[SE] Fahrradtour von Idre nach Trelleborg

Einklappen

Ankündigung

Einklappen
Keine Ankündigung bisher.
X
 
  • Filter
  • Zeit
  • Anzeigen
Alles löschen
neue Beiträge

  • codenascher

    Lebt im Forum
    • 30.06.2009
    • 5162
    • Privat

    • Meine Reisen

    #61
    AW: [SE] Fahrradtour von Idre nach Trelleborg

    Mensch Heiko, was für ein toller Bericht, wieder des Wetters, so schön!
    Drücke euch die Daumen, dass ihr doch noch ein paar Sommertage bekommt.

    Warum seid ihr eigentlich mit dem zweier Carbonreflex anstelle des dreiers unterwegs?

    Bin im Wald, kann sein das ich mich verspäte

    meine Weltkarte

    Kommentar


    • willo
      Administrator
      Administrator
      Lebt im Forum
      • 28.06.2008
      • 9799
      • Privat

      • Meine Reisen

      #62
      AW: [SE] Fahrradtour von Idre nach Trelleborg

      Zitat von codenascher Beitrag anzeigen
      Mensch Heiko, was für ein toller Bericht, wieder des Wetters, so schön!
      Drücke euch die Daumen, dass ihr doch noch ein paar Sommertage bekommt.

      Warum seid ihr eigentlich mit dem zweier Carbonreflex anstelle des dreiers unterwegs?
      Danke. Wann geht es bei euch los? Das dreier passt nicht in die Packtaschen.

      Viele Grüße,
      Heiko
      Meine Fotos ziehen um: http://500px.com/baryt/sets

      Kommentar


      • codenascher

        Lebt im Forum
        • 30.06.2009
        • 5162
        • Privat

        • Meine Reisen

        #63
        AW: [SE] Fahrradtour von Idre nach Trelleborg

        Am Donnerstag

        Bin im Wald, kann sein das ich mich verspäte

        meine Weltkarte

        Kommentar


        • Ditschi
          Freak

          Liebt das Forum
          • 20.07.2009
          • 13218
          • Privat

          • Meine Reisen

          #64
          AW: [SE] Fahrradtour von Idre nach Trelleborg

          Lese mit großem Interesse mit. Insbesondere die ansprechenden Zeltplätze am Wasser sind notiert. Radtouren haben ja den grundsätzlichen Nachteil, daß sie nur zivilisationsnah ausgeübt werden können. Man ist auf Straßen und Wege angewiesen. Schön zu sehen, daß es nicht nur über asphaltierte Straßen ging, sondern auch auf verschlungenen Pfaden durch einsame Landstriche. Einige Regionen, wie Vimmerby in Smaland, sind mir vertraut, wenn es auch lange her ist, daß wir mit den noch kleinen Kindern dort waren. Toll, wieder durch die Bilder an die Landschaft erinnert zu werden. Mit den Bildern kommen auch verloren geglaubte Gefühle und Stimmungen wieder hoch. Respekt vor der sportlichen Leistung. Und das Wetter..... Erinnert mich an Ronja, Räubertochter, die mit Birk einen ganzen nassen Sommer lang nur fror.
          Ditschi

          Kommentar


          • willo
            Administrator
            Administrator
            Lebt im Forum
            • 28.06.2008
            • 9799
            • Privat

            • Meine Reisen

            #65
            AW: [SE] Fahrradtour von Idre nach Trelleborg

            Danke für Dein Lob. Das mit der Zivilisationsnähe ist so eine Sache. Einerseits stimmt es schon und mindestens einmal am Tag hat man in der Regel eine Einkaufsmöglichkeit und Häuser und Autos sieht man mehrfach. Andererseits nehme zumindest ich die Landschaft ganz anders war als beim wandern. Finde ich beim Wandern z.b. Wald als superlangweilig, weil ich einfach keinen w
            Weitblick habe und ewig nur das gleiche sehe, finde ich Wald beim Radfahren meistens sehr schön, da er viel häufiger unterbrochen wird oder doch seine Gestalt verändert etc.
            Auch abdere Abschnitte die ich mit dem Rad super schön finde, wie z.b. zusammenhängende Kulturlandschaften, wären zu Fuß für mich eine Qual, da es einen halben Tag dauern würde die Gesamtkomposition zu erfassen. Das es dabei nicht durch absolute Abgeschiedenheit geht nehme ich dabei für mich in Kauf, wobei es nur wenig Regionen in der Welt geben dürfte in denen man auf 1500 km Strecke keine Zivilisation hat. Selbst meine endlosen Busfahrt en durch Sibirien wurden mindestens einmal pro Stunde durch Dörfer, Städte und Tankstellen unterbrochen.

            Morgen suchen wir aufgrund des Wetters sogar einmal eine Stadt auf um dort einen Ruhetag zu verbringen
            Ein Tag in der Natur bei Regen und Kälte ist uns dann doch zu langweilig zumal uns wenig nach sportlichen Aktivitäten ist...
            Meine Fotos ziehen um: http://500px.com/baryt/sets

            Kommentar


            • willo
              Administrator
              Administrator
              Lebt im Forum
              • 28.06.2008
              • 9799
              • Privat

              • Meine Reisen

              #66
              AW: [SE] Fahrradtour von Idre nach Trelleborg

              19.7. - Tag 17

              Da die Versorgungslage auf der heutigem Strecke erneut unklar ist lassen wir nichts anbrennen und während Kati das Zelt abbaut fahre ich zum örtlichen ICA Nära und warte geduldig auf Einlass. Wieder zurück auf dem Campingplatz, für ein Frühstück unterwegs ist es mal wieder zu kalt, sitzen wir auch schon im Aufenthaltsraum und trinken Starbucks Latte, essen Plätter mit Kondensmilch und schaufeln ein paar frische Brötchen in uns hinein.

              Wieder auf der Strecke geht es sehr bergig weiter und vor allem bläst uns ein kalter Gegenwind mit sehr starken Böen entgegen. Als der weg uns dann auch noch auf eine vielbefahrene Landstraße führt, halten wir nach nur 10 km einen ersten Kriegsrat ab. An einer Raststätte checken wir unsere Optionen und planen die nächsten 20 km völlig um. Weg von der Hauptstraße planen wir in gerader Strecke mitten durch die Landschaft den nächsten Ort auf der eigentlichen Strecke zu erreichen. Wir wissen nicht was uns erwartet, aber am ende werden wir sogar noch sieben bis acht Kilometer gegenüber den eigentlich veranschlagten fast 100 km sparen.



              Minuten später fahren wie auch schon auf einer kleinen Nebenstrecken durch die Landschaft. Sogar die Sonne zeugt sich ab und an und wir prüfen alle paar Kilometer mit dem Smartphone ob wir noch richtig fahren. Nach einiger Zeit verlassen wir die befestigte Straße auf einen gut befahrbaren Schotterweg durch wiesen und Äcker. Diesen verlassen wir bald darauf auf eine gröbere und nicht mehr ganz so gut fahrbare Piste durch einem dichten Wald. Hier gibt es richtig fiese Steigungen zu bewältigen und ich drehe mich öfter mal um um zu gucken ob Kati nicht etwas heimlich am schieben ist. Ich wünsche mir jedenfalls ab und an heimlich ein drittes Kettenblatt und gehe des öfteren aus dem Sattel um mehr Druck auf die Pedalen zu bringen. Nichts desto trotz sind wir uns einig, daß dieser Weg durch den Wald, gepaart mit etwas Sonne eine herrliche Kombination darstellt und sich einfach nur wie ein schöner Morgen anfühlt - das hatte ich vor Ort im Wiegetritt noch anders formulieren wollen...



              Als auch diese Piste in eine noch kleinere und noch gröbere, für Autos nicht mehr befahrbare, Piste übergeht wird das ganze endgültig zu einer Sportveranstaltung. Alle Anstiege werden im stehen genommen, ebenso wie die meisten Abfahrten, dazu wird auch noch ab und an die Bremse eingesetzt. Nichts desto trotz ist die Umgebung weiterhin sehenswert und wir entdecken einige alte Köhlerhütten und Steinbrüche am Wegesrand.



              Irgendwann verlassen wir den Wald und haben so nach 30 gefahrenen Kilometern schon 400 Höhenmeter gefahren, soviel wie eigentlich für den ganzen Tag geplant war. In einer kleinen Ortschaft entdecken wir vor eine Halle geschäftige Treiben und einige Stände. Es findet ein Kunsthandwerksmarkt vor der örtlichen Kunsthalle statt. Auch wenn uns das so gut wie nicht interessiert ist es schon erstaunlich, daß ein so kleines Dorf eine Kunsthalle hat. Immerhin gibt es ein Eis und ein Getränk bevor wir weiterfahren.





              Die nächsten Kilometer führen uns durch klassisches Smalland mit tiefen Wäldern und kleinen Seen. Dazwischen aber auch immer wieder knackige Anstiege, aber auch langezogenen Abfahrten, die wir leider nur halb genießen können, da es mal wieder empfindlich kalt geworden ist und wir so seit einiger Zeit wieder in langen Klamotten fahren. Trotzdem können wir nicht wirklich klagen, erstmal in Fahrt können wir die Landschaft wirklich genießen, jedoch wird es von Tag zu Tag schwieriger sie erneut zu beschreiben. Auch wenn es wirklich wunderschön hier ist, in Worte gefasst bleiben es irgendwann einfach nur Wälder, Wiesen und kleine rote Häuser, garniert mit Seen und Flüssen in allerlei Kombinationen. Auch das Fotografieren wird jeden Tag herausfordernder, da ich mehr und mehr das Gefühl habe schon jede Art von Weg, vor jeder Art von Landschaft, mir und ohne Kati abgelichtet zu haben.



              Als wir uns an einem winzigen Supermarkt das nächste Getränk gönnen - ich glaube meine 1.5 Liter Wasser am Rad habe ich so gut wie noch nie angerührt, schmecken auch nach Plastik - sehe ich zum wiederholten Mal in den letzten Tagen einen Hinweis auf eine Draisinenfahrt in der Nähe. Während ich darüber nachdenke warum jedes zweite Dorf hier eine derartige Attraktion aufzuweisen hat, sehe ich plötzlich direkt hinter dem Parkplatz auf dem wir stehen ein eben solches Gefährt vorbeifahren. Ich gucke mir das ganze aus der nähe an und werde auf einer Tafel darüber aufgeklärt, daß es sich um die längste Schmalspureisenbahn Schwedens handelt, die noch bis 1984 in Betrieb war und deren Strecke über 100 km lang ist. Es handelte sich also immer um die selbe Attraktion.



              Etwas ungewöhnlich ist auf jeden Fall die Destination, erneut von Torres Liste, auf deren Grund wir heute Abend unser Zelt aufgeschlagen haben. Es handelt sich um einen Golfplatz der auch begrenzte Campingmöglichkeiten anbietet. Wir bauen unser Zelt direkt neben der Driving Range auf und stellen schnell fest, daß es neben Duschen auch noch eine kleine Küche gibt - es ist also alles vorhanden und dass für den rekordverdächtigen Betrag von 75 SEK.

              Trotzdem verschmähen wir nach Nutzung der Dusche die Küche und gehen in das winzige Dorf. Hier soll es laut des Golfplatzwartes ein richtig gutes Restaurant welches ausdrücklich kein Imbiss sei geben. Da Kati und ich einen Faible für derartige Lokalitäten haben und immer an neuem interessiert sind werfen wir uns in Schale, also schwarze Softshell und grüne Regenjacke und machen uns auf den Weg.

              Nach kurzer Zeit finden wir das lokal und sind tatsächlich erstaunt ein richtiges Restaurant vorzufinden. Die Tische sind weiss eingedeckt und Weingläser und Silberbesteck runden den gehobenen Eindruck ab. Leicht geschmälert wird dieser durch Speisekarten direkt aus dem Tintenstrahldrucker und einfach zusammengetackert. Immerhin gibt es fünf verschiedene Menüs und zu jedem Gang eine Weinempfehlung - nicht schlecht. Der Rest ist dann aber eher gewollt als gekonnt - ich erspare eine Restaurantkritik und hole das nach wenn wir endlich unser Real Turmat essen - und schließe damit ab, daß das Essen vorzüglich geschmeckt hat.



              Wieder am Zelt angekommen staunen wir nicht schlecht als neben uns ein alter Traktor stoppt und der Fahrer abschließend ein Zelt aufbaut. Ich werde ihn gleich mal zum Hintergrund seiner Reise befragen, irgendwo hatte ich mal was über einen Bauern der zum Nordkap wollte gelesen...
              Meine Fotos ziehen um: http://500px.com/baryt/sets

              Kommentar


              • willo
                Administrator
                Administrator
                Lebt im Forum
                • 28.06.2008
                • 9799
                • Privat

                • Meine Reisen

                #67
                AW: [SE] Fahrradtour von Idre nach Trelleborg

                Nachtrag:

                Der Traktorfahrer ist tatsächlich aus Deutschland, aber nicht auf dem Weg zum Nordkap und auch gar kein Landwirt. Es handelt sich vielmehr um eine Überführungsfahrt von Plön zum neu erworbenen Ferienhaus in Smalland. Dort braucht man zwar keinen Traktor, aber wer schon immer mal einen alten Hanomag besitzen und vor allem fahren wollte, braucht wohl auch keinen echten Grund...

                Meine Fotos ziehen um: http://500px.com/baryt/sets

                Kommentar


                • willo
                  Administrator
                  Administrator
                  Lebt im Forum
                  • 28.06.2008
                  • 9799
                  • Privat

                  • Meine Reisen

                  #68
                  AW: [SE] Fahrradtour von Idre nach Trelleborg

                  20.7. - Tag 18

                  Als wir heute morgen sehr zeitig aufstehen um möglichst um acht schon auf der Strecke zu sein, denken wir permanent an den Plan B den wir gestern Abend geschmiedet und immer wieder überprüft und durchgegangen sind. Das es heute gleich beim aufstehen regnet und sehr kalt ist bestärkt uns nur noch weiter, aber immer der Reihe nach...

                  Als wir im aus der Dusche treten sind schon die ersten Golfer auf dem Platz und üben Abschläge im Regen - wem's gefällt. Als wir abgebaut haben und losfahren wollen hört es auf zu regnen und auch der Traktorfahrer baut sein Zelt ab. Wir verabschieden uns noch mit einem kleinen Pläuschchen und fahren dann zügig los. Heute fahren wir nicht slawisch den Sverigeleden, sondern haben die Strecke etwas umgestaltet um den See Asnen 20 km früher und an einer anderen Stelle zu erreichen als geplant. Nach kurzer Zeit geht es wieder durch Wald und Flur auf für Autos gänzlich gesperrten Wegen. Wir haben ständig Angst dass es die auf unserer Karte angezeigten Strecken nicht mehr gibt, da sie zum Teil so zugewachsen sind, daß man sie kaum noch erkennen kann.



                  Landschaftlich ist das ganze wieder recht schön und ich überlege ob es möglich wäre eine längere Distanz durch Schweden nur auf solchen strecken zurückzulegen und dann wild zu Campen. Bei echtem Sommerwetter und mit dem Mountainbike wäre so ein echter Bikepackingtrip nach amerikanischen Vorbild auch in Europa möglich. Aber hier und heute geht es erstmal in die nächste Kleinstadt um nach 30 km an einem Supermarkt ein schnelles Frühstück einzunehmen. Es regnet mittlerweile stark und wir fahren schon eine Weile in voller Regenmontur. Es ist jetzt halb zehn Ende Juli und das Thermometer an der Wand gegenüber zeigt 11 Grad.





                  Die nächsten 20 Kilometer führen uns zum zweiten mal in den letzten 1500 km in eine größere Stadt. Da wir in Växjö nichts zu erledigen haben passieren wir es am Stadtrand über ein System aus schönen Radwegen durch Parks und kleine Wohngebiet mit gepflegten Vorgärten. Nach kurzer Zeit lassen wir Växjö so hinter uns und fahren wieder ein Stück auf dem Sverigeleden Richtung Torne am See Asnen.





                  Das Stück nach Torne ist wieder mal wunderschön und auch das Wetter ist gerade mal trocken. Die Wolken sind allerdings dunkelgrau bis bedrohlich schwarz. Statt kleiner roter Wohnhäuser im grünen geht dieses Stück hauptsächlich an sehr großen, aber nicht minder schönen, Gehöften vorbei die alle paar Kilometer in der abwechslungsreichen Kulturlandschaft stehen. Das Fahren macht richtig Spaß und wir kommen sehr gut voran. Nur an Pausen ist aufgrund der Kälte kaum zu denken.





                  So kommt es das wir gegen Mittag schon die 80 km voll haben und in Torne einrollen. Der große und mit seinen Ausläufern tief in die Landschaft reichende See Asnen zieht uns schon beim ersten Anblick in seinen Bann. Vereinzelt sehen wir schwer bepackt Kanus auf dem See und einige Angler am Ufer. Wir halten an einem ICA, für den auch seit einigen Jahrzehnten die zeit still stehen zu scheint und kaufen ein Getränk. Auf die Frage nach einem Restaurant wird mit der Ortschaft Ryd geantwortet die ungefähr 25 km weiter südlich ist. So kaufen wir noch eine Packung Marabou Cookies, die innen so weich sind wie frisch gebacken, ein und beratschlagen vor dem laden wie es weitergeht. Wir können entweder noch 25 km wie geplant nach Urshult am Ufer des Asnen fahren und dort Campen und den langsam wirklich benötigten Ruhetag verbringen, oder eben unseren Plan B aktivieren. Dieser sieht vor noch weitere 70 km nach Süden zu fahren, nämlich bis nach Karlshamn am der Ostseeküste, einer recht kleinen Ortschaft die aber zumindest als Stadt bezeichnet werden kann und auch bei schlechtem Wetter etwas zu bieten haben sollte. Urshult hätte den Vorteil inmitten wunderschöner Natur zu liegen und man könnte den Ruhetag mit angeln und Kanufahren verbringen. Schwierige Entscheidung, zumal 150 km Radfahren am einem Tag auch kein Pappenstiel für uns sind und wir unsere Beine von. Den letzten Etappen mit ihren nicht wenigen Höhenmetern deutlich spüren. Den Ausschlag gibt letztendlich der erneut einsetzende Regen und das schöne Hotel was ich über eine App direkt am Hafen buchen kann.





                  Also geht es weiter auf dem wohl unbekanntesten Fernradweg Schwedens, zumindest findet man im Internet so gut wie keine Berichte oder ähnliches, dem Banvall Leden. Dieser Weg ist eine 250 km lange alte Bahntrasse die direkt nach Karlshamn führt und hier in Torne irgendwo langführen muss. Unser Plan sieht vor, daß eine alte Bahntrasse so gut wie keine Höhenmeter hat und auch autofrei sein sollte. Genau richtig also für ein schönes Naturerlebnis am Nachmittag.



                  Schnell ist der Weg gefunden und die ersten 20 km stellen landschaftlich alles in den Schatten was wir bisher so gesehen haben. Es ist als führe man durch eine Kurzzusammenfassung der Landschaften Schwedens auf schnurgerader, gut zu fahrender Strecke - Auto und Menschenfrei. Besonders die wunderschönen Panoramablicke über den Asnen ziehen uns in ihren Bann und überall am Rand gibt es Schutzhütten für Radler und Kanuten. Bei besserem Wetter würden wir hier definitiv eine Nacht verbringen.





                  Auf dem Weg sehe ich irgendwann aus dem Augenwinkel ein größeres Tier entlangwatscheln. Ich denke an einen Molch und fahre zurück an die Stelle. So ein Tier habe ich noch nie gesehen. Es handelt sich definitiv um ein Insekt und ist 5-7 cm lang. Irgendwie sieht es aus wie eine Libellenlarve, allerdings ohne die Fangmaske und vor allem habe ich noch nie gehört, daß sich diese Tiere an Land bewegen können. Sachdienliche Hinweise werden gerne entgegen genommen.





                  Dieser Radweg ist ein wirklicher Geheimtipp und eignet sich auch für eine Tour die nur wenige Etappen umfassen soll oder mit Kindern geplant ist. Es gibt ständig was zu sehen oder anzuhalten. Auch gibt es noch viele Überbleibsel aus der Zeit des Bahnbetriebes, wie Bahnhöfe, Gleisanlagen oder ganze Züge.





                  Als wir langsam das Asnen Gebiet verlassen und an unsere Cookies im Rucksack denken haben wir nach 105 km auch schon Ryd erreicht, in dem es ja angeblich ein Restaurant geben soll. Das Restaurant ist schnell gefunden und entpuppt sich als das typische schwedische Döner-Pizza Gemisch in dem auf den meisten Pizzen auch gleich Dönerfleisch als Belag trohnt. Ich finde es insbesondere in Anbetracht meines Hungers angemessen lecker und so machen wir die erste längere Rast des Tages.







                  So gestärkt machen wir uns an die letzten 45 km des Tages. Wie zur Bestätigung unseres Planes wird das Wetter jetzt deutlich besser und wir haben bald viele blaue stellen am Himmel und es werden immerhin frühlingshafte 19 Grad. Der Weg ist absolut super und mal führt er als tief in den Fels gesprengte Schlucht durch die Landschaft, mal auch durch tiefen Wald. Immer leicht abschüssig und seit Ryd auch auf perfektem Belag. Als nächstes Highlight führt der Weg einige Kilometer neben dem legendären Lachsfluß Mörrum entlang. Der Fluß ist hier recht breit und hat eine schnelle Strömung. Ich mache viele Fotos und die zeit vergeht wie im Flug.







                  Nach einigen Kilometern durch eine offene Kulturlandschaft kommen die ersten Häuser von Karlshamn in Sicht. Wir machen wenige Kilometer vor dem Ziel noch eine letzte pause auf einer Bank am Fluß um wenigstens ein paar Cookies zu essen und beobachten ein kleines Mädchen mit ihrem Opa beim angeln. Als irgendwann die Oma mit ein paar Bier, Salami und etwas Süßkram dazukommt und sehnsüchtig in Richtung Bank blickt verabschieden wir uns und fahren 20 Minuten in Karlshamn ein. Unser Hotel liegt direkt an der Ostsee am Anfang der kleinen Innenstadt und wir checken umgehend ein. Obwohl das Hotel einen relativ luxuriösen Eindruck macht, ist man auf Radler vorbereitet und wir können unsere Räder in einem separaten Raum anschließen. Nach ausgiebig Duschen und Körperpflege essen wir in einem wirklich guten Thai Restaurant welches Fusion-Food aus thailändischen Spezialitäten mit Einflüssen aus der schwedischen Küche anbietet. Wir finden, daß wir uns das verdient haben und freuen uns auf den morgigen Tag ohne Radfahren.

                  Obwohl wir unsere Gesamtroute durch die heutige Aktion um 30 km verlängert haben, sind unsere Restkilometer durch die heutigen 150 km sogar etwas weniger als geplant. Wir werden also am Mittwoch die Ostseeküste entlang radeln und irgendwo zwischen Ahus und Kivik unser Zelt aufschlagen um dann am Donnerstag nach Löderup zu fahren wo wir am Freitag erneut einen Ruhetag haben werden - laut Vorhersage sogar bei prallen Sonnenschein, schön wär's!
                  Zuletzt geändert von willo; 21.07.2015, 07:03.
                  Meine Fotos ziehen um: http://500px.com/baryt/sets

                  Kommentar


                  • HaegarHH

                    Alter Hase
                    • 19.10.2009
                    • 2925
                    • Privat

                    • Meine Reisen

                    #69
                    AW: [SE] Fahrradtour von Idre nach Trelleborg

                    Sehr schöner Reisebericht und tolle Tour , auch wenn Euch das Wetter echt übel mitspielt

                    Zitat von willo Beitrag anzeigen
                    Also geht es weiter auf dem wohl unbekanntesten Fernradweg Schwedens, zumindest findet man im Internet so gut wie keine Berichte oder ähnliches, dem Banvall Leden. Dieser Weg ist eine 250 km lange alte Bahntrasse die direkt nach Karlshamn führt und hier in Torne irgendwo langführen muss.
                    Also ich habe 2011 schon einen kleinen Teil davon befahren

                    bzw. bin ich mir nicht sicher, ob der Ljungby - Bolmen Marschen Bannvallsleden Teil Eures Bannvallsleden ist.

                    Btw. ca. 10-15km hinter dem Schild habe ich mich völlig verfranzt bzw. stimmten auf einmal Karte und Realität gar nicht mehr zusammen … bis ich dann irgendwann feststellte, dass ich auf einem vormals streng geheimen Natoflugfeld gelandet war, weshalb (angeblich) die Karte "angepasst" wurden. Mittlerweile wurde es als geheimer, privat betriebener Sturmbruch-Holz-Lagerplatz genutzt und meine "Flucht" daraus wäre wieder eine andere Geschichte.

                    Euch noch eine schöne Fahrt und hoffentlich sonniges Wetter.
                    Aktuelle Bilder von unterwegs … kommindiepuschen auf Instagram

                    Kommentar


                    • willo
                      Administrator
                      Administrator
                      Lebt im Forum
                      • 28.06.2008
                      • 9799
                      • Privat

                      • Meine Reisen

                      #70
                      AW: [SE] Fahrradtour von Idre nach Trelleborg

                      Hallo Haegar,

                      Ja, das ist der selbe Radweg, wenngleich auch ein anderer Abschnitt. War euer Abschnitt auch so schön?

                      Der Weg hat auch eine Website http://www.banvallsleden.se/ die allerdings den Fokus eher auf Eisenbahn als auf Radfahren legt. Deine Story hört sich sehr interessant an, schreib doch mal einen kleinen Bericht.
                      Meine Fotos ziehen um: http://500px.com/baryt/sets

                      Kommentar


                      • windriver
                        Moderator
                        Fuchs
                        • 25.11.2014
                        • 2049
                        • Privat

                        • Meine Reisen

                        #71
                        AW: [SE] Fahrradtour von Idre nach Trelleborg

                        Hi , bei dem ominösen Tier müsste es sich um eine Gelbrandkäferlarve handeln.
                        MfG , windriver

                        Kommentar


                        • willo
                          Administrator
                          Administrator
                          Lebt im Forum
                          • 28.06.2008
                          • 9799
                          • Privat

                          • Meine Reisen

                          #72
                          AW: [SE] Fahrradtour von Idre nach Trelleborg

                          Zitat von windriver Beitrag anzeigen
                          Hi , bei dem ominösen Tier müsste es sich um eine Gelbrandkäferlarve handeln.
                          MfG , windriver
                          Zumindest vom Fotovergleich her, kommt das sehr gut hin. Ansonsten wurde noch Waffenfliege vorgeschlagen.

                          Vielen Dank,
                          Heiko
                          Meine Fotos ziehen um: http://500px.com/baryt/sets

                          Kommentar


                          • willo
                            Administrator
                            Administrator
                            Lebt im Forum
                            • 28.06.2008
                            • 9799
                            • Privat

                            • Meine Reisen

                            #73
                            AW: [SE] Fahrradtour von Idre nach Trelleborg

                            22.7. - Tag 20

                            Den gestrigen Ruhetag in Karlshamn anstelle von in der Wildnis zu verbringen war eine gute eine gute Entscheidung - es hat fast den ganzen Tag geregnet und War sehr kalt. Außer schlafen und essen haben wir dementsprechend nicht viel gemacht.

                            Heute standen dann 100 km bis Kivik auf dem Programm, allerdings konnten wir von einer echten Flachetappe ausgehen. Dementsprechend motiviert verlassen wir nach einem opulenten Frühstück vom Buffet das Hotel. Der Wetterbericht lag mal wieder daneben und statt Sonne mit leichter Bewölkung erwartete uns ein komplett dunkelgrauer Himmel, aber dafür War es mit 19 Grad schon morgens angenehm warm.

                            Die heutige stecke führte uns die ganze Zeit in der Nähe der Küste entlang und nur selten waren wir mehr als einen Kilometer von der Ostsee entfernt. Die Strecke haben wir uns selbst aus ausgewiesenen Radwegen und Nebenstraßen zusammengebaut und haben sie dann nach Komoot übertragen, welches uns den heutigen Tag über mit seinen Kommentaren aus der Lenker-Tasche auf dem richtigen Weg hielt.

                            Die ersten Kilometer führen uns durch riesige Kartoffel- und Getreidefelder die dieses Jahr noch ein paar Wochen bis zur Ernte brauchen werden. Trotz eines leichten Gegenwind es kommen wir gut voran und erfreuen uns an der Landschaft, Autos begegnen uns so gut wie gar nicht, dafür treffen wir hier im Süden umso mehr Tourenradler.



                            Nach 50 km machen wir einen ersten Stopp und gönnen uns ein kaltes Getränk und essen einen Cookie an einer idyllischen Badestelle an der Ostsee. Hier ist es wirklich schön. Das muss sich auch das Pärchen gedacht haben was hinter einem großen Felsen in Bademänteln am Anfang des Steges sitzt und bei unserem Auftauchen sofort die verstreuten Bikiniteile einsammelt und ins Auto springt...



                            Als wir nach 80 km gegen Mittag eine weitere Pause in Ahus machen wird das Wetter schlagartig besser. Der Himmel hat mehr blau als grau und mit 24 Grad schliddern wir nur haarscharf an unserem zweiten offiziellen Sommertag vorbei. Uns gefällt es trotzdem und wir machen eine längere Pause mit einem kleinen Imbiss zur Stärkung bevor wir Richtung Kivik weiterfahren.





                            Die nächsten 25 km sind so wie wir uns die ganze Tour erhofft hatten. Wir radeln bei schönem Sommerwetter durch eine interessante Landschaft ohne auf Autos zu treffen. Fahren wir die ersten Kilometer noch auf dem Schnugglerfahrt durch die typische südschwedische Heide- und Dünenlandschaft, ändert sich diese schon bald zu einem ausgedehnten Grasland. Wir überqueren den Fluss Helge Å und dann passiert es auch schon. Nach gut 1700 km Verfahren wir uns zum ersten mal. An einem Campingplatz führte der weg nur nach rechts, obwohl Komoot uns mehrfach zum geradeausfahren nötigen wollte. Mangels Alternativen ignorierten wir das und fuhren einfach weiter. Irgendwann kam uns das dauernde Generve und die Aufforderung zum umdrehen komisch vor und wir guckten uns das ganze auf der Karte an - und tatsächlich, die aktuelle Straße wird uns nicht nach Kivik führen. Nun heißt es also einige Kilometer wieder zurück fahren und nachsehen wo wir den Pfad der Tugend wohl verlassen haben.





                            Wieder stehen wir an der Kreuzung wo es geradeaus auf einen Campingplatz geht und links die Straße mit einem Gatter und vielen Schilden gesperrt ist. Beim genauen hinsehen sagen die Schilder aus, daß der komplette Küstenstreifen den wir durchqueren soll militärisches Sperrgebiet ist und hier mit scharfer Munition geschossen wird, außer im Juli. Wir öffnen also das Gatter und fahren über das Gelände. Trotz Falschirmspringern aus Blech mit Einschusslöchern die in Bäumen hängen und Häuserattrappen die ebenfalls schon mehrfach unter Feuer standen ist das Gelände recht schön. Überall laufen Pferde und Schafe rum und nach wenigen Kilometern erreichen wir sogar einen Reiterhof der komplett in der Hand von kleinen Mädchen nebst ihrer Mütter zu sein scheint. Im angeschlossenen Café erstehen wir noch ein paar Getränke und ein Eis was wir in der schönen Umgebung zwischen Pferden und glücklichen Kindern verzehren.







                            Wenige Minuten später haben wir das Gelände verlassen und finden uns zwischen endlosen Obstplantagen wieder - Kivik kann also nicht mehr weit sein. Leider ist Kivik auf einer Art Steilküste angesiedelt und wir müssen dann doch noch einige Rampen nehmen bevor wir den Campingplatz erreichen. Zu unserem Erstaunen teilt man uns mit das der Platz vollständig belegt sei und man auch für das kleinste Zelt keinen Platz mehr habe. So etwas ist mir in meiner gesamten Schwedenzeit erst genau einmal passiert - vor 19 Jahren auf einer Radtour in Kivik, damals haben wir uns allerdings nicht abwimmeln lassen und einfach unser Zelt aufgebaut und Do gezsn als würden wir nichts verstehen. Heute sind wir minimal gesitteter und nachdem wir nochmal lautstark dagegen protestiert haben unmotorisierte Reisende einfach abzuweisen, fahren weiter Richtung Simrisham.



                            Nach insgesamt 130 km kommen wir auf dem Campingplatz Tobiasvik an, den ich noch von diversen anderen Reisen als absoluten Albtraum kenne. Manche Dinge ändern sich halt nie und so bauen wir kurze Zeit später unser Zelt am Rande des eigentlichen Campingplatzes auf einer extrem unebenen, ungemähten Wiese auf. Der eigentliche Platz ist gigantisch groß und ohne jegliche Trennung stehen hier Wohnmobil neben Wohnmobil wie auf einem riesigen Parkplatz. Für unseren gesamten Bereich gibt es genau zwei duschen aus denen aber nur kaltes Wasser kommt, da der Münzautomat defekt ist. Wir zahlen hier 150 SEK fürs Wildcampen in schlechter Umgebung mit einer Menge von Wohnmobiltouristen. Allerdings stört uns das an einem Tag wie heute nicht besonders und wir verziehen uns mit einem Bier an den fast leeren Strand - Wohnmobilfahrer sitzen den ganzen Tag auf Klappstühlen direkt vor ihrem Gefährt und stehen nur auf um am Wohnmobil herumzuputzen - und genießen die Abendsonne.

                            Ein wirklich schöner Tag mit zwar recht langer Fahrstrecke die aber dank fehlender Höhenmeter schnell bewältigt war. Ganz besonders freuen wir uns darauf, morgen bei hoffentlich dem selben Wetter nach nur einer winzigen Etappe den wunderschönen Strand von Löderup zu erreichen. Hier können wir direkt in den Dünen zelten und endlich unser durch halb Schweden gefahrenes Real Turmat genießen.
                            Meine Fotos ziehen um: http://500px.com/baryt/sets

                            Kommentar


                            • willo
                              Administrator
                              Administrator
                              Lebt im Forum
                              • 28.06.2008
                              • 9799
                              • Privat

                              • Meine Reisen

                              #74
                              AW: [SE] Fahrradtour von Idre nach Trelleborg

                              23.7. - Tag 21

                              Aufgrund der nur sehr kurzen Etappe heute schlafen wir erstmal aus und laufen dann ca 1 km über dem Campingplatz bis wir eine funktionierende dusche gefunden haben. Das Wetter sieht vielversprechend aus, obwohl es mindestens fünf Grad kälter ist als gestern. Zuerst fahren wie über einen Sandweg direkt an der Küste nach Simrisham rein um uns um ein Frühstück zu kümmern.



                              Simrisham selbst ist recht schön anzusehen und hat sich noch etwas von dem Charme des einstigen Fischerdorfes bewahrt. In einem kleinen Café nehmen wir auf der Terasse unser Frühstück zu uns und beobachten das rege treiben in der Innenstadt. So gestärkt geht es weiter in Richtung Skillinge.



                              Die folgenden 15 km sind wunderschön. Ohne Karte und Navigation schlagen wir uns einfach auf engen Pfaden und kleinen Straßen immer direkt an der Ostsee lang. Die Küste ist hier fast vollständig bebaut, allerdings fügen sich die schönen Ferienhäuser sehr gut in die Landschaft ein und stören uns überhaupt nicht.



                              Als wir Skillinge am Mittag erreichen, fahren wir direkt in den kleinen Fischerhafen ein. Neben diversen Kuttern liegen hier einige schöne alte Traditipnssegler die ich mir ausführlich anschaue. In einem winzigen Lanthandel gibt es noch ein kaltes Getränk für uns und weiter geht es Richtung Sandhammern.



                              Mittlerweile weht ein starker kalter Wind aus der Gegenrichtung und wir kommen nur mühsam voran. Bei erst bester Gelegenheit verlassen wir die Strasse und versuchen erneut dichter an der Küste, die etwas bewaldet ist unser Glück. Wir fahren immer kleinere Wege und Gassen und müssen das ein oder andere Mal umdrehen da der Weg am letzten Ferienhaus einfach endet.



                              Nach einigen Kilometern fahren wir in das Naturschutzgebiet Sandhammern ein und setzen unseren Weg auf schmalen, unebenen Waldwegen fort. Auch diese werden immer kleiner und das befahren immer abenteuerlicher. Irgendwann stecken wir auch hiervon einer Sackgasse. Doch statt umzugehen schieben wir unsere Räder über ein paar Dünen in Richtung Strand. Der Strand hier ist einer der schönsten die ich kenne und kann locker mit weit entfernten zielen aus Übersee mithalten - auch wenn die Sonne scheint können Luft- und vor allem Wassertemperatur dies leider nicht. An Baden ist für uns bei 15 Grad Wassertemperatur jedenfalls nicht zu denken und auch die Luft ist im Schatten nicht viel wärmer.



                              Als wir den Strand und etwas Sonne lange genug genossen haben, fahren wir einen sehr engen Singletrail parallel zur Küste in Richtung Löderup weiter. Einige Male müssen wir wegen des weichen Sandes schieben oder uns durch dichtes Gestrüpp zwängen.



                              Gegen 15 Uhr erreichen wir den Campingplatz von Löderup. Auf diesem Campingplatz War ich in den letzten 20 Jahren Schweden sicher am häufigsten und trotz der starken Veränderungen ist es immer noch sehr schön hier. Auch wenn im Gegensatz zu früher kaum noch Zelte stehen und auch dieser Platz fest in der Hand von Dauercampern und Wohnmobilen ist, finden wir einen schönen Platz für unser Zelt direkt in den Dünen.



                              Den Rest des Tages verbringen wir mit Minigolf und am Strand rumgammeln. Leider wird der Wind immer kälter und wir müssen den Strand irgendwann verlassen. Immerhin kochen wir uns heute ganz outdoorlike auf dem Gaskocher unsere beiden Real Turmat.



                              Morgen geht es nach Trelleborg und bevor wir am Samstag die Fähre nehmen werden wir den Tag in Malmö verbringen, da es den gesamten Samstag stark regnen und gewittern soll.

                              Meine Fotos ziehen um: http://500px.com/baryt/sets

                              Kommentar


                              • willo
                                Administrator
                                Administrator
                                Lebt im Forum
                                • 28.06.2008
                                • 9799
                                • Privat

                                • Meine Reisen

                                #75
                                AW: [SE] Fahrradtour von Idre nach Trelleborg

                                24.7. - Tag 23

                                Durch Meeresrauschen und Sonne auf unserem Zelt geweckt, stehen wir recht früh auf und packen unsere Sachen. Gegen neun verlassen wir Löderup an einem kalten, aber sonnigen Morgen. Den Berg direkt hinter dem Campingplatz habe ich schon häufig mit dem Rad bezwungen, aber es ist jedes mal wieder ein Erlebnis - er ist wirklich steil.





                                Einige Hügel und Schöne Aussichten über geschwungene grüne Landschaften und alte Bauernhäuser später rollen wir nach Kaseberga ein. In diesem winzigen ehemaligen Fischerdorf wollen wir unser Frühstück einnehmen. Genauer gesagt in der Fischräucherei direkt am Hafen, die dich in dem 19 Jahren in denen ich die kenne kaum verändert hat. Verändert hat sich allerdings die Umgebung. Jedes Haus am Ufer wurde in den letzten Jahren zu einem Café oder Restaurant umgebaut, einige davon im trendigen Launge Ambiente. Mittlerweile besuchen sogar Reisebusse voller Senioren den Ort und im Hafen liegen keine Fischerboote mehr, sondern nur noch Charteryachten. Trotzdem warten wir geduldig auf die Öffnung der Räucherei um Punkt zehn und ziehen als erste eine Wartenummer. Wir kaufen geneigten Lachs, eine Makrele, etwas Heilbutt und ein paar Soßen. Kati organisiert in der Bäckerei nebenan noch ein frisch gebackenes Brot und bald darauf verzehren wir dieses wunderbare Frühstück auf einer der Bänke hoch über den Hafen.







                                Nachdem wir fertig gegessen haben fahren wir die Klippen noch ein paar steile Meter weiter hoch zum historischen Steinkreis von Ale Stenar. Hier schieben sich mittlerweile auch schon hunderte Touristen hoch und es gibt Werbung für Gleitschirmfliegen und allerlei esoterischen Unsinn. wir beobachten einige Zeit das emsigen Treiben der Gleitschirmflieger, die von hier aus zu Dutzenden zu Flügen über der Ostsee starten und setzen dann unseren Weg Richtung Ystad auf kleinen Nebenstraßen fort.





                                In Ystad spielen wir eine weitere Partie Minigolf und stärken uns mit einem Eis. Nach einer kurzen runde durch die Innenstadt lassen wir Ystad auch schon hinter uns und folgen ein letztes mal dem Sverigeleden. Landschaft und auch das Wetter zeigen sich nochmal von ihrer versöhnlichen Seite und wir haben eine richtig schöne Fahrt. Fast schon wehmütig rollen wir nach exakt 1800 km in Trelleborg ein und unsere Radreise endet auf dem lokalen Campingplatz, bevor wir uns morgen Abend auf die letzten sei Kilometer richtig Fähre begeben. Wir besorgen uns ausnahmsweise im örtlichen Riesensupermarkt einen fieser Einweggrills und grillen an unserem letzten Abend zwischen vielen anderen Radtouristen ein Stück Fleisch und gönnen uns zwei Sixpacks Bier. Morgen geht es dann nochmal nach Malmö wo wir Dauerregen und angekündigtes Unwetter überstehen wollen. Am späten Abend bringt uns dann die Fähre zurück nach Deutschland und wir werden nochmal die letzten 50 km zu unserem Auto radeln. Dann werde ich nochmal ein Fazit als Abschluss dieses Berichtes verfassen.



                                Da es erfahrungsgemäß in diesen Forum immer von Interesse ist, hier nochmal ein Blick auf meine Ausrüstung. Das Ziel War es, wie schon geschrieben, eine Radtour auf leichten Rädern mit minimalem Gepäck zu bestreiten. Dabei wollten wir aber immer die Möglichkeit bewahren auch einmal wild zu Campen oder längere zeit ohne Infrastruktur auszukommen.

                                Am Körper trage ich:

                                - ein paar Addidas Terrex Cross Radschuhe
                                - ein paar Odlo superdünne Radsocken
                                - eine Assos Radlerhose
                                - darüber eine Vaude Zip Radhose in kurz
                                - ein schnelltrocknendes Funktionsshirt
                                - ein Odlo Basecap in weiss gegen die Sonne



                                In der linken Tasche befindet sich:
                                - Isomatte Neoair
                                - Schlafsack WM Summerlite, der trotz manchmal nur 5 Grad nachts immer eher zu warm war
                                - Seidenilet von Decathlon, da mitbuchen unbekleidet schlafen kann und somit seltener waschen muss
                                - Waschsachen
                                - Zwei Boxershorts für Abends nach dem Fahren
                                - Ein paar weitere ultraleichte Odlo Socken, wäre nicht nötig gewesen, da das andere am nächsten Morgen immer trocken War
                                - Ein paar dickere Gore Bikewear Socken. Die habe ich immer abends getragen und manchmal an sehr kalten Tagen während der Fahrt
                                - Ein Baumwoll-Tshirt mit antibakterieller Behandlung für Abends und Ruhetage. Die Behandlung scheint zu funktionieren, habe das ashirt in drei Wochen nur einmal gewaschen
                                - Ein weiteres Funktionsshirt, wäre nicht nötig gewesen, da das andere morgens immer trocken war
                                - Eine ultradünne Windjacke von The North Face. Für mich eines der wichtigsten Kleidungsstücke der Tour. Die Jacke ist nicht aus Plastik und hat keine Membran. Hält trotzdem gut Wind ab und man schwitzt nicht darin. Habe die fast immer getragen. Wiegt keine 100 Gramm
                                - Eine TNF Apex Softshell. Sehr leicht uns hält etwas warm. Habe ich ausschließlich Abends getragen
                                - Eine Badeshorts
                                - Hosenbeine für die Radhose. Während der Fahrt selten getragen, abends immer
                                - Ein Handtuch

                                Im wasserdichten Sack auf den Taschen waren:

                                - Die Zeltstangen
                                - Eine Angel
                                - Köder
                                - Ab und zu ein paar Einkäufe
                                Der Sack War also fast leer und hätte ich keine Angel mitgenommen, wäre er zu Hause geblieben

                                In der rechten Packtaschen waren:
                                - Sonnenspray
                                - Sonnenbrille
                                - Regenhose von Haglöfs die ich auf der Fahrt gekauft habe
                                - Kurze Regenhose
                                - Ultradünne einlagige Marmot Regenjacke
                                - Ebook Reader
                                - Fahrradschloss
                                - Die absolut mangelhaften Vaude Regengamaschen die ich nach der Fahrt entsorge
                                - Das MSR Carbon Reflex Zelt

                                Am Rad befinden sich noch zwei kleine Tasche. In der einen befindet sich Flickzeug, Werkzeug, Öl, Lappen und Ersatzschlauch. In der anderen ein Multitool (unbenutzt) und die Kamera sowie Riegel und Antimückengel

                                Kocher, Gas, Geschirr und erste Hilfe waren bei Kati in den Taschen.
                                Meine Fotos ziehen um: http://500px.com/baryt/sets

                                Kommentar


                                • MichaelH
                                  Dauerbesucher
                                  • 13.10.2014
                                  • 630
                                  • Privat

                                  • Meine Reisen

                                  #76
                                  AW: [SE] Fahrradtour von Idre nach Trelleborg

                                  Danke für den Livebericht, hat echt Spaß gemacht da jeden Tag rein zu schauen.
                                  Die Tour sieht echt interessant aus.
                                  Wünsche euch noch eine gute und Stress freie Heimreise.

                                  Kommentar


                                  • hotdog
                                    Freak

                                    Liebt das Forum
                                    • 15.10.2007
                                    • 16106
                                    • Privat

                                    • Meine Reisen

                                    #77
                                    AW: [SE] Fahrradtour von Idre nach Trelleborg

                                    Wie? Schon zu Ende?
                                    Arrivederci, farewell, adieu, sayonara WAI! "Ja, wo läuft es denn? Wo läuft es denn hin?"

                                    Kommentar


                                    • willo
                                      Administrator
                                      Administrator
                                      Lebt im Forum
                                      • 28.06.2008
                                      • 9799
                                      • Privat

                                      • Meine Reisen

                                      #78
                                      AW: [SE] Fahrradtour von Idre nach Trelleborg

                                      Ja, leider. Jetzt sitzen wir auf dem Schiff und blicken voller Wehmut auf das Unwetter draußen :-)
                                      Ne, im Ernst - War schon sehr toll und schreit nach Wiederholung, mal gucken was nächstes Jahr ansteht.

                                      Auf jeden Fall müssen wir dieses Jahr nochmal ins Warme den Sommer nachholen. Planungen laufen schon...
                                      Meine Fotos ziehen um: http://500px.com/baryt/sets

                                      Kommentar


                                      • gargantula
                                        Erfahren
                                        • 09.12.2013
                                        • 222
                                        • Privat

                                        • Meine Reisen

                                        #79
                                        AW: [SE] Fahrradtour von Idre nach Trelleborg

                                        Schöner Bericht!
                                        “Perfektion ist nicht dann erreicht, wenn man nichts mehr hinzufügen, sondern wenn man nichts mehr weglassen kann.”

                                        (Antoine de Saint-Exupéry, französischer Schriftsteller, 1900 – 1944

                                        Kommentar


                                        • Outdoorfetischist
                                          Dauerbesucher
                                          • 13.12.2010
                                          • 927
                                          • Privat

                                          • Meine Reisen

                                          #80
                                          AW: [SE] Fahrradtour von Idre nach Trelleborg

                                          Schöner Reisebericht! Wie war für euch denn das lange Radeln auf den Rennrädern? Man sagt denen ja einen eher geringen Komfort im Vergleich zu sonst üblichen Tourenrädern nach... Habt ihr irgendwelche Modifikationen vorgenommen, um sie komfortabler zu machen?

                                          Tolle Radtaschen, übrigens!

                                          Kommentar

                                          Lädt...
                                          X