AW: [SE/NO] Kreuz und quer durch den Süden Laponias
22. August, Tuottar
Obwohl es etwas windet und irgendein Teil des Zeltes flattert, schlafe ich mal wieder ganz wunderbar. Morgens könnte ich noch ewig vor mich hindösen. Die Neugier auf den Padjelanta überwiegt dann aber doch und motiviert zum Aufstehen. Als wir uns auf den Weg machen, ist der Sarek wolkenverhüllt. Auf der anderen Seite des Tjåggŋårisjåhkå sieht es da schon freundlicher aus. Unterhalb der schicken Renwächterhütte finden wir schnell eine gute Stelle zum Furten. Das Wasser ist nicht tief und viele Steine liegen frei, so dass wir einfach und ohne eine Wässerung der Schuhe auf die andere Seite gelangen.

Renwächterhütte am Tjåggŋårisjåhkå, Oarjep Rissávárre im Hintergrund.

Furten leicht gemacht.
An einem kleinen Bach steigen wir zu einem Rentierzaun, der zwischen dem Njoatsosvágge und Árasluokta verläuft, und krabbeln dann direkt unter dem Zaun durch. Die Landschaft ändert sich merklich. Auf der einen Seite der Sarek mit seinen steilen, ja teilweise geradezu divenhaften und momentan düsteren Westflanken, auf der anderen Seite der Padjelanta, das Höhere Land, mit seinen eher sanften Hügeln und freundlichen Bergkuppen. Es wirkt fast so, als ob einfach jemand auf der Sarekseite seine großen Bauklötze vergessen hat.

Nördlich vom Njoatsosvágge.
Wir wandern am Ufer der kleineren Seen nahe des Oarjep Rissávárre weiter und machen noch einen Schlenker zum Rissájávrre, an dessen südlichem Zipfel Schwedens Unzugänglichkeitspunkt liegt. Von hier sind es also in jede Richtung etwa 47 km bis zur nächsten Strasse. Der nächste offizielle Helikopterlandeplatz liegt mit Stáloluokta allerdings nicht ganz soweit entfernt…


Hej Padjelanta!

Baumwollgras, immer wieder gern gesehen.

Am Rissájávrre.
Über grüne Hügelchen geht es den ganzen Tag immer etwas hoch und wieder runter. Vom Oarjep Rissávárre laufen wir schließlich nach Süden Richtung Tuottar. Am Strand des Duottarjávrre gönnen wir uns eine längere Pause. Was für ein herrliches Plätzchen! Das Wasser ist glasklar, die Sonne scheint und wärmt, wir sind zufrieden.


Am Duottarjávrre.
Entlang des Ufers gelangen wir dann ziemlich schnell zum Padjelantaleden und den Tuottarhütten am Tsiekkimjávrre.

Tuottarstugorna.

Am Tsiekkimjávrre.
Stugvärd Hilde streicht gerade eine der Hütten und heißt uns herzlich willkommen. Wir sind überrascht über die Anzahl der Hütten und die geringe Anzahl der Wanderer hier – gerade mal drei Leute in den Hütten und später noch ein zeltender Holländer neben uns.


Happy hikers.
Aber uns soll es nicht stören, dass es hier so schön ruhig ist. Nach dem Aufbauen der Zelte kraxeln wir noch geschwind auf den Hügel hinter den Hütten und sind fasziniert von der Aussicht Richtung Stáloluokta und der Weite, die eigentlich auf kein Foto passt. Wolken und Schauer ziehen auf und wir gehen zum Kochen in eine der Hütten.

Tuottarstugorna.
Hilde bringt später noch für jeden frisch gebackenes Mjukbröd.

Fjällpizza mit Hildes Mjukbröd.
Das Thermometer an unsere Kochhütte zeigt 5 °C, der Wind frischt auf und es hört bald wieder auf zu regnen. Die tief stehende Sonne und die Wolken zaubern eine wunderbare Abendstimmung. Magisch!

Abendglühen im Padjelanta.
23. August, Stáloluokta
Etwas Regen und Wind säuseln nachts um unsere Zelte. Auch am Morgen zeigt das Thermometer 5 °C an, der Wind ist frisch, kommt aber aus der passenden Richtung und wird uns auf dem Weg nach Stáloluokta keine Probleme machen. Wir frühstücken in der Hütte und ich gehe vor dem finalen morgendlichen Packen noch mal bei Hilde vorbei, um sie nach dem Rezept für das leckere Brot zu fragen. Mein Wallanderkrimi ist seit dem Regentag ausgelesen und ich tausche ihn gegen „Der Hundertjährige, der aus dem Fenster stieg und verschwand“. Ich verplappere mich etwas und muss dann beim Zusammenpacken den Turbo einlegen. Gegen 10:30 Uhr wandern wir los. Nach 13 Tagen off-trail geht es heute also über den Padjelantaleden.

Hilde beim Angeln.
Efbomber hat seit ein paar Tagen Probleme beim Auftreten und dementsprechend Schmerzen. Er wählt heute die Taktik Alles-Nichts-Oder und legt direkt am Anfang ein Tempo vor, dem ich nicht folgen kann.

Auf dem Padjelantaleden bei Tuottar.
Ich verliere ihn erst mal aus den Augen, mache wie gewohnt nach einer Stunde mein Päuschen, fotografiere und schwatze zwischendurch noch mit zwei Wanderern, die uns entgegen gekommen sind. Nach der ersten Streckenhälfte schließe ich wieder auf.


Wie gestern geht es etwas auf und ab, im Großen und Ganzen aber bergab. Der Weg ist einfach zu gehen, erst recht mit dem Wind im Rücken. Ab und zu schauen wir noch mal zurück, zurück zum Sarek, der über uns thront und zum Abschied noch mal unter den Wolken hervorlugt.


Blick zurück, Hej då Sarek!
Vor uns rücken Gieddávrre und der Virihávrre näher, den Kierkevare lassen wir bald hinter uns. Sieht es hier am Padjelantaleden manchmal aus wie in einem englischen Garten, geht es dann auch noch mal eine Weile durch das geliebte Weidengestrüpp - dieses Mal auf Planken und ganz ohne Werfen.

Englischer Rasen im Padjelanta?

Am Gieddávrre.
Oberhalb vom Luoppal rückt das malerisch gelegene Stáloluokta ins Blickfeld. Nach 18 km und gerade mal 5.5 Stunden ist die Fjällstation erreicht. Ich gucke etwas ungläubig auf meine Uhr. An der Haupthütte hänge ich meinen Rucksack an die Wage, 7 kg habe ich bisher raus gegessen.

Stáloluokta.

Wunderbarer Virihávrre.
Am Virihávrre schlagen wir neben zwei Familien auch unserer Zelte auf und suchen dann den kleinen Laden, den einer der Samen im Sommer betreibt. Hier gibt es ja wirklich nahezu alles. Allerdings ist die Schokolade alle. Auf die hatte ich mich doch schon so gefreut und vor allem habe ich in Tuottar noch abgelehnt (von wegen Gewicht sparen und so, haha...). Na gut, dann nehme ich eben Kekse und Efbomber überlässt mir zudem netterweise die letzte Cola.

Shopping...

Nach dem Stillen der Konsumlust stromern wir vorbei an der Kirchenkåta zurück zu unserem Lagerplatz. Viele Samen sind nicht mehr im Dorf, nur ein paar wenige zum Angeln.




Stáloluoktas Kyrkkåtå.

Wir vertilgen einen Teil unserer erstandenen Leckerein in der Abendsonne. Als ob das nicht schon genug Luxus wäre, nehme ich noch zwei Saunarunden mit. Ich verpasse so zwar den Sonnenuntergang, aber auf das Bastubad hatte ich mich schon seit Planungstagen weit vor der Tour gefreut. Als ich zurück zu den Zelten komme, ist die Sonne nicht mehr zu sehen, aber der Himmel am Horizont glüht. Kommer aldrig att glömma det magiska ljus i Padjelanta!


Abendglühen.
24. August, Sårjåsjaure
Verschlafen ist in Stáloluokta nicht wirklich möglich. Um 7:30 Uhr weckt uns ganz liebevoll der erste Hubschrauber des Tages. Å fy fan! Die Sonne strahlt schon ordentlich, so dass es einem aber nicht schwer fällt, direkt aus dem Zelt zu krabbeln. Der Hubschrauber setzt ein paar Wanderer ab, die sich selbst noch die Augen reiben und etwas ungläubig dreinschauen.
Nach dem Frühstück ziehen ein paar mehr Wolken auf, es bleibt jedoch weiterhin recht angenehm. Gegen 11 Uhr verlassen wir Stáloluokta und folgen ab jetzt dem Nordkalottleden Richtung Sulitjelma.

Aufbruch am Virihávrre.
Das Tal zwischen Jållevárre, Jiegŋáffo und Gáhpesoajvve ist freundlich und grün. Die Hügelchen zu Beginn der Etappe wirken irgendwie wie aufgeschüttet. Was die Natur so zusammen baut... Es geht über viele Planken, von denen eine hochspringt als man den ersten Schritt aufsetzt. Kurzes Aufschrecken, Lachen und weiter geht es.

Viejeluoppal.


Jiegŋáffo und Sorjostjåhkkå voraus.
Die kleinen Bäche, die zum Stálojåhkå fließen, sind teilweise ausgetrocknet, die Furt am Jiegŋáffojåhkå schnell gemeistert. Wir kommen flott voran und bald zu den Stáddájåhkåhütten, wo wir eine längere Kochpause machen. Die Hütten sind leer, der Hüttenwart selbst auf einem Tagesausflug, später kommt noch eine Gruppe von Tagesausflüglern. Obwohl mein Rucksack schon deutlich an Gewicht verloren hat, schmerzen bei mir heute ordentlich die Schultern. Als wir weitergehen, stelle ich die Riemen etwas lockerer. Den Schultern gefällt das besser, aber ich habe nun das Gefühl, mich zieht jemand nach hinten. Ich zurre bald wieder an den Riemen.

An den Stáddájåhkåhütten.
Wir nehmen die Brücke über den Stáddájåhkå und wollen noch bis zur Sårjåsjaurestugan laufen. Es wird wieder karger und steiniger.


Stáddájåhkå und Jiegŋáffo.
Die Markierungen werden weniger, den Weg verlieren wir aber trotzdem nicht. Während wir den letzten Hügel hinaufsteigen, lassen sich die ersten Gipfel, die den Sårjåsjaure säumen, blicken.

Wir nähern uns dem Sårjåsjaure.
Am höchsten Punkt angekommen, öffnet sich schließlich die Sicht. Sårjåsjaure und die kleine Hütte liegen dem Wanderer zu Füßen und geben auch mit einem wolkenverhangenen Himmel ein wunderschönes Bild ab. Ah! Da kann man schon mal vor Freude jauchzen.

Sårjåsjaure und Konsul Perssons Stuga.
Wir kochen in der kleinen heimeligen Hütte, die doch tatsächlich acht Betten beherbergt. Auch ohne Holzfeuer wird es schnell warm, zum Schlafen zieht es uns dann aber wieder nach draußen in die Zelte.

God natt från tältet.
22. August, Tuottar
Obwohl es etwas windet und irgendein Teil des Zeltes flattert, schlafe ich mal wieder ganz wunderbar. Morgens könnte ich noch ewig vor mich hindösen. Die Neugier auf den Padjelanta überwiegt dann aber doch und motiviert zum Aufstehen. Als wir uns auf den Weg machen, ist der Sarek wolkenverhüllt. Auf der anderen Seite des Tjåggŋårisjåhkå sieht es da schon freundlicher aus. Unterhalb der schicken Renwächterhütte finden wir schnell eine gute Stelle zum Furten. Das Wasser ist nicht tief und viele Steine liegen frei, so dass wir einfach und ohne eine Wässerung der Schuhe auf die andere Seite gelangen.

Renwächterhütte am Tjåggŋårisjåhkå, Oarjep Rissávárre im Hintergrund.

Furten leicht gemacht.
An einem kleinen Bach steigen wir zu einem Rentierzaun, der zwischen dem Njoatsosvágge und Árasluokta verläuft, und krabbeln dann direkt unter dem Zaun durch. Die Landschaft ändert sich merklich. Auf der einen Seite der Sarek mit seinen steilen, ja teilweise geradezu divenhaften und momentan düsteren Westflanken, auf der anderen Seite der Padjelanta, das Höhere Land, mit seinen eher sanften Hügeln und freundlichen Bergkuppen. Es wirkt fast so, als ob einfach jemand auf der Sarekseite seine großen Bauklötze vergessen hat.

Nördlich vom Njoatsosvágge.
Wir wandern am Ufer der kleineren Seen nahe des Oarjep Rissávárre weiter und machen noch einen Schlenker zum Rissájávrre, an dessen südlichem Zipfel Schwedens Unzugänglichkeitspunkt liegt. Von hier sind es also in jede Richtung etwa 47 km bis zur nächsten Strasse. Der nächste offizielle Helikopterlandeplatz liegt mit Stáloluokta allerdings nicht ganz soweit entfernt…


Hej Padjelanta!

Baumwollgras, immer wieder gern gesehen.

Am Rissájávrre.
Über grüne Hügelchen geht es den ganzen Tag immer etwas hoch und wieder runter. Vom Oarjep Rissávárre laufen wir schließlich nach Süden Richtung Tuottar. Am Strand des Duottarjávrre gönnen wir uns eine längere Pause. Was für ein herrliches Plätzchen! Das Wasser ist glasklar, die Sonne scheint und wärmt, wir sind zufrieden.


Am Duottarjávrre.
Entlang des Ufers gelangen wir dann ziemlich schnell zum Padjelantaleden und den Tuottarhütten am Tsiekkimjávrre.

Tuottarstugorna.

Am Tsiekkimjávrre.
Stugvärd Hilde streicht gerade eine der Hütten und heißt uns herzlich willkommen. Wir sind überrascht über die Anzahl der Hütten und die geringe Anzahl der Wanderer hier – gerade mal drei Leute in den Hütten und später noch ein zeltender Holländer neben uns.


Happy hikers.
Aber uns soll es nicht stören, dass es hier so schön ruhig ist. Nach dem Aufbauen der Zelte kraxeln wir noch geschwind auf den Hügel hinter den Hütten und sind fasziniert von der Aussicht Richtung Stáloluokta und der Weite, die eigentlich auf kein Foto passt. Wolken und Schauer ziehen auf und wir gehen zum Kochen in eine der Hütten.

Tuottarstugorna.
Hilde bringt später noch für jeden frisch gebackenes Mjukbröd.

Fjällpizza mit Hildes Mjukbröd.
Das Thermometer an unsere Kochhütte zeigt 5 °C, der Wind frischt auf und es hört bald wieder auf zu regnen. Die tief stehende Sonne und die Wolken zaubern eine wunderbare Abendstimmung. Magisch!

Abendglühen im Padjelanta.
23. August, Stáloluokta
Etwas Regen und Wind säuseln nachts um unsere Zelte. Auch am Morgen zeigt das Thermometer 5 °C an, der Wind ist frisch, kommt aber aus der passenden Richtung und wird uns auf dem Weg nach Stáloluokta keine Probleme machen. Wir frühstücken in der Hütte und ich gehe vor dem finalen morgendlichen Packen noch mal bei Hilde vorbei, um sie nach dem Rezept für das leckere Brot zu fragen. Mein Wallanderkrimi ist seit dem Regentag ausgelesen und ich tausche ihn gegen „Der Hundertjährige, der aus dem Fenster stieg und verschwand“. Ich verplappere mich etwas und muss dann beim Zusammenpacken den Turbo einlegen. Gegen 10:30 Uhr wandern wir los. Nach 13 Tagen off-trail geht es heute also über den Padjelantaleden.

Hilde beim Angeln.
Efbomber hat seit ein paar Tagen Probleme beim Auftreten und dementsprechend Schmerzen. Er wählt heute die Taktik Alles-Nichts-Oder und legt direkt am Anfang ein Tempo vor, dem ich nicht folgen kann.

Auf dem Padjelantaleden bei Tuottar.
Ich verliere ihn erst mal aus den Augen, mache wie gewohnt nach einer Stunde mein Päuschen, fotografiere und schwatze zwischendurch noch mit zwei Wanderern, die uns entgegen gekommen sind. Nach der ersten Streckenhälfte schließe ich wieder auf.


Wie gestern geht es etwas auf und ab, im Großen und Ganzen aber bergab. Der Weg ist einfach zu gehen, erst recht mit dem Wind im Rücken. Ab und zu schauen wir noch mal zurück, zurück zum Sarek, der über uns thront und zum Abschied noch mal unter den Wolken hervorlugt.


Blick zurück, Hej då Sarek!
Vor uns rücken Gieddávrre und der Virihávrre näher, den Kierkevare lassen wir bald hinter uns. Sieht es hier am Padjelantaleden manchmal aus wie in einem englischen Garten, geht es dann auch noch mal eine Weile durch das geliebte Weidengestrüpp - dieses Mal auf Planken und ganz ohne Werfen.

Englischer Rasen im Padjelanta?

Am Gieddávrre.
Oberhalb vom Luoppal rückt das malerisch gelegene Stáloluokta ins Blickfeld. Nach 18 km und gerade mal 5.5 Stunden ist die Fjällstation erreicht. Ich gucke etwas ungläubig auf meine Uhr. An der Haupthütte hänge ich meinen Rucksack an die Wage, 7 kg habe ich bisher raus gegessen.

Stáloluokta.

Wunderbarer Virihávrre.
Am Virihávrre schlagen wir neben zwei Familien auch unserer Zelte auf und suchen dann den kleinen Laden, den einer der Samen im Sommer betreibt. Hier gibt es ja wirklich nahezu alles. Allerdings ist die Schokolade alle. Auf die hatte ich mich doch schon so gefreut und vor allem habe ich in Tuottar noch abgelehnt (von wegen Gewicht sparen und so, haha...). Na gut, dann nehme ich eben Kekse und Efbomber überlässt mir zudem netterweise die letzte Cola.

Shopping...

Nach dem Stillen der Konsumlust stromern wir vorbei an der Kirchenkåta zurück zu unserem Lagerplatz. Viele Samen sind nicht mehr im Dorf, nur ein paar wenige zum Angeln.




Stáloluoktas Kyrkkåtå.

Wir vertilgen einen Teil unserer erstandenen Leckerein in der Abendsonne. Als ob das nicht schon genug Luxus wäre, nehme ich noch zwei Saunarunden mit. Ich verpasse so zwar den Sonnenuntergang, aber auf das Bastubad hatte ich mich schon seit Planungstagen weit vor der Tour gefreut. Als ich zurück zu den Zelten komme, ist die Sonne nicht mehr zu sehen, aber der Himmel am Horizont glüht. Kommer aldrig att glömma det magiska ljus i Padjelanta!


Abendglühen.
24. August, Sårjåsjaure
Verschlafen ist in Stáloluokta nicht wirklich möglich. Um 7:30 Uhr weckt uns ganz liebevoll der erste Hubschrauber des Tages. Å fy fan! Die Sonne strahlt schon ordentlich, so dass es einem aber nicht schwer fällt, direkt aus dem Zelt zu krabbeln. Der Hubschrauber setzt ein paar Wanderer ab, die sich selbst noch die Augen reiben und etwas ungläubig dreinschauen.
Nach dem Frühstück ziehen ein paar mehr Wolken auf, es bleibt jedoch weiterhin recht angenehm. Gegen 11 Uhr verlassen wir Stáloluokta und folgen ab jetzt dem Nordkalottleden Richtung Sulitjelma.

Aufbruch am Virihávrre.
Das Tal zwischen Jållevárre, Jiegŋáffo und Gáhpesoajvve ist freundlich und grün. Die Hügelchen zu Beginn der Etappe wirken irgendwie wie aufgeschüttet. Was die Natur so zusammen baut... Es geht über viele Planken, von denen eine hochspringt als man den ersten Schritt aufsetzt. Kurzes Aufschrecken, Lachen und weiter geht es.

Viejeluoppal.


Jiegŋáffo und Sorjostjåhkkå voraus.
Die kleinen Bäche, die zum Stálojåhkå fließen, sind teilweise ausgetrocknet, die Furt am Jiegŋáffojåhkå schnell gemeistert. Wir kommen flott voran und bald zu den Stáddájåhkåhütten, wo wir eine längere Kochpause machen. Die Hütten sind leer, der Hüttenwart selbst auf einem Tagesausflug, später kommt noch eine Gruppe von Tagesausflüglern. Obwohl mein Rucksack schon deutlich an Gewicht verloren hat, schmerzen bei mir heute ordentlich die Schultern. Als wir weitergehen, stelle ich die Riemen etwas lockerer. Den Schultern gefällt das besser, aber ich habe nun das Gefühl, mich zieht jemand nach hinten. Ich zurre bald wieder an den Riemen.

An den Stáddájåhkåhütten.
Wir nehmen die Brücke über den Stáddájåhkå und wollen noch bis zur Sårjåsjaurestugan laufen. Es wird wieder karger und steiniger.


Stáddájåhkå und Jiegŋáffo.
Die Markierungen werden weniger, den Weg verlieren wir aber trotzdem nicht. Während wir den letzten Hügel hinaufsteigen, lassen sich die ersten Gipfel, die den Sårjåsjaure säumen, blicken.

Wir nähern uns dem Sårjåsjaure.
Am höchsten Punkt angekommen, öffnet sich schließlich die Sicht. Sårjåsjaure und die kleine Hütte liegen dem Wanderer zu Füßen und geben auch mit einem wolkenverhangenen Himmel ein wunderschönes Bild ab. Ah! Da kann man schon mal vor Freude jauchzen.

Sårjåsjaure und Konsul Perssons Stuga.
Wir kochen in der kleinen heimeligen Hütte, die doch tatsächlich acht Betten beherbergt. Auch ohne Holzfeuer wird es schnell warm, zum Schlafen zieht es uns dann aber wieder nach draußen in die Zelte.

God natt från tältet.
Kommentar