[NO] „Det gjemte landet“ Lomsdal-Visten 2015

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  • Antracis
    Fuchs
    • 29.05.2010
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    #21
    AW: [NO] „Det gjemte landet“ Lomsdal-Visten 2015

    Tag 8: Abwettern Lomsdalen

    In der Nacht hat es wieder viele Stunden geregnet, morgens zeigt sich aber kurz die Sonne. Wir finden einen trockenen Platz zum Frühstücken auf den uns mittlerweile vertrauten Felsen. Leider kriecht, als wir gerade fertig sind und Pläne für den Aufstieg ins Hochfjell schmieden, eine beeindruckende Schlechtwetterfront über die Berge heran.



    Es bleibt nicht viel Zeit, wir haben gerade die Frühstücksutensilien im Zelt verstaut und ich hab nochmal alle Heringe kontrolliert und das Zelt nachgespannt, da beginnt es schon zu regnen und wird immer windiger. Wir beschließen also, heute Kräfte für eine längere Etappe morgen zu sammeln, und lesen, knabbern Nüsse und vernichten den restlichen Schinkenspeck, der geradezu nach der Kombination mit Single Malt schreit. Währenddessen wechseln sich Wind und Regen ab, viel passiert heute nicht mehr.

    Zeit zum Nachdenken hat man an einem solchen Tag und wir ärgern uns, dass wir kein Notrufsystem wie SPOT & Co dabei haben. Die letzten Menschen haben wir vor genau 8 Tagen getroffen. Zu zweit ist man zwar meist immer noch ganz gut dran, aber die Aussicht den anderen allein zu lassen und sich durch das schwierige Gelände zu schlagen, ist nicht so prickelnd. Und in den bergigeren Gegenden hier schränkt schon ein verstauchter Fuß die Optionen fürs Weitergehen drastisch ein.


    Tag 9: Lomsdalen - Henriksdalen - Kjemfjellet - Lomsdalen

    Der Tag beginnt verheissungsvoll, schon vor sechs Uhr werden wir von der Sonne geweckt und eilen uns mit der Frokost.



    Leider sieht die Wetterlage aber noch alles andere als stabil aus:



    Zunächst gehts aber durch eine idyllische bereits bekannte Landschaft.



    Dann durch sumpfiges, mückenverseuchtes, Terrain recht zügig bergan.



    Als wir etwas mühsam die ersten steilen Gestrüpphänge erklommen haben, genießen wir bald die schönen Ausblicke ins Henriksdalen.









    Es wird nun insgesamt windiger, felsiger und weiter, uns gefällts großartig, auch wenns teilweise eine arge Schinderei bergauf ist. Auch die Navigation durchs weglose Fjellgelände geht gut, auch ohne GPS wäre meist klar, wo der leichteste Weg langgeht. An einem kleinen See machen wir eine schöne Rast. Die Landschaft wird immer karger und schroffer, wir queren zunehmend Schneefelder und dürfen dabei nicht zu viel an Höhe verlieren, um eine steile Rinne oberhalb des Henriksvatnet zu vermeiden, was auch schließlich gut gelingt.

    Irgendwann ragt dann der Vesttindanpass vor uns auf. Der Pass liegt auf über 1000 Metern und seine drei Gipfel Vistkjerringa (1239m), Litlskardtinden (1182m) und Vistmannen (1066m) ragen wie Urzeitwesen schroff und einschüchternd in die Landschaft. Das Ganze wirkt total faszinierend unwirklich, weil es so absolut anders gestaltet ist, wie alle anderen Geburgsformationen in der Umgebung.



    Wir gehen noch bis auf Höhe des Henriksvatnet weiter, machen Pause und inspizieren das Ganze aus der Nähe:



    Erwartungsgemäß liegt viel Schnee. Ein Schneefeld auf dem Pass ist normal, aber auch das Plateau unterhalb des Passes, dass wir queren müssen und wo wir zelten wollen, ist schneebedeckt. Was uns aber wirklich Sorgen macht, ist die Nordseite, wo wir wieder runter müssen (es gibt keine einfache Route, um den Pass zu umgehen!). Dort gibt es schon permanente Schneefelder, die auch teils zerklüftet sind, die man aber normalerweise an den Seiten umgehen kann. Jetzt wird das nicht möglich sein und einfaches Gelände erwarteten wir da auch nicht.

    Lange Rede, kurzer Sinn: Nach ca. 20 Minuten hin und her überlegen haben wir uns gegen das Weitergehen entschieden. Sicher eine sehr vorsichtige Entscheidung, und nicht unwesentlich dazu beigetragen hat auch die Tatsache, dass wir zeitlich durch die Abwettertage keine großen Reserven mehr hatten. Im Falle eines Versuchs und Rückzuges wäre es mit dem Flieger knapp geworden und irgendwie waren wir ja auch im Urlaub. Nicht zuletzt hatte ich da oben beim Nachdenken irgendwie die ganze Zeit ein sehr mieses Bauchgefühl und ich denke, wenn es ums Umkehren an abgelegenen Orten geht, darf man da auch mal drauf hören. Anke war nach der Middagsfjelletpleite eh nicht mehr so gut auf steiles Blockgelände zu sprechen, also genossen wir noch etwas die Aussicht unseres Tagesausflugsziels.



    Zum Rückweg spendierte uns die Natur dann (natürlich ) schönstes Wetter.





    Immerhin konnten wir aber so noch in der Abendsonne die grandiose Natur genießen.





    Der Abstieg zum Zeltplatz zwang uns wieder in die Bugshirts, die mittlerweile zum Himmel stanken. Vielleicht regnete es deshalb auf der Tour so viel.

    Irgendwann erreichten wir dann wieder unsere Brücke, die Stelle zum Zeltaufbau war ja noch fast warm.

    Zum Weitergehen waren wir viel zu platt, wiederum knapp 12 Stunden mit vielen Höhenmetern unterwegs.

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    • Borgman
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      • 22.05.2016
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      #22
      AW: [NO] „Det gjemte landet“ Lomsdal-Visten 2015

      Toller Bericht mit schönen Fotos, vielen Dank dafür!

      Auf einer alten Tafel lesen wir, dass Strompdalen 1953 den Niederschlagsrekord für ganz Norwegen hatte, weiterhin ist Einschüchterndes über die Wasserstände und Pegelschwankungen in den Flüssen zu lesen. Teilweise Schwankungen von bis zu 3 Metern an einem Tag.
      .. das ist wirklich ernst zu nehmen im Lomsdal-Visten NP. Ich war Ende August 2015 dort und wollte Vom Tosentunnel über Elgviddevatnet und Måsskardet ins Eiterådal. Starker Dauerregen hat aber selbst harmlose Wildbäche innerhalb von einer Nacht und einem Tag in unüberwindbare Hindernisse verwandelt. Weil Sicherheit besonders beim Alleinwandern vorgeht, habe ich den Plan aufgegeben und bin auf der Straße durch das Svenningdal nach Trofors gegangen (Bericht folgt).

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      • Antracis
        Fuchs
        • 29.05.2010
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        #23
        AW: [NO] „Det gjemte landet“ Lomsdal-Visten 2015

        Zitat von Borgman Beitrag anzeigen
        Ich war Ende August 2015 dort und wollte Vom Tosentunnel über Elgviddevatnet und Måsskardet ins Eiterådal. Starker Dauerregen hat aber selbst harmlose Wildbäche innerhalb von einer Nacht und einem Tag in unüberwindbare Hindernisse verwandelt. Weil Sicherheit besonders beim Alleinwandern vorgeht, habe ich den Plan aufgegeben und bin auf der Straße durch das Svenningdal nach Trofors gegangen (Bericht folgt).
        Das ist ja echt Mist.

        Wie weit bist Du denn gekommen ? Wir planen nämlich im September auch Nahe Tosentunnel zu starten und dann über die Jordbuvatnets und Elgviddvatnet an der Grunnvasselva nach Lomsdalen und dann übers Visstindanmassiv nach Stavvassdalen nach Trofors. Ich vermute, Du hättest am Nedre Grunnvatnet ins Velfjorddalen abiegen wollen, um nach Osten zu kommen ?

        Wie bist Du anfangs zum Nedre Jordbruvatnet gekommen ? Nach der Karte scheinen Routen entlang der Jordbruelva oder über das Vesterfjellet und den nachfolgenden Grat die sinnvollsten Wege zu sein ?

        Wir hoffen jedenfalls auch, dass wir dieses mal mehr Glück mit dem Wetter haben.
        Zuletzt geändert von Antracis; 28.05.2016, 15:19.

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        • Borgman
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          • 22.05.2016
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          #24
          AW: [NO] „Det gjemte landet“ Lomsdal-Visten 2015

          Zitat von Antracis Beitrag anzeigen
          Wie bist Du anfangs zum Nedre Jordbruvatnet gekommen ? Nach der Karte scheinen Routen entlang oder Jordbruelva oder über das Vesterfjellet und den nachfolgenden Grat die sinnvollsten Wege zu sein ?
          Ich bin überhaupt nicht das Vesterfjell hochgestiegen, sondern habe einen ganzen Tag bei heftigem Regen im Zelt verbracht, der begann, als ich aus dem Bus gestiegen bin. Da habe ich gleich umgeplant, was sich als richtig herausgestellt hat, denn der Regen hielt noch zwei weitere Tage an. Zum Glück war es meine zweite Wanderwoche, in der ersten war das Wetter supertoll.

          Die "Normalroute" scheint über das Vesterfjell und die Höhe 944 m zu gehen, allerdings ist es wohl an der Jordbruelva entlang auch möglich, mit steilem Aufstieg zum Nedre Jordbruvatn. Berichte über beide Varianten gibt es auf der Website von Kjell Iver Johansen:

          http://kjiver.no/Elgvidda09.htm
          Hier steigt er von der Ostseite des Tosentunnels direkt zur Höhe 944 m auf, was mir von unten zu steil aussah.

          http://kjiver.no/jordbrudal11.htm
          An der Westseite der Jordbruelva entlang. Da hatte er aber auch mit zu hohen Wasserpegeln zu kämpfen und hat abgebrochen.

          Der weitere Weg vom Elgviddvatn hinunter zum Nedre Grunnvatn scheint sehr anspruchsvoll zu sein, alle Achtung, dass ihr euch das zutraut! Ich wollte vom Nordende des Elgviddevatn zu den Måsskardvatn hochsteigen und dann an der Måsskardelva hinunter bis Neversletta laufen. Dieses Jahr Mitte August starte ich einen neuen Versuch.

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          • Antracis
            Fuchs
            • 29.05.2010
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            #25
            AW: [NO] „Det gjemte landet“ Lomsdal-Visten 2015

            Ah O.K., danke für die Rückmeldung, wäre auch auf den Bericht gespannt und drücke die Daumen für die nächste Tour.

            Wir konnten ja in das Grunnvasdalen reinsehen und es ist ziemlich tief eingeschitten und felsig, einfach ist es also bestimmt nicht. Allerdings ist das kaum eine Strecke in der Gegend, abgesehen von den gut ausgetretenen Pfaden zwischen Strompdalen und der Brücke am Ende des Lomsdalen. Es gibt auch einige Steinmännchen, die einen offenbar aus dem Grunnvassdalen kommend, zur Brücke führen. Ab und an scheint da also jemand lang zu kommen.

            Problematisch finde ich halt, dass es vom Elgviddvatnet weder nach Osten noch nach Westen einen einfachen Exit zu geben scheint. Wenn man also Schwierigkeiten bekommt, bleibt nur der Rückzug oder halt nach Norden zur Lomsdalskoia durchschlagen, aber da ich das Grunnvasdalen auch nicht für einen Spaziergang halte, ist das auch nicht wirklich eine Notoption. Werde auch nochmal den NP-Ranger zu dem Problem befragen, vielleicht gibt es ja doch eine halbwegs leichte Exitroute.

            Danke für die Links zu KIs Seite. Kannte die Schon, aber den Bericht noch nicht. Werde mir mal mit Google Übersetzen.

            Gruß
            Sascha
            Zuletzt geändert von Antracis; 28.05.2016, 16:47.

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            • Antracis
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              #26
              AW: [NO] „Det gjemte landet“ Lomsdal-Visten 2015

              Tag 10: Lomsdalen - Nedre Breivatnet


              Nach der langen Etappe gestern schlafen wir heute etwas länger und sind nach Frühstück und Zusammenpacken doch etwas gedrückter Stimmung. Klar, so eine Umkehr mit Routenumplanung geht nicht spurlos an einem vorrüber. Wehmütig schauen wir nochmal in Richtung des Hochfjell, immerhin scheint heute schönes stabiles Wetter zu werden, das hebt wieder die Laune - lässt einen aber auch daran denken, was hätte sein können.



              Zunächst lotsen uns Steinmännchen über die vielen felsigen Hügel in Richtung des Pfades durch das sumpfige Lomsdalenwäldchen.



              Haben wir die letzten 8 Tage keine Menschen getroffen, haben wir heute gleich dreimal Kontakt. In der Ferne an der Lomsdalskoia hören wir Motorengeräusche und einen Hund, später sehen wir in der Ebene weit entfernt Wanderer und am Nedre Beivatnet werden wir zwei junge Norweger treffen, die dort eine Wanderung machen. Wir queren vorerst das Lomsdalplateau, erfreuen uns am frühlingsghaften Bewuchs und gönnen unserem Träger an einem der zahllosen Tümpel eine Rast.



              Der Rückblick ins sonnenbestrahlte Lomsdalen ist grandios, sicher eines der Highlights der Tour. Die Vistkjerringa ist von Weitem zu sehen, tief in den Wolken hängend. Das macht es uns ein bisschen leichter, wenn wir es versucht hätten, wäre wenigstens die Aussicht mies gewesen.



              Wir queren dann weglos über eine Hügelkette, um auf eine eher breitere Stelle der Breivasselva zu treffen, wo wir hoffen den Fluss furten zu können. Die Navigation funktioniert erstaunlich präzise, die Breivasselva ist an dieser Stelle nur leider nicht furtbar. Schräge rutschige Steinplatten und starke Strömung erweisen sich als unpassende Kombi.



              Wir wandern und klettern am Fluss flussaufwärts, um eine bessere Stelle zu finden, weil wir wissen dass es flussabwärts immer schlechter wird ( irgendwann gibt es dann die Brücke, aber das wäre ein riesiger Umweg). Die meisten Stellen haben eine zu starke Strömung und zwei Versuche in eher langsamen Wasser führen beim Antesten zu kalten Kronjuwelen.

              Schließlich stellt sich aber, wie schon gehofft, der zweiarmige Abfluss aus dem Nedre Breivatnet als furtbar heraus.



              Anke findet dann im tunnelfeindlichen Plattenbau-Zeltgelände die einzige taugliche Fläche, in die wir das Kaitum milimetergenau einpassen. Wir verbringen bei viel Wind ( = fast keine Mücken ) einen echt schönen Abend und futtern unser restliches Essen. Vor allem können wir uns, nach einigen Abenden mit Mückenplage und Dauerregen, endlich mal anständig waschen. Und es ist, direkt neben donnernden Stromschnellen gelegen, definitiv der lauteste Zeltplatz, den wir je hatten.





              Im Zelt dann wieder etwas Wehmut, die letzte Nacht im Fjell, mit den letzten Schlücken Whisky spülen wir unseren Kummer runter und beobachten staunend, wie sich auf knapp 300m Höhe immer tiefer hängende Wolken in die Täler schieben, das verheisst fürs Wetter nix gutes. Wir schlafen hervorragend ein, obwohl das Donnern der Breivasselva jede Lärmschutzverordnung verletzt.



              To be continued...

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              • Antracis
                Fuchs
                • 29.05.2010
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                #27
                AW: [NO] „Det gjemte landet“ Lomsdal-Visten 2015

                Zitat von Borgman Beitrag anzeigen
                Der weitere Weg vom Elgviddvatn hinunter zum Nedre Grunnvatn scheint sehr anspruchsvoll zu sein, alle Achtung, dass ihr euch das zutraut!
                Ich hatte jetzt nochmal Kontakt mit dem Nationalpark-Ranger und der meinte, es sei anspruchsvoll aber gut machbar. Allerdings nicht empfehlenswert bei Hochwasser- oder sehr nassen Bedingungen. Ich hab mir jetzt gerade mal die Niederschlagsdaten für die letzten Jahren im Nationalpark angeschaut und bin jetzt quasi niedergeschlagen.
                Speziell die ersten 2 Septemberwochen, wo wir dort sein wollten, scheinen statistisch die niederschlagsreichsten zu sein und einer der nassesten Gegenden in ganz Norwegen - und das will was heißen. Sprich, wir erwägen auch gerade noch Alternativen.

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                • Sternenstaub
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                  • 14.03.2012
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                  #28
                  AW: [NO] „Det gjemte landet“ Lomsdal-Visten 2015

                  vielen Dank, antracis.
                  Das ist ein wirklich schöner Reisebericht, wo mal alles "stimmt". Wunderschöne Fotos und dazu ein gut geschriebener Bericht. Ich habs wirklich gern gelesen und mir vorgestellt, dort zu wandern. ok, ist vielleicht außerhalb meiner Möglichkeiten. aber das stört ja nicht beim Lesegenuss.
                  Two roads diverged in a wood, and I—
                  I took the one less traveled by,
                  And that has made all the difference (Robert Frost)

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                  • Antracis
                    Fuchs
                    • 29.05.2010
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                    #29
                    AW: [NO] „Det gjemte landet“ Lomsdal-Visten 2015

                    Danke Sternenstaub für das Lob.

                    Uns hat es auch so gut gefallen, dass wir dieses Jahr gleich wieder hin wollten. Kurz vor der Flugbuchung bekamen wir dann aber einen Hinweis auf die hohen Niederschläge im September und durchschnittlich 23 Regentage sowie 140 mm tgl. Niederschlag werden uns wohl doch abhalten. Dann halt nächstes Jahr Ende Juli.

                    Am Wochenende werd ich mal versuchen, den Bericht zu Ende zu bringen.

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                    • OttoStover
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                      • 18.10.2008
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                      #30
                      AW: [NO] „Det gjemte landet“ Lomsdal-Visten 2015

                      Thank you antracis for an entertaining text and superb pictures beside. It is always so fun to read your tour reports.

                      Otto
                      Ich lese und spreche Deutsch ganz OK, aber schreiben wird immer Misverständnisse.
                      Man skal ikke i alle gjestebud fare, og ikke til alle skjettord svare.

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                      • Scrat79
                        Freak
                        Liebt das Forum
                        • 11.07.2008
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                        #31
                        AW: [NO] „Det gjemte landet“ Lomsdal-Visten 2015

                        Ich glaub ich abonnier mal das hier.
                        Nicht, dass ich die Fortsetzung verpass.
                        Toller Reisebericht mit klasse Fotos!
                        Der Mensch wurde nicht zum Denken geschaffen.
                        Wenn viele Menschen wenige Menschen kontrollieren können, stirbt die Freiheit.

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                        • Antracis
                          Fuchs
                          • 29.05.2010
                          • 1280
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                          #32
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                          Tag 11: Nedre Breivatnet - Tosbotn

                          Die extrem tiefhängenden Wolken, die sich gestern ins Tal auf ca. 300m Höhe schoben, hatten es angedeutet: Heute würde kein schöner Tag werden.



                          Und dabei hatten wir streckenmässig richtig was auf der Uhr. Rein praktisch gesehen die Strecke des ersten Tages und noch ein Drittel mehr, alles durch schweres Gelände und bei zunehmend schlechterem Wetter. Immerhin würden wir leichtere Rucksäcke haben.

                          Wir umrundeten zunächst einen Zipfel des Nedre Breivatnet und stiegen dann, bei zunehmendem Regen, langsam zum Nedre Lapskardet auf. Das Gelände gestaltete sich gewohnt schwierig, am Lapskardet fing es dann an zu schütten, weshalb wir uns lieber den stark bewachsenen Hang hinaufhieften, als über den felsigen aber sehr rutschigen Canyon mit gröbstem Geröll aufzusteigen.

                          Als wir den Mittre Breivatnet erreichten, nahm der Wind zu und es wurde langsam unangenehm. Hinderlich waren die rutischigen Platten und verbliebenen sehr rutschigen Schneefelder, auch die Orientierung war durch sehr geringe Sichtweiten erschwert. Hier war es echt nützlich, ein GPS zu haben, um nicht allzusehr Zickzack über das Plateau zu laufen.

                          Wir machten nur sehr wenig Pause, weil es aufgrund des Windchill einfach zu kalt war. Mittlerweile durfte man von einem Unwetter sprechen, wir mussten uns heftig gegen den Wind stemmen, um überhaupt voran zu kommen.
                          Es gibt deshalb auch keine Fotos, dafür war das Wetter einfach zu schlecht. Immerhin war das dann der Anlass, den Entschluss zu fassen, sich eine GoPro zu kaufen.

                          An der Furtstelle der Verbindung zwischen den beiden Breivatnet gaben wir unser Konzept der trockenen Stiefel bei steigenden Wasserständen auf und wechselten für den restlichen Tag auf Furten "Norwegian Style": Einfach durch, Stiefel auskippen, Socken auswringen und weiter.

                          Probleme machte der Aufstieg bzw. Einstieg in den Canyon am Ende des Plateaus, weil wir aufgrund der schlechten Sicht weder die Steinmännchen auf dem Kamm noch den Verlauf des Geländes am Hang weiter oben einsehen konnten. Irgendwann waren wir dann wieder on the road.

                          Das Gelände war die reinste Schlammschlacht und jedes Rinsal vom erster Tag musste nun als ausgewachsener Fluss gefurtet werden. Ich würde gerne mehr Dramatik reinbringen und von Nahtoderfahrungen und ähnlichem Berichten - es war aber einfach nur sehr mühsam und anstrengend.

                          Erstaunlich, wie einen die zunehmende Gewöhnung an das Gelände schult. Der Gang entlang des Ufers am Øvre Bjornstokkvatnet war am ersten Tag noch durchaus herausfordernd (bei Trockenheit, aber mit deutlich mehr Gewicht), jetzt trotz schlechter Bedingungen nicht weiter erwähnenswert bis auf einige steile Felsplatten, die sich zum Abrutschen direkt in den See anboten.

                          Navigationstechnisch tricky war noch mal, auf dem Plateau über dem Bjornstockvatnet den Pfad runter nach Tosbotn zu finden. Gerne gebe ich zu, wir hätten uns cleverer anstellen können, so haben wir aber mehrere Anläufe genommen, die erstmal in einem steilen Canyon endeten. Retracking des Hinwegs wäre günstig gewesen, aber ich hatte damals bei guter Sicht das GPS ausgeschaltet. Schließlich fanden wir das, was mal ein Pfad nach unten gewesen war und jetzt zur Schlammrutsche mutierte. Solche Tage drohen ja, zur Heldengeschichte zu mutieren, aber wir waren glücklicherweise nicht von Tod und Verwesung bedroht, es war nur alles sehr mühsam und Schlammbäder bis Mitte Oberschenkel normal. Halt die Tage, wo man sich ein kuschliges warmes Bett wünscht.

                          In Tosbotn gibt es kein Hotel, wohl ein paar mietbare Hütten und vielleicht auch einen Campingplatz. Wir brauchten das alles nicht, weil ein nettes norwegisches Pärchen offensichtlich Mitleid mit uns Schlammmonstern hatte und uns im (gemütlich eingerichteten!) Keller ihrer Ferienwohnung übernachten lies. Von Kälte und Dauerregen zu unerwartet warmer Dusche und Ofen, damit ist alles gesagt, was gesagt werden musste. Immer wieder schön, solche Gastfreundschaft erleben zu dürfen. Danke Torill und Gunnar.

                          In dieser Nacht haben wir wirklich gut geschlafen!


                          Epilog

                          Der Rest ist schnell erzählt und (fast ) unspektakulär. Am nächsten Morgen haben wir tatsächlich den Bus nach Mosjøen erwischt und sind mit dem Zug nach Trondheim. Diese Stadt hat uns begeistert, zumal wir bestes Wetter hatten - war ja klar.








                          Mein Immunsystem zeigte mir allerdings, was es von den Anstrengungen der letzten Tage hielt und machte kurzzeitig Platz für einen Herpes Zoster (Gürtelrose). Diese sehr unangenehme und schmerzhafte Begegnung war nicht unsere erste, ich hab das auch schon mal mit hartem Ausdauertraining im Winter geschafft. Nun lernte ich auch noch einige Kollegen in der Notaufnahme kennen, denn schnelle Behandlung ist hier für einen milden Verlauf wichtig. Der letzte Tag in Trondheim war also nicht ganz sorgenfrei, aber umso mehr zieht es uns noch einmal dort hin.


                          Zum Schluss nochmal

                          Der Tragödie dritter und letzter Teil in bewegten Bildern



                          Fazit

                          Ein Fazit fiel uns anfangs gar nicht so leicht. Irgendwie lag einige Woche eine gewisse Schwermut über der Tour, rückblickend natürlich dem Wetter und auch dem Abbruch der ursprünglichen Route geschuldet. Natürlich geht einem sowas noch nach, ich hab auch lange über die Entscheidung nachgedacht und denke, natürlich hätte man die Passquerung versuchen können oder es hätte im Norden doch eine Umgehung gegeben, aber es war einfach schon zuviel passiert: Das viele schlechte Wetter, das unschöne Ende der Mittagsfjellet-Etappe und nicht zuletzt alle Ruhe/Ersatztage aufgebraucht. Aber das ist nur ein Teil der Wahrheit: Irgendwie hatten wir beim Anblick des Passes auch einfach die Hosen voll.

                          Jedenfalls, mittlerweile haben wir uns versöhnt mit Lomsdal-Visten und es überwiegen die positiven Eindrücke und wir wollen unbedingt nochmal hin. Und auch über den Vistindan oder zumindest rauf. Unsere (sowohl ursprüngliche als auch die tatsächliche) Route kann ich empfehlen, um einen guten ersten Eindruck der Gegend zu bekommen und man lernt alle Geländearten kennen. Wir würden wohl als nächstes auf jeden Fall das Grunnvassdalen, am besten flussaufwärts, reinnehmen, weil dann leichter. Und vielleicht auch die wilden Gebirgszüge im Norden. Das Gebiet bietet wirklich sehr viel anspruchsvolle Routen.

                          Über das Gelände habe ich ja schon einiges geschrieben, vielleicht nur eines: Das ist eines der Gebiete, wo ich definitiv nur noch eine RICHTIGE Hardshell-Regenhose mitnehmen würde. Unsere Packlite-Regenhosen, die uns jahrelang gute Dienste erwiesen haben, konnten wir nach der Tour wegschmeissen.

                          Ein echte Wildnis ist es natürlich nicht, wobei vermutlich wilder, als so manches, als Wildnis gepriesenes Gebiet in Skandinavien. Es gibt ein paar Hütten, zwei Brücken und im zentralen Teil sogar unmarkierte aber gut verfolgbare Pfade. Das ist aber auch ein echter Vorteil, wenn man sich aus den wilderen Gebirgsteilen, z.B. bei Schlechtwetter zurückziehen muss. Da sind auch die beiden Brücken Gold wert, denn so kommt man immer ins Lomsdalen bzw. Tettingsdalen, kann mal durchatmen oder trocknen oder nach Süden aussteigen.

                          Die Hüttenbücher sind randvoll(!) mit Einträgen von Leuten, die wegen Hochwasser Ihre geplanten Routen nicht fortsetzen konnten und froh waren, sich über die Brücken in die Lomsdalskoia oder die Strompdalshytta zurückziehen zu können. Man sollte also einen Plan B haben.

                          Wir wollten eigentlich in diesem jahr durchs Grunnvassdalen, nachdem aber September der niederschlagsreichste Monat in dem Gebiet ist, müssen wir das leider verschieben.


                          Aber wir kommen wieder!





                          E N D E

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                          • Antracis
                            Fuchs
                            • 29.05.2010
                            • 1280
                            • Privat

                            • Meine Reisen

                            #33
                            AW: [NO] „Det gjemte landet“ Lomsdal-Visten 2015

                            Hier nochmal das über den Thread verstreute Tourvideo als gesammeltes Werk:

                            Teil 1
                            Teil 2
                            Teil 3

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                            • Cattlechaser
                              Dauerbesucher
                              • 04.08.2010
                              • 848
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                              #34
                              AW: [NO] „Det gjemte landet“ Lomsdal-Visten 2015

                              Zitat von Antracis Beitrag anzeigen
                              An der Furtstelle der Verbindung zwischen den beiden Breivatnet gaben wir unser Konzept der trockenen Stiefel bei steigenden Wasserständen auf und wechselten für den restlichen Tag auf Furten "Norwegian Style": Einfach durch, Stiefel auskippen, Socken auswringen und weiter.
                              ...
                              Das Gelände war die reinste Schlammschlacht und jedes Rinsal vom erster Tag musste nun als ausgewachsener Fluss gefurtet werden. Ich würde gerne mehr Dramatik reinbringen und von Nahtoderfahrungen und ähnlichem Berichten - es war aber einfach nur sehr mühsam und anstrengend.
                              Jeder, der es mal mitgemacht hat, weiß, was du meinst. Das ist schon Dramatik genug.

                              Danke für den Bericht!
                              Magie ist Physik durch Wollen. www.uhempler.de

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                              • evernorth
                                Fuchs
                                • 22.08.2010
                                • 1980
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                                #35
                                AW: [NO] „Det gjemte landet“ Lomsdal-Visten 2015

                                Vielen Dank für diesen unterhaltsamen und spaßigen Bericht aus dieser, doch recht unbekannten, norwegischen Ecke.
                                Bietet sich ja definitiv für einen herausfordernden Equipment - Test an.
                                Wenn einem so viel Gutes wird beschert.....das ist schon einen.....16 jährigen Isle of Jura wert. Skål.
                                My mission in life is not merely to survive, but to thrive; and to do so with some passion, some compassion, some humor and some style. Maya Angelou

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                                • Borgman
                                  Dauerbesucher
                                  • 22.05.2016
                                  • 795
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                                  #36
                                  AW: [NO] „Det gjemte landet“ Lomsdal-Visten 2015

                                  Zitat von Antracis Beitrag anzeigen
                                  Ich hatte jetzt nochmal Kontakt mit dem Nationalpark-Ranger und der meinte, es sei anspruchsvoll aber gut machbar.
                                  Danke für die Info, im Anstieg würde ich es mir wohl auch zutrauen. Erwäge für August jetzt auch die Möglichkeit, vom Lomsdal durch das Grunnvassdal zum Elgviddvatn zu kommen. Im Endeffekt muss ich wohl mehrere Routen vorbereitet haben und dann nach Wetterlage entscheiden.

                                  Und vor allem Danke nochmal für den tollen Bericht, der ist ja wirklich sehr schön geschrieben. Da steckt viel Zeit und Mühe drin, die sich gelohnt hat!

                                  Zitat von Antracis Beitrag anzeigen
                                  Sprich, wir erwägen auch gerade noch Alternativen.
                                  Børgefjell ist großartig , ich war zweimal dort, einmal im Juli (Rundtour) und einmal im August auf einer Langtour. Und spontan nach Wetterlage doch noch nach Lomsdal-Visten zu gehen, wäre ja ohne großen Aufwand möglich.

                                  Noch ein Tipp zu den Schneefeldern. Seit einigen Jahren habe ich immer diese leichten Steigeisen dabei:
                                  https://www.globetrotter.de/shop/ede...175206-schwarz
                                  Sie halten gut an festen Bergstiefeln und erleichtern das Gehen auf hartgefrorenem Schnee enorm. Besonders im September dürften die Schneefelder morgens nach Nachtfrost sehr glatt sein. In der Kvigtind/Golvertind-Gegend könnte das hilfreich sein.

                                  Viel Spaß noch bei der Planung!

                                  Gruß, Bernd

                                  Kommentar


                                  • Antracis
                                    Fuchs
                                    • 29.05.2010
                                    • 1280
                                    • Privat

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                                    #37
                                    AW: [NO] „Det gjemte landet“ Lomsdal-Visten 2015

                                    @Evernorth:

                                    Danke. Ja, das Gebiet ist als Outdoorteststrecke sehr zu empfehlen.
                                    Mir wurde auch noch mal der Unterschied zwischen Rollenspiel und Real-Life klar: Im Rollenspiel hätten wir durch die für uns hohen Anforderungen kräftig geskillt, wären mehrere Outdoorstufen aufgestiegen und hätten tolle Items entdeckt wie eine Hardshell + 4, die nimmer versiegende Nalgene und vielleicht sogar die Socke des Verderbens. Im Real life sind wir vor allem Pleite, weil wir einiges neu kaufen mussten.

                                    skål!

                                    @Borgmann: Dankeschön!. Macht ja auch Spaß, auf diese Weise die Tour nochmal selbst zu erleben. Unsere Tour als Einstieg und dann den Ausstieg übers Grunnvvassdalen wäre definitiv eine großartige Tour. Das Grunnvassdalen ist sicher auch im Aufstieg knackig, aber einfacher. Hast Du Dir mal mit norgeibilder in 3D die Steilwand direkt unterhalb des Elgviddvatnet angeschaut ?

                                    Eine andere reizvolle Möglichkeit des Einstiegs mit mehr Gebirge und quasi eine richtige Querung wäre ein Beginn nahe dem Vistenfjord, habe schon gelesen, dass man sich da ans Ende mit einem Boot hinfahren lassen kann und dann über Middagsfjellet und Austerdalsfjellet nach Süden ins Lomsdalen. Bei speziellen Fragen zögere nicht, Dich an den NP-Ranger Carl-Norberg ( Mailadresse über die NP-Homepage, auch die Facebookseite des NP ist zu empfehlen für aktuelle News über ggf. wichtige aktuelle Infos. ) zu wenden. Der ist wirklich sehr hilfsbereit und kennt die Gegend natürlich extrem gut.

                                    Danke für die Tips fürs Børgefjell. Die Grödeln von Edelrid haben wir schon, ist ein guter Tip die mitzunehmen. Kvigtind- und Golvertindenregion wollen wir auf jeden Fall besuchen. Ich prüfe gerade, ob ein Einstieg von Osten entlang der Mijolkelva möglich ist und dann über Majavatn im Süden raus, dann brächten wir keinen Rundkurs laufen.

                                    Viel Spaß auf jeden Fall in Lomsdal-Visten.

                                    Gruß
                                    Sascha
                                    Zuletzt geändert von Antracis; 10.06.2016, 08:15.

                                    Kommentar


                                    • Borgman
                                      Dauerbesucher
                                      • 22.05.2016
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                                      • Privat

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                                      #38
                                      AW: [NO] „Det gjemte landet“ Lomsdal-Visten 2015

                                      Zitat von Antracis Beitrag anzeigen
                                      Hast Du Dir mal mit norgeibilder in 3D die Steilwand direkt unterhalb des Elgviddvatnet angeschaut ?
                                      Ja, habe ich. Norgeibilder ist genial für die Planung.

                                      Zitat von Antracis Beitrag anzeigen
                                      Bei speziellen Fragen zögere nicht, Dich an den NP-Ranger Carl-Norberg zu wenden. Der ist wirklich sehr hilfsbereit und kennt die Gegend natürlich extrem gut.
                                      Das werde ich dann mal machen, danke für den Tip.

                                      Kommentar


                                      • backpacker09
                                        Neu im Forum
                                        • 14.09.2009
                                        • 2
                                        • Privat

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                                        #39
                                        AW: [NO] „Det gjemte landet“ Lomsdal-Visten 2015

                                        @Borgman:

                                        Anfang September 2015 war ich mit meinem Mädchen im Lomsdal Visten unterwegs und wollte vom Nordufer des Elviddvatnet aus in Richtung nedre Grunnvatnet absteigen. Leider mussten wir bei schlechtem Wetter im Grunnvassdalen umdrehen, ein Weiterkommen war nicht möglich. Unterhalb des Grunnvatnet (475m øvre Grunnvassdalen) muss an einer Steilwand abgestiegen werden, an der wir bei dem Regenwetter nicht weiter kamen. Von dort oben aus sahen wir einen Cannion, welcher bei dem hohen Wasserstand des Grunnvasselva wohl auch nicht passierbar war. Der Grunnvasselva war so hoch angestiegen, dass wir ihn nicht mehr durchwaten konnten und 3 Tage abwettern mussten, wir saßen im Grunnvassdalen fest. Nach dieser Zwangspause sind wir zurück zum Nordufer des Elviddvatnet aufgestiegen. Am nächsten Tag sind wir weiter in Richtung Norden bis zum Måsskardvatnan aufgestiegen und nördlich am Langskartnasen vorbei, in Richtung Osten zum Feitskardvatnet abgestiegen. Aber Achtung es muss ein Schneefeld überquert werden, welches, bei hart gefrorenen Schnee, Steigeisen erforderlich macht. Vom Feitskardvatnet aus sind wir am Feitskardelva entlang weiter zum Stavasgården abgestiegen (GPS-Track: Stavassgården - feitskardet – måsskardvatnan Link: http://www.turkarthelgeland.no/stava...64-234358.html). Vom Stavasgården aus kommt man, über einen Wanderweg oder die Fahrstraße, zurück nach Trofors. Am Stavasgården (Link: http://stavassdalen.no/index.php?opt...=article&id=99) findet man ein Dach über dem Kopf und hat auch wieder Mobil-Netz. Es ist auf der Nordseite des Elviddvatnet die kürzeste Strecke zurück in die Zivilisation.

                                        Eine Alternative ist ein Ausstieg vom Nordufer des Elgviddvatnet, durch das Måsskarddalen zum Littskardvatnet und dann weiter ins Eiterådalen, (GPS-Track: Sirijorda - litlskardvatnet - måsskardvatnan – elgviddvatnet Link: http://www.turkarthelgeland.no/eiter...63-234357.html).

                                        Wenn man im Grunnvassdalen in Richtung Elgviddvatnet unterwegs ist, gibt es am nedre Grunnvatnet einen Ausstieg durch das Velfjorddalen in Richtung Littskardvatnet und weiter zum Eiterådalen (Sirijorda - litlskardvatnet - nedre grunnvatnet Link: http://www.turkarthelgeland.no/eiter...76-234272.html).

                                        Man sollte nur bei gutem Wetter und niedrigem Wasserstand des Grunnvasselva in das Grunnvassdalen einsteigen.

                                        Eine Durchquerung des Grunnvassdalen wird auch im Buch: Lomsdal-Visten von Marius Nergård Pettersen beschrieben. (Link: http://www.larsforlaget.no/boeker/2/37)

                                        @Antracis, vielen Dank für Deinen / Euren interessanten Bericht, sehr schön geschrieben und sehr gute Videos, welche sehr realistisch die anspruchsvolle "Wildnis" des Lomsdal Visten zeigen, eine der regenreichsten Regionen Norges.

                                        Hardet bra og godt tur videre
                                        Zuletzt geändert von backpacker09; 27.07.2016, 09:51.

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                                        • Antracis
                                          Fuchs
                                          • 29.05.2010
                                          • 1280
                                          • Privat

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                                          #40
                                          AW: [NO] „Det gjemte landet“ Lomsdal-Visten 2015

                                          Zitat von backpacker09 Beitrag anzeigen

                                          Man sollte nur bei gutem Wetter und niedrigem Wasserstand des Grunnvasselva in das Grunnvassdalen einsteigen.

                                          Eine Durchquerung des Grunnvassdalen wird auch im Buch: Lomsdal-Visten von Marius Nergård Pettersen beschrieben. (Link: http://www.larsforlaget.no/boeker/2/37)

                                          @Antracis, vielen Dank für Deinen / Euren interessanten Bericht, sehr schön geschrieben und sehr gute Videos, welche sehr realistisch die anspruchsvolle "Wildnis" des Lomsdal Visten zeigen, eine der regenreichsten Regionen Norges.

                                          Hardet bra og godt tur videre
                                          Danke! Wir werden das Unternehmen frühestens im Nächsten Jahr angehen und wirklich nur bei niedrigem Wasserstand. Vor allem auch vom Lomsdalen bergauf zum Elgvidvatnet, das dürfte deutlich leichter sein.

                                          Aber Danke für die Rückmeldung!

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