AW: [SE][NO] Gränsleden - ta det lugnt!
14.09. Sonne und Wind (Brynvatnet - Zeltplatz Skogvatnet)
Tatsächlich hatten wir heute einen sonnigen, wenn auch durch den Wind kalten Tag. Aber das hatte ich gestern nicht wirklich zu hoffen gewagt. Ich sprach im Kopf ein Dankgebet. Wir konnten unsere Wanderung also fortsetzen, juchu!
Eine Sache fand ich hier in Brynvatnet noch lustig. Das Klohäuschen lag etwas weiter hinten zwischen Bäumen, davor stand ein Schild 'Langlauf'. Irgendwie deplaziert. Als ich aber gestern abend im Dunkeln nochmal dorthin musste, und das Schild wie doof in meiner Lampe reflektierte, fragte ich mich, ob sie nicht einfach ein Schild fürs Klo wollten, und dieses war halt da.

Die Hütte am Morgen

Besagtes Klohäuschen mit Schild
Zum Müsli vernichtete ich alle noch vorhandenen Blaubeeren, ich wollte sie nicht noch einen Tag aufheben. Leider gab es später keine mehr, da musste ich am nächsten Tag mit Müsli ohne Blaubeeren leben. Geht auch. Die Hütte haben wir wie immer ordentlich verlassen. Holger kann den Anblick eines vernachlässigten Gasherdes selten ertragen, fast immer putzt er diesen und rundherum sehr sauber. Trotzdem ging es gegen 9:00 schon los.

Brücke unterhalb der Hütte

Ausblick in Hüttennähe, das Wasser ist aber der See Øver-Sørfjordvatnet und noch nicht der Fjord.

Ausblick in Hüttennähe, das Wasser ist aber der See Øver-Sørfjordvatnet und noch nicht der Fjord.
In der Planung hatte ich gesehen, dass die norwegische Karte sogar einen Weg Richtung Pauro eingetragen hatte. Meine weitere Recherche im Internet brachte mich zu unserem Forum, Otto hatte in einem Thread etwas zu diesem Weg geschrieben. Ja prima, damit war ich zufrieden und hatte noch weniger Bedenken, diesen Weg auch zu gehen.
Gleich vorne bei der Straße starteten wir einfach hoch Richtung Bergrücken. Einen Einstieg oder eine Markierung sahen wir nicht, aber es war ja klar, dass wir einfach nur bergan müssen. Der Blick zurück zum Fjord war klasse. Brynvatnet sah man leider nicht, dafür waren wir nicht genug auf der Kante. Irgendwann tauchten auch die von Otto beschriebenen Stangen auf, wir waren also richtig. Beim ersten 'Oben' angekommen gab es dann auch eine Pause - in der Sonne. Tatsächlich schien heute mehr oder weniger den ganzen Tag die Sonne, aber es wehte ein eiskalter Wind. Ach ja, Sonne - wir gingen ja gegen Osten - das hatten wir auch noch nie, dass die uns morgens blendete und die Wegsuche erschwerte. Das war aber auch nur kurz.

Blick zurück zum Fjord

Pausenblick Nordwest

Pausenblick nach Norden

Pausenblick in Laufrichtung, wir überlegten, wo wir hinten wohl über den Berg gehen würden.
Wir hielten uns beim Weitergehen mehr oder weniger an die Stangen, sie waren eine gute Orientierung. Der Weg läuft damit aber nicht ganz so wie eingezeichnet. Aber auch das hatte Otto schon erwähnt. Beim Weitergehen hatten wir dann auch einen schönen Blick zurück auf Brynvatnet und das Tal mit dem Fluss, der reinläuft. Bald war der erste See erreicht. Danach führten die Stangen einen sozusagen 'durch den Kessel', man kommt dicht an dem anderen See vorbei, furtet direkt darüber.
Dahinter war es unheimlich schön, viele Flüsse, die plätscherten. Es hätte auch nette Zeltplätze gegeben, aber wir wollten natürlich noch weiter heute. Nicht übertreiben mit "Ta det lugnt"! Die nächste Furt sah auf den ersten Blick etwas tiefer aus, war dann aber doch ganz einfach. Das Flussbett war aus Kies und es war immer eine flache Stelle zu finden. Wenn ich jetzt darüber nachdenke - wir haben dieses Jahr kein einziges Mal die Schuhe wechseln müssen, unsere Meindl/Hanwag waren immer ausreichend.
Danach ging es wieder bergan. Das Gelände war dabei nicht so einfach, deswegen lief der Weg ziemlich im Zickzack, manchmal ein bisschen schwieriger, aber eigentlich immer okay. Und dann war es Zeit für die nächste Pause. Der Blick zurück und gegenüber auf den Gletscher war toll - aber wir saßen voll im Wind, kalt war das! Also fiel die Pause recht kurz aus, weiter ging es.

Blick zurück zum Brynvatnet

Im 'Kessel', Blick nach 'unten'

Schön war es hier mit den Flüsschen!

Pausenblick zurück
Wir mussten noch ein Stück bergan. Die Markierungen wurden immer schwieriger zu finden, und so liefen wir ein Stück auf einem Felsband bergan, um dann festzustellen, diese Richtung war 'falsch'. Also zurück und suchen - ach - da soll es tatsächlich hoch gehen? Uff. Nun gut. Irgendwann waren wir auf komplizierte Weise wirklich oben angekommen und fragten uns, ob wir nicht sogar besser einen eigenen Weg gesucht hätten. Die Stangen verwirrten auch jetzt, die weitere Richtung war nicht so ganz klar, und Holger hatte dann die Schnauze voll. 'Wir wissen doch grob, wo wir hin wollen, wir gehen jetzt einfach.' Gesagt, getan. Es ging sich ganz gut, wir kontrollierten die grobe Richtung aber schon mit dem GPS. Spekulierten ein bisschen über diese Schutzhütte und sahen sie dann links von uns. Das war kein großer Umweg, dann gucken wir uns die doch mal an.
Auf dem Weg dorthin fanden wir auch die Stangen wieder. Die Schutzhütte war offen, im Hüttenbuch (von 1989) steht, dass sie das auch bleibt, solange sie sauber bleibt. Sie wurde errichtet für das Personal von AS Nordkraft. Damit erklärte sich uns auch, warum sie als Privat in der Karte steht, aber von Otto als Schutzhütte erwähnt wurde. Wir überlegten ganz kurz, ob wir sogar hier bleiben wollten, aber das Wetter war gut, ich war noch fit genug, da wollten wir noch ein Stückchen weiter.
In unsere Laufrichtung sah man eine große Schlucht. Da dachte ich mir 'Prima, dass wir die Stangen wiedergefunden haben.' Das war ein Satz mit x. Die Stangen führten geradewegs runter zur Schlucht - und dann sahen wir keine weitere Markierung mehr. Wir hatten dann wieder die Schnauze voll, wir suchen unseren eigenen Weg. Da man auf der anderen Seite eine Möglichkeit sah, an einem Bach entlang wieder aus der Schlucht auszusteigen, suchten wir auf unserer Seite einen Weg für runter. Gab es auch, damit hatten wir diese Schlucht immerhin gut abgehakt.

Die Schutzhütte von AS Nordkraft

Blick von der Hütte Richtung Schlucht

Blick von der Hütte Richtung Nord(west)
Wir suchten also unseren eigenen Weg Richtung Skogvatnet und das klappte ganz gut. Klar, durch Felsen, Miniseen und kleine Schluchten mussten wir hier schon ein bisschen Zickzack laufen, aber wir waren mit der Wegfindung zufrieden. Und kamen dann tatsächlich an der perfekten Stelle am See an. Hier lag ein großer Stein (immer praktisch), eine schöne, flache Stelle daneben, nehmen wir! Das Zelt war schnell aufgestellt.

Auf dem Weg zum Skogvatnet, weit ist es jetzt nicht mehr.
Als erstes musste ich eine Kleinigkeit essen, während der dritten Pause bei der Hütte hatten wir das Essen vergessen. Mein Körper meckerte, er sei unterversorgt. Danach meine Suche nach Blaubeeren war leider nicht erfolgreich, ganze zwei Beerchen fand ich. Die wenigen Blaubeerpflanzen, die hier wuchsen, waren alle schon leer. Nachdem das Zelt eingeräumt war und wir so schön da lagen, draußen war es kalt und windig, war das Waschen doch eine große Überwindung. Aber wir haben es geschafft, und wie immer fühlten wir uns danach so richtig gut.
Während des Tagebuchschreibens bekam ich einen Krampf im Fuß, das ist ja mal eklig. Meine Schmerzensschreie kommentierte Holger allerdings nur mit "Hier hört uns keiner." Abendroutine: Abendessen, Snacks, nochmal raus zum Zähneputzen, verarzten, Fußmassage, schlafen.

Zeltplatz Skogvatnet
14.09. Sonne und Wind (Brynvatnet - Zeltplatz Skogvatnet)
Tatsächlich hatten wir heute einen sonnigen, wenn auch durch den Wind kalten Tag. Aber das hatte ich gestern nicht wirklich zu hoffen gewagt. Ich sprach im Kopf ein Dankgebet. Wir konnten unsere Wanderung also fortsetzen, juchu!
Eine Sache fand ich hier in Brynvatnet noch lustig. Das Klohäuschen lag etwas weiter hinten zwischen Bäumen, davor stand ein Schild 'Langlauf'. Irgendwie deplaziert. Als ich aber gestern abend im Dunkeln nochmal dorthin musste, und das Schild wie doof in meiner Lampe reflektierte, fragte ich mich, ob sie nicht einfach ein Schild fürs Klo wollten, und dieses war halt da.
Die Hütte am Morgen
Besagtes Klohäuschen mit Schild
Zum Müsli vernichtete ich alle noch vorhandenen Blaubeeren, ich wollte sie nicht noch einen Tag aufheben. Leider gab es später keine mehr, da musste ich am nächsten Tag mit Müsli ohne Blaubeeren leben. Geht auch. Die Hütte haben wir wie immer ordentlich verlassen. Holger kann den Anblick eines vernachlässigten Gasherdes selten ertragen, fast immer putzt er diesen und rundherum sehr sauber. Trotzdem ging es gegen 9:00 schon los.
Brücke unterhalb der Hütte
Ausblick in Hüttennähe, das Wasser ist aber der See Øver-Sørfjordvatnet und noch nicht der Fjord.
Ausblick in Hüttennähe, das Wasser ist aber der See Øver-Sørfjordvatnet und noch nicht der Fjord.
In der Planung hatte ich gesehen, dass die norwegische Karte sogar einen Weg Richtung Pauro eingetragen hatte. Meine weitere Recherche im Internet brachte mich zu unserem Forum, Otto hatte in einem Thread etwas zu diesem Weg geschrieben. Ja prima, damit war ich zufrieden und hatte noch weniger Bedenken, diesen Weg auch zu gehen.
Gleich vorne bei der Straße starteten wir einfach hoch Richtung Bergrücken. Einen Einstieg oder eine Markierung sahen wir nicht, aber es war ja klar, dass wir einfach nur bergan müssen. Der Blick zurück zum Fjord war klasse. Brynvatnet sah man leider nicht, dafür waren wir nicht genug auf der Kante. Irgendwann tauchten auch die von Otto beschriebenen Stangen auf, wir waren also richtig. Beim ersten 'Oben' angekommen gab es dann auch eine Pause - in der Sonne. Tatsächlich schien heute mehr oder weniger den ganzen Tag die Sonne, aber es wehte ein eiskalter Wind. Ach ja, Sonne - wir gingen ja gegen Osten - das hatten wir auch noch nie, dass die uns morgens blendete und die Wegsuche erschwerte. Das war aber auch nur kurz.
Blick zurück zum Fjord
Pausenblick Nordwest
Pausenblick nach Norden
Pausenblick in Laufrichtung, wir überlegten, wo wir hinten wohl über den Berg gehen würden.
Wir hielten uns beim Weitergehen mehr oder weniger an die Stangen, sie waren eine gute Orientierung. Der Weg läuft damit aber nicht ganz so wie eingezeichnet. Aber auch das hatte Otto schon erwähnt. Beim Weitergehen hatten wir dann auch einen schönen Blick zurück auf Brynvatnet und das Tal mit dem Fluss, der reinläuft. Bald war der erste See erreicht. Danach führten die Stangen einen sozusagen 'durch den Kessel', man kommt dicht an dem anderen See vorbei, furtet direkt darüber.
Dahinter war es unheimlich schön, viele Flüsse, die plätscherten. Es hätte auch nette Zeltplätze gegeben, aber wir wollten natürlich noch weiter heute. Nicht übertreiben mit "Ta det lugnt"! Die nächste Furt sah auf den ersten Blick etwas tiefer aus, war dann aber doch ganz einfach. Das Flussbett war aus Kies und es war immer eine flache Stelle zu finden. Wenn ich jetzt darüber nachdenke - wir haben dieses Jahr kein einziges Mal die Schuhe wechseln müssen, unsere Meindl/Hanwag waren immer ausreichend.
Danach ging es wieder bergan. Das Gelände war dabei nicht so einfach, deswegen lief der Weg ziemlich im Zickzack, manchmal ein bisschen schwieriger, aber eigentlich immer okay. Und dann war es Zeit für die nächste Pause. Der Blick zurück und gegenüber auf den Gletscher war toll - aber wir saßen voll im Wind, kalt war das! Also fiel die Pause recht kurz aus, weiter ging es.
Blick zurück zum Brynvatnet
Im 'Kessel', Blick nach 'unten'
Schön war es hier mit den Flüsschen!
Pausenblick zurück
Wir mussten noch ein Stück bergan. Die Markierungen wurden immer schwieriger zu finden, und so liefen wir ein Stück auf einem Felsband bergan, um dann festzustellen, diese Richtung war 'falsch'. Also zurück und suchen - ach - da soll es tatsächlich hoch gehen? Uff. Nun gut. Irgendwann waren wir auf komplizierte Weise wirklich oben angekommen und fragten uns, ob wir nicht sogar besser einen eigenen Weg gesucht hätten. Die Stangen verwirrten auch jetzt, die weitere Richtung war nicht so ganz klar, und Holger hatte dann die Schnauze voll. 'Wir wissen doch grob, wo wir hin wollen, wir gehen jetzt einfach.' Gesagt, getan. Es ging sich ganz gut, wir kontrollierten die grobe Richtung aber schon mit dem GPS. Spekulierten ein bisschen über diese Schutzhütte und sahen sie dann links von uns. Das war kein großer Umweg, dann gucken wir uns die doch mal an.
Auf dem Weg dorthin fanden wir auch die Stangen wieder. Die Schutzhütte war offen, im Hüttenbuch (von 1989) steht, dass sie das auch bleibt, solange sie sauber bleibt. Sie wurde errichtet für das Personal von AS Nordkraft. Damit erklärte sich uns auch, warum sie als Privat in der Karte steht, aber von Otto als Schutzhütte erwähnt wurde. Wir überlegten ganz kurz, ob wir sogar hier bleiben wollten, aber das Wetter war gut, ich war noch fit genug, da wollten wir noch ein Stückchen weiter.
In unsere Laufrichtung sah man eine große Schlucht. Da dachte ich mir 'Prima, dass wir die Stangen wiedergefunden haben.' Das war ein Satz mit x. Die Stangen führten geradewegs runter zur Schlucht - und dann sahen wir keine weitere Markierung mehr. Wir hatten dann wieder die Schnauze voll, wir suchen unseren eigenen Weg. Da man auf der anderen Seite eine Möglichkeit sah, an einem Bach entlang wieder aus der Schlucht auszusteigen, suchten wir auf unserer Seite einen Weg für runter. Gab es auch, damit hatten wir diese Schlucht immerhin gut abgehakt.
Die Schutzhütte von AS Nordkraft
Blick von der Hütte Richtung Schlucht
Blick von der Hütte Richtung Nord(west)
Wir suchten also unseren eigenen Weg Richtung Skogvatnet und das klappte ganz gut. Klar, durch Felsen, Miniseen und kleine Schluchten mussten wir hier schon ein bisschen Zickzack laufen, aber wir waren mit der Wegfindung zufrieden. Und kamen dann tatsächlich an der perfekten Stelle am See an. Hier lag ein großer Stein (immer praktisch), eine schöne, flache Stelle daneben, nehmen wir! Das Zelt war schnell aufgestellt.
Auf dem Weg zum Skogvatnet, weit ist es jetzt nicht mehr.
Als erstes musste ich eine Kleinigkeit essen, während der dritten Pause bei der Hütte hatten wir das Essen vergessen. Mein Körper meckerte, er sei unterversorgt. Danach meine Suche nach Blaubeeren war leider nicht erfolgreich, ganze zwei Beerchen fand ich. Die wenigen Blaubeerpflanzen, die hier wuchsen, waren alle schon leer. Nachdem das Zelt eingeräumt war und wir so schön da lagen, draußen war es kalt und windig, war das Waschen doch eine große Überwindung. Aber wir haben es geschafft, und wie immer fühlten wir uns danach so richtig gut.
Während des Tagebuchschreibens bekam ich einen Krampf im Fuß, das ist ja mal eklig. Meine Schmerzensschreie kommentierte Holger allerdings nur mit "Hier hört uns keiner." Abendroutine: Abendessen, Snacks, nochmal raus zum Zähneputzen, verarzten, Fußmassage, schlafen.
Zeltplatz Skogvatnet
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