Tourentyp | |
Lat | |
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Mitreisende | |
Rondane
> Prolog
> 12.8.14 | Anreise
> 13.8.14 | Hjerkinn - Grimmdalshytta | ca. 20km, 900hm
> 14.8.14 | Grimsdalen - Dørålseter | ca. 16km, 1000hm
> 15.8.14 | Dørålseter - Bjørnhollia | ca. 22km, 900hm
> 16.8.14 | Bjornhollia - Rondvassbu | ca. 13km, 600hm
> 17.8.14 | Rondvassbu - Peer-Gynt-Hytta | ca. 11km, 400hm
> 18.8.14 | Peer-Gynt-Hytta - Brekkeseter | ca. 10km, 250hm
>GPS-Route Rondane
Hardangervidda
> 19.9.14 | Haukeliseter - Hellevassbu | ca. 23km, 1350hm
> 21.8.14 | Hellevasbu - Litlos | ca. 17km, 850hm
> 22.8.14 | Litlos - Torehytten | ca. 17 km, 920hm
> 23.8.14 | Torrehytten - Hadlaskard | ca. 11km, 300hm
> 24.8.14 | Pausentag in Hadlaskard
> 25.8.14 | Hadlaskard - Vivelid | 14km, 550hm
> 26.8.14 | Viveli - Camp Systenvatnet, nördlich von Liseth | ca. 24km, 1350hm
> 27.8.14 | Camp Sysenvatnet - Rembesdalsseter | ca. 20km, 700hm
> 28.8.14 | Rembesdalsseter - Finse | ca. 22km, 1200hm
> Epilog
> GPS-Route Hardangervidda
> Fazit
Für Großansichten der Bilder zweimal klicken ...
Prolog
Juli 2013. Gestern noch auf Island, heute wieder in der süddeutschen Heimat. Es ist Sonntag - morgen geht die Arbeit weiter. Wir sitzen im Garten und klagen uns gegenseitig unser Fernweh, die Eindrücke der Tour sind noch ganz frisch. Am liebsten würden wir alle direkt wieder zurück. Noch in den Wochen und Monaten danach bin ich der festen Überzeugung, die nächste Tour ebenfalls wieder auf Island stattfinden zu lassen. Geht ja garnicht anders! Irgendwann ist dann auch der Reisebericht fertig, man gewinnt etwas Abstand und dann reift langsam der Gedanke, dass es doch noch so viele andere Orte zu sehen gäbe. Man will sich auch absetzen von den eigenen Eltern, die gefühlt seit Jahrzehnten immer dieselben sicheren Urlaubshäfen anschippern. Herzliche Grüße hiermit an meinen mitlesenden Vater - das ist alles selbstverständlich metaphorisch und im übertragenen Sinne zu verstehen, ähem!
Norwegen, meinen Bekannte. Auch uns drängte sich das irgendwann fast auf. Die vielen Reiseberichte hier im Forum taten ihr übriges und so reihe ich mich jetzt eben die Norwegen-Berichterstattung ein, auch wenn unsere beiden Touren in 2014 sicherlich keinen Originalitätspreis gewinnen, wofür ich mich bereits vorab entschuldigen möchte.
12.8.2014 | Anreise
Um 3 Uhr morgens stehen Kathrin und ich auf, wach war ich schon seit Stunden vorher - den Kopf voller Alltagsgedanken, konnte ich sowieso schlecht schlafen. Aber ich kenne das vor Touren und Reisen, das passiert fast jedes Mal. Noch im Bett wird mir klar, dass die Gedanken an Ängste, Sorgen und Unerledigtheiten am heutigen Anreisetag nur langsam abklingen werden.
Einen Abschied von Emil und Anton gibt es nicht, die Jungs sind auf Tour. Was Kater nachts eben so treiben. Ich habe diffus Angst um die beiden, obwohl ich rational weiß, dass ich sie sowieso nicht beschützen kann, auch nicht, wenn ich daheim bin. Für beide ist gesorgt, in der Küche steht ein Berg Futter, Günther als Katzenfreund und Untermieter übernimmt die nächsten drei Wochen als routinierter Dosenöffner. Um kurz vor 4 kommen wir dann tatsächlich pünktlich und nach Plan los.
In Memmingen holen wir Chris ab, die diesjährige Reisetruppe ist damit komplett. Die Fahrt nach FFM verläuft zügig, erst ab Würzburg knödelt es etwas, diverse Ortsnamen sind aufgrund ihrer ständigen Radiopräsenz wohlbekannt. Kurz nach 6 Uhr herrscht dann reger LKW-Betrieb. Keine Stunde später sitzen wir im Bus-Shuttle zum Flughafen, das Auto steht die nächsten drei Wochen bei einem der vielen P+R-Anbieter um Frankfurt herum.
Die Rucksäcke sind in Folie eingepackt, ich bin gespannt, wie mein neuer Leichtrucksack die Strapazen des Lufttransports übersteht. Die Gepäckwaage zeigt 15kg. Nicht schlecht, immerhin sind 6kg alleine an Essen pro Kopf dabei, die Fotoausrüstung schlägt auch noch bei jedem von uns zu Buche. Das Drehen an der Gewichtsschraube hat sich gelohnt, die Optimierung der Ausrüstung ist auch so eine netter Helfer zur Bewältigung von Fernweh in den Monaten vor der Tour. Einige neue Gegenstände werden sich beweisen müssen. Ich selbst jedoch gehe diesmal so schwer als nie zuvor auf Tour - Alltagstrott, langer Arbeitsweg und was man so eben noch an Ausreden parat hat. Das sollen die nächsten drei Wochen hoffentlich ändern. Wie immer mache ich mir Sorgen um meine Knie, diesmal aber wohl berechtigt. Egal, jetzt mal im Vorfeld keine Panik aufkommen lassen.
Der Flug nach Oslo ist etwas rüttelig, als Entschädigung entpuppt sich das vom Pilot angekündigte Regenwetter als Sonnenschein, das Thermometer zeigt angenehme 18 Grad. Dank Smartphone und GPS lösen wir unser Spiritusproblem bereits eine Stunde nach der Landung an einer nahegelegenen Tankstelle. Auch die Minipris-Tickets halten wir schnell in Händen und so vertreiben Kathrin und ich die üppige Wartezeit auf den Zug nach Hjerkinn mit einem Bummel über den Flughafen, während Chris im Bahnsteig bleibt und die Rucksäcke bewacht.
Im Zug sitzend schaue ich aus dem Fenster und überlege mir standesgemäße Adjektive, um die an uns vorbeiziehende Landschaft auch ausreichend zu würdigen, schon fahren wir an einer langgezogenen Baustelle einer neuen Bahntrasse entlang - die sehen dann doch wieder aus, wie bei uns in Deutschland auch. Als wir Lillehammer passieren, erkennen wir einige Drehorte der gleichnamigen Serie, die wir in den Monaten vor der Tour sozusagen als Reiseeinstimmung und Zeitvertreib geschaut haben. Nach der Bahnbaustelle begeistert uns die Landschaft dann auch wieder: Türkises Wasser, schroffe Felsen, steile Wälder, aufgeregtes Wolkenspiel - ich freue mich darauf, die nächsten guten zwei Wochen darin verbringen zu können. Lediglich der immer betrunkener werdende Norweger, der zwei junge deutsche Touristen immer lauter und zunehmend zusammenhangsloser zutextet, der müsste nicht sein. Der Fremdschämfaktor im Abteil ist entsprechend sehr hoch. Auch wie daheim.
Unser Zug klettert Richtung Trondheim und nach einer düsteren halben Stunde mit starkem Regen lässt uns der nurmehr von einzelnen grauen Wolken bekleckerte Himmel darauf hoffen, ab Hjerkinn in eine schöne Abendstimmung hineinlaufen zu können. Der langfristige Wetterbericht ist kurz vor Tourstart noch etwas in Richtung „bewölkt und viel Regen“ gekippt, aber wir sind trotzdem optimistisch.

Am Bahnhof in Hjerkinn werden die Rucksäcke fertig gepackt
Rucksäcke und Inhalt sind noch nicht optimal konfiguriert, wir packen unsere Siebensachen am Bahnhof noch etwas ungelenk, aber immerhin sind wir kurz darauf endlich auf Tour. In Sichtweite des Bahnhofs begrüßt uns das erste rote T auf einem Schild, zwei Minuten später verlaufen wir uns das erste Mal für wenige hundert Meter.

Zu Dokumentationszwecken: Unser erstes rotes T
Bald geht es durch dichtes und etwas sumpfigen Unterholzbewuchs, dann beginnt es zu regnen.

Die Landschaft holt uns langsam aus dem Alltag heraus
Wir sind noch etwas eckig unterwegs, die Sitzerei der Anreise macht doch träger, als man meinen möchte. Man sollte kaum glauben, das man vom herumsitzen so schlapp werden kann. Auf den ersten Kilometern ist jeder für sich mit „reinkommen“ beschäftigt. Die ersten Schlucke selbstgezapftes Norwegen-Wasser machen uns dann doch noch etwas wacher.

Wir queren die E6 und lassen Hjerkinn hinter uns

Der Campingplatz bei Gautåsætre kommt in Sicht.
Geplant ist, die morgige Etappe noch heutige etwas zu verkürzen und nach wenigen Kilometern ein lauschiges Plätzchen für unsere Zelte zu suchen. Langsam wird dunkel.

Der Tag verabschiedet sich mit etwas Farbe am Horizont
Dann bezahlen wir ordentlich Lehrgeld: Die Farbpalette der Vegetation werten wir noch nach dem Bewuchs in der Heimat aus. Das geht gründlich schief, und so führt uns das, was wir für eine trockene Wiese halten, in knöcheltiefen Sumpf. Mit brackigem Wasser in den Schuhen lernt man aus seinen Fehlern erstaunlich schnell, bald schlagen wir unser Nachtlager auf schaumig-hellgelben Bewuchs auf. Ein hastig verspachteltes Abendessen später verziehen wir uns in die wohl am schlechtesten aufgestellten Zelte Norwegens. Beim Aufbau war es noch windstill, die Heringe ließen sich nahezu widerstandslos in den Boden drücken - kein gutes Zeichen. Die Nacht verbringe ich dann mehr oder minder im Halbschlaf. Wind kommt auf, das Zelt raschelt an allen Ecken und Enden, hat dazu derart lausig aufgestellt noch ein Kondensproblem und überhaupt. Dazu gehen wir Alltagsangelegenheiten in seltsamer Reihenfolge und Kombination durch den Kopf. Dieses Nachleuchten der Zeit vor dem Urlaub kenne ich, trotzdem würde ich jetzt gerne schlafen.
13.8.2014 | Hjerkinn - Grimmdalshytta | ca. 20km, 900hm
Irgendwann kommt der Schlaf, wenige Stunden später wachen Kathrin und ich in den frühen Morgenstunden auf. Wir öffnen die Apsis auf ihrer Seite und blicken auf einen wolkenschweren Himmel, farbenprächtiger Sonnenaufgang inklusive. Heidenei! Genau so soll es sein.

So lässt es sich in den Tag starten
Sofort stellt sich wieder das Gefühl der Vorfreude auf die Tour ein. Chris ist ebenfalls wach und so machen wir uns nach einem kurzen Hallo-Wach-Kaffee gleich wieder auf Achse. Unser, nunja, „Schäufelchen“ kommt auch noch erfolgreich zum Einsatz.
Bereits auf dem Rückweg zum normalen Pfad säuft mein rechter Schuh erneut ab. Ich werde ihn im Lauf des Tages durch konsequentes Sockenwechseln und -trocknen in den Pausen wieder trocken bekommen. Trotzdem: Die Treter waren letztes Jahr definitiv wasserdichter, mir schwamt Übles. Ist ja nicht so, dass man das in den Monaten vorher hätte testen können. Einige Kilometer hangaufwärts wird dann das im Vergleich zum Vorjahr abgeänderte Porridge-Rezept ausprobiert und für sehr gut befunden. Auch wenn es nun eher Müsli ist, schmeckt es uns alles deutlich besser. Noch vor dem Frühstück haben wir unseren ersten toten Lemming gesehen, kurz danach erschrecke ich fast genauso zu Tode wie das Schaf, das mich samt Nachwuchs hinter eine Kuppe weder kommen sah noch hörte.

Schafe und ein blauer Lichtblick.
Bei bedecktem Himmel und leichtem Wind laufen wir weiter, kurz vor der Querung der Gautåe sehen wir dann einige passable Zeltplätze - bis hierhin hätten wir es jedoch gestern auf keinen Fall mehr geschafft. Die Querung ist denen der folgenden Wochen ziemlich ähnlich: Auf Steinen und mit Trekkingstöcken kommt man recht problemlos trockenen Fußes ans andere Ufer. So bleiben unsere Furtsandalen dann auch den Großteil der Tour über reine Pausen- oder Hüttenschuhe. Im Gipfel des Gråhøe westlich von uns hängen dicke Regenwolken. Kaum lassen wir diese hinter uns, gelangen einige der blauen Himmelsfetzen vor die Sonne und es wird richtig warm und sonnig.

Als sich dann die Landschaft vor uns öffnet und wir nach der Umlaufung eines weiteren Hügels weit talabwärts in die Rondane hineinschauen können, machen wir bei bestem Wetter und toller Aussicht Mittagspause. Einige Wanderer passieren uns an unserem Pausenplatz. Das Wetter ist etwas kippelig, aber bislang bleiben wir vom Regen verschont.
Im weiteren Verlauf der Etappe geben wir die am Vormittag gewonnenen Höhenmeter wieder her. Die Landschaft mit ihren grünen Hügeln erinnert uns stellenweise stark an Island, auch wenn der Bewuchs hier ein anderer ist. Auf unserer 100.000er-Karte übersehen wir nach der Durchquerung einer längeren abschüssigen Ebene einen ziemlich steilen Abstieg, Flussüberquerung und ebenso steilen Aufstieg auf der Gegenseite inklusive. Die bewaldeten Berghänge mit Fluss im Tal zeichnen ein malerisches Panorama, also legen wir hier unsere Kaffeepause ein, vertilgen Oatsnacks und genießen die warmen Sonnenstrahlen in dieser großartigen Umgebung.

Einige Kilometer weiter, es geht über gewundene Pfade Richtung Tal, kommt die obere Grimdallshytta nach einer Biegung unvermittelt in Sicht. Wir passieren die oberen als auch unteren Hütten und schlagen auf dem weiter in Tal gelegenen Campingplatz unsere Zelte auf - diesmal anständig. Dann klappt's nachts auch mit dem Geraschel. Nur wenige Gäste sind anwesend, Vater und Sohn mit Auto und Kajaks auf dem Dach, dazu einige Wohnmobile. Wir sind die einzigen, die nur mit Zelt unterwegs sind.

Blick zurück
Es ist erst früher Nachmittag, dennoch gehen uns ziemlich die Rollläden herunter. Die lange Anreise und die eher kurze erste Nacht gepaart mit der ersten Touretappe fordern ihren Tribut. Wir verkriechen uns in die Zelte und nachdem ich einige Zeilen dieses Berichts schreibe, schlafe ich in Rekordzeit ein. Mittagsschlaf!

Abendessen gibt es bei immer noch gutem Wetter, danach verleitet uns das schöne Licht zu einer kurzen Fototour um den Campingplatz herum.


Mitreisenden beim fotografieren zu fotografieren entspannt ...
Müde bin ich immer noch, daher verschwinde ich schnell im Zelt und bekomme auch die Aufregung um eine fotografierenswerten Biber nur noch im Halbschlaf mit.
14.8.14 | Grimsdalen - Dørålseter | ca. 16km, 1000hm
Nach einer gefühlt kurzen und traumlosen Nacht wache ich auf. Der erste Blick aus der Apsis zeigt eine dichte, aber helle Wolkendecke. Mit etwas Glück bekommen wir auch heute nur wenig oder keinen Regen ab. Die Nacht war fast windstill, etwas Kondenswasser hatten wir daher auch heute im Zelt. Kathrin und ich schreiten zur Katzenwäsche am des Ufer der Grimse. Das kalte Wasser vertreibt schnell den Schlaf aus allen Gliedern und so sitzen wir bald hellwach zusammen mit Chris am Frühstück.
Gegen 9 sind wir auf der Strecke, es geht es am Nordhang des Gravhøe bergauf durch ein hübsches Birkenwäldchen.

Bald schon werden wir von einer geschätzt 70 Jahre alten Wandererin überholt. Sie gibt ein hohes Tempo vor, ist offensichtlich trainiert und natürlich ist auch ihr Rucksack deutlich leichter als unser Gepäck. Uns wird langsam klar, dass wir die Rolle der überladenen Deutschen perfekt ausfüllen, während alle anderen noch bei Verstand befindlichen Personen mit leichten Daypacks unterwegs sind und von Hütte zu Hütte laufen.
Kaum lassen wir die letzten Bäume hinter uns, überholt uns der nächste Norweger, wir haben ihn bereits bei der Ankunft in Hjerkinn kurz gesprochen. Er passiert unseren Frühstücksort - ein großen Felsblock - inmitten eines Berghangs und wünscht uns einen guten Hike. Danke ebenso!

Frühstück
Nach der Pause geht es weiter bergauf, mit schönem Blick links ins Tal.

Als der Weg schließlich recht eben verläuft und wir über eine schmale Ebene laufen, sehen wir einige schöne Campingmöglichkeiten links und rechts des Weges.
Gegen Mittag schlagen wir die Feldküche mit Rundumblick in die umgebenden Täler auf, am Gegenhang erkennen wir schon den Aufstieg zu den Doralsgluppen, den meine Etappennotizen als „ziemlich anstregend“ umschreiben.

Sieht auch von hier schon anstrengend aus. Vor uns geht es über geröllige Hänge steil bergab, der Hang ist vollgesogen mit Wasser, es geht über einige sehr schlammige Stellen. Noch steiler wird dann der Abstieg durch den mit großen Steinen durchsetzten Waldpfad durch ein Birkenwäldchen. Die vielen hohen Stufen gehe ich mit den Trekkingstöcken als Stütze, meine Knie melden sich zum ersten Mal, immerhin tut noch nichts weh. Noch vor der Brücke über den Haverdalsåe machen wir eine kurze Pause, dann stellen wir uns dem steilen Aufstieg. Dieser beginnt mit einem wirklich extrem steilen kurzen Stich, wird dann etwas flacher, zieht sich jedoch in die Länge. Laut Karte müssen wir etwa 400 Höhenmeter klettern, jedoch macht uns vor allem auch der aufgeweichte Boden mit vielen Steinen zu schaffen sodass wir nur relativ langsam vorankommen. Oben haben wir dann eine prima Sicht im Rücken und da wir ziemlich erledigt sind, ist Kaffeepause angesagt.

Ging schon zapfig hoch, Pause verdient.
Da sitzen wir dann, mit heißer Schokolade, Oatsnacks und immerhin ein bisschen Sonnenschein, Blick Richtung Tal. Hinter uns zieht sich eine Schlucht immer enger zusammen, bedeckt mit Geröll - wir betreten die Dørålsgluppen.

Große Steinbrocken, mit hellgrün leuchtenden Flechten bewachsen, liegen überall.

Anfangs läuft noch ein Bachlauf mit üppigem Moosrand am Pfad entlang, dann verliert sich der Pfad im Geröll. Die Schlucht verengt sich immer weiter, und es kommt unweigerlich das Gefühl auf, irgendwann vor einer soliden Felswand zu stehen.

Zwei Altschneefelder passieren wir, dann folgen einige einfache Kletter- bzw. Kraxelpassagen. Nicht steil oder gefährlich, aber die Hände helfen hier definitiv weiter. Nach jeder Kuppe hoffen wir auf ein Ende, aber die Schlucht zieht sich in die Länge und das Gehüpfe von Stein zu Stein saugt uns die Kraft aus den müden Knochen. Das deutlich wahrnehmbare Echo und der lange Nachhall verstärken die Stimmung in der Schlucht, wir wären von der Dosis her jedoch langsam versorgt.

Eigentümliche Stimmung in den Doralsgluppen
Endlich geht s bergab - die Steinbrocken werden kleiner, die Schlucht wieder breiter, wir laufen weder auf einem Weg. Bald begleitet uns ein weiteres Bachlauf mit moosgrünem Rand, dann kommt nach einer Linkskurve weiter unten im Tal die Hütte Dørålseter in Blick. Erschöpft geben wir unseren Plan, einen Zeltplatz hinter der Hütte zu suchen schnell auf, wir sehen von unserer Anhöhe aus auch keine gute Möglichkeit in direkter Nähe.
Ein Zimmer in der Hütte soll es daher werden. Der freundliche ältere Herr an der Rezeption liest unsere Gesichter dann genau richtig, keine fünf Minuten später sitzen wir vor einem dampfenden Abendessen: Suppe, Hauptgang, Nachtisch - gigantisch! Kurz vor 22 Uhr treten wir zum Matrazenabhorchdienst an.
15.8.2014 | Dørålseter - Bjørnhollia | ca. 22km, 900hm
Beim Frühstück sitzt der Norweger von gestern im Pausenraum, wir kommen ins Gespräch. Er sagt dass die gestrige Passage recht anstrengd sei, vor allem auch bei nassem Wetter und dass er deswegen froh sei, dass wir trotz schwerer Rucksäcke da wären. Wir verstehen die Anspielung, aber sie ist nett gemeint. Auch die schnelle Norwegerin sitzt im Frühstücksraum, wir rechnen nicht wirklich damit, sie auf der heutigen Etappe noch einmal zu sehen, so ist es dann auch. Chris versieht sie einen Tag später mit dem respektvoll zu verstehenden Namen „High-Speed-Oma“, da wir die Dame bis Rondvassbu meistens nur kurz von hinten, oder entspannt beim Essen sitzend sehen.
Das Frühstück selbst ist üppig, wir schlagen kräftig zu und starten so gut ausgeruht in die nächste Etappe.

Von den Doralen herunter drückt der Nebel, dicht darüber schieben dicke Wolken über die umgebenden Berge. Nach dem feudalen Frühstück laufen wir bei bedecktem Wetter los, es nieselt. Die ersten Kilometer gehen uns gut von dein Beinen, der Weg ist für Rondane-Verhältnisse recht eben und steinlos. Ein paar Gehminuten hinter der Hütte sehen wir linkerhand des Weges eine passable Campingmöglichkeit, Wasser inklusive. Nach einem kurzen aber steilen Stich nach oben biegen wir langsam zur Umlaufung des Digeronden ein. Da die Gipfel der Umgebung heute allesamt in tiefhängenden Wolken versteckt sind, entscheiden wir uns gegen die Alternativroute mit der Besteigung des Høgronden. Davon abgesehen wären wir dieser Etappe konditionstechnisch sehr wahrscheinlich nicht gewachsen gewesen. Auf den Karten sieht's eben doch oft machbarer aus, als dann vor Ort.
Unser Weg bleibt eben und bringt nur wenig Höhenmeter mit sich, dennoch kommen wir nicht besonders schnell voran: Mit großen Steinen verblockte Passagen wechseln sich mit Stellen ab, an denen aus dem Berghang kommende Wasserläufe den Untergrund stark aufweichen.

Die Rondane ist auch hier und heute patschnass. Trockene Schuhe behält nur, wer über die quasi ununterbrochen vertretenen Steine über die Rinnsaale und Pfützen balanciert (oder gescheite Schuhe besitzt, jajaj ...).

Wir sind dennoch guter Laune und nehmen das Sekundärfrühsück auf einem großen Felsblock bei Sonnenschein ein. Das Wetter bleibt jedoch wechselhaft wie auch in den Tagen zuvor und so laufen wir bei nur kurze Zeit später bei grauem Himmel und leichtem Niesel weiter. Bislang war der Niederschlag nie so stark, dass die Regenklamotten notwendig gewesen wären. Softshell-Jacke und Trekkinghose sind einigermaßen wasserabweisend, der Rucksack soll wasserabweisend sein und hält sich bislang auch daran. Recht früh am Tag, noch vor Mittag kommen uns die ersten Wanderer entgegen. Wir vermuten, dass diese von Rondvassbu kommend das Boot über den Rondvatnet genommen haben. Hinter dieser Abzweigung haben wir die Route nach Bjornhollia dann für uns alleine. Nach der Aufzweigung begegnet uns bis zur Hütte kein Mensch mehr, lediglich einen einzelnen Wanderer erkennen wir in weiter Ferne.

Letzter Blick zurück ins Bergedalen.
Als sich die Sicht ins Langglupdalen langsam öffnet, machen wir im Schatten des Rondslottet Mittagspause. In der Ferne scheint die Sonne, ihre Wärme wird uns für heute jedoch nicht mehr vergönnt sein. Von dunkelgrauen Wolken beschattet laufen wir bei einem etwas unentschlossenen Nieselregen weiter ins Tal hinab - hinter uns kündigen tiefschwarze Wolken und dichter Nebel ein „Wetterchen“ im Langlupdalen an, daher sind wir froh, als wir unten im Tal ankommen.

Das Ende des Langglupdalen kommt in Sicht.
Kurz vor der Brücke über einen Fluß liegen linkerhand dann die einzigen guten Campingmöglichkeiten vor Bjørnhollia, die wir noch entdecken.
Das mittlerweile nass und glitschig gewordene Geröll bremste uns den ganzen Tag über aus, so ist es auch schon 18 Uhr, als wir die Nordflanke des Veslsvulten in Angriff nehmen. An einigen leicht ausgesetzten Stellen sind wir aufgrund der glitschigen Felsen vorsichtig und langsam.

Die Etappe neigt sich dem Ende zu - endlich oben!
Endlich oben angekommen strapaziert der nach wie vor sehr steinige Weg unsere Fußsohlen und langsam auch unsere Geduld. Zumindest sind wir hier ausnahmsweise einmal froh, auf Tour eine „normale“ Strasse zu bewandern. Der breite Kiesweg ist eine Zufahrtsstrasse zur Bjørnhollia-Hütte. Normalerweise bin ich auf Tour sonst froh, diesen Belag nicht unter den Füßen zu haben.
Auf der Suche nach einer ausreichend großen und trockenen Fläche für unsere beiden Zelte passieren wir die Hütte. Während ich mit Schäufelchen bewaffnet im Wäldchen links des Weges einem dringenden geschäftlichen Termin nachgehe, kundschaftet Kathrin den weiteren Weg aus - es geht steil bergauf, von ebenen Zeltplätzen weit und breit nichts zu erkennen. Unserer bisherigen Erfahrung nach lesen wir auch aus der Karte keinen geeigneten Plätze in der Umgebung heraus, also gehen wir zurück zur Hütte und geben uns auch heute den Wonnen den Vollverpflegung hin. Drei Nischen im Schlafsaal sind schnell bezogen, dann widmen wir uns dem Abendessen: Lachs, Kartoffeln, Sauce Hollandaise, lecker.
Auf dem kurzen Weg vom Haupthaus hin zum Schlafsaal friere ich wie ein Schneider und zittere am ganzen Leib. Mein Körper ist stark erschöpft und ich erinnere noch heute ziemlich gut daran, dass mir hier die Fußsohlen brannten, die Knie wehtaten und ich nach kurzer Zeit im Sitzen die ersten Schritte kaum richtig laufen konnte. Kathrin und Chris geht es ähnlich. Wir laufen über unserer Kondition, die Tour geht auf‘s Material. Adapt or die: Noch bevor wir Bjørnhollia vom Langglupdalen aus erreicht haben, hatte ich Chris gefragt, ob er die Hardangervidda-Karte ebenfalls mitgenommen habe. Eine spürbare Erleichterung geht durch die Gruppe: Ursprünglich war geplant, nach der Rondane Richtung Jotunheimen abzubiegen, aber das erscheint uns in dem Augenblick nicht mehr als gute Idee. Da auch die langfristige Wettervorhersage für dieses Gebiet eher schlechter als besser wird, sind wir flexibel und biegen den zweiten Tourabschnitt bereits heute um. Diese Entscheidung erleichtert uns alle drei, nimmt die Anspannung aus der Gruppe und war für uns daher die richtige Entscheidung. Da die Vidda-Querung auch einmal Ausgangsidee für die Norwegen-Reise war, sind die Etappenpläne noch im Kopf.

Drei Nischen im Schlafsaal.
Am nächsten Morgen dann die Gewissheit, auch mit der Wahl des Schlafsaals Glück gehabt zu haben: Keine Schnarcher!
> Prolog
> 12.8.14 | Anreise
> 13.8.14 | Hjerkinn - Grimmdalshytta | ca. 20km, 900hm
> 14.8.14 | Grimsdalen - Dørålseter | ca. 16km, 1000hm
> 15.8.14 | Dørålseter - Bjørnhollia | ca. 22km, 900hm
> 16.8.14 | Bjornhollia - Rondvassbu | ca. 13km, 600hm
> 17.8.14 | Rondvassbu - Peer-Gynt-Hytta | ca. 11km, 400hm
> 18.8.14 | Peer-Gynt-Hytta - Brekkeseter | ca. 10km, 250hm
>GPS-Route Rondane
Hardangervidda
> 19.9.14 | Haukeliseter - Hellevassbu | ca. 23km, 1350hm
> 21.8.14 | Hellevasbu - Litlos | ca. 17km, 850hm
> 22.8.14 | Litlos - Torehytten | ca. 17 km, 920hm
> 23.8.14 | Torrehytten - Hadlaskard | ca. 11km, 300hm
> 24.8.14 | Pausentag in Hadlaskard
> 25.8.14 | Hadlaskard - Vivelid | 14km, 550hm
> 26.8.14 | Viveli - Camp Systenvatnet, nördlich von Liseth | ca. 24km, 1350hm
> 27.8.14 | Camp Sysenvatnet - Rembesdalsseter | ca. 20km, 700hm
> 28.8.14 | Rembesdalsseter - Finse | ca. 22km, 1200hm
> Epilog
> GPS-Route Hardangervidda
> Fazit
Für Großansichten der Bilder zweimal klicken ...
Prolog
Juli 2013. Gestern noch auf Island, heute wieder in der süddeutschen Heimat. Es ist Sonntag - morgen geht die Arbeit weiter. Wir sitzen im Garten und klagen uns gegenseitig unser Fernweh, die Eindrücke der Tour sind noch ganz frisch. Am liebsten würden wir alle direkt wieder zurück. Noch in den Wochen und Monaten danach bin ich der festen Überzeugung, die nächste Tour ebenfalls wieder auf Island stattfinden zu lassen. Geht ja garnicht anders! Irgendwann ist dann auch der Reisebericht fertig, man gewinnt etwas Abstand und dann reift langsam der Gedanke, dass es doch noch so viele andere Orte zu sehen gäbe. Man will sich auch absetzen von den eigenen Eltern, die gefühlt seit Jahrzehnten immer dieselben sicheren Urlaubshäfen anschippern. Herzliche Grüße hiermit an meinen mitlesenden Vater - das ist alles selbstverständlich metaphorisch und im übertragenen Sinne zu verstehen, ähem!
Norwegen, meinen Bekannte. Auch uns drängte sich das irgendwann fast auf. Die vielen Reiseberichte hier im Forum taten ihr übriges und so reihe ich mich jetzt eben die Norwegen-Berichterstattung ein, auch wenn unsere beiden Touren in 2014 sicherlich keinen Originalitätspreis gewinnen, wofür ich mich bereits vorab entschuldigen möchte.
12.8.2014 | Anreise
Um 3 Uhr morgens stehen Kathrin und ich auf, wach war ich schon seit Stunden vorher - den Kopf voller Alltagsgedanken, konnte ich sowieso schlecht schlafen. Aber ich kenne das vor Touren und Reisen, das passiert fast jedes Mal. Noch im Bett wird mir klar, dass die Gedanken an Ängste, Sorgen und Unerledigtheiten am heutigen Anreisetag nur langsam abklingen werden.
Einen Abschied von Emil und Anton gibt es nicht, die Jungs sind auf Tour. Was Kater nachts eben so treiben. Ich habe diffus Angst um die beiden, obwohl ich rational weiß, dass ich sie sowieso nicht beschützen kann, auch nicht, wenn ich daheim bin. Für beide ist gesorgt, in der Küche steht ein Berg Futter, Günther als Katzenfreund und Untermieter übernimmt die nächsten drei Wochen als routinierter Dosenöffner. Um kurz vor 4 kommen wir dann tatsächlich pünktlich und nach Plan los.
In Memmingen holen wir Chris ab, die diesjährige Reisetruppe ist damit komplett. Die Fahrt nach FFM verläuft zügig, erst ab Würzburg knödelt es etwas, diverse Ortsnamen sind aufgrund ihrer ständigen Radiopräsenz wohlbekannt. Kurz nach 6 Uhr herrscht dann reger LKW-Betrieb. Keine Stunde später sitzen wir im Bus-Shuttle zum Flughafen, das Auto steht die nächsten drei Wochen bei einem der vielen P+R-Anbieter um Frankfurt herum.
Die Rucksäcke sind in Folie eingepackt, ich bin gespannt, wie mein neuer Leichtrucksack die Strapazen des Lufttransports übersteht. Die Gepäckwaage zeigt 15kg. Nicht schlecht, immerhin sind 6kg alleine an Essen pro Kopf dabei, die Fotoausrüstung schlägt auch noch bei jedem von uns zu Buche. Das Drehen an der Gewichtsschraube hat sich gelohnt, die Optimierung der Ausrüstung ist auch so eine netter Helfer zur Bewältigung von Fernweh in den Monaten vor der Tour. Einige neue Gegenstände werden sich beweisen müssen. Ich selbst jedoch gehe diesmal so schwer als nie zuvor auf Tour - Alltagstrott, langer Arbeitsweg und was man so eben noch an Ausreden parat hat. Das sollen die nächsten drei Wochen hoffentlich ändern. Wie immer mache ich mir Sorgen um meine Knie, diesmal aber wohl berechtigt. Egal, jetzt mal im Vorfeld keine Panik aufkommen lassen.
Der Flug nach Oslo ist etwas rüttelig, als Entschädigung entpuppt sich das vom Pilot angekündigte Regenwetter als Sonnenschein, das Thermometer zeigt angenehme 18 Grad. Dank Smartphone und GPS lösen wir unser Spiritusproblem bereits eine Stunde nach der Landung an einer nahegelegenen Tankstelle. Auch die Minipris-Tickets halten wir schnell in Händen und so vertreiben Kathrin und ich die üppige Wartezeit auf den Zug nach Hjerkinn mit einem Bummel über den Flughafen, während Chris im Bahnsteig bleibt und die Rucksäcke bewacht.
Im Zug sitzend schaue ich aus dem Fenster und überlege mir standesgemäße Adjektive, um die an uns vorbeiziehende Landschaft auch ausreichend zu würdigen, schon fahren wir an einer langgezogenen Baustelle einer neuen Bahntrasse entlang - die sehen dann doch wieder aus, wie bei uns in Deutschland auch. Als wir Lillehammer passieren, erkennen wir einige Drehorte der gleichnamigen Serie, die wir in den Monaten vor der Tour sozusagen als Reiseeinstimmung und Zeitvertreib geschaut haben. Nach der Bahnbaustelle begeistert uns die Landschaft dann auch wieder: Türkises Wasser, schroffe Felsen, steile Wälder, aufgeregtes Wolkenspiel - ich freue mich darauf, die nächsten guten zwei Wochen darin verbringen zu können. Lediglich der immer betrunkener werdende Norweger, der zwei junge deutsche Touristen immer lauter und zunehmend zusammenhangsloser zutextet, der müsste nicht sein. Der Fremdschämfaktor im Abteil ist entsprechend sehr hoch. Auch wie daheim.
Unser Zug klettert Richtung Trondheim und nach einer düsteren halben Stunde mit starkem Regen lässt uns der nurmehr von einzelnen grauen Wolken bekleckerte Himmel darauf hoffen, ab Hjerkinn in eine schöne Abendstimmung hineinlaufen zu können. Der langfristige Wetterbericht ist kurz vor Tourstart noch etwas in Richtung „bewölkt und viel Regen“ gekippt, aber wir sind trotzdem optimistisch.

Am Bahnhof in Hjerkinn werden die Rucksäcke fertig gepackt
Rucksäcke und Inhalt sind noch nicht optimal konfiguriert, wir packen unsere Siebensachen am Bahnhof noch etwas ungelenk, aber immerhin sind wir kurz darauf endlich auf Tour. In Sichtweite des Bahnhofs begrüßt uns das erste rote T auf einem Schild, zwei Minuten später verlaufen wir uns das erste Mal für wenige hundert Meter.

Zu Dokumentationszwecken: Unser erstes rotes T
Bald geht es durch dichtes und etwas sumpfigen Unterholzbewuchs, dann beginnt es zu regnen.

Die Landschaft holt uns langsam aus dem Alltag heraus
Wir sind noch etwas eckig unterwegs, die Sitzerei der Anreise macht doch träger, als man meinen möchte. Man sollte kaum glauben, das man vom herumsitzen so schlapp werden kann. Auf den ersten Kilometern ist jeder für sich mit „reinkommen“ beschäftigt. Die ersten Schlucke selbstgezapftes Norwegen-Wasser machen uns dann doch noch etwas wacher.

Wir queren die E6 und lassen Hjerkinn hinter uns

Der Campingplatz bei Gautåsætre kommt in Sicht.
Geplant ist, die morgige Etappe noch heutige etwas zu verkürzen und nach wenigen Kilometern ein lauschiges Plätzchen für unsere Zelte zu suchen. Langsam wird dunkel.

Der Tag verabschiedet sich mit etwas Farbe am Horizont
Dann bezahlen wir ordentlich Lehrgeld: Die Farbpalette der Vegetation werten wir noch nach dem Bewuchs in der Heimat aus. Das geht gründlich schief, und so führt uns das, was wir für eine trockene Wiese halten, in knöcheltiefen Sumpf. Mit brackigem Wasser in den Schuhen lernt man aus seinen Fehlern erstaunlich schnell, bald schlagen wir unser Nachtlager auf schaumig-hellgelben Bewuchs auf. Ein hastig verspachteltes Abendessen später verziehen wir uns in die wohl am schlechtesten aufgestellten Zelte Norwegens. Beim Aufbau war es noch windstill, die Heringe ließen sich nahezu widerstandslos in den Boden drücken - kein gutes Zeichen. Die Nacht verbringe ich dann mehr oder minder im Halbschlaf. Wind kommt auf, das Zelt raschelt an allen Ecken und Enden, hat dazu derart lausig aufgestellt noch ein Kondensproblem und überhaupt. Dazu gehen wir Alltagsangelegenheiten in seltsamer Reihenfolge und Kombination durch den Kopf. Dieses Nachleuchten der Zeit vor dem Urlaub kenne ich, trotzdem würde ich jetzt gerne schlafen.
13.8.2014 | Hjerkinn - Grimmdalshytta | ca. 20km, 900hm
Irgendwann kommt der Schlaf, wenige Stunden später wachen Kathrin und ich in den frühen Morgenstunden auf. Wir öffnen die Apsis auf ihrer Seite und blicken auf einen wolkenschweren Himmel, farbenprächtiger Sonnenaufgang inklusive. Heidenei! Genau so soll es sein.

So lässt es sich in den Tag starten
Sofort stellt sich wieder das Gefühl der Vorfreude auf die Tour ein. Chris ist ebenfalls wach und so machen wir uns nach einem kurzen Hallo-Wach-Kaffee gleich wieder auf Achse. Unser, nunja, „Schäufelchen“ kommt auch noch erfolgreich zum Einsatz.
Bereits auf dem Rückweg zum normalen Pfad säuft mein rechter Schuh erneut ab. Ich werde ihn im Lauf des Tages durch konsequentes Sockenwechseln und -trocknen in den Pausen wieder trocken bekommen. Trotzdem: Die Treter waren letztes Jahr definitiv wasserdichter, mir schwamt Übles. Ist ja nicht so, dass man das in den Monaten vorher hätte testen können. Einige Kilometer hangaufwärts wird dann das im Vergleich zum Vorjahr abgeänderte Porridge-Rezept ausprobiert und für sehr gut befunden. Auch wenn es nun eher Müsli ist, schmeckt es uns alles deutlich besser. Noch vor dem Frühstück haben wir unseren ersten toten Lemming gesehen, kurz danach erschrecke ich fast genauso zu Tode wie das Schaf, das mich samt Nachwuchs hinter eine Kuppe weder kommen sah noch hörte.

Schafe und ein blauer Lichtblick.
Bei bedecktem Himmel und leichtem Wind laufen wir weiter, kurz vor der Querung der Gautåe sehen wir dann einige passable Zeltplätze - bis hierhin hätten wir es jedoch gestern auf keinen Fall mehr geschafft. Die Querung ist denen der folgenden Wochen ziemlich ähnlich: Auf Steinen und mit Trekkingstöcken kommt man recht problemlos trockenen Fußes ans andere Ufer. So bleiben unsere Furtsandalen dann auch den Großteil der Tour über reine Pausen- oder Hüttenschuhe. Im Gipfel des Gråhøe westlich von uns hängen dicke Regenwolken. Kaum lassen wir diese hinter uns, gelangen einige der blauen Himmelsfetzen vor die Sonne und es wird richtig warm und sonnig.

Als sich dann die Landschaft vor uns öffnet und wir nach der Umlaufung eines weiteren Hügels weit talabwärts in die Rondane hineinschauen können, machen wir bei bestem Wetter und toller Aussicht Mittagspause. Einige Wanderer passieren uns an unserem Pausenplatz. Das Wetter ist etwas kippelig, aber bislang bleiben wir vom Regen verschont.
Im weiteren Verlauf der Etappe geben wir die am Vormittag gewonnenen Höhenmeter wieder her. Die Landschaft mit ihren grünen Hügeln erinnert uns stellenweise stark an Island, auch wenn der Bewuchs hier ein anderer ist. Auf unserer 100.000er-Karte übersehen wir nach der Durchquerung einer längeren abschüssigen Ebene einen ziemlich steilen Abstieg, Flussüberquerung und ebenso steilen Aufstieg auf der Gegenseite inklusive. Die bewaldeten Berghänge mit Fluss im Tal zeichnen ein malerisches Panorama, also legen wir hier unsere Kaffeepause ein, vertilgen Oatsnacks und genießen die warmen Sonnenstrahlen in dieser großartigen Umgebung.

Einige Kilometer weiter, es geht über gewundene Pfade Richtung Tal, kommt die obere Grimdallshytta nach einer Biegung unvermittelt in Sicht. Wir passieren die oberen als auch unteren Hütten und schlagen auf dem weiter in Tal gelegenen Campingplatz unsere Zelte auf - diesmal anständig. Dann klappt's nachts auch mit dem Geraschel. Nur wenige Gäste sind anwesend, Vater und Sohn mit Auto und Kajaks auf dem Dach, dazu einige Wohnmobile. Wir sind die einzigen, die nur mit Zelt unterwegs sind.

Blick zurück
Es ist erst früher Nachmittag, dennoch gehen uns ziemlich die Rollläden herunter. Die lange Anreise und die eher kurze erste Nacht gepaart mit der ersten Touretappe fordern ihren Tribut. Wir verkriechen uns in die Zelte und nachdem ich einige Zeilen dieses Berichts schreibe, schlafe ich in Rekordzeit ein. Mittagsschlaf!

Abendessen gibt es bei immer noch gutem Wetter, danach verleitet uns das schöne Licht zu einer kurzen Fototour um den Campingplatz herum.


Mitreisenden beim fotografieren zu fotografieren entspannt ...
Müde bin ich immer noch, daher verschwinde ich schnell im Zelt und bekomme auch die Aufregung um eine fotografierenswerten Biber nur noch im Halbschlaf mit.
14.8.14 | Grimsdalen - Dørålseter | ca. 16km, 1000hm
Nach einer gefühlt kurzen und traumlosen Nacht wache ich auf. Der erste Blick aus der Apsis zeigt eine dichte, aber helle Wolkendecke. Mit etwas Glück bekommen wir auch heute nur wenig oder keinen Regen ab. Die Nacht war fast windstill, etwas Kondenswasser hatten wir daher auch heute im Zelt. Kathrin und ich schreiten zur Katzenwäsche am des Ufer der Grimse. Das kalte Wasser vertreibt schnell den Schlaf aus allen Gliedern und so sitzen wir bald hellwach zusammen mit Chris am Frühstück.
Gegen 9 sind wir auf der Strecke, es geht es am Nordhang des Gravhøe bergauf durch ein hübsches Birkenwäldchen.

Bald schon werden wir von einer geschätzt 70 Jahre alten Wandererin überholt. Sie gibt ein hohes Tempo vor, ist offensichtlich trainiert und natürlich ist auch ihr Rucksack deutlich leichter als unser Gepäck. Uns wird langsam klar, dass wir die Rolle der überladenen Deutschen perfekt ausfüllen, während alle anderen noch bei Verstand befindlichen Personen mit leichten Daypacks unterwegs sind und von Hütte zu Hütte laufen.
Kaum lassen wir die letzten Bäume hinter uns, überholt uns der nächste Norweger, wir haben ihn bereits bei der Ankunft in Hjerkinn kurz gesprochen. Er passiert unseren Frühstücksort - ein großen Felsblock - inmitten eines Berghangs und wünscht uns einen guten Hike. Danke ebenso!

Frühstück
Nach der Pause geht es weiter bergauf, mit schönem Blick links ins Tal.

Als der Weg schließlich recht eben verläuft und wir über eine schmale Ebene laufen, sehen wir einige schöne Campingmöglichkeiten links und rechts des Weges.
Gegen Mittag schlagen wir die Feldküche mit Rundumblick in die umgebenden Täler auf, am Gegenhang erkennen wir schon den Aufstieg zu den Doralsgluppen, den meine Etappennotizen als „ziemlich anstregend“ umschreiben.

Sieht auch von hier schon anstrengend aus. Vor uns geht es über geröllige Hänge steil bergab, der Hang ist vollgesogen mit Wasser, es geht über einige sehr schlammige Stellen. Noch steiler wird dann der Abstieg durch den mit großen Steinen durchsetzten Waldpfad durch ein Birkenwäldchen. Die vielen hohen Stufen gehe ich mit den Trekkingstöcken als Stütze, meine Knie melden sich zum ersten Mal, immerhin tut noch nichts weh. Noch vor der Brücke über den Haverdalsåe machen wir eine kurze Pause, dann stellen wir uns dem steilen Aufstieg. Dieser beginnt mit einem wirklich extrem steilen kurzen Stich, wird dann etwas flacher, zieht sich jedoch in die Länge. Laut Karte müssen wir etwa 400 Höhenmeter klettern, jedoch macht uns vor allem auch der aufgeweichte Boden mit vielen Steinen zu schaffen sodass wir nur relativ langsam vorankommen. Oben haben wir dann eine prima Sicht im Rücken und da wir ziemlich erledigt sind, ist Kaffeepause angesagt.

Ging schon zapfig hoch, Pause verdient.
Da sitzen wir dann, mit heißer Schokolade, Oatsnacks und immerhin ein bisschen Sonnenschein, Blick Richtung Tal. Hinter uns zieht sich eine Schlucht immer enger zusammen, bedeckt mit Geröll - wir betreten die Dørålsgluppen.

Große Steinbrocken, mit hellgrün leuchtenden Flechten bewachsen, liegen überall.

Anfangs läuft noch ein Bachlauf mit üppigem Moosrand am Pfad entlang, dann verliert sich der Pfad im Geröll. Die Schlucht verengt sich immer weiter, und es kommt unweigerlich das Gefühl auf, irgendwann vor einer soliden Felswand zu stehen.

Zwei Altschneefelder passieren wir, dann folgen einige einfache Kletter- bzw. Kraxelpassagen. Nicht steil oder gefährlich, aber die Hände helfen hier definitiv weiter. Nach jeder Kuppe hoffen wir auf ein Ende, aber die Schlucht zieht sich in die Länge und das Gehüpfe von Stein zu Stein saugt uns die Kraft aus den müden Knochen. Das deutlich wahrnehmbare Echo und der lange Nachhall verstärken die Stimmung in der Schlucht, wir wären von der Dosis her jedoch langsam versorgt.

Eigentümliche Stimmung in den Doralsgluppen
Endlich geht s bergab - die Steinbrocken werden kleiner, die Schlucht wieder breiter, wir laufen weder auf einem Weg. Bald begleitet uns ein weiteres Bachlauf mit moosgrünem Rand, dann kommt nach einer Linkskurve weiter unten im Tal die Hütte Dørålseter in Blick. Erschöpft geben wir unseren Plan, einen Zeltplatz hinter der Hütte zu suchen schnell auf, wir sehen von unserer Anhöhe aus auch keine gute Möglichkeit in direkter Nähe.
Ein Zimmer in der Hütte soll es daher werden. Der freundliche ältere Herr an der Rezeption liest unsere Gesichter dann genau richtig, keine fünf Minuten später sitzen wir vor einem dampfenden Abendessen: Suppe, Hauptgang, Nachtisch - gigantisch! Kurz vor 22 Uhr treten wir zum Matrazenabhorchdienst an.
15.8.2014 | Dørålseter - Bjørnhollia | ca. 22km, 900hm
Beim Frühstück sitzt der Norweger von gestern im Pausenraum, wir kommen ins Gespräch. Er sagt dass die gestrige Passage recht anstrengd sei, vor allem auch bei nassem Wetter und dass er deswegen froh sei, dass wir trotz schwerer Rucksäcke da wären. Wir verstehen die Anspielung, aber sie ist nett gemeint. Auch die schnelle Norwegerin sitzt im Frühstücksraum, wir rechnen nicht wirklich damit, sie auf der heutigen Etappe noch einmal zu sehen, so ist es dann auch. Chris versieht sie einen Tag später mit dem respektvoll zu verstehenden Namen „High-Speed-Oma“, da wir die Dame bis Rondvassbu meistens nur kurz von hinten, oder entspannt beim Essen sitzend sehen.
Das Frühstück selbst ist üppig, wir schlagen kräftig zu und starten so gut ausgeruht in die nächste Etappe.

Von den Doralen herunter drückt der Nebel, dicht darüber schieben dicke Wolken über die umgebenden Berge. Nach dem feudalen Frühstück laufen wir bei bedecktem Wetter los, es nieselt. Die ersten Kilometer gehen uns gut von dein Beinen, der Weg ist für Rondane-Verhältnisse recht eben und steinlos. Ein paar Gehminuten hinter der Hütte sehen wir linkerhand des Weges eine passable Campingmöglichkeit, Wasser inklusive. Nach einem kurzen aber steilen Stich nach oben biegen wir langsam zur Umlaufung des Digeronden ein. Da die Gipfel der Umgebung heute allesamt in tiefhängenden Wolken versteckt sind, entscheiden wir uns gegen die Alternativroute mit der Besteigung des Høgronden. Davon abgesehen wären wir dieser Etappe konditionstechnisch sehr wahrscheinlich nicht gewachsen gewesen. Auf den Karten sieht's eben doch oft machbarer aus, als dann vor Ort.
Unser Weg bleibt eben und bringt nur wenig Höhenmeter mit sich, dennoch kommen wir nicht besonders schnell voran: Mit großen Steinen verblockte Passagen wechseln sich mit Stellen ab, an denen aus dem Berghang kommende Wasserläufe den Untergrund stark aufweichen.

Die Rondane ist auch hier und heute patschnass. Trockene Schuhe behält nur, wer über die quasi ununterbrochen vertretenen Steine über die Rinnsaale und Pfützen balanciert (oder gescheite Schuhe besitzt, jajaj ...).

Wir sind dennoch guter Laune und nehmen das Sekundärfrühsück auf einem großen Felsblock bei Sonnenschein ein. Das Wetter bleibt jedoch wechselhaft wie auch in den Tagen zuvor und so laufen wir bei nur kurze Zeit später bei grauem Himmel und leichtem Niesel weiter. Bislang war der Niederschlag nie so stark, dass die Regenklamotten notwendig gewesen wären. Softshell-Jacke und Trekkinghose sind einigermaßen wasserabweisend, der Rucksack soll wasserabweisend sein und hält sich bislang auch daran. Recht früh am Tag, noch vor Mittag kommen uns die ersten Wanderer entgegen. Wir vermuten, dass diese von Rondvassbu kommend das Boot über den Rondvatnet genommen haben. Hinter dieser Abzweigung haben wir die Route nach Bjornhollia dann für uns alleine. Nach der Aufzweigung begegnet uns bis zur Hütte kein Mensch mehr, lediglich einen einzelnen Wanderer erkennen wir in weiter Ferne.

Letzter Blick zurück ins Bergedalen.
Als sich die Sicht ins Langglupdalen langsam öffnet, machen wir im Schatten des Rondslottet Mittagspause. In der Ferne scheint die Sonne, ihre Wärme wird uns für heute jedoch nicht mehr vergönnt sein. Von dunkelgrauen Wolken beschattet laufen wir bei einem etwas unentschlossenen Nieselregen weiter ins Tal hinab - hinter uns kündigen tiefschwarze Wolken und dichter Nebel ein „Wetterchen“ im Langlupdalen an, daher sind wir froh, als wir unten im Tal ankommen.

Das Ende des Langglupdalen kommt in Sicht.
Kurz vor der Brücke über einen Fluß liegen linkerhand dann die einzigen guten Campingmöglichkeiten vor Bjørnhollia, die wir noch entdecken.
Das mittlerweile nass und glitschig gewordene Geröll bremste uns den ganzen Tag über aus, so ist es auch schon 18 Uhr, als wir die Nordflanke des Veslsvulten in Angriff nehmen. An einigen leicht ausgesetzten Stellen sind wir aufgrund der glitschigen Felsen vorsichtig und langsam.

Die Etappe neigt sich dem Ende zu - endlich oben!
Endlich oben angekommen strapaziert der nach wie vor sehr steinige Weg unsere Fußsohlen und langsam auch unsere Geduld. Zumindest sind wir hier ausnahmsweise einmal froh, auf Tour eine „normale“ Strasse zu bewandern. Der breite Kiesweg ist eine Zufahrtsstrasse zur Bjørnhollia-Hütte. Normalerweise bin ich auf Tour sonst froh, diesen Belag nicht unter den Füßen zu haben.
Auf der Suche nach einer ausreichend großen und trockenen Fläche für unsere beiden Zelte passieren wir die Hütte. Während ich mit Schäufelchen bewaffnet im Wäldchen links des Weges einem dringenden geschäftlichen Termin nachgehe, kundschaftet Kathrin den weiteren Weg aus - es geht steil bergauf, von ebenen Zeltplätzen weit und breit nichts zu erkennen. Unserer bisherigen Erfahrung nach lesen wir auch aus der Karte keinen geeigneten Plätze in der Umgebung heraus, also gehen wir zurück zur Hütte und geben uns auch heute den Wonnen den Vollverpflegung hin. Drei Nischen im Schlafsaal sind schnell bezogen, dann widmen wir uns dem Abendessen: Lachs, Kartoffeln, Sauce Hollandaise, lecker.
Auf dem kurzen Weg vom Haupthaus hin zum Schlafsaal friere ich wie ein Schneider und zittere am ganzen Leib. Mein Körper ist stark erschöpft und ich erinnere noch heute ziemlich gut daran, dass mir hier die Fußsohlen brannten, die Knie wehtaten und ich nach kurzer Zeit im Sitzen die ersten Schritte kaum richtig laufen konnte. Kathrin und Chris geht es ähnlich. Wir laufen über unserer Kondition, die Tour geht auf‘s Material. Adapt or die: Noch bevor wir Bjørnhollia vom Langglupdalen aus erreicht haben, hatte ich Chris gefragt, ob er die Hardangervidda-Karte ebenfalls mitgenommen habe. Eine spürbare Erleichterung geht durch die Gruppe: Ursprünglich war geplant, nach der Rondane Richtung Jotunheimen abzubiegen, aber das erscheint uns in dem Augenblick nicht mehr als gute Idee. Da auch die langfristige Wettervorhersage für dieses Gebiet eher schlechter als besser wird, sind wir flexibel und biegen den zweiten Tourabschnitt bereits heute um. Diese Entscheidung erleichtert uns alle drei, nimmt die Anspannung aus der Gruppe und war für uns daher die richtige Entscheidung. Da die Vidda-Querung auch einmal Ausgangsidee für die Norwegen-Reise war, sind die Etappenpläne noch im Kopf.

Drei Nischen im Schlafsaal.
Am nächsten Morgen dann die Gewissheit, auch mit der Wahl des Schlafsaals Glück gehabt zu haben: Keine Schnarcher!
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