[FI] Saimaa - da wo es keine Fische gibt

Einklappen

Ankündigung

Einklappen
Keine Ankündigung bisher.
X
 
  • Filter
  • Zeit
  • Anzeigen
Alles löschen
neue Beiträge

  • codenascher

    Lebt im Forum
    • 30.06.2009
    • 5137
    • Privat

    • Meine Reisen

    #21
    AW: [FI] Saimaa - da wo es keine Fische gibt

    Danke für das Lob.

    Ohne mich jetzt hervor heben zu wollen, mit mir im Kanu war das Zweier bis auf diesem einen Moment immer vorne wenn ich mich wegen des Angelns nicht hab zurück fallen lassen Ich saß mit Susi oder Therese im Kanu, mit Simon irgendwie nicht, hat sich irgendwie nicht ergeben. Bevorzugt habe ich auf dieser Tour das Kanu. Irgendwie ist es ein Stück weit entspannter und hmm, urtümlicher? Das Kajak verstehe ich mehr als Sportgerät (kommt ganz zum Schluss, als ich mal alleine auf dem Wasser war). Vom Handling kam ich ebenfalls mit dem Kanu besser klar, gerade mit Susi auf der Rückbank waren wir ein super Team.
    Das Kanu war das Lastentier. Die letzten Tage steckte fast alles im Kanu in den großen Ortlieb Säcken. Gerade auch deshalb da das dann doch komfortabler ist, als lauter kleine Säcke aus den Luken zu ziehen….

    Bei den Kajaks denke ich war für uns alle der größte Nachteil der Geradeauslauf. Selbst auf glatter See mussten wir glaub ich alle mehr oder weniger ausgleichen. Die fehlende Steueranlage hat da mit Sicherheit viel zu beigetragen. Und gerade als Anfänger neigt man vermutlich mehr zum ungleichmäßigen eintauchen des Paddels. Da ist das Stechpaddel im Kanu schon weniger anfällig. Also meine Empfehlung an andere Anfänger lautet ganz klar Kanu. Und selbst wenn ich dem Fazit vorgreife, es hat uns allen natürlich trotz „aller Widrigkeiten“ echt viel Spaß gemacht.

    Bin im Wald, kann sein das ich mich verspäte

    meine Weltkarte

    Kommentar


    • Prachttaucher
      Freak

      Liebt das Forum
      • 21.01.2008
      • 12045
      • Privat

      • Meine Reisen

      #22
      AW: [FI] Saimaa - da wo es keine Fische gibt

      Ist ja eigentlich etwas schade, daß man sich so mit Leihkajaks quälen muß. Zum Trost : Hatte dort jemanden getroffen, der eins mit einer Delle an der Unterseite nehmen sollte.

      Zum einen spart der Verleiher bei der Anschaffung vermutlich gerne, zum anderen ist eine Steuerung vielleicht etwas anfällig. Mit Steuerung hätten die Vorlieben gut andersrum ausfallen können und gerade auf den dort auch vorhandenen größeren Seen ist (wie Du auch schreibst) bei seitlichen Winden ein Steuer vorteilhaft.

      Kommentar


      • Schmetterling

        Erfahren
        • 18.10.2009
        • 189
        • Privat

        • Meine Reisen

        #23
        AW: [FI] Saimaa - da wo es keine Fische gibt

        Hier noch meine Sicht auf den Tag und mein Fazit bzgl. Kanu oder Kajak.

        Das erste Stück am Morgen war wirklich hart und ziemlich gruselig! Obwohl der Wind stark von rechts kam, zog es mich langsam aber stetig nach rechts raus. Obwohl ich mit aller Kraft nur rechts gepaddelt habe, kam ich nicht gegen die Strömung an und musste immer wieder links ausgeich, d.h. runterbremsen. Schon nach dem ersten kurzen offenen Stück war ich mit meinen Nerven am Ende, weil es super anstrengend war und ich Angst hatte, dass ich es nicht mehr schaffe, gegen die Strömung anzukommen. Wirklich sehr, sehr gruselig! Nach ein paar Stunden Kampf hab ich mich mit Simon ins Kanu gesetzt und da ging es deutlich leichter, weil wir beide rechts gepaddelt haben.
        Das letzte Stück vor der Portage war nochmal krass, weil dort zwei Strömungen gegeneinander gearbeitet haben und das Wasser diffus aufgewühlt und sehr zäh war. Da hab ich dann beschlossen, dass ich Wasser gruselig finde und mich für längere Touren lieber auf meine Beine verlasse. Wir haben es zwar gut geschafft, aber ich hatte ständig Angst, dass wir doch irgendwie umkippen (weniger wegen der Wellen sondern weil vielleicht wir Insassen eine doofe Bewegung machen).

        Zum Spaßfaktor der beiden Boote bin ich immer noch hin- und hergerissen. Beide Arten haben so ihre Vor- und Nachteile:
        Kajak macht mehr Spaß, weil es spritziger ist und es sich bei Wellen einfach sicherer anfühlt (nach der ersten Eingwöhnungsphase). Die Single-Version hatte den Vorteil, dass man einfach mal mit paddeln aufhören konnte, ohne dass sich das Boot gleich dreht. Und man liegt schon deutlich bequemer da drin.
        Kanu hat so ein cooles Indianer-Gefühl hervor gebracht. Als ich das mit dem Lenken raus hatte und Sven davon abgebracht hatte, mitlenken zu wollen, lief es echt gut und hat Spaß gemacht. Ansonsten wäre es irgendwie langweilig gewesen. Auf dem Schwabbelwasser liefs gut, wenn ich auch tendenziell immer eher Angst hatte, aus Versehen rauszukippen (man sitzt ja einiges höher als im Kajak) oder dass einer von uns eine doofe Bewegung macht und der andere rausfällt. Praktischerweise hatten wir unsere jeweils stärkere / bessere Seite auf der entgegen gesetzten Seite (ich rechts, er links). Ich konnte nur nach den langen Tagen nicht mehr sitzen, weil mir trotz Polster der Hintern weh getan hat und dieses Ding mit dem Schneidersitz ist auch nicht lange gemütlich. Nett war, dass Sven nicht abhauen konnte und wir quatschen konnten (sowohl beim Wandern als auch beim Kajak fahren sehe ich ihn immer nur von weit hinten ). Wir werden mal ein Doppel-Kajak mit Steuer probieren.

        Ich fand super, dass wir durchwechseln konnten, auch weil jeweils andere Muskeln genutzt werden und man sich so immer ein wenig erholen konnte.


        Und zum Abschluss noch ein paar Bilder des Tages:



















        Es gab tatsächlich mal Mücken

        Kommentar


        • Ditschi
          Freak

          Liebt das Forum
          • 20.07.2009
          • 13191
          • Privat

          • Meine Reisen

          #24
          AW: [FI] Saimaa - da wo es keine Fische gibt

          Danke für die ausführlichen Antworten zu den Erfahrungen mit beiden Bootsgattungen. Ich glaube, die Antworten werden eine Hilfstellung sein für alle, die ohne vorherige Kanuerfahrung erstmalig ein Boot mieten.
          Ich sehe, daß ihr den Canadier getragen habt. Gibt es eigentlich Bootswagen zu mieten? Wir haben zwar auch schon Canadier in Schweden gemietet, aber auch ohne Bootswagen. Darüber habe ich bislang nie nachgedacht und folglich nie danach gefragt.
          Ditschi

          Kommentar


          • codenascher

            Lebt im Forum
            • 30.06.2009
            • 5137
            • Privat

            • Meine Reisen

            #25
            AW: [FI] Saimaa - da wo es keine Fische gibt

            Bootswagen gabs glaub ich zum ausleihen. Die Touren vom Vermieter sind aber so konzipiert, dass die Portagen jeweils nur 20-50m lang sind. Wir haben unsere Ortliebsäcke einzeln genommen und dann das fast leere Boot getragen.

            Bin im Wald, kann sein das ich mich verspäte

            meine Weltkarte

            Kommentar


            • Prachttaucher
              Freak

              Liebt das Forum
              • 21.01.2008
              • 12045
              • Privat

              • Meine Reisen

              #26
              AW: [FI] Saimaa - da wo es keine Fische gibt

              Das ist ja auch eindeutig der Vorteil von Finnland, da geht viel mehr ohne Portagen im Vergleich zu z.B. Schweden.

              Kommentar


              • aachenbenne
                Erfahren
                • 03.11.2013
                • 296
                • Privat

                • Meine Reisen

                #27
                AW: [FI] Saimaa - da wo es keine Fische gibt

                Dort oben ist aber auch wirklich genug Platz um ohne Portagen auszukommen.

                Danke für die tollen Fotos, ich muss unbedingt noch mal in den Saimaa!

                Kommentar


                • Schmetterling

                  Erfahren
                  • 18.10.2009
                  • 189
                  • Privat

                  • Meine Reisen

                  #28
                  AW: [FI] Saimaa - da wo es keine Fische gibt

                  Mir ist noch ein Detail zur Bootsdiskussion eingefallen - das Gepäck.
                  Wir hatten Angst, dass wir nicht alles in die Kajaks bekommen und deswegen das Kanu als Lastesel genommen. Die Kajaks bieten aber schon viel Platz und wir hätten locker alles unter bekommen. Allerdings sind die Luken so eng, dass keine großen Drybacks hinein passen. Man muss das Gepäck also in kleine Päckchen aufteilen. Da bietet sich dann eine große IKEA-Tüte o.ä. an, um das Zeug ohne viel Lauferei zum Zeltplatz zu transportieren.

                  Kommentar


                  • Schmetterling

                    Erfahren
                    • 18.10.2009
                    • 189
                    • Privat

                    • Meine Reisen

                    #29
                    AW: [FI] Saimaa - da wo es keine Fische gibt

                    28.07. Kivisalmi - in der Nähe von Ihantsalo

                    Nach dem Hammertag gestern lassen es wir heute maximal ruhig angehen und trödeln ewig rum, bevor wir es am späten Vormittag endlich in die Boote schaffen. Dazu trägt auch das wohlige Gefühl bei, dass wir nun wieder absolut im Soll sind und die Runde auf jeden Fall schaffen werden. Auch das Wetter soll heute wieder gut sein, bevor es morgen wieder schlechter werden soll. Aber heute ist heute und wir genießen erstmal das leichte Paddeln übers ruhige Wasser. Ich sitze wieder mit Sven im Kanu und mein J und S klappt inzwischen auch auf der linken Seite super gut, so dass wir nur noch Schlangenlinien fahren, wenn Sven eins seiner vielen Fotos machen will.





                    Wir sind uneinig über das heutige Endziel, aber eins steht fest: WIR WOLLEN PIZZA! Also steuern wir den Pizza-Bub an. Der Plan ist, irgendwo eine kurze Mittagspause mit einem Ohnmachtshappen zu machen, uns dann am frühen Nachmittag eine Pizza einzuverleiben und dann einen Schlafplatz anzusteuern. Da es schon fast Mittag ist, als wir losfahren, lässt die Mittagspause natürlich nicht lange auf sich warten. Wir steuern einen der offiziellen Plätze an und machen noch ein kurzes Wettrennen. Kajak gegen Kanu. Natürlich gewinnt das Kajak, aber wir beiden schlagen uns gar nicht schlecht. Der Platz ist wieder mal sehr idyllisch und reichlich übersät mit Blaubeeren (wie auch schon die letzten Plätze). Frisch gestärkt paddeln wir im Schneckentempo weiter. Sven will nochmal die Angel auswerfen, denn heute soll es endlich Fisch geben. Das beschert uns dann gleich wieder eine Pause (warm, das kann er selbst beschreiben). Es geht abwechslungsreich weiter an kleinen Inselchen und Greifvogelnestern vorbei und das alles bei schönstem Sonnenschein.



                    Schließlich erreich wir wieder die offizielle Wasserstraße und offenes Wasser, an dessen anderen Ufer die Pizza wartet. Wir trauern noch einmal kurz unserem Traumziel von gestern nach - eigentlich wollten wir gestern nach Rokansaari, einer Lagune mit Sandstrand und Sauna. Da hätten wir aber einmal über den großen See gemusst und das war gestern einfach utopisch. Auch heute stellt er unsere Geduld auf die Probe. Zwar ist es wunderbar windstill, aber wir kommen gefühlt überhaupt nicht voran und das andere Ufer will nicht näher kommen. Das ist wohl so beim Paddeln, man kann es auch meditativ nennen. Als wir endlich ankommen, erwartet uns Zivilisation – viele Boote, eine große Straße und eine Karaoke-Bar . Nun ja, es war ja nicht davon auszugehen, dass sich der Pizza-Bub in der Wildnis versteckt. Wir machen die Boote fest und entern die kleine Imbiss-Stube. Dort erwartet uns ein erster Schock – ein Spiegel, mannshoch . Es ist immer wieder interessant (und manchmal erschreckend), sich nach einigen Tagen wieder selbst zu sehen. Den Schock spülen wir schnell mit Cider und Bier herunter und ordern uns dann Pizzen – alle mit extra Knoblauch belegt. Sie sind ein Traum!
                    Bis wir fertig sind, hat die Uhr mal wieder einen Sprung gemacht und es ist schon später Nachmittag. Also werfen wir alle unsere angestrebten Ziele über den Haufen und steuern einen nahen Rastplatz ein, der sich dann als doch nicht so nah erweist. Alkohol fördert definitiv nicht die Paddelmoral . Der Platz erweist sich dann als ein hoch liegender Felsen. Zwar ist die Aussicht toll, aber der Großteil der Truppe hat keine Lust, sämtliches Gepäck bis ganz nach oben zu schleppen. Der Platz scheint auch nicht mehr wirklich in Nutzung zu sein, denn Toilette und Feuerplatz fehlen. Also machen wir lediglich Fotos und steuern einen der roten Kringel auf der Karte an.



                    Wir paddeln vor, während Sven noch kurz einen Geocache einsackt. Kurz vor dem Kringel entdecken wir wieder eine perfekte kleine Insel für uns. Eine Seite ist schon von einem Schweizer Paddelpärchen okkupiert, für uns die ersten anderen Paddler seit Beginn der Tour! Sie machen dieselbe Tour wie wir, allerdings in vier statt sieben Tagen . Leider scheinen sie nicht unser Bedürfnis nach etwas Austausch zu teilen und antworten recht einsilbig. So lassen wir sie in Ruhe und errichten unser Lager, wieder mal leider recht spät. Wir verzichten ausnahmsweise auf ein Feuer und geben uns der wunderbaren Abendstimmung und dem Angeln hin. Diesmal sehen wir sogar einen Schwarm kleiner Fische, allerdings bleibt der Haken wieder leer.

                    Kommentar


                    • aachenbenne
                      Erfahren
                      • 03.11.2013
                      • 296
                      • Privat

                      • Meine Reisen

                      #30
                      AW: [FI] Saimaa - da wo es keine Fische gibt

                      Immer schön weiterschreiben

                      Habt ihr zufällig eure Strecke getrackt oder per Google Maps nachgezeichnet?

                      Kommentar


                      • codenascher

                        Lebt im Forum
                        • 30.06.2009
                        • 5137
                        • Privat

                        • Meine Reisen

                        #31
                        AW: [FI] Saimaa - da wo es keine Fische gibt

                        Ich habe mitgetrackt. Gibt es vermutlich übernächste Woche

                        Bin im Wald, kann sein das ich mich verspäte

                        meine Weltkarte

                        Kommentar


                        • Ditschi
                          Freak

                          Liebt das Forum
                          • 20.07.2009
                          • 13191
                          • Privat

                          • Meine Reisen

                          #32
                          AW: [FI] Saimaa - da wo es keine Fische gibt

                          Saimaa, da, wo es keine Fische gibt? Doch, es gibt sie. Aber das Problem ist bekannt: die Seen des Saimaa sind sogenannte Coregonenseen. Tiefe, klare Seen, Reste der letzten Eiszeit. Charakteristisch für den Coregonensee sind steile Uferflanken, große Wassertiefen mit ausreichend Sauerstoff auch noch in Bodennähe. Die Wassertemperatur ist stabil niedrig, der Gewässergrund meist sandig bis kiesig. Hauptfisch ist die kleine Maräne (Coregonus albula), die als Schwarmfisch im Freiwasser lebt. Sie nährt nicht nur die Berufsfischer und Angler dort, sondern auch alle Raubfische, die den Schwärmen folgen.
                          Das Problem ist daher, daß die Fische nicht gleichmäßig verteilt sind und man sie überall fängt, sondern daß man die Schwärme lokalisieren muß. Und die wechseln ständig ihren Standort. Das Finden ist daher bei der immensen Wasserfläche keine leichte Aufgabe und sicher eine Sache von viel Erfahrung im Umgang mit den lokalen Bedingungen.
                          Ich war aber selbst noch nicht in Finnland, habe dort noch nicht geangelt. Auch wenn Angelreiseveranstalter uns das Gegenteil weismachen wollen: Finnland ist trotz großer Wasserflächen nicht das Mekka der Angler. Die Natur ist großartig, aber Angeln ist eher Beiwerk. Als aussichtsreich gelten die Åland Inseln mit guten Hechtbeständen, aber schwierigen Eigentums- und Fischereigrenzen. Habe einen Freund, der dort regelmäßig zum Angeln auf Hecht hinfährt. Aber sonst speziell zum Angeln nach Finnland.... ? Meines Wissens eher nicht. Aber vielleicht haben ja die Angler hier bessere Erfahrungen gemacht?
                          http://haranni.npage.de/fliegenfischen/coregonen.html
                          Es liegt daher nicht an den Angelkünsten, wenn ihr keinen Fisch gefangen habt. Im Gegensatz zu flachen, warmen Seen mit breiter Ufervegetation gelten Coregonenseen als schwierig zu befischen. Es sei denn, man kennt sich seinem Gewässer wirklich gut aus.
                          Ditschi
                          Zuletzt geändert von Ditschi; 21.08.2015, 09:57. Grund: Ergänzung

                          Kommentar


                          • codenascher

                            Lebt im Forum
                            • 30.06.2009
                            • 5137
                            • Privat

                            • Meine Reisen

                            #33
                            AW: [FI] Saimaa - da wo es keine Fische gibt

                            Ditschi danke für deine Ausführungen, ich konnte mir sowas schon denken...

                            Fotonachschlag zum wahrscheinlich geilsten Tag der Tour:

                            Nach der gestrigen Hammeretappe und dem Whisky zum Bergfest lassen wir es heute wieder ruhiger angehen. Mein Kikeriki erfolgt erst um halb acht und auch mein Schrei als Morgengruß eh ich ins Wasser springe fällt verhältnismäßig leise aus.

                            Das Wetter ist heute den gesamten Tag als "bestens" zu bezeichnen!




                            Spiegelung der Sonne mitsamt Halo auf der Wasseroberfläche


                            Heute sitzen wieder Simon und Therese in den Kajaks







                            Das erste unserer drei Etappenziele heute, die Insel Yksköytinen. Hier landen wir gegen eins um unsere erste Mittagspause zu machen. Diese Insel ist wieder eine offizielle Campinginsel mit Lagerfeuerstelle, Holz und Plumpsklo. Blaubeeren wachsen hier soweit das Auge reicht!


                            Das Picknickplätzchen auf der Insel Yksköytinen




                            Direkt im Anschluss an unsere Pause pierce ich mir den Daumen, indem ich mir den Drilling eines Köders volle Kanne neben dem Nagel durch die Haut hacke. Unsere aufgeregte Reaktion wird von Land aus gehört, und uns wird direkt Hilfe angeboten. Nachdem ich mit der Angel in der rechten und dem Haken in der linken Hand ausgestiegen bin, probieren wir den scheiß Haken zu entfernen. Knipsen ihn letztendlich einfach ab. Bluten tut da nix, Hornhaut pur. Dennoch steht die Partnerin des Helfenden bereits mit Desinfektionsmittelchen in der Hand parat. Nachdem wir uns noch ein wenig über meine erfolglose Angelei unterhalten, Mann versteht nicht warum, fahren wir weiter.


                            Na wenn ich schon keinen Fisch angel....



                            In einem kleinen Netz von kleinen Inselchen erspähen wir einen Adlerhorst, aus dem auch prompt eines der Elterntiere aufsteigt und uns aus der Luft beäugt. Was für ein Schauspiel! Nur leider liegt das Tele zuhause…




                            OT: Kann da zufällig jemand was zu dem Vogel sagen?






                            Auf zum Pizza Bub!!!!!



                            Nachdem wir den Pistohlekanselkä überquert haben erreichen wir einen schmalen Sandstrand und den „Pizza Bub“. Natürlich heißt dieses Lokal nicht „Pizza Bub“, sondern „Mörkinahon Kahvila“. Allerdings steht in unserer Karte handschriftlich etwas von „Bub“, es kann aber natürlich auch Pub geheißen haben Egal, einer von zwei running Gags des Urlaubs.
                            Die Pizza für 9€ kann man sich mit drei Belägen belegen lassen. Jeder weitere kostet 2€, Knoblauch und Oregano gibt es gratis. Und Knoblauch ist da richtig viel drauf!!! Wir lassen uns auf jeden Fall die Pizza schmecken und können nur jedem Paddler auf dem Saimaa einen Besuch dieses Truckstopähnlich wirkenden Lokals empfehlen!



                            Die ehemalige Anlegestelle der Insel Ihantsalo


                            nebst passender Aussicht!




                            Was für ein Licht


                            Zuletzt geändert von codenascher; 21.08.2015, 10:26. Grund: Da hab ich doch glatt zwei Bilder vertauscht ;-)

                            Bin im Wald, kann sein das ich mich verspäte

                            meine Weltkarte

                            Kommentar


                            • Alprausch84
                              Fuchs
                              • 12.02.2012
                              • 1610
                              • Privat

                              • Meine Reisen

                              #34
                              AW: [FI] Saimaa - da wo es keine Fische gibt

                              Zitat von codenascher Beitrag anzeigen



                              OT: Kann da zufällig jemand was zu dem Vogel sagen?
                              Dem weißen Bauch und den gewinkelten Flügeln nach könnte es ein Fischadler sein. Aber auf den Bildern sind leider zu wenig Details erkennbar.

                              Ansonsten Klasse Bilder, klasse Tour!

                              Kommentar


                              • Ditschi
                                Freak

                                Liebt das Forum
                                • 20.07.2009
                                • 13191
                                • Privat

                                • Meine Reisen

                                #35
                                AW: [FI] Saimaa - da wo es keine Fische gibt

                                Ja, noch einmal tolle Bilder. Fischadler dürfte stimmen. Habe ich zuletzt am Åsnen in Schweden gesehen. Schönes Bild. So häufig sind die leider nicht.
                                Das mit dem Angelhaken ist mir auch schon passiert. Mit der Zange durchknippsen und dann die glatten Enden rausziehen ist genau richtig. Gegen den Widerhaken bekommt man ihn nicht zurück, und das Öhr mit durchziehen ist auch nicht prikkelnd...
                                Gruß Ditschi

                                Kommentar


                                • Lobo

                                  Vorstand
                                  Moderator
                                  Lebt im Forum
                                  • 27.08.2008
                                  • 6507
                                  • Privat

                                  • Meine Reisen

                                  #36
                                  AW: [FI] Saimaa - da wo es keine Fische gibt

                                  Zitat von Ditschi Beitrag anzeigen
                                  [...] und das Öhr mit durchziehen ist auch nicht prikkelnd...
                                  Gruß Ditschi
                                  vor allem nicht bei einem Drilling

                                  Kommentar


                                  • Ditschi
                                    Freak

                                    Liebt das Forum
                                    • 20.07.2009
                                    • 13191
                                    • Privat

                                    • Meine Reisen

                                    #37
                                    AW: [FI] Saimaa - da wo es keine Fische gibt

                                    Zitat lobo: vor allem nicht bei einem Drilling


                                    Ditschi

                                    Kommentar


                                    • codenascher

                                      Lebt im Forum
                                      • 30.06.2009
                                      • 5137
                                      • Privat

                                      • Meine Reisen

                                      #38
                                      AW: [FI] Saimaa - da wo es keine Fische gibt

                                      29.07.2015 Ihantsalo – Korvensaari

                                      In der Nacht hat es geregnet und den Tag über soll das Wetter ebenfalls eher schlechter sein. Bis auf einen leichten Nieselregen zum Start und einer kurzen Husche, die uns genau in der Mittagspause erwischt, bleibt es aber trocken und größtenteils sonnig.

                                      Kurz nach unserer Insel biegen wir in den Sulavista ein. Ein ganz schmaler schnuckeliger Seitenarm des Sees, dessen Ufer überwiegend als Naturschutzzone ausgewiesen ist. Keine Mökkis. Eindeutig von uns allen als schönster und idyllischster Abschnitt der gesamten Tour benannt. An dessen Ende wartet eine weitere kleine Portage auf uns, an der wir das zweite Wanderkanu auf dieser Tour treffen.

                                      Wir lassen uns hier treiben, machen Fotos, ich angel am Schilf vom Boot aus, wir genießen einfach jeden Schlag mit den Paddeln. Nach der Portage geht es die nächsten drei Kilometer zwar etwas breiter, aber nicht weniger idyllisch zu. Im Anschluss wechseln wir wieder auf breiteres Gewässer. Und auch das ist wieder Spiegelglatt!









                                      Die zweite Portage der Tour



                                      Wir bummeln weiter und machen auf einer kleinen Landzunge zwischen den Inseln Petäjassari und Petranmäki unsere Mittagspause. Wie bereits erwähnt regnet es hier noch einmal kurz. Stört uns aber nicht weiter.

                                      Nach unserer Pause sitzen die anderen bereits wieder in ihren Booten, als ich versuche in mein Kajak einzusteigen. Versuche… Halb stehend, halb knieend verliere ich winkenderweise das Gleichgewicht und ich bin die erste und einzige Wassernummer in diesem Urlaub. Zum Glück direkt am Land und außer ein paar kleineren Abschürfungen am kleinen Finger mit dem Schrecken davon gekommen. Idiot Fahr ich halt in Regenhose anstelle Badehose weiter.




                                      Ein Gläschen eau de lac, und du kannst k****n wie ein Spack



                                      Die Insel Korvensaari im Blick halten wir genau quer über den See darauf zu und erreichen dann auch schon alsbald unser heutiges Etappenziel. Hier endet zumindest für mich symbolisch die Tour, da wir morgen einen Ruhetag einlegen werden um Freitag früh die letzten 6km bis Anttola zurück zu legen.



                                      Endspurt


                                      Da will jemand zur Sauna


                                      Hier auf Korvensaari gibt es neben den gewohnten Facilities der offiziellen Kanuinseln einen Shelter mit Herd und eine Sauna! Die Sauna ist zugleich auch der Grund und die Belohnung, weshalb wir hier für die nächsten zwei Tage unser Zelt stehen haben wollen.



                                      relaxen





                                      Wir tragen uns auch gleich in das Reservierungsbuch ein, da uns bereits die angedachten Zeltplätze von einem französischem Päärchen abgeluchst wurden. Die Sauna ist der wahrgewordene Tourentraum. Simon kümmert sich um das Holz, welches auch schon bald für angenehme 90°C sorgen wird. Von der Sauna aus läuft man rund 15m über ein paar Stufen den Steg hinunter, eh man in den 18°C warmen See springen kann! Super angenehm!

                                      Den Abend verbringen wir relaxt mit Verena, einer Wienerin, am Lagerfeuer.


                                      Mensch, dit is nen Stockbrot mit Knoblauch gespickt... Nicht das was ihr schon wieder denkt


                                      Grillpizza!
                                      Zuletzt geändert von codenascher; 23.08.2015, 11:06.

                                      Bin im Wald, kann sein das ich mich verspäte

                                      meine Weltkarte

                                      Kommentar


                                      • Schmetterling

                                        Erfahren
                                        • 18.10.2009
                                        • 189
                                        • Privat

                                        • Meine Reisen

                                        #39
                                        AW: [FI] Saimaa - da wo es keine Fische gibt

                                        Danke für die ganzen netten Rückmeldungen!

                                        Nach einer kleinen Pause gehts hier weiter mit ein paar Bildergänzungen:





                                        Sven gibt nicht auf










                                        Die Vernichtung der letzten Vorräte

                                        Kommentar


                                        • Schmetterling

                                          Erfahren
                                          • 18.10.2009
                                          • 189
                                          • Privat

                                          • Meine Reisen

                                          #40
                                          AW: [FI] Saimaa - da wo es keine Fische gibt

                                          Dann mach ich jetzt hier mal Schluss:

                                          30.07.2015 Päuschen!

                                          Dieser Tag ist schnell erzählt: CHILLEN! Während wir uns gestern noch überlegt haben, ob wir heute nicht noch eine kleine entspannte Rundtour machen oder gegen Abend gar nach Anttola aufbrechen sollen, übermannt uns heute Morgen die große Faulheit. Draußen erwarten uns sowieso nur ein bedeckter Himmel und ziemlich kalte Temperaturen. So schlafen wir ausgiebig aus und heizen nach dem Frühstück ein weiteres Mal die Sauna an.






                                          Wir sind alleine und so okkupieren wir kurzerhand die gesamte Saunahütte. Wir sind mitten im Mittagessen, als ein finnisches Pärchen beginnt, die Sauna anzuheizen und uns um ein wenig Privatsphäre bittet... Also verschlingen wir die letzten Bissen in Windeseile und räumen den Platz. Am Nachmittag ist wieder relaxen angesagt – in Hängematte und Zelt. Ich verschlinge den Rest meines Krimis und tauche erst am späten Nachmittag widerwillig aus der Traumwelt auf. Inzwischen zeigt sich auch die Sonne wieder.





                                          Sven sammelt mit dem Boot ein paar Caches ein und kommt ziemlich nass und abgekämpft zurück – draußen stürmt es kräftig…
                                          Da wir alle Leckereien gestern schon vertilgt haben, kredenzen wir uns heute ein Mahl aus verschiedenen Tütensuppen und Selbstgedörrtem. Lediglich die Whiskyvorräte müssen wir noch vertilgen, was wir auch fast schaffen…




                                          31.07.2015 Korvensaari - Anttola

                                          Da wir nicht sicher sind, wie lange wir wirklich für die Strecke nach Anttola brauchen und wie die Bedingungen auf dem Wasser sind, sitzen wir bereits um acht in den Booten. Verena haben wir auch im Schlepptau, die sich nach mehreren Verirrungen nicht mehr alleine aufs Wasser traut.



                                          Der See präsentiert sich zum Abschluss von seiner schönsten Seite und so sind wir nach anderthalb Stunden glücklich zurück im Camp.








                                          Geschafft!!

                                          Wir geben die Boote ab, packen kurz unser Gepäck um und nehmen ganz dekadent ein Taxi nach Mikkeli. Dort versorgen wir uns mit Souveniren und Leckereien für die Zugfahrt nach Helsinki. Dort erwartet uns ein Empfangskommittee aus Thereses Freunden und ziemlich nettes warmes Wetter. Leider haben wir nur die paar verbleibenden Abendstunden für die schöne Stadt, aber wir werden sicher noch einmal wieder kommen.

                                          Kommentar

                                          Lädt...
                                          X