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Saimaa 2015
Da wo es keine Fische gibt
Da wo es keine Fische gibt
Vorgeplänkel:
Anfang des Jahres fragte mich Therese, ob Susi und ich nicht Lust hätten, mit ihr und Simon eine gemeinsame Paddeltour zu machen. Ich hatte Simon und Therese 2011 auf dem GR20 kennengelernt und sporadisch übers Jahr verteilt mit ihnen Kontakt gehalten, wobei dennoch eine tolle Freundschaft entstanden ist. Auf jeden Fall haben wir nicht lange nachgedacht und quasi zeitnah zugesagt.
Neben einem kurzen Paddelurlaub in Südschweden vor 15 Jahren habe ich nicht wirklich in einem muskelbetriebenen Boot gesessen. Susi gar noch nie. Also eine ganz neue Tourenerfahrung für uns. Angenehm malen wir uns direkt von Anfang an aus, wie wir die vielen vielen Luxusartikel und Leckereien in unserem Kanu verstauen werden.

Da Therese im Vorfeld der Reise die Grobplanung übernimmt, „lassen wir kümmern“ und lehnen uns entspannt zurück. Als Zielgebiet für die Reise steht sehr bald der Saimaa in Südfinnland plus den passenden Kanuverleih fest. Wir buchen preiswerte Flüge nach Helsinki und beschäftigen uns erst einmal nicht weiter mit dem Thema.
Ich entdecke angestachelt durch die Reise das Angeln für mich und würde am liebsten komplett ohne Abendessen nach Finnland reisen. Wie bereits der Titel des Reiseberichts vermuten lässt, keine gute Idee

Wir nehmen ein paar selbstgedörrte Gerichte mit, dazu weitere Nudelgerichte wo wir mit frischem Gemüse vor Ort den Speiseplan aufwerten werden. Zu unseren geplanten Luxusgegenständen zählen ein Tarp, das große Salewa Kuppelzelt, Faltsitze und sogar ein eigener Grillrost!
In der Woche vor der Reise fallen uns noch eins zwei Planungshürden auf: Ein verdammt enges Zeitfenster am Flughafen um zum Kanuverleih nach Anttola zu kommen und generell ein vermeintlich ziemlich knappes Zeitfenster für die gesamte Tour. Bereits jetzt kann ich sagen, dass alles kein Problem ist

Am Montag lade ich noch einmal zum Berliner Stammtisch und erhalte hier von Kocher-Lutz nen Hobo. Im Austausch dafür bringe ich ihm seine uns im Januar ausgeliehenen Patagonienunterlagen mit

22.07.2015 Tag vor Abflug
Da wir bereits am Sonntag gepackt haben, wird der Abend vor dem Abflug erstaunlich stressfrei! Vorher muss ich allerdings noch einmal zum Angelladen, da mir meine Angelausrüstung zu dünn erscheint. Eine ganze Batterie an weiteren Ködern wandert in mein kleines Kistchen. Von da aus fahre ich dann direkt zum Schlachtensee, um mich dort mit Susi zur Urlaubseinstimmung zu treffen.
23.07.2015 Berlin – Anttola
Wir stehen morgens um halb sieben auf und nachdem die Wohnung soweit Urlaubsfertig ist, fahren wir nach Tegel. Das bereits angesprochene Kuppelzelt fällt in letzter Sekunde raus, da ich da ich doch noch etwas Volumen und Gewicht sparen will. Für den Flug stecke ich meinen Rucksack in einen Riesen Ortliebsack, der neben weiteren Säcken aus dem Ausrüstungsfundus von Kati und Heiko stammt. An dieser Stelle auch noch einmal ein Dankeschön in diese Richtung. Neben dem Rucksack passen noch Faltstuhl, Zelt, Angel, Unterfangköcher und eins zwei andere Kleinigkeiten mit in den Sack. Es ist doch einiges an zusätzlichem Zeug zusammen gekommen, was wir normalerweise nicht benutzen

Pünktlich um fünf nach zehn startet unsere 737 in Richtung Helsinki. Dort gelandet haben wir nach nicht einmal zehn Minuten unser Aufgabegepäck und weitere drei Minuten später begrüßen wir bereits Simon und Therese, die eine halbe Stunde vor uns gelandet sind. Perfekt, somit ist unsere erste Planungsunsicherheit abgehakt und uns bleiben sogar noch ein paar Minuten Zeit, eh wir den Bus in Richtung Mikkeli besteigen. Drei Stunden später kommen wir dann in Mikkeli an. Hier ist unser Anschlussbus gerade weg und wir haben eine Stunde Zeit, eh der nächste Bus fährt.
Diese Pause nutzen wir zum Einkaufen allerlei frischer Lebensmittel im Supermarkt, während Susi lesender Weise mit meinem neu gekauften Buch auf unser Gepäck aufpasst.

Weiter geht es von hier aus nach Anttola. Der kleine Bus verkehrt stündlich und wir steigen direkt am Supermarkt von Anttola aus. Die ganze Fahrt über hat es immer wieder geregnet. So auch jetzt, nachdem wir aussteigen.
Nach einer kurzen Orientierungs – und Umziehpause laufen wir dann im Regen in Richtung Hafen und „Wild Canoe“, unserem Kanuverleih. Natürlich setzt der Regen bereits kurze Zeit später wieder aus


Nein, keine Leiche

Da hier aktuell niemand ist, machen wir uns unter einem Wellplastikdach bequem und trinken erstmal ein Bierchen und stoßen auf die Reibungslose Anreise an.
Nachdem Therese Wesa, dem Chef des Verleihs gesprochen hat, bauen wir unsere Zelte auf einer kleinen Rasenfläche auf dem Parkplatz vor dem Verleih auf. Hmmm, nicht unbedingt der schönste Zeltplatz

Anschließend sitzen wir in der großen grünen Kote und essen kaltes Abendessen. Ich habe vorhin im Supermarkt ne Flasche Lampenöl gekauft, da wir letztes Jahr in der Hardangervidda mit Parafin gekocht haben. Susis Omnifuel schluckt diesen Brennstoff allerdings nicht…

lags am Whisky???
Simon kümmert sich um ein Lagerfeuer auf dem wir uns Tee kochen. Der Hobo bleibt heute Abend noch im Gepäck. Während wir so sitzen, Tee und Whisky trinken kommt doch noch Wesa vorbei. Er hat von seinem Grundstück auf der anderen Seeseite unser Lagerfeuer gesehen und gesellt sich nun zu uns. Freundlicherweise hat er auch gleich eine große Gaskartusche in der Hand, sodass wir morgen früh mit Tee in den Tag starten können. Neben der Gaskartusche hat er seinen Labbi Omar dabei. Omar ist aufgrund seiner hellen Farbe nach dem finnischen Cremetoffee Bonbon „Omar“ benannt. Voll geil!
Es ist bis nach elf hell genug, um ohne Lampe zu hantieren! Wir verabreden uns für morgen früh um halb neun zur Einweisung mit Wesa.
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