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!! Vorübergehend mit Riesenbildern anstatt Minibildern, vielleicht finde ich noch irgendwie eine Lösung für einen Mittelweg !!
Land: Schottland
Reisezeit: Ende Mai / Anfang Juni
Dauer: 8 Tage
Was vorher geschah:
Ca. 30 Stunden vor dem Abflug wache ich in der Nacht auf und es fällt mir ein, dass es vielleicht nicht ganz dumm wäre, die neuen Akkus vor der Tour auch aufzuladen. Zuerst dachte ich, ich wäre nicht ganz wach, aber von den neuen Akkus lässt sich genau einer laden. Tolle Quote!
Ich kann erst mal nicht wieder einschlafen. Also checke ich nochmal den Wetterbericht. Und dann noch einen. Und zur Sicherheit noch einen dritten. Plötzlich sind für die Nacht von Montag auf Dienstag in den Grampians Sturmböen angesagt. Und für den Dienstagvormittag schwere Regenfälle. Was soll das denn jetzt?
Also bei aller Liebe und allem Vertrauen zu meinem Zelt - das kann ich jetzt wirklich nicht gebrauchen. Ich schmeiße also mitten in der Nacht die komplette Tour um, so dass ich die fragliche Nacht und Notfalls auch den Vormittag in der Hütte verbringen kann. Sicher ist sicher. Nach dem Dreckswetter vom letzten Jahr, als mich der Wind fast vom Weg geblasen hat, bin ich da etwas empfindlich.
Danach schlafe ich dann wieder tief und selig. Am Morgen werfe ich als erstes einen Blick auf den Wetterbericht. Und dann noch einen. Und einen dritten. Ja, und wo sind die Sturmböen jetzt hin? Doch wieder nicht? Ich beschließe die Planung jetzt so zu lassen. Sicherheitshalber.
Obwohl ich am Anfang eigentlich lieber ganz langsam anfangen wollte und nicht gleich mit drei Munros an einem Tag... Meine Kondition war nämlich vor Tourstart nicht die beste. Wegen Fußproblemen hatte ich die Wahl, entweder vorher die kaputten Bänder zu schonen und dabei Kondition und Muskeln einzubüßen oder eben quasi andersrum.
So weit die Vorgeschichte. Also wenn nicht alles perfekt war - an Schottland oder dem schottischen Wetter lag es diesmal wirklich nicht.
Samstag
Es ist 3 Uhr Nachmittags und ich bin in Blair Atholl. Ganz ohne Zwischenübernachtung, mein Hirn kann es immer noch nicht fassen. Ich fühle mich wie nach Schottland gebeamt. Zwickt's mi, I glaab I tram...
Der erstmalige, aber hoffentlich nicht einmalige, Direktflug von München nach Glasgow macht's möglich. Fast ein Wunder!
Ich muss erst mal ganz, ganz lange am Fluss sitzen und - nichts tun.
In Glasgow war es noch bedeckt und kühl, hier scheint die Sonne und es ist einfach nur - unbeschreiblich.
Irgendwann mache ich mich dann doch auf den Weg Richtung Loch Moraig. Heute stört mich nicht mal die Straßenhatscherei. Juhuu - ich bin in Schottland. Ein Autofahrer bietet mir an, mich mitzunehmen. Ich lehne ab, die Euphorie trägt mich.
Und bald schon grüßt Carn Liath aus der Ferne.

Und dann ist auch die Straße zuende. Fast geschafft. Heute will ich nur noch ein Stück weiter und dann einfach einen netten Platz für das Zelt suchen. Am liebsten natürlich trocken, bretteben und mit Wasser gleich daneben. Aber das wären ja drei Wünsche auf einmal. ;)
Es findet sich schließlich ein Fleckchen. Nicht ganz trocken, nicht ganz eben und bis zum Bach sind es ein paar Schritte. Aber eigentlich beinahe doch perfekt. Ich falle bald ins Bett, pardon, in den Schlafsack. Nach Schottland gebeamt werden macht müde!
Sonntag

Ich bin tatsächlich früh wach, Morgennebel sehe ich um diese Jahreszeit nur sehr selten. Trotzdem dauert es ziemlich lang bis ich in die Gänge komme. Das Zelt lasse ich heute stehen, zum Glück, sonst hätte es noch länger gedauert.
Noch ein letzter Blick zurück zum Zelt, dann bin ich endlich wirklich auf dem Weg zum ersten Munro für heute.

Der Airgiod Bheinn steht mir lange im Weg und versperrt mir die Sicht auf den Carn nan Gabhar, so dass ich gar nicht genau weiß wo ich eigentlich hinlaufe. Es dauert lange, bis ich mein erstes Ziel endlich sehen kann.
Und es dauert noch länger bis ich endlich da bin. Ich muss immer wieder stehenbleiben und die schöne Landschaft bewundern. Puh, ich wusste ja, dass ich nicht wirklich fit bin. Aber knapp unterhalb des Gipfels, fühle ich mich sehr, sehr unfit. Oben angekommen gönne ich mir eine laaaange Mittagspause. Es ist zwar ziemlich windig, aber wenn man sich flach auf den Boden legt, spürt man den Wind fast gar nicht. Die Aussicht ist aber einfach gigantisch. (Irgendwie habe ich gerade das dumpfe Gefühl, dass mir im Laufe des Berichts ziemlich bald die Superlative ausgehen werden.)





Aber es hilft nichts, irgendwann muss ich dann doch wieder runter. Und rauf zum zweiten Gipfel, dem Braigh Coire Chruinn-bhalgain, was für ein Name! Leider haben sich mittlerweile ein paar Wolken vor die Sonne geschoben und der Wind wird kalt und ungemütlich. Ich mache deshalb nur ein paar kurze Gipfelbilder und weiter geht es zum letzten Gipfel, der Carn Liath wartet.


Ich hatte mir den Carn Liath als letzten Gipfel aufgehoben, weil ich ich dachte, da führt dann ein schöner Weg nach unten, das wird ein netter Abschluss. So weit die Theorie. Bis ich endlich oben bin ist es schon ziemlich spät, aber dass es so dunkel ist, liegt eher an den Wolken.
Also gut, dann also auch hier nur ein paar schnelle Bilder, der Wind wird immer ungemütlicher, und dann ab nach unten.
Aber der Weg, der von unten so 'schön' aussah, besteht leider zu ungefähr 90% aus losem Geröll. Jubel! Loses Geröll und steile, enge Serpentinen. Was für eine Mischung! Außerdem ist es schon spät und ich bin müde und der Wind ist kalt und bäääääh! Und so rutsche, bremse und fluche ich Meter für Meter langsam vor- und abwärts.
Weiter unten wird der Weg dann zum Glück besser. Weil ich eh schon müde bin, versuche ich, auf den letzten Metern etwas abzukürzen. Blöde Idee! Wieso ist da plötzlich ein Zaun? Ich will jetzt hier aber keinen Zaun! Ich will zu meinem Zelt. Okay, Entscheidung. Entweder ich laufe am Zaun entlang Richtung Osten und hoffe, dass da irgendwo ein Tor ist. Oder ich gehe zurück zum Weg, da durch das Tor und dann auf der anderen Seite wieder zurück.
Puh, lieber Nummer sicher. Also wieder zurück.
Und dann bin ich endlich wieder da. Uff, ich bin völlig fertig. Zum Glück steht am nächsten Tag kein Munro auf dem Plan. Der Ben Vuirich ist ja nur(!) ein Corbett. Dachte ich mir
Land: Schottland
Reisezeit: Ende Mai / Anfang Juni
Dauer: 8 Tage
Was vorher geschah:
Ca. 30 Stunden vor dem Abflug wache ich in der Nacht auf und es fällt mir ein, dass es vielleicht nicht ganz dumm wäre, die neuen Akkus vor der Tour auch aufzuladen. Zuerst dachte ich, ich wäre nicht ganz wach, aber von den neuen Akkus lässt sich genau einer laden. Tolle Quote!
Ich kann erst mal nicht wieder einschlafen. Also checke ich nochmal den Wetterbericht. Und dann noch einen. Und zur Sicherheit noch einen dritten. Plötzlich sind für die Nacht von Montag auf Dienstag in den Grampians Sturmböen angesagt. Und für den Dienstagvormittag schwere Regenfälle. Was soll das denn jetzt?
Also bei aller Liebe und allem Vertrauen zu meinem Zelt - das kann ich jetzt wirklich nicht gebrauchen. Ich schmeiße also mitten in der Nacht die komplette Tour um, so dass ich die fragliche Nacht und Notfalls auch den Vormittag in der Hütte verbringen kann. Sicher ist sicher. Nach dem Dreckswetter vom letzten Jahr, als mich der Wind fast vom Weg geblasen hat, bin ich da etwas empfindlich.
Danach schlafe ich dann wieder tief und selig. Am Morgen werfe ich als erstes einen Blick auf den Wetterbericht. Und dann noch einen. Und einen dritten. Ja, und wo sind die Sturmböen jetzt hin? Doch wieder nicht? Ich beschließe die Planung jetzt so zu lassen. Sicherheitshalber.
Obwohl ich am Anfang eigentlich lieber ganz langsam anfangen wollte und nicht gleich mit drei Munros an einem Tag... Meine Kondition war nämlich vor Tourstart nicht die beste. Wegen Fußproblemen hatte ich die Wahl, entweder vorher die kaputten Bänder zu schonen und dabei Kondition und Muskeln einzubüßen oder eben quasi andersrum.
So weit die Vorgeschichte. Also wenn nicht alles perfekt war - an Schottland oder dem schottischen Wetter lag es diesmal wirklich nicht.
Samstag
Es ist 3 Uhr Nachmittags und ich bin in Blair Atholl. Ganz ohne Zwischenübernachtung, mein Hirn kann es immer noch nicht fassen. Ich fühle mich wie nach Schottland gebeamt. Zwickt's mi, I glaab I tram...
Der erstmalige, aber hoffentlich nicht einmalige, Direktflug von München nach Glasgow macht's möglich. Fast ein Wunder!
Ich muss erst mal ganz, ganz lange am Fluss sitzen und - nichts tun.
In Glasgow war es noch bedeckt und kühl, hier scheint die Sonne und es ist einfach nur - unbeschreiblich.
Irgendwann mache ich mich dann doch auf den Weg Richtung Loch Moraig. Heute stört mich nicht mal die Straßenhatscherei. Juhuu - ich bin in Schottland. Ein Autofahrer bietet mir an, mich mitzunehmen. Ich lehne ab, die Euphorie trägt mich.
Und bald schon grüßt Carn Liath aus der Ferne.

Und dann ist auch die Straße zuende. Fast geschafft. Heute will ich nur noch ein Stück weiter und dann einfach einen netten Platz für das Zelt suchen. Am liebsten natürlich trocken, bretteben und mit Wasser gleich daneben. Aber das wären ja drei Wünsche auf einmal. ;)
Es findet sich schließlich ein Fleckchen. Nicht ganz trocken, nicht ganz eben und bis zum Bach sind es ein paar Schritte. Aber eigentlich beinahe doch perfekt. Ich falle bald ins Bett, pardon, in den Schlafsack. Nach Schottland gebeamt werden macht müde!
Sonntag

Ich bin tatsächlich früh wach, Morgennebel sehe ich um diese Jahreszeit nur sehr selten. Trotzdem dauert es ziemlich lang bis ich in die Gänge komme. Das Zelt lasse ich heute stehen, zum Glück, sonst hätte es noch länger gedauert.
Noch ein letzter Blick zurück zum Zelt, dann bin ich endlich wirklich auf dem Weg zum ersten Munro für heute.

Der Airgiod Bheinn steht mir lange im Weg und versperrt mir die Sicht auf den Carn nan Gabhar, so dass ich gar nicht genau weiß wo ich eigentlich hinlaufe. Es dauert lange, bis ich mein erstes Ziel endlich sehen kann.
Und es dauert noch länger bis ich endlich da bin. Ich muss immer wieder stehenbleiben und die schöne Landschaft bewundern. Puh, ich wusste ja, dass ich nicht wirklich fit bin. Aber knapp unterhalb des Gipfels, fühle ich mich sehr, sehr unfit. Oben angekommen gönne ich mir eine laaaange Mittagspause. Es ist zwar ziemlich windig, aber wenn man sich flach auf den Boden legt, spürt man den Wind fast gar nicht. Die Aussicht ist aber einfach gigantisch. (Irgendwie habe ich gerade das dumpfe Gefühl, dass mir im Laufe des Berichts ziemlich bald die Superlative ausgehen werden.)





Aber es hilft nichts, irgendwann muss ich dann doch wieder runter. Und rauf zum zweiten Gipfel, dem Braigh Coire Chruinn-bhalgain, was für ein Name! Leider haben sich mittlerweile ein paar Wolken vor die Sonne geschoben und der Wind wird kalt und ungemütlich. Ich mache deshalb nur ein paar kurze Gipfelbilder und weiter geht es zum letzten Gipfel, der Carn Liath wartet.


Ich hatte mir den Carn Liath als letzten Gipfel aufgehoben, weil ich ich dachte, da führt dann ein schöner Weg nach unten, das wird ein netter Abschluss. So weit die Theorie. Bis ich endlich oben bin ist es schon ziemlich spät, aber dass es so dunkel ist, liegt eher an den Wolken.
Also gut, dann also auch hier nur ein paar schnelle Bilder, der Wind wird immer ungemütlicher, und dann ab nach unten.
Aber der Weg, der von unten so 'schön' aussah, besteht leider zu ungefähr 90% aus losem Geröll. Jubel! Loses Geröll und steile, enge Serpentinen. Was für eine Mischung! Außerdem ist es schon spät und ich bin müde und der Wind ist kalt und bäääääh! Und so rutsche, bremse und fluche ich Meter für Meter langsam vor- und abwärts.
Weiter unten wird der Weg dann zum Glück besser. Weil ich eh schon müde bin, versuche ich, auf den letzten Metern etwas abzukürzen. Blöde Idee! Wieso ist da plötzlich ein Zaun? Ich will jetzt hier aber keinen Zaun! Ich will zu meinem Zelt. Okay, Entscheidung. Entweder ich laufe am Zaun entlang Richtung Osten und hoffe, dass da irgendwo ein Tor ist. Oder ich gehe zurück zum Weg, da durch das Tor und dann auf der anderen Seite wieder zurück.
Puh, lieber Nummer sicher. Also wieder zurück.
Und dann bin ich endlich wieder da. Uff, ich bin völlig fertig. Zum Glück steht am nächsten Tag kein Munro auf dem Plan. Der Ben Vuirich ist ja nur(!) ein Corbett. Dachte ich mir
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