[SE/NO] Kreuz und quer durch den Süden Laponias

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  • Kuoika
    Erfahren
    • 23.08.2012
    • 471
    • Privat

    • Meine Reisen

    #21
    AW: [SE/NO] Kreuz und quer durch den Süden Laponias

    22. August, Tuottar

    Obwohl es etwas windet und irgendein Teil des Zeltes flattert, schlafe ich mal wieder ganz wunderbar. Morgens könnte ich noch ewig vor mich hindösen. Die Neugier auf den Padjelanta überwiegt dann aber doch und motiviert zum Aufstehen. Als wir uns auf den Weg machen, ist der Sarek wolkenverhüllt. Auf der anderen Seite des Tjåggŋårisjåhkå sieht es da schon freundlicher aus. Unterhalb der schicken Renwächterhütte finden wir schnell eine gute Stelle zum Furten. Das Wasser ist nicht tief und viele Steine liegen frei, so dass wir einfach und ohne eine Wässerung der Schuhe auf die andere Seite gelangen.


    Renwächterhütte am Tjåggŋårisjåhkå, Oarjep Rissávárre im Hintergrund.


    Furten leicht gemacht.

    An einem kleinen Bach steigen wir zu einem Rentierzaun, der zwischen dem Njoatsosvágge und Árasluokta verläuft, und krabbeln dann direkt unter dem Zaun durch. Die Landschaft ändert sich merklich. Auf der einen Seite der Sarek mit seinen steilen, ja teilweise geradezu divenhaften und momentan düsteren Westflanken, auf der anderen Seite der Padjelanta, das Höhere Land, mit seinen eher sanften Hügeln und freundlichen Bergkuppen. Es wirkt fast so, als ob einfach jemand auf der Sarekseite seine großen Bauklötze vergessen hat.


    Nördlich vom Njoatsosvágge.

    Wir wandern am Ufer der kleineren Seen nahe des Oarjep Rissávárre weiter und machen noch einen Schlenker zum Rissájávrre, an dessen südlichem Zipfel Schwedens Unzugänglichkeitspunkt liegt. Von hier sind es also in jede Richtung etwa 47 km bis zur nächsten Strasse. Der nächste offizielle Helikopterlandeplatz liegt mit Stáloluokta allerdings nicht ganz soweit entfernt…




    Hej Padjelanta!


    Baumwollgras, immer wieder gern gesehen.


    Am Rissájávrre.

    Über grüne Hügelchen geht es den ganzen Tag immer etwas hoch und wieder runter. Vom Oarjep Rissávárre laufen wir schließlich nach Süden Richtung Tuottar. Am Strand des Duottarjávrre gönnen wir uns eine längere Pause. Was für ein herrliches Plätzchen! Das Wasser ist glasklar, die Sonne scheint und wärmt, wir sind zufrieden.




    Am Duottarjávrre.

    Entlang des Ufers gelangen wir dann ziemlich schnell zum Padjelantaleden und den Tuottarhütten am Tsiekkimjávrre.


    Tuottarstugorna.


    Am Tsiekkimjávrre.

    Stugvärd Hilde streicht gerade eine der Hütten und heißt uns herzlich willkommen. Wir sind überrascht über die Anzahl der Hütten und die geringe Anzahl der Wanderer hier – gerade mal drei Leute in den Hütten und später noch ein zeltender Holländer neben uns.




    Happy hikers.

    Aber uns soll es nicht stören, dass es hier so schön ruhig ist. Nach dem Aufbauen der Zelte kraxeln wir noch geschwind auf den Hügel hinter den Hütten und sind fasziniert von der Aussicht Richtung Stáloluokta und der Weite, die eigentlich auf kein Foto passt. Wolken und Schauer ziehen auf und wir gehen zum Kochen in eine der Hütten.


    Tuottarstugorna.

    Hilde bringt später noch für jeden frisch gebackenes Mjukbröd.


    Fjällpizza mit Hildes Mjukbröd.

    Das Thermometer an unsere Kochhütte zeigt 5 °C, der Wind frischt auf und es hört bald wieder auf zu regnen. Die tief stehende Sonne und die Wolken zaubern eine wunderbare Abendstimmung. Magisch!


    Abendglühen im Padjelanta.


    23. August, Stáloluokta

    Etwas Regen und Wind säuseln nachts um unsere Zelte. Auch am Morgen zeigt das Thermometer 5 °C an, der Wind ist frisch, kommt aber aus der passenden Richtung und wird uns auf dem Weg nach Stáloluokta keine Probleme machen. Wir frühstücken in der Hütte und ich gehe vor dem finalen morgendlichen Packen noch mal bei Hilde vorbei, um sie nach dem Rezept für das leckere Brot zu fragen. Mein Wallanderkrimi ist seit dem Regentag ausgelesen und ich tausche ihn gegen „Der Hundertjährige, der aus dem Fenster stieg und verschwand“. Ich verplappere mich etwas und muss dann beim Zusammenpacken den Turbo einlegen. Gegen 10:30 Uhr wandern wir los. Nach 13 Tagen off-trail geht es heute also über den Padjelantaleden.


    Hilde beim Angeln.

    Efbomber hat seit ein paar Tagen Probleme beim Auftreten und dementsprechend Schmerzen. Er wählt heute die Taktik Alles-Nichts-Oder und legt direkt am Anfang ein Tempo vor, dem ich nicht folgen kann.


    Auf dem Padjelantaleden bei Tuottar.

    Ich verliere ihn erst mal aus den Augen, mache wie gewohnt nach einer Stunde mein Päuschen, fotografiere und schwatze zwischendurch noch mit zwei Wanderern, die uns entgegen gekommen sind. Nach der ersten Streckenhälfte schließe ich wieder auf.





    Wie gestern geht es etwas auf und ab, im Großen und Ganzen aber bergab. Der Weg ist einfach zu gehen, erst recht mit dem Wind im Rücken. Ab und zu schauen wir noch mal zurück, zurück zum Sarek, der über uns thront und zum Abschied noch mal unter den Wolken hervorlugt.




    Blick zurück, Hej då Sarek!

    Vor uns rücken Gieddávrre und der Virihávrre näher, den Kierkevare lassen wir bald hinter uns. Sieht es hier am Padjelantaleden manchmal aus wie in einem englischen Garten, geht es dann auch noch mal eine Weile durch das geliebte Weidengestrüpp - dieses Mal auf Planken und ganz ohne Werfen.


    Englischer Rasen im Padjelanta?


    Am Gieddávrre.

    Oberhalb vom Luoppal rückt das malerisch gelegene Stáloluokta ins Blickfeld. Nach 18 km und gerade mal 5.5 Stunden ist die Fjällstation erreicht. Ich gucke etwas ungläubig auf meine Uhr. An der Haupthütte hänge ich meinen Rucksack an die Wage, 7 kg habe ich bisher raus gegessen.


    Stáloluokta.


    Wunderbarer Virihávrre.

    Am Virihávrre schlagen wir neben zwei Familien auch unserer Zelte auf und suchen dann den kleinen Laden, den einer der Samen im Sommer betreibt. Hier gibt es ja wirklich nahezu alles. Allerdings ist die Schokolade alle. Auf die hatte ich mich doch schon so gefreut und vor allem habe ich in Tuottar noch abgelehnt (von wegen Gewicht sparen und so, haha...). Na gut, dann nehme ich eben Kekse und Efbomber überlässt mir zudem netterweise die letzte Cola.


    Shopping...



    Nach dem Stillen der Konsumlust stromern wir vorbei an der Kirchenkåta zurück zu unserem Lagerplatz. Viele Samen sind nicht mehr im Dorf, nur ein paar wenige zum Angeln.








    Stáloluoktas Kyrkkåtå.



    Wir vertilgen einen Teil unserer erstandenen Leckerein in der Abendsonne. Als ob das nicht schon genug Luxus wäre, nehme ich noch zwei Saunarunden mit. Ich verpasse so zwar den Sonnenuntergang, aber auf das Bastubad hatte ich mich schon seit Planungstagen weit vor der Tour gefreut. Als ich zurück zu den Zelten komme, ist die Sonne nicht mehr zu sehen, aber der Himmel am Horizont glüht. Kommer aldrig att glömma det magiska ljus i Padjelanta!




    Abendglühen.

    24. August, Sårjåsjaure

    Verschlafen ist in Stáloluokta nicht wirklich möglich. Um 7:30 Uhr weckt uns ganz liebevoll der erste Hubschrauber des Tages. Å fy fan! Die Sonne strahlt schon ordentlich, so dass es einem aber nicht schwer fällt, direkt aus dem Zelt zu krabbeln. Der Hubschrauber setzt ein paar Wanderer ab, die sich selbst noch die Augen reiben und etwas ungläubig dreinschauen.
    Nach dem Frühstück ziehen ein paar mehr Wolken auf, es bleibt jedoch weiterhin recht angenehm. Gegen 11 Uhr verlassen wir Stáloluokta und folgen ab jetzt dem Nordkalottleden Richtung Sulitjelma.


    Aufbruch am Virihávrre.

    Das Tal zwischen Jållevárre, Jiegŋáffo und Gáhpesoajvve ist freundlich und grün. Die Hügelchen zu Beginn der Etappe wirken irgendwie wie aufgeschüttet. Was die Natur so zusammen baut... Es geht über viele Planken, von denen eine hochspringt als man den ersten Schritt aufsetzt. Kurzes Aufschrecken, Lachen und weiter geht es.


    Viejeluoppal.




    Jiegŋáffo und Sorjostjåhkkå voraus.

    Die kleinen Bäche, die zum Stálojåhkå fließen, sind teilweise ausgetrocknet, die Furt am Jiegŋáffojåhkå schnell gemeistert. Wir kommen flott voran und bald zu den Stáddájåhkåhütten, wo wir eine längere Kochpause machen. Die Hütten sind leer, der Hüttenwart selbst auf einem Tagesausflug, später kommt noch eine Gruppe von Tagesausflüglern. Obwohl mein Rucksack schon deutlich an Gewicht verloren hat, schmerzen bei mir heute ordentlich die Schultern. Als wir weitergehen, stelle ich die Riemen etwas lockerer. Den Schultern gefällt das besser, aber ich habe nun das Gefühl, mich zieht jemand nach hinten. Ich zurre bald wieder an den Riemen.


    An den Stáddájåhkåhütten.

    Wir nehmen die Brücke über den Stáddájåhkå und wollen noch bis zur Sårjåsjaurestugan laufen. Es wird wieder karger und steiniger.




    Stáddájåhkå und Jiegŋáffo.

    Die Markierungen werden weniger, den Weg verlieren wir aber trotzdem nicht. Während wir den letzten Hügel hinaufsteigen, lassen sich die ersten Gipfel, die den Sårjåsjaure säumen, blicken.


    Wir nähern uns dem Sårjåsjaure.

    Am höchsten Punkt angekommen, öffnet sich schließlich die Sicht. Sårjåsjaure und die kleine Hütte liegen dem Wanderer zu Füßen und geben auch mit einem wolkenverhangenen Himmel ein wunderschönes Bild ab. Ah! Da kann man schon mal vor Freude jauchzen.


    Sårjåsjaure und Konsul Perssons Stuga.

    Wir kochen in der kleinen heimeligen Hütte, die doch tatsächlich acht Betten beherbergt. Auch ohne Holzfeuer wird es schnell warm, zum Schlafen zieht es uns dann aber wieder nach draußen in die Zelte.


    God natt från tältet.

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    • evernorth
      Fuchs
      • 22.08.2010
      • 1940
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      • Meine Reisen

      #22
      AW: [SE/NO] Kreuz und quer durch den Süden Laponias

      Na, da musste ich jetzt doch gleich mal weiter lesen!
      Herrlich, und noch einmal ganz besonders feine Fotos.
      Das weckt Begehrlichkeiten......schon mal planen.....
      My mission in life is not merely to survive, but to thrive; and to do so with some passion, some compassion, some humor and some style. Maya Angelou

      Kommentar


      • OttoStover
        Fuchs
        • 18.10.2008
        • 1076
        • Privat

        • Meine Reisen

        #23
        AW: [SE/NO] Kreuz und quer durch den Süden Laponias

        Oh yes, the area between Stadda to Sorjus is one of my favourites both summer and winter. And the small Konsul Perssons Stuga is one of the few swedish tourist huts that really have "soul". Now Im too interested in the continuation of the story .
        Ich lese und spreche Deutsch ganz OK, aber schreiben wird immer Misverständnisse.
        Man skal ikke i alle gjestebud fare, og ikke til alle skjettord svare.

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        • Kuoika
          Erfahren
          • 23.08.2012
          • 471
          • Privat

          • Meine Reisen

          #24
          AW: [SE/NO] Kreuz und quer durch den Süden Laponias

          Zitat von evernorth Beitrag anzeigen
          Na, da musste ich jetzt doch gleich mal weiter lesen!
          Herrlich, und noch einmal ganz besonders feine Fotos.
          Das weckt Begehrlichkeiten......schon mal planen.....
          Danke. Das mit den schönen Fotos, die Sehnsucht wecken, kann ich nur zurück geben. Vielleicht sollten wir einfach Planungsnotizen tauschen?

          Zitat von OttoStover Beitrag anzeigen
          Oh yes, the area between Stadda to Sorjus is one of my favourites both summer and winter. And the small Konsul Perssons Stuga is one of the few swedish tourist huts that really have "soul". Now Im too interested in the continuation of the story .
          Hei Otto, absolutely! It is an awesome area and must be stunning in Winter - something more on my list.

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          • evernorth
            Fuchs
            • 22.08.2010
            • 1940
            • Privat

            • Meine Reisen

            #25
            AW: [SE/NO] Kreuz und quer durch den Süden Laponias

            Zitat von Kuoika Beitrag anzeigen
            Danke. Das mit den schönen Fotos, die Sehnsucht wecken, kann ich nur zurück geben. Vielleicht sollten wir einfach Planungsnotizen tauschen?
            Planungsnotizen tauschen? Das können wir sehr gerne machen. Vielleicht treffen wir uns ja auf der Lyngen Halbinsel??
            Im Aug. / Sept. bin ich wohl für Teil II wieder dort.
            My mission in life is not merely to survive, but to thrive; and to do so with some passion, some compassion, some humor and some style. Maya Angelou

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            • OttoStover
              Fuchs
              • 18.10.2008
              • 1076
              • Privat

              • Meine Reisen

              #26
              AW: [SE/NO] Kreuz und quer durch den Süden Laponias

              Zitat von Kuoika Beitrag anzeigen
              Hei Otto, absolutely! It is an awesome area and must be stunning in Winter - something more on my list.
              Since I have had dogs in so many years, I have mostly crossed this area in winter. (The NPs in northern Sweden is only open for dogs from 1/1 to 1/5) Yes some of these crossings were stunning, but after a "close shave" many years ago I warn people for the part between Sorjus and Sulis. Do NEVER enter the highest parts in this area in strong winds and snow!
              Ich lese und spreche Deutsch ganz OK, aber schreiben wird immer Misverständnisse.
              Man skal ikke i alle gjestebud fare, og ikke til alle skjettord svare.

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              • Horst24
                Erfahren
                • 01.02.2012
                • 214
                • Privat

                • Meine Reisen

                #27
                AW: [SE/NO] Kreuz und quer durch den Süden Laponias

                Hi Agnes,
                das ist wirklich ein prima Bericht. Es macht viel Spaß, Bilder von Gegenden anzuschauen, durch die man vor kurzem selbst noch gewandert ist. Gerade von der Ecke um Stadda hab ich seltsamerweise kaum eigene Fotos.

                Schön, daß du auch den Shopverkäufer in Stalo aufs Bild gekriegt hast. Bei euch war der Laden ja noch richtig voll.

                Zum Thema Sorjus im Winter kann ich das, was Otto gesagt hat nur bestätigen.
                Als wir dort waren, war gerade ein Abgeordneter der DNT aus Sulitjelma (SOT?) vor Ort. Wie du auch, hab ich mir gedacht, daß dies eine gute Ecke für Wintertouren sein müsse und hab ihn nach Tips und den Verhältnissen im Winter gefragt. Er meinte dann, daß die Gegend erst ab April/Mai gut für Wintertouren geeignet sei (wenn man nicht dort oben wohnt und spontan Wetterlücken ausnutzen kann), weil die Ecke notorisch sturmumtost ist.

                Ich hab immer wieder mal auf yr.no nachgeschaut und es stimmt. Wenn irgendwo eine hohe Sturmwahrscheinlichkeit in Lappland ist, dann dort.
                Viele Grüße
                Horst

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                • Kuoika
                  Erfahren
                  • 23.08.2012
                  • 471
                  • Privat

                  • Meine Reisen

                  #28
                  AW: [SE/NO] Kreuz und quer durch den Süden Laponias

                  Zitat von evernorth Beitrag anzeigen
                  Planungsnotizen tauschen? Das können wir sehr gerne machen. Vielleicht treffen wir uns ja auf der Lyngen Halbinsel??
                  Im Aug. / Sept. bin ich wohl für Teil II wieder dort.
                  Dieses Jahr schaffe ich das wohl leider noch nicht und werde eher in südlicheren Gefilden unterwegs sein. Freue mich aber schon auf Deinen Bericht zu Teil II!

                  Zitat von Horst24 Beitrag anzeigen
                  Hi Agnes,
                  das ist wirklich ein prima Bericht. Es macht viel Spaß, Bilder von Gegenden anzuschauen, durch die man vor kurzem selbst noch gewandert ist. Gerade von der Ecke um Stadda hab ich seltsamerweise kaum eigene Fotos.

                  Schön, daß du auch den Shopverkäufer in Stalo aufs Bild gekriegt hast. Bei euch war der Laden ja noch richtig voll.
                  Danke, Horst! Genauso ging es mir Deinem Bericht auch. Ich finde es immer interessant zu sehen, was andere so am Weg sehen und auf Fotos festhalten.

                  Hehe, Ihr habt dafür den Stugvärd auf einem Bild.

                  Zitat von OttoStover Beitrag anzeigen
                  Since I have had dogs in so many years, I have mostly crossed this area in winter. (The NPs in northern Sweden is only open for dogs from 1/1 to 1/5) Yes some of these crossings were stunning, but after a "close shave" many years ago I warn people for the part between Sorjus and Sulis. Do NEVER enter the highest parts in this area in strong winds and snow!
                  Zitat von Horst24 Beitrag anzeigen
                  Zum Thema Sorjus im Winter kann ich das, was Otto gesagt hat nur bestätigen.
                  Als wir dort waren, war gerade ein Abgeordneter der DNT aus Sulitjelma (SOT?) vor Ort. Wie du auch, hab ich mir gedacht, daß dies eine gute Ecke für Wintertouren sein müsse und hab ihn nach Tips und den Verhältnissen im Winter gefragt. Er meinte dann, daß die Gegend erst ab April/Mai gut für Wintertouren geeignet sei (wenn man nicht dort oben wohnt und spontan Wetterlücken ausnutzen kann), weil die Ecke notorisch sturmumtost ist.

                  Ich hab immer wieder mal auf yr.no nachgeschaut und es stimmt. Wenn irgendwo eine hohe Sturmwahrscheinlichkeit in Lappland ist, dann dort.
                  Good to know! Stimmt, die alte Sorjushytta hatte es ja vor einigen Jahren auch einfach vom Winde verweht. Und ganz schön steil wird es auch noch mal, mit Sturm sicherlich alles andere als ein Kindergeburtstag...

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                  • dingsbums
                    Fuchs
                    • 17.08.2008
                    • 1503
                    • Privat

                    • Meine Reisen

                    #29
                    AW: [SE/NO] Kreuz und quer durch den Süden Laponias

                    Bin jetzt dazu gekommen, den Bericht in Ruhe zu lesen. Dankeschön! Ich muss aber zugeben, so toll der Sarek auch ist, am besten hat mir (die Erinnerung an) Tuottar gefallen. Man hat einfach seine Lieblingsplätze, denke ich.

                    Und dann noch ein kleiner Kommentar:

                    Zitat von Kuoika Beitrag anzeigen

                    Blaubeerglück
                    Auf deinem Bild sehe ich nur Rauschbeeren. Aber wenn sie geschmeckt haben, ist es ja egal.

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                    • Blahake

                      Vorstand
                      Fuchs
                      • 18.06.2014
                      • 1920
                      • Privat

                      • Meine Reisen

                      #30
                      AW: [SE/NO] Kreuz und quer durch den Süden Laponias

                      Zitat von Kuoika Beitrag anzeigen
                      Ich finde es immer interessant zu sehen, was andere so am Weg sehen und auf Fotos festhalten.
                      Na, wenn das so ist, kann ich ja gar nicht anders, als mein Bild vom Viejeluoppal 2012 einzustellen:


                      Zu den Rauschbeeren schreibt eins meiner vielen Botanikbücher "Vergiftungserscheinungen: Rauschartige Erregung, Erbrechen, Pupillenerweiterung, Schwindelgefühl wurden gelegentlich nach Verzehr von Früchten beobachtet. Intoxikationen sind wahrscheinlich nur nach dem Verzehr größerer Mengen möglich..."
                      Deshalb war ich mit denen immer etwas vorsichtig, obwohl ich sie ganz gerne esse - Wieviel sind denn "größere Mengen"? Nachdem ich Deinen Becher gesehen habe - und Du hattest ja offenbar keine Probleme damit - werde ich beruhigt mehr davon essen
                      Allerdings kann ich nicht von der Hand weisen, dass ich auf dem Padjelantaleden manchmal leichte Rauschzustände und Schwindelgefühle hatte, die führe ich aber eher auf den wundervollen Weg zurück und ich berausche mich schon wieder an Deinen schönen Bildern! Hab' Dank dafür!

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                      • Kuoika
                        Erfahren
                        • 23.08.2012
                        • 471
                        • Privat

                        • Meine Reisen

                        #31
                        Zitat von dingsbums Beitrag anzeigen
                        Bin jetzt dazu gekommen, den Bericht in Ruhe zu lesen. Dankeschön! Ich muss aber zugeben, so toll der Sarek auch ist, am besten hat mir (die Erinnerung an) Tuottar gefallen. Man hat einfach seine Lieblingsplätze, denke ich.
                        Absolut, Laponia hat viele schöne Ecken, nicht nur den Sarek und ich hoffe, ich habe den Bericht nicht nur auf letzteren reduziert. Möchte von allem gerne noch mehr sehen und natürlich habe ich nach dieser Tour einige neue Lieblingsplätze.

                        Zitat von dingsbums Beitrag anzeigen
                        Auf deinem Bild sehe ich nur Rauschbeeren. Aber wenn sie geschmeckt haben, ist es ja egal.
                        Zitat von Blahake Beitrag anzeigen
                        Zu den Rauschbeeren schreibt eins meiner vielen Botanikbücher "Vergiftungserscheinungen: Rauschartige Erregung, Erbrechen, Pupillenerweiterung, Schwindelgefühl wurden gelegentlich nach Verzehr von Früchten beobachtet. Intoxikationen sind wahrscheinlich nur nach dem Verzehr größerer Mengen möglich..."
                        Deshalb war ich mit denen immer etwas vorsichtig, obwohl ich sie ganz gerne esse - Wieviel sind denn "größere Mengen"? Nachdem ich Deinen Becher gesehen habe - und Du hattest ja offenbar keine Probleme damit - werde ich beruhigt mehr davon essen
                        Ups, mir war bisher gar nicht bewusst, dass es in der Gattung der Heidelbeeren solche Unterschiede gibt - abgesehen von der amerikanischen Heidelbeere. Ich habe diese Rauschbeeren immer gegessen (und werde es wohl auch weiterhin tun) und sie für Blaubeeren gehalten, da mir das Fruchtfleisch nicht allzu hell erschien. Musste jetzt erst mal googlen... Im englischen sowie schwedischen Wiki-Eintrag lässt sich allerdings nicht viel zu Nebenwirkungen und co finden. Mir haben sie sehr gut geschmeckt (1000x besser als Kulturheidelbeeren...) und ich hatte auch nie einen Rausch davon...

                        Zitat von Blahake Beitrag anzeigen
                        Na, wenn das so ist, kann ich ja gar nicht anders, als mein Bild vom Viejeluoppal 2012 einzustellen:
                        Oh wie schön. Solch eine Sichtung gab es bei uns ja leider auf der ganzen Tour nicht.

                        Ich rausche mal weiter, damit auch der letzten Abschnitt zeitnah kommt (dann mit richtigen Blaubeeren!).

                        Und natürlich Danke für Eure netten Kommentare.
                        Zuletzt geändert von Kuoika; 03.02.2015, 20:21.

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                        • Mika Hautamaeki
                          Alter Hase
                          • 30.05.2007
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                          #32
                          AW: [SE/NO] Kreuz und quer durch den Süden Laponias

                          Wo ist denn der Unterschied zu Baubeeren? Ich hätte die wohl auch für Blaubeeren gehalten, nicht für Rauschbeeren.
                          So möchtig ist die krankhafte Neigung des Menschen, unbekümmert um das widersprechende Zeugnis wohlbegründeter Thatsachen oder allgemein anerkannter Naturgesetze, ungesehene Räume mit Wundergestalten zu füllen.
                          A. v. Humboldt.

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                            • 18.06.2014
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                            #33
                            AW: [SE/NO] Kreuz und quer durch den Süden Laponias

                            Zitat von Mika Hautamaeki Beitrag anzeigen
                            Wo ist denn der Unterschied zu Baubeeren? Ich hätte die wohl auch für Blaubeeren gehalten, nicht für Rauschbeeren.
                            Schau mal in Wikipedia unter Vaccinium myrtillus (Heidelbeere) und Vaccinium uliginosum (Rauschbeere). Zu letzterer sehe ich gerade, steht sogar wörtlich, was ich auch zitiert habe, das ist wohl die gleiche Quelle. Heidelbeeren haben dunkleres Fleisch, schmecken süßer, die "Delle" an der Frucht gegenüber vom Stielansatz ist breiter, die Zweige sind weicher (bei der Rauschbeere stärker verholzt). Am besten sieht man die zugegeben feinen Unterschiede natürlich, wenn man mal zwei im direkten Vergleich sieht.

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                            • Kuoika
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                              #34
                              AW: [SE/NO] Kreuz und quer durch den Süden Laponias

                              Möglicherweise etwas klein, aber Blaubeeren sollten es sein:



                              Zu den "Nebenwirkungen": eine antike Publikation.

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                              • Blahake

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                                • 18.06.2014
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                                #35
                                AW: [SE/NO] Kreuz und quer durch den Süden Laponias

                                Zitat von Kuoika;
                                ... aber Blaubeeren sollten es sein
                                Aber sowas von Da fällt mir anhand der Fotos auch auf, dass ich mir gar nicht so viel Mühe hätte machen müssen, die Unterschiede zu erklären - die Flecken an den Fingern sind das beste Indiz
                                Hm, ich kriege Appetit!

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                                • Mika Hautamaeki
                                  Alter Hase
                                  • 30.05.2007
                                  • 4006
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                                  #36
                                  AW: [SE/NO] Kreuz und quer durch den Süden Laponias

                                  Zitat von Blahake Beitrag anzeigen
                                  Schau mal in Wikipedia unter Vaccinium myrtillus (Heidelbeere) und Vaccinium uliginosum (Rauschbeere). Zu letzterer sehe ich gerade, steht sogar wörtlich, was ich auch zitiert habe, das ist wohl die gleiche Quelle. Heidelbeeren haben dunkleres Fleisch, schmecken süßer, die "Delle" an der Frucht gegenüber vom Stielansatz ist breiter, die Zweige sind weicher (bei der Rauschbeere stärker verholzt). Am besten sieht man die zugegeben feinen Unterschiede natürlich, wenn man mal zwei im direkten Vergleich sieht.
                                  Was mir bei den Wiki-Fotos/Abbildungen aufgefallen ist, ist die Tatsache, daß bei der Rauschbeere die Stengel holzfarben sind, bei der Blaubeere aber grün (Letzter Bereich an der Frucht), ist das verlässlich?
                                  So möchtig ist die krankhafte Neigung des Menschen, unbekümmert um das widersprechende Zeugnis wohlbegründeter Thatsachen oder allgemein anerkannter Naturgesetze, ungesehene Räume mit Wundergestalten zu füllen.
                                  A. v. Humboldt.

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                                  • Kuoika
                                    Erfahren
                                    • 23.08.2012
                                    • 471
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                                    #37
                                    AW: [SE/NO] Kreuz und quer durch den Süden Laponias

                                    In Horsts Sarekbericht gibt es ein schönes Blaubeerfoto, wo man auch ganz gut sieht, dass der Stengel nicht verholzt ist. Wenn ich jetzt so vergleiche, wächst die Rauschbeere auch nicht so "hoch", habe das vorher immer auf das Klima im Hochfjäll geschoben. Und Blau ist nicht gleich Blau.

                                    Heute Abend gibt es dann Sulitjelma-Blaubeeren zu sehen.

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                                    • dingsbums
                                      Fuchs
                                      • 17.08.2008
                                      • 1503
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                                      #38
                                      AW: [SE/NO] Kreuz und quer durch den Süden Laponias

                                      Zitat von Mika Hautamaeki Beitrag anzeigen
                                      Was mir bei den Wiki-Fotos/Abbildungen aufgefallen ist, ist die Tatsache, daß bei der Rauschbeere die Stengel holzfarben sind, bei der Blaubeere aber grün (Letzter Bereich an der Frucht), ist das verlässlich?
                                      Außer dass sie irgendwann nicht mehr grün, sondern rot sind. Wenn man weiß, dass es Unterschiede gibt, erkennt man sie relativ schnell, denke ich. Blaubeeren sehen von der Pflanze selbst (vor allen Dingen die Blätter) ganz anders aus. Oft wachsen sie übrigens gemischt, da kann man dann sehr gut mal vergleichen. Ich bevorzuge Blaubeeren, habe aber auch schon die ein oder andere Rauschbeere gefuttert, ohne irgendwelche Auswirkungen zu spüren. Vielleicht sollte man in die Diskussion dann auch noch die Krähenbeeren einbringen, deren Pflanze aber wirklich ganz anders aussieht. Da gehen die Meinungen über den Geschmack doch sehr auseinander. Dass es keine Blaubeeren sind, erkennt man schnell. Frisch gepflückt esse ich sie ab und zu, aber zum Aufheben für später fand ich sie dann viel zu bitter.

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                                      • maahinen
                                        Erfahren
                                        • 01.02.2014
                                        • 303
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                                        #39
                                        AW: [SE/NO] Kreuz und quer durch den Süden Laponias

                                        Liebe Beerensammlergemeinde!
                                        Ich glaube, die zuverlässigste Methode, die Blaubeere und Rauschbeere auseinanderzuhalten, ist tatsächlich der "Blaufingertest" (s. Kuoikas Fotos)
                                        Aber auch bei Verwechslung: keine Sorge! Rauschbeeren sind definitiv nicht giftig und haben auch keine sonstigen sonderbaren Nebenwirkungen. Sie sind im Gegenteil richtig gesund, beinhalten z.B. viel mehr Vitamin C als Blaubeeren. Sie schmecken nur wässriger und fader und sind deshalb nicht so beliebt.
                                        Gesunde Grüße, maahinen

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                                        • Kuoika
                                          Erfahren
                                          • 23.08.2012
                                          • 471
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                                          #40
                                          AW: [SE/NO] Kreuz und quer durch den Süden Laponias

                                          Zitat von dingsbums Beitrag anzeigen
                                          Vielleicht sollte man in die Diskussion dann auch noch die Krähenbeeren einbringen, deren Pflanze aber wirklich ganz anders aussieht. Da gehen die Meinungen über den Geschmack doch sehr auseinander. Dass es keine Blaubeeren sind, erkennt man schnell. Frisch gepflückt esse ich sie ab und zu, aber zum Aufheben für später fand ich sie dann viel zu bitter.
                                          Die habe ich irgendwie noch nie probiert. Vielleicht auf der nächsten Tour.

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