten setzt immer wieder der Regen ein. Durch die Brillen können wir kaum noch etwas sehen. Da der Wind von vorne kommt, hilft auch kein Mützenschirm.

                Hier am Ende des Sees befindet sich eine kleine Siedlung. Wir sind überrascht, auf unserer schwedischen Karte sind keine Hütten eingezeichnet. Alles sieht verlassen und bereits winterfest aus. Im Windschatten einer Hütte machen wir Pause. Ich bin etwas entsetzt, wie nass die Rucksäcke, trotz des Rucksackschutzes, bereits sind. Das Wasser hat sich den ganzen Rücken hinunter gesogen. Auch die neuen Sealskizhandschuhe sind total durchgeweicht. Bisher wärmen sie noch, es war nur immer sehr schwierig sie aus und wieder anzuziehen. Fotos beschränken sich daher heute auf ein Minimum. Lange können wir nicht sitzen bleibe, dann wird es zu kalt und vor allem Benny friert mit seinem nassen Fell im Wind.


                Siedlung am Ende des Muotkejávrre.


                Da gehts weiter zum Lámivatnet.

                Also schultern wir wieder die Rucksäcke und versuchen uns in die nassen Handschuhe zu quälen. Gut dass uns keiner fluchen hört. Bei mir dauert es eine Weile, aber dann habe ich trotz der nassen Handschuhe wieder warme Hände. Mein Mann wird den ganzen Tag nicht mehr richtig warm. Überhaupt stellen wir fest, dass er jetzt viel schneller friert als ich. Meist ist das umgekehrt. Wahrscheinlich war es keine gute Idee eine Woche vor Tourstart noch einen Ultramarathon zu laufen. Jetzt nach 14 Tagen Tour fehlt so langsam die Substanz um noch etwas zuzusetzen. So zumindest erklären wir und das.


                Oberhalb des Lámivatnet - Blick auf Sulitjelma.


                Blick zurück über den Muotkejávrre.

                Der Weg geht nun oberhalb des Lámivatnet weiter. Die glatten Felsplatten machen nicht wirklich Spaß und immer wieder müssen Flüsse gefurtet werden. Alle lassen sich aber gut mit den Stiefeln durchwaten.






                Lámivatnet

                Nach vier Stunden erreichen wir gegen 15.00 Uhr den Abzweiger zur Calalveshytta. 10 km sind es noch, das wird heute wohl nichts mehr werden. Nach Mourki sind 11 km angeschlagen. Ein bisschen wollen wir aber noch weiter gehen. Es folgt ein steiler Aufstieg genau in Richtung Süden. Durch einige der Flüsse, die wir unten am See schon durchwatet haben, müssen wir jetzt noch einmal hindurch. Der Weg führt zunehmend über die ungeliebten rutschigen Felsplatten, dann wird auch noch der Regen stärker, und ab und zu mischen sich die ersten Schneeflocken dazwischen. Jetzt reicht es uns. Das ist das letzte was wir wollen, bei Schnee über diese Felsplatten zu eiern. Also muss ein Zeltplatz her. Das ist gar nicht so einfach. Viele Flächen stehen unter Wasser, der Rest ist Fels. Aber irgendetwas findet sich doch immer. Der Platz ist zwar schief, die Heringe gehen nicht gut rein, aber die Aussicht ist fantastisch, wie wir wenig später feststellen werden. Wir bauen das Zelt im Regen auf. Nachdem wir es heute Morgen schon nass einpacken mussten ist es total nass von innen, auf dem Boden steht das Wasser.

                Aber wir wollen erst mal raus aus dem Regen. Die Rucksäcke sind eh nass, also nehmen wir nur den Rucksackschutz ab und schieben sie ins Zelt. Dann quetschen wir uns alle drei in die Apsis und beginnen das Zelt auszuwischen. Mit einem Lumpen, den wir immer zum Zeltabwischen dabei haben und dem Hundehandtuch geht es ganz gut. Danach ist Benny dran, er friert schon und wird nun abgerubbelt und kommt unter seine Decke ins Zelt. Inzwischen ist der Zeltboden etwas abgetrocknet, und wir können die Isomatten rausholen, und uns selber trockene Sachen anziehen. Bevor wir die Daunenschlafsäcke rausholen, wickeln wir die nassen Rucksäcke in die Ponchos ein.


                Zeltplatz über dem Lámivatnet.


                Blick über Lámivatnet und Muotkejávrre, gleich neben dem Zelt steht schon das Wasser.

                Nur kurz aufwärmen, dann müssen die Heringe noch mit Steinen gesichert werden und Wasser geholt werden. Jetzt kann Benny sein Fressen bekommen. Danach ist er glückklich und kann sich langsam entspannen. Bald schläft er tief und fest in seiner Ecke. Man glaubt es kaum, aber seit das Zelt steht, regnet es nicht mehr. Wir nutzen die Gunst der Stunde und kochen gleich. Spätestens nach dem Tee ist uns nicht mehr gar so kalt. Sogar die Sonne lässt sich blicken und man kann wieder die Berge sehen. Wir legen die nassen Jacken zum Trocknen aus, viel bringt es nicht, dazu ist es zu kalt.


                Abendsonne

                Inzwischen ist es 19.00 Uhr und das Tagebuch wartet auf den täglichen Tourenbericht. Ganz schön frisch heute, bei diesen Temperaturen. Aber wenn wir schon einmal so eine herrliche Aussicht haben, wollen wir die auch noch etwas genießen. Also schreibe ich mit Handschuhen. Zum Glück hab ich außer den Sealskiz noch dünne Laufhandschuhe dabei.

                Nun ist es gleich 20.00 Uhr, alt werden wir heute sicher nicht mehr. Ich wollte mich nur kurz aufwärmen im Schlafsack, bin aber schnell eingeschlafen. Zum Glück hatte ich ja zumindest schon die Zeltklamotten an. Erst um 23.00 Uhr wache ich auf, weil die Blase drückt. Eigentlich wollte ich nur kurz raus und gleich weiter schlafen, aber was sehe ich? Ein gigantisches Nordlicht!!

                Natürlich ist die Kamera nicht entsprechend eingestellt, und ohne Brille kann ich das Display nicht lesen. Aber die Brille ist schon weggepackt. Wäre es doch nur nicht so kalt! Schnell die Brille raus. Was ist das? Akku nur noch auf 10%. Mist, war doch abends noch bei 40%. Das muss an der Kälte liegen. Also schnell Modus auf M, Blende 5.6 und Zeit 15´´, Iso auf auto lassen und dann Selbstauslöser. Aber wie zum Henker bekomme ich den Fokus auf manuell? Ich finde es auf die Schnelle im Dunkeln nicht mehr raus. Also versuche ich es so.





                Zufrieden bin ich mit den Bildern nicht. Wäre schon schön gewesen, wenn die Berge im Hintergrund scharf wären. Aber besser als gar nichts. Inzwischen ist mir so kalt, dass ich die Kamera kaum noch auslösen kann. Also Schluss für heute, ab in den Schlafsack und Nordlicht einfach nur noch bewundern. Was für ein genialer Abschluss dieses nassen Tages.

                Edit: Ich muss mich korrigieren, die Polarlichtbilder sind mit 8 sec aufgenommen worden, nicht mit 15.
                Zuletzt geändert von andrea2; 18.10.2016, 17:59.

                Kommentar


                • Dogmann
                  Fuchs
                  • 27.09.2015
                  • 1022
                  • Privat

                  • Meine Reisen

                  #68
                  AW: [SE][NO] Arjeplogsfjällen und Junkerdal NP im Herbst 2016

                  Polarlichter , wow das hat was !
                  Richtig wohl fühle ich mich nur draußen !

                  Kommentar


                  • Blahake

                    Fuchs
                    • 18.06.2014
                    • 1442
                    • Privat

                    • Meine Reisen

                    #69
                    AW: [SE][NO] Arjeplogsfjällen und Junkerdal NP im Herbst 2016

                    Zitat von andrea2 Beitrag anzeigen
                    Wahrscheinlich war es keine gute Idee eine Woche vor Tourstart noch einen Ultramarathon zu laufen.
                    Monschau???

                    Also ich finde Deine Bilder von den Polarlichtern fantastisch und ich freue mich, dass sie Euch nach dem nassen und kalten Tag ein bisschen belohnt haben...

                    Kommentar


                    • andrea2
                      Dauerbesucher
                      • 23.09.2010
                      • 944
                      • Privat

                      • Meine Reisen

                      #70
                      AW: [SE][NO] Arjeplogsfjällen und Junkerdal NP im Herbst 2016

                      OT:
                      Zitat von Blahake Beitrag anzeigen
                      Monschau???
                      Stimmt, gut recherchiert.

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                      • vobo

                        Dauerbesucher
                        • 01.04.2014
                        • 719
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                        #71
                        AW: [SE][NO] Arjeplogsfjällen und Junkerdal NP im Herbst 2016

                        Zitat von andrea2 Beitrag anzeigen
                        Ultramarathon ...
                        Was für eine Grundlage ...
                        Ich bin total stolz, es nach der letzten Tour bis zum Halbmarathon geschafft zu haben .

                        Habt ihr an der Pieskehaure-Nordseite wirklich kein Problem mit dem Weg gehabt? Bisher hat da noch jeder drüber geklagt.

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                        • andrea2
                          Dauerbesucher
                          • 23.09.2010
                          • 944
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                          #72
                          AW: [SE][NO] Arjeplogsfjällen und Junkerdal NP im Herbst 2016

                          Zitat von vobo Beitrag anzeigen
                          Habt ihr an der Pieskehaure-Nordseite wirklich kein Problem mit dem Weg gehabt? Bisher hat da noch jeder drüber geklagt.
                          Zitat von andrea2 Beitrag anzeigen
                          Der Weg ist den ganzen Tag ausgesprochen nass, sumpfig und aufgeweicht. Ab und zu müssen wir genauer suchen wo es weiter geht. Meist verliert sich der Weg etwas, wenn es durch Weidendickicht geht. Wir erreichen den Abzweiger nach Muorki. Hier geht, wie schon in verschiedenen Berichten zu lesen war, der Weg nach Mavas kaum sichtbar links weiter.
                          Eigentlich nicht, das waren höchstens mal ein paar Meter, wenn die Spuren auseinander gegangen sind. Aber wir mussten schon auch gut aufpassen. Die Steinmännchen waren nicht besonders zahlreich, und auch die Markierung hätte besser sein können. Allerdings waren da auch ein paar Stellen, da haben wir schon gesagt, wären wir aus der anderen Richtung gekommen wir wären auch falsch gelaufen.
                          Aber wir hatten ja auch einen Hund dabei. Benny hat meist genau den richtigen Weg gewählt, und da er immer der erste sein muss, gehen wir automatisch da weiter, wenn es so aussieht als könne das der richtige Weg sein.

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                          • Sylvie
                            Erfahren
                            • 20.08.2015
                            • 361
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                            #73
                            AW: [SE][NO] Arjeplogsfjällen und Junkerdal NP im Herbst 2016

                            Oh Mann, schlechtes Wetter kann einem die Tour zur Tortur machen, oder? Habe mit Euch gelitten. Ich finde immer, es gibt nichts Schlimmeres, als wenn man nicht mehr warm wird. Aber vielleicht gewöhnt man sich auch dran?

                            Die Idee mit dem Strecken des Outdooressens mit Nudeln oder Reis finde ich klasse. Mir ist das auch oft zu salzig. Werde ich auch mal ausprobieren.

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                            • Blahake

                              Fuchs
                              • 18.06.2014
                              • 1442
                              • Privat

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                              #74
                              AW: [SE][NO] Arjeplogsfjällen und Junkerdal NP im Herbst 2016

                              Zitat von andrea2 Beitrag anzeigen
                              OT:
                              Stimmt, gut recherchiert.
                              Na, ja, ich hatte schon mal davon gehört...

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                              • andrea2
                                Dauerbesucher
                                • 23.09.2010
                                • 944
                                • Privat

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                                #75
                                AW: [SE][NO] Arjeplogsfjällen und Junkerdal NP im Herbst 2016

                                Samstag 03.09.2016 – Tag 15

                                Wieder einmal kann ich morgens nicht lange schlafen. Bereits ab 5.00 Uhr bin ich wach und fühle mich ausgeschlafen. Ich schaue raus, der Himmel, der die ganze Nacht sternenklar war, zieht schon wieder langsam zu. Ob das noch was wird mit der Sonne auf dem Zelt heute Morgen? Es hat wieder einmal gefroren. Bei jeder Berührung rieselt das gefrorene Kondenswasser vom Außenzelt herunter. Um sechs Uhr hab ich keine Lust mehr liegen zu bleiben. Ich möchte ein paar Fotos machen, wer weiß wie lange man die Berge noch sehen kann.

                                Ich ziehe alle warmen Klamotten an, die ich dabei habe und verlasse das Zelt. Die Regenjacke ist am Kragen und den Ärmeln noch unangenehm feucht, aber ohne Jacke ist es zu kalt. Nicht nur das Zelt ist von innen und außen vereist. Auch der Boden ist gefroren und auf den Pfützen ist eine Eisschicht.






                                Sulitjelma ohne Wolken.

                                Als ich den Weg weiter nach oben gehen möchte, rutsche ich erst einmal zwei Schritte rückwärst. Der feuchte Weg ist spiegelglatt geworden. Aber die Sicht auf Sulitjelma ist noch frei. Neben dem Weg gehe ich ein bisschen den Hang hoch, bis die Sonne aufgeht. Alles wird in wunderbar warmes Licht getaucht. Ich mache einige Fotos, bis es mir dann doch zu kalt wird, und ich schnell wieder ins Zelt und den Schlafsack krieche. Jetzt hat Sulitjelma schon wieder eine Mütze auf.


                                Sonnenaufgang






                                Rentierflechte auf Eis.


                                So könnte das Wetter bleiben.

                                Um 7.00 Uhr stehen wir endgültig auf. Heute gibt es warmes Wasser zum Frühstück. Das können wir bei diesen Temperaturen auch gut gebrauchen. Die Sonne hat nur ein kurzes Gastspiel gegeben und ist bereits wieder hinter den zunehmenden Wolken verschwunden. Nach dem Essen wärmen wir uns etwas in den Schlafsäcken. Jeden Morgen fällt es uns schwerer uns zum Packen zu motivieren. Wenn wir dann aber auf dem Weg sind, sind wir doch zufrieden, draußen unterwegs zu sein. Zumindest wenn es nicht den ganzen Tag regnet.

                                Lustlos packen wir zusammen. Irgendwann muss aber der Schlafsack eingepackt werden, und dann muss es zügig weiter gehen, sonst wird es zu kalt. Auch Benny friert wenn er draußen warten muss, bis wir das Zelt fertig ausgeräumt haben. Wir lassen ihn so lange wie möglich im Windschatten der Apsis liegen. Der Wind der sich in der Nacht gelegt hatte, bläst wieder stark.


                                Aufbruch, inzwischen wieder wolkig.

                                Kurz nach 10.00 Uhr sind wir fertig. Den Rucksackschutz lassen wir erst einmal eingepackt damit die nassen Rucksäcke etwas abtrocknen können. Die nassen Handschuhe sind nicht tragbar und kommen außen an den Rucksack. Die Jacken sind bald wieder trocken und angenehm warm. Das Eis ist inzwischen überall getaut. Es folgt ein kurzer Anstieg, bis wir die Höhe erreicht haben. Jetzt geht es in leichtem Auf und Ab über die glattgeschliffenen Felsen oder zwischen den Felsrippen hindurch. Nachdem die Felsen abgetrocknet sind, geht es sich recht bequem.


                                Erster Ausblick nach Süden


                                Und noch ein Blick zurück auf Sulitjelma.


                                Ein kurzer Durchblick auf Langvatnet und den Ort Sulitjelma.

                                Bald beginnt der Abstieg in den Talkessel der ersten Brücke. Wir sind noch keine Stunde unterwegs, als es auch schon wieder anfängt zu nieseln. Nach der gestrigen Erfahrung kommt jetzt wieder die volle Regenmontur zum Einsatz, Rucksackschutz, Regenhose, Regenjacke und Poncho. 10 Minuten später erreichen wir die Brücke. Eine typische norwegische Brücke. Für Benny ist es nicht ganz einfach die Leiter hinauf zu klettern und auch auf der Brücke hat er keinen Spaß. Mit ein bisschen Nachhilfe geht er aber hinüber.




                                Blåmannsisen

                                Der Regen hat wieder aufgehört, so können die Ponchos nach hinten geschoben werden. Über dem Rucksack lassen wir sie hängen, damit wir sie schnell griffbereit haben. Das Wetter sieht immer noch unbeständig aus. Wir klemmen die Ärmel des Ponchos unter den Hüftgurt, so kann er nicht wegfliegen und flattert auch im starken Wind nicht so herum.


                                Blåmannsisen

                                Am gegenüberliegenden Hang steigen wir wieder auf. Zurückblickend können wir immer mehr vom Blåmannsisen sehen, Sulitjelma hüllt sich bereits wieder vollständig in Wolken. Oben angekommen ist der Wind stark und kalt, so sind wir nicht unglücklich als wir Richtung Calalveshytta wieder absteigen können.


                                Blick nach Süden auf den weiteren Weg oberhalb des Kjelvatnet.



                                Immer wieder müssen Bäche gefurtet werden. Einige Watstellen gehen über Felsplatten. Diese sind oft sehr rutschig und wir versuchen sie wenn möglich zu umgehen. Als wir in die Weiden kommen, lässt der Wind nach und es wird schlagartig wärmer.



                                Es folgt die zweite Brücke, diesmal ohne Geländer.



                                Ein kurzes Stück durch Sumpf-Weiden-Birken-Dschungel, dann geht auch schon der Weg zur Calalveshytta ab. Wir sehen sie unter uns im Wald liegen, sparen uns die 300 m zu Hütte aber. Der Weiterweg zur Coarvihytta ist auf einem alten verwitterten Schild angeschlagen. Ein Pfad ist kaum zu sehen. Eine rote Markierung an einer umgefallenen Birke, das ist alles. Das kann ja heiter werden. Wir lassen Benny von der Leine, da er sich hier immer wieder in den Sträuchern verwickelt. Aber schon nach wenigen Metern fliegen einige Schneehühner auf. Benny liegt zwar auf Befehl sofort im Down, aber er kommt doch wieder an die Leine. Wir suchen weiter den Weg und nach ein paar Fehlversuchen haben wir wieder eine Markierung sowie einen schwachen Pfad gefunden. Mühsam hangeln wir uns nun von Markierung zu Markierung, verlieren immer wieder den Weg. Zum Glück kommen wir bald aus den Birken heraus. Im freier werdenden Gelände können wir die roten Ts besser sehen.


                                Blick zurück - Birkendschungel. Wo der Weg verlief könnte ich nicht mehr sagen.

                                Kurze Pause um etwas zu essen und die warmen Sachen auszuziehen. Jetzt ist uns doch tatsächlich richtig warm geworden. Weiter geht es bergauf. Immer wieder verlieren wir kurzzeitig den Weg, wenn wir keine weitere Markierung sehen könne.


                                Vor allem in den Weiden ist es oft nicht einfach den weiteren Weg zu finden. Wir müssen in den Sattel in der oberen Bildmitte.


                                Und noch ein Blick zurück auf den Weg des heutigen Tages.

                                Es geht westlich des Punktes 874 entlang.Auf der Höhe wird der Blick nach Süden frei. Was sehen wir? Regen und der Regen kommt näher. Es ist erst 14.30 Uhr und wir wollen heute eigentlich noch etwas Strecke machen, da wir uns noch nicht ganz schlüssig sind, ob wir durchs Skaitidalen oder über die Berg zurück gehen wollen, und wie viel Zeit wir noch brauchen. ABER ... wir haben keine Lust mehr auf Regen! Und so schlagen wir oberhalb eines kleinen Sees unser Zelt auf. Schnell die Rucksäcke und Benny hinein, Wasser holen und dann ab ins Zelt, denn die ersten Tropfen fallen schon. Er regnet sich ein und hört auch bis zum Abend nicht mehr auf.

                                Wir richten uns ein und Benny bekommt sein Futter. Wir hätten jetzt noch eine Tafel Schokolade aus dem Tagesproviant, aber da wir so knapp mit Schokolade sind, heben wir sie auf und fangen lieber gleich an zu kochen. Wieder einmal in der Apsis. Im Anschluss kochen wir noch einen Kaffee und einen Liter Tee. Jetzt ist es erst 16.30 Uhr und wir sind mit allem fertig. Wir grübeln mal wieder über der Karte. Sollen wir über die Berge zum Ikkesjávrre, oder weiter auf dem Weg nach Skaiti? Seitdem wir in Norwegen sind, haben wir ab und zu Handyempfang. Die Wetterapp verspricht weiteren Regen. Das spricht eher für den Weg im Tal. Wir werden es morgen spontan entscheiden, wenn wir kurz vor der Coarvihytta am Abzweiger des Weges zum Mavasjaure sind.

                                Ich mache meinen Eintrag ins Tagebuch und dann ist es auch schon 20.00 Uhr. Am gegenüberliegenden Hang auf der anderen Seite des Kjelvatnet gehen die Lichter an. Das sieht gemütlich aus.

                                Benny scheint Probleme mit der linken Vorderpfote zu haben. Als er gerade noch einmal vorm Zelt war hat er die Pfote geschont. Beim Abtrocknen hat er aufgeschrien und geknurrt. Jetzt ist es schon ziemlich dunkel, wir können nicht viel erkennen und lassen ihn erst einmal in Ruhe. Morgen früh müssen wir das mal genauer ansehen. Hoffentlich gibt das keine Probleme, wir haben noch etwa 50 km zu laufen.
                                Zuletzt geändert von andrea2; 18.10.2016, 12:15.

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                                • Antracis
                                  Fuchs
                                  • 29.05.2010
                                  • 1280
                                  • Privat

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                                  #76
                                  AW: [SE][NO] Arjeplogsfjällen und Junkerdal NP im Herbst 2016

                                  Schöner Bericht weiterhin, trotz aber auch wegen des Wetters

                                  Hoffe, es geht Benny gut.

                                  Um die Polarlichter beneide ich Euch. Wir waren ja zu der Zeit viel weiter südlich und haben immer nur den Schimmer dessen gesehen, was fette Polarlichter viel weiter nördlich gewesen sein müssen, aber bei uns war nix. Und später war dann der Vollmond zu hell.

                                  Zum Zelt würde mich interessieren, warum Ihr Außenzelt und Innenzelt nicht getrennt einpackt, wenn es so feucht ist. Dann kann man doch abends meist das noch trockene Innenzelt wieder einhängen ?

                                  Nachtrag: Und die Polarlichtfotos finde ich für unerwartete Schnappschüsse ziemlich gelungen!

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                                  • andrea2
                                    Dauerbesucher
                                    • 23.09.2010
                                    • 944
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                                    AW: [SE][NO] Arjeplogsfjällen und Junkerdal NP im Herbst 2016

                                    Benny geht es wieder gut.

                                    Das Zelt getrennt einzupacken, da haben wir auch drüber nachgedacht. Aber aus zwei Gründen haben wir es nie gemacht. Wir müssen um das IZ aushängen zu können das ganze Gepäck und Benny vor das Zelt packen. Wir haben kein Nammatj GT und nur eine kleine Apsis. D.h. bei Regen haben wir nicht viel gewonnen. IZ ist vielleicht etwas trockner, dafür wird der Rest nass. Der Boden ist schnell aufgewischt beim Wiederaufstellen und trocknet dann auch schnell. Zum anderen dauert es einfach länger bis das Zelt verpackt und auch wieder aufgebaut ist. Das ist bei schlechtem Wetter immer zusätzliche Zeit, die Benny in Regen und Wind warten muss bis er ins Zelt darf, bzw. bis es los geht.

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                                    • Dogmann
                                      Fuchs
                                      • 27.09.2015
                                      • 1022
                                      • Privat

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                                      AW: [SE][NO] Arjeplogsfjällen und Junkerdal NP im Herbst 2016

                                      Das Zelt habe ich auch noch nie getr. eingepackt! Glaube nicht das es Sinn macht. Hoffentlich ist nichts schlimmes mit der Pfote.
                                      Richtig wohl fühle ich mich nur draußen !

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                                      • andrea2
                                        Dauerbesucher
                                        • 23.09.2010
                                        • 944
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                                        AW: [SE][NO] Arjeplogsfjällen und Junkerdal NP im Herbst 2016

                                        Ich kann mir schon vorstellen, dass es etwas bringt, wenn man sich bei Regen noch in der Apsis aufhalten kann. Dann ist das IZ mehr oder weniger trocken, das AZ könnten wir, da wir uns gegen einen Footprint entschieden haben, gut ausschütteln, und hätten so zumindest einen großen Teil des Wassers, sowohl Kondenswasser als auch Regen, schon mal eliminiert.

                                        Ich weiß nicht, ob ich es schaffe am Wochenende weiter zu schreiben, aber ich will euch ja nicht auf die Folter spannen. Benny hat sich eine Kralle gespalten. Das, so glaubten wir zumindest, war alles. Diese haben wir mit Duct Tape getaped. Das hat wunderbar gehalten. Zwei Tage hat er geschont, dann ist er wieder normal gelaufen. Erst zu Hause, als ich zwei Wochen später das Tape entfernen wollte, da klebte es immer noch wie am ersten Tag, hab ich gesehen, dass er sich die Kralle daneben komplett "ausgeschuht" hatte. Inzwischen wächst da aber schon langsam wieder die neue Kralle. Ich bin mir ziemlich sicher, dass das im Urlaub noch nicht war. Ich denke mir, er hat sich beide Krallen verletzt, aber wir haben nur die eine gesehen. Und die andere ist dann irgendwann im Laufe der Tage ausgefallen. Sonst hätten wir das gemerkt. Wenn sich die Hunde eine Kralle, d.h. die Hornschicht, rausreißen, blutet das ja immer unglaublich.

                                        Ich war letzte Woche mit ihm sowieso bei der Tierärztin und hab sie gleich einen Blick drauf werfen lassen. Alles wieder in Ordnung, nichts entzündet, das Krallenbein hab nichts abbekommen.

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                                        • OttoStover
                                          Fuchs
                                          • 18.10.2008
                                          • 1076
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                                          #80
                                          AW: [SE][NO] Arjeplogsfjällen und Junkerdal NP im Herbst 2016

                                          What a nice story with magnificent pictures too from the area I know so well. I love the pictures you have taken of the dog, they were so adoring.

                                          Regarding the rules for the dog at Muorki hut. They must have changed the rules there, for I have been there with my dogs at least half a dusin times. The dogs has always been inside, but not into the chairs or in the sofa of course. And I have never received any comments from the SOT people for taking the dog inside.
                                          Ich lese und spreche Deutsch ganz OK, aber schreiben wird immer Misverständnisse.
                                          Man skal ikke i alle gjestebud fare, og ikke til alle skjettord svare.

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