[NO] Kühler Wind auf grauen Höhen - Rondane

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  • Trolltinden
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    • 14.01.2013
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    • Meine Reisen

    [NO] Kühler Wind auf grauen Höhen - Rondane

    Tourentyp
    Lat
    Lon
    Mitreisende
    Kaum öffnen wir die Autotüren, begrüsst uns ein eiskalter Wind auf dem Parkplatz von Spranget. Oh, hier ist ja richtig kalt. Auf die Temperaturanzeige im klimatisierten Auto habe ich während der Fahrt von Otta nie geachtet. Die Landschaft und auch ein paar Schafe haben uns auf der Fahrt zum Parkplatz total abgelenkt. Unsere Vorfreude überwiegt aber alles. Endlich geht es wieder ins Fjell. Wir haben es geschafft. Sommerferien – Juhe!

    Zuvor: Da stehen wir mit unserm Auto vor der geschlossenen Schranke von Mysuseter, welche uns für die Auffahrt zum Parkplatz Spranget ein paar Kronen abverlangen will. In unserer Aufregung haben wir wohl das Kleingeld vergessen und Noten schluckt der Automat nicht. Wir sind eh erstaunt über diese moderne Anlage. Sonst haben wir meistens ein Stoppschild mit Zahlungsaufforderung und einer am Zaun befestigter Sparbüchse angetroffen. Aber hier können wir sogar mit Kreditkarte den Eintritt lösen! Zum Glück!

    Mit 6 Grad Celsius werden wir endlich auf dem Parkplatz vom Wind begrüsst. So müssen wir zuerst nach unseren Mützen und Handschuhen stöbern. Super, der Kleidersack ist natürlich nicht in greifbarer Nähe. So muss fast alles aus dem Rucksack raus, bis wir uns endlich der Temperatur entsprechend anziehen können. Trump, unser Hund kann es fast nicht erwarten. Mit lautem Gebell fordert er uns auf, uns zu beeilen. Wir schaffen es dann auch nach rund 20 Minuten und sind startklar. Endlich können wir die Rondane erkunden.


    Blick von Spranget aus auf die Rondane

    Unser Tagesziel ist das Kjondalen. Auf einem breiten, übersichtlichen Weg überqueren wir die Store Ula und steigen durch die prächtige Landschaft Richtung Peer Gynt Hytta auf. Vor uns konnten wir das schöne Panorama des Rondane-Massivs erblicken. Langsam wird der Weg schmaler und wir sind froh, dass Trump immer gut auf den Pfaden läuft. Ein paar sumpfige Stellen begrüssen uns; diese sind zwar mühsam aber sie gehören für uns einfach dazu. Viele Tour-Erinnerungen verbinden wir damit. Das Gelände ist sonst in diesem Abschnitt sehr angenehm zu gehen. Es geht sanft bergauf und der Parkplatz wird immer kleiner. Wir freuen uns, endlich die Zivilisation hinter uns zu lassen. Lang genug haben wir darauf gewartet, die Einsamkeit und die Bergwelt wieder zu geniessen. Kurz vor dem Fluss bei der Peer Gynt Hytta machen wir eine kurze Rast. Wir haben uns vorgenommen, unsere Tour einfach zu geniessen. Nicht zu hetzen, sondern Stück für Stück zu gehen, und an schönen Stellen auch einfach mal sitzen zu bleiben. Wir sehen nun auch bereits in der Ferne das Kjondalen und vor ihm die Hytta. Wir gehen dann weiter und sind bezaubert von den Steinbergen welche uns oberhalb begleiten. Bald sind wir bei der Hytta. Ein traumhafter Ort. Hier könnte man länger sein, und einfach die Seele baumeln lassen. Hier sind wir dann auch erstmals und zum einzigen Mal an diesem Tag zwei Wanderern begegnet. Wir unterhalten uns kurz, und wünschen einander noch eine gute Reise.


    Blick zurück nach Spranget unterhalb des Randen


    Blick Richtung Perr Gynt Hytta


    Kommen immer näher...


    Peer Gynt Hytta


    Bach bei der Hytta

    Unser Tagesziel ist jetzt auch näher gerückt. Der Talkessel sieht sehr schön aus. Durch die umgebenden Berge fühlt man sich gut geschützt, aber nicht erdrückt. Die weite Fläche gibt einem Raum zum Atmen. Die saftiggrünen Weiden zeigen noch Spuren der die Rondane durchstreifenden Schafe. Der Himmel zieht sich nun immer mehr zu und wir müssen wohl bald mit Regen rechnen. So starten wir im Kjondalen die Suche nach einem Zeltplatz. Es ist nicht einfach, hat es doch mehrheitlich sumpfige Stellen oder ist mit Weiden überwachsen. Wo es keine Weidensträucher hat, sind die Schafköttel deutlich zu sehen, und reizen uns gar nicht, uns hinzusetzen. Nach gründlicher Suche und einigen Diskussionen werden auch wir fündig. Rasch bauen wir das Zelt auf und prompt fängt es leicht an zu regnen. Aber zu unserem Erstaunen nur kurz und es reicht kaum zu einer kleinen Siesta. Trotzdem bleibt es weiterhin bewölkt. Die erste Etappe war gemütlich und traumhaft. Der Trangiakocher darf endlich wieder seine erste Flammen zünden und erfüllt seine Aufgabe der Kochstelle sehr gut . Nach dem Essen steigen wir noch auf die Erhebung zum See und lassen es Abend werden. Wir freuen uns auf die erste Nacht im Zelt. Auch Trump ist müde und so schlafen wir alle drei rasch ein.


    Kjondalen


    Einstieg ins Kjondalen mit Svartknatten


    Blick vom Solsidevassberget zu Svartknatten


    Zeltplatz im Kjondalen

    Am nächsten Tag geht es dann durchs Kjondalen durch. Wir steigen auf die Steinbuhoe, über die Steinwüste hinweg bis nach Doralflye. Eigentlich wollen wir gar nicht so weit gehen. Wie kam es dazu? Mehr im nächsten Bericht.

  • fcelch
    Dauerbesucher
    • 02.06.2009
    • 521
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    #2
    AW: [NO] Kühler Wind auf grauen Höhen - Rondane

    Hei,
    fängt gut an, freue mich auf die Fortsetzung.
    War auch schon dort, s. mein Bericht.
    Wann genau ward ihr unterwegs?
    Gruß,
    FCElch

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    • gearfreak
      Erfahren
      • 30.01.2010
      • 280
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      #3
      AW: [NO] Kühler Wind auf grauen Höhen - Rondane

      Hallo,

      schön, auf einen Rondane-Bericht hatte ich gerade Lust :-)
      Aber ich möchte mich FC-Elch anschließen und auch um genauere Reisedaten bitten.

      Ansonsten bitte einfach genauso weiter! Damit ich dann erfahre, ob ihr es denn auf den Trolltinden geschafft habt..

      LG gearfreak

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      • Muddypaws
        Dauerbesucher
        • 21.02.2012
        • 500
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        #4
        AW: [NO] Kühler Wind auf grauen Höhen - Rondane

        Oh, super, Rondane, da geht es für uns heuer auch hin! Ich bin gespannt!

        Sehr schöner Einstieg!

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        • Trolltinden
          Gerne im Forum
          • 14.01.2013
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          #5
          AW: [NO] Kühler Wind auf grauen Höhen - Rondane

          Danke für die positiven Feedbacks. Ich war wohl selber all zu fest begeistert und hab das Datum vergessen. Die Rondane-Tour starteten wir am 10. August 2011.

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          • Trolltinden
            Gerne im Forum
            • 14.01.2013
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            #6
            AW: [NO] Kühler Wind auf grauen Höhen - Rondane

            2. Tag
            Die am Morgen früh aufkommende Hitze im Zelt lässt uns erwachen. Rasch zieht es mich hinaus; nicht nur mich sondern auch Trump. Blauer Himmel und die strahlende Sonne begrüsst uns. Trotzdem muss ich rasch wieder ins Zelt um meine Jacke und die Mütze holen, der erste warme Eindruck stimmt zwar im isolierenden Zelt, doch draussen kann die Sonne die Umgebung noch nicht erwähnen. Mit Trump erkunde ich noch ein bisschen die Gegend, bis Claire-Lise kurze Zeit später aus dem Zelt kommt. Frühstück ist angesagt. Das Müsli, vermischt mit Milchpulver und dem kalten Wasser des Sore Kjondalsbekken überzeugt uns noch nicht so recht. Die richtige Mischung haben wir bis jetzt einfach noch nicht gefunden. Zum Müsli gibt‘s noch je 4 Stück Knäckebrot. Gestärkt packt Claire-Lise die Schlafsäcke, Thermomatten und das restliche Kleinzeug im Zelt zusammen. Ich bereite unterdessen die Rucksäcke vor und tu immer so, als ob ich viel zu tun hätte. Dabei geniesse ich einfach die Natur und kann nicht genug bekommen. Doch nun muss auch ich ran. Zelt wird abgebaut, Rucksäcke bepackt. Und gut zwei Stunden nach Erwachen steigen wir hoch ins Kjondalen.


            Kjondalen


            weiter oben im Kjondalen

            Es geht leicht bergauf. Der Pfad ist übersichtlich und es geht sich bequem. Immer wieder bleiben wir stehen, drehen uns zurück und geniessen die Landschaft. Mit diesem Wetter ist es einfach genial. Wir sind an der höchsten Stelle des Kjondalen angekommen und besprechen kurz, wie wir nun zur Steinbuhøe aufsteigen wollen. Wir entscheiden uns, an der höchsten Stelle des Kjon-Passes die Talseite zu wechseln und direkt die Flanke hochzusteigen. Trump ist natürlich wieder zuvorderst an der Spitze und blickt vorwurfsvoll von erhöhter Stelle auf uns herunter, mit der Aufforderung, wir sollen mal ein bisschen vorwärts machen. Aber wir wollen es doch einfach geniessen, wollen keinen Kilometerzähler zum Anschlag bringen. Er akzeptiert dies schlussendlich und ist spätestens heute Abend froh, dass es Pause gibt. Er weiss ja nicht, wie der Tag enden wird.


            Kjondalen Anhöhe


            Flanke Steindalen hinauf Richtung Steinbuhoe


            Blick von der Steinbuhoe Richtung Kjondalen und Peer Gynt Hytta


            Richtung Jotunheimen

            Querfeldein steigen wir zur Steinbuhøe hinauf. Der Blick in die Weite öffnet sich immer mehr und wir können nur staunen. In der Ferne sichten wir Jotunheimen. Geheimnisvolle Berge, dunkel und vergletscher. Auf der Höhe angelangt, geniessen wir eine kurze Pause und bewundern die Kargheit, die Aussicht, aber auch den riesigen Steinmann. Sehen wir nach Norden zur Gråhøe, muss es wohl richtig steinig sein. Wir werden sehen. Die Rucksäcke werden wieder geschultert und wir gehen noch bis zum Lågardsglupen. Ist der Weg erst noch ein angenehmer Wiesenweg, wird es, wie wir schon von weitem bemerkt haben schnell steinig und geröllig. Inmitten der Steinwüste, neben einem kleinen von einem Schneefeld gespeisten See verbringen wir unsere Mittagspause. Zum Glück haben wir unsere grossen PET-Flaschen (1 ½ l) noch im Kjondal-Bach gefüllt. Hier, aus diesem veralgten See würden wir nicht trinken wollen!

            Nachdem wir unsere Salami und Schokolade als Mittagessen verspeist haben brechen wir Richtung Gråhøe auf. Die steinige Landschaft ist beeindruckend. Zwischendurch kommen kleinere Seen zum Vorschein. Gemütliche Plätze mit schöner Aussicht. Einen Weg gibt es aber schon lange nicht mehr. Irgendwann ist der mit T bezeichnete Weg verschwunden. So wandern wir einfach nach Gefühl. Die Karte hilft auf der beinahe flachen Hochebene nicht viel. Eigentlich wissen wir gar nicht mehr so genau, wo wir auf dieser Anhöhe gerade sind. Eigentlich glauben wir, dass wir viel weiter, bereits in der Nähe des Passes zur Dørålflye sind. Der Plan war, links an der Gråhøe vorbei zu gehen und dann ins Tal abzusteigen. Wir verschätzen uns aber und steigen viel zu früh ab. Wir sehen ins Tal und den wieder zu bewältigenden Aufstieg. Die Planung wäre eigentlich so gewesen, dass wir leicht absteigen und auf halber Höhe bleiben. Doch es kommt anders. Nach längeren Diskussionen einigen wir uns - nicht wirklich... Trotzdem steigen wir nun einfach ins Tal und auf den auf der Karte eingezeichneten Weg ab. Wir (Christoph) halten dies für die momentan beste Variante. Nicht alle (Claire-Lise) waren happy. So gehen wir auf den Bach zu, welcher vom Rondhaugen abfliesst. Kurz davor erblicke ich etwas Weisses im Sumpf. Oh, ein junges Elchgeweih liegt da. Vollgesaugt mit Wasser. Sofort teile ich es Claire-Lise mit und auf einmal war die Motivation wieder da. Alles ist gut. Nach dem Fund überqueren wir den Bach und stiegen hoch auf die Passhöhe beim Vasskjelet. Im Rücken liegt nun die offene Weite mit Aussicht auf Jotunheimen, vor uns wird das Tal wieder enger. Wir sehen nur einen verschlungenen Weg, aber nicht weiter. Was erwartet uns da? Fasziniert gehen wir weiter.

            Dann auf einmal kommt von bereits müden Füssen die Frage, wo wollten wir eigentlich übernachten? Ähm... Vorgesehen war eigentlich auf der Gråhøe. Aha, und was machen wir denn hier auf dem Pass? Soviel zu unserem Vorsatz, es gemütlich zu nehmen. Irgendwie hat uns die falsche Position, der zu frühe Abstieg total aus dem Konzept gebracht. Und anderseits hat die Landschaft uns einfach in den Bann gezogen. Wir beschliessen deshalb weiter zu gehen, vielleicht finden wir unterwegs ein gutes Plätzchen. So steigen wir das Djupdal hinunter. Dieses Tal weist einen anderen Charakter vor als Kjondalen. Kleiner, enger, grüner, verwinkelter, einfach schön. Wir spüren, dass wir einen Platz finden müssen, doch wir finden wieder einmal nichts. Jeder Platz ist zu schräg, zu steinig, zu sehr bewachsen, zu nahe am Weg, oder liegt in einem Sümpfchen. So planen wir, noch weiter zu gehen: auf der Dørålflye hat es sicher ein Plätzchen. Wir steigen aus dem Djupdalen auf den Ausläufer der Gråhøe. Trump zieht schon lange nicht mehr und fordert immer wieder Pausen ein. Danach geht es nur noch bergab zur Dørålflye. Vom Weg aus entdecken wir rasch ein Super-Plätzchen und es hat sogar einen Bach in der Nähe. Mit ausgezeichneter Aussicht auf den Digerronden der so richtig mit dem Schatten der Wolken spielt. Auf Steinsesseln, wie für uns gemacht, geniessen wir den Abend bis es dunkler wird und essen Risotto bis unsere Bäuche voll sind.


            Mittagspausenplatz


            Blick zurück zur Steinbuhoe


            Blick zu Sagtindan


            Brakdalsbelgen






            Am Rondhaugen mit Blick zu Falketinden


            Übergang Vasskjelet ins Djupdalen


            Fundstück


            Auf der Anhöhe




            Hinab ins Djupdalen


            Djupdalsbekken


            Im Djupdalsbekken vor der Flanke Grahoe


            Abstieg Djupdalsbekken - Blick zurück


            Weiter gehts


            Blick zurück


            Doralflye mit Vassberget


            Zeltplatz






            Zauberhafter Blick auf den Digeronden

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            • Mika Hautamaeki
              Alter Hase
              • 30.05.2007
              • 4006
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              • Meine Reisen

              #7
              AW: [NO] Kühler Wind auf grauen Höhen - Rondane

              Tolle Bilder!
              So möchtig ist die krankhafte Neigung des Menschen, unbekümmert um das widersprechende Zeugnis wohlbegründeter Thatsachen oder allgemein anerkannter Naturgesetze, ungesehene Räume mit Wundergestalten zu füllen.
              A. v. Humboldt.

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              • Muddypaws
                Dauerbesucher
                • 21.02.2012
                • 500
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                #8
                AW: [NO] Kühler Wind auf grauen Höhen - Rondane

                Toll! Bei uns sind ja auch zwei Hunde mit dabei, da bin ich ja gleich noch gespannter auf die Fortsetzung!

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                • efbomber
                  Erfahren
                  • 23.08.2010
                  • 228
                  • Privat

                  • Meine Reisen

                  #9
                  AW: [NO] Kühler Wind auf grauen Höhen - Rondane

                  Richtig schöne Gegend! Klasse Bericht mit sehr hübschen Fotos!
                  Das Wetter sieht euch ja gewogen aus
                  Freue mich schon auf die Fortsetzung

                  Wie viel Verpflegung für Trump musstet ihr mitnehmen? Ich meine er gibt sich sicherlich nicht mit Müsli zufrieden oder?

                  Gruß
                  David

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                  • Trolltinden
                    Gerne im Forum
                    • 14.01.2013
                    • 61
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                    • Meine Reisen

                    #10
                    AW: [NO] Kühler Wind auf grauen Höhen - Rondane

                    Die positiven Feedbacks erfreuen uns. Die Rondane ist zwar ein kleines Gebiet, bietet aber eine sehr abwechslungsreiche Landschaft. Nachdem wir bereits Trekkingtouren im Padjelanta, Sarek, Hardangervidda und Jotunheimen unternommen haben, ist dies natürlich immer schwer zu toppen. Aber da muss ich sagen, jede Gegend hat seinen eigenen Charakter der sich tausend Mal lohnt.

                    Mit unserem Hund Trump unterwegs zu sein, ist einfach schön und bereichernd. Da er zu den kleineren, mittleren Hunde zählt (Norwegischer Elchhund, Schulterhöhe 45cm, ca. 14 kg), frisst er pro Tag etwa gute 350g (Kraftfutter). Zwischendurch gibts je nach Jagdglück einen Lemming (leider). Das Futter haben wir noch zusätzlich getragen. Diesen Sommer soll er selbst einen Rucksack tragen. Er wird jetzt schon daran angewöhnt.

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                    • Trolltinden
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                      • 14.01.2013
                      • 61
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                      #11
                      AW: [NO] Kühler Wind auf grauen Höhen - Rondane

                      3. Tag
                      Absolute Stille herrscht die Nacht über in der Doralflye. Es ist fast unheimlich, kein Bachrauschen, nichts. Erst in der Stille merke ich wieder, welchem Lärmpegel wir in der Zivilisation ausgesetzt sind.
                      Gegen sieben Uhr morgens zieht es mich nach draussen, mit dabei natürlich Trump. Dieses Ritual haben wir auch zuhause. Morgens ist Männerspaziergang angesagt. Ist ja logisch, sobald er raus kann ist es perfekt. So erkunden wir am morgen die Doralflye. Danach essen wir das von meiner Frau vorbereitete Müsli und Trump bekommt seine Morgenration Trockenfutter. Generell frisst er morgens nicht so viel, nur etwa zwei Handvoll. Beim Morgenessen sprechen wir von Doralsvatnet, wie es da wohl aussieht. Eigentlich wäre es auch schön gewesen dort zu übernachten. Aber wir mochten gestern keinen Kilometer mehr weitergehen. Heute wollen wir bis kurz vor Doralseter durch das Doralen gehen. Also brechen wir das Zelt ab und machen uns auf. Der Weg zum Doralsvatnet ist einfach und bequem.


                      Abmarsch in der Doralflye


                      Kurz vor Doralsvatnet

                      Die Landschaft ist wieder bezaubernd, und bereits nach kurzer Zeit erreichen wir den See, der einige ganz schönes Plätzchen zu bieten hat. Wir
                      ruhen uns auf einer grünen Wiese kurz aus und geniessen diesen Ort. Am Ende des Sees steigen wir weiter ab ins Doralen. Hier sieht man viele kleine Hügel, höchstens 10m hoch, welche sicherlich von den Gletschern gebildet wurden. Der Blick ins Verkilsdalen öffnet sich und wir erblicken
                      jetzt den Vassberget von vorne. Es wird uns bewusst, dass wir tatsächlich einmal um den Berg gewandert sind!


                      Doralsvatnet


                      Blick zurück Richtung Doralflye mit Doralsvatnet


                      Vassberget schmückt den Doralsvatnet


                      Blick ins Langholet (Überquerungsmöglichkeit nach Rondvassbu) mit Trolltinden


                      Trolltinden mit der Flanke beim Sagtindan


                      Trolltinden, Sagtindan und Vassberget

                      Im Doralen geht es über Sumpf und durch Weidenwälder. Die Weidenwälder haben hier die Eigenart, dass die Weiden ihre stärksten Äste auf Oberschenkelhöhe haben…
                      Da kommen wir ungefähr nach einer Stunde Wanderung durch die Weiden an einem super schönen Zeltplätzchen vorbei. Wir schauen uns an und wir wussten, hier schlagen wir das Camp auf. Gesagt, getan.
                      Diese Etappe war sehr angenehm kurz und schön. Abgesehen vom schönen Zeltplatz haben wir einen weiteren Grund, heute nicht länger unterwegs zu sein. Gestern haben wir Trumps Pfoten wohl etwas zu sehr strapaziert. Er sieht zu, dass er immer nur auf den weichsten Böden läuft, nämlich dem Staub auf dem Weg. Die Flechtenteppiche meidet er ganz. Auch seine Schnüffelpausen werden immer länger, dies ist ein typisches Anzeichen, dass er nicht mehr gehen will.
                      Wir geniessen also den gesamten Nachmittag an diesem Platz. Claire-Lise geht probeweise barfuss über die Flechtenteppiche und wir verstehen weshalb Trump nicht darauf gehen will. Es fühlt sich stachelig und hart an, ganz im Gegensatz dazu wie sich Flechten in der Hand anfühlen.
                      Bis zum Abend beobachten wir ein paar Hüttenwanderer mit den kleinen Rucksäcken sowie wohl zwei Tagestouristen welche von Doralseter her kamen und zum Doralvatnet hochsteigen wollen. Jedoch sind sie trotz des Super-Sonnenwetters bis über die Knie nass und dreckig. Motiviert sehen sie auch nicht aus. Nach etwa 45 Minuten kommen sie wieder an uns vorbei. Sie haben wohl die Schnauze voll und kehren wieder zurück. Wir schmunzeln innerlich und sind wieder mal erstaunt über die Leute, welche meinen, in solchen Gegenden einfach mit den Turnschuhen und wohl ohne Vorstellungen unterwegs zu sein. Nicht, dass der Weg eine besondere Schwierigkeit darstellen würde, aber es ist trotzdem anders, auf einem Weg in der Wildnis zu gehen als abends eine Tour durch den Stadtpark zu drehen. Aber die Erfahrung muss wohl auch zuerst gemacht werden.
                      Gegen den Abend kochen wir uns ein leckeres Menü und lassen uns weiterhin vom Blick auf den Diegronden bis hin zum Vassberget verzaubern.


                      Camp mit Blick auf Digeronden


                      Trump am schlafen...


                      Dies war der Abstieg von Doralsvatnet hinab ins Doralen


                      Blick in die andere Richtung auf den Vassberget


                      Hunger!!!


                      Am späten Abend - von hier möchte man doch nicht fort.

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                      • Sandmanfive

                        Lebt im Forum
                        • 11.04.2008
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                        • Meine Reisen

                        #12
                        AW: [NO] Kühler Wind auf grauen Höhen - Rondane

                        Lag hinter der Hütte am Doralsvatnet noch immer soviel Müll?
                        "In Krisenzeiten suchen Intelligente nach Lösungen, Idioten suchen nach Schuldigen." Loriot (1923-2011)

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                        • Trolltinden
                          Gerne im Forum
                          • 14.01.2013
                          • 61
                          • Privat

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                          #13
                          AW: [NO] Kühler Wind auf grauen Höhen - Rondane

                          Zitat von Sandmanfive Beitrag anzeigen
                          Lag hinter der Hütte am Doralsvatnet noch immer soviel Müll?
                          Ja, leider... schade. Aber zum Glück nur da.

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                          • fcelch
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                            • 02.06.2009
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                            #14
                            AW: [NO] Kühler Wind auf grauen Höhen - Rondane

                            Hallo
                            .....ich nochmal.

                            Ich habe mir gerade die Karte rausgeholt und bin die Strecke mal mit den Finger abgelaufen.
                            Vielen Dank für die genauen Angaben, das macht es einfacher die Tour nach zu laufen.

                            Ein paar Fragen:
                            An einigen Stellen seid ihr ja abseits der eingezeichneten Wege unterwegs gewesen. Seid ihr dort auf gut Glück querfeldein? Oder gab es dort alte, ausgetretene Pfade? Und war das ganze so geplant oder mehr spontan? Wäre die Orientierung bei z.B. Nebel, regen und schlechter Sicht nicht schwer gefallen?

                            Es sind wirklich tolle Bilder!
                            Ihr hattet bis dahin aber auch echt tolles Wetter. Auf unsere Tour (s. Bericht) war es ein wenig durchwachsen, aber oft hatten wir halbtags auch so tolle Aussichten. Rondane hat mich auch sehr beeindruckt. Wir wollen dort unbedingt nochmal hin. Ob wieder mit Kindern.....wer weiss. Aber irgendwann will ich den Teil den wir damals abbrechen mussten noch zu Ende laufen.

                            Gruß,
                            FCElch

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                              • 14.01.2013
                              • 61
                              • Privat

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                              #15
                              AW: [NO] Kühler Wind auf grauen Höhen - Rondane

                              Hejhej FCElch

                              Schön, dass es gefällt.

                              Wenn wir abseits der Wege gehen, wissen wir nicht was uns erwartet. Dies ist für uns gerade reizvoll und so planen wir dieses *Quer Feld ein" bewusst ein. Jedoch studiere ich vor der Tour die Karte sehr intensiv und google oft nach Bildern von den Gegenden. So erhalte ich mehr oder weniger einen guten Einblick. Wenn man den da ist, sieht es eh anders aus. Doch in der Rondane gibt es keine all zu grosse Schwierigkeiten. Man muss einfach auch sich selber treu bleiben und sich auch nur das zumuten, was man auch machen kann. Wenn etwas zu schwierig ist, kehrt man um. Das muss dazu gehören.

                              So habe ich deinen Bericht gelesen, auch sehr toll. Das Gelände ist beim Querfeldgehen nicht einfacher als das was ihr hattet. Gemäss eurem Bericht, habt ihr auch alle Facetten erlebt. Daher ist dies sicherlich auch für euch möglich. Zu beachten ist einfach, dass man noch ein bisschen langsamer unterwegs ist. Denn da spielt die Beschaffenheit des Geländes eine grosse Rolle. Zudem ist es sinnvoll, das Zelt und das Essen dabei zu haben. So ist man autonomer und muss sich auch nicht auf vorgesetzte Kilometer abspulen konzentrieren. Wir erleben diese Freiheit als sehr positiv.

                              Ich kann mir jedoch gut vorstellen, dass bei Nebel die Orientierung schwieriger wird. Primär dann, wenn man kein GPS besitzt oder landschaftliche Hilfsmittel wie Bäche fehlen. Wir wandern bewusst nur mit Karte und nur notfalls käme der Kompass dazu. Dies war jedoch noch nie der Fall.

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                                • 14.01.2013
                                • 61
                                • Privat

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                                #16
                                AW: [NO] Kühler Wind auf grauen Höhen - Rondane

                                4. Tag

                                Wieder scheint die Sonne, so ist es schön aufzustehen. Wir wollen eigentlich das Zelt stehen lassen und einen Tagesausflug in Richtung Trolltinden und Viskalsdalen erleben. Aber die Pfoten von Trump sind ein bisschen zu sehr lädiert. Immer noch geht er wie auf Eiern. Wir lernen daraus, ihm für spätere Nordtouren Pfotenschütze mitzunehmen, und ihn bereits in der Schweiz an Schuhe zu gewöhnen…

                                Wir vermuten, dass wir auf unserem Tagesausflug sicher bald auf Steinen und Geröll gehen müssen. Jedenfalls sieht die Gegend durch den Feldstecher so aus. Es macht Entscheidungen nicht einfach, da man im Kopf will, aber die Umstände einfach dagegen sprechen. So entscheiden wir uns, aus Rücksicht auf Trump das Camp abzubrechen und gemütlich in Richtung Doralseter zu gehen, die Dorae über die Brücke zu queren und dann durch das Bergedalen aufzusteigen, jedoch an der Flanke Austre Smedhamran.


                                Aufbruch im Camp

                                Wir wandern also durch das Doralen. Es ging durch Sumpf, Bäche und Weiden- Birkenwälder. Immer ergeben sich Einblicke ins Rondane-Massiv. Diese Taleinschnitte sind sehr eindrücklich. Je weiter wir nach vorne gelangen, desto ersichtlicher ist hier das frühere Arbeiten des Gletscher zu erkennen. Die Moränen die so steil sind, dass die Dorae weit unten im Tal wie durch einen Canyon fliesst, zeugen von unglaublicher Schiebekraft des Eises und lassen erahnen, wie riesig und gewaltig der Gletscherstrom gewesen war. Es ist faszinierend zu sehen, dass die Natur eben gerade so gelassen wird, wie sie ist. Dieser wilde Charakter lädt immer wieder ein, still zu stehen und einfach die Blicke in die Natur schweifen zu lassen.


                                Doralen






                                Erster Blick zum Austre Smedhamran ins Tal wo Smedbotn liegen


                                Blick zurück


                                Tal der Smedbotn


                                Doralen mit Moränen


                                Blick zurück auf Vassberget


                                Nordre Smedhamran

                                Gemäss der Karte sollte nun bald eine Brücke folgen, wo wir die Dorae queren können. Dies erspart es uns, noch näher zur Hütte zu wandern, um da die untere Brücke zu passieren. Jedoch suchen und suchen wir. Können es kaum glauben, dass wir nirgends einen Abgang finden, keine Brücke sehen. Wir können dies nicht verstehen. Claire-Lise schätzt Änderungen im Plan gar nicht und stänkert leise vor sich hin. Flexibilität ist keine Tugend…

                                Im Nachhinein leuchtet es uns ein. Während der Vorbereitungen auf unsere Tour haben wir viele Berichte über unsere angedachten Tagesstrecken gelesen, so auch über die Strecke Doralflye nach Bergedalen. Wie haben wir gelacht über den einen Bericht, in dem Wanderer verzweifelt nach einer Brücke über die Dorae suchen, sie einfach nicht finden und schlussendlich kurz vor Doralseter die untere Brücke überqueren. Wir fanden es unglaublich, dass diese Brücke nicht gefunden werden sollte und meinten, die Wanderer seien einfach nicht geschickt genug gewesen. Aber, sollte je irgendwer die obere Brücke über die Dorae passieren wollen, so wie sie auf der UT-Karte steht. Vergesst es, die gibt es einfach nicht, ganz egal, was die Karte sagt!

                                So müssen wir eben weiter gehen und die Brücke kurz vor Doralseter passieren. Von weitem glitzert die Zivilisation. Die im Sonnenlicht immer wieder aufblitzenden Autos auf dem Parkplatz erscheinen als Fremdkörper in der Natur. Wie schnell man sich ans Naturleben gewöhnt, und wie schnell einem selbst bewusst wird, was wirklich zählt im Leben!

                                Die Brücke liegt weit unten im Moränencanyon. So steigen wir wieder durch einen Birkenwald auf die Moränen auf. Erste Herbstfarben schimmern bei den Birkenblättern durch. Auf der Anhöhe der Moräne, gleich kurz vor dem Bergedalsbekken, machen wir Mittagspause. Einige Tageswanderer schreiten an uns vorbei und gehen den direkten Weg ins Bergedalen hoch. Viele machen auch die Tour von Doralseter nach Rondvassbu und wieder zurück.

                                Wir fühlen uns von sovielen Menschen erschlagen und entschliessen uns, der Zivilisation zu auszuweichen und den Weg rechts über die Storflye hoch zu gehen. Den Bergedalsbekken kann man problemlos furten. Danach steigen wir wieder an der Moräne hoch und nun geht es stets leicht ansteigend an einer Flanke hoch. Die Moränen liegen hinter uns und vor uns eine grosse Weite. Kein Mensch ist mehr zu sehen, wir sind wieder allein. Ein starker Wind kommt uns aus dem Tal entgegen und arbeitet gegen uns. So ein Druck von vorne zu haben ist sehr ungemütlich. Aber weiter geht‘s. Wir merken nun auch langsam, dass wir müde werden.


                                Moränen mit Blick auf Digeronden






                                Bergedalflanke mit Storflye


                                Kurze Pause


                                Doralen mit Moränen und Blick auf Vassberget


                                Richtung Doralseter


                                Bergedalen


                                Styghoin mit dem Durchgang Doralsglupen oberhalb Doralseter



                                Theoretisch, aber wirklich nur theoretisch, wollten wir auch heute nicht so weit laufen. Ich weiss nicht, vielleicht lernen wir dies noch. Obwohl die heutige Strecke eigentlich auch nicht eine all zu grosse Strecke ist, wollten wir doch nur kleiner Abschnitte bestreiten und jeweils die Umgebung des Camps so richtig besichtigen. Aber heute geht es noch bis zu den Bergedalstjonnin.

                                Auf der Karte sehen wir einen kleinen See, der Trump als Trinkwasser dienen soll. Hier wollen wir eine weitere kurze Pause machen. Wir kämpfen wieder einmal gegen die kleinen 10 Meter-Hügel, die auf keiner Karte gezeichnet sind, und uns trotzdem das Leben schwer machen und uns teilweise sehr entmutigen. Es scheint eine Sysiphus-Aufgabe zu sein. Immer hat man das Gefühl, das Hügelchen sei der letzte Aufstieg, und kaum steht man oben, sieht man, dass dahinter wieder ein Hügelchen kommt. Deshalb kommt uns der Gedanke an den See sehr gelegen. Endlich sind wir oben. Wir schauen uns um und sehen nur einen ausgetrockneten Boden! Staub und Steine, aber keinen kleinen See! Der hat das Zeitliche gesegnet, und ist nur noch als Erinnerung auf einer Karte zu finden. Trump bekommt deshalb Trinkwasser aus unseren Flaschen. Zum Glück haben wir 1.5l Pet-Flaschen mitgenommen, so kommen wir nicht so rasch in Bedrängnis.

                                Nach vielen weiteren kleinen Hügeln kommen wir an ein idyllisches Tal mit tiefgrünen Wiesen Es ist aber zu nass, und wir fürchten, im Sumpf zu versinken, wenn wir unser Zelt hier aufstellen würden. Wir durchqueren es und kommen endlich, hinter einer letzten Hügelkette an die grossen Seen, die unser heutiges Tagesziel waren. Da finden wir auch rasch einen superschönes Plätzchen. Das Zelt wird aufgebaut, nicht ganz einfach, weil der starke Wind wirkt immer noch, auch hinter der Kuppel des Hügels. Aber wir schaffen auch dies. Wir können einfach nur wieder geniessen.

                                Die Pfoten von Trump sehen nicht ganz so gut aus. Er zeigt auch deutlich, dass er keinen Schritt mehr machen will. Ist ja klar, seit der Überquerung der Dorae gingen wir nur über Steine und Geröll. So ist Trump müde und legt sich gleich ins Zelt auf meinen Schlafsack. Da der Wind bläst und es keine Mücken hat, können wir das Zelt offen lassen und so die Gegend liegend aus dem Zelt beobachten. Als wir zusammen noch ein paar Schritte ums Zelt machen, trafen wir noch einen schwedischen Wanderer, welcher mit dem Boot von Rondvassbu angekommen war und noch heute Richtung Doralseter hinunter wandern wird. Während eines Schwatzes erzählt er uns, dass es ab morgen ganz schlechtes Wetter geben wird. Es solle die nächsten Tage ganz stark regnen kommen. Hmm..., dies begeistert uns nicht. Wir beschliessen, den Morgen abzuwarten und nach Rondvassbu zu gehen. Falls das Wetter tatsächlich schlechter werden wird und die Pfoten von Trump auch nicht besser aussehen, gehen wir direkt zum Parkplatz Spranget. Vorgesehen wäre aber noch den Schlenker durchs Illmandalen und querfeldein zurück durch das Musvorddalen und Flatfjellet zu gehen. Warten wir ab.


                                Midtronden


                                Wo ist der See?


                                Bergedalen mit Blick auf Midtronden


                                Bergedalstjonnin


                                Camp


                                Lieblingsbeschäftigung...


                                mit Blick auf Digeronden






                                Schöne Abendstimmung

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                                • gearfreak
                                  Erfahren
                                  • 30.01.2010
                                  • 280
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                                  #17
                                  AW: [NO] Kühler Wind auf grauen Höhen - Rondane

                                  Das letzte Bild ist aber schön!

                                  Ich fühle mich gerade sehr an meine Tour erinnert und verstehe nun auch, warum ich die Brücke nicht gefunden habe
                                  Ihr hattet Rondane auch wegen Trump ausgesucht, nicht wahr?
                                  Ich habe den gleichen Fehler gemacht mit meinen beiden Hunden; es ist ja dort wirklich steiniger als man denkt.

                                  Meine Suzy hatte auch ziemlich geschundene Pfoten. Schuhe hatte ich zwar mit, aber die sind nur ein paar Meter lang drangeblieben. Am Ende hat sie einfach Bandagen um die Pfoten gewickelt bekommen. Danach ist sie wieder gutgelaunt rumgehüpft.

                                  Na, ihr könnt ja das Steinige in der Schweiz wenigstens trainieren; das geht hier in Dänemark leider nicht so gut..
                                  Zuletzt geändert von gearfreak; 22.02.2013, 14:07.

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                                  • Trolltinden
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                                    • 14.01.2013
                                    • 61
                                    • Privat

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                                    #18
                                    AW: [NO] Kühler Wind auf grauen Höhen - Rondane

                                    Merci Gearfreak.

                                    Die Brücke... ich weiss nicht, aber diese hat noch keiner gefunden, oder?

                                    Das Reiseziel beschränkt sich in unseren Sommerferien meistens nur auf die südlichen Gegenden (Norwegen, Schweden) mit Fjäll. Wir reisen eben immer mit Auto und Wohnwagen an. So können wir auch die Reise geniessen und haben auch Trump immer dabei. Aber das Zeitfenster wird dadurch geringer. Bis ganz in den Norden, wäre zu stressig. würden wir in Dänemark leben, wären wir wohl stets in Lappland

                                    Die Idee mit den Bandagen, welche du bei Suzy angewendet hast finde ich super. Das müssen wir auch probieren. Die Füsslinge streifen die Hunde immer ab und ist wohl auch für sie nicht so angenehm zu laufen. Aber Bandagen könnten anders sein.

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                                      • 14.01.2013
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                                      • Privat

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                                      #19
                                      AW: [NO] Kühler Wind auf grauen Höhen - Rondane

                                      5. Tag

                                      Der Morgenspaziergang ruft wieder einmal... Ich werde kurz darauf von Christoph geweckt, mit der Aussage, dass sich der Himmel zugezogen hätte. Wolken am Himmel und möglicher Regen nach wunderbaren Sommertagen ziehen auch mich aus dem Zelt.

                                      Die Berge rund um uns sind mit Wolken dick eingepackt. Trotz der Sorge um eine trockene Wanderung bewundern wir die Schönheit der über die Felsen wabernden Nebelschwaden, die einen regnerischen Tag versprechen. Auch die Bergedalstjönnin sind nicht mehr einladend und von keiner Klarheit mehr. Das kühle Grau und die dunklen Gewässer bewegen uns, in Eile unsere Morgenaktivitäten zu erledigen. Die Routine hilft uns. Den Haushalt zusammenzupacken ist schnell gemacht, und nach einem kurzen Frühstück ist auch das Zelt abgebaut und im Rucksack verstaut.


                                      Aufbruch im Camp

                                      Wie schon die Tage zuvor sind wir mit Mütze und Windstopper warm angezogen, doch heute wünschte ich mir eine weitere, warme Schicht. Doch nur die Bewegung beim Gehen wird mich erwärmen. Also, Beeilung!
                                      Einer kurzen Steigung in Richtung Rondvatnet folgt wieder mal ein stetes Auf-und-ab durch die Hügel. Trotzdem können wir die Grundrichtung erkennen: Es geht langsam abwärts.

                                      Irgendetwas treibt uns dazu, uns sehr zu beeilen. Vermutlich ist es der Fahrplan des Taxibootes über den See, über den wir zwei verschiedene Informationen haben. Einerseits gibt die Website der Turistförening an, wann das Boot fährt, andererseits haben wir von unserem Wanderfreund von gestern eine andere Information. Welche Auskunft gilt nun? Häufig sind diese Fahrpläne auf den Websites von vergangenen Jahren und nicht mehr gültig. Aber ist die Information des Wanderers wirklich verlässlich? Wir wollen es nicht drauf ankommen lassen und eilen durch die Hügel.

                                      In kurzer Zeit erblicken wir von weitem den See. Der Weg schlängelt sich am … entlang. Wir kommen an der Abzweigung vorbei, die den Weg über die Kuppe des Rondhalsen führt. Wir zögern kurz, und die Versuchung den Fussweg über den Berg zu nehmen, ist gross. Doch wir entscheiden uns dagegen. Das Wetter macht nicht den Eindruck, als wolle es sich nächstens wieder von der angenehmen Seite zeigen. Es scheint sogar, als wolle es bald regnen. Zudem sind die Felsen schon feucht-glatt von der hohen Luftfeuchtigkeit.


                                      Erster Blick auf den Rondvatnet - forscher Wind


                                      Blick zurück ins Rondvasdalen

                                      Wir nehmen also den unteren Weg, der uns näher zum See führt. Am Steg angekommen ist die Luft eiskalt und wir fühlen uns gar nicht willkommen. Die Stimmung ist gedrückt, die Atmosphäre gespannt. Die tiefhängenden Wolken und der beissende Wind helfen nicht, uns zu entspannen. Nicht einmal Trump fühlt sich wohl und lässt uns seine schlechte Stimmung durch sein unaufhörliches Gebell und Gejaule wissen.

                                      Wir ziehen uns zwischen die Felsen zurück, in der Hoffnung, dort ein wenig Windschatten zu finden. Das finden wir zwar nicht, dafür entdecken wir das Biwak, das wohl schon einigen geholfen hat, die Nacht am Steg zu überstehen.

                                      Ständig in der Angst das Boot zu verpassen, beobachten wir den See. Als das Boot endlich kommt, übrigens weder zur Zeit, die auf der Website steht, noch zu der Zeit, die der Wanderer uns angegeben hatte, sondern zu der Zeit, die auf dem vom Regen verschmierten, am Steg hängenden Zettel steht. Zum Glück haben wir uns so beeilt! Hätten wir uns auf die Website oder den Wanderer verlassen, wären wir zu spät für den wirklichen Fahrplan gewesen. Es lohnt sich also, viel zu früh am Steg zu sein.

                                      Der Kapitän hilft uns freundlich ins Boot. Der Hund kostet nichts. Wir sitzen auf den roten Kunstleder-Polstern und haben das Gefühl, auf einem Thron zu sitzen. Unglaublich, wie schnell wir solche Bequemlichkeiten vergessen konnten. Doch ebenso schnell gewöhnen wir uns wieder daran, und fordern sie ein. Das Boot bringt uns über den See, der immer unruhiger wird. Das Boot wird vom Wind geschüttelt, doch der Kapitän hat über den Motorenlärm hinweg noch Zeit für einen kleinen Schwatz.

                                      In Rondvassbu angekommen, fühlen wir uns erschlagen von der Geschäftigkeit, die da herrscht. Schnell, raus aus dem Getümmel! Schnell noch den ausgehängten Wetterbericht an der Hütte geprüft, und schon sind wir auf dem Kiesweg zwischen Rondvassbu und dem Parkplatz Spranget. Die Wolken hängen tief in den Bergen und wir erwarten die ersten Regentropfen. Kurz darauf, wir haben die nähere Umgebung von der Touristenhütte noch nicht verlassen, haben unsere Regenjacken ihre Berechtigung bekommen. Wir packen uns in unsere Regenkleider und können bequem weitergehen.

                                      Unterwegs diskutieren wir die Idee, ins Illmandal abzuzweigen, und dort noch ein paar Tage zu verbringen. Der Gedanke an die vielen Regenwolken und die tiefen Temperaturen auf dem Wetterbericht an der Hütte bringen uns aber davon ab. Wir wollen unsere idyllische Tour nicht mit klammen Kleidern und nassen Füssen beenden. Manchmal ist es gut, dann aufzuhören, wenn etwas am schönsten ist.

                                      Mit einem guten Gefühl gehen wir deshalb auf dem Kiesweg weiter. Fahrradfahrer und Sonntagswanderer passieren uns. Schon bald werden auch wir wieder zu den zivilisierten Menschen gehören, und niemand wird uns die Erinnerungen an unsere wunderbare Wanderung durch die Rondane nehmen können.

                                      Den Rest unserer langen Ferien verbringen wir im Wohnwagen und bummeln an der Bohuslän-Küste entlang von Strömstad bis nach Göteborg.

                                      VIELEN DANK FÜR EUER GEDULDIGES LESEN!
                                      Lg C C und T


                                      Svartnuten eingehült


                                      Bootssteg am Rondvatnet

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                                      • Trolltinden
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                                        • 14.01.2013
                                        • 61
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                                        #20
                                        AW: [NO] Kühler Wind auf grauen Höhen - Rondane

                                        Schattenspiele am Digeronden...





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