[NO] Hardangervidda- Nord-Süd-Solo in 7 Tagen

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  • andy_s
    Anfänger im Forum
    • 22.07.2007
    • 25

    • Meine Reisen

    [NO] Hardangervidda- Nord-Süd-Solo in 7 Tagen

    Tourentyp
    Lat
    Lon
    Mitreisende
    Durch die Hardangervidda, Solo in 7 Tagen

    Diese Tour hatte ich schon lange geplant. Ich habe Freunde in Norwegen, denen ich schon lange versprach sie einmal zu besuchen und da das jetzt soweit war, wollte ich vor dem Besuch eben jene Tour machen.
    Die Anreise aus Stuttgart erfolgte mit dem Flugzeug über Berlin nach Oslo. Von dort ging es mit der Bergenbahn nach Finse.
    Meine erste Übernachtung machte ich in der Finsehytta.
    Mein Zug kam auf die Minute pünktlich um 20:20 Uhr in Finse an. Bei kaltem Wind und leichtem Regen bin ich die paar Meter zur Finsehytta gelaufen und hab mir ein Bett im Matratzenlager genommen.
    Beim freundlichen Wirt hab ich mir noch Infos über das Wetter und die Strecke eingeholt und hab auch mit ihm ausgemacht, daß ich mich am Ende meiner Tour bei ihm per Email wieder melde.
    Die Wetteraussichten für den nächsten Tag waren gut und die meiste Zeit war Rückenwind gemeldet.
    Was mich etwas nervös gemacht hat war daß der Wirt meinte ich bräuchte sicher 10 Std. Gehzeit für die erste Strecke Finse- Rembesdalster. Deswegen entschloss ich mich gleich schlafen zu gehen, um am nächsten Morgen bei Sonnenaufgang loszukommen.

    1. Tag: Finse- Rembesdalseter, 24 Km Wegstrecke, 6:30 Std. reine Gehzeit, 320m Auf- 600m Ab



    Um 6:00 Uhr habe ich leise meine Sachen gepackt, um dann in der ersten Dämmerung loszulaufen. Aufs Frühstück hab ich verzichtet und jenes auf der Strecke geplant.
    Die ersten Kilometer gingen auf dem Rallarvegen, entlang am Ufer des Finsevatnet.
    Es war herrlich in den Sonnenaufgang hinein zu laufen und man kam auf dem Schotterweg ziemlich gut vorran.
    Irgendwann verlässt der Weg den "Eisenbahnweg" und führt an Wochenendhütten auf schmalen Pfaden und immer noch flach, zur ersten Sommerbrücke.



    Hier, nach rund 5 Kilometern, nahm ich dann im Windschatten eines Felsens mein Frühstück ein.
    Ab da begann die erste Steigung der Strecke und pünktlich dazu machte der Himmel Anstalten aufzureißen.



    Anfangs führte der Weg über Felsplatten nach oben. Da es über Nacht getrocknet war, stellten diese keine größeren Schwierigkeiten dar.
    Je höher man aber kam, desto mehr Schnee bedeckte den Weg. Einige kleine Schneefelder waren zu queren, da es aber die Tage zuvor etwas Neuschnee gab, waren diese sehr gut zu gehen. Weicher Schnee machte den Altschnee darunter griffig.
    Kurz vor der Paßhöhe, kam ich dann aber an eine schwierige Stelle. Der eigentliche Weg führte über ein Schneefeld, welches am Ende von einem Bach unterspült wurde. An der dünnsten Stelle war es ca. 30- 40 cm dick. Dem habe ich nicht zugetraut, daß es mich und meinen 25 Kg schweren Rucksack trägt.
    Ich bin dann die Stelle umgangen und über einen schneebedeckten Felssimms geklettert.
    Auf der Höhe angekommen, schlug dann auch das Wetter wieder um und es hat sich bewölkt und Schneefall setzte ein.
    Es ging vorbei am Ramnaberrgvatnet, über die 3 Sommerbrücke am Nutavatnet immer angenehm leicht bergab.
    Von weitem war auch schon der Rembesdalsvatnet zu sehen. Der Weg machte aber einen Bogen nach Westen und ich hatte zumindest das Gefühl, daß ich mich von meinem Ziel entferne.
    Der Abstieg am Nachmittag ging dann wie am Vormittag über blanke Felsplatten, die allerdings feucht waren und höchste Aufmerksamkeit erforderten. Da bin ich das eine oder andere Mal ausgerutscht.
    Es ging dann immer steiler bergab in immer sumpfigeres Gebiet. Kurz vor dem See war dann die letzte Sommerbrücke für heute zu überqueren und es ging am Ufer des Sees weiter nach Rembesdalseter.



    Zu meiner Überraschung war die dortige Selbstbedienerhütte offen und da aus dem Simadalen heftige Wolken aufstiegen und es auch wieder angefangen hat zu regnen, habe ich mich zu einer Hüttenübernachtung entschlossen.
    Vom Gefühl her habe ich gedacht ich hätte ewig für die Strecke gebraucht, aber meine Uhr hat was anderes gesagt und mit 6:30 bin ich sogar unter den 7 Std. laut Wanderkarte geblieben.Im Hüttenbuch standen dann auch Berichte von Wanderen die mit dem Gelände und dem Wetter zu kämpfen hatten. Das Wetter hat es zum Glück gut mit mir gemeint.
    Allerdings bin ich nach dem Abendessen auch relativ früh zu Bett und habe fest und tief geschlafen.

    (Fortsetzung folgt)

    Grüße Andreas

  • tjelrik
    Fuchs
    • 16.08.2009
    • 1244
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    • Meine Reisen

    #2
    AW: Hardangervidda- Nord-Süd-Solo in 7 Tagen

    super Bericht, bin schon gespannt wie es weiter geht. Wann warst du da?
    bear shit - sounds like bells & smells like pepper

    Kommentar


    • Nordmarka
      Erfahren
      • 26.08.2013
      • 229
      • Privat

      • Meine Reisen

      #3
      AW: Hardangervidda- Nord-Süd-Solo in 7 Tagen

      Fortsetzung folgt ... hoffentlich bald!
      Dein Bericht macht Lust auf mehr, die Hardangervidda ist auch schon lange ein Traumziel von mir, aber bisher habe ich mir die Solotour noch nicht zugetraut. Um so lieber lese ich Berichte von anderen!

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      • andy_s
        Anfänger im Forum
        • 22.07.2007
        • 25

        • Meine Reisen

        #4
        AW: Hardangervidda- Nord-Süd-Solo in 7 Tagen

        Danke, danke,
        meine Tour ging vom 18.9.- bis zum 24.9.13

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        • andy_s
          Anfänger im Forum
          • 22.07.2007
          • 25

          • Meine Reisen

          #5
          Hardangervidda- Nord-Süd-Solo in 7 Tagen

          2. Tag: Rembesdalsseter- Liseth, 22 Km Wegstrecke, 7 Std. reine Gehzeit, 670m Auf- 1044 Ab



          Daß dies der anstrengenste Teil der Tour werden sollte, war nach einem Blick auf die Karte klar.
          Gut ausgeruht ging es am Morgen entlang des Rembesdalsvatnet. Weitgehend am Ufer entlang, aber immer zwischen großen Steinen auf und ab, war es mehr ein Hindernislauf. So hat es dann auch nicht wie auf der Karte 1 Std. bis zur nächsten Sommerbrücke gedauert, sondern fast das Doppelte. Zum Glück wurde im Laufe der Nacht die Sicht wieder besser. Als ich Nachts kurz vor die Tür schaute, war die ganze Umgebung in tiefem Nebel.



          Unter diesen Bedingungen hätte ich sicher noch länger gebraucht.
          Ab der Sommerbrücke hatte man dann Ausblick auf den Rembesdalsskaki, einer Gletscherzunge die vom Hardangerjokulen abgeht.
          Ursprünglich reichte die Zunge einmal bis an den See, befindet sich aber seit geraumer Zeit wie die meisten Gletscher auf dem Rückzug.



          Ab der Sommerbrücke ging es dann wieder stetig bergauf, bis die Abzweigung nach Kjeldebu kam. Von dort musste ich in südwestlicher Richtung weiter Richtung Fossli gehen.
          Irgendwann und fast völlig unverhofft, hatte man dann einen tiefen Einblick über das Simadalen bis zum Eidfjord.
          Pünktlich zu dieser grandiosen Aussicht, hat sich dann auch die Sonne gezeigt.



          Der Blick zurück, gab nochmals die Sicht auf den Hardangerjokulen und Rembesdalsseter frei.



          Jetzt ging es eine Zeitlang an einer Felskante entlang und am Ende führte der Weg nun wieder steil hinab ins Skytjedalen, welches sich wieder fast genau auf Höhe von Rembesdalsseter befindet.
          An der Westseite des Skytjedalsvatnet führt eine Ganzjahresbrücke über seinen Abfluss.
          Ab hier wurde der Untergrund zunehmend morastiger.



          In diesem Tal traf ich dann auch auf die ersten Menschen. Zwei Brüder, die eigentlich Richtung Finse gehen wollten. Einer hatte sich beim Abstieg den Knöchel verstaucht. Nach einem Ruhetag wollten die Beiden dann versuchen, über das Simadalen nach Eidfjord abzusteigen.
          Da ist mir bewußt geworden, wie schnell so ein Missgeschick passieren kann und wenn es mir passieren würde als Alleinwanderer, es mich in arge Schwierigkeiten bringen würde.
          Ich hab aber beschlossen solche Gedanken einfach nicht weiter zu spinnen und hab sie dann kurz danach auch völlig vergessen, denn was nun kam war wirklich extrem Anstrengend.
          Es folgte ein Aufstieg, der mir fast als senkrecht vorkam. Mehr als einmal musste ich meine Hände zu Hilfe nehmen, um weiter vorran zu kommen. Trotz der Steilheit war der Untergrund sehr morastig.
          Das einzig Schöne daran war, daß der Weg zusätzlich zu der normalen T- Markierung mit Stangen gekennzeichnet war.
          So war zumindest die Orientierung einfach. Eine Woche voher ging dort der Eidfjord- Marathon vorbei, auf desen Strecke ich dann bis Liseth und noch am nächsten Tag gelaufen bin.
          Nach ca. 500m extremen Aufstieg, wurde das Gelände dann besser und es ging in Wellen weiter bergauf.
          Das hat sich dann auch noch rund 3-4 Km gezogen.
          Immer dachte ich, jetzt bist du oben und es kam eine neue Welle.
          Irgendwann hatte ich die Paßhöhe erreicht und ich konnte Liseth zumindest mal sehen.
          Auch wurde die Landschaft, da ich wieder in tieferes Gebiet kam, bewachsener und dadurch auch schön bunt herbstlich.



          Geniessen konnte ich das leider nicht richtig.
          Je länger ich lief, umsomehr hatte ich das Gefühl, daß der Ort nicht näher kam.Zudem bekam ich für kurze Zeit Muskelkrämpfe.
          Mein Rücken schmerzte immer mehr vom Rucksackgewicht und ich hab einige Steine benützt um mich zu setzen und um meinen Rücken kurz zu entlasten.
          Völlig am Ende habe ich dann Liseth erreicht. Der Campingplatz wäre noch eine Ortschaft weiter gewesen, aber ich konnte und wollte nicht mehr weiter gehen.
          Ich hab dann im Liseth Pensjonat ein Zimmer genommen. Da ich auch Abendessen und Frühstück bestellt habe, hat mir der Besitzer einen guten Preis gemacht.
          Vielleicht hatte er wegen meines Anblickes aber auch einfach nur Mitleid mit mir.
          Ich hab mir dann dort auch eine warme Dusche gegönnt, um meine Muskeln wieder zu lockern.
          Vom Gefühl her war ich völlig down. Der Zweite Tag, etwas mehr als 40 Kilometer und ich war am Ende.
          Ich wollte die Nacht abwarten und am Morgen dann entscheiden wie es weitergeht.
          Beim Abendessen hat mir der Wirt versichert, daß die Strecke morgen bis Hedlo weitaus angenehmer zu gehen sei.
          Ich hab gehofft, daß er Recht behält

          ( Fortsetzung folgt...)
          Zuletzt geändert von andy_s; 08.10.2013, 17:09.

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          • Nordmarka
            Erfahren
            • 26.08.2013
            • 229
            • Privat

            • Meine Reisen

            #6
            AW: Hardangervidda- Nord-Süd-Solo in 7 Tagen

            Und schon eine Fortsetzung, danke! Tolle Bilder hast Du gemacht, die wecken trotz Deiner Beschreibung die Lust auf's Losgehen.

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            • andy_s
              Anfänger im Forum
              • 22.07.2007
              • 25

              • Meine Reisen

              #7
              AW: Hardangervidda- Nord-Süd-Solo in 7 Tagen

              @Nordmarka: Machs wie ich und lass dich nicht abschrecken. 4 Tage folgen noch

              Gruß
              Andreas

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              • Nordmarka
                Erfahren
                • 26.08.2013
                • 229
                • Privat

                • Meine Reisen

                #8
                AW: Hardangervidda- Nord-Süd-Solo in 7 Tagen

                Aus der Abschreck-Phase bin ich so langsam endgültig raus. Natürlich ist die Hardangervidda nochmals ein anderes Format als vier Tage Nordmarka, aber auch da muss man/frau vor allem eines: losgehen. Und vermutlich ist die Hardangervidda bevölkerter als die nördliche Nordmark?
                Außerdem ist es für mich wesentlich unkomplizierter, ich habe immer mal wieder eine Woche am Stück frei und könnte kurzfristig losdüsen, ist ja nicht sonderlich weit. Nächsten Sommer dürfte es so weit sein, dann hat auch der Hund genügend Erfahrung.
                Aber erstmal freue ich mich auf Deine weiteren Berichte!

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                • andy_s
                  Anfänger im Forum
                  • 22.07.2007
                  • 25

                  • Meine Reisen

                  #9
                  Hardangervidda- Nord-Süd-Solo in 7 Tagen

                  3. Tag: Liseth- Hedlo, 21 Km Wegstrecke, 6 Std. reine Gehzeit, 643 Auf- 567 Ab



                  Als ich am Morgen aufgewacht bin, hab ich erst mal einen vorsichten Check gemacht. Zu meiner Überraschung, hatte ich weder Muskelkater und der Rückenschmerz von gestern war auch weg.
                  Mein Frühstück konnte ich erst um 8:30Uhr bekommen, da da erst das Küchenteam anfing.
                  Gestärkt ging ich dann um 9:00 Uhr los.
                  Zuerst ging es bergab durch den Ort. An der der Bundesstrasse 7 muß man leider ein kleines Stück entlang laufen. Diese durchschneidet die Vidda von West nach Ost. Zum Glück war um diese Zeit fast kein Verkehr.
                  Nach ein paar hundert Metern, muß man dann über die Leitplanke steigen, um den Fluss Bjoreio zu überqueren.
                  Ab da geht es wieder bergauf. Anfangs etwas steiler, aber da man stellenweise über blanken Fels laufen muß, sind die Passagen weitgehend gut zu gehen.
                  Allerdings haben sich auch größere Pfützen und Rinnsale gebildet, welche man umgehen oder überspringen muß.
                  So ziemlich weit oben, bietet sich mir dann ein herrlicher Blick zurück über den Weg, den ich bis jetzt gegangen bin.
                  Ganz am Horizont sieht man nochmals den Hardangerjokulen.
                  Ab da wird mir bewußt, wie viel Strecke ich schon gemacht habe und die Strapazen des gestrigen Tages sind vergessen.





                  Nach ca. 1 Stunde bin ich am Ende der Steigung angelangt. Es geht nun für einige Zeit mehr oder weniger eben weiter.
                  In der Ferne sieht man schon Berastolen, eine kleine Ansammlung an Hütten.



                  In dieses Tal führt dann auch der Weg. Je tiefer man kommt, desto sumpfiger wird es auch wieder.
                  Das Wetter zeigt sich von seiner besten Seite. Ich hab während meiner Pause auch meinen Rucksack anders eingestellt. Mein Hüftgurt saß etwas zu tief. Mit der neuen Einstellung, wurde die Belastung für meine Schultern besser.
                  Im Tal angekommen, führt der Weg einige Zeit am Fluss Berdolo entlang. In diesem Bereich geht es über einige sumpfige Stellen und ich sinke das ein oder andere Mal ziemlich tief ein. Aber Snoseal sei Dank, sind meine Schuhe immer noch dicht.
                  Bald taucht wieder eine Sommerbrücke auf, die ich benutzen muß.
                  An dieser Stelle hätte ich die Möglichkeit, über das Fljotdalsfjellet zu gehen. Dafür müsste ich allerdings wieder 300m Aufstieg bewältigen, zu dem ich keine Lust hatte.
                  Der Weg entfernt sich nun ein wenig und führt weiter in westlicher Richtung.
                  Es geht dürch kleine Birkenwäldchen und man muß immer mehr sumpfige Stellen überqueren.
                  Nach einer kleinen Bachüberquerung zeigt der Wegweiser nach Viveli. Ich laufe in diese Richtung auf einem kleinen Trampelpfad weiter.
                  Nach ca 300m fällt mir auf, daß sich keine T`s oder rote Markierungen auf dem Weg befinden. Der Pfad bleibt aber weiterhin breit und ich habe keine Abzweigung zwischendurch gesehen.
                  Also lief ich weiter. An dieser Stelle kann ich sagen, wenn man nicht in regelmässigen Abständen die Wegmarkierung sieht, ist man auf einem falschen Pfad. Dies gilt zumindest für meine Tour in der Hardangervidda.
                  Eigentlich müsste ich genau nach Westen gehen, der Kompass sagt aber ich gehe Nordwestlich.
                  Nach einem Blick in die Karte sehe ich, daß ich mich auf einem Trampelpfad befinde, der zu einem Autoparkplatz führt. Von dort gelangt man wieder auf den Weg nach Viveli. Zwei Kilometer Umweg und was schlimmer war, der Weg ging bergab und ich musste die ganze Steigung wieder in Angriff nehmen, als ich auf dem offiziellen Weg wieder war.
                  Der Weg ging jetzt Richtung des Ufers vom Fluss Veig und nach ca. 1 Stunde erreichte ich Viveli. Allerdings auf östlicher Flusseite. Um in die Ansiedlung zu kommen, hätte ich eine Brücke überqueren müssen und auf der anderen Flusseite wieder ein Stück zurück gehen.
                  Auch das wollte ich nicht. Ich habe lieber am Ufer des Veig die Sonne genossen und eine kleine Pause gemacht, um dann die letzten 1,5 Std. bis Hedlo weiter zu gehen.



                  Der Weg führt nun wieder etwas vom Fluss weg. Man geht am Kjeseshovden an der Ostseite vorbei. Zuvor hat man noch eine Ganzjahresbrücke überquert.
                  Die Umgebung wird wieder etwas sumpfiger und irgendwann taucht Hedlo auf.



                  Von Weitem schon erkennbar, an einer Felsformation, die Hedlo ihren Namen gab.
                  Hedlo hatte schon seit ersten September geschlossen und so kam nun endlich mein Zelt zu seinem Einsatz.



                  Auf der anderen Flusseite hörte man Schüsse. In der Hardangervidda ist Jagdsaison. Hinter Viveli hat auch der Nationalpark begonnen. Komischerweise ist in diesem die Jagd erlaubt. Ich vertaue aber auf die hiesigen Jäger und traue ihnen zu mich von einem Rentier oder Schneehuhn zu unterscheiden. Dementsprechend schlafe ich dann auch beruhigt und zufrieden ein.
                  Der Wirt aus Liseth sollte auch Recht behalten. Diese Etappe war angenehm zu gehen.

                  (Fortsetzung folgt.....)

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                  • Nordmarka
                    Erfahren
                    • 26.08.2013
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                    • Meine Reisen

                    #10
                    AW: [NO] Hardangervidda- Nord-Süd-Solo in 7 Tagen

                    Und es geht weiter! Das muss ja ein traumhafter Tag gewesen sein, wieder so tolle Bilder, danke!
                    Das mit dem plötzlichen Verlieren der Wegmarkierungen kenne ich auch. Ich bin auch schon öfters einfach weiter gelaufen, um zu schauen, wo ich raus komme, aber meistens waren es nur einfach Zusatzkilometer, weil der anfangs so breit getrampelte Pfad ohne Markierungen immer schmaler wurde und im Nichts endete und damit aus gutem Grund nicht in der Karte verzeichnet ist.

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                    • fcelch
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                      #11
                      AW: Hardangervidda- Nord-Süd-Solo in 7 Tagen

                      Schöner Bericht und tolle Fotos!


                      Zitat von andy_s Beitrag anzeigen
                      Bald taucht wieder eine Sommerbrücke auf, die ich benutzen muß.
                      An dieser Stelle hätte ich die Möglichkeit, über das Fljotdalsfjellet zu gehen.
                      Das hättest du mal tun sollen. ----> du wärst besser oben rum gegangen bei dem Wetter. Da hat man eine irre Aussicht bis zum Eidfjord und zurück zum Gletscher. Man kommt dann später wieder runter in dieses 270 Grad runde Tal wo ich immer denke hier muss mal ein Meteorit eingeschlagen sein. Dort kommt man an der kleinen Brücke wieder auf den Weg den du gegangen bist (rechts dann Vivilid, links Rt. Hedlo.

                      Gruß,
                      FCElch

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                      • andy_s
                        Anfänger im Forum
                        • 22.07.2007
                        • 25

                        • Meine Reisen

                        #12
                        [NO] Hardangervidda- Nord-Süd-Solo in 7 Tagen

                        4. Tag: Hedlo- Hadlaskard, 10 Km Wegstrecke, 2:20 reine Gehzeit, 270m Auf- 203m Ab



                        Bis jetzt verlief meine Tour analog zu dem Buch von Tonia Körner " Hardangervidda". Den Rest der Tour wollte ich nicht mehr genau nach dem Buch gehen.
                        Über Nacht hatte sich der Himmel wieder etwas zugezogen. Die Temperaturen blieben aber weiterhin angenehm um die 6°C.
                        Der Weg verlief angenehm am Veig, bzw. oberhalb von ihm entlang und war sehr schön zu gehen.
                        Da etwas Wind aufkam, zauberte der Himmel eine schöne Lichtstimmung über die Landschaft.



                        Vor mir in Sichtweite lag der Hadlaskardhalsen, den einzigen Pass den ich heute zu nehmen hatte. Der Himmel änderte jetzt im Minutentakt sein Aussehen. Richtung Norden war deutlich Regenwetter zu sehen und der Blick nach Westen, zeigte die Sonne.



                        Und dann tauchte er, der Harteigen, wieder auf. Oberhalb von Liseth hatte er sich in der Ferne schon mal gezeigt und nun zwei Tage später war er zum Greifen nah.



                        Bei den Hütten von Rjotoseter begann dann der Aufstieg. Leider wurde das Wetter wieder schlechter. Der nun stärker werdende Wind ließ einen Aufenthalt auf der Passhöhe nicht lange zu. Nach ein paar Metern Abstieg wurde es wieder besser, da der Berg einem Windschatten bot. In der Ferne war schon Hadlaskard zu sehen.
                        Man kam wieder an ein paar vereinzelten Hütten vorbei.



                        In Hadlaskard angekommen wurde das Wetter immer schlechter. Ich hatte die Wahl entweder weiter nach Torehytten zu gehen oder in Hadlaskard zu bleiben und am nächsten Tag direkt weiter nach Litlos über das Gronodalen zu gehen.
                        Der nun auch einsetzende Regen und immer stärker werdende Wind, hat mich dann zu Variante zwei bewogen.
                        In meinem Tourtagebuch hab ich dann auch den heutigen Tag, obwohl ich 10 Km ging, als Ruhetag notiert.
                        Mit Blick auf den Harteigen, hab ich dann den restlichen Tag relaxt.





                        Als das Wetter dann wieder besser wurde, ging ich ohne Gepäck etwas am Veig entlang und hab dem Wasser zugeschaut.
                        Dort habew ich den Verlauf meiner weiteren Reise festgelegt. Von Litlos aus will ich nun nach Middalsbu laufen und von dort nach Röldal absteigen und dort die Tour beenden.



                        (Fortzetzung folgt...)

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                        • tog
                          Anfänger im Forum
                          • 30.01.2012
                          • 21
                          • Privat

                          • Meine Reisen

                          #13
                          AW: [NO] Hardangervidda- Nord-Süd-Solo in 7 Tagen

                          Liest sich sehr schøn Dein Bericht. Und tolle (vertraute) Fotos hast Du gemacht. Grosses Lob!
                          www.tog-media.de

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                          • Nordmarka
                            Erfahren
                            • 26.08.2013
                            • 229
                            • Privat

                            • Meine Reisen

                            #14
                            AW: [NO] Hardangervidda- Nord-Süd-Solo in 7 Tagen

                            Deine Bilder sind echt klasse. Was für eine Kamera hattest Du dabei?

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                            • andy_s
                              Anfänger im Forum
                              • 22.07.2007
                              • 25

                              • Meine Reisen

                              #15
                              AW: [NO] Hardangervidda- Nord-Süd-Solo in 7 Tagen

                              @Nordmarka: Das war eine Sony NEX 5. Ist ne Systemkamera, an die man fast alle Objektive mittels eines Adapters anschliessen kann.
                              Die meisten Bilder wurden mit einem Voigtländer Heliar 15mm gemacht. Zudem hatte ich ein Minolta 24-50mm und ein Minolta 70-210mm dabei.
                              Freut mich, daß die Bilder dir gefallen

                              @tog: Die Winterbilder+ Video folgen dann

                              Gruß
                              Andreas

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                              • andy_s
                                Anfänger im Forum
                                • 22.07.2007
                                • 25

                                • Meine Reisen

                                #16
                                [NO] Hardangervidda- Nord-Süd-Solo in 7 Tagen

                                5. Tag: Hadlaskard- Litlos, 23 Km Wegstrecke, 6 Std. reine Gehzeit, 527m Auf- 437m Ab



                                Regen! Das Wetter hatte sich über Nacht wieder verschlechtert und am Morgen war feiner Nieselregen. Allerdings war es Windstill und wärmer als gestern.
                                Mein Reiseführer hatte meine heutige Wegstrecke eher als zermürbend beschrieben. Vorne weg, das fand ich nicht.
                                Anfangs ging es nach einer Sommerbrücke weiter am Westufer des Veig entlang.
                                Nach einem kleinen Aufstieg, gelangt man schliesslich ins Gronodalen.
                                Leider zog es immer mehr zu, sodaß man von seiner Umgebung nicht allzu viel sehen konnte.
                                Bei besserem Wetter wäre die Strecke aber schön gewesen.
                                Auch wurde der Regen ab und an stärker.



                                Hier hatte man wirklich Wasser satt. Es müssen immer wieder kleinere bis größere Bäche überschritten werden. Einmal musste ich sogar über einen ca. 10 Meter breiten Bach, von Stein zu Stein gehen.
                                In diesem Abschnitt bin ich dann auch auf einem Stein abgerutscht und stand mit dem rechten Bein im Wasser.
                                Zum Glück hatte ich Gamaschen an. Die haben einiges an Wasser abgehalten. Feucht wurden meine Füsse aber ab da, das haben meine Schuhe dann doch nicht mehr abhalten können.
                                Nachdem ich eine Scharte mit viel Geröll durchschritten habe, wurde die Landschaft wieder etwas weitläufiger.



                                Vor mir ist dann ein Berg aufgetaucht, der wie der Harteigen aussah. Im ersten Moment hab ich gedacht, ich wäre irgendwo falsch abgebogen.



                                Der Weg stieg nun wieder etwas mehr an.
                                Aus dem Nebel tauchten plötzlich zwei Wanderer auf, die Richtung Hadlaskard gingen. Beide trugen wie ich schwere Rucksäcke und was ich beeindruckender fand, kurze Hosen.
                                Mit zunehmender Höhe, nahm auch der Wind wieder mehr zu. Bei kurzen Verschnaufpausen, ist man schon deutlich ausgekühlt.
                                Irgendwann ist dann der Litlosvatnet in der Ferne aufgetaucht. Und zu meiner Überraschung, ein einzelnes Rentier.
                                Leider war es nicht auf Fotodistanz und als es mich sah, hat es die Flucht angetreten.
                                Jetzt kam noch ein kleinerer steiler Abstieg und ich stand vor der Selbstversorgerhütte in Litlos.
                                Da ich durch den Regen und den kleinen Ausflug in den Bach ziemlich durchnässt war, hab ich auch hier eine Hüttenübernachtung vorgezogen.
                                Während ich in der Hütte den Ofen anschmiss, riss die Wolkendecke auf und die Landschaft sah plötzlich so aus:





                                Das war der Berg der aus der Ferne und teils im Nebel, wie der Harteigen ausgesehen hat.



                                Ich hab mir dann den Foto geschnappt und bin nochmal ein Stück den Berg hoch gelaufen.







                                Gegen später kamen dann noch zwei norwegische Jäger, Erik und Oliver, 17 und 78!!! Jahre alt, Großvater und Enkel in die Hütte.
                                Die wollten am nächsten Tag Rentiere jagen. Da des Wetter wieder besser werden solle, seien dafür die besten Bedingungen.
                                Ich persönlich kann der Jagd ja nichts abgewinnen, es wurde aber trotzdem ein vergnüglicher Abend und ich habe über Norwegen, seine Landschaft und seine Bewohner einiges erfahren.

                                (Fortsetzung folgt...)

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                                • andy_s
                                  Anfänger im Forum
                                  • 22.07.2007
                                  • 25

                                  • Meine Reisen

                                  #17
                                  Hardangervidda- Nord-Süd-Solo in 7 Tagen

                                  6. Tag: Litlos- Middalsbu, 24 Km Wegstrecke, 6 Std. reine Gehzeit, 331m Auf- 653m Ab



                                  Am Morgen war traumhaftes Wetter und laut Wetterbericht, soll es die nächsten Tage auch so bleiben.
                                  Meine Wanderstrecke führte mich am Westufer des Litlosvatnet entlang.
                                  Nach der zweiten Sommerbrücke hatte ich meine einzige und nennenswerte Steigung vor mir.
                                  Oben angekommen, bot sich mir eine herrliche Rundumsicht.
                                  Hier war auch die Abzweigung zur Hellevassbu Hütte, dem Ziel wenn ich weiter nach dem Buch von Tonia Körner gelaufen wäre.



                                  Mein Plan war aber über das Vivassdalen zu gehen. Diese Strecke wäre in dem Buch die zweite Etappe der West- Ost Querung der Hardangervidda.
                                  Ich wollte durch das Tal, da ich vor einigen Jahren, mit meinem damals 8 jährigen Sohn diese Strecke schon mal bis zum Holmavatnet gelaufen bin.
                                  Damals wollten wir eigentlich von Middalsbu nach Litlos laufen, mussten allerdings nach der Hälfte aufhören, da der Kleine nicht mehr konnte.
                                  Nach der Passhöhe, ging es stetig bergab und ich war recht bald am Nordufer des Holmavatnet.
                                  Kurz vor diesem kam ich noch an einer Jagdhütte vorbei. Aus dieser kam aufgeregt ein Jäger raus und fragte mich, ob ich Rentiere gesehen hätte. Ist schon witzig, in Deutschland hat mich noch nie ein Jäger nach Wild gefragt. Ich bin eher angepflaumt worden, wegen meinem Hund.
                                  Der Weg führte nun direkt am Seeufer vorbei und man musste teilweise über Geröll laufen.





                                  Nach der Südspitze des Sees, führte der Weg weiter Talwärts. In der Ferne war schon der Valldalsvatnet zu sehen.
                                  Der Brokafossen kündigte sich auch schon durch sein Rauschen an.



                                  Der Weg führte an seinem Abfluss weiter entlang. Zudem musste ich noch die letzte Sommerbrücke meiner Tour überqueren.
                                  Überhaupt wurde mir langsam bewußt, daß ich den Großteil meiner Tour hinter mir hatte.
                                  Vergessen waren die Anstrengungen der ersten zwei Tage. Ich hatte das Gefühl, daß ich schon wochenlang unterwegs war und wenn ich noch Zeit gehabt hätte, wäre ich auch noch sicher weitergelaufen.
                                  Kurz vor Middalsbu führte mich der Weg am Vivassvatnet vorbei, an dessen Ufer noch geangelt wurde.



                                  Ich musste noch einen kleinen Hügel überqueren und dann ging es steil nch Middalsbu hinunter.



                                  Die Hütte war verschlossen und so wurde meine letzte Übernachtung wieder eine Zeltübernachtung.
                                  Da ich schon früh am Übernachtungsplatz war, hatte ich noch einige Zeit zum Fotografieren.







                                  (Fortsetzung folgt......)

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                                  • Nordmarka
                                    Erfahren
                                    • 26.08.2013
                                    • 229
                                    • Privat

                                    • Meine Reisen

                                    #18
                                    AW: [NO] Hardangervidda- Nord-Süd-Solo in 7 Tagen

                                    Ah, wie schön, ich komme von einer Hüttentour zurück und es gibt zwei neue Folgen mit weiteren tollen Bildern, danke!

                                    Und die Gegend um Middalsbu erkenne ich sogar wieder, ähnliche Bilder habe ich auch, nur von Mitte August. Damals habe ich auf einer Radtour mir dort einen "Pausentag" gegönnt, bin mit dem Radl von Røldal nach Middalsbu gegurkt und habe zu Fuß dann etwas an der Vidda gekratzt, um wenigstens mal dort gewesen zu sein. Das ist jetzt zehn Jahre her, da wird es mal an der Zeit, wieder dort hin zu kommen.

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                                    • andy_s
                                      Anfänger im Forum
                                      • 22.07.2007
                                      • 25

                                      • Meine Reisen

                                      #19
                                      [NO] Hardangervidda- Nord-Süd-Solo in 7 Tagen

                                      7. Tag: Middalsbu- Röldal, 22 Km Wegstrecke, 4:15 reine Gehzeit, 255m Auf- 612m Ab



                                      Letzter Tag meiner Tour. Einerseits stolz daß ich die Strecke in der angepeilten Zeit geschafft habe. Andererseits auch etwas traurig.
                                      Am Morgen war der erste Frost der Tour. Als ich das Zelt öffnete, ist der Reif gerieselt.
                                      Die Wegstrecke führt fast bis Röldal auf einem geschotterten Fahrweg. Mein geplanter Bus startet ab Röldal um 15:40.
                                      Ich hatte immer noch mit den Gehzeiten im Gelände geplant. Das war falsch.
                                      Die Vidda hat mich förmlich ausgespuckt.



                                      Ich musste die meiste Zeit am Valldalsvatnet entlang laufen. Der Weg war zwar unspektakulär, dafür war das Wetter umso schöner. Die Sonne kam langsam über die Berge gekrochen.
                                      Ab Brastol führte ein ca 4 Kilometer langer Pfad direkt nach Röldal ab.



                                      Das letzte Stück war dann wieder Hardangervidda typisch. Es ging über sumpfiges Gelände und der eine oder andere Bach war noch zu überqueren.
                                      Und dann tauchte im Tal Röldal mit dem Röldalsvatnet auf.



                                      Zu dieser Zeit war es kurz nach 11 Uhr. Ich hab es dann sogar auf den früheren Bus um 12:10 Uhr geschafft.
                                      Pünktlich saß ich im Bus und konnte die Fahrt durch die Hardangervidda und weiter an die Ostküste von Norwegen geniessen.
                                      Knapp 150 Km in den Beinen und mein Gürtel musste auch 2 Löcher nach hinten.

                                      Ende

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                                      • andy_s
                                        Anfänger im Forum
                                        • 22.07.2007
                                        • 25

                                        • Meine Reisen

                                        #20
                                        [NO] Hardangervidda- Nord-Süd-Solo in 7 Tagen

                                        Nachtrag:
                                        Ich hab ca. ein halbes Jahr vor der Tour mit der Planung begonnen. Ich bin zwar öfters in den Bergen unterwegs, fahre Kanu und Rad und jogge auch regelmässig, eine Solo- Tour hab ich bis jetzt aber noch nicht gemacht.
                                        Dementsprechend groß war dann auch der Respekt vor solch einer Tour.
                                        Meine größte Sorge war, "Was machst du in einem Notfall?"
                                        Einerseits war es mir ein Bedürfniss andere, Erfahrene um Rat zu fragen. Andererseits hatte ich aber auch vor einer Antwort im Stile von " Mach das bloss nicht, viel zu gefährlich!" Angst. Hätte ich die Tour mit diesem Hinweis gemacht?
                                        Jetzt hab ich die Tour gemacht und es ging alles gut. Was sage ich nun jemanden der mich um Rat fragt?

                                        Der Hauptgrund daß die Tour so gut geklappt hat, war das Wetter. Ich hatte die meiste Zeit sehr gute Bedingungen. In den Zeiten wo es etwas schlechter war, hatte ich immer noch ausreichend Sicht und mit dieser, hat man eine große Gefahr weniger.
                                        Sieht man die T- Markierungen nicht mehr, würde ich jedem empfehlen abzuwarten und Notfalls sich einen Zeltplatz zu suchen.
                                        Ein weiterer Grund war, daß ich trainingstechnisch in einem fiten Zustand war. Ich laufe Ende der Woche einen Marathon und habe auf diesen schon lange vor der Wanderung trainiert. Ich konnte mich daher, speziell nach Tag 2 relativ schnell regenerieren.
                                        Sollte ich die Tour aber ein weiteres Mal machen, würde ich mehr Zeit einplanen. Ich denke wenn man mit schwerem Rucksack unterwegs ist, reichen 15 Km am Tag. Dann hätte die Tour 2 Tage länger gedauert.
                                        Telefonnetz hatte ich bis um die Gegend von Litlos und manchmal zwischen hohen Bergen die meiste Zeit.
                                        Meine Freunde in Norwegen und meine Familie Zuhause wussten meine geplante Strecke und haben wenn möglich am Tagesziel auch eine SMS bekommen. Ausgemacht war daß sie sich, wenn ich mich 3 Tage nicht melde, besprechen sollen.
                                        Eine 100% Sicherheit ist das zwar nicht, die habe ich aber auch sonst nicht im Leben.
                                        Mein Rat für eine Solotour in der Hardanger Vidda ist, machen!
                                        Den großen Vorteil wenn man alleine geht sehe ich darin daß man seinen Rhythmus gehen kann. Man hat kein schlechtes Gewissen, daß man seinen Mitwanderer ausbremst oder abhängt.
                                        Man sollte genug Essen dabei haben und ein Zelt nebst warmen Schlafsack und warmer Kleidung. Gute Schuhe, die auch etwas Wasser abkönnen.
                                        Das Hüttennetz auf der Vidda ist ziemlich dicht, so daß man mal auch auf solch eine ausweichen kann.
                                        Den Erholungswert und das gute Gefühl daß man nach solch einer Tour hat ist unbezahlbar.

                                        Grüße Andreas

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