Tourentyp | |
Lat | |
Lon | |
Mitreisende | |
Hey Überraschung, wie so Viele waren auch wir dieses Jahr auf Skye! Ich hoffe, ihr habt trotzdem Lust auf einen weiteren Reisebericht. Es wird recht umfangreich und textlastig, aber ich hoffe, ihr lasst euch dadurch nicht abschrecken. Es ist doch gerade die perfekte Jahreszeit, um mal wieder dem Fernweh zu fröhnen! Zum Ablauf sei nur kurz Folgendes gesagt: Ich werde recht zügig den ganzen Bericht mit einigen Doku-Fotos (Zelt, Menschen, Weg etc.) posten, jeweils an geeigneter Stelle mit einem Link zu einer externen Galerie mit weiteren Fotos des Reisegebietes.
Viel Spaß dabei!

Reisezeit: 26.06.2015 - 16.07.2015
Vorgeplänkel
Satte 4 Jahre sind mittlerweile seit den letzten beiden Touren von Sven und mir nach Irland und Schweden vergangen. Und auch wenn die große Wanderausrüstung in dieser Zeit nicht komplett eingestaubt ist und von Beiden individuell kleinere oder auch größere Touren unternommen wurden, kribbelte es doch schon ganz schön, als wir uns Anfang des Jahres dazu entschlossen, dass es mal wieder an der Zeit sei, zusammen eine neue Unternehmung in Angriff zu nehmen. Unseren Hobbys sind wir indes treu geblieben und so war sofort klar, dass der Fokus neben dem Trekking zumindest in gleichen Teilen auf der fotografischen Erkundung des Reisegebietes und der Dokumentation unser Tour liegen sollte. Neu hinzugekommen ist Svens Leidenschaft fürs Filmen, sodass die Doku-Bilder diesmal fast ausschließlich von mir stammen und nicht dem Umfang der letzten Reiseberichte erreichen. Das Filmmaterial wird dafür, wenns fertig ist, natürlich hier im Thread ergänzt. Das kann aber noch eine Weile dauern…
Die größte Herausforderung bei der Vorbereitung der Tour war es, einen geeigneten Reisezeitraum zu finden. Obwohl wir uns immer noch recht erfolgreich dagegen wehren, in einen stumpfen "Arbeit-Wochenende-Arbeit"- bzw. "Arbeit-Urlaub-Arbeit"-Kreislauf hinabzurutschen, ist die Zeit des Studiums (vorläufig) vorbei und der Würgegriff leider notwendiger (Lohn-)Arbeit muss immer öfter in Kauf genommen werden. Nach einigem Hin und Her stand schließlich Ende Juni/Anfang Juli als einzig mögliches Zeitfenster fest. Glücklicherweise sollte dies auch, mit ein paar kleinen Abstrichen und trotz Hauptreisezeit und Midge-Hochsaison, von den klimatischen Bedingungen her eine recht angenehme Zeit zum Besuch der von uns angestrebten Insel sein. Im Verlauf der Planungen wurde uns allerdings klar, dass die veranschlagten 2 Wochen nicht ausreichen würden, um, inkl. An- und Abreise, den von uns angestrebten Umfang der Tour ohne allzu großen Zeitdruck umzusetzen. Schnurstracks wurden Jobs verschoben, Aufträge abgesagt und Kolleginnen und Kollegen überzeugt, sodass wir mit der Gewissheit von gut 3 Wochen Freiheit in die konkreten Planungen zur Ausgestaltung unseres Urlaubs gehen konnten.
Wieder wollten wir möglichst autark von den lokalen Lebenserhaltungskosten sein, sodass eine Anreise per Flugzeug aufgrund des von uns benötigten Gepäcks und der ungewollten Abhängigkeit von den örtlichen Nah- und Fernverkehrsmitteln ausgeschlossen werden konnte. Die Anreise mit dem eigenen PKW (genauer gesagt Svens PKW...) brachte neben der weitaus größeren Flexibilität vor Ort auch den Vorteil mit sich, dass wir unser Reisemobil gleichzeitig als Basisstation nutzen konnten. Es bot sich an, den Wagen in Portree, neben der zentralen Lage der Stadt auch gleichzeitig das gesellschaftliche und touristische Zentrum der Insel, abzustellen und mehrfach dahin zurückzukehren um Vorräte und Klamotten nachzubunkern, Akkus zu laden bzw. Speicherkarten zu leeren und ohne die Notwendigkeit der Zeltplatzsuche auf Tagesausflüge gehen zu können. Der sich uns bietende Stauraum wurde allerdings etwas überstrapaziert, sodass wir deutlich zu viel Zeug und vor allem Lebensmittel mitnahmen, was zu später noch zu beschreibenden nervigen Umräumaktionen vor dem Schlafengehen führte. Sogar ein kleiner Grill fand Eingang in unser Reisegepäck und wurde zur allgemeinen Zufriedenheit und in Verbindung mit anschließender ausdauernder Trägheit aufgrund des übermäßigen Nahrungsmittelkonsums zum Einsatz gebracht.
Nach einem flüchtigen Blick auf die Preise für eine Fährüberfahrt samt PKW von Amsterdam nach Newcastle verwarfen wir auch diese Möglichkeit und legten uns schließlich auf die längste aller verfügbaren Anreisewege samt der damit verbundenen Aussicht, 2 Tage komplett hinterm Steuer zu verbringen, fest. Man ahnt es schon - der Ärmelkanal und die Fähre Calais-Dover waren unser Ziel. Ganz nebenbei sollte es uns auf den 1100km alleine von Dover bis auf die Insel Skye möglich sein, unsere anfängliche Scheu vom Linksverkehr abzulegen. Wat mutt dat mutt...
Als die Tour immer konkretere Formen annahm, wurde uns klar, dass es unter diesen Vorzeichen diesem Mal im Gegensatz zu den anderen beiden oben verlinkten Unternehmungen keine ausschließliche Trekkingreise werden sollte, was sich letztendlich auch dadurch äußerte, dass es uns nicht auf Teufel-komm-raus darum ging, den Skye-Trail von Anfang bis Ende abzulaufen, was zu einigen Abkürzungen bis hin zu komplett übersprungenen Etappen führte. Die letzte Woche der Tour bestand dann auch fast ausschließlich aus Tagesausflügen und das Zelt wurde dauerhaft gegen die Liegefläche des Autos eingetauscht. Leserinnen und Leser, die sich auf Abenteuer und klassische Outdoor-Action gefreut haben, werden über weite Teile des Reiseberichtes also eventuell etwas enttäuscht werden. Nichtsdestotrotz bietet Skye reichlich Platz für Freunde des gepflegten Draußen-Seins und im Zuge unser intensiven Beschäftigung mit dieser "Perle" und natürlich unser Zeit vor Ort hat sich eine Menge Wissen und Erfahrungen angehäuft, die gerne an Interessierte und alle, die ebenfalls eine Reise auf diese Insel planen, weitergegeben werden möchte.
Reiseziel
Tja die Isle of Skye...wie kam es, dass wir uns gerade diese Insel ausgesucht hatte? Ehrlich gesagt weiß ich es nicht mehr. Auf jeden Fall gibt es auf meiner "Orte-zu-erledigen"-Liste unter dem Punkt Schottland schon lange den Eintrag "Skye". Vermutlich lief es wie immer, Sven oder ich sind irgendwie auf Fotos der Insel gestoßen und wir haben gleich herausposaunt: "Da müssen wir hin!" (mit einem leicht überheblichen Anklang von "Das können wir besser" in Bezug auf die Fotos...). Da keiner von uns vorher jemals in Schottland war vielleicht eine etwas ungewöhnliche Wahl, aber so sei es. Praktischerweise sind wir dann recht bald auf den Skye Trail gestoßen, was der geplanten Reise dann auch ausreichend Struktur geben sollte. Hinzu kam, dass es zum Zeitpunkt meiner ersten Recherche im Vergleich zu höher frequentieren Gegenden in Nordeuropa wie bspw. dem Sarek kaum Infos in Form von Reiseberichten oder Ähnlichem hier bei den outdoorseiten gab und ich mir vornahm, dies zu ändern. Kurioserweise hat sich das im letzten Jahr ja recht stark geändert, naja Skye ist anscheinend "im kommen".
Also weiter im Text...
Bei Skye handelt es sich um die größte Insel der Inneren Hebriden und die zweitgrößte Insel Schottlands (ebenfalls die zweitgrößte der Britischen Inseln, Großbritannien und Irland ausgenommen). Auf einer Fläche von ca. 1600km^2 leben hier etwa 10.000 Menschen, 2000 davon in der "Hauptstadt" Portree. Zur Hauptsaison verdoppelt sich diese Zahl durch Touristen in etwa. Die Bevölkerungsdichte ist mit 6 Einw./km^2 etwa doppelt so hoch wie die Islands, aber weniger als die Hälfte Norwegens. Also recht spärlich
Die Insel besitzt eine Nord-Süd Ausdehnung von max. 80km, Von Osten nach Westen sind es maximal 40km. Aufgrund der zahlreichen Lochs und Halbinseln besitzt Skye eine Küstenlinie von mehr als 600km! Dies führt auch dazu, dass kein Punkt der Insel weiter als 8km vom Meer entfernt liegt.
Wir erhofften uns von Skye sämtliche der spektakulären Landschaftsformen Schottlands, komprimiert auf engstem Raum. Schroffe Gebirge in Sichtweite weißer Strände, grüne, schafbedeckte Wiesen, Steilküsten, Wasserfälle, weitläufige Heide- und Moorlandschaften, versteckte Bergseen, malerische Täler und ab und zu verschlafene Dörfer. In dieser Erwartung wurden wir in jedem Fall bestätigt!
Zum schottischen Wetter muss glaube ich nicht mehr allzu viel gesagt werden. Wir hatten bei unseren ca. 20 Tagen auf der Insel satte 2-3 Tage komplett ohne Regenschauer und 4-5 an denen es durchgeregnet hat. Den Rest der Zeit wechselten sich ständig Regen, Nebel, Wolken und Sonne ab. Die meiste Zeit war es bewölkt und die Sicht auf die grandiose Landschaft wurde durch Nebel und/oder tief hängende Wolken beeinträchtigt. Beispielhaft sei hier der Wetterbericht im Community Shop von Elgol erwähnt, der aus den verschiedensten Wolken- und Regenkombinationen (heiter, bewölkt, Regen usw.) mit der darunter stehenden Konkretisierung „DAILY“ besteht.
As eigenes "Wetterphänomen" sollten noch die guten alten Midges erwähnt werden, die wir eigentlich immer dann antrafen, wenn es mal nicht stark regnete und wir uns auf einen gemütlichen Abend am Zelt gefreut hatten. Pustekuchen! Die Frage, was uns lieber wäre – Regen oder Midges – können wir immernoch nicht zu beidseitiger Zufriedenheit beantworten. Eins von Beidem war, mal in größerem, mal in kleinerem Ausmaß, immer vorhanden.
Route
Beim Skye-Trail handelt es sich um einen inoffiziellen Fernwanderweg, der vom nördlichsten Punkt der Insel, Rubha Hunish, bis Portree und von dort in südlicher Richtung durch die Cuillins in einem Bogen nach Broadford führt. Er ist insgesamt 130km lang und wird meist in 7 Etappen beschrieben. Diese Etappen sind jeweils so ausgelegt, dass sie in einer Ortschaft mit Beherbergungsmöglichkeiten oder zumindest an einer Straße mit regelmäßigem Busverkehr starten und enden und somit auch für Wanderinnen und Wanderer geeignet sind, die nur mit leichtem Gepäck, also ohne Zelt, Schlafsack und Verpflegung unterwegs sein wollen. Der Umfang der jeweiligen Etappen ist recht großzügig bemessen und für unsere Verhältnisse in einigen Fällen schlicht zu lang, sodass wir diese nur als grobe Orientierung nutzten und die Tour deutlich ruhiger angehen ließen. Gerade die zweite Etappe, die von Flodigarry über Quiraing und fast die gesamte Trotternish Ridge bis zum Storr führt (28km, ca. 1500hm), ist in unseren Augen für "Normalsterbliche" mit 20+x kg-Rucksäcken kaum an einem Tag zu schaffen. Ein weiterer Grund dafür, dass wir es entspannt angehen ließen ist neben dem (Über-)Gepäck und der Orientierung an Schlafplätzen in möglichst fotogener Umgebung die Tatsache, dass es uns (und das war uns vorher klar) an körperlicher Grundfitness mangelt und es keiner von uns vor der Tour auf die Reihe gekriegt hat, zumindest ein bisschen zu trainieren. Was das Schlafengehen und Aufstehen angeht orientierten wir uns zudem an dem Sonnenauf- bzw. -untergangszeiten. So waren wir die meiste Zeit nicht vor 0:00 im Bett und der Wecker klingelte jeden Morgen zwischen 03:00 und 04:00. Da es in 90% der Fälle allerdings morgens bedeckt war oder gar regnete, blieben wir liegen und schliefen weiter, folgerichtig führte dies dazu, dass wir meist erst zwischen 10:00 und 11:00 aufstanden und sich unsere tägliche Wanderzeit dementsprechend verkürzte.
Konkret sah das Ganze dann so aus:
Anreise mit dem Auto bis Portree, dann ab in den Bus bis zur berühmten Telefonzelle bei Duntulm. Gewandert wurde von dort der Skye-Trail über Rubha Hunish & Flodigarry bis nach Quiraing. Weiter über die Trotternish Ridge bis zum Storr, Abstieg und anstatt an der Küste weiter bis Portree zu laufen, haben wir diese Etappe übersprungen und sind gleich nach Portree getrampt. Von dort gings dann erstmal mit dem Auto weiter zum Neist Point, an dem wir 2 Nächte verbrachten, nur unterbrochen durch einen kurzen Ausflug zu den Coral Beaches. Zurück in Portree startete der zweite Teil unsrer Wandertour nach einer kurzen Busfahrt nach Peinchorran mit dem Weg am Loch Sligachan bis Sligachan und ins Glen Sligachan durch die Cuillins. Im Tal nahmen wir den Abzweig Richtung Sgurr na Stri über den Pass zum Loch Coruisk. Weiter gings an der Küste über den Bad Step nach Camasunary und schließlich Elgol. Dann übers Land auf der Straße nach Glasnakille und dem Skye Trail folgend über Kilmarie bis Torrin, wobei wir hier den Abstecher des Trail westlich der Straße durch bewaldetes Gebiet zu den Ruinen von Keppoch wetter- und motivationsbedingt außer Acht ließen und direkt der Straße folgten. Ab Torrin übersprangen wir wiederum die komplette letzte Etappe des Skye Trail und nahmen direkt den Bus nach Broadford und weiter nach Portree. Dann gings mit dem Auto für eine Nacht zur Talisker Bay und in (vergeblicher) Hoffnung auf besseres Wetter als beim ersten Besuch noch einmal nach Quiraing, diesmal aber lediglich zum Parkplatz an der Straße zwischen Uig und Staffin. Die letzten 2 Nächte auf Skye verbrachten wir an den Fairy Pools, wobei der zweite Tag dort als Ruhetag dem Dauerregen geschuldet war. Nachdem wir Skye hinter uns gelassen hatten, machten wir uns auf zur Fähre nach Malaig, um von dort einen grandiosen Ausflug auf die Insel Canna zu machen, der leider nur eine Nacht andauerte. Eine weitere Nacht verbrachten wir anschließend im Glencoe auf dem Festland. In Edinburgh gewöhnten wir uns für ein paar Stunden wieder an die Zivilisation und machten uns anschließend wieder auf die Rückreise gen Süden.
Bildergalerien:

















Viel Spaß dabei!
Isle of Skye – 3 Wochen Skye Trail & Umgebung im Juni/Juli

"If you are a delicate men,
And of wetting your skin are shy,
I'd have you know, before you go,
You had better not think of Skye."
And of wetting your skin are shy,
I'd have you know, before you go,
You had better not think of Skye."
Sheriff Nicolson
Reisezeit: 26.06.2015 - 16.07.2015
Vorgeplänkel
Satte 4 Jahre sind mittlerweile seit den letzten beiden Touren von Sven und mir nach Irland und Schweden vergangen. Und auch wenn die große Wanderausrüstung in dieser Zeit nicht komplett eingestaubt ist und von Beiden individuell kleinere oder auch größere Touren unternommen wurden, kribbelte es doch schon ganz schön, als wir uns Anfang des Jahres dazu entschlossen, dass es mal wieder an der Zeit sei, zusammen eine neue Unternehmung in Angriff zu nehmen. Unseren Hobbys sind wir indes treu geblieben und so war sofort klar, dass der Fokus neben dem Trekking zumindest in gleichen Teilen auf der fotografischen Erkundung des Reisegebietes und der Dokumentation unser Tour liegen sollte. Neu hinzugekommen ist Svens Leidenschaft fürs Filmen, sodass die Doku-Bilder diesmal fast ausschließlich von mir stammen und nicht dem Umfang der letzten Reiseberichte erreichen. Das Filmmaterial wird dafür, wenns fertig ist, natürlich hier im Thread ergänzt. Das kann aber noch eine Weile dauern…
Die größte Herausforderung bei der Vorbereitung der Tour war es, einen geeigneten Reisezeitraum zu finden. Obwohl wir uns immer noch recht erfolgreich dagegen wehren, in einen stumpfen "Arbeit-Wochenende-Arbeit"- bzw. "Arbeit-Urlaub-Arbeit"-Kreislauf hinabzurutschen, ist die Zeit des Studiums (vorläufig) vorbei und der Würgegriff leider notwendiger (Lohn-)Arbeit muss immer öfter in Kauf genommen werden. Nach einigem Hin und Her stand schließlich Ende Juni/Anfang Juli als einzig mögliches Zeitfenster fest. Glücklicherweise sollte dies auch, mit ein paar kleinen Abstrichen und trotz Hauptreisezeit und Midge-Hochsaison, von den klimatischen Bedingungen her eine recht angenehme Zeit zum Besuch der von uns angestrebten Insel sein. Im Verlauf der Planungen wurde uns allerdings klar, dass die veranschlagten 2 Wochen nicht ausreichen würden, um, inkl. An- und Abreise, den von uns angestrebten Umfang der Tour ohne allzu großen Zeitdruck umzusetzen. Schnurstracks wurden Jobs verschoben, Aufträge abgesagt und Kolleginnen und Kollegen überzeugt, sodass wir mit der Gewissheit von gut 3 Wochen Freiheit in die konkreten Planungen zur Ausgestaltung unseres Urlaubs gehen konnten.
Wieder wollten wir möglichst autark von den lokalen Lebenserhaltungskosten sein, sodass eine Anreise per Flugzeug aufgrund des von uns benötigten Gepäcks und der ungewollten Abhängigkeit von den örtlichen Nah- und Fernverkehrsmitteln ausgeschlossen werden konnte. Die Anreise mit dem eigenen PKW (genauer gesagt Svens PKW...) brachte neben der weitaus größeren Flexibilität vor Ort auch den Vorteil mit sich, dass wir unser Reisemobil gleichzeitig als Basisstation nutzen konnten. Es bot sich an, den Wagen in Portree, neben der zentralen Lage der Stadt auch gleichzeitig das gesellschaftliche und touristische Zentrum der Insel, abzustellen und mehrfach dahin zurückzukehren um Vorräte und Klamotten nachzubunkern, Akkus zu laden bzw. Speicherkarten zu leeren und ohne die Notwendigkeit der Zeltplatzsuche auf Tagesausflüge gehen zu können. Der sich uns bietende Stauraum wurde allerdings etwas überstrapaziert, sodass wir deutlich zu viel Zeug und vor allem Lebensmittel mitnahmen, was zu später noch zu beschreibenden nervigen Umräumaktionen vor dem Schlafengehen führte. Sogar ein kleiner Grill fand Eingang in unser Reisegepäck und wurde zur allgemeinen Zufriedenheit und in Verbindung mit anschließender ausdauernder Trägheit aufgrund des übermäßigen Nahrungsmittelkonsums zum Einsatz gebracht.
Nach einem flüchtigen Blick auf die Preise für eine Fährüberfahrt samt PKW von Amsterdam nach Newcastle verwarfen wir auch diese Möglichkeit und legten uns schließlich auf die längste aller verfügbaren Anreisewege samt der damit verbundenen Aussicht, 2 Tage komplett hinterm Steuer zu verbringen, fest. Man ahnt es schon - der Ärmelkanal und die Fähre Calais-Dover waren unser Ziel. Ganz nebenbei sollte es uns auf den 1100km alleine von Dover bis auf die Insel Skye möglich sein, unsere anfängliche Scheu vom Linksverkehr abzulegen. Wat mutt dat mutt...
Als die Tour immer konkretere Formen annahm, wurde uns klar, dass es unter diesen Vorzeichen diesem Mal im Gegensatz zu den anderen beiden oben verlinkten Unternehmungen keine ausschließliche Trekkingreise werden sollte, was sich letztendlich auch dadurch äußerte, dass es uns nicht auf Teufel-komm-raus darum ging, den Skye-Trail von Anfang bis Ende abzulaufen, was zu einigen Abkürzungen bis hin zu komplett übersprungenen Etappen führte. Die letzte Woche der Tour bestand dann auch fast ausschließlich aus Tagesausflügen und das Zelt wurde dauerhaft gegen die Liegefläche des Autos eingetauscht. Leserinnen und Leser, die sich auf Abenteuer und klassische Outdoor-Action gefreut haben, werden über weite Teile des Reiseberichtes also eventuell etwas enttäuscht werden. Nichtsdestotrotz bietet Skye reichlich Platz für Freunde des gepflegten Draußen-Seins und im Zuge unser intensiven Beschäftigung mit dieser "Perle" und natürlich unser Zeit vor Ort hat sich eine Menge Wissen und Erfahrungen angehäuft, die gerne an Interessierte und alle, die ebenfalls eine Reise auf diese Insel planen, weitergegeben werden möchte.
Reiseziel
Tja die Isle of Skye...wie kam es, dass wir uns gerade diese Insel ausgesucht hatte? Ehrlich gesagt weiß ich es nicht mehr. Auf jeden Fall gibt es auf meiner "Orte-zu-erledigen"-Liste unter dem Punkt Schottland schon lange den Eintrag "Skye". Vermutlich lief es wie immer, Sven oder ich sind irgendwie auf Fotos der Insel gestoßen und wir haben gleich herausposaunt: "Da müssen wir hin!" (mit einem leicht überheblichen Anklang von "Das können wir besser" in Bezug auf die Fotos...). Da keiner von uns vorher jemals in Schottland war vielleicht eine etwas ungewöhnliche Wahl, aber so sei es. Praktischerweise sind wir dann recht bald auf den Skye Trail gestoßen, was der geplanten Reise dann auch ausreichend Struktur geben sollte. Hinzu kam, dass es zum Zeitpunkt meiner ersten Recherche im Vergleich zu höher frequentieren Gegenden in Nordeuropa wie bspw. dem Sarek kaum Infos in Form von Reiseberichten oder Ähnlichem hier bei den outdoorseiten gab und ich mir vornahm, dies zu ändern. Kurioserweise hat sich das im letzten Jahr ja recht stark geändert, naja Skye ist anscheinend "im kommen".
Also weiter im Text...
Bei Skye handelt es sich um die größte Insel der Inneren Hebriden und die zweitgrößte Insel Schottlands (ebenfalls die zweitgrößte der Britischen Inseln, Großbritannien und Irland ausgenommen). Auf einer Fläche von ca. 1600km^2 leben hier etwa 10.000 Menschen, 2000 davon in der "Hauptstadt" Portree. Zur Hauptsaison verdoppelt sich diese Zahl durch Touristen in etwa. Die Bevölkerungsdichte ist mit 6 Einw./km^2 etwa doppelt so hoch wie die Islands, aber weniger als die Hälfte Norwegens. Also recht spärlich

Wir erhofften uns von Skye sämtliche der spektakulären Landschaftsformen Schottlands, komprimiert auf engstem Raum. Schroffe Gebirge in Sichtweite weißer Strände, grüne, schafbedeckte Wiesen, Steilküsten, Wasserfälle, weitläufige Heide- und Moorlandschaften, versteckte Bergseen, malerische Täler und ab und zu verschlafene Dörfer. In dieser Erwartung wurden wir in jedem Fall bestätigt!
Zum schottischen Wetter muss glaube ich nicht mehr allzu viel gesagt werden. Wir hatten bei unseren ca. 20 Tagen auf der Insel satte 2-3 Tage komplett ohne Regenschauer und 4-5 an denen es durchgeregnet hat. Den Rest der Zeit wechselten sich ständig Regen, Nebel, Wolken und Sonne ab. Die meiste Zeit war es bewölkt und die Sicht auf die grandiose Landschaft wurde durch Nebel und/oder tief hängende Wolken beeinträchtigt. Beispielhaft sei hier der Wetterbericht im Community Shop von Elgol erwähnt, der aus den verschiedensten Wolken- und Regenkombinationen (heiter, bewölkt, Regen usw.) mit der darunter stehenden Konkretisierung „DAILY“ besteht.
As eigenes "Wetterphänomen" sollten noch die guten alten Midges erwähnt werden, die wir eigentlich immer dann antrafen, wenn es mal nicht stark regnete und wir uns auf einen gemütlichen Abend am Zelt gefreut hatten. Pustekuchen! Die Frage, was uns lieber wäre – Regen oder Midges – können wir immernoch nicht zu beidseitiger Zufriedenheit beantworten. Eins von Beidem war, mal in größerem, mal in kleinerem Ausmaß, immer vorhanden.
Route
Beim Skye-Trail handelt es sich um einen inoffiziellen Fernwanderweg, der vom nördlichsten Punkt der Insel, Rubha Hunish, bis Portree und von dort in südlicher Richtung durch die Cuillins in einem Bogen nach Broadford führt. Er ist insgesamt 130km lang und wird meist in 7 Etappen beschrieben. Diese Etappen sind jeweils so ausgelegt, dass sie in einer Ortschaft mit Beherbergungsmöglichkeiten oder zumindest an einer Straße mit regelmäßigem Busverkehr starten und enden und somit auch für Wanderinnen und Wanderer geeignet sind, die nur mit leichtem Gepäck, also ohne Zelt, Schlafsack und Verpflegung unterwegs sein wollen. Der Umfang der jeweiligen Etappen ist recht großzügig bemessen und für unsere Verhältnisse in einigen Fällen schlicht zu lang, sodass wir diese nur als grobe Orientierung nutzten und die Tour deutlich ruhiger angehen ließen. Gerade die zweite Etappe, die von Flodigarry über Quiraing und fast die gesamte Trotternish Ridge bis zum Storr führt (28km, ca. 1500hm), ist in unseren Augen für "Normalsterbliche" mit 20+x kg-Rucksäcken kaum an einem Tag zu schaffen. Ein weiterer Grund dafür, dass wir es entspannt angehen ließen ist neben dem (Über-)Gepäck und der Orientierung an Schlafplätzen in möglichst fotogener Umgebung die Tatsache, dass es uns (und das war uns vorher klar) an körperlicher Grundfitness mangelt und es keiner von uns vor der Tour auf die Reihe gekriegt hat, zumindest ein bisschen zu trainieren. Was das Schlafengehen und Aufstehen angeht orientierten wir uns zudem an dem Sonnenauf- bzw. -untergangszeiten. So waren wir die meiste Zeit nicht vor 0:00 im Bett und der Wecker klingelte jeden Morgen zwischen 03:00 und 04:00. Da es in 90% der Fälle allerdings morgens bedeckt war oder gar regnete, blieben wir liegen und schliefen weiter, folgerichtig führte dies dazu, dass wir meist erst zwischen 10:00 und 11:00 aufstanden und sich unsere tägliche Wanderzeit dementsprechend verkürzte.
Konkret sah das Ganze dann so aus:
Anreise mit dem Auto bis Portree, dann ab in den Bus bis zur berühmten Telefonzelle bei Duntulm. Gewandert wurde von dort der Skye-Trail über Rubha Hunish & Flodigarry bis nach Quiraing. Weiter über die Trotternish Ridge bis zum Storr, Abstieg und anstatt an der Küste weiter bis Portree zu laufen, haben wir diese Etappe übersprungen und sind gleich nach Portree getrampt. Von dort gings dann erstmal mit dem Auto weiter zum Neist Point, an dem wir 2 Nächte verbrachten, nur unterbrochen durch einen kurzen Ausflug zu den Coral Beaches. Zurück in Portree startete der zweite Teil unsrer Wandertour nach einer kurzen Busfahrt nach Peinchorran mit dem Weg am Loch Sligachan bis Sligachan und ins Glen Sligachan durch die Cuillins. Im Tal nahmen wir den Abzweig Richtung Sgurr na Stri über den Pass zum Loch Coruisk. Weiter gings an der Küste über den Bad Step nach Camasunary und schließlich Elgol. Dann übers Land auf der Straße nach Glasnakille und dem Skye Trail folgend über Kilmarie bis Torrin, wobei wir hier den Abstecher des Trail westlich der Straße durch bewaldetes Gebiet zu den Ruinen von Keppoch wetter- und motivationsbedingt außer Acht ließen und direkt der Straße folgten. Ab Torrin übersprangen wir wiederum die komplette letzte Etappe des Skye Trail und nahmen direkt den Bus nach Broadford und weiter nach Portree. Dann gings mit dem Auto für eine Nacht zur Talisker Bay und in (vergeblicher) Hoffnung auf besseres Wetter als beim ersten Besuch noch einmal nach Quiraing, diesmal aber lediglich zum Parkplatz an der Straße zwischen Uig und Staffin. Die letzten 2 Nächte auf Skye verbrachten wir an den Fairy Pools, wobei der zweite Tag dort als Ruhetag dem Dauerregen geschuldet war. Nachdem wir Skye hinter uns gelassen hatten, machten wir uns auf zur Fähre nach Malaig, um von dort einen grandiosen Ausflug auf die Insel Canna zu machen, der leider nur eine Nacht andauerte. Eine weitere Nacht verbrachten wir anschließend im Glencoe auf dem Festland. In Edinburgh gewöhnten wir uns für ein paar Stunden wieder an die Zivilisation und machten uns anschließend wieder auf die Rückreise gen Süden.
Bildergalerien:
- am Besten erst den Bericht lesen und die Galerien am jeweiligen Zeitpunkt ansehen, das hier dient nur zu übersicht und für ganz lesefaule


















Kommentar