[SE] Ruhe, Regen, Rene: Zwei Wochen durch's Jämtland 2015

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  • Nuklid
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    • 09.06.2013
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    [SE] Ruhe, Regen, Rene: Zwei Wochen durch's Jämtland 2015

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    Mitreisende
    Für 2015 hatten meine Freundin und ich uns für das, uns bereits bekannte, Jämtlandsfjäll entschieden. Ausschlaggebend gegnüber anderen Optionen war unsere Vermutung, dass dort relativ viele Rentiere zu sehen sind. Zeit hatten wir von Mitte Juli bis Anfang August, etwas beklommen war uns angesichts der Wetterprognose, aber da konnte ja noch viel passieren.

    In der Erwartung, am Abend in Schweden zu sein, fuhren wir frühmorgens los nach Travemünde zum Fähranleger. Die Autobahn war frei, wir kamen pünktlich an.

    Vor uns sahen wir bereits die Fähre, als der Mann am Schalter uns unser Ticket ins Auto zurückgab und grinste:
    "Sie sind einen Tag zu früh!"
    "Wie, zu früh? Was? Echt?"
    Wir schauten ungläubig auf unser Ticket. Tatsächlich. Die Fahrt war für den nächsten Tag gebucht.
    "Ok, sie haben Recht. Wie kommen wir jetzt vom Gelände runter?" Nur wer diese Fähranleger kennt, versteht die Bedeutung dieser Frage.
    Dann fuhren wir zur falschen Ausfahrt und standen vor einer Schranke, die sich nicht öffnen wollte. Wir drückten auf den Knopf zur Gegensprechanlage und baten um Durchlass - keine Reaktion. Dann kam schließlich ein Polizist herüber: "Was wollt ihr denn?"
    "Wir wollen raus."
    Er zeigte uns die richtige Ausfahrt.
    "Wie kommt das denn?"
    "Wir sind einen Tag zu früh."
    "Zu früh?"
    Kopschütteln seinerseits.
    Läuft, dachten wir uns, fängt gut an. Aber besser, als einen Tag zu spät...
    So etwas ist uns noch nie passiert, wie gehören eigtl. auch eher zu der 20.000-Mal-auf's-Ticket-guck-Fraktion.

    Nachdem wir den Anleger verlassen hatten, fragten wir uns, was wir jetzt tun sollten. Doch noch während wir überlegten, fanden wir einen günstigen Campingplatz in der Nähe, wo wir auch direkt eine Nacht buchten.
    Gut, dann eben ein Tag in Travemünde.
    Es war ein warmer, sonniger Tag. Wir marschierten zum travemünder Strand.

    Erstaunlich, wie ein einziges Gebäude das gesamte Stadtbild ruinieren kann:


    Wir trieben uns ein wenig in Travemünde herum, aber es scheint mir tendenziell doch eher bei der älteren Generation recht beliebt, und wirkte, trotz schöner, alter Häuser, ein bisschen wie ein Ferienlager für deutsche Rentner. Jedenfalls blieben wir nicht allzulange.

    Zuletzt geändert von Nuklid; 20.09.2015, 18:24.

  • attue
    Erfahren
    • 10.01.2010
    • 250
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    • Meine Reisen

    #2
    AW: Ruhe, Regen, Rene: Zwei Wochen durch's Jämtland 2015

    juhu... da freu ich mich schon auf die fortsetzung.. wir waren ab 3 August im jämtland - das wetter war allerdings ganz gut...

    der tägliche wettercheck die 2 wochen davor liesen uns aber auch schlechtes wetter befürchten...

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    • andrea2
      Dauerbesucher
      • 23.09.2010
      • 994
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      • Meine Reisen

      #3
      AW: Ruhe, Regen, Rene: Zwei Wochen durch's Jämtland 2015

      Oh, da kommt der Bericht! Ich freue mich schon. Fängt ja "gut" an. Wir schaffen ja auch immer alle möglichen Katastrophen vorm oder im Urlaub. Aber einen Tag zu früh, haben wir glaube ich noch nicht geschafft.

      Wie das Wetter zu der Zeit war haben wir ja selber erfahren. Nachdem Urlaub bin ich dann ganz grün vor Neid geworden, also ich fast zwei Wochen lang, bei der täglichen Kontrolle der Webcam von der Helags Fjällstation nichts als strahlenden Sonnenschein sah.

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      • Nuklid
        Erfahren
        • 09.06.2013
        • 445
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        • Meine Reisen

        #4
        AW: Ruhe, Regen, Rene: Zwei Wochen durch's Jämtland 2015

        Am nächsten Tag fuhren wir wieder zum Fähranleger. Diesmal kamen wir auf's Schiff.



        Abends erreichten wir Trelleborg und fuhren über Malmö nach Norden. An einem relativ idyllischen Rastplatz, den wir schon vom letzten Jahr kannten, biwakierten wir die Nacht über an einem Seeufer, in der Hoffnung, es möge nicht regnen. Es blieb tatsächlich trocken.

        Am nächsten Tag fuhren wir weiter. Unterwegs sahen wir eine Elchkuh die Straße überqueren - unser erster Elch. Gegen Abend erreichten wir die Gegend südlich von Ljungdalen im Jämtland. Eigentlich hatten wir vorgehabt, diesen Abend loszustarten, aber es war spät, und wir beschlossen, im Auto zu übernachten und die Tour erst morgen zu beginnen.

        Wir parkten in einer sumpfigen Gegend an der Schotterstraße zwischen Funäsdalen und Ljungdalen.



        Nach wenigen Minuten wurden wir derart von Knots attackiert, dass wir direkt wieder ins Auto flüchteten. Mit uns hatten es ein Haufen Knots ins Auto geschafft. Also fuhren wir nochmal los, versuchten mittels Fahrtwind das Auto von Knots zu "reinigen" und suchten uns einen etwas besseren Platz.




        Morgens fuhren wir weiter nach Ljungdalen. Es war bewölkt und regnerisch. Wir warteten bis der örtliche Supermarkt öffnete und machten letzte Besorgungen. Ein Mann aus Dtl. sprach uns an und empfahl uns ein spezifisches Gebäck, irgdendeinen Kringel. Draußen kamen wir im Nieselregen kurz ins Gespräch. Nachdem wir ihm erzählt hatten, dass wir zum Wandern ins Fjäll wollten, musterte er uns skeptisch in unseren Sneakers und Jogginghosen. "Es könnte nass sein da oben, da braucht man gute Schuhe und so." Wir versicherten ihm, dass wir nicht in diesem Aufzug loswandern würden. Dann fuhren wir zum Parkplatz Kläppen.
        Nachdem wir dort nach mehreren vergeblichen Anläufen dem, weder des Englischen, noch des Bargeldverkehrs mächtigen, Automaten schließlich doch unser Parkticket entlockt hatten, machten wir die Rucksäcke fertig. Da es jedoch in Strömen zu gießen begann, schoben wir den Start auf und lasen noch etwas im Auto.
        Als der Regen weitgehend nachgelassen hatte machten wir uns gegen Mittag auf den Weg.

        Die geplante Route sah so aus:
        Von Kläppen aus Richtung Norden durch den Wald und dann östlich ins Dunsjöfjället. Vom See querfeldein zeimlich genau östlich bis zum Storan. Dann nach Norden durchs Storadörren.
        Südwestlich der großen Flussgabelung über den Tronndalen, dann nach Norden über die Brücke zur Valastugorna.
        Von dort zur Stäntja-Schutzhütte (evtl. bei Bedarf über Gasenstugorna). Von dort weglos nach Norden ins Bunnerfjällen entlang des Lihtehkendurrie. Die Bergflanke umrunden und "durch" den Bunnersjön. Dann über den Straata zur Storulvan Fjällstation.
        Danach , je nach Zeitkontingent, entweder den direkten Weg zur Gamla Sylen, oder den Bogen über Enkalen.
        Von dort nach Sylarna.
        Nach Möglichkeit Besteigung Sylarna; gerne wollte ich mir auch den Gletscher beim Templet näher anschauen. Dann über Ekorrdörren Richtung Südwesten zum Sylsjön und südöstlich den Uferweg entlang. Anschließend östlich zurück nach Ljungdalen.
        Wir hatten Essensvorräte für etwa 8-9 Tage bei uns, sowie - Tata - zwei Liter Schnaps.


        Tag 1:




        Die Sonne konnte sich nicht recht durch die Wolken ringen, auch wenn es jetzt freundlicher war als am Vormittag. Wir gingen nur wenige Kilometer und schlugen dann im Wald unser Lager auf.





        Leider war der Standort völlig Knot-verseucht. Die Angwohnheit der Knots, ständig Körperöffnungen im Gesicht anzufliegen war wenig vergnüglich, die Stiche waren dagegen gar nicht so schlimm. Unser Zelt war auch nicht Knot-sicher, aber, dem Himmel sei Dank, verharrten sie innerhalb des Zeltes ruhig an den Wänden. Draußen war es jedoch sehr unangenehm, Balistol Stichfrei wollte auch nicht so recht helfen.

        Tag 2:



        Das Wetter war mild und sogar etwas sonnig. Trotzdem kochten wir wegen der Knots in der Apsis. Zeltabbau und das Fertigmachen zum Abmarsch waren eine einzige Quälerei: Luft anhalten, Eine Zeltstange entfernen, dann einige Schritt wegrennen, Knots abschütteln. Zurück, Luft anhalten, nächster Handgriff, wieder wegrennen. Und so fort... Dem Wahnsinn nahe, konnte es aber schlielßlich weitergehen, nachdem wir endlich alles verstaut hatten.




        Wir folgten dem Weg nach Norden, und erwarteten die Brücke über den Fluss, die auf der Karte eingezeichnet war. Doch wir fanden nur ihre Überreste vor, gekappte Drahtseile ragten verloren aus dicken Betonblöcken. Also hieß es, weiter dem Weg zu folgen und auf eine geeignete Stelle zum Furten hoffen. (Die Brücke wurde, wenn die Online-Karte stimmt, weiter nach Norden verlegt.)
        Es war bewölkt, ab und zu kam die Sonne durch, aber man war sich nie sicher, ob es nicht bald wieder regnen würde.








        Der Weg führte uns vor einen Rentierzaun - ohne Durchlass oder Treppchen. Dafür war der Draht etwas heruntergedrückt, und Spuren im Schlamm verrieten, dass hier wohl öfter drübergeklettert wurde.
        Wir zögerten. Aber der Weg führte ja auch laut Karte durch einen Rentierzaun. Also zügig hinübergeklettert, mit den Rucksäcken gar nicht so leicht.
        Dann ging es weiter durch den lichten Wald. Dabei verlor sich der Weg inmitten einiger Rentierpfade. So schlugen wir uns querfeldein weiter durchs Gelände, bis wir schließlich eine passable Stelle zum Furten fanden. Das Wasser war etwa kniehoch, die Furt fordernd, aber nicht wirklich problematisch.
        Auf der anderen Seite mussten wir eine kleine Böschung erklimmen, dann ging es weiter weglos durch lichten Birkenwald.
        Wir stießen auf drei vereinzelte Häuser - davor wieder ein Rentierzaun. Nichts, was auf eine Passage hindeutete. Aus der Karte ging auch nichts hilfreiches hervor. Links oder Rechts? Die falsche Entscheidung konnte Kilomterweise Umweg bedeuten. Wir entschieden uns für Rechts und stießen nach wenigen hundert Metern zu unserer Erleichterung auf einen Durchgang an einer Schotterstraße. Jetzt wussten wir wieder exakt, wo wir waren. Wir folgten der Straße nördlich, die quasi auch den Übergang zum Kahlfjäll markierte. Endlich!

        Am Ende der Straße standen wir wieder vor einem Rentierzaun - mit Pforte, die aber verdrahtet war. In der Ferne sahe wir Samen um ein Rondell versammelt. Einfach den Draht aufbiegen und durch? Wir zögerten, guckten nochmal auf die Karte. Kein Zweifel, wir mussten hier durch. Also öffneten wir die Tür, und verschlossen sie wieder sorgfältig hinter uns.

        Der Weg führte etwas in Richtung des Rondells. Beim Näherkommen erkannten wir, was dort vor sich ging. Eine riesige Rentierherde rannte, irre laut durcheinanderblökend, im Kreis entlang der Anlage. So etwas kannten wir nur aus dem Fernsehen. Dann wurde das Tor geöffnet, und die Herde ergoss sich als nicht enden wollender Schwall in die grüne Ebene hinein. Was für ein Anblick.
        Gut, Rentiere hatten wir also schonmal gesehen.



        Wir verließen den Weg in Richtung Osten, vor uns die Weite des Fjälls. Die Temperatur war sehr wechselhaft, aber es blieb trocken.





        Hinter uns, in der Ferne, der Helags:

















        Am späten Nachmittag errichteten wir nord-östlich des Preannehke unser Zelt.





        Es wurde schnell recht kalt und sehr windig.






        Nach dem Essen spazierte ich noch ein wenig umher.






        Einige hundert Meter entfernt tauchten noch ein paar Rentiere auf und später machte der Himmel noch ein wenig Show. Alles in allem ein sehr gelungener Tag, auch wenn wir uns mehr Sonne wünschten (Wir verwöhnten Narren!). Die Nacht war mit 2° recht kühl. Wir mussten ein wenig lachen, als wir daran dachten, dass wir unsere erste Tour im Jämtland zur ähnlichen Zeit mit 9°Komftemp.-Schlafsäcken bestritten hatten. Hätten wir damals diese Temperaturen gehabt, wär's wohl kühl geworden.









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        • Nuklid
          Erfahren
          • 09.06.2013
          • 445
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          • Meine Reisen

          #5
          AW: [SE] Ruhe, Regen, Rene: Zwei Wochen durch's Jämtland 2015

          Tag 3:



          Es war die Nacht über trocken geblieben, das Wetter präsentierte sich morgens ähnlich wie am Vortag. Es war kalt, obwohl phasenweise immer wieder mal kurz die Sonne durchkam.





          Frohen Mutes machten wir uns auf den Weg.
          Dann gab es einen Schockmoment, als die Kamera sich weigerte das Objektiv einzufahren und den Dienst quittierte. Käse. Meine Stimmung im Eimer. Doch im x-ten Anlauf fing sie sich wieder. Ich vermute mittlerweile, dass das Objektiv sehr kälteanfällig ist. Jedenfalls hakte die Kamera immer wieder mal im Urlaub, hielt aber durch.



          Wir durchquerten einige Zuflüsse des Dunsjöan und genossen die Landschaft.









          Es blieb trocken, der Himmel sah aber immer wieder nach Regen aus. Zwischenzeitlich gönnten wir uns eine Portion Kartoffelbrei.



          Von anderen Wanderern war weit und breit nichts zu sehen, wir beglückwünschten uns selbst zu unserer Routenwahl.


















          Nach einem leichten Anstieg wurde das Gelände felsiger.





          Oben entdeckten wir ein paar statttliche Rentiere, die in unsere Richtung trotteten. Wir gingen ihnen etwas entgegen, sie gingen weiter auf uns zu. Vielleicht 30 Meter voneinander entdernt blieben wir alle stehen und musterten uns gegenseitig. Ein sehr erhebender, harmonischer Moment, auch wenn ihr Aufmarsch durchaus ehrfurchtgebietend war.







          Wir zogen uns zurück und machten eine Pause, wobei wir die Tiere noch ein wenig beobachten konnten, bis sie hinter einem Hügel verschwunden waren.

          Unsere Route führte uns nun durch Geröllfelder. Es wurde windiger und kälter, die Sonne ließ sich erstmal nicht mehr blicken.















          Später machten wir Rast, meine Freundin zog sich zum Spatengang zurück, ich hockte mich hinter einen Fels und verdrückte einen Schokoriegel. Da tauchten auf einmal aus meinem Rücken, keine zwanzig Schritt entfernt, ein gutes Dutzend vobreiziehende Rentiere auf. Einige kamen neugierig zu mir, begutachteten mich, und zogen schließlich weiter. Ich schmunzelte bei dem Gedanken, dass sie auf meine Freundin gestoßen sein mussten. Entsprechend war ihr Kommentar: "Kann man hier nicht mal in Ruhe k*****?!"







          Nachdem wir das Geröll hinter uns gelassen hatten, errichteten wir unser Zelt vor traumhafter Kulisse. Dabei brach auch noch die Sonne durch die Wolken und es wurde schlagartig sommerlich warm. Endlich, da war das Premiumwetter!



          Es blieb allerdings recht windig.
          "Jetzt geht das gute Wetter los" oder etwas in der Art werde ich wohl gedacht haben. Jedenfalls wusch ich eine von meinen zwei Wäschegarnituren im Fluss und hängte sie in die Sonne. Das sollte sich noch als voreilig erweisen.



          Wir gönnten uns etwas vom Schnaps und stießen auf den gelungenen Tag an.





          Tag 4:





          Das Wetter am nächsten Morgen war so ganz anders, als es der Abend hatte hoffen lassen. Nieselregen, Nebel - ein einziges Grau um uns herum. Wie unterschiedlich ein und derselbe Ort wirken können.



          Auch nach dem Frühstück hatte sich der Nebel nicht gelichtet. Meine Sachen zu trocknen konnte ich erstmal vergessen. Abwettern oder weiter, weglos durch den Nebel und die Schneefelder vor uns? Wir entschieden uns erstmal zu starten und einfach zu schauen, wie's läuft.

          Laut Karte hätte man einen schönen Ausblick gen Süden haben müssen - er blieb uns verwehrt. Es ging durch eine ziemlich hügelige Landschaft, viele kleinere, aber erstaunlich volle Flüsse mussten überwunden werden. Es war ungemütlich, aber wir kamen relativ gut voran und hatten trotz des Nebels überhaupt kein Problem damit, die Richtung unserer Route zu halten, was uns in unserem Tun bestärkte.



          Weiter entfernt sahen wir später einige Rentiere.



          An einem winzigen See schlugen wir schließlich das Zelt auf. Passend dazu kam die Sonne raus, und der Himmel wurde freier. Trotzdem blieb es recht kühl.






          Nach dem Essen machten wir noch einen Streifzug durch die Umgebung.





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          • November
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            • 17.11.2006
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            • Meine Reisen

            #6
            AW: [SE] Ruhe, Regen, Rene: Zwei Wochen durch's Jämtland 2015

            SEhr schick.
            Ist das ein Wechsel-Zelt, das ihr dabei habt?
            Wer sich nicht in Gefahr begibt, kommt darin um.

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            • lutz-berlin
              Freak

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              • 08.06.2006
              • 12453
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              #7
              AW: [SE] Ruhe, Regen, Rene: Zwei Wochen durch's Jämtland 2015

              Zitat von november Beitrag anzeigen
              SEhr schick.
              Ist das ein Wechsel-Zelt, das ihr dabei habt?
              Sieht nach helsport aus

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              • Jo0ken
                Gerne im Forum
                • 18.03.2015
                • 66
                • Privat

                • Meine Reisen

                #8
                AW: [SE] Ruhe, Regen, Rene: Zwei Wochen durch's Jämtland 2015

                Dachte auch an ein Fjellheimen ohne Camp oder einen Vorgänger. Meins ist aber Gnitzen dicht? Naja.

                Schöner Bericht!
                Meine Bilder auf flickr

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                • Fjaellraev
                  Freak
                  Liebt das Forum
                  • 21.12.2003
                  • 13981
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                  • Meine Reisen

                  #9
                  AW: [SE] Ruhe, Regen, Rene: Zwei Wochen durch's Jämtland 2015

                  Wenn ich mir dieses Bild in gross anschaue ist es definitiv kein Helsport

                  Hatte Wechsel mal so ein Signet? Ich weiss es nicht, aber Nuklid wird eure Neugier sicher stillen können...

                  Das genialste Bild finde ich aber mit Abstand immer noch dieses.

                  Wobei es auch auf Sommerwegen manchmal etwas tiefer sein kann als gedacht...

                  Gruss
                  Henning
                  Es gibt kein schlechtes Wetter,
                  nur unpassende Kleidung.

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                  • Nuklid
                    Erfahren
                    • 09.06.2013
                    • 445
                    • Privat

                    • Meine Reisen

                    #10
                    AW: [SE] Ruhe, Regen, Rene: Zwei Wochen durch's Jämtland 2015

                    Vielen Dank für die netten Rückmeldungen.

                    Bei dem Zelt handelt es sich um ein Xtend Adventure Breeze2 light. Hat sich auf jeden Fall bisher gut bewährt.


                    Und ja, das Warnschild fand ich auch nett.

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                    • Mika Hautamaeki
                      Alter Hase
                      • 30.05.2007
                      • 4006
                      • Privat

                      • Meine Reisen

                      #11
                      AW: [SE] Ruhe, Regen, Rene: Zwei Wochen durch's Jämtland 2015

                      Coole Bilder, vor allem das von Fjaellräv zitierte.
                      So möchtig ist die krankhafte Neigung des Menschen, unbekümmert um das widersprechende Zeugnis wohlbegründeter Thatsachen oder allgemein anerkannter Naturgesetze, ungesehene Räume mit Wundergestalten zu füllen.
                      A. v. Humboldt.

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                      • Nuklid
                        Erfahren
                        • 09.06.2013
                        • 445
                        • Privat

                        • Meine Reisen

                        #12
                        AW: [SE] Ruhe, Regen, Rene: Zwei Wochen durch's Jämtland 2015

                        Tag 5:



                        Morgens herrschte ein Prachtwetter, viel blau am Himmel, sehr sonnig.
                        Während meine bessere Hälfte noch weiterschlief, stromerte ich etwas umher und genoss das Wetter.








                        Nach dem Frühstück machten wir uns auf den Weg. Der Himmel wurde langsam aber sicher grau und bewölkt und die Sonne verschwand. Vor uns lagen zwei Anstiege, uns wurde also trotzdem keineswegs kalt.






                        Doch schließlich hatten wir die Passhöhe erreicht. Der Himmel sah mehr nach Regen als Sonne aus. Da wir schonmal so weit oben waren, beschlossen wir, schnell ohne Rucksäcke auf den Joltere zu steigen. Es waren nur etwa hundert Höhenmeter.




                        Anders als von meiner Freundin erhofft, hatte sie auch hier oben keinen Handyempfang für einen Anruf nach Hause. Dafür war die Aussicht ganz passabel.












                        Nach einem kurzen Halt stiegen wir wieder ab zu unseren Rucksäcken.

                        Auf der anderen Seite erstreckte sich ein großes Schneefeld. Hinüber oder am Rand über das Geröll? Wir entschieden uns für das Geröll.







                        Langsam öffnete sich das Storadörren zunehmend unserem Blick.









                        Wir machten Pause und bereiteten uns Kartoffelbrei zu, was dank einsetzendem Nieselregen aber nicht allzu gemütlich ausfiel. Linkerhand von uns passierten Rentiere eine Schneebrücke. Auch weit entfernt im Tal sahen wir ein paar von ihnen.





                        Der Nieselregen hörte wieder auf, aber es blieb trist. Trotzdem reizte die Landschaft dieses langgezogenen Tals.









                        Dann tauchten hinter uns Rentiere in großer Zahl auf und überholten uns langsam. Wir waren begeistert, aber es kamen immer noch mehr. Wir beschlossen zu Rasten. Die Tiere waren quasi überall um uns herum und zogen in unterschiedlichem Tempo beiderseits an uns vorbei. Wir beobachteten das Spektakel ausgiebig, ab und zu kam sogar kurz die Sonne durch.











                        Irgendwann gingen wir weiter, beinahe fühlten wir uns der Herde zugehörig während wir alle gen Norden strebten. Entsprechend kurzweilig war das Wandern.































                        Gegen Abend hatten wir das Tal zu gut zwei Dritteln durchquert und schlugen das Zelt zwischen zwei Flussläufen auf.









                        Immer noch zogen Rentiere vorüber, jetzt aber in größerem Abstand. Wir besiegelten den Tag mit Schnaps und legten uns zur Ruhe, draußen nieselte es zeitweise etwas.

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                        • Nuklid
                          Erfahren
                          • 09.06.2013
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                          #13
                          AW: [SE] Ruhe, Regen, Rene: Zwei Wochen durch's Jämtland 2015

                          Tag 6:




                          Morgens weckte uns prasselnder Regen. Draußen herrschte eine graue Suppe, es war windig, kalt und schüttete aus Eimern. Naja, erstmal in Ruhe frühstücken, vielleicht würde es ja besser. Wurde es nicht.
                          Wir spielten Schach, hofften auf einen Wetterumschwung. Aber es blieb wie es war.

                          Zwischenzeitlich wurde meine Freundin von einem hartnäckigen, hochfrequenten Schluckauf gequält. Mir kam die Idee mit dem Erschrecken, soll ja angeblich helfen. Als ich vom Wasserholen kam, rief ich: "Ich weiß jetzt warum hier keine Rene mehr sind: Ich glaube, da oben am Hang ist ein Bär!".
                          Der Schluckauf war weg, trotzdem wurde mir nicht gedankt.

                          Was mit diesem Wetter anfangen? Ruhetag? Eher nicht, wir waren Streckenmäßig in den letzten Tagen nicht gerade sehr weit gekommen und hinkten dem Zeitplan eh schon etwas hinterher. Also durch den Regen wandern. Wir packten uns gut ein und brachen wohl so gegen Mittag auf.

                          Mühsam aber trotzdem motiviert kämpften wir uns durch Matsch, Geröll und Gebüsch. An pausieren war nicht zu denken, das Wasser lief die Klamotten hinab.

                          Hin und wieder sahen wir entfernt ein paar Rentiere.

                          Schließlich lag vor uns talwärts die Flussgabelung des Tronnan. Hier standen vereinzelt Bäume, die Aussicht war eigentlich sehr schön, wenn nur der Dauerregen nicht gewesen wäre - mittlerweile waren wir etwas durchnässt, unser Regenschutz gelangte an sein Limit und die Schuhe waren sowieso ein Schwimmbad.

                          Eigentlich sah unsere Route einen Schwenk nach Südwesten Richtung Tronndalen vor, wo der Fluss kleiner ist. Aber man konnte sich ja auch erstmal die Verhältnisse hier anschauen, bevor wir unnötig drei Kilometer Umweg gingen.
                          Der Fluss gabelte sich hier in drei Arme, Strömung und Pegel schienen ganz beachtlich.

                          Ich ließ die Schuhe gleich an, sie schmatzten ja eh schon, und wagte mich vorsichtig hinein. Wow, die Strömung war sehr stark und drückte die Beine beim Aufsetzen richtig weg - nur im Seitwärtsgang und mit kräftigem Fußaufsetzen war hier ein Durchkommen möglich. Dafür war der Pegel nicht so hoch wie befürchtet, und reichte hier etwa bis zum Knie. Es war machbar, ich rief meine Freundin nach. Erfolgreich bewältigten wir alle Flussarme und waren sehr zufrieden, den mit einem Aufstieg verbundenen Umweg eingespart zu haben.

                          Wir suchten uns einen Zeltplatz und errichteten unsere Unterkunft. Ich hatte keine trockenen Socken mehr, unsere Hardshells tropften nur so und das Zelt hing voller klammer Klamotten. Naja, Hauptsache trockene Schlafsäcke. Es regnete fleißig weiter, bis wir eingeschlafen waren.



                          Tag 7:





                          Es regnete immer noch, aber nicht mehr so stark und der Wind hatte nachgelassen. Nach dem Frühstück hörte es tatsächlich ganz auf zu Regnen.

                          Wir versuchten, unsere Sachen etwas zu trocknen.




                          Ab un zu trotteten kleine Rentiergruppen vorüber, während sich am Himmel blaue Stellen zeigten. Irgendwann brach dann wirklich die Sonne durch die Wolken und es wurde schlagartig sehr warm. Unsere Euphorie kannte keine Grenzen mehr, vergnügt hüpfte ich barfuß durch die Gegend.










                          Wir machten uns langsam zum Aufbruch bereit, so ein Wetter wollte genutzt werden! Noch während wir packten, zog sich der Himmel wieder zu, die sommerliche Wärme verschwand genauso schnell, wie sie gekommen war. Also doch die Regenklamottan anziehen.




                          Wir waren keine zehn Minuten gegangen, da begann es in Strömen zu gießen und starke Böen fegten über uns hinweg. Dann begann es ordentlich zu Hageln. Wir schauten uns entgeistert an. Ich war ganz froh, dass ich meinem Zelt diesen Härtetest erspart hatte.

                          Das Unwetter ging vielleicht 20 Minuten. Kurz danach klarte es wieder auf - die Sonne kam raus, und der Sommer war zurück. Wir waren fassungslos ob der Wechselhaftigkeit des Wetters. Also Regenklamotten wieder runter.

                          Der Weg führte uns durch einen schönen, lichten Birkenwald, meist kamen wir auf Rentierpfaden recht gut voran und die Sonne schien diesmal für länger bleiben zu wollen.











                          Am späten Nachmittag stießen wir nach einigem auf und ab über ein paar Hügel wie geplant auf den Wanderweg. Diesem folgten wir Richtung Westen. Wir wollten noch am selben Tag Valastugorna erreichen und dort Proviant kaufen. Wir nährten uns langsam dem Valan, während Mücken uns zu ärgern begannen. Schließlich standen wir am Valan.




                          In einiger Höhe führte eine lange Hängebrücke über den Strom. Sie sah ganz schön schief aus. Ich zügelte meine Höhenangst und ging sehr zügig hinüber. Die Reling lag in der Mitte erschreckend tief, und man hatte zudem die Sorge, die Brücke könnte wegen ihrer Schieflage zur Seite wegklappen. Entsprechend froh waren wir, schließlich auf der anderen Seite zu sein.





                          Es gab hier einige nervige Mücken, aber das Wetter war traumhaft. Die Sonne senkte sich langsam dem Horizont entgegen, hoffentlich würden wir in der Valastugorna heute überhaupt noch etwas kaufen können.








                          Meine Freundin hatte etwas Bauchschmerzen und marterte sich mit Gedanken an Blinddarmentzündungen und Magendurchbrüche. "Dann würdest du hier nicht mehr so flott langmarschieren", versuchte ich sie zu beruhigen.



                          Schließlich erreichten wir die Valastugorna. Der erste menschliche Kontakt seit mehr als fünf Tagen. Wir kauften einen Haufen Proviant und tauschten uns etwas mit dem Hüttenwirt aus. "That's a quite long hike", meinte er, als wir ihm unsere Planung schilderten. Ja nun, wenn man schon mal hier oben ist soll es sich ja auch lohnen.

                          Schließlich gingen wir noch ein wenig westwärts, um dann unser Zelt aufzuschlagen. Meiner Freundin ging es wieder besser.

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                          • Nuklid
                            Erfahren
                            • 09.06.2013
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                            #14
                            Tag 8:




                            Der Himmel war bewölkt und grau als wir erwachten. Immerhin regnete es nicht. Mittlerweile tendierten wir beide dazu, das Bunnerfjällen zu canceln und von Gasenstugorna direkt nach Sylarna zu gehen. Wir hinkten dem Zeitplan einfach zu sehr hinterher, in Hektik wollten wir nicht geraten.
                            Wir folgten dem Weg Richtung Gasenstugorna.





                            Nach einiger Zeit kam die Sonne durch und es wurde recht warm. Phantastisch!











                            An der Furt über den Härjangson trafen wir auf ein schwedisches Pärchen. Man erzählte uns, dass der Hüttenwart aufgrund der späten Schneeschmelze empfohlen hatte, den Fluss weiter aufwärts direkt am angrenzenden See zu durchfurten. Wir folgten dem Rat.
                            Die Strömung war zwar eher vernachlässigbar, dafür war der Untergrund teilweise recht glitschig. "Went well", meinte der Schwede, als er dem Fluss entstieg.

                            Nach der Furt zog sich die Sonne etwas zurück, die Temperaturen sanken wieder. Aber die Landschaft war wie im Bilderbuch, der Weg von Valastugorna zu Gasenstugorna gefiel uns.












                            Dann begann es kurz zu nieseln.




                            Später kamen wir an eine kleine Schneebrücke, die aber leicht zu umgehen war. Meine Freundin entschied sich zur Umrundung, ich dagegen konnte nicht wiederstehen. Die Fallhöhe schien mir noch vertretbar.








                            Gegen Abend schlugen wir unser Zelt auf. Ein paar vorüberziehende Rentiere, Schnaps und der Sonnenuntergang boten kurzweil.









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                            • Hapi
                              Erfahren
                              • 22.09.2015
                              • 426
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                              #15
                              AW: [SE] Ruhe, Regen, Rene: Zwei Wochen durch's Jämtland 2015

                              booaahh... das waren jetzt aber viele Fotos. Und dazu der ausführliche Bericht... Hut ab und vielen Dank! Sehr schöne Gegend. Und man ist nicht alleine. Die possierlichen Rentiere schienen immer an Eurer Sete zu sein
                              Look deep into nature and you will understand everything better (A. Einstein)

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                              • Nuklid
                                Erfahren
                                • 09.06.2013
                                • 445
                                • Privat

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                                #16
                                AW: [SE] Ruhe, Regen, Rene: Zwei Wochen durch's Jämtland 2015

                                Tja, ich bin einfach schlecht im Aussortieren von Fotos

                                Ja, es trieben sich wirklich oft Rene in unserer Umgebung herum.


                                Tag 9:





                                Der nächste Morgen begrüßte uns mit einem ziemlichen Sauwetter. Stürmisch, kalt, Bindfäden regnend.
                                Wir warteten auf einen Wetterumschwung, aber es regnete ohne Unterlass weiter. Schließlich entschieden wir uns, die Runde durchs Bunnerfjällen endgültig abzuhaken und heute einen Ruhetag einzulegen.
                                An diesem Tag wurde unser Schnapsvorrat erheblich um Gewicht reduziert.


                                Tag 10:



                                Das Wetter war am nächsten Tag unverändert schlecht. Wir machten uns auf den Weg. Wenigstens hatten wir Rückenwind.
                                Schon nach kurzer Zeit kamen wir zur Schutzhütte Härjangsdalen, die uns eine willkommene Gelegenheit zu einer Pause von Regen und Wind bot. Das Thermometer der Hütte zeigte ganze 5°.



                                Gegen Mittag ließen Wind und Regen allmählich nach.






                                Ein paar steilere Schneefelder mussten gequert werden, dafür bot die Strecke ein tolles Panorama.
                                Weiter oben am Hang kreuzte uns ein entegegenkommender Wanderer.
                                Schließlich kam doch tatsächlich etwas die Sonne raus - damit hatten wir nach dem Auftakt dieses Tages nicht gerechnet.








                                Kurz vor der Gasenstugorna kamen wir irgendwie etwas vom Weg ab und schlugen uns dann weglos zur Hütte durch, als wir sie in der Ferne erblickten.



                                "Ihr habt die Sonne mitgebracht! Danke dafür!" wurden wir sehr freundlich in der Gasenstugorna begrüßt.
                                Wir kauften Proviant und Gas (das erstaunlicherweise etwas günstiger war als bei uns in der Innenstadt ) und etwas Dosenfisch den wir direkt vor der Hütte im zunehmenden Sonnenschein verspeisten.
                                Dann machten wir uns auf den direkten Weg in Richtung Gasan-Schutzhütte. Die Sonne brach jetzt überall am Himmel durch und die Temperaturen schnellten in die Höhe. Was für ein Wetterwechsel!







                                Irgendwann bogen wir nach links querfeldein in Richtung des Flusses Gasan ab. Wir wollten schauen, ob dort nicht ein schöner Zeltplatz zu finden war.
                                Hier waren allerdings so viele aggressive Mücken, die sich ebenfalls über das Wetter feuten, dass wir lieber weiterzogen, auch wenn der Platz sonst recht schön war.






                                Am Gasan trafen wir auf eine schwedische Familie, deren Oberhäupter damit beschäftigt waren, ihre drei Kleinkinder eines nach dem anderen durch den Fluss zu tragen.





                                Die Mücken waren sehr aktiv, aber das Balistol-Zeug funktionierte ziemlich gut.







                                Wetter und Landschaft waren wunderbar. Wir erreichten die Brücke über den Handölan.






                                Auf der anderen Seite schlugen wir unser Zelt auf, wir kannten den Platz schon vom vorletzten Sommer.







                                Da es dort eine Feuerstelle gab, versuchte ich mich nach dem Essen an einem Lagerfeuer, das jedoch durch einsetzenden Regen konterkariert wurde.

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                                • Nuklid
                                  Erfahren
                                  • 09.06.2013
                                  • 445
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                                  #17
                                  AW: [SE] Ruhe, Regen, Rene: Zwei Wochen durch's Jämtland 2015

                                  Tag 11:




                                  Am nächsten morgen war es recht bewölkt und nicht mehr so strahlend schön wie am Nachmittag des Vortages, aber nichtsdestotrotz immer noch recht freundlich.



                                  Unterwegs trafen wir andere Wanderer und Mountainbiker.









                                  Kurz vor der Sylarna Fjällstation begann es kräftig zu regnen. Wir kauften Proviant für die restlichen Tage. Vielleicht etwas zvilisationsgeschockt, konnte ich dem Eisangebot nicht wiederstehen. Der Verzehr bei 9° im Regen kam mir dann aber doch selber etwas merkwürdig vor.

                                  Wir folgten der Brücke über den Sylälven und gingen noch etwas Richtung Slottsdalen, bevor wir schließlich unser Zelt aufstellten. Die Gegend war ziemlich nass, aber wir fanden eine annehmbare Stelle.
                                  Mit einer Zwiebel, einem Becher Crème fraîche und Tortellini aus der Fjällstation wurde ein Quattro Formaggi-Mahl allererster Güte zubereitet. Wir aßen tatsächlich bis uns die Bäuche schmerzten.




                                  Spät am Abend bot der Himmel ein phantastisches Spektakel. Obwohl es ziemlich kühl war, kroch ich nochmal aus dem Zelt und bestaunte das beeindruckende Schauspiel. Der Himmel brannte in kräftigen Farben, es schien fast unwirklich. Lediglich die Kälte trieb mich irgendwann wieder in den Schlafsack.







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                                  • Nuklid
                                    Erfahren
                                    • 09.06.2013
                                    • 445
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                                    #18
                                    AW: [SE] Ruhe, Regen, Rene: Zwei Wochen durch's Jämtland 2015

                                    Tag 12:



                                    Der Himmel war ziemlich bewölkt am nächsten Morgen, die Gipfel Sylarnas in Nebel gehüllt. Wir entschieden uns trotzdem erstmal in Richtung Lillsylen loszugehen, in der Hoffnung, die Wolken würden sich noch verziehen. Ich leerte also meinen Rucksack für die Tagestour und dann ging's auch schon los.

                                    Unterwegs trafen wir einen Husky und seinen Besitzer. Der Hund wälzte sich begeistert in den Schneefeldern.

                                    Über Geröll und Schneefelder stiegen wir dem, immer noch wolkenumhüllten, Gipfel entgegen.












                                    Dann begann der Gipfel wolkenfrei zu werden, wenngleich der Himmel eher grau und düster blieb.








                                    Irgendwann erreichten wir den Gipfel Lillsylen. Wir waren zufrieden, machten eine Pause und genossen die weiten Aussichten.











                                    Schließlich machten wir uns wieder an den Abstieg.










                                    Irgendwann erreichten wir unser Zelt.
                                    Gegen Nachmittag trieb sich eine Rentierherde um unser Zelt herum und bot Kurzweil. Ich will ihm keine Absicht unterstellen, aber eins der Tiere erleichterte sich kräftig keine zwei Meter vor unserem Zelteingang.

                                    Es begann etwas zu regnen, und die Gipfel Sylarnas waren wieder zugezogen. Wir waren angesichts der Gesamtwetterlage recht froh, den Aufstieg gemacht zu haben.
                                    Weitergehen wollten wir heute nicht mehr.

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                                    • andrea2
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                                      • 23.09.2010
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                                      • Privat

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                                      #19
                                      AW: [SE] Ruhe, Regen, Rene: Zwei Wochen durch's Jämtland 2015

                                      Ich beneide euch. Lillsylen, da sind wir ja quasi rumgelaufen und haben ein paar mal überlegt, ob wir nicht rauf sollten. Wenn das Wetter etwas kooperativer gewesen wäre, hätte es vielleicht geklappt. Schön, dass ihr die Tour zum Gipfel ohne Regen gehen konntet und sogar etwas Sicht hattet.
                                      Die Sylarna Fjällstation ist schon ein echter Kulturschocke, wenn man tagelang kaum Leute getroffen hat. Aber gemütlich ist es drinnen. Hätten wir nicht den patschnassen Hund vor der Tür sitzen gehabt, hätten uns die Kaffeeteilchen angelacht.
                                      Viele eurer Bilder kommen mir sehr bekannt vor. Zwei der Schneefelder im Härjångsdalen hab ich fast identisch auf Fotos.
                                      Ich freue mich schon auf die Fortsetzung, hab mal bei deinen hochgeladenen Bildern geschaut, und kann mir schon denken welche Route ihr weiter geht.

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                                      • Kuoika
                                        Erfahren
                                        • 23.08.2012
                                        • 471
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                                        #20
                                        AW: [SE] Ruhe, Regen, Rene: Zwei Wochen durch's Jämtland 2015

                                        Hejsan, schöner Bericht und schöne Fotos. Im Härjångsdalen hat es mir auf meiner Sommertour auch sehr gut gefallen. Wie Andrea hab ich auch ein paar Bilder, die Euren sehr ähneln. Woher kommen eigentlich die "Rutschspuren" in den steilen Schneefeldern? Den Weg hab ich übrigens schon bei dem Windschutz verloren, aber danach doch viel Spaß beim weglosen Wandern Richtung Gåsen gehabt.
                                        In Sylarna war ich jetzt vor einer Woche noch mal, da war es echt angenehm, nur noch eine Handvoll Leute unterwegs. Die Wolkendecke hielt sich allerdings hartnäckig...

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