[UK] Knoydart und Isle of Skye Juli/August 2013

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  • Hunter9000
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    • 02.06.2012
    • 679
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    • Meine Reisen

    #21
    AW: [UK] Knoydart und Isle of Skye Juli/August 2013

    Sehr schöner Bericht mit wunderschönen Fotos. Knyodart ist einfach die schönste Gegend, die ich bis jetzt in Schottland kennengelernt habe.

    @ Duschen in Inverie: Es wäre Möglich gewesen für einen kleinen Obulus im Bunkhouse eine Dusche zu bekommen.

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    • MrsLausS
      Erfahren
      • 12.05.2013
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      • Meine Reisen

      #22
      AW: [UK] Knoydart und Isle of Skye Juli/August 2013

      Zitat von Glenfiddich Beitrag anzeigen
      Auf den Fotos sehen eure Rücksäcke recht klein aus. Was hatte ihr den so an Gewicht auf dem Buckel ?
      Bei mir waren es inc. 2l Wasser etwa 17kg (habe einen 65l Rucksack). MrLausS' hatte inc. 3l Wasser ca. 24kg auf dem Rücken. Da ich die Lebensmittelbeauftragte war, wurde mein Rucksack auch je nach Nahrungsmittelmenge auch mal leichter.

      @Hunter9000: Yep, diese Möglichkeit war mir bekannt, aber an dem Tag lag unsere Priorität nach Zeltaufbau und Katzenwäsche beim Pub.

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      • RockingKatja
        Erfahren
        • 21.03.2012
        • 215
        • Privat

        • Meine Reisen

        #23
        AW: [UK] Knoydart und Isle of Skye Juli/August 2013

        Klasse Bericht bisher. Sehr unterhaltsam geschrieben und richtig schöne Fotos *seufz*. Bin gespannt auf die Fortsetzung!
        Kate-ventures - My adventures on the road

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        • MrsLausS
          Erfahren
          • 12.05.2013
          • 199
          • Privat

          • Meine Reisen

          #24
          AW: [UK] Knoydart und Isle of Skye Juli/August 2013

          Dienstag, 23.07.13: Inverie - Mallaig

          Da es in Inverie selbst nicht viel gibt und die B&Bs unserer Recherche nach £47 aufwärts kosten, unser Verlangen nach einer Dusche für uns und einer Waschmaschine für unsere Wäsche noch nicht gestillt werden konnte, entscheiden wir uns zu einer kleinen Planänderung und brechen unser Zelt am Morgen nach dem Frühstück ab: Wir haben beschlossen, unseren Ruhetag lieber in Mallaig zu verbringen.



          Leider sind wir ein bisschen trödelig und verpassen die angestrebte Fähre um ca. 30 Minuten. Die nächste geht erst gut zwei Stunden später um 13:30.
          Wir haben Glück im Unglück: Das Wetter ist schön und die Zeit lässt sich prima im Schatten eines Baumes vor dem dienstags geöffneten Café totschlagen. Der Milchkaffee ist lecker, die Scones auch… Dazu haben wir auch die Muse, die Reisetagebücher zu aktualisieren. Gegen 13 Uhr laufen wir an den Pier.





          Dort werden wir von einem Bootsbesitzer angesprochen, ob wir auf die Fähre nach Mallaig warten. Er bietet uns an, uns mitzunehmen. Wir sagen spontan zu – ohne zu fragen, was er dafür nimmt. Wir zahlen stolze £11 pro Person. Ich glaube, das hätten wir billiger haben können.
          Dafür ist das Boot echt schnell.



          Zügig entfernen wir uns von Inverie und Knoydart, neuen Abenteuern entgegen…



          Auf dem Boot ereilt uns nach insgesamt 6 Tagen der erste Regenschauer. Oh weh! Soll das ein schlechtes Omen für unsere Tour auf der Isle of Skye sein?
          Der Schauer ist heftig aber kurz und als wir in Mallaig eintreffen, hat es schon wieder aufgehört und die Sonne treibt die Wolken wieder auseinander.

          Da wir ursprünglich für Mallaig nur einen kurzen Aufenthalt eingeplant hatten, hatte ich mich mit dem Örtchen gar nicht auseinandergesetzt und bin erstaunt, wie sehr es mir gefällt. Unser erster Weg führt uns an einigen „NO vacancy-B&B’s“ und einem „Vacancies-B&B“ vorbei zur Tourist Information. Leider ist das keine offizielle TI, sondern ein Andenkenshop der auch TI sein soll… Ich frage die Kassiererin, ob sie uns ein B&B empfehlen kann. Sie fragt zurück, ob wir schon selbst nach welchen Ausschau gehalten hätten, es wäre ziemlich viel los in Mallaig. – Ach, echt? Jetzt sach‘ bloß! -
          Dann zieht sie einen Abreißblock mit Straßenkarte von Mallaig heraus, auf welchem auch die B&Bs von Mallaig eingezeichnet sind. Weitere Unterstützung erhalten wir nicht, wir müssen also selbst ran.

          Nun gut, was liegt da näher, als zu dem einen B&B zurück zulaufen, welches scheinbar noch nicht ausgebucht ist? Sah von außen gut aus, vielleicht haben wir ja Glück? Nix wie hin und geklingelt: Eine freundliche Frau, die sich sogleich als Fiona vorstellt, öffnet uns die Tür. Tatsächlich hat sie noch ein Doppelzimmer mit Bad en suite frei… ! Und was für ein schönes Zimmer! Und das für £35 p.P.. Klar greifen wir da gleich zu. Schade nur, dass hier waschen und trockenen der Wäsche nicht drin ist. Fiona empfielt uns, es bei „The Mission“ zu versuchen. Nun gut, aber erstmal ausgiebig duschen! Was für eine Wohltat.

          Mit einem vollgestopften Daypack begeben wir uns frisch duftend auf die Suche nach der Mission. In dem kleinen Ort ist sie schnell gefunden. Leider haben wir Pech: Die Laundrette wird gerade generalüberholt und öffnet erst in ein paar Tagen wieder. Mist.

          Nun denn: Ab in den Co-Op und Vorräte für die nächsten Tage einkaufen. Wir lassen es ordentlich krachen und kommen mit zwei gut gefüllten Einkaufstüten und gut £50 ärmer wieder raus. Der Inhalt einer Tüte wird gemütlich auf einer Parkbank sogleich wieder vernichtet. Anschließend geht’s zum Fährhafen, um die Tickets für die Überfahrt zur Skye zu kaufen. Wir geben am Schalter brav die gewünschten Daten an. Ich denke bei mir, dass die ganz schön viel wissen wollen, für so eine lapidare Überfahrt. Dann die Frage nach dem Nummernschild – damit können wir in Ermanglung eines fahrbaren Untersatzes nicht dienen... Es stellt sich heraus, dass nur Autofahrer ausgequetscht werden und vorbuchen können (und sollten). Fußgänger ohne fahrbaren Untersatz hingegen dürfen die Tickets erst am Reisetag ca. ½ Stunde vor Abfahrt der Fähre kaufen… Gut, jetzt wissen wir das.

          Als wir am Bahnhof vorbeilaufen, meint MrLausS plötzlich: „Schau mal, da ist er wieder!“ Hä? Wer denn? „Na, der Jacobite train!“ Ja, stimmt, der Zug schnauft geradewegs auf uns zu – nur von einem Zaun getrennt.


          Nette Überraschung – und definitiv fotogen, die alte Dampflock.

          Schließlich gehen wir zurück zum Sea View B&B und dort auf die Terrasse.



          Wir lassen uns zunächst mit O-Saft, später mit Wein und MrLausS‘ neuem Lieblingsgetränk namens „Irn Bru“ (babisch-süß!) nieder und genießen den Nachmittag.
          Am frühen Abend ziehen wir uns zurück und genießen die Annehmlichkeiten des Zimmers in vollen Zügen. Auch beschließen wir die nächste Planänderung für den Folgetag…



          Wir wünschen euch einen schönen Abend - Fortsetzung folgt!

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          • Stippvisite
            Erfahren
            • 13.05.2013
            • 140
            • Privat

            • Meine Reisen

            #25
            AW: [UK] Knoydart und Isle of Skye Juli/August 2013

            Schön, dass wir nicht lange auf die nächsten Reise-Häppchen warten mussten !


            Zitat von MrsLausS Beitrag anzeigen
            (...) und MrLausS‘ neuem Lieblingsgetränk namens „Irn Bru“ (babisch-süß!) nieder und genießen den Nachmittag.
            Nee, nicht im Ernst ... Das Zeug gehört zu den Erfahrungen in Schottland, die ich jedenfalls nicht nochmals machen muss

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            • schlafsack
              Erfahren
              • 03.07.2006
              • 462
              • Privat

              • Meine Reisen

              #26
              AW: [UK] Knoydart und Isle of Skye Juli/August 2013

              Hiho,
              vielen Dank für den Bericht, unglaublich, was für ein schöner Flecken Erde dieses Knoydart ist - bei schönem Wetter Hängt in dem neuen Klo in Inverie immer noch die wechselvolle Geschichte dieses stillen Örtchens?

              Bitte weiterschreiben,
              hannes
              Wir nehmen den längeren Weg, damit uns länger die Füße weh tun!

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              • Borderli
                Fuchs
                • 08.02.2009
                • 1737
                • Privat

                • Meine Reisen

                #27
                AW: [UK] Knoydart und Isle of Skye Juli/August 2013

                Aha, das im Dezember 2011 vom Winde verwehte Klohäuschen ist neu aufgebaut. Als Mr Borderli und ich an Hogmanay 2011/2012 in Inverie waren, lagen nur noch Einzelteile davon am Strand herum.

                Irn Bru finde ich grauenhaft. Allerdings stehe ich mit dieser Meinung ganz alleine in der Familie da. Mann und Tochter lieben dieses Gesöff.

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                • MrLausS
                  Gerne im Forum
                  • 12.05.2013
                  • 58
                  • Privat

                  • Meine Reisen

                  #28
                  AW: [UK] Knoydart und Isle of Skye Juli/August 2013

                  @schlafsack:
                  In der eco-toilet findet man immer noch diverse Aushänge zur... äh... bewegten Geschichte dieses Ortes. Oder vielmehr: dieses Örtchens

                  @stippvisite & borderli:
                  "Irn-Bru" for president!!!! Am Besten eisgekühlt... MrsLausS war ein wenig besorgt ob die enthaltenen Farbstoffe wirklich nur bei Kindern Wachstum und Aufmerksamkeit "verändern"... Ich hingegen fands einfach nur lecker und erfrischend. Kann natürlich daran liegen, dass ich in Deutschland mit Afri-Cola, Bluna und Miranda großgezogen wurde.
                  Wenn jemand eine Irn-Bru-Bezugsquelle in Deutschland kennt: her damit, ich will ein Abo!

                  Grüße,
                  Steffen

                  Kommentar


                  • MrsLausS
                    Erfahren
                    • 12.05.2013
                    • 199
                    • Privat

                    • Meine Reisen

                    #29
                    AW: [UK] Knoydart und Isle of Skye Juli/August 2013

                    O.k. ihr Lieben, hier beginnt jetzt der Bericht zur ISLE OF SKYE!

                    (Ist aber schnell mit der heißen Nadel gestrickt – wer Rechtschreibfehler findet, darf sie behalten!)


                    Mittwoch, 24.07.13: Mallaig – Broadford

                    Gut ausgeschlafen beginnt der Tag mit einem fulminanten Frühstück! Frische Erdbeeren und Blaubeeren, super Auswahl an Müsli, das leckerste cooked breakfast das ich bis dato hatte. Einfach Hammer. Nach diesem gehaltvollen Frühstück packen wir unsere Rucksäcke und spazieren äußerst satt und zufrieden zur Fähre. Wie geplant sind wir um 9 Uhr da, um die Tickets (£4.50p.P.) zu kaufen. Die Zeit vor dem Boarding vertreiben wir uns in der Sonne mit Knipsen. Dann läuft die Fähre ein und wir dürfen sie über eine äußerst steile Gangway betreten.



                    Die Überfahrt ist kurz und schön – der Wind sehr erfrischend.



                    In Armadale gehen wir direkt zur Bushaltestelle. Dies ist dann auch die Planungsänderung: Statt Armadale und Umgebung zu erkunden und dort auf der Eco Camsite zu übernachten, wollen wir direkt weiter: Immer noch ist ein Daypack bis kurz vorm Platzen mit Schmutzwäsche, von MrLausS liebevoll „Stinkbombe“ getauft, befüllt. Wir wollen waschen, bevor es wieder auf Tour geht!

                    Nach ca. 10 Minuten besteigen wir den Bus nach Broadford, der uns £3.40 p.P. kostet.
                    An der Bushaltestelle sehen wir auch gleich die Schilder für das Backpackers‘ und das SYAH. Wir laufen zunächst vergeblich die 800 yards zum SYAH, wo die Rezeption geschlossen ist und entdecken am Ausgang ein Info-Schild, das auf die Vollbelegung hinweist. Oh je!
                    Mit ungutem Gefühl laufen wir zum Backpackers‘ …aber wir haben Glück und dürfen in ein 4-er Dorm einziehen – Kostenpunkt: £37.50. Für weitere £4 überreichen wir unsere Stinkbombe mit entsprechender Warnung. Hier wird gewaschen, wir müssen uns um nix kümmern. Schön, damit haben wir den Tag zur freien Verfügung. Damit hatten wir gar nicht gerechnet! Also nix wie los und Broadford erkunden.

                    Zunächst landen wir im großen Co-op an der Tankstelle und stöbern nach Lunch und Knabberkram. Dann geht’s weiter zum Outdoor/Souvenir Shop, um nach einem Gürtel für MrLausS zu schauen. Er hatte ganz im Zeichen des "Gewichtsersparniswahns" auf diesen verzichtet und seit Sourlis verhindert das Paar Ersatzschnürsenkeln, dass MrLausS blank zieht… Leider gibt’s im Shop keine Gürtel.
                    Weiter geht’s zum Serpentarium – dieses besuchen wir zwar nicht, aber die Brücke dahinter eignet sich prima als Lunch-Spot.
                    Anschließend laufen wir zurück Richtung Hostel und landen im kleinen Lädchen an der Bushaltestelle, wo dieses Foto (mit Erlaubnis) entstand:



                    Im Hostel muss ich kurz meine Augenlieder auf Dichtigkeit prüfen, dann schultern wir die Daypacks und laufen aus Broadford raus.



                    Das Wetter ist einfach zu großartig, um nur zu gammeln. Wir laufen zunächst an der A87 entlang, dann auf einem parallel angelegten Wanderpfad weiter. Nachdem wir einen Friedhof passiert haben, können wir uns über einen Parkplatz Richtung Meer wenden. An der Rubha Sgianadin genießen wir die Aussicht in vollen Zügen:







                    Auf dem Rückweg kommen wir wieder am Parkplatz vorbei und schauen nicht schlecht, als wir dieses Auto entdecken:


                    Ohne Worte

                    Nach unserer Rückkehr ins Hostel wird erstmal ausgiebig geduscht und danach das free WIFI im Aufenthaltsraum genutzt. MrLausS zieht noch einmal zum Shop los und besorgt ein paar Brausetabletten und Saftkonzentrat, da wir "Wasser pur" auf Dauer langweilig finden. Darüber hinaus hat er auch Allergietabletten besorgt, da ich mal wieder fiesen juckend-stechenden Ausschlag oberhalb der Knöchel habe. Das habe ich leider bei hohen Temperaturen immer mal wieder und ist nicht tragisch, aber sehr unangenehm. Ich denke, dass es sich um eine Art Hitzestau handelt.
                    Wir verquatschen den Abend und schließlich geht’s zurück ins Zimmer, wo neben unsere frisch duftenden Wäsche auch unsere Zimmergenossen für die Nacht auf uns warten: eine irgendwie eigenartige Französin, die zudem sehr wortkarg ist und den gesprächigen Engländer Paul. Hm, 4 Leute in einem Minizimmer bei geschlossenem Fenster? Das klingt nach Erstickungstod – ist aber die Empfehlung des Hostels wegen der Midges...
                    Trotz der Hitze schlafe ich zügig ein und tief und fest durch bis zum nächsten Morgen.
                    Den Allergietabletten sei Dank!


                    Wie immer: Fortsetzung ist in Arbeit und folgt so bald wie möglich.

                    ...leider nicht vor Sonntag...
                    Zuletzt geändert von MrsLausS; 19.09.2013, 20:40. Grund: Ergänzung

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                    • MrsLausS
                      Erfahren
                      • 12.05.2013
                      • 199
                      • Privat

                      • Meine Reisen

                      #30
                      AW: [UK] Knoydart und Isle of Skye Juli/August 2013

                      Wie versprochen: Jetzt geht's weiter!


                      Donnerstag, 25.07.13: Broadford - Elgol

                      Am Morgen wache ich ausgeruht auf. Nach zwei entspannten Pausentagen soll es heute planmäßig weitergehen: Mit dem Bus wollen wir bis Kilmarie fahren und von dort zur Camasunary Bothy laufen. Das Wetter sieht gut aus: Leicht bewölkt, aber trocken. Laut Wettervorhersage soll es aber gegen 12 Uhr umschlagen und Regen geben.
                      Wir frühstücken sehr leise, da es erst 7:00 ist und die Küchennutzung eigentlich erst ab 7:30 gestattet ist. Nach unserem Frühstück geht’s über das Badezimmer zurück ins Zimmer. Prima: Engländer und Französin sind auch schon wach und das Dachfenster weit offen, die Sauerstoffversorgung ist nun wieder sicher gestellt. Während die Beiden zum Frühstücken pilgern ziehen wir unsere Betten ab und packen unsere sieben Sachen ein – auch die Trinkwasservorräte werden auf Maximum gebracht. Um 8:30 checken wir aus, indem wir den Schlüssel in den dafür vorgesehenen Briefkasten werfen.

                      Da wir noch eine Stunde Zeit haben, setzten wir uns gegenüber der Bushaltestelle an einen Picknicktisch des Cafés. Zehn Minuten später öffnet es und wir gönnen uns einen frisch gebrühten Kaffee. Hier und da schwirrt eine Midge herum, ansonsten ist es friedlich bis, ja bis plötzlich eine Reisegruppe mit Gepäck auftaucht und unsere Bushaltestelle überschwemmt. Wo wollen die den alle hin? Wie die Motten ums Licht schwirren sie um ihre zwei Wanderführer. Vorsichtshalber verzichten wir auf einen weiteren Kaffee und gehen 10 Minuten vor der Abfahrtszeit an die Bushaltestelle und checken den Fahrplan: Puh, Glück gehabt: Offenbar fährt um 9:37 ein Bus nach Armadale…? Gott sei Dank ist das zutreffend: die Meute stürmt den Bus zur Fähre. Drei Minuten später kommt dann auch unser Bus 55, Richtung Elgol – der Busfahrer erinnert MrLausS an Dumbledore, mich an den Alm-Öhi von Heidi.
                      Da wir die einzigen sind, die in Kilmarie aussteigen wollen, fragt uns der Busfahrer, ob wir direkt am Wanderpfad nach Camasunary rausgelassen werden wollen. Da denkt einer mit! Natürlich, Klasse, Logo! Danke! Er lässt uns daraufhin direkt gegenüber des Wanderwegs aussteigen.



                      Bei leichter Bewölkung laufen wir los. Die Bremsen halten sich in Grenzen, die Midges halten sich versteckt.
                      Zügig ziehen wir des Weges und bald stehen wir auf einer Anhöhe und blicken auf die Camasunary Bothy hinab. Die Aussicht ist echt schön, und wir beschließen nach zwei Kilometern erst mal eine Foto- und Riegelpause einzulegen... (Zurück zu Hause treibt es mir das Wasser in die Augen – irgendwie habe ich irgendwas an der Kamera verstellt und die Fotos der nächsten 1.5 Tage sind eigentlich für die Tonne. Total vergrieselt und auch via Lightroom nicht wirklich zu reparieren. *grrr*)




                      Gut, das MrLausS mit seiner Kamera umzugehen weiß!

                      Dann laufen wir den Weg zur Bothy hinab. Um kurz vor 13 Uhr sind wir unten und entscheiden uns kurz entschlossen, den Küstenpfad nach Elgol weiterzulaufen. Das war zwar erst für den nächsten Tag geplant, aber wir haben ja nix Besseres vor.
                      Kaum haben wir den Pfad Richtung Elgol eingeschlagen, fängt es an zu nieseln. Schnell werden die Regenhüllen über die Rucksäcke gezogen und die Regenjacken übergestreift – endlich können die Regenjacken mal zeigen, was sie können, bisher durften sie ja nur als Kopfkissen herhalten.
                      Der Pfad nach Elgol ist nur 6km lang, aber hat es ordentlich in sich: es geht teilweise direkt an der Abbruchkante entlang und da ich nicht gänzlich schwindelfrei bin, starre ich auf den Pfad oder tendenziell bergan. Der Pfad ist holprig und an einigen Stellen muss man über Felsbrocken klettern… Blöd, dass mein Rucksack gerade wieder auf Maximalzuladung gebracht wurde. Besonders unangenehm finde ich die Stelle, wo eine kleine Umgehung in den Hang getrampelt wurde, da der alte Pfad weggebrochen ist. Trotz schlechtem Wetter und unangenehmen Pfad zücken wir aber trotzdem hier und da die Kamera:


                      Blick zurück Richtung Camasunary


                      Blick Richtung Elgol

                      Gegen 16 Uhr erreichen wir Elgol und stürmen sogleich das Café, das von einem älteren Ehepaar geführt wird. An der Decke hängen unzählige Teekannen und Schuhspanner, auf einem Balken reihen sich etliche Ken- und Action-Man-Puppen in unterschiedlichen Variationen aneinander.



                      Der Besitzer kümmert sich um die Bestellungen und das Zubereiten von Kaffee und Tee. Er hat dabei seinen ganz eigenen Rhythmus (die Bestellung wird aufgenommen, bearbeitet, dann erst wird die nächste Bestellung aufgenommen). Wir beobachten fasziniert, wie er sich tiefen-entspannt zwischen Tischen und Kaffeevollautomaten gemächlich hin- und bewegt und warten geduldig, bis wir an der Reihe sind. Der Café Latte und die Scones (wir hatten Apple-Cinnamon und Coconut- Cherry) sind das Warten aber allemal wert!
                      Bevor wir aufbrechen, lassen wir uns noch einen Tipp geben, wo man am besten Zelten kann. Der Besitzer nimmt sich für uns Zeit, geht mit uns vor die Tür, um uns die Richtung besser erklären zu können. Detailliert beschreibt er uns sämtliche Optionen (öffentliche Toiletten/Midges), deren Vor- und Nachteile, und empfiehlt uns letztlich in Klippennähe zu zelten, weil dort ein wenig mehr Wind geht. Wir bedanken uns herzlich und marschieren runter zum Pier, da wir noch die Tickets für die Bootfahrt zum Loch Coruisk am nächsten Morgen organisieren wollen.

                      Es gibt zwei Anbieter vor Ort, wir hatten dies schon vorrecherchiert und uns für das traditionelle Familienunternehmen entschieden. Anne schreibt uns für 11:00 ein. Gerade, als wir unsere Rucksäcke schultern, kommt ein Funkruf vom Boot rein – MrLausS bekommt mit, dass da jemand verunglückt ist und die Ambulance gerufen werden muss. Die kommt aus Broadford und braucht ca. ½ Stunde. MrLausS bietet darauf seine Hilfe an, die gerne angenommen wird. Wir schultern wieder ab und warten gemeinsam mit Anne auf das Boot. Anne lässt es sich nicht nehmen und verwöhnt uns mit Kaffee, Short Cake, Skin so soft und lässt mich meine Postkarten nicht bezahlen…
                      Endlich kommt das Boot an und es stellt sich heraus, dass ein Franzose unglücklich auf glitschigem Felsen ausgerutscht ist und sich vermutlich den Knöchel gebrochen hat. Unsere Bandage wird zum notdürftigen Stützverband verwendet und ein paar Minuten später ist der Krankenwagen da und der Franzose wird abtransportiert. Die Bandage ist damit natürlich auch weg – hoffentlich fehlt sie uns später nicht…
                      Nun geht es für uns auf Zeltplatzsuche. Das beste Fleckchen ist leider schon von einem Ein-Mann-Zelt belegt. Wir stromern noch ein Stück weiter und finden unser einsames Plätzchen auf einem Hügel der gerade breit genug, um das Zelt ordentlich abzuspannen.



                      Gut, dass der Regen aufgehört hat, wir können uns beim Aufbau Zeit lassen und gehen anschließend noch spazieren, um noch ein paar Fotos zu machen.



                      Dann machen wir das erste Mal die Erfahrung, dass eine Vielzahl von Midges doch nervig ist und treten den geordneten Rückzug an. Obwohl wir direkt am Meer sind, ist es komplett windstill – irgendwie merkwürdig. In der Apsis stellen wir eine Coil auf und Smidge und Headnets kommen mit ins Innenzelt. Ja, wir sind vorbereitet!
                      Im Midges-freien Innenzelt machen wir uns Bett-Fein, drehen den Biestern eine lange Nase und legen uns früh schlafen.



                      Freitag, 26.07.13: Elgol – Loch Coruisk

                      In der Nacht hatte es noch einmal geregnet, allerdings regnet es nicht mehr als wir gegen 7 Uhr aufstehen wollen. Leider sind die Midges an diesem Morgen auch schon wach und leider ist es nach wie vor nahezu windstill. Das Frühstück wird gecancelt - wir wollen nur noch zusammenpacken und schnell weg von unserem eigentlich tollen Zeltplatz. Das Zelt können wir trotz nächtlichem Regen trocken zusammenpacken – schön!

                      Wir sind auf dem Weg zurück zum Pier als es passiert: MrLausS läuft von den Midges angetrieben zügig über eine flache Felsenpatte im Gras und rutscht aus. Zack – plötzlich liegt er auf dem Boden. Im ersten Moment huscht ein Grinsen über mein Gesicht, aber im nächsten Moment wird mir das Grinsen schon wieder aus dem Gesicht gewischt. MrLausS hat sich verletzt. Er verhält sich einfach anders, wenn er sich einfach nur ärgert und nix ist. Mühsam kommt er auf die Beine (der Rucksack hilft da auch nicht sonderlich) und verzieht das Gesicht: Beim Sturz hat er sich das linke Knie verdreht! Mir schießen -zig Gedanken durch den Kopf. Einer davon: Abbruch der Tour - Krankenhaus?

                      Aber ein Indianer kennt ja keinen Schmerz und MrLausS will von Krankenhaus und Untersuchung nix hören: selbst ist der Mann und er will „erstmal schauen“. Männer! Aber was soll ich machen? Er ist ja schon groß! (Im Nachhinein war es dann ja tatsächlich o.k.) Wir laufen erst Mal weiter zu den öffentlichen Toiletten – die Gelegenheit will ich nicht verstreichen lassen – und dann zum Shop. Leider macht der erst um 10 Uhr auf. Mal wieder müssen wir eine magische Stunde überbrücken und natürlich wird der Morgen noch schlimmer: es beginnt zu regnen. Wir stellen uns an der Pre-school unter, wollen dort aber nicht lange herumstehen, da es Wochentag ist und die Schule geöffnet hat. Zudem ist Herumstehen für MrLausS‘ Knie auch nicht gut.
                      Gut, dass es aufhört zu nieseln, da können wir uns auch vor den Shop auf die Bank setzten. Als wir zum Shop laufen, spricht uns eine Australierin an, die uns aufgrund unserer Ausrüstung sofort als Deutsche identifiziert. Nach kurzem Plausch über die widerlichsten Insekten (Ihrer Meinung nach Sandflies) gehen wir zum Shop und freuen uns, als er pünktlich um 10 Uhr öffnet. Das Warten hat sich gelohnt: Frische Scones, belegte Brötchen und Latte Macchiato sind ein 1-a Frühstück!
                      Gut gestärkt geht’s an den Pier und - £25 ärmer – an Bord der Misty Isle. Die Sicherheitshinweise bekommen wir äußerst amüsant nahe gebracht und dann legen wir bei Nieselregen ab. Leider verstecken sich die Black Cuillins in den tiefhängenden Wolken.



                      Zunächst laufen wir die Robbenfelsen an:



                      Dann fahren wir an den „Bad Step“ heran, und ich bin einfach nur froh, dass ich da nicht drüber musste. Angucken aus sicherer Entfernung reicht mir völlig: Da wäre ich nie rüber gelaufen/gekrochen. Nennt mich Weichei.
                      Am Anleger am Loch angekommen stürmen die Tagestouristen davon, ihre 2 Stunden Aufenthalt wollen gut genutzt sein. Da wir nur „One-Way“ unterwegs sind, bleiben wir entspannt sitzen und genießen noch den heißen Kaffee/die heiße Schokolade, die zum Programm gehört. Dann verabschieden wir uns und ziehen gegen 12 Uhr los.





                      Wir wollen das Loch umlaufen und auf der anderen Seite zelten. Klingt einfach und ist es natürlich nicht. Entlang des Lochs windet sich ein mehr oder weniger sichtbarer Pfad, aus dem manchmal auch 2,3,4,5 parallel verlaufende Pfade werden (alle Matschpisten) – dann ist da wieder keiner und man klettert über Felsbrocken oder um diese herum. Hier heißt es Not gegen Elend und dann spielt noch nicht mal das Wetter mit. Aussicht gibt es nämlich keine - außer man steht auf kontrastlose Wolken.



                      Nach der Halbzeit an der „Stirnseite“ des Lochs wird der Weg ein wenig angenehmer, aber dafür jagen uns jetzt Midges…
                      Aus dem nichts kommt uns an einer Stelle ein Trailrunner barfuß entgegengerannt. Beeindruckend, wie behände er den Pfad entlangrennt – auf der anderen Seite aber auch irgendwie bekloppt…
                      Die Lochumwanderung ist zeitraubender als gedacht und erst gegen 16:30 beginnen wir 9 Kilometer später mit der Zeltplatzsuche – MrLausS beweist ein gutes Auge – schon von der gegenüber liegenden Seite hatte er sich eine Stelle ausgeguckt und gemerkt. Von Midges begrüßt, beeilen wir uns mit dem Zeltaufbau und dem Kochen.
                      Dann plötzlich: Wind kommt auf und die Wolken reißen auf: Sonne+Wind = SUPER! Die Midges sind von jetzt auf gleich verschwunden und die Cuillins ums Loch liegen plötzlich in all ihrer Schönheit unverhüllt vor uns, WOW!







                      Ca. zwei Stunde sitzen wir in der Sonne und genießen das Alles in vollen Zügen. Einfach unbeschreiblich schön! MrLausS hat es sogar geschafft, unseren Zeltplatz so auszusuchen, dass wir auf dem Fleckchen sitzen, auf das die Sonne am längsten fällt! Absolut perfekt.
                      Ein durchwachsener Tag endet einfach nur perfekt!

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                      • MrsLausS
                        Erfahren
                        • 12.05.2013
                        • 199
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                        • Meine Reisen

                        #31
                        AW: [UK] Knoydart und Isle of Skye Juli/August 2013

                        Samstag, 27.07.13: Loch Coruisk - Sligachan

                        Am nächsten Morgen sind wir für die Midges wohl echte Blockbuster: Sie stehen vor den Lüftern Schlange und drängen sich in den Apsiden… JETZT verstehe ich endlich, warum die Viecher einen so schlechten Ruf haben und man vermeidet, in ihrer Hauptsaison nach Schottland zu reisen. Die wollen uns auffressen! Gut, dass wir am Abend X-mugs, Sporks, Müsli, Trockenmilchpulver und Wasser mit ins sichere Innenzelt genommen haben. Auf die heiße Tasse Tee/Kaffee verzichten wir freiwillig.
                        Nach dem Frühstück und der Katzenwäsche mit Feuchttüchern „baden“ wir in Smidge, setzen die Headnets auf, verhüllen uns auch sonst recht vollständig und reißen unser Lager in Rekordzeit ab.
                        Wir laufen den Hügel hinab zum Fluss, wo wir spülen und noch Wasser filtern. Dann queren wir ihn und folgen dem steinig-matschigen Trampelpfad bergan. Direkt zu Beginn des Tages müssen wir laut Navi auf 310m steigen. Es geht besser als gedacht und die Aussicht ist toll und wird immer besser! Das Wetter spielt wieder toll mit.


                        Blick zurück

                        Die Cuillins ums Loch sind zwischen den Wattewolken gut zu sehen, es weht ein leichter Wind und je höher wir steigen, desto weniger Midges begleiten uns.



                        Auch die Bremsen verschonen uns weitestgehend. Immer wieder bleiben wir kurz stehen – nicht, weil uns die Puste fehlt, sondern vielmehr, um die Szenerie auf uns wirken zu lassen und Fotos zu machen.



                        Am höchsten Punkt ist es leider so windig, dass wir nicht lange bleiben können und wir machen uns hurtig an den Abstieg. Der Pfad ist weithin sichtbar, ist er doch ein Geröllpfad zwischen Gras. Leider bremst uns der Pfad aber gehörig aus, da man auf dem Geröll aufpassen muss, nicht zu stürzen und die Kontrolle zu verlieren. Irgendwann wird der Geröllpfad mehr und mehr zu einem Kieselpfad und es wird eben, da geht’s dann leichter.



                        Wir marschieren sanfte Hügel auf und ab, machen zwei bis drei Fußlüft-und Sitzpausen und kommen schließlich um 14 Uhr in Sligachan an.



                        Wir sind wirklich flott unterwegs gewesen und nun ziemlich müde. Auf dem Weg zur Campsite registrieren wir im Vorübergehen zwei wichtige Anlaufpunkte für später: die alte Fußbrücke und den Pub.
                        Aber zunächst müssen wir unser tragbares Zuhause aufbauen und einrichten. Da es noch früh ist, haben wir quasi freie Platzwahl und wählen einen Platz auf dem Gipfel eines flachen Erhebung. Als wir mit dem Aufbau beginnen, kommt ein Paar auf uns zu, welches die Gebühren für den Platz schon bezahlt hat. Sie haben sich umentschieden und wollen weiter. Den Zeltplatzwimpel schenkt sie uns und somit haben wir „Free accommodation“ für die Nacht.
                        Mit dem harten Boden haben wir ganz schön zu kämpfen – wir haben natürlich keinen Gummihammer dabei. Mit faustgroßen Steinen dengeln wir die Heringe in den Boden, einen Hering verbiegen wir dabei sogar… MrLausS ist genervt und wird von mir erstmal unter die –hoffentlich – heiße Dusche geschickt.
                        Ich räume derweil das Zelt ein. Dann fliegender Wechsel: MrLausS erledigten die letzten Handgriffe und ich gehe Duschen. Anschließend gehen wir ins Pub – es ist noch früh und es ist kaum was los. Wenig kreativ bestellen wir unsere Leibgericht: Burger mit Ale (für ihn), Burger mit Shiraz (für sie). Das Essen ist gut und wir sind zufrieden. Als Dreingabe gibt’s heute auch einen Espresso und Nachtisch.

                        Frisch gestärkt haben wir jetzt auch die Muse uns fotografisch mit der Brücke und den Cuillins auseinanderzusetzten. Wir suchen nach guten Fotospots und machen ein paar Probeschüsse – MrLausS ist jetzt voll in seinem Element und sein geschundenes Knie wird geflissentlich ignoriert.



                        Wir beschließen, später bei milderem Licht wiederzukommen. Gerade, als wir wieder auf der Brücke stehen, spricht uns ein älterer Herr, der sich als Hans vorstellt, an. MrLausS und er beginnen über das Fotografieren zu fachsimpeln. Hans bietet MrLausS sogar sein Objektiv an, was er aber dankend ablehnt – nicht auszudenken, wenn da was dran kommt…
                        Zurück am Zeltplatz entscheiden wir uns, Wäsche zu waschen. Wir investieren £2 für die Waschmaschine und £1 für den Trockner.
                        Leider ist inzwischen auch ein Reisebus eingetroffen und unser Hügel ist nun mit Zelten vollgestellt. Eines steht so dicht an unserem, das es fast auf unseren Heringen steht…



                        Wir entschließen uns daher, zum Pub zurückzukehren und dort im Garten bei Ale und Wein auf das Fotolicht zu warten.



                        MrLausS trifft auch wieder auf Hans und dieses Mal werden Ojektive getauscht und ausprobiert. Ja, ja, Männer und ihr Spielzeug.
                        Schließlich kehren wir höchst zufrieden zum Zeltplatz zurück, leeren unseren Trockner aus und gehen, gesättigt mit tollen Eindrücken, schlafen.

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                        • Fliehender
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                          • 08.04.2011
                          • 509
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                          #32
                          AW: [UK] Knoydart und Isle of Skye Juli/August 2013

                          Zitat von nicki1005 Beitrag anzeigen
                          Der zweite, der jetzt in Schottland ist, müsste der Fliehende sein. Oje, da hat er wohl auch wieder mal ziemliches Pech. Sturm und Schneeschauer hören sich ja nicht so gut an


                          Hab es aber wiedermal überlebt.

                          Sehr amüsanter Bericht, sieht ja ganz schön da aus, wo ich war...

                          €:Aber cool, damit kennt das Forum schon minimum 2* Knoydart bei guten Wetter, ich liefere dann das schlechte nach

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                          • Borderli
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                            • 08.02.2009
                            • 1737
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                            #33
                            AW: [UK] Knoydart und Isle of Skye Juli/August 2013

                            Stimmt, du bist ja, genau wie ich, auf schlechtes Wetter gebucht.
                            Ich freue mich schon auf deinen Bericht!

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                            • Fliehender
                              Dauerbesucher
                              • 08.04.2011
                              • 509
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                              #34
                              AW: [UK] Knoydart und Isle of Skye Juli/August 2013

                              Für Schottland stimmt das auch. In Schweden war das Wetter klasse, die Stimmung miserabel. Diesmal war alles wechselhaft.

                              Aber ich bin erstaunt über die Ausgaben, die Mr uns Mss tätigen. Wenn ich überlege, ob ich mir für 1,8 Pfund die Frischhaltefolie für mein Rucksack hole und hier mal eben 4 Pfund für einmal Waschen ausgegeben werden Loswerden kann man sein Geld allemal in Schottland. ( Die Bothy in Barisdale wollte 3 Pfund haben )

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                              • MrsLausS
                                Erfahren
                                • 12.05.2013
                                • 199
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                                #35
                                AW: [UK] Knoydart und Isle of Skye Juli/August 2013

                                Zitat von Fliehender Beitrag anzeigen
                                Aber ich bin erstaunt über die Ausgaben, die Mr uns Mss tätigen. Wenn ich überlege, ob ich mir für 1,8 Pfund die Frischhaltefolie für mein Rucksack hole und hier mal eben 4 Pfund für einmal Waschen ausgegeben werden Loswerden kann man sein Geld allemal in Schottland. ( Die Bothy in Barisdale wollte 3 Pfund haben )
                                Hm, ich verstehe deine Überraschung nicht... Der eine trägt es halt in die Kneipe, der andere zur Waschmaschine und wir haben Beides getan. Und viel Spaß dabei gehabt.




                                @all: Bin dran, hoffe, es geht heute Abend weiter... (Natürlich mit weiteren unnötigen Ausgaben...)

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                                • MrsLausS
                                  Erfahren
                                  • 12.05.2013
                                  • 199
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                                  #36
                                  AW: [UK] Knoydart und Isle of Skye Juli/August 2013

                                  Sonntag, 28.07.13: Sligachan - Dunvegan

                                  Am Morgen regnet es. Wir ahnten das schon und hatten schon gestern besprochen, dass bei schlechtem Wetter weder die Fairy Pools noch die Besteigung des Bruach na Frithe in Frage kommen. Für diesen Fall haben wir beschlossen, schon heute nach Dunvegan aufzubrechen – dort steht das Castle auf unserer „To-do“ Liste und das geht auch bei bescheidenem Wetter.
                                  Wir frühstücken im Zelt und packen anschließend zusammen. Bei Regen macht das wenig Spaß – in steter Begleitung von Midges noch weniger. Einziges Highlight: Wir können das Innenzelt trocken einpacken, sogar der Unterboden ist trocken – damit hatte ich gar nicht gerechnet.
                                  Da wir – Dank der immer noch konservativen Zeitplanung – noch massig Zeit bis zur Abfahrt des Busses haben, laufen wir zum Pub.
                                  Dort gönnen wir uns 2 große Tassen Cappuccino und leckere homemade Aprikosen Cupcakes.
                                  Gegen 11:30 kommt Hans nebst Gattin in den Pub. Sie setzten sich zu uns und fragen uns nach unseren Plänen. Wir erläutern ihnen, dass wir nach Dunvegan wollen, aber nicht wissen, ob wir von Portree aus auf einen Anschlussbus hoffen dürfen, schließlich ist Sonntag und von Sligachan fährt ja auch nur dieser eine Bus nach Portree. Kurz entschlossen bietet Hans‘ Frau uns an, uns hinzufahren. Pläne hätten sie ohnehin noch keine. Hans stimmt zu. Super! Darauf gleich noch einen Cappuccino für alle... Natürlich laden wir sie ein. Ein echt nettes Paar.
                                  Dann beladen wir das Auto und auf geht’s nach Dunvegan! Hans weißt uns darauf hin, dass dies ja nun kein Bus sei und Fotostopps nicht nur erlaubt, sondern auch erwünscht seien. Leider regnet es auf der Fahrt meist Bindfäden und daher fahren wir non-stop nach Dunvegan. Dort eingetroffen wollen wir noch zusammen Lunch essen. Wir entscheiden uns für das Hotel im Ort und sitzen noch gute 1,5 Stunden gemütlich zusammen.
                                  Als die Beiden schließlich aufbrechen, müssen wir uns auch langsam entscheiden: Raus in den Regen zur Campsite und das nasse Zelt aufbauen, oder lieber ein Zimmer suchen. Kurz entschlossen frage ich die Barfrau, ob sie auch die Rezeption betreut und ob es noch ein Zimmer gibt. Im Vorfeld hatten wir ohnehin mit der Option geliebäugelt eine der beiden Nächte Aufenthalt in einer festen Unterkunft zu verbringen. Wieso nicht gleich hier und heute?

                                  Die Frage lässt sich aus der Retrospektive wie folgt beantworten: Na, weil es sündhaft teuer ist (£97) und die Dusche nix taugt.
                                  Und wenn wir gerade dabei sind: das Frühstück konnte es leider auch nicht raushauen.


                                  Nun gut, wir nehmen das Doppelzimmer und freuen uns einstweilen, dass wir nicht raus in den Regen müssen.

                                  Als der Regen etwas nachlässt, entscheiden wir uns zum Dunvegan Castle zu laufen, es ist schließlich nur 1km entfernt. Wir kommen dort gegen 15:30 an und stellen fest, dass es nur bis 17:00 geöffnet hat. Das scheint uns ein wenig knapp. Stattdessen gehen wir ins Castle Café, dass ungefähr so viel Charme hat, wie eine Autobahnraststätte. Nicht zu empfehlen.

                                  Auf dem Rückweg entdecken wir eine TI – wieder so ein Mischung aus Andenken- und Informationsshop… Da wir noch 2 Tage gewonnen haben, überlegen wir, ob wir nun doch noch zum Neist Point gehen wollen – der Leuchtturm spukt schon seit Tourplanungsbeginn durch unsere Köpfe. Unter bekommen hatten wir ihn aber in die ursprüngliche Planung irgendwie nicht. Die Dame im Shop kennt sich leider erschreckend schlecht in ihrer Heimat aus. Den Neist Point verortet sie im Landstrich Minginish – selbst wir wissen, dass das Quatsch ist. Uninformiert, aber immerhin mit den Busfahrplänen der Insel für Süd und Nord, verlassen wir den Shop.
                                  Zurück im Hotel vertreiben wir uns die Zeit mit Ausrüstungspflege und TV-gucken und gehen zeitig schlafen.


                                  Montag, 29.07.13: Dunvegan

                                  Morgens räumen wir nach einer entspannten Nacht unsere Sachen zusammen und trinken eine Tasse Kaffee auf dem Zimmer.
                                  Endlich ist es 8 Uhr und wir können frühstücken gehen. Eine echte Enttäuschung. Die Auswahl ist extrem limitiert und das cooked breakfast schwimmt im Fett. Bei Musik aus dem CD-Player der auf dem vordersten Tische steht und Kunstpflanzen vermisse ich eigentlich nur noch die Wachstuchdecke um das Ambiente zu komplettieren. Zügig kippen wir uns den Kaffee rein und knabbern zwei Scheiben gebutterten Toast zum Rührei. Dann begleichen wir die Rechnung, schnappen uns die Rucksäcke und laufen rüber zur Campsite.

                                  Auf dem Weg werden wir Zeugen eines echten Schauspiels: Ein junges Schaf möchte zu seiner Herde, die auf der anderen Seite des Flusses ist und wirft sich mutig in die Fluten. Die Strömung ist stark und es ist kein guter Schwimmer. Es blöckt wie wild und offenbar schluckt es viel Wasser. Für einen Moment sieht es gar nicht gut aus, und zwei Hüftgurte schnappen fast synchron auf. Dann Aufatmen, das Schaf bekommt Boden unter die Füße und schleppt sich erschöpft zur Herde.
                                  Unsere Hüftgurte werden wieder geschlossen und wir laufen den restlichen Weg zur Campsite wo wir für £12 nächtigen dürfen.



                                  Schnell ist ein guter Platz gefunden und bei leicht böigem Wind wird das Zelt inzwischen routiniert aufgestellt: Erst die nasse Außenhülle, nach ein paar Minuten im Wind ist sie innen wie außen trocken, dann das Innenzelt.


                                  Im Hintergrund einer der MacLeods tables...

                                  Nachdem alles ordentlich ins Zelt geräumt ist, schnappen wir uns unsere Daypacks und laufen zum Castle. Den Eintritt finde ich mit £9.50 p.P. ganz schön knackig, aber ich will endlich mal eine schottische Burg besichtigen – und die Gärten sollen toll sein.

                                  Das Anwesen ist wirklich sehr beeindruckend…



                                  …und die Gärten sind auch sehr sehenswert.



                                  In der Burg ist fotografieren leider nicht erlaubt, es gibt aber auch dort viel zu gucken.

                                  Auf dem Rückweg zur Campsite fallen wir noch in Jann’s Café ein – ein winziges Lädchen mit wirklich leckerer Kuchenauswahl.
                                  Dann geht’s für ein kurzes Mittagsschläfchen ins Zelt. Leider ist es mir im Zelt viel zu heiß und ich parke mich lieber auf der nahen Bank zum Schreiben. Gegen 17 Uhr ist MrLausS auch wieder fit und wir schwingen uns in die Cellar Bar. Die Bar wird auch von den Locals frequentiert und ist echt günstig. Den Nachmittag und Abend verbringen wir dort entspannt bei Guinness und Wein und schreiben an unseren Reiseberichten.



                                  Nachdem uns der Alkohol die nötige Bettschwere verliehen hat, geht es beschwingt zurück zum Zeltplatz und ab in die Schlafsäcke.

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                                  • MrLausS
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                                    • 12.05.2013
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                                    #37
                                    AW: [UK] Knoydart und Isle of Skye Juli/August 2013

                                    Zwei kleine Anekdoten zum Dunvegan Castle möchte ich Euch an dieser Stelle nicht vorenthalten.

                                    Während wir die Heimstätte des Clan MacLeods besichtigten wurden wir mit der Titelmelodie aus "Die zauberhafte Welt der Amelie" verwöhnt. Das Lied wurde von einem Mädchen auf einem Exponat im Obergeschoss, einem antiken Flügel vorgetragen. Es stellte sich heraus, dass die junge Pianistin - eine deutsche Schülerin auf Klassenfahrt - brav die Aufsicht fragte, ob sie nicht ein wenig auf dem Flügel spielen dürfte. Man gab der Bitte nach, machte der jungen Frau damit eine große Freude, führte einen antikes Instrument seiner ursprünglichen Bestimmung zu (offensichtlich wurde der Flügel trotz fortgeschrittenem Alter immer noch gut gepflegt und vor allem gestimmt) und begeisterte zudem auch noch alle Museumsbesucher...
                                    Ein einfaches "Okay, go ahead" hat so vielen Menschen für 3 Minuten ein Lächeln ins Gesicht gezaubert.

                                    Bei einer kurzen Kekspause im Innenhof des Castles wurde MrsLausS dann von einer anderen Mädchengruppe angesprochen. Zuvor wurden wir noch Ohrenzeugen, wie die Mädels ausknobelten, wer Fragen muss... und natürlich wurde "deutsch" geknobelt
                                    Verschämte Frage der Schülerin: "Eggsgjuse mie, känn ju taik ä picktscher off uß?"
                                    Daraufhin meine Holde, ganz english-teacher-like: "Klar, kein Ding. Wo muss ich draufdrücken?"
                                    Man hörte wahrscheinlich noch bis Portree, wie dem Teenager der Stein vom Herzen plumpste. Ruckzuck wollten dann plötzlich alle und MrsLausS lernte ratzfatz wie man gleichzeitig 3 Smartphones jongliert...


                                    Unter Beschuss


                                    Ein Sturm zieht auf


                                    Dunvegan Castle
                                    Zuletzt geändert von MrLausS; 24.09.2013, 21:18. Grund: Fotos ge-added

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                                      #38
                                      AW: [UK] Knoydart und Isle of Skye Juli/August 2013

                                      OT:
                                      Zitat von MrsLausS Beitrag anzeigen
                                      Hm, ich verstehe deine Überraschung nicht... Der eine trägt es halt in die Kneipe, der andere zur Waschmaschine und wir haben Beides getan. Und viel Spaß dabei gehabt.
                                      )
                                      Sorry, war nicht böse gemeint. Ich merke nur immer wieder, dass mein extrem knausriger Umgang mit Geld nicht selbstverständlich ist.

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                                      • teuchter
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                                        • 06.01.2012
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                                        #39
                                        AW: [UK] Knoydart und Isle of Skye Juli/August 2013

                                        Schöne Bilder! Und auch sehr unterhaltsam geschrieben. Ich gehöre ja auch eher zur Schlechtwetterfraktion, deshalb sind sonnige Berichte immer willkommen.
                                        Und Irn-Bru? Ein absolutes Muss. Wieder mal jemand mit gutem Geschmack!

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                                        • MrLausS
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                                          • 12.05.2013
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                                          AW: [UK] Knoydart und Isle of Skye Juli/August 2013

                                          Zitat von teuchter Beitrag anzeigen
                                          Und Irn-Bru? Ein absolutes Muss. Wieder mal jemand mit gutem Geschmack!
                                          Danke teuchter! Dankedankedanke!!!
                                          Ich fing schon an, an meinem Gaumen zu zweifeln.

                                          Wenn sich noch ein Dritter outet sollten wir eine Selbsthilfegruppen für schottische-softdrink-Süchtige gründen.

                                          Gruß
                                          Steffen

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