[NO] Vier Jahreszeiten Tour im Jotunheimen - Juli 15

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    • 08.08.2015
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    [NO] Vier Jahreszeiten Tour im Jotunheimen - Juli 15

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    Vier Jahreszeiten Tour im Jotunheimen - Juli 15

    Vom 20. Juli bis 31. Juli war ich zum ersten mal in Norwegen im Jotunheimen Nationalpark auf einer Trekking Rundtour von Gjendesheim über Glitterheim, Spiterstulen, Leirvassbu, Gjendebu und schließlich wieder Gjendesheim. Die Touristenhütten habe ich dabei links liegen gelassen. Mein Ziel war nur mit dem Zelt und komplett autark durch zu kommen. Ich habs auch geschafft, so viel kann ich schon mal vorwegnehmen. Die Strecke beträgt so um die 100 km und je nachdem was man alles "mitnimmt" bringt man zwischen 6500 und 7500 Höhenmeter hinter sich.

    Anfang Juni kam die Meldung, dass im Jotunheimen Nationalpark für diesen Monat eine Rekordschneehöhe liegt. Da hatte ich schon das zittern angefangen, ob ich die Tour überhaupt machen kann. Anfang Juli kamen aber zum Glück die ersten Meldungen, dass das Wetter immer besser wird und der Schnee mehr und mehr schmilzt. Klar mit vielen Altschneefeldern würde ich rechnen müssen. Der Sommer ist ein bis zwei Monate hinten dran, wenn er überhaupt noch so richtig kommt dieses Jahr. Temperaturmäßig bewegte sich alles im Bereich von 0 bis 10 Grad. Wenn die Sonne dann mal richtig herauskam, fühlte sich das aber wie 20 Grad an. Also Temperaturmäßig soweit kein Problem. Nur durch die Altschneefelder zu tigern war sehr anstrengend. Um Leirvassbu herum war quasi alles voll mit Schnee.

    Aber insgesamt war es eine super vier Jahreszeiten Tour kann man sagen. In den verschiedenen Tälern fand man mal mehr den Frühling, den Herbst, Sommer oder eben den Winter vor. Und ich glaube nicht, dass man in jedem Jahr solche Bedingungen vorfinden kann. Aus fotografischer Sicht waren die Mühen in jedem Fall Lohnenswert und interessant.

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    Tag 1

    Anreise in den Jotunheimen Nationalpark

    Um 3:50 Uhr morgens klingelt der Wecker. Um 4:43 Uhr soll mich der Bus zum Flughafen bringen und wenn alles nach Plan läuft sitze ich um 6:35 Uhr im Flieger von Stuttgart nach Frankfurt. Natürlich fährt mir der Bus vor der Nase weg da ich nicht gleich aus dem Bett gekommen bin. Das erste Durchschnaufen. Aber ich habe ja noch ein Backup. Einfach den Bus um 5:13 Uhr nehmen, der ja auch noch reichen sollte. Ankunftszeit 5:37 Uhr am Flughafen. Dazwischen einmal vom Bus in die S-Bahn umsteigen. Aus irgendeinem Grund fährt aber die S-Bahn fünf Minuten später los. Das zweite Durchschnaufen. Angekommen am Flughafen um ca. 5:45 Uhr geht es in Richtung Terminal. Allzu viel dürfte ja noch nicht los sein, immerhin sind ja noch keine Sommerferien. Gerade als sich dieser Gedanke davon macht kommt die Rolltreppe an ihr Ende und vor mir tut sich eine Menschenmenge auf. Natürlich ist die Hölle los. Angezeigte Wartezeit am Security Check derzeit 20 Minuten stand da. War ja klar. Ein Glück, dass ich meinen Rucksack am Abend zuvor aufgegeben habe. Aber das sollte trotzdem reichen. Dann wäre ich 10 Minuten vor dem Boarding durch den Check. Das dritte Durchschnaufen und das schon am frühen Morgen.

    Meine erste Tour bringe ich noch in Deutschland hinter mich

    In Frankfurt angekommen parkt das Flugzeug gefühlt an irgendeinem Ende vom Flughafen. Die Busfahrt nach dem Ausstieg kommt mir jedenfalls ewig vor. Am Terminal Gebäude angekommen, hab ich schon mal die erste Tour vor mir und das sogar noch in Deutschland. Fast vom Ende des B Bereiches zum anderen Ende des A-Bereiches darf ich laufen und der Frankfurter Flughafen ist ja wie jeder sicherlich weiß riesig. Aber ich habe ja fast zwei Stunden Aufenthalt bevor es nach Oslo geht. Also alles im grünen Bereich. Auf dem Weg dorthin bekomme ich Hunger, ich habe ja auch noch nichts gefrühstückt. Also leiste ich mir mein bis dahin teuerstes Laugencroissant für 3,50€ vom Bäcker. „Eine sehr gute Wahl“, hatte der Verkäufer noch gesagt. Ich packe mein Croissant in den Rucksack und stapfe in Richtung Abfluggate. Dort angekommen suche ich mir einen Platz mit Blick aufs Rollfeld aus und hole mein Croissant aus dem Rucksack und darf feststellen, es war nicht nur mein teuerstes sondern auch noch mein trockenstes und bröseligstes Croissant aller Zeiten. So viel also zu „Eine sehr gute Wahl“. So langsam tauchen an meinem Gate auch die ersten Leute auf. Irgendwann setzen sich in meine Reihe vier Leute mit grauen Polos und darauf ein blaues Logo der TSG Hoffenheim. Zuerst dachte ich an irgendwelche Fans oder vielleicht eine Jugendmannschaft. Dann kamen aber immer mehr die sich um mich herum verteilten bis ich dann Kevin Volland und Markus Gisdol erkannt habe. Also doch die Profimannschaft. Da kennt man ja echt keinen. Kein Wunder also, dass die Stewardess im Flugzeug später verdutzt fragte, „Sie haben ja alle die gleichen Polos an, sind Sie etwa eine Fußballmannschaft“?

    Ohne Gas kein warmes Essen

    Der Flug nach Oslo geht recht zügig vorbei, dort angekommen ist meine Zeit etwas knapper bemessen. Vor allem auch noch dadurch, dass ich so ziemlich als letzter meinen Rucksack an der Gepäckausgabe erhalte. Und ich muss vorher noch in die Innenstadt von Oslo um mir eine Gaskartusche zu besorgen. Auf kaltes Essen während meiner Tour habe ich nicht wirklich Lust. Ich nehme den Express Zug für 180 NOK, der zwar nur eine sieben Minütige kürzere Fahrtzeit hat, aber dafür in fünf Minuten fährt. Auf die normale Bahn der NSB müsste ich noch knapp 20 Minuten warten. Und jetzt zählt jede Minute, da ich mich in Oslo nicht wirklich auskenne und mir nicht zu hundert Prozent sicher war ob ich das Gas auch im Outdoor Laden in Oslo erhalte. Hier zur Info für andere Norwegen Reisende. Der G-Sport hat eine ausreichende Auswahl an Primus Gaskartuschen von klein bis groß. Dazu einfach das Bahnhofsgebäude in Richtung Innenstadt verlassen, an der Domkirche vorbei über die Hauptstraße geradeaus und dann ca. 500 Meter laufen bis der Eingang zum G-Sport rechter Hand auftaucht. Von außen sieht der Laden nicht sehr groß aus. Die Treppe führt ins Untergeschoss. Unten angekommen sieht man, dass es doch etwas größer ist, als es von außen aussieht. Jetzt nicht sehr breit, aber dafür lang. Kleiner Tipp meinerseits. An einer Stelle spaltet sich der Weg auf. Geht nicht rechts entlang sondern gleich links, sonst müsst ihr den ganzen Laden ablaufen. Wäre ich links lang gegangen, wäre ich gleich bei den Kartuschen gewesen.

    Gaskartusche bezahlt und eingetütet ging es gleich wieder in Richtung Bahnhof. Dort angeschlossen ist auch das Busterminal, von dem aus man fast ganz Norwegen erreichen kann. Auch wenn die Busse jetzt nicht sehr oft fahren. Am Busterminal angekommen, habe ich noch 20 Minuten bevor es dann mit dem Valdresekspressen für 380 NOK in Richtung Beitostolen geht. Über die Busse in Norwegen kann man echt nicht meckern. Die Sitze bieten ausreichend Komfort. Beinfreiheit ist ungewohnt übermäßig vorhanden. Es gibt eine Steckdose und W-Lan. Was will man mehr?

    Schon die Busfahrt versetzt mich ins Staunen

    Knapp fünf Stunden dauert meine Fahrt durch eine jetzt schon echt grandiose Landschaft zu meinem Zwischenziel Beitostolen. Überall sieht man schon die typischen norwegischen roten Häuser. Von dort geht es weiter mit dem Taxi nach Gjendesheim. Das Taxi musste ich zwei Tage vor meinem Abflug noch organisieren. Kleiner Tipp, lest rechtzeitig das Kleingedruckte auf den Busfahrplänen! Mein Anreisetag war Montags. Nun ist es aber so, dass der Bus nur Freitags zu dieser Uhrzeit komplett bis nach Gjendesheim meinem Zielort und Tourenstart fährt. An einem Tag in den Jotunheimen Nationalpark zu kommen gestaltet sich also recht schwierig. Auch über die Variante Otta. Entweder man plant irgendwo noch eine Nacht ein und fährt am nächsten Tag weiter oder man fährt wie ich mit dem Taxi. Das gestaltet sich für 800 NOK zwar etwas teuer, aber man gönnt sich ja sonst nichts. Auf Anfrage gebe ich die Kontaktdaten gerne weiter. Und es ist tatsächlich besser, das Taxi schon vorher zu reservieren. Eine andere Alternative wäre auch trampen gewesen. Soll in Norwegen gut funktionieren.

    Auf der Fahrt nach Gjendesheim unterhalte ich mich ein wenig mit dem Taxifahrer der mir erzählt, dass dieses Jahr der Sommer nicht so richtig in die Gänge kommen will. Ein zwei Tage ist das Wetter schön, nur um dann wieder einen bis mehrere Tage verregnet zu sein. Ich frage ihn noch ob viele Touristen seine Dienste in Anspruch nehmen, da man ja sonst nur schwer in den Nationalpark kommt. So fünf bis sechs Fahrten hat er pro Saison meinte er. Ich bin diese Saison erst die zweite. Vor mir waren es zwei Herren mittleren Alters, auch aus Deutschland. Zwischendrin muss ich immer wieder die Landschaft bestaunen. Die Berge türmen sich immer mehr auf. Zahlreiche Seen und weitreichende Landschaften. Dann fragt er mich ob ich noch eine Nacht in Gjendesheim bleibe oder gleich los will. Ich will natürlich gleich los. Da das Wetter gerade sonnig und angenehm warm ist meint er, dass das prima sei Es gibt nichts besseres als gleich los in den Abend zu wandern. Er erzählt mir auch, dass der Norweger an sich erst im späten August bis in den September mit dem Zelt unterwegs ist. Auch ganz einfach deshalb weil es dann farblich interessanter ist.

    Am selben Tag geht es noch los

    An der Touristenhütte in Gjendesheim, wie sie in Norwegen genannt werden, angekommen verabschiede ich mich vom Taxifahrer und sortiere erstmal meine Sachen am und im Rucksack. Die Touristenhütten sind im Prinzip wie die Alpenvereinshütten im DAV oder ÖAV nur mit gehobenem Standard. Wenn man so eine Hütte das erste mal betritt denkt man wirklich man ist in einem Hotel. Ich war schon in Hotels die nicht so toll eingerichtet sind. Und jede Hütte hat einen Raum in dem man sich ehrlich sofort heimelig fühlt. Es laufen auch alle in Socken herum. Wenn man nur DAV Hütten kennt, traut man sich erstmal auch nicht in der Wanderkluft das Haus zu betreten. Erst recht nicht wenn man voll mit Dreck ist. Aber das ist kein Problem.



    Ich schultere meinen 18kg Rucksack und schnalle meine Kameratasche vor die Brust und dann geht es gegen 20:00 Uhr auch schon los den Berg hoch. Voll motiviert mache ich die ersten Höhenmeter bis ich etwas außer Atem komme. Alter Schwede ist das steil denke ich mir nur. Wie alle meine Touren gehe ich auch diese viel zu schnell an. Also erstmal das Tempo rausnehmen. Immerhin habe ich ja noch ein paar Tage vor mir. Da der Start teilweise den Weg entlang führt der von der Touristischen Hauptattraktion Beseggen herunterführt kommen mir einige Touristen entgegen. Das nutze ich schon mal zum üben des typisch Norwegischen „Hej!“. Ein paar weitere Höhenmeter später blicke ich mich das erste mal so richtig um und ich kippe da schon fast aus den Latschen. Auf dem Weg nach oben kann man schon den Gjendesee überblicken und das versetzt einen ins Staunen. Sofort hole ich die Kamera heraus und mache die ersten Bilder. Die abendliche Sonne strahlt den See an, was für eine richtig tolle Lichtstimmung sorgt. Dann drehe ich mich um und ... werde fast über den Haufen gerannt. Mit einem Affenzahn rennt an mir ein „Wanderer“ vorbei. Im ersten Moment dachte ich noch, gut er hat wahrscheinlich vergessen daheim den Herd auszuschalten und um Zeit gut zu machen rennt er halt runter. Der zweite Gedanke war, dass da irgendwo vielleicht eine versteckte Kamera ist, da ich ja meistens im Schildkrötentempo unterwegs bin und meinen verdutzten Gesichtsausdruck aufnehmen will. Es war aber schlicht und einfach ein Mountain Runner. Wie diese Leute teilweise über die Berge rennen nötigt mir schon einiges an Respekt ab. Natürlich haben sie weniger bis keine Last auf dem Rücken. Aber trotzdem. Einmal an einem Stein abgerutscht und das wars.



    Orientierung finde ich beim Wandern an den markanten roten T-Zeichen, Schildern oder Steinmännern wie sie genannt werden. Im Prinzip Steinhaufen. Mal größere, mal kleinere. Die erste Steigung habe ich hinter mir da kommt eine erste Gabelung und... kein Schild. Ein Weg führt sofort weiter den Berg hoch der andere etwas später. Fängt gut an denke ich mir. Die Karte hinten im Rucksack und ich in diesem Moment zu faul ihn abzunehmen überlege. Da ich mir die Karte natürlich schon etwas eingeprägt habe weiß ich, dass der Weg links weg über den Besseggen führen müsste, den ich mir für den Schluss aufheben will. Und da ein Strom an Touristen dort den Hang herunter kommt bin ich mir ziemlich sicher, dass ich geradeaus muss. Also gehe ich auch geradeaus. Nach ca. einer Stunde komme ich an der ersten Wasserquelle vorbei und fülle alle meine Wasserbehältnisse auf. Jawoll ja, da wird der Rucksack gleich nochmal um ca. 2kg schwerer. Ich gönn mir einen kleinen Abstecher auf eine Kuppe und genieße den Ausblick in Richtung Bessheim. Die weite Landschaft raubt mir den Atem.




    Das Zelt wird zum ersten mal aufgeschlagen


    Langsam zieht die Wolkendecke zu. Für den Abend war ja auch noch Regen angesagt, also gehe ich weiter bis ich meine erste Brücke von vielen über den Bessvatnet Abfluss überqueren darf. Und ausgerechnet von meiner ersten Brücke habe ich kein Bild gemacht. Über der Brücke erblicke ich auch den Bessvatnet linker Hand das erste mal so richtig. Eine klasse Bildstimmung durch die Wolken tut sich mir auf. Ich entscheide mich hier heute fürs erste mein Lager aufzuschlagen. Ich mache mich auf die Suche nach einer einigermaßen geraden Fläche ohne Steine oder Äste und lege meinen Rucksack ab. Als erstes baue ich dann aber nicht mein Zelt auf sondern fotografiere noch etwas. Der Wind der vom Besseggen her weht bläst hier einem eisig um die Nase. Nach einer Fotosession und dem erkunden meiner näheren Umgebung baue ich aber schließlich zum ersten mal mein Zelt auf. Der Wind lässt nach und ich mache Bekanntschaft mit den norwegischen Mücken. Unglaublich wie diese lästigen Viecher bei Windstille zahlreich aus ihren Löchern gekrochen kommen. Aber einen Stich habe ich nicht abbekommen. Wie insgesamt nur sechs Stiche auf meiner Tour. Eine Respektable Quote wie ich finde.



    Der Wind kommt wieder und die Mücken sind weg. Ich beziehe mein Zelt und koche mir mein erstes Tütenessen unter der Apsis meines Zeltes. Vom Start weg klappt das wunderbar. Das Tütenessen schmeckt nicht unbedingt schlecht, nur sollte man unbedingt irgendetwas zum Würzen mitnehmen. So gegen 22 Uhr krieche ich in meinen Schlafsack und schlafe sogar recht schnell ein. Als ich aufwache ist es hell und ich denke mir nur, dass ich geschlafen haben muss wie ein Bär. Ich schaue auf die Uhr und sehe, dass es kurz nach Mitternacht ist. Na klar. Hier wird es nicht richtig dunkel. Das hatte ich ganz vergessen. Da muss man sich natürlich erst einmal daran gewöhnen. Ich drehe mich um und schlafe weiter.


  • pointloma
    Erfahren
    • 20.03.2012
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    • Meine Reisen

    #2
    AW: [NO] Vier Jahreszeiten Tour im Jotunheimen - Juli 15

    Mit dem selben Zelt war ich auch schon dort.

    Beeindruckende Bilder. Welche Kamera hast du benutzt?

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    • losgelaufen
      Anfänger im Forum
      • 08.08.2015
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      #3
      AW: [NO] Vier Jahreszeiten Tour im Jotunheimen - Juli 15

      Zitat von pointloma Beitrag anzeigen
      Mit dem selben Zelt war ich auch schon dort.

      Beeindruckende Bilder. Welche Kamera hast du benutzt?
      Ich hab eine 5D MKII. Die schnall ich mir bei meinen Touren dann immer in meinem Digital Holster von ThinkTank vor die Brust.

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      • losgelaufen
        Anfänger im Forum
        • 08.08.2015
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        #4
        AW: [NO] Vier Jahreszeiten Tour im Jotunheimen - Juli 15

        2. Tag

        Früh geht es los … oder auch nicht

        So gegen 5:30 Uhr werde ich wach. Es regnet und der starke Wind der vom Besseggen her weht drückt die Zeltwand ziemlich ein. Da am Vorabend der Wind noch aus einer anderen Richtung wehte, habe ich mein Zelt natürlich mit der Breitseite zum Besseggen hin aufgestellt. In den kommenden Tagen lerne ich noch zur Genüge, dass der Wind hier im Nationalpark häufig dreht und man sich am besten einigermaßen Windgeschützte Orte suchen sollte, wenn sie denn vorhanden sind. Da es nicht den Anschein macht, dass der Regen allzu schnell aufhören würde, wälze ich mich nochmal in meinen Schlafsack und wache ungefähr zwei Stunden später wieder auf. Es regnet immer noch wie aus kübeln und auch der Wind hat nicht nachgelassen. Meine vier Nachbarn die am gestrigen Abend etwas Abseits von mir noch ihre Zelte aufgeschlagen haben sind auch noch da.

        Genau wie ich haben sie nicht wirklich Lust bei dem Wetter die Zelte abzubauen und loszumaschieren. Ich entscheide mich erstmal dazu etwas zu frühstücken. Die vorbereiteten 100g Müsli mitsamt Milchpulver kommen in die Schüssel, etwas Wasser dazu und … ja schmeckt eigentlich ganz gut. Immerhin hatte ich bis hier hin noch nie Milchpulver probiert. Aber da bei einer solchen Tour Milch mitzunehmen sich als etwas schwierig gestaltet blieb mir auch nichts anderes übrig. Da ich jedoch nicht wirklich jemand bin der sonst frühstückt, bin ich relativ schnell satt. Ich drück das Müsli aber natürlich runter. In den nächsten Tagen kann ich schließlich alle Kalorien die ich kriegen kann gut gebrauchen. Und vielleicht kann ich ja heute noch los, wenn es denn mal aufhört mit regnen. Ich vertreibe mir die Zeit mit dem MP3 Player und dem studieren der beiden Landkarten. Eine für West Jotunheimen und eine für Ost Jotunheimen. Es wird 12 Uhr und es regnet immer noch. Na super denke ich mir. Der erste richtige Tag im Jotunheimen Nationalpark und ich verbrauche einen meiner Backup Tage. Ich halte einen kurzen Mittagsschlaf und wache so gegen 13:30 Uhr wieder auf. Ab da legt sowohl der Regen als auch der Wind immer längere Pausen ein. Um 14 Uhr bemerken meine Nachbarn es als erstes und fangen an zu packen. Dabei fliegt eines ihrer Außenzelte fast davon.



        Da ich gedanklich schon voll darauf eingestellt war den ganzen Tag hier zu bleiben bin ich etwas träge. Ich brauche ein paar Minuten länger bis ich meinen ganzen Kram im Zelt in den Rucksack gepackt habe und schließlich auch das Zelt verlasse. Der Regen hat nun komplett aufgehört. Nur der Wind schickt noch seine Böen her. Der Vorteil dabei ist, die Mücken trauen sich nicht raus. Der Nachteil ist, dass der Wind echt bitterkalt ist. Ohne Mütze und Handschuhe geht da erstmal nichts. Ich baue Stück für Stück mein Zelt ab und passe wie ein Luchs auf, dass mir von meinem Zelt nichts davon fliegt. Dann werden am Bessvatnet Abfluss die Wasservorräte aufgefüllt und am Rucksack verstaut. Von der Ferne sehe ich zwei Wanderer kommen, die einen relativ großen Eindruck machen. Als sie näher kommen sehe ich auch wieso. Deren Rucksack kam mir ungefähr doppelt so groß vor wie meiner. Etwas staunend stand ich sicherlich da. Da hatte jeder mit Sicherheit 25kg plus auf dem Rücken. Und die beiden sollten erstmal die letzten gewesen sein, die ich in den nächsten fast zwei Tagen zu sehen bekommen sollte.

        Zwar spät, aber es geht noch los.

        Ich schultere meinen Rucksack und los gehts. Ursprünglich wäre meine heutige Etappe nach Glitterheim gegangen. Da es nun aber bereits 15 Uhr ist entscheide ich mich dazu bis zum Bessvatnet zu laufen und mir dort am See den nächsten Schlafplatz zu suchen. So ein See direkt vor der "Bude“ hat ja auch was denke ich mir. Der Weg verläuft eine Weile relativ eben auf normalem Weg.



        In östlicher Richtung begrenzt der Bessheimrundhoe die Sicht und in westlicher Richtung kann man ins Sjodalen sehen und auch den Sjodalsvatnet kann man ausmachen. Nach einigen Metern komme ich am kleinen See Besstjonin vorbei. Dort hätte es auch gute Zeltplätze gegeben die durch die Landschaft auch wesentlich Windgeschützter gewesen wären. Die Wolkendecke ist noch ziemlich zu und der Wind geht auch noch seiner Arbeit nach. Doch je mehr ich an die nordöstliche Flanke der Bessheimrundhoe komme, desto öfter bricht der Wind ab. Dafür kommen die Mücken heraus. Alles hat hier sein Für und Wider.



        Der Weg geht gemächlich bergab. Ein paar Stellen gibt es, die etwas steiler sind und über rutschige Steine führen. Da es die Nacht und den halben Tag durch geregnet hat, haben die Bäche und Rinnsale einen ordentlichen Wasserzulauf bekommen. Und da die Wanderwege auch für das Wasser die ideal vorbereiteten Wege zu sein scheinen, darf ich ab einem gewissen Zeitpunkt durch einen Wasserwanderweg laufen. Mal hat es mehr, mal weniger Wasser.



        An einem meiner ersten Altschneefelder komme ich auch vorbei. Ein relativ kleines. Spuren sind von anderen Wanderern schon im Schnee platziert. Also gut denke ich mir, gehe ich den selben Weg. Gerade als ich den letzten größeren Schritt aus dem Altschneefeld heraus machen will, gibt der Boden nach. Ich fall zwar nicht um, aber es geht ungefähr eine halbe Beinlänge nach unten. Im ersten Moment erschreckt man sich da natürlich. Als ich mich dann umsehe wird es mir aber erst komisch. Ich bin nur um Fußbreite einem blöden Spalt zweier großen Steine davon gekommen. Ich will garnicht wissen, was passiert wäre wenn ich genau in den Spalt abgesackt wäre. Von hier an stellt sich bei mir große Vorsicht und Respekt vor diesen Altschneefeldern ein. Gut auch so etwas wie Hass. Und das alles zu recht wie sich später auf meiner Tour noch herausstellen sollte.

        Die Aussicht!! Die Aussicht!!

        Was mir an diesem Tag etwas seltsam vorkommt, ist dass mir das Gewicht meines Rucksacks so gut wie nichts ausmacht. Ich hatte eigentlich damit gerechnet, dass der erste Tag eben aufgrund des Gewichts meines Rucksacks anstrengend wird. Aber alles bestens. Das wiederum bringt natürlich gute Laune.



        Ich muss immer mal wieder stehen bleiben und trotz der Wolken die Aussicht genießen. Hier bekomme ich das erste mal einen Eindruck der Weite. Als ich dann an die Nordflanke des Bessheimrundhoe komme kann ich das erste mal den Russvatnet Abfluss und Russvasbue erkennen. Je näher ich komme, desto besser auch die dazugehörige Hängebrücke über die ich noch muss.

        Vor der Brücke hat sich ein natürlicher Damm oder eine Landzunge gebildet. Von dort habe ich einen herrlichen Ausblick über den Russvatnet. Hier entscheide ich mich erstmal zu einer kleinen Pause. Auch kommt das erste mal so richtig die Sonne zum Vorschein. Perfektes Timing denke ich mir. Ich gönne mir den ein oder anderen Müsliriegel und verbringe die Zeit auch ein wenig mit fotografieren.





        Als es dann weiter geht steht natürlich der Weg über die Hängebrücke an. Der erste Schritt ist natürlich etwas vorsichtiger, immerhin ist es eine leicht wackelige Angelegenheit. Und die vielen Kilos auf dem Rücken nehmen nur zu gerne jeden Schwenker auf. Doch auf der anderen Seite angekommen jubel ich in mich hinein. Jawoll meine erste Hängebrücke heil überstanden, gleich mal ein Foto machen.




        Mit der Variante safety first fahre ich ganz gut

        Quasi direkt hinter der Brücke direkt neben den Fischerhäuschen Russvasbue, die in Privatbesitz sind und heute anscheinend leer, muss man sich für einen Weg entscheiden. Der normale immer ausgezeichnete Weg nach Glitterheim entlang des Russvatnet oder der nicht mehr überall ausgezeichnete Weg nach Glitterheim den Berg hoch über den Nautgardstinden.



        Ich entscheide mich natürlich für den ersten. Zumal der Weg über den Nautgardstinden die längste Zeit wohl über Geröll führt. Dazu Altschneefelder und keine T-Zeichen oder Steinmänner. Das alles in Kombination macht es für mich heute wenig attraktiv. Also gehe ich den Uferweg des Bessvatnet entlang. Für mich die absolut richtige Entscheidung, da die Aussicht grandios ist. Hier treffe ich auch zum ersten mal auf kleine Tretminen auf dem Weg. Die Wanderwege sind einfach ein unwiderstehlicher Anziehungspunkt für Wasser und für Tretminen sämtlicher Tiere. In diesem Fall sind es Schafe, die ich zwar nicht sehen, aber dafür dank ihrer Glöckchen um den Hals hören kann.



        Ich mache mich daran am Uferweg nach einem geeigneten Zeltplatz Ausschau zu halten. Sollte ja nicht so schwer sein, da es in Richtung Ufernähe meistens flach wird. Nicht so hier. Zuerst war ich noch dazu geneigt wieder über die Hängebrücke zurück auf die andere Seite zu gehen, da es von meiner Seite so aussah als ob es dort flach wäre. Jedoch fand ich dann doch noch ein kleines Fleckchen für mein Zelt. Zwar minimal schräg, aber vertretbar da ich im Zelt nicht zum rutschen kam. Nachdem ich mein Zelt aufgebaut hatte haben mich meine Nachbarn, die Möwen, noch kurz gegrüßt. Dann zog aber auch schon die Wolkendecke wieder zu. Also schnell zum Bach in der Nähe den Wasservorrat für die Nacht aufgestockt. Im Zelt war dann nur noch essen und Tee kochen angesagt. Dann wurde es plötzlich etwas frisch um die Nase. Ich schaue aus dem Zelt und sehe wie Nebel über den See zieht. War zwar kalt aber sah immerhin toll aus.



        Ich verkroch mich in meinen Schlafsack und bin dann auch relativ früh eingeschlafen. Am nächsten Tag wollte ich wenn das Wetter mitspielt früh los.

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        • Alpentrekker
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          • 22.07.2013
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          #5
          AW: [NO] Vier Jahreszeiten Tour im Jotunheimen - Juli 15

          Da kommen Erinnerungen an letztes Jahr hoch Schöner Bericht mit sehr tollen Bildern. Bisher hält sich der Schnee ja auch noch in Grenzen.
          Zuletzt geändert von Alpentrekker; 08.08.2015, 21:18.
          - Walk, Walk, Walk ... -
          https://reiseelefanten.wordpress.com/

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          • Tie_Fish
            Alter Hase
            • 03.01.2008
            • 3550
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            #6
            AW: [NO] Vier Jahreszeiten Tour im Jotunheimen - Juli 15

            Grüße, Tie »

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            • losgelaufen
              Anfänger im Forum
              • 08.08.2015
              • 17
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              #7
              AW: [NO] Vier Jahreszeiten Tour im Jotunheimen - Juli 15

              3. Tag

              Interessantes Wetter

              Kurz vor sechs Uhr wache ich auf. Draußen geht etwas der Wind, aber es regnet nicht mehr. Letzte Nacht hatte es nämlich irgendwann angefangen zu regnen und ich befürchtete schon wieder länger im Zelt zu sitzen. Ein Glück kam es aber etwas anders. Ich steige aus dem Zelt und es kommt sogar die Sonne zum Vorschein. Jedoch immer nur für kurze Zeit, da die Wolken sich immer wieder davor schieben. In Richtung Styggehobreatinden hängen die Wolken jedoch ziemlich tief und ich kann auch erkennen, dass die Wolken schon abregnen. Ich befürchtete schon, dass die Wolken nun direkt zu mir ziehen würden. Eine ganze halbe Stunde verbrachte ich damit den Wolken bzw. dem Wetter zuzusehen.



              Das ist auch ein recht interessantes Schauspiel mit welcher Geschwindigkeit die Wolken hier ziehen. Zu meinem Glück zieht der Regen Südöstlich an mir vorbei in Richtung Besfjellet. Also dort, wo ich gestern eine ganze Ladung Wasser von oben abbekam. Ich fange also an meine Sachen zusammenzupacken und das Zelt abzubauen. So ca. 30 Meter weiter war ein Bach, zu dem ich erstmal gehe um mein Müsli zu essen und die Wasservorräte aufzufrischen und mich auch zu waschen. Zum Glück kam die Sonne nun vollends hervor, das machte es etwas erträglicher auch wenn der Wind noch etwas ging. Trotzdem dieses kalte Wasser weckt in einem die müden Lebensgeister wieder kann ich nur sagen.

              Eine Buschwanderung

              Nachdem ich mit allem fertig bin solls aber dann wirklich losgehen. Der Weg führt bei Sonnenschein entlang des Russvatnet. Zuerst geht der Weg angenehm auf und ab und führt an einem kleinen Kiesstrand vorbei.




              Ich muss die Gelegenheit beim Schopfe packen und die Kamera sofort aus der Tasche holen. Die Landschaft ist einfach wieder eine Augenweide. Dann führt der Weg durch sumpfiges teilweise Hüfthohes Gestrüpp. So eine scheiße murmel ich vor mich hin.



              Natürlich wird es genau zu diesem Zeitpunkt auch noch nahezu Windstill. Das bedeutet, dass die Mücken wieder zahlreich hervorkommen. Noch dazu ist es in diesem „Busch“ irgendwie deutlich wärmer. Der komplette Weg durchs Gestrüpp ist mit Wasser überflutet. Teilweise versinkt man nahezu knöcheltief im Matsch. Um diesem Problem weitestgehend aus dem Weg zu gehen, versuche ich auf den Flechten und Ästen die auf dem Matsch schwimmen zu laufen. Dadurch versinke ich weniger tief. Zwei kleinere Bäche müssen mit Brücken überquert werden. Bis der Weg dann wieder weitestgehend normal wird.




              Über Stock und Stein und vielleicht durch Wasser?

              Nach einiger Zeit führen mich die T-Zeichen zu meinem ersten größeren Geröllfeld. Ich mache davor erstmal eine kleinere Pause um ein bisschen was zu essen. Die Zeit nutze ich auch gleich um mein T-Shirt etwas zu trocknen. So ca. 15 Minuten später geht es weiter.



              Die Geröllfelder die ich hier kennenlerne sind deutlich anspruchsvoller als die, die ich bisher aus den Alpen kannte. Sie sind deutlich größer und erfordern dadurch auch deutlich höhere Schritte. Zudem sind die meisten Steine ziemlich wackelig. Also volle Konzentration um nicht irgendwo mal blöd abzurutschen. Nach weiteren ungefähr 15 Minuten führen die T-Zeichen einen über den Tjonnholae oder vielmehr sollte es so sein. Dort wo wahrscheinlich eine Brücke sein sollte kann ich nur noch ein längeres Brett im Bachbett erkennen. Na gut dann wird der Bach halt über Steine überquert. Blöd nur, dass es in den letzten Tagen ja etwas mehr geregnet hat. Das heißt wiederum der Bach hat ziemlich viel Wasser das schnell den Hang hinunterfließt. Und im Wasser sind die Steine wie sicherlich jeder weiß sehr rutschig. An den meisten Stellen in der Nähe geht es Steil direkt ins Wasser. Also keine Chance für mich da irgendwie rüber zu kommen. Ein paar wenige Stellen gibt es die flacher sind an denen ich mich auch versuche. Ich mache den ersten und teilweise zweiten Schritt, muss aber abbrechen, da ich mich jedes Mal schon im Wasser liegen sehe. Die Strömung ist ziemlich stark. Ok, also wieder zurück ans Ufer. Da stehe ich nun gestützt auf einen Wanderstock und schaue mich um. Was mache ich jetzt? Schuhe aus, meine Sandalen an und dann den Rucksack versuchen rüber zu werfen und dann selbst rüber? So richtig Lust habe ich dazu keine, das Wasser ist eiskalt. Da erkenne ich ca. 150 Meter weiter unten Schafe auf der anderen Seite. Also wenn dort Schafe sind, dann müssten die doch auch mal irgendwann irgendwie auf die andere Seite gekommen sein kommt mir der Gedanke. Ich entschließe mich dazu in Richtung der Schafe zu gehen. Wieder über Geröll natürlich. Und als ich schon fast bei den Schafen bin erkenne ich tatsächlich eine improvisierte Brücke. Über schmale eigentlich nicht sehr stabil wirkenden Brettern geht es rüber. Na also, geht doch.



              Nur über Geröll zum Ziel?

              Ich mache mich auf zum ersten T-Zeichen auf dieser Seite und setze meinen immer steiler werdenden Weg nach oben fort. Oben am Hang angekommen wo man erstmals eine kleinere ebene Fläche vorfindet dachte ich erstmal an eine kurze Pause. Just in dem Moment zieht kalter Wind auf und es fängt an zu nieseln. Also keine Pause. Jacke an und weiter gehts. Der richtige Regen bleibt aber zum Glück aus. Trotzdem ist es im Zusammenspiel mit dem kalten Wind nicht sehr gemütlich. Der Weg führt in einem Auf und Ab über größere und kleinere Steine um den Berg in Richtung Vestre Hestlaegerhoe.



              Zwischendrin drehe ich mich mal um, auch um zu sehen wo ich hergekommen bin. Drei Gestalten kann ich da kurz vor dem Geröllfeld ausmachen. Ich gucke ein Weilchen zu und dann wahrscheinlich irgendwann richtig blöd aus der Wäsche. Drei Norweger, wie ich dann etwas später als sie mich noch überholten hören konnte, taten sich das Geröllfeld nicht an sondern gingen auch an der Brücke mit den Schafen einfach weiter bis sie das Geröllfeld hinter sich gelassen hatten und dann hoch zum Hang. Oh wie kam ich mir blöd vor. So ist das halt wenn man sich an die T-Zeichen zu halten versucht. Die drei kamen mir in einem Affenzahn immer näher und dann an mir vorbei. Und im gleichen Affenzahn waren sie dann auch schon wieder weg. Norweger sind für mich ja wahre Wandervirtuosen, Hut ab.

              Nur über Geröll!

              Es geht also weiter und ich sehe was? Ein Meer an Geröll das nicht enden will. Aber wenn ich schon mal hier bin stapfe ich natürlich auch los. Immerhin war der Nieselregen schon wieder vorbei, lediglich windig war es noch.



              Unterwegs treffe ich auf einen Polen, der in Oslo wohnt und arbeitet und unterhalte mich mit ihm unter anderem über die schnellen Norweger. Er erzählte zum Beispiel, dass er mitlerweile am liebsten alleine wandert, einfach wegen des Tempos. Zwei norwegische Freunde die er fürs wandern begeistern konnte wären laut ihm nun zu Gipfelstürmern geworden bei denen nur noch die Geschwindigkeit zählt. Auf das hat er aber keine Lust. Kann ich durchaus verstehen. Er war auch auf dem Glittertinden, der für mich bis dahin auch noch eine Option war, aber meinte aufgrund des Wetters war es ein Reinfall. Durch die ganzen Wolken sieht man einfach nichts.



              Nach der kurzen und netten Unterhaltung ging es für mich weiter den Vestre Hestlaegerhoe hinauf. Für Ihn nach Memurubu. Genau in dem Moment als die Geröllsteine größer werden und der Weg steil kommt die Sonne heraus und der Wind stellt seine Arbeit ein. Die Sonne knallt ordentlich herunter. Beim hoch quälen kommt mir der Gedanke, Meteorologe für den Jotunheimen Nationalpark muss ein easy Job sein. Mit der Wetter Vorhersage „wechselhaft“ trifft man immer ins schwarze.




              Natürlich wartet dort oben auch ein Altschneefeld noch auf mich. Zuerst ging meine Hoffnung in die Richtung, dass ich da bestimmt nicht drüber muss, sogar ganz bestimmt nicht. Aber irgendwann erkennt man dann eben Fußspuren im Schnee und hat Gewissheit. Also juhu ein Altschneefeld. Bei jedem Schritt rutscht man etwas nach hinten und bei jedem zweiten Schritt sackt man etwas ein. Das macht das ganze richtig anstrengend. Folgt man den Spuren muss man auch noch wie ein Model auf dem Laufsteg einen Fuß vor den anderen setzen. Ich weiß nicht wieso, aber Spuren die einigermaßen eine normale breite für normales gehen haben gibt es nicht. Und neben den Spuren zu gehen ist meistens auch keine Option. Entweder ist da der Schnee zu weich und man sackt noch mehr ein oder er ist zu hart, sodass man einfach keinen Halt findet. Ich weiß nur eins, ohne meine Wanderstöcke wäre ich etwas aufgeschmissen. Meine Hoffnung geht da hin, dass nach dem Altschneefeld doch bitte ein einigermaßen normaler Weg kommen möge.

              Aber nichts da. Oben angekommen geht es natürlich über Geröll weiter nach unten in Richtung Glitterheimen. Zwischendrin immer wieder Altschneefelder. Durch die meisten rutscht man mehr als man geht. Trotz allem richte ich immer wieder beide Augen auf die Landschaft, bleibe stehen und fotografiere.



              Ich bin etwas geschafft

              Von weitem kann ich auch schon Glitterheimen erkennen. Ganz bis dorthin werde ich heute nicht mehr gehen. Ich suche mir noch vor der großen Hängebrücke einen Platz für mein Zelt. Trotzdem muss ich einfach einmal rüber und wieder zurück. Eine recht wackelige Angelegenheit.





              Zum ersten mal bin ich etwas geschafft. Aber garnicht so sehr physisch. Heute war das für mich vielmehr vom Kopf her anstrengend. Das ist schon etwas ungewohnt, sich über einen langen Zeitraum ständig zu einhundert Prozent darauf zu konzentrieren nirgends falsch hinzutreten. Noch dazu sind viele der Geröllsteine einfach wackelig. Trotzdem bin ich mir an diesem Tag sicher, auch wenn es noch so anstrengend ist, es macht einfach Spaß.



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              • DrMatchbox
                Gerne im Forum
                • 30.05.2015
                • 86
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                • Meine Reisen

                #8
                AW: [NO] Vier Jahreszeiten Tour im Jotunheimen - Juli 15

                Klasse Reiseziel, Klasse Bericht, klasse Bilder!

                Freue mich auf die Fortsetzung.
                best regards
                Marc

                http://www.facebook.com/Dr.Matchbox

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                • Ellipirelli
                  Gerne im Forum
                  • 21.04.2014
                  • 64
                  • Privat

                  • Meine Reisen

                  #9
                  AW: [NO] Vier Jahreszeiten Tour im Jotunheimen - Juli 15

                  - Ein Meer an Geröll das nicht enden will...

                  Ja das ging mir in Jotunheimen genauso, ich sehe mich heute noch, das war auch von Glitterheim los gefühlt endlose Stunden über Geröllfelder stapfen.

                  Schöne Bilder, die Du gemacht hast. Prima.
                  Tadle nicht den Fluss, wenn Du ins Wasser fällst.

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                  • geige284
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                    • 11.10.2014
                    • 829
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                    • Meine Reisen

                    #10
                    AW: [NO] Vier Jahreszeiten Tour im Jotunheimen - Juli 15

                    Super Bericht!
                    Was hattest du denn außer der 5D II an Fotozeug dabei? sehr schicke Bilder!

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                    • losgelaufen
                      Anfänger im Forum
                      • 08.08.2015
                      • 17
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                      • Meine Reisen

                      #11
                      AW: [NO] Vier Jahreszeiten Tour im Jotunheimen - Juli 15

                      Zitat von geige284 Beitrag anzeigen
                      Super Bericht!
                      Was hattest du denn außer der 5D II an Fotozeug dabei? sehr schicke Bilder!
                      Mein 17-40 mm Weitwinkel und noch einen Filter für Langzeitbelichtungen, nur dass ich den eigentlich hätte zuhause lassen können. Ich hab keine Langzeitbelichtungen gemacht.

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                      • Antracis
                        Fuchs
                        • 29.05.2010
                        • 1280
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                        • Meine Reisen

                        #12
                        AW: [NO] Vier Jahreszeiten Tour im Jotunheimen - Juli 15

                        Zitat von geige284 Beitrag anzeigen
                        Was hattest du denn außer der 5D II an Fotozeug dabei?
                        Das Auge des Fotographen.

                        Im Ernst, ich finde vor allem den Bildaufbau oft Klasse, und gutes Licht hattest Du ja oft auch...aber auch mit der MK II kan man verdammt schlechte Bilder machen.

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                        • geige284
                          Dauerbesucher
                          • 11.10.2014
                          • 829
                          • Privat

                          • Meine Reisen

                          #13
                          AW: [NO] Vier Jahreszeiten Tour im Jotunheimen - Juli 15

                          Zitat von Antracis Beitrag anzeigen
                          Das Auge des Fotographen.
                          Das habe ich als vorausgesetzt angenommen dass das Bild immer noch der Fotograf macht, weiß ich doch und erkenne ich an. Trotzdem geht's komplett ohne Equipment dann doch nicht...

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                          • losgelaufen
                            Anfänger im Forum
                            • 08.08.2015
                            • 17
                            • Privat

                            • Meine Reisen

                            #14
                            AW: [NO] Vier Jahreszeiten Tour im Jotunheimen - Juli 15

                            Freut mich wenn euch Bericht und Bilder bisher gefallen.

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                            • Kati76
                              Neu im Forum
                              • 03.01.2008
                              • 4

                              • Meine Reisen

                              #15
                              AW: [NO] Vier Jahreszeiten Tour im Jotunheimen - Juli 15

                              Schade, dass ich den Bericht nicht zu Ende lesen kann. Morgen früh geht es nach Oslo und mittags mit dem Zug weiter nach Otta. Mein Partner und ich wollen genau diese Runde machen. Wenn möglich mit der Überschreitung des Glittertinden. Auch der Galdhøppingen und Kyrkja sind eingeplant. Mal sehen...
                              Heute abend schaue ich noch mal hier her. Vielleicht gibt es ja eine Fortsetzung.

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                              • losgelaufen
                                Anfänger im Forum
                                • 08.08.2015
                                • 17
                                • Privat

                                • Meine Reisen

                                #16
                                AW: [NO] Vier Jahreszeiten Tour im Jotunheimen - Juli 15

                                Ich muss mal schauen, ob ich heute Abend noch einen Teil fertig geschrieben bekomme. Ansonsten der Flughafen in Oslo und die Züge haben ja free Wifi.

                                Wieviel Tage habt ihr für die Tour veranschlagt?

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                                • Kati76
                                  Neu im Forum
                                  • 03.01.2008
                                  • 4

                                  • Meine Reisen

                                  #17
                                  AW: [NO] Vier Jahreszeiten Tour im Jotunheimen - Juli 15

                                  Wir haben für die Tour 12 Tage Zeit.

                                  Beide Rucksäcke sind gepackt, beide wiegen 20 kg. In Otta wird noch Gas, Butter und Brot gekauft.

                                  Das Wetter, sofern man es für Jotunheimen überhaupt vorhersagen kann, scheint in den nächsten Tagen gut zu sein.

                                  Wir freuen uns und tschüss....

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                                  • losgelaufen
                                    Anfänger im Forum
                                    • 08.08.2015
                                    • 17
                                    • Privat

                                    • Meine Reisen

                                    #18
                                    AW: [NO] Vier Jahreszeiten Tour im Jotunheimen - Juli 15

                                    Zitat von Kati76 Beitrag anzeigen
                                    Wir haben für die Tour 12 Tage Zeit.

                                    Beide Rucksäcke sind gepackt, beide wiegen 20 kg. In Otta wird noch Gas, Butter und Brot gekauft.

                                    Das Wetter, sofern man es für Jotunheimen überhaupt vorhersagen kann, scheint in den nächsten Tagen gut zu sein.

                                    Wir freuen uns und tschüss....
                                    Und ihr freut euch zu Recht. Wünsche euch viel Spaß!!!!


                                    So weiter gehts...

                                    4. Tag

                                    Es regnet … mal wieder
                                    So gegen 8 Uhr früh wache ich auf. Zu aller erst mache ich mich über mein morgendliches Müsli her. Nachdem ich fertig bin fange ich an meine Sachen in den Rucksack zu packen. Und natürlich fängt es genau dann kräftig zu regnen an. Der Wind mischt natürlich auch wieder mit. Also heißt es nun erstmal die Zeit ein wenig zu vertreiben. Ich studiere wieder die Landkarten für den heutigen Weg. Die Besteigung des Glittertinden fällt nun aber endgültig flach. Auch weil es einfach zu bewölkt ist und ich dann sowieso keine Aussicht hätte. Da wären die Mühen umsonst gewesen.



                                    Heute fällt es mir irgendwie schwer
                                    So gegen 14 Uhr komme ich, nachdem alles eingepackt ist, endlich weg und begebe mich auf meinen Weg nach Spiterstulen. Hin und wieder lugt die Sonne hervor, doch der immer noch recht kräftige Wind sorgt schnell dafür, dass sich Wolken davor schieben. Im vorbeigehen an der Touristenhütte in Glitterheim sehe ich noch wie ein paar Wanderer den Weg zum Glittertind einschlagen. Schnee lag da jedenfalls genug. In mir macht sich das Gefühl breit die richtige Entscheidung getroffen zu haben. Hinter Glitterheim geht es das Veodalen in Richtung Veslglupen gemächlich bergauf.




                                    Zuerst wie schon am Russvatnet durchs Gestrüpp, der Weg ist ordentlich überflutet. Und natürlich, kommt auch hier wieder genau in diesem Moment die Sonne voll durch. Und es wird wieder warm. Um meinen Rucksack abzusetzen um meine Jacke ausziehen zu können, habe ich nicht genug Platz. Also geht es von Stein zu Stein und auch von Ast zu Ast durchs Gebüsch. Als ich den „Dschungel“ hinter mir lasse und der Weg wieder normaler wird ist die Sonne auch schon wieder weg und es wird frisch. Was das Timing mit dem Wetter hier angeht habe ich irgendwie den Jackpot gezogen denke ich mir.




                                    Der Weg ist nun eigentlich recht angenehm zu laufen. Es geht nur mäßig steil hinauf. Allerdings fällt es mir heute irgendwie trotzdem schwer, weshalb kann ich mir nicht erklären. Die Wolken ziehen wieder einmal immer mehr zu und es wird frischer. Also Mütze und Handschuhe raus. Schon besser. An einer sehr prominent platzierten T-Markierung mitsamt Steinmann mache ich eine kurze Rast und gönne mir eine gute Laune Salametti.




                                    Da erkenne ich wie unter einem Stein etwas hervorlugt. Aus irgend einem Grund kam mir der Gedanke Geocache in den Sinn? Eigentlich bin kein Geocacher, aber wenn da vielleicht einer ist schau ich doch mal nach. Stein aufgehoben und … schnell wieder fallen gelassen. Eine Damenbinde. Na danke. Ein paar Flüche verlassen schnellstmöglich meinen Mund. Geocaching ist für mich gestorben. Dass es doch immer wieder Leute gibt, die ihren Müll einfach liegen lassen … schade. Auf meiner Tour ist mir leider insgesamt doch viel an liegen gelassenem Müll begegnet.




                                    Es wird noch richtig anstrengend
                                    Es fängt leicht an zu nieseln, weshalb ich mich daran mache weiter zu laufen. Im gehen ist es erträglicher wenn ich nass werde. Doch zu meinem Glück drohen die Wolken mit der Nieselei nur ordentlich. Richtiger Regen prasselt nicht auf mich herab. Ganz im Gegenteil, sie machen sich mehr und mehr vom Acker und die Sonne kommt wieder heraus. Es wird angenehm war und ich kann meine Jacke einpacken. Doch der ein oder andere wird es sich nun sicherlich schon denken. Auf meiner Tour kommt die Sonne nicht einfach nur so heraus, sondern genau dann wenn es anstrengend wird. Ich erreiche die Veslglupen. Zuerst geht es über kleinen und größeren Fels etwas steil hinauf. Ok geht noch. Es geht also weiter. Voll konzentriert auf den Weg erschreckt mich einer dieser Mountain Runner, der an mir vorbeirast. Und wieder suche ich instinktiv nach der versteckten Kamera. Ich bin mir sicher, dass ich im ersten Moment wieder recht blöd geschaut haben muss. Kann doch nicht sein, dass ich mich hier heute so abmühe und ein anderer geradezu federleicht über die Steine hinweggleitet. Aber keine Kamera. Ich schaue dem „Raser“ also hinterher und staune natürlich.




                                    Dann nehme ich zum ersten mal DAS Geröllfeld wahr. Verdammt große Steine die den Eindruck erwecken als ob sie jede Sekunde den Hang hinunter rollen. Und da soll ich jetzt rüber? Rucksack runter, ein kleiner Happen und etwas trinken. Danach verstaue ich meine Trinkblase vorne in der Kameratasche. In diesem Geröllfeld werde ich meinen Rucksack nicht absetzen können. Rucksack wieder geschultert und auf den ersten Stein und … der wackelt gewaltig! Dann muss es halt ein anderer sein. Der wackelt jedoch auch. Aber der „Weg“ will bezwungen werden. Umdrehen gibt es nicht sag ich mir. Irgendwie schaffe ich es rüber. Zwischendrin nehme ich das direkt anschließende Altschneefeld wahr. Als ich davor stehe kommt es mir so vor als ob es eine 80% Neigung hat. Wirklich mit jedem Schritt sacke ich ein ganzes Stück ein und rutsche wieder nach hinten. Also ramme ich meine Wanderstöcke tiefer in den Schnee um mich an ihnen besser hochziehen zu können. Klappt einigermaßen. Jedenfalls ist es verdammt anstrengend und ich verfluche sämtlichen Schnee. Zwei Norweger kommen mir entgegen die nach unten wollen. Wirklich gelaufen sind sie jedenfalls nicht. Das war mehr ein durchrutschen. Oben angekommen heißt es erstmal auf die Stöcke gestützt verschnaufen. Dann blicke ich zurück und frage mich ernsthaft ob ich, wenn ich die Tour andersherum gegangen wäre, hier jemals runter gekommen wäre. Die Sonne ist weg und es frischt auf. Es nieselt wieder ein bisschen. Aber das soll mir jetzt egal sein, es geht weiter.




                                    Schlimmer kann es heute sicherlich nicht mehr werden. Tja... falsch. Also wirklich schlimmer war es nicht. Aber anstrengend. Im Vergleich zum Geröllweg gestern nach Glitterheim ist das was da nun vor mir liegt nochmal eine ganze Spur mehr an Geröll und auch deutlich größer. Und natürlich noch mehr Altschneefelder. Oh wie ich sie hasse.




                                    Vorbei an den kleinen Seen Veslgluptjonnen im Schatten der Berge und durch unzählige Mückenschwärme geht es nun leicht Bergab durchs Skautflye. Einige Seen zu meiner linken und eine schön anzusehende Bergkette. Ist der Weg auch noch so anstrengend, ich habe mir vorgenommen trotzdem meine Bilder zu machen.





                                    Natürlich fällt mir der Weg jetzt insgesamt noch schwerer. Ich glaube eine Schnecke wäre nun schneller unterwegs gewesen als ich. Heute soll irgendwie nicht mein Tag sein. Immer mal wieder klart es auf nur um kurz danach wieder bewölkt zu werden.

                                    Spiterstulen kommt näher
                                    Von weitem sieht man hier schon, dass ein Tal auf mich wartet. Jedoch zieht sich der Weg gewaltig. Doch auch ich komme dann irgendwann zum Skautkampen und nach einer langgezogenen Kurve sehe ich Spiterstulen. Sieht schon cool aus so von hier oben. So knapp 400 Höhenmeter geht es nun aber noch runter. Als ich dann kurz vor der asphaltierten Landstraße bin die nach Spiterstulen führt schalte ich meine Konzentration ab. Der Weg ist ja nun auch total harmlos. Ein Staubiger Weg und hier und da etwas Schutt. Eine kurze eigentlich nicht nennenswerte Steilpassage und... da liege ich. War ja klar, dass ich an so einer einfachen Stelle wegrutsche.



                                    Ich stehe auf und wische den Staub von meiner Hose. Gut besser ich rutsche hier weg wo nichts passiert, als irgendwo auf einem Berg. Ich erreiche die asphaltierte Straße und komme mir vor wie der erste Mensch der das Laufen für sich entdeckte. Nachdem ich nahezu die letzten beiden Tage spitze Steine unter den Füßen hatte, war das nun ein etwas komisches Gefühl. Meine Beine fühlten sich an wie Gummi. Vor Spiterstulen gab es einige Zeltplätze. Einer davon sollte meiner werden. Das erste was ich tat war meine Schuhe auszuziehen und die Füße ins Kalte Wasser des Visa zu halten. Herrlich erfrischend. Danach war nur noch Zelt aufbauen und Abendessen angesagt. Und wieder wird es wieder bewölkter. Ich schau zu den Wolken und bin mir schon fast sicher, heute Nacht wird es sicherlich wieder regnen.

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                                    • Mika Hautamaeki
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                                      • 30.05.2007
                                      • 4006
                                      • Privat

                                      • Meine Reisen

                                      #19
                                      AW: [NO] Vier Jahreszeiten Tour im Jotunheimen - Juli 15

                                      Geniale Tour, tolle Fotos, Danke!
                                      So möchtig ist die krankhafte Neigung des Menschen, unbekümmert um das widersprechende Zeugnis wohlbegründeter Thatsachen oder allgemein anerkannter Naturgesetze, ungesehene Räume mit Wundergestalten zu füllen.
                                      A. v. Humboldt.

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                                      • Kati76
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                                        • 03.01.2008
                                        • 4

                                        • Meine Reisen

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                                        AW: [NO] Vier Jahreszeiten Tour im Jotunheimen - Juli 15

                                        Schade, jetzt wo wir wieder zurück sind, wollte ich weiterlesen, doch der Erzähler ist erst in Spiterstulen.

                                        Wir hatten 10 Tage fantastisches Wetter und konnten unsere Tour wie geplant durchziehen. Überschreitung des Glittertind, Besteigung des Galdhøpiggen und auch den Gipfel der Kyrkja konnten wir über den Südgrat erreichen. Als wir den Beseggen-Grat hoch gewandert sind, haben sich die Wolken verdichtet und abends hatte es erstmal geregnet. Wir hatten unser letztes Camp am Bessvatnet und dort blieben wir auch bis einen Tag vor der Abreise.

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