[SE] Midsommar 2016 - Eine kurze Tour im Abiskofjäll

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  • Vintervik

    Fuchs
    • 05.11.2012
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    [SE] Midsommar 2016 - Eine kurze Tour im Abiskofjäll

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    Mitreisende
    Die diesjährige Mittsommertour führte etwas weiter nach Norden als die bisherigen Mittsommertouren. Ein Freund von mir aus Deutschland, ich nenne ihn T, kam über Mittsommer zu Besuch, und der eigentliche Plan war, eine kurze Tour im Jämtlandsfjäll zu wandern. Da aber leider die SJ-Nachtzüge nach Jämtland um diese Zeit noch nicht fuhren, hätte sich die Anreise mit Zugverbindungen tagsüber recht langwierig gestaltet. Da T ausserdem noch nie nördlich des Polarkreises war, beschlossen wir deshalb, mit dem Nachtzug nach Lappland zu fahren, und eine kleine Runde im Abiskofjäll zu laufen. Wir wollten mit leichtem Gepäck unterwegs sein und machten deshalb eine Hüttentour. Die Idee war, von Abisko ins Kårsavagge hochzugehen, dann zu schauen, ob die Furt an der Hütte passierbar war und im positiven Fall über den Kamm nach Abiskojaure zu gehen, und von dort zurück nach Abisko.

    Abfahrtstag, 23. Juni 2016

    T kam gegen Mittag mit dem Flieger in Arlanda an und war gegen 14 Uhr bei mir zu Hause. Wir packten noch die letzten Sachen in unsere Rucksäcke, und machten uns dann schon bald auf den Weg zum Hauptbahnhof, da der Nachtzug schon gegen 16 Uhr abfuhr. Das Nachtzugabteil teilten wir mit einem schwedischen und einem französischen Pärchen. Die sehr netten Schweden wollten den Padjelantaleden wandern, das französische Pärchen war leider nicht so gesprächig, die beiden waren eher auf ihre Laptops konzentriert. Da T und ich uns länger nicht gesehen hatten, schnackten wir bei ein paar Höga Kusten den ganzen Abend .

    1. Tourtag, 24. Juni 2016

    Am nächsten Morgen leerte sich der Zug ab Boden an den Stationen entlang der Bahnlinie, das schwedische Pärchen stieg in Gällivare aus, um den Bus nach Ritsem zu nehmen, und hinter Kiruna waren nicht mehr so viele Leute im Zug. Wir stiegen bei Abisko Turiststation aus, und mit uns das französische Pärchen sowie noch einige andere Rucksacktragende. Ein Blick auf die Berge rundherum zeigte, dass die Schneeschmelze schon gut vorangekommen war, und im Tal war es schon sehr grün. Die Berge am Nordufer des Torneträsk hatten noch einiges Weiss an ihren Hängen.
    Wir gingen vom Bahnsteig runter und über den Parkplatz. Die meisten anderen Wanderer begaben sich nun zum Portal des Kungsleden, wir aber folgten dem Weg weiter ein Stück bergauf bis zur Talstation der Seilbahn, mit der wir auf den Nuolja hochfuhren. Die Idee war, nicht durch den Wald ins Kårsavagge hochzugehen, sondern von der Bergstation der Seilbahn aus zwischen den Gipfeln von Nuolja und Slåttatjåkka durchzugehen, den Slåttatjåkka zu umrunden und dann ins Kårsavagge abzusteigen, oder alternativ den direkteren Weg über den Gipfel des Slåttatjåkka zu gehen.
    Als wir in den Sitzen der Seilbahn sassen und hochfuhren, liess sich westlich über dem Torneträsk ein kräftiger Regenschauer erblicken, der bedrohlich nahe kam. Aber so wie der Wind wehte, konnten wir Glück haben und nicht nass werden. Oben an der Bergstation angekommen standen wir in der Sonne und genossen die Aussicht auf die Umgebung. Rundherum war es allerdings recht wolkig. Der Regenschauer zog tatsächlich vorbei und regnete sich über dem Torneträsk aus. Wir gingen ein kleines Stück von der Bergstation weg, legten die Rucksäcke ab und fotografierten erst einmal ausgiebig.


    Blick vom Nuolja runter auf Abisko und den Torneträsk.


    Lapporten vom Nuolja aus gesehen.

    Dann gönnten wir uns in der Bergstation noch ein kleines Mittagessen, anschliessend wurden die Rucksäcke aufgesetzt, und es ging los bergauf. Wir folgten dem Winterweg, der ins Kåppavagge rüberführt, bis wir den Sattelpunkt zwischen Slåttatjåkka und Nuolja erreicht hatten. Den Alternativweg über den Gipfel des Slåttatjåkka verfolgten wir nicht weiter, da an seinem Nordhang noch zu viele und vor allem zu grosse Schneefelder vorhanden waren, und der Gipfel ab und an in einer Wolke verschwand.


    Der kleine See zwischen Slåttatjåkka und Nuolja.

    Als es wieder bergab ging, schauten wir ins Kåppavagge herunter. Zur Rechten konnten wir durch das Tal Björkliden und dahinter den Torneträsk sehen. Schräg vor uns zur Linken stieg das Tal an, dort verlief der Sommerweg hoch nach Låktatjåkka. Allerdings war von diesem nicht viel zu sehen, da im oberen Teil des Tals noch einiges an Schnee lag.


    Blick ins Kåppavagge, in der Ferne Björkliden und der Torneträsk.


    Blick in den oberen Teil des Kåppavagge in Richtung Låktatjåkka.

    Wir verliessen den Winterweg, zweigten wir Richtung Süden ab und gingen schräg am Hang entlang oberhalb des Kåppavagge. Der Hang war relativ feucht, weswegen wir etwas aufpassen mussten, wo wir hergingen. Kurz bevor wir den kleinen Pass Lulip Cahcenjoaski erreichten, sahen wir auf einmal Steinmännchen, und auch einen Pfad. Der in der Karte markierte Weg schien also sogar durch Steinmännchen markiert zu sein. Von der Karte her hätten wir ihn weiter unten im Tal vermutet. Wir kamen an den Pass, und hatten nun eine schöne Fernsicht, auch wenn die Wolken ein klein wenig höher hätten hängen können . Direkt vor uns in der Tiefe, noch gar nicht so gut zu sehen, lag das Kårsavagge. Direkt gegenüber lag der Bergrücken Njunesgeahci, dahinter war etwas links der Keron zu sehen, vor dem im Tal der Abiskojaure liegt, und in der Ferne sahen wir die Berge am Alesvagge. Wir blieben einen Moment stehen und genossen die Aussicht, zumal wir nun hier wieder in der Sonne standen.


    Aussicht vom Pass Lulip Cahcenjoaski.

    Dann machten gingen wir bergab, um zu schauen, wo wir ins Kårsavagge absteigen konnten. Die Karte und auch ein vorheriger Blick zu Hause auf Google Earth offenbarte dichtes Gestrüpp je weiter man runter kam. Plötzlich sahen wir Andreaskreuze. Dabei war hier in der Karte gar kein Winterweg verzeichnet. Es mussten alte Markierungen sein, von einem nicht mehr ausgezeichneten Weg. Wir folgten ihnen bergab, allerdings war der Hang durch weiter oben schmelzenden Schnee ziemlich feucht, und wir mussten etwas Slalom zwischen den Bächen gehen. Schliesslich kamen wir an einen steileren Abhang, und wir konnten ins Kårsavagge hinabblicken.


    Kleiner Wasserfall am Hang.


    Blick hinunter ins Kårsavagge talaufwärts.

    Entlang der Wintermarkierungen, die nun bald aufhörten, gab es hier praktischerweise nun einen Pfad, der nach unten führte, durch das Gestrüpp durch. Kurz vor der Baumgrenze begegnete uns dann ein einzelnes Rentier, dass uns kurz beäugte, aber sich dann nicht vom Fressen abhalten liess.


    Einzelnes Rentier.

    Nach einiger Zeit kamen wir nicht weit von der Brücke über den Kårsajåkka im Tal an. Hier trafen wir eine Schwedin, die uns entgegenkam und fragte, ob da, wo wir herkamen, der Weg zur Hütte im Kårsavagge sei. Das verneinten wir, und zeigten Ihr die richtige Wegrichtung. Wir sahen dann, was sie wahrscheinlich vom Weg abgebracht hat, denn dieser stand völlig unter Wasser. Wir wateten durch und machten uns auf den Weg talaufwärts in Richtung Hütte.


    Vuolimus Kårsajaure.

    Der unter Wasser stehende Weg sollte nur ein Vorgeschmack sein, denn der Weg blieb sehr feucht und stand teils unter Wasser. Die Bäche, die rechts vom Berghang runterkamen, führten alle sehr viel Wasser, da oben noch viel Schnee lag, der nun schmolz. Der Jokk, der vom Latnjajaure runterkam, hatte neben viel Wasser sich auch sehr neben seinem eigentlichen Bett ausgebreitet. Wir fanden nach etwas Suchen einen guten Weg hindurch, allerdings war ich selbst mit meinen hohen Meindl Dovre Extreme kurz davor, nasse Füsse zu bekommen. Es ging gerade gut. Kurz darauf erreichten wir die Hütte.


    Kårsavaggehütte.

    Der Stugvärd stand draussen vor der Stugvärdshütte und schaute einem Helikopter zu, der auf der anderen Talseite in der Bergwand landete. Er begrüsste uns und sagte, wir sollen uns die Betten aussuchen, es sei nur ein anderer Gast da. Wir nahmen einen Raum der Hütte in Beschlag und kochten erstmal einen Tee. Etwas später versuchte ich mein Glück, aus dem mittleren der Kårsajaureseen einen Saibling rauszuholen, was aber leider nicht gelang. Das Abendessen wurde somit Tortellini mit Tomatensauce. Beim Angeln sah ich, dass die Schwedin, die wir zuvor getroffen hatten, sich mit Zelt in etwas Abstand zur Hütte niedergelassen hatte.
    Zu späterer Stunde gingen wir noch mal raus, um das Licht der Mitternachtssonne mit unseren Kameras einzufangen. Direktes Sonnenlicht hatten wir hier im Tal nicht, aber die Bergspitzen um das Tal wurden in warmes Sonnenlicht gehüllt.


    Kaskamus Kårsajaure


    Blick in Richtung oberes Kårsavagge von der Hütte aus gegen 22:30 Uhr.


    Kårsavaggehütte und Kaskamus Kårsajaure gegen 23 Uhr.

  • Sternenstaub
    Alter Hase
    • 14.03.2012
    • 3769
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    #2
    AW: [SE] Midsommar 2016 - Eine kurze Tour im Abiskofjäll

    Beginnt schon einmal sehr gut!

    freue mich auf weiteres.
    Two roads diverged in a wood, and I—
    I took the one less traveled by,
    And that has made all the difference (Robert Frost)

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    • Borgman
      Dauerbesucher
      • 22.05.2016
      • 795
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      #3
      AW: [SE] Midsommar 2016 - Eine kurze Tour im Abiskofjäll

      Zitat von Sternenstaub Beitrag anzeigen
      freue mich auf weiteres.
      Dito, schöner Bericht!

      Touren im Norden so früh im Sommer finde ich immer spannend, weil Schneemenge und Begehbarkeit nie wirklich vorhersagbar sind und starke Schneeschmelze einen oft zu interessanten Umwegen zwingt.

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      • dingsbums
        Fuchs
        • 17.08.2008
        • 1503
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        #4
        AW: [SE] Midsommar 2016 - Eine kurze Tour im Abiskofjäll

        Schön! Finde es jetzt schon schade, dass der Bericht ja vermutlich recht kurz wird, werde ihn dafür um so mehr genießen.

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        • urmeli
          Erfahren
          • 07.06.2015
          • 156
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          #5
          AW: [SE] Midsommar 2016 - Eine kurze Tour im Abiskofjäll

          Schöne Fotos! Mir gefällt die Tongebung sehr. Darf ich fragen womit du fotografiert hast und wie du die Fotos entwickelt hast?

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          • Vintervik

            Fuchs
            • 05.11.2012
            • 1930
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            #6
            AW: [SE] Midsommar 2016 - Eine kurze Tour im Abiskofjäll

            Danke für die Blumen! :-)

            Die Kamera, die ich benutzt habe, ist eine EOS 70D, davor entweder ein Sigma 17-70/f2,8-4 oder ein Canon 70-200/f4.
            Die Bilder sind mit Lightroom entwickelt.

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            • urmeli
              Erfahren
              • 07.06.2015
              • 156
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              #7
              AW: [SE] Midsommar 2016 - Eine kurze Tour im Abiskofjäll

              Ah, schön. Sind das irgendwelche besonderen Development Presets oder was eigenes? Wenn letzteres, was für Einstellungen? 😊

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              • Vintervik

                Fuchs
                • 05.11.2012
                • 1930
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                #8
                AW: [SE] Midsommar 2016 - Eine kurze Tour im Abiskofjäll

                2. Tourtag, 25. Juni 2016

                Der nächste Morgen zeigte genauso schönes Wetter wie der vorherige Abend.
                Der Schwede, der auch noch in der Hütte übernachtet hatte, wollte auch nach Abiskojaure. Die breite Furtstelle sah schon am Abend machbar aus, und der Stugvärd sagte uns auch, dass eine Schwedin ein paar Tage zuvor von Abiskojaure gekommen sei, und Ihr das Wasser nur bis zu den Knien gegangen wäre. Wir liessen uns mit Frühstück Zeit, es drängte uns nichts. Der Schwede hingegen hatte sich schon früh auf den Weg gemacht. Die Schwedin mit Zelt, so sagte uns der Stugvärd, wollte wohl nach Låktatjåkka hoch. Nachdem wir mit Frühstück fertig waren, den Hüttenraum gesäubert, Abwasser entsorgt und Frischwasser geholt hatten, verabschiedeten wir uns vom Stugvärd und gingen zur Furtstelle runter. Hosen aus, Sandalen an und Stiefel an den Rucksack gebunden. T ging voran, ich hinterher. Bis auf die Tatsache, dass die Steine im Wasser etwas glitschig waren, war die Furt überhaupt kein Problem. Wenig Strömung, und Wasser bis maximal zum Knie. Allerdings war das Wasser erwartungsgemäss sehr kalt. Ich hatte mir Neoprensocken angezogen, was es für meine Zehen etwas angenehmer machte, T hingegen stieg ab und an auf einen der grossen, in der Furt liegenden Felsen, um seine Füsse kurz "aufzutauen". Bald hatten wir das grösste Stück hinter uns, und waren dann auch schnell auf der anderen "Festlandseite". Füsse abtrocknen, Hosen und Stiefel an, und weiter ging es. Der Weg war hier schon durch Steinmännchen markiert, denen wir nun folgten. Es ging langsam, aber stetig entlang der südlichen Talseite berauf, und wir bekamen einen schönen Ausblick über das Tal, sowohl talabwärts als auch talaufwärts.


                Blick talabwärts mit dem Vuolimus Kårsajaure, im Hintergrund der Torneträsk und die Berge am Nordufer.


                Blick talaufwärts mit Kaskamus Kårsajaure und Bajimus Kårsajaure.

                In höheren Lagen lag noch viel Schnee, und auch wir mussten ab ca 850 Meter Höhe die ersten Schneefelder passieren. Sie trugen aber und waren kein Problem. Ein Blick auf die andere Talseite liess etwas später den Latnjajaure sehen, der noch von Eis bedeckt war.


                Blick auf die andere Talseite zum Latnjajaure.

                Die Steinmännchen standen nun teilweise in den Schneefeldern, die wir aber z.T. umliefen. Ein grösseres querten wir dann, und dieses endete genau an einem Bach, den wir auch überqueren mussten. Die Kante war z.T. noch bis zu einem Meter hoch. T fand einen Weg durch einen grösseren Riss im Schnee, ich ging noch einige Meter weiter bergauf, wo das Schneefeld ebenerdig an den Bach anschloss.


                Schneefeld direkt am Bach.

                Nun ging es nicht mehr parallel zum Tal bergauf, sondern direkt auf den Kamm zu bergauf. Das steilste Stück hatten wir hinter uns, aber kurz unterhalb des Scheitelpunkes kam noch ein Schneefeld, dass es zu queren galt, und dieses war schon etwas weicher geworden, so dass wir z.T. etwas tiefer einsanken und das Aufsteigen dadurch anstrengender wurde.


                Aufstieg durch das weiche Schneefeld.

                Als wir uns durch dieses durchgekämpft hatten und oben ankamen, wurden wir mit einer herrlichen Aussicht belohnt. Vor uns lag unten das Kamavagge, direkt gegenüber das Gardenvagge und die "Keronbacke" des Kungsleden, dahinter konnte man das Alesvagge sehen mit all seinen angrenzenden Bergen. In der Ferne sahen wir bis zum Tjäktjatjåkkå, der direkt östlich des Tjäktjapasses liegt. Weiter im Westen sahen wir in Richtung Unna Allakas und Norwegen. Direkt auf dem Kamm war es etwas windig, aber ein paar Meter weiter machten wir dann im Windschatten ausgiebig Mittagspause vor diesem grandiosem Panorama.


                Blick in Richtung Gardenvagge und "Keronbacke". Weiter oben im Alesvagge der Apparjaure und dahinter der Kåtotjåkka.


                Blick vom Punkt 1150 Richtung Torneträsk.


                Panorama unserer Aussicht (Bild ist anklickbar für grössere Darstellung).

                Nach der Stärkung und etwas Fotografieren ging es nun bergab. Auch wenn es nun auf der Südseite des Bergrückens abwärts ging, waren hier noch einige Schneefelder vorhanden, die aber allesamt gut trugen. Es ging meist über grasigen Untergrund bergab, die Steinmännchen wiesen den Weg.


                Blick Richtung Abiskojaure und Gardenvagge beim Abstieg.


                Blick gen Norwegen beim Abstieg.

                Als wir an die Baumgrenze kamen, hörten die Steinmännchen auf, und wir suchten kurz nach einem Pfad, den wir aber dann schnell fanden. Dieser führte uns dann parallel zu einem Jokk durch den Birkenwald runter zum Abiskojaure. Kurze Zeit später kamen die Abiskojaurehütten in Sicht, denen wir uns "von hinten" näherten.
                Als Stugvärde war ein Ehepaar vor Ort, und der Mann hiess uns an der Stugvärdshütte willkommen. Drinnen in der Hütte war seine Frau im Laden und bediente andere Gäste, wir zeigten die Quittung der Vorbezahlung und deckten uns noch mit dem Notwendigsten für das Abendessen und etwas Bier ein. Der Mann ging dann mit uns zur Hütte und zeigte uns unsere Betten. Er sagte uns noch, dass ein Familie gefragt hätte, wie der Weg ins Kårsavagge sei, und ob wir später kurz mit ihnen reden könnten. Als wir reinkamen, war drinnen eine schwedische Familie in der Küche, und ich hörte sie zu sich untereinander auf schwedisch sagen: "Ah, da kommen Deutsche." "Aber der eine hat doch schwedisch geredet". Ich sagte dann grinsend zu ihnen, dass es auch Deutsche gäbe, die in Schweden leben würden. Die Familie wollte den Kungsleden laufen, sie waren gerade aus Abisko angekommen. Nachdem wir uns eingerichtet hatten, verschwanden wir in die Sauna, wo wir zwei andere Deutsche trafen.
                Nach der Sauna sass draussen die schwedische Familie, die ins Kårsavagge rüber wollte, genauer gesagt ein Ehepaar mit ihrem Enkel. Wir beschrieben ihnen die Bedingungen, was sie beruhigte, sie hatten mit schlimmerem gerechnet.

                Nach dem Abendessen schauten wir uns noch unsere Bilder vom Tag an und verschwanden dann auch bald ins Bett. Draussen zog es sich leider zu, aber wir hatten einen tollen Tag hinter uns.
                Zuletzt geändert von Vintervik; 31.07.2016, 20:33.

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                • Vintervik

                  Fuchs
                  • 05.11.2012
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                  #9
                  AW: [SE] Midsommar 2016 - Eine kurze Tour im Abiskofjäll

                  Zitat von urmeli Beitrag anzeigen
                  Ah, schön. Sind das irgendwelche besonderen Development Presets oder was eigenes? Wenn letzteres, was für Einstellungen? 
                  Lässt sich pauschal nicht sagen. Es ist eigen, allerdings kein festes Preset, das ich über alle Bilder laufen lasse, dafür sind die Lichtverhältnisse auf einer Tour meist zu unterschiedlich. Ich behandle sie einzeln, wobei ich grob schon dem gleichen Schema folge, allerdings mehr oder weniger ausgeprägt. Ich möchte versuchen, möglichst dem nahe zu kommen, wie ich es selber wahrgenommen habe.

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                  • dingsbums
                    Fuchs
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                    #10
                    AW: [SE] Midsommar 2016 - Eine kurze Tour im Abiskofjäll

                    Zitat von Vintervik Beitrag anzeigen
                    ..., wir zeigten die Quittung der Vorbezahlung und ...
                    Dazu habe ich eine kurze Frage: Was ich an dem System nicht verstehe - wie wird das kontrolliert? Ich könnte mir ja theoretisch eine Quittung mehrfach ausdrucken (habe es so verstanden, das ich das selbst ausdrucke) und an mehr als einer Hütte vorzeigen. Irgendwas fehlt mir da noch ... Vielleicht verstehe ich es ja, wenn ich demnächst selbst Hüttenübernachtungen vorbuche. Oder du erklärst es hier.

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                    • Vintervik

                      Fuchs
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                      AW: [SE] Midsommar 2016 - Eine kurze Tour im Abiskofjäll

                      Zitat von dingsbums Beitrag anzeigen
                      Dazu habe ich eine kurze Frage: Was ich an dem System nicht verstehe - wie wird das kontrolliert? Ich könnte mir ja theoretisch eine Quittung mehrfach ausdrucken (habe es so verstanden, das ich das selbst ausdrucke) und an mehr als einer Hütte vorzeigen. Irgendwas fehlt mir da noch ... Vielleicht verstehe ich es ja, wenn ich demnächst selbst Hüttenübernachtungen vorbuche. Oder du erklärst es hier.
                      Exakt, Du druckst die Quittung der Vorbezahlung aus, und für jede Übernachtung setzt ein Stugvärd einen Stempel der jeweiligen Hütte drauf. Ausserdem schreibt der Stugvärd die Buchungsnummer der Quittung in seine eigenen Unterlagen.
                      Wenn jemand jetzt besch... will, fällt das vor Ort zwar erstmal nicht unbedingt direkt auf, aber im Nachhinein.
                      Ausserdem mag es je nach dem auch komisch erscheinen, wenn man schon einiges unterwegs war und dann eine "frische" Quittung vorlegt, denn die Stugvärde stehen z.T. auch miteinander in Kontakt und wissen, wer unterwegs ist.
                      Zuletzt geändert von Vintervik; 01.08.2016, 04:56.

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                      • Prachttaucher
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                        #12
                        AW: [SE] Midsommar 2016 - Eine kurze Tour im Abiskofjäll

                        Es beeindruckt mich immer wieder, daß Du um diese Jahreszeit schon Touren im Fjäll machen kannst. Zumindest dem Bericht nach, habt Ihr auch keine großen Probleme gehabt ? Wie war es denn mit Insekten ?

                        : Sind tolle Bilder. Irgendwie sieht man an den Farben, daß es eine andere Jahreszeit ist wie Spätsommer. Die vielen weißen Tupfer sehen auch schön aus. War 2016 denn eher schneearm ?

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                        • Vintervik

                          Fuchs
                          • 05.11.2012
                          • 1930
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                          #13
                          AW: [SE] Midsommar 2016 - Eine kurze Tour im Abiskofjäll

                          Zitat von Prachttaucher Beitrag anzeigen
                          Es beeindruckt mich immer wieder, daß Du um diese Jahreszeit schon Touren im Fjäll machen kannst. Zumindest dem Bericht nach, habt Ihr auch keine großen Probleme gehabt ? Wie war es denn mit Insekten ?

                          Irgendwie sieht man an den Farben, daß es eine andere Jahreszeit ist wie Spätsommer. Die vielen weißen Tupfer sehen auch schön aus. War 2016 denn eher schneearm ?
                          Nein, grosse Probleme hatten wir keine. Mücken hielt sich meist in Grenzen, nur zum Ende hin waren sie etwas mehr vorhanden (kommt noch). Man muss halt schauen, was wo um die Zeit möglich ist. Letztes Jahr z.B. waren wir um Grövelsjön unterwegs, da v.a. in Lappland um die Zeit noch quasi Winter war.
                          Der Winter 2015/2016 war nicht unbedingt schneearm, aber die Schneeschmelze hat früh bis normal eingesetzt, und es gab schon vor Mittsommer selbst oben in Abisko einige Tage am Stück mit über 20 Grad Tagestemperatur.

                          Ja, es dominieren in den höheren Lagen um diese Zeit eher noch die Brauntöne, da das Gras meist noch das des Vorjahres ist und das frische noch nicht oder nur wenig rausgekommen ist.

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                          • Mortias
                            Fuchs
                            • 10.06.2004
                            • 1279
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                            #14
                            AW: [SE] Midsommar 2016 - Eine kurze Tour im Abiskofjäll

                            Schöner Bericht bisher. Die Gegend ist mir auch noch allzugut bekannt und es ist interessant zu sehen wie schön schneebedeckt die Landschaft doch noch um die Midsommerwende herum ist.

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                            • Vintervik

                              Fuchs
                              • 05.11.2012
                              • 1930
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                              #15
                              AW: [SE] Midsommar 2016 - Eine kurze Tour im Abiskofjäll

                              3. Tourtag, 26. Juni 2016

                              Der nächste Morgen zeigte einen wolkenverhangenen Himmel.
                              Wir überlegten, was wir machen wollten. Die Rückreise mit dem Nachtzug nach Stockholm würde erst am nächsten Tag sein, so dass wir noch eine Übernachtung hatten.
                              Eine Alternative war, noch eine Nacht in Abiskojaure zu bleiben und am heutigen Tag eine Tagestour in der Umgebung zu machen. Die andere Alternative war nach Abisko runterzulaufen, um dort bei event. gutem Wetter abends am Nuolja etwas hochzulaufen und die Aussicht bei Mitternachtssonne zu geniessen.

                              Wir entschieden uns für die zweite Alternative - die Aussicht auf den Torneträsk lockte mehr - und packten nach dem Frühstück unsere Rucksäcke, um uns auf den Weg nach Abisko zu machen. Wir liessen uns Zeit, die meisten anderen verschwanden vor uns, und die meisten machten sich auf zur Keronbacke und weiter entlang des Kungsleden hoch ins Alesvagge und in Richtung Alesjaurestugorna.
                              Als wir losgingen, riss die Wolkendecke auf und die Sonne kam durch. Wunderbar, es schien noch ein weiterer sonniger Tag auf uns zu warten. Wir gingen zur Brücke an der Flussmündung in den Abiskojaure und bogen nach ihrem Überqueren nach links ab.


                              Am Abiskojaure entlang in Richtung Abisko

                              Wir genossen die Landschaft und unterhielten uns viel, so dass die Zeit verflog, und wir gar nicht merkten, dass wir gut vorankamen. Wir überholten ein Schweizer Paar, das auch wie wir zurück nach Abisko ging, und nach gut zwei Stunden standen wir schon an der Brücke über den Pallenjåkka, und machten an ihm eine kleine Pause in der Sonne. Nun war es nicht mehr so weit bis Abisko runter. Nach einer kleinen Stärkung liefen wir weiter, nun kamen uns auch Wanderer entgegen, die mit dem Nachtzug angekommen waren. Nach einer weiteren kurzen Pause am Marmorbrottet und ein paar Fotos am Canyon weiter flussabwärts des Abiskojåkka kamen wir nach 4 Stunden in Abisko an der Turiststation an.


                              Aussicht auf Lapporten kurz vor dem Marmorbrottet


                              Canyon des Abiskojåkka

                              Wir nahmen uns ein Zimmer im Keronteil der Station (übrigens frisch renoviert), luden unsere Sachen ab, und machten uns auf den Weg zum Restaurant, um uns einen Kaffee und Kanelbulle zu gönnen. Dafür setzten wir uns auf die Veranda des Restaurants und genossen den Ausblick auf den Torneträsk. Der Kaffee wurde mehrfach nachgefüllt, und die Zeit verflog.

                              Abends gönnten wir uns zuerst das Abendessen im Restaurant, aber das gute Wetter lud dazu ein, nochmal loszuziehen und ein paar Fotos zu machen.
                              Wir packten das nötigste und die Fotoausrüstung in einen Rucksack, und machten uns auf den Weg in Richtung der Talstation der Seilbahn. Die Seilbahn selber fuhr heute abend nicht. Wir gingen an der Talstation vorbei und eine der Pisten parallel zur Seilbahn den Hang hoch. Nach ein paar Höhenmetern merkten wir etwas, das wir die Tage zuvor nicht hatten - Mücken. Wir liefen den Hang hoch, bis wir ungefähr zur Mittelstation der Seilbahn kamen, und gingen dort den Hang etwas entlang. Wir suchten uns ein Plätzchen mit guter Aussicht und kochten uns erstmal einen Tee. Die Mücken waren auch da, und wir mussten die Kapuzen unserer Jacken aufsetzen, weil sie doch ein bisschen nervig wurden. Ab und an kam ein Windstoss, der etwas Erleichterung brachte.


                              Blick Richtung Pallenvagge und Abiskoalperna.


                              Blick auf Lapporten


                              Aussicht auf Abisko und den Torneträsk

                              Wir blieben ziemlich lange im Hang und genossen die Aussicht bei dem speziellen Licht der Mitternachtssonne. Erst gegen halb 12 machten wir uns auf den Rückweg. In Abisko verschwindet die Sonne gegen kurz vor 12 für etwa gut 20 Minuten hinter ein paar Bergen. Als wir an der Station ankamen, kam sie gerade wieder hinter den Bergen hervor.


                              Die Sonne kommt kurz nach Mitternacht wieder hinter den Bergen hervor.


                              Abreisetag, 27. Juni 2016

                              m nächsten Morgen liessen wir es ruhig angehen und gönnten uns zunächst das Frühstück in der Station. Nach dem Packen der Rucksäcke und Säubern des Zimmers stellten wir die Rucksäcke in den Gepäckraum, und gingen mit unseren Kameras den Abiskojåkka entlang, um den Canyon anzuschauen und zu fotografieren. Das Wetter war heute nicht mehr so gut, aber wir konnten uns wirklich nicht über schlechtes Wetter in den vergangenen Tagen beklagen. Der Abiskojåkka hatte ziemlich viel Wasser. Ein Fels, auf dem ich vor ein paar Jahren im November einmal mit Stativ gestanden habe, war nun völlig überspült, und man hätte sich dort wohl nicht nur nasse Füsse geholt, sondern wohl auch kaum auf den Beinen halten können.


                              Abiskojåkka, Blick gen Station.

                              Nachmittags stiegen wir dann in den Nachtzug gen Stockholm, wo wir am nächsten Morgen ankamen.

                              Zusammenfassend eine sehr schöne Mittsommertour, dieses Mal sehr hoch im Norden. Für mich waren z.T. neue Wege dabei, wie der Weg von der Bergstation der Seilbahn ins Kårsavagge, oder auch die Kammüberquerung vom Kårsavagge zu den Abiskojaurestugorna. Beides fand ich sehr ansprechend.

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                              • hotdog
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                                Liebt das Forum
                                • 15.10.2007
                                • 16106
                                • Privat

                                • Meine Reisen

                                #16
                                AW: [SE] Midsommar 2016 - Eine kurze Tour im Abiskofjäll

                                Danke für den Bericht. Und Grüße an T.
                                Arrivederci, farewell, adieu, sayonara WAI! "Ja, wo läuft es denn? Wo läuft es denn hin?"

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                                • codenascher

                                  Lebt im Forum
                                  • 30.06.2009
                                  • 5178
                                  • Privat

                                  • Meine Reisen

                                  #17
                                  AW: [SE] Midsommar 2016 - Eine kurze Tour im Abiskofjäll

                                  Schön das es hier weiter geht! Die (Restschnee)gepuderten BErge bieten eine tolle Kulisse, irgendwie erinnert mich das an unsere diesjährige Wintertour im Februar

                                  Bin im Wald, kann sein das ich mich verspäte

                                  meine Weltkarte

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                                  • Dogmann
                                    Fuchs
                                    • 27.09.2015
                                    • 1022
                                    • Privat

                                    • Meine Reisen

                                    #18
                                    AW: [SE] Midsommar 2016 - Eine kurze Tour im Abiskofjäll

                                    Echt beeindruckend, sowohl die Bilder als auch der Bericht, macht Spass und zeigt das es doch auch so zeitig unter Umständen schon geht!
                                    Richtig wohl fühle ich mich nur draußen !

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                                    • Fjaellraev
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                                      Liebt das Forum
                                      • 21.12.2003
                                      • 13981
                                      • Privat

                                      • Meine Reisen

                                      #19
                                      AW: [SE] Midsommar 2016 - Eine kurze Tour im Abiskofjäll

                                      Zitat von Vintervik Beitrag anzeigen
                                      Kurz bevor wir den kleinen Pass Lulip Cahcenjoaski erreichten, sahen wir auf einmal Steinmännchen, und auch einen Pfad. Der in der Karte markierte Weg schien also sogar durch Steinmännchen markiert zu sein. Von der Karte her hätten wir ihn weiter unten im Tal vermutet.
                                      Ich weiss nicht ob der Weg durchgängig markiert ist. Ich bin den Markierungen vom Pass her in Richtung Njulla gefolgt, habe die Markierungen und den Pfad aber nur zwischendurch ausmachen können - und ich war am Ende der Tour durchaus geübt Wege und Steinmännchen zu finden
                                      Auf der Fjällkarta ist er auch nur als eigentlich unmarkiert eingezeichnet.

                                      Gruss
                                      Henning
                                      Es gibt kein schlechtes Wetter,
                                      nur unpassende Kleidung.

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                                      • Vintervik

                                        Fuchs
                                        • 05.11.2012
                                        • 1930
                                        • Privat

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                                        #20
                                        AW: [SE] Midsommar 2016 - Eine kurze Tour im Abiskofjäll

                                        Freut mich, dass der Bericht gefällt.

                                        Zitat von Fjaellraev Beitrag anzeigen
                                        Ich weiss nicht ob der Weg durchgängig markiert ist. Ich bin den Markierungen vom Pass her in Richtung Njulla gefolgt, habe die Markierungen und den Pfad aber nur zwischendurch ausmachen können - und ich war am Ende der Tour durchaus geübt Wege und Steinmännchen zu finden
                                        Auf der Fjällkarta ist er auch nur als eigentlich unmarkiert eingezeichnet.
                                        Genau weiss ich das auch nicht. Als wir den Pass zwischen Slåttatjåkka und Nuolja passiert hatten, haben wir einfach gesagt "wir biegen jetzt mal links ab". Nach einem Pfad oder Markierungen haben wir dort nicht gesucht.
                                        Der Pfad war auch nicht richtig gut ersichtlich, man musste ab und an mal kurz stehenbleiben und schauen, und dann sah man wieder ein Stück, und auch ein Steinmännchen.

                                        Aber es passiert ja schon mal, dass ein in der Karte als unmarkiert gekennzeichneter Weg durch Steinmännchen markiert ist. Nur verlassen sollte man sich nicht drauf.

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