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Die diesjährige Mittsommertour führte etwas weiter nach Norden als die bisherigen Mittsommertouren. Ein Freund von mir aus Deutschland, ich nenne ihn T, kam über Mittsommer zu Besuch, und der eigentliche Plan war, eine kurze Tour im Jämtlandsfjäll zu wandern. Da aber leider die SJ-Nachtzüge nach Jämtland um diese Zeit noch nicht fuhren, hätte sich die Anreise mit Zugverbindungen tagsüber recht langwierig gestaltet. Da T ausserdem noch nie nördlich des Polarkreises war, beschlossen wir deshalb, mit dem Nachtzug nach Lappland zu fahren, und eine kleine Runde im Abiskofjäll zu laufen. Wir wollten mit leichtem Gepäck unterwegs sein und machten deshalb eine Hüttentour. Die Idee war, von Abisko ins Kårsavagge hochzugehen, dann zu schauen, ob die Furt an der Hütte passierbar war und im positiven Fall über den Kamm nach Abiskojaure zu gehen, und von dort zurück nach Abisko.
Abfahrtstag, 23. Juni 2016
T kam gegen Mittag mit dem Flieger in Arlanda an und war gegen 14 Uhr bei mir zu Hause. Wir packten noch die letzten Sachen in unsere Rucksäcke, und machten uns dann schon bald auf den Weg zum Hauptbahnhof, da der Nachtzug schon gegen 16 Uhr abfuhr. Das Nachtzugabteil teilten wir mit einem schwedischen und einem französischen Pärchen. Die sehr netten Schweden wollten den Padjelantaleden wandern, das französische Pärchen war leider nicht so gesprächig, die beiden waren eher auf ihre Laptops konzentriert. Da T und ich uns länger nicht gesehen hatten, schnackten wir bei ein paar Höga Kusten den ganzen Abend .
1. Tourtag, 24. Juni 2016
Am nächsten Morgen leerte sich der Zug ab Boden an den Stationen entlang der Bahnlinie, das schwedische Pärchen stieg in Gällivare aus, um den Bus nach Ritsem zu nehmen, und hinter Kiruna waren nicht mehr so viele Leute im Zug. Wir stiegen bei Abisko Turiststation aus, und mit uns das französische Pärchen sowie noch einige andere Rucksacktragende. Ein Blick auf die Berge rundherum zeigte, dass die Schneeschmelze schon gut vorangekommen war, und im Tal war es schon sehr grün. Die Berge am Nordufer des Torneträsk hatten noch einiges Weiss an ihren Hängen.
Wir gingen vom Bahnsteig runter und über den Parkplatz. Die meisten anderen Wanderer begaben sich nun zum Portal des Kungsleden, wir aber folgten dem Weg weiter ein Stück bergauf bis zur Talstation der Seilbahn, mit der wir auf den Nuolja hochfuhren. Die Idee war, nicht durch den Wald ins Kårsavagge hochzugehen, sondern von der Bergstation der Seilbahn aus zwischen den Gipfeln von Nuolja und Slåttatjåkka durchzugehen, den Slåttatjåkka zu umrunden und dann ins Kårsavagge abzusteigen, oder alternativ den direkteren Weg über den Gipfel des Slåttatjåkka zu gehen.
Als wir in den Sitzen der Seilbahn sassen und hochfuhren, liess sich westlich über dem Torneträsk ein kräftiger Regenschauer erblicken, der bedrohlich nahe kam. Aber so wie der Wind wehte, konnten wir Glück haben und nicht nass werden. Oben an der Bergstation angekommen standen wir in der Sonne und genossen die Aussicht auf die Umgebung. Rundherum war es allerdings recht wolkig. Der Regenschauer zog tatsächlich vorbei und regnete sich über dem Torneträsk aus. Wir gingen ein kleines Stück von der Bergstation weg, legten die Rucksäcke ab und fotografierten erst einmal ausgiebig.

Blick vom Nuolja runter auf Abisko und den Torneträsk.

Lapporten vom Nuolja aus gesehen.
Dann gönnten wir uns in der Bergstation noch ein kleines Mittagessen, anschliessend wurden die Rucksäcke aufgesetzt, und es ging los bergauf. Wir folgten dem Winterweg, der ins Kåppavagge rüberführt, bis wir den Sattelpunkt zwischen Slåttatjåkka und Nuolja erreicht hatten. Den Alternativweg über den Gipfel des Slåttatjåkka verfolgten wir nicht weiter, da an seinem Nordhang noch zu viele und vor allem zu grosse Schneefelder vorhanden waren, und der Gipfel ab und an in einer Wolke verschwand.

Der kleine See zwischen Slåttatjåkka und Nuolja.
Als es wieder bergab ging, schauten wir ins Kåppavagge herunter. Zur Rechten konnten wir durch das Tal Björkliden und dahinter den Torneträsk sehen. Schräg vor uns zur Linken stieg das Tal an, dort verlief der Sommerweg hoch nach Låktatjåkka. Allerdings war von diesem nicht viel zu sehen, da im oberen Teil des Tals noch einiges an Schnee lag.

Blick ins Kåppavagge, in der Ferne Björkliden und der Torneträsk.

Blick in den oberen Teil des Kåppavagge in Richtung Låktatjåkka.
Wir verliessen den Winterweg, zweigten wir Richtung Süden ab und gingen schräg am Hang entlang oberhalb des Kåppavagge. Der Hang war relativ feucht, weswegen wir etwas aufpassen mussten, wo wir hergingen. Kurz bevor wir den kleinen Pass Lulip Cahcenjoaski erreichten, sahen wir auf einmal Steinmännchen, und auch einen Pfad. Der in der Karte markierte Weg schien also sogar durch Steinmännchen markiert zu sein. Von der Karte her hätten wir ihn weiter unten im Tal vermutet. Wir kamen an den Pass, und hatten nun eine schöne Fernsicht, auch wenn die Wolken ein klein wenig höher hätten hängen können
. Direkt vor uns in der Tiefe, noch gar nicht so gut zu sehen, lag das Kårsavagge. Direkt gegenüber lag der Bergrücken Njunesgeahci, dahinter war etwas links der Keron zu sehen, vor dem im Tal der Abiskojaure liegt, und in der Ferne sahen wir die Berge am Alesvagge. Wir blieben einen Moment stehen und genossen die Aussicht, zumal wir nun hier wieder in der Sonne standen.

Aussicht vom Pass Lulip Cahcenjoaski.
Dann machten gingen wir bergab, um zu schauen, wo wir ins Kårsavagge absteigen konnten. Die Karte und auch ein vorheriger Blick zu Hause auf Google Earth offenbarte dichtes Gestrüpp je weiter man runter kam. Plötzlich sahen wir Andreaskreuze. Dabei war hier in der Karte gar kein Winterweg verzeichnet. Es mussten alte Markierungen sein, von einem nicht mehr ausgezeichneten Weg. Wir folgten ihnen bergab, allerdings war der Hang durch weiter oben schmelzenden Schnee ziemlich feucht, und wir mussten etwas Slalom zwischen den Bächen gehen. Schliesslich kamen wir an einen steileren Abhang, und wir konnten ins Kårsavagge hinabblicken.

Kleiner Wasserfall am Hang.

Blick hinunter ins Kårsavagge talaufwärts.
Entlang der Wintermarkierungen, die nun bald aufhörten, gab es hier praktischerweise nun einen Pfad, der nach unten führte, durch das Gestrüpp durch. Kurz vor der Baumgrenze begegnete uns dann ein einzelnes Rentier, dass uns kurz beäugte, aber sich dann nicht vom Fressen abhalten liess.

Einzelnes Rentier.
Nach einiger Zeit kamen wir nicht weit von der Brücke über den Kårsajåkka im Tal an. Hier trafen wir eine Schwedin, die uns entgegenkam und fragte, ob da, wo wir herkamen, der Weg zur Hütte im Kårsavagge sei. Das verneinten wir, und zeigten Ihr die richtige Wegrichtung. Wir sahen dann, was sie wahrscheinlich vom Weg abgebracht hat, denn dieser stand völlig unter Wasser. Wir wateten durch und machten uns auf den Weg talaufwärts in Richtung Hütte.

Vuolimus Kårsajaure.
Der unter Wasser stehende Weg sollte nur ein Vorgeschmack sein, denn der Weg blieb sehr feucht und stand teils unter Wasser. Die Bäche, die rechts vom Berghang runterkamen, führten alle sehr viel Wasser, da oben noch viel Schnee lag, der nun schmolz. Der Jokk, der vom Latnjajaure runterkam, hatte neben viel Wasser sich auch sehr neben seinem eigentlichen Bett ausgebreitet. Wir fanden nach etwas Suchen einen guten Weg hindurch, allerdings war ich selbst mit meinen hohen Meindl Dovre Extreme kurz davor, nasse Füsse zu bekommen. Es ging gerade gut. Kurz darauf erreichten wir die Hütte.

Kårsavaggehütte.
Der Stugvärd stand draussen vor der Stugvärdshütte und schaute einem Helikopter zu, der auf der anderen Talseite in der Bergwand landete. Er begrüsste uns und sagte, wir sollen uns die Betten aussuchen, es sei nur ein anderer Gast da. Wir nahmen einen Raum der Hütte in Beschlag und kochten erstmal einen Tee. Etwas später versuchte ich mein Glück, aus dem mittleren der Kårsajaureseen einen Saibling rauszuholen, was aber leider nicht gelang. Das Abendessen wurde somit Tortellini mit Tomatensauce. Beim Angeln sah ich, dass die Schwedin, die wir zuvor getroffen hatten, sich mit Zelt in etwas Abstand zur Hütte niedergelassen hatte.
Zu späterer Stunde gingen wir noch mal raus, um das Licht der Mitternachtssonne mit unseren Kameras einzufangen. Direktes Sonnenlicht hatten wir hier im Tal nicht, aber die Bergspitzen um das Tal wurden in warmes Sonnenlicht gehüllt.

Kaskamus Kårsajaure

Blick in Richtung oberes Kårsavagge von der Hütte aus gegen 22:30 Uhr.

Kårsavaggehütte und Kaskamus Kårsajaure gegen 23 Uhr.
Abfahrtstag, 23. Juni 2016
T kam gegen Mittag mit dem Flieger in Arlanda an und war gegen 14 Uhr bei mir zu Hause. Wir packten noch die letzten Sachen in unsere Rucksäcke, und machten uns dann schon bald auf den Weg zum Hauptbahnhof, da der Nachtzug schon gegen 16 Uhr abfuhr. Das Nachtzugabteil teilten wir mit einem schwedischen und einem französischen Pärchen. Die sehr netten Schweden wollten den Padjelantaleden wandern, das französische Pärchen war leider nicht so gesprächig, die beiden waren eher auf ihre Laptops konzentriert. Da T und ich uns länger nicht gesehen hatten, schnackten wir bei ein paar Höga Kusten den ganzen Abend .
1. Tourtag, 24. Juni 2016
Am nächsten Morgen leerte sich der Zug ab Boden an den Stationen entlang der Bahnlinie, das schwedische Pärchen stieg in Gällivare aus, um den Bus nach Ritsem zu nehmen, und hinter Kiruna waren nicht mehr so viele Leute im Zug. Wir stiegen bei Abisko Turiststation aus, und mit uns das französische Pärchen sowie noch einige andere Rucksacktragende. Ein Blick auf die Berge rundherum zeigte, dass die Schneeschmelze schon gut vorangekommen war, und im Tal war es schon sehr grün. Die Berge am Nordufer des Torneträsk hatten noch einiges Weiss an ihren Hängen.
Wir gingen vom Bahnsteig runter und über den Parkplatz. Die meisten anderen Wanderer begaben sich nun zum Portal des Kungsleden, wir aber folgten dem Weg weiter ein Stück bergauf bis zur Talstation der Seilbahn, mit der wir auf den Nuolja hochfuhren. Die Idee war, nicht durch den Wald ins Kårsavagge hochzugehen, sondern von der Bergstation der Seilbahn aus zwischen den Gipfeln von Nuolja und Slåttatjåkka durchzugehen, den Slåttatjåkka zu umrunden und dann ins Kårsavagge abzusteigen, oder alternativ den direkteren Weg über den Gipfel des Slåttatjåkka zu gehen.
Als wir in den Sitzen der Seilbahn sassen und hochfuhren, liess sich westlich über dem Torneträsk ein kräftiger Regenschauer erblicken, der bedrohlich nahe kam. Aber so wie der Wind wehte, konnten wir Glück haben und nicht nass werden. Oben an der Bergstation angekommen standen wir in der Sonne und genossen die Aussicht auf die Umgebung. Rundherum war es allerdings recht wolkig. Der Regenschauer zog tatsächlich vorbei und regnete sich über dem Torneträsk aus. Wir gingen ein kleines Stück von der Bergstation weg, legten die Rucksäcke ab und fotografierten erst einmal ausgiebig.

Blick vom Nuolja runter auf Abisko und den Torneträsk.

Lapporten vom Nuolja aus gesehen.
Dann gönnten wir uns in der Bergstation noch ein kleines Mittagessen, anschliessend wurden die Rucksäcke aufgesetzt, und es ging los bergauf. Wir folgten dem Winterweg, der ins Kåppavagge rüberführt, bis wir den Sattelpunkt zwischen Slåttatjåkka und Nuolja erreicht hatten. Den Alternativweg über den Gipfel des Slåttatjåkka verfolgten wir nicht weiter, da an seinem Nordhang noch zu viele und vor allem zu grosse Schneefelder vorhanden waren, und der Gipfel ab und an in einer Wolke verschwand.

Der kleine See zwischen Slåttatjåkka und Nuolja.
Als es wieder bergab ging, schauten wir ins Kåppavagge herunter. Zur Rechten konnten wir durch das Tal Björkliden und dahinter den Torneträsk sehen. Schräg vor uns zur Linken stieg das Tal an, dort verlief der Sommerweg hoch nach Låktatjåkka. Allerdings war von diesem nicht viel zu sehen, da im oberen Teil des Tals noch einiges an Schnee lag.

Blick ins Kåppavagge, in der Ferne Björkliden und der Torneträsk.

Blick in den oberen Teil des Kåppavagge in Richtung Låktatjåkka.
Wir verliessen den Winterweg, zweigten wir Richtung Süden ab und gingen schräg am Hang entlang oberhalb des Kåppavagge. Der Hang war relativ feucht, weswegen wir etwas aufpassen mussten, wo wir hergingen. Kurz bevor wir den kleinen Pass Lulip Cahcenjoaski erreichten, sahen wir auf einmal Steinmännchen, und auch einen Pfad. Der in der Karte markierte Weg schien also sogar durch Steinmännchen markiert zu sein. Von der Karte her hätten wir ihn weiter unten im Tal vermutet. Wir kamen an den Pass, und hatten nun eine schöne Fernsicht, auch wenn die Wolken ein klein wenig höher hätten hängen können


Aussicht vom Pass Lulip Cahcenjoaski.
Dann machten gingen wir bergab, um zu schauen, wo wir ins Kårsavagge absteigen konnten. Die Karte und auch ein vorheriger Blick zu Hause auf Google Earth offenbarte dichtes Gestrüpp je weiter man runter kam. Plötzlich sahen wir Andreaskreuze. Dabei war hier in der Karte gar kein Winterweg verzeichnet. Es mussten alte Markierungen sein, von einem nicht mehr ausgezeichneten Weg. Wir folgten ihnen bergab, allerdings war der Hang durch weiter oben schmelzenden Schnee ziemlich feucht, und wir mussten etwas Slalom zwischen den Bächen gehen. Schliesslich kamen wir an einen steileren Abhang, und wir konnten ins Kårsavagge hinabblicken.

Kleiner Wasserfall am Hang.

Blick hinunter ins Kårsavagge talaufwärts.
Entlang der Wintermarkierungen, die nun bald aufhörten, gab es hier praktischerweise nun einen Pfad, der nach unten führte, durch das Gestrüpp durch. Kurz vor der Baumgrenze begegnete uns dann ein einzelnes Rentier, dass uns kurz beäugte, aber sich dann nicht vom Fressen abhalten liess.

Einzelnes Rentier.
Nach einiger Zeit kamen wir nicht weit von der Brücke über den Kårsajåkka im Tal an. Hier trafen wir eine Schwedin, die uns entgegenkam und fragte, ob da, wo wir herkamen, der Weg zur Hütte im Kårsavagge sei. Das verneinten wir, und zeigten Ihr die richtige Wegrichtung. Wir sahen dann, was sie wahrscheinlich vom Weg abgebracht hat, denn dieser stand völlig unter Wasser. Wir wateten durch und machten uns auf den Weg talaufwärts in Richtung Hütte.

Vuolimus Kårsajaure.
Der unter Wasser stehende Weg sollte nur ein Vorgeschmack sein, denn der Weg blieb sehr feucht und stand teils unter Wasser. Die Bäche, die rechts vom Berghang runterkamen, führten alle sehr viel Wasser, da oben noch viel Schnee lag, der nun schmolz. Der Jokk, der vom Latnjajaure runterkam, hatte neben viel Wasser sich auch sehr neben seinem eigentlichen Bett ausgebreitet. Wir fanden nach etwas Suchen einen guten Weg hindurch, allerdings war ich selbst mit meinen hohen Meindl Dovre Extreme kurz davor, nasse Füsse zu bekommen. Es ging gerade gut. Kurz darauf erreichten wir die Hütte.

Kårsavaggehütte.
Der Stugvärd stand draussen vor der Stugvärdshütte und schaute einem Helikopter zu, der auf der anderen Talseite in der Bergwand landete. Er begrüsste uns und sagte, wir sollen uns die Betten aussuchen, es sei nur ein anderer Gast da. Wir nahmen einen Raum der Hütte in Beschlag und kochten erstmal einen Tee. Etwas später versuchte ich mein Glück, aus dem mittleren der Kårsajaureseen einen Saibling rauszuholen, was aber leider nicht gelang. Das Abendessen wurde somit Tortellini mit Tomatensauce. Beim Angeln sah ich, dass die Schwedin, die wir zuvor getroffen hatten, sich mit Zelt in etwas Abstand zur Hütte niedergelassen hatte.
Zu späterer Stunde gingen wir noch mal raus, um das Licht der Mitternachtssonne mit unseren Kameras einzufangen. Direktes Sonnenlicht hatten wir hier im Tal nicht, aber die Bergspitzen um das Tal wurden in warmes Sonnenlicht gehüllt.

Kaskamus Kårsajaure

Blick in Richtung oberes Kårsavagge von der Hütte aus gegen 22:30 Uhr.

Kårsavaggehütte und Kaskamus Kårsajaure gegen 23 Uhr.
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