[NO, SE] Unterwegs im herbstlichen Fjäll (15-tägige Rundtour Katterat-Abisko)

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  • Trolli
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    • 15.06.2010
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    [NO, SE] Unterwegs im herbstlichen Fjäll (15-tägige Rundtour Katterat-Abisko)

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    Mitreisende
    Wie oft hatten wir bei unseren Sommertouren im schwedischen Fjäll davon gesprochen dieses einmal im Farbspiel des schwedischen Herbstes zu erleben. Dieses Jahr war es soweit vom 30.08.2012 bis zum 23.09.2012 wollten wir unsere Kreise auf / im Gebiet des Nordkalottleden ziehen. Geplant war Einstieg in Katterat und dann die Tour bis nach Ritsem. Dort eines der letzten Boote über den Akkajaure und weiter nach Kvikkjokk. Doch es sollte aufgrund der „hervorragenden“ Wetterverhältnisse, Materialdefekt und Krankheit ganz anders kommen.

    Die spontane Änderung der Route nach 4 Tagen hat unsere Tour aber doch gelingen zu lassen und die positiven Erinnerungen
    bleiben – der Rest ist schon längst wieder vergessen.

    Doch der Reihe nach:

    Wir wählten den für uns üblichen Anreiseweg am 29.08. mit einem Abendflug von Frankfurt nach Arlanda (ein Tag später wurde gestreikt). Übernachtet haben wir im Radisson in der Sky City. Am nächsten Morgen haben wir dann unsere Sachen im Centralen abgestellt noch ein paar Besorgungen gemacht und gemütlich in unserem Lieblingscafé am Stortorget heiße Schoki getrunken. Hier konnten wir direkt mal die neuen Regenhosen ausprobieren denn es hat Bindfäden geregnet. Da wir dann keine große Lust hatten schon jetzt die Schuhe pitschnass regnen zu lassen, entschieden wir uns frühzeitig an den Bahnhof zu gehen und dort unsere Rucksäcke fertig zu packen. Wie immer war es natürlich ein Heidenchaos und die um uns Sitzenden haben sich wunderbar amüsiert als Sie die Berge an Essen gesehen haben, die in den Rucksack gewandert sind.
    Dann noch ein bißchen andere Nordlandfahrer beobachten bevor es um 18 Uhr mit dem Nachtzug weiterging.




    Auf die Minute genau fuhr die schwedische Eisenbahn dann am nächsen Mittag (Samstag) um 13.04 Uhr in Katterat ein. Wir waren übrigens die einzigen die ausgestiegen sind – die meißten Wanderer hatten den Zug in Murjek verlassen. Wir haben noch etwas an der Bahnstation rumgetrödelt, die roten Häuschen von Katterat angeschaut und dann ging sie endlich los, unsere diesjährige Tour.

    1. Tag

    Bei Sonnenschein und angenehm warmen Temperaturen starteten wir gegen 14 Uhr in Katterat. Bzgl. des Einstiegs auf den
    Wanderweg waren wir durchs Forum bereits vorgewarnt. Gegenüber den Gleisen geht eine „Mäuseleiter“ den Fels hoch. Gut wenn man die Fahrzeiten der Züge kennt, denn der Abstand zwischen Leiter und Gleis ist nicht sehr üppig,um nicht zu sagen man steht quasi beim Klettern auf dem Gleis. Sehr tolle für kleine Menschen wie mich ist auch, dass die mittlerweile ersten beiden Sprossen der Leiter fehlen, dann noch der schwere, überladene Rucksack (ca. 25 kg) und der Salat ist perfekt. Mit Rucksack ging gar nichts, mein Mann war schon dreimal oben als ich unten immer noch wie ein Rohrspatz geschimpft habe. Auf den Alternativfeldweg hatten wir keine Lust, also mein Mann wieder runter meinen Rucksack hoch geschafft, ich dann hoch (ohne dieses kleine Gespenst am Rücken ging es gut):



    Und los geht’s auf dem Panoramahöhenweg – jedenfalls wenn man den richtigen Abzweig nimmt. Nach kurzer Zeit hat sich
    der Weg nämlich geteilt und wir sind nach unserem Verständnis in die richtige Richtung weitermarschiert was sich im Nachhinein als falsch herausgestellt hat, da wir alsbald wieder auf dem Feld- / Fahrweg standen. Na ja – kann ja mal passieren. Also halt weiter auf dem Feldweg.
    Bei unserer ersten Pause konnten wir dann nochmal gut Revue passieren, wo der Zug mit dem wir gefahren sind langfuhr.

    Leider kam bei dieser Pause noch ein Rückschlag: Wir stellten nämlich fest, dass der Schultertragegurt am Rucksack meines Mannes an der Mäuseleiter beschädigt wurde und demnächst kaputtreist. Mit einer Notreperatur, gutem Zureden und so hat er dann aber noch eine Woche gehalten bevor wir nochmal flicken mussten.

    Weiter geht es… Immer schön auf dem Feldweg, in Sichtweite des Flußes und ab und an ein paar Ferienhäuser.






    Leider kündigt sich ein Wetterwechsel an. Es zieht Wind auf und wird kühl. Alles noch kein Problem, sondern eben typisches
    Fjällwetter.

    Etwa an der Stelle wo der Panoramaweg auf den Feldweg mündet haben wir den Fluß gequert. Dieser führte kaum Wasser und durch Steine hüpfen kamen wir trockenen Fußes auf die andere Seite. Hier haben wir dann auch unseren eigenlichen Wanderpfad gefunden. Kurz hinter dem letzten Ferienhaus haben wir nocheinmal gerastet. Ein herrlicher Blick auf das durchwanderte Tal – eine friedliche Welt und langsam meldet sich auch die Abendsonne zu Wort.



    Wir steigen noch etwas auf, bevor wir unseren ersten Zeltplatz finden. Während des Zeltaufbaus wird das Wetter nochmal richtig schön.



    Wir kochen uns noch eine Suppe und freuen uns auf eine gutes Schlafen (im Schlafabteil im Zug war es doch sehr ruckelig, sodass wir nur phasenweise geschlummert haben). Aber hieraus wird nichts. Wir liegen kaum in den Schlafsäcken, haben uns „eingeparkt“ schon geht es los. Erst ein bißchen, dann etwas mehr und irgendwann haben wir dann einen ausgewachsenen Sturm. Wir machen kein Auge zu. Gut mit unserem alten Zelt hätten wir die Ohropax eingestöpselt und geschlafen, da wußten wir, dass das Gestänge die Stürme gut übersteht. Aber wir hatten ein nagelneues Zelt, dass nur 2 – 3 mal auf dem Campingplatz Stand – es hatte also nun in seiner ersten Nacht in freier Wildbahn direkt Bewährungsprobe. Wir redeteten ihm und uns gut zu, schließlich hatte das Zelt ja jede Menge Vorschußlorbeeren bekommen – eine Hilleberg was soll da schon schiefgehen. Hat auch alles prima gehalten und morgens um 4 Uhr sind wir tatsächlich kurzfristige eingeschlummert. So gegen 7.30 Uhr wurde der Sturm dann nochmal schlimmer und wir entschieden uns, das Zelt
    abzubauen bevor es uns um die Ohren fliegt und dick eingemummelt im Freien zu frühstücken. Trocken und sonnig war es ja. Gesagt getan.


    2. Tag

    Bei starkem Wind aber trocknen, sonnigen Wetter starten wir in den Tag. Mir tränen die Augen vom vielen Wind, also Sonnenbrille an.




    Heute durchwandern wir das Oallavaggi. Danach öffnet sich eine wunderschöne Seenlandschaft – dies hatten wir schon auf der Karte gesehen und uns u.a. deshalb für die Route entschieden.









    Unsere Erwartungen wurden bei weitem übertroffen. Aufgrund des starken Windes kamen wir in den Genuß dem Konzert der Steinformationen zu lauschen. Durch die Ritzen und Rillen pfeift der Wind und so hört es sich an, als ob die Felsblöcke Musik machen. Hier hat es uns sehr gut gefallen und wir nehmen sozusagen in der ersten Reihe hinter einem großen Stein Platz und lauschen. Dabei schmecken unsere Schoki- Bananen-Müsliriegel und wir genießen die Pause. Nach ca. 15 Minuten geht es weiter. Es ist eisekalt, die Sonne weit und breit nicht mehr zu sehen und es beginnt zuzuziehen. Das hatte sich ja schon am Nachmittag des ersten Tages abgezeichnet. Kurze Zeit später erreichen wir das O… vaggi und die Hütten. Hier
    treffen wir Rhodan76 und halten einen kurzen Schwatz, Mittagessen (Mousse au chocolat – mmmhhhh lecker!) und dann geht es weiter. Durch das übliche wellige Auf und Ab des Fjälls. Ist aber gut gangbar. Die Wasserlandschaft des O…. stellt einen schönen Blickfang dar. Nicht mal eine Stunde später und wir schauen nicht nur auf Wasser sondern die große Dusche wird angeschaltet (gefühlt für die nächsten 2 Wochen mit lediglich stundenweisen Unterbrechungen). Also Wandersachen aus, Regenklamotten an. Ich bin begeistert, da ich ja von der Sommeralpentour weiß, dass mich mein Poncho ziemlich schnell nach ca. 2 Stunden Regen im Stich lassen wird. Aber die Investition vor der Tour hat nur für eine neue Regenhose von Bergans gereicht. Die ist auch top und an den Beinen war ich nie nass und was viel schöner war, sie ist auch
    superschnell getrocknet. Die passende Jacke muss jetzt auch noch
    her (war schon im Globi anprobieren…) Zurück zur Tour. Es regnet,
    wir sind nicht gerade begeistert und dann plumbs – da ist Trolli
    mit dem Knie volles Kanonenrohr auf einen spitzen Stein geknallt,
    der Rucksack drückt nochmal hinterher. Die Regenhose hält, das
    Knie nicht. Es blutet und schwillt in den nächsten Stunden auf
    das 1,5 – 2 fache seiner ursprünglichen Größe an. Abgesehen
    davon, dass es sauwehtut. Auch das überlebt man und wir schnecken
    weiter, Hang hoch, Hang runter und irgendwann hört es sogar auf
    zu regnen. Da es mittlerweile auch Nachmittag ist und wir keine
    große Lust haben noch weiter zu maschieren schlagen wir unser
    Zelt ca. 1 bis 2 km vor den Cunojaurehütten auf.



    In der Nacht haben wir natürlich wieder ordentlich Wind und Regen. Außerdem
    habe ich mir in Stockholm eine Erkältung eingefangen, die jetzt
    ausbricht. Super. Schnief… Hust…..




    3. Tag

    Wir wachen auf und was hören wir? Tropf Tropf Tropf….. Also
    frühstücken wir gemütlich und dann drehe ich mich erstmal rum
    und schlafe weiter. Mein Mann gruschbelt im Zelt rum und packt
    soweit als möglich schonmal alles zusammen. Gegen 13 Uhr wache
    ich wieder auf und es ist trocken…. Also Zelt abtrocknen
    zusammenrollen und da sich der nächste Schauer schon ankündigt
    Regensachen an. Wir wollen ins Cainavaggi und je nachdem wie wir
    vorwärts kommen in der Nähe der Hütten zelten. Nachdem Start
    queren wir eine wackelige Hängebrücke (zumindest jetzt zu dieser
    Jahreszeit wäre man auch locker ohne durch den Fluss gekommen)
    und erreichen kurz darauf die Cunojaurehütten.




    Da wir gerade erst
    losgelaufen sind machen wir keinen Stopp und lassen das
    Hüttengelände rasch hinter uns. Wieder welliges Auf und Ab – und
    sumpfig ist es hier. Aber der Hüttenwart hat alle „kritischen“
    Stellen mit Bohlenwegen gepflastert. Dafür öffnet der Himmel
    endlich mal wieder seine Schleußen. Wurde aber auch Zeit. Nach
    Querung einer weiteren Hängebrücke machen wir erstmal Snackpause.




    Bis hierin ging es rasch und einfach vorwärts und auch der
    weitere Weg sieht auf der Karte eher wie ein Spaziergang aus –
    zumindest bis wir die Furtstelle erreichen. Danach müsste es dann
    ordentlich bergan gehen. Wir schaun mal… Das Wetter wird wieder
    besser – also trocken. Kein Regen. Wir freuen uns und queren eine
    Sumpf / Wiesen / Moorlandschaft wie auch immer man das nennen
    will. Tolle Ausblicke in fast alle Richtungen außer hinter uns da
    ist es nämlich nicht mausgrau mit toller Landschaft sondern
    kohlrabenschwarz. Na toll. Da können wir ja schon mal das Shampoo
    auspacken und uns einseifen. Die nächste Dusche kommt bestimmt.







    Vorerst bleiben wir aber noch trocken und so haben wir Zeit für
    eine Pause. Da es ziemlich windig ist packen wir einen Schlafsack
    aus und kuscheln uns ein. Dabei beobachten wir eine kleine
    Rentierherde – die werden wir in den nächsten Tagen noch öfter
    treffen. Es sind unsere zehn Rentiere – ein weißes ist dabei.




    Unsere Rast ist schon nach ca. 15 Minuten vorbei die dicke Wolke
    holt uns ein und die ersten zarten Tröpfchen besuchen uns. Weiter
    zum Fluss. Der Pfad zieht sich nun und es wird etwas eintönig –
    wir sind auch gefrustet wegen dem Wetter und weil wir hinter
    unserem Zeitplan sind (sind am Vortag schon einige Kilometer
    weniger gewandert als geplant). Pünktlich zur Flußdurchquerung
    wird der Regen dann richtig stark – sehr praktisch wir müssen
    nämlich aus dem Rucksack noch das Handtuch zum Abtrocknen der
    Füsse rausfischen. Flußquerung ist kein Problem. Wasser ist
    maximal Knietief, Temperatur aktzeptabel und wenig Strömung. Mit
    Schuhe wechseln und dem ganzen Drumherum dauert es aber etwas und
    wir sind pitschnass – mein Poncho fängt auch an durchzuweichen.
    Fantastisch. Dann sind wir uns bzgl. des weiteren Verlaufes des
    Pfades nicht einig. Ich erkenne in der Ferne sehr schwach einen
    roten Punkt - mein Mann möchte lieber querfeldein puscheln da
    kein Pfad zu erkennen ist. Okay also wir einigen uns auf
    querfeldein und erreichen eine private Stuga. Die ist leider
    verschlossen. Auf dem dazugehörigen Plumpsklo (!!!!) machen wir
    Pause. Hier regnet es wenigstens nicht. Dann marschieren wir
    weiter querfeldein – so hundertprozent sicher wo wir genau sind,
    sind wir nicht bzw. finden wir zwei Stellen auf der Karte die
    allerdings ein paar Kilometer auseinander sind wo wir sind. Da
    man nur wenig erkennen kann, da zu dem Regen auch Nebel aufzieht
    laufen wir nur noch ein kleines Stück weiter und bauen unser Zelt
    auf. Die ganze Apsis ist mit nassen Sachen gefüllt. Herrliches
    Chaos. Der Trangia schnurrt wir essen und schlafen. Sehr
    kuschelig im Schlafsack – auf das Zeltdach prasselt der Regen ein
    tolles Gefühl hier im warem und trockenen zu liegen. Das einzige
    was stört ist mein Husten – aber es wird schon wieder besser.









    4.Tag

    Wir wachen auf und stellen fest, dass es immer noch regnet. Da eh
    alles nass ist und wir den Salat irgenwie trocken bekommen müssen
    vorm Weiterlaufen und ich meine Erkältung fertig auskurieren will
    legen wir einen Rasttag ein. Außerdem wollen wir unsere
    Routenplanung überarbeiten. Es zeichnet sich ab, dass unsere
    geplante Tour zumindest im Herbst und aufgrund der
    Witterungsverhältnisse, sowie des angeknatschten Rucksacks meiner
    Erklältung nicht umsetzbar ist. Wir kommen einfach zu langsam
    vorwärts schaffen nicht unser normales Pensum von 17 – 20
    Kilometern. Uns fehlt die 2 stündige Mittagspause in der wir
    immer Kochen, Essen, Relaxen und dann gestärkt in den zweiten
    Teil des Tages gehen. Oder bei Regenwetter einfach abends starten
    und nachts wandern, weil das Wetter dann besser ist. Wir nutzen
    den Tag zum Schlafen, Relaxen, Karten spielen, Schlemmen ,
    Tagebuch schreiben und zum Ändern der Tour:

    Zurück zu den Cunojaurehütten – Unna Allakas – Alesjaure –
    Abiskojaure – Kasavagge – Ladtkajakka – Björkliden – Abisko und
    einige Rasttage dazwischen

    Die kurzen Regenpausen von 10 bis 20 Minuten nutzen wir dazu
    unsere Sachen ums Zelt zu verteilen und bis zum Abend haben wir
    es geschafft, dass alles trocknen war. Aber es war sehr mühselig.
    Alles raus, es regnet, alles rein wieder raus… Na ja, das wird
    dem einen oder anderen ja bekannt vorkommen. Dann bekommen wir
    Besuch: Unsere Rentierherde besucht uns oder ist es vielleicht
    doch so, dass wir in ihrem Wohnzimmer zelten?

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    5. Tag

    Zurück zu den Cunojaurehütten heißt heute das Ziel. Wir starten
    direkt in Regenmontur. Bis kurz vor der Flußquerung ist es
    trocknen und dann als wir ins Wasser steigen geht es wieder los.
    Volle Lotte. Bis zu den Hütten. Wieder alles nass. Also
    Hüttenübernachtung. War nicht das verkehrteste. Wir legen uns
    trocken kochen essen und stellen fest Außentemperatur 3 Grad und
    das um 18 Uhr.



    Die Hütte teilen wir uns mit einem Norweger und
    zwei Berlinern (Vater mit 12-jährigen Sohn). Eine Frau mit Hund
    ist noch da. Nationaltiät unbekannt. Ist nicht gesprächig. Da
    ruft auch schon der erste es schneit… und tatsächlich die
    Landschaft wird angezuckert. Wir verbringen einen lustigen,
    gemütlichen Hüttenabend und spielen Lügenmaxchen bis zum
    Abwinken. In der Hütte ist es so heiß, dass man im T-Shirt noch
    schwitzt naja. Jeder hat ein anderes Wärmeempfinden. Gegen 22 Uhr
    machen wir dann die Schotten dicht und gehen schlafen. Es ist
    wirklich eine sehr luxoriöse Hütte: Es gibt ausschließlich 2-Bett
    Zimmer die durch eine richtige Tür vom Hauptraum getrennt sind
    und sogar eine Sofaecke. So was kannten wir aus Schweden noch
    nicht…..

    ... Rest folgt
    Travel the world and enjoy every day of your life.

  • dingsbums
    Fuchs
    • 17.08.2008
    • 1503
    • Privat

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    #2
    AW: [NO, SE] Unterwegs im herbstlichen Fjäll (15-tägige Rundtour Katterat-Abisk

    Schöner Bericht bisher. Im Oallavaggi scheint es gerne zu stürmen, wir haben letztes Jahr auch deswegen in der gemütlichen Hütte übernachtet. Nach ein paar Monaten wurde das Geld dann auch abgebucht, der NOT scheint da nicht so oft vorbeizugucken.
    Freue mich auf die weitere Route. Schade, dass nicht alles gepasst hat, aber so ist es halt manchmal. Oallavaggi war letztes Jahr bei uns auch nicht geplant, aber schön war es trotzdem!
    Und ja, norwegische Hütten sind meist wirklich gemütlich. Sofaecke gibt es eigentlich immer.

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    • Jurilaris
      Erfahren
      • 15.08.2010
      • 188
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      • Meine Reisen

      #3
      AW: [NO, SE] Unterwegs im herbstlichen Fjäll (15-tägige Rundtour Katterat-Abisk

      Jetzt konnte ich nur den Anfang lesen, weil ich so langsam mal los muss, da kriege ich direkt Appetit auf eine Tasse (weiße) Schokolade im 'Chokladkoppen' in Stockholm, wie gemein... (vermute mal da wart ihr??)

      Den Rest lese ich dann in der Firma.

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      • Trolli
        Erfahren
        • 15.06.2010
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        #4
        AW: [NO, SE] Unterwegs im herbstlichen Fjäll (15-tägige Rundtour Katterat-Abisk

        Zitat von Jurilaris Beitrag anzeigen
        Jetzt konnte ich nur den Anfang lesen, weil ich so langsam mal los muss, da kriege ich direkt Appetit auf eine Tasse (weiße) Schokolade im 'Chokladkoppen' in Stockholm, wie gemein... (vermute mal da wart ihr??)

        Den Rest lese ich dann in der Firma.
        genau dort.....
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        • Trolli
          Erfahren
          • 15.06.2010
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          #5
          AW: [NO, SE] Unterwegs im herbstlichen Fjäll (15-tägige Rundtour Katterat-Abisk

          Zitat von dingsbums Beitrag anzeigen
          Schade, dass nicht alles gepasst hat, aber so ist es halt manchmal. .
          Danke fürs Feedback...

          Ja aber es war trotzdem eine Tour die uns in guter Erinnerung bleibt - das einzige was wir bei einer Herbstour ändern würden, ist eine reine Hüttentour zu planen. Weniger Gepäck und weniger Stress mit Schlechtwetter und Trocknen der Sachen. Das mit dem kränkeln war halt Pech wird sofort elminiert, wie auch die Tatsache, dass die Schultern/Nackenregion aufgrund des zu schweren Rucksacks immer verspannt sind. ....
          Travel the world and enjoy every day of your life.

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          • Wanderelch
            Anfänger im Forum
            • 30.06.2011
            • 44
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            #6
            AW: [NO, SE] Unterwegs im herbstlichen Fjäll (15-tägige Rundtour Katterat-Abisk

            Zitat von Jurilaris Beitrag anzeigen
            da kriege ich direkt Appetit auf eine Tasse (weiße) Schokolade im 'Chokladkoppen' in Stockholm, wie gemein... (vermute mal da wart ihr??)
            Der Chokladkoppen ist wirklich genial...schade nur das er soweit weg ist.

            @Trolli: Vielen Dank für deine Arbeit bzw. deinen Reisebericht. Freue mich auch schon auf die Fortsetzung...und mal sehen ob noch was nicht so klappt wie geplant.

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            • Trolli
              Erfahren
              • 15.06.2010
              • 188
              • Privat

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              #7
              AW: [NO, SE] Unterwegs im herbstlichen Fjäll (15-tägige Rundtour Katterat-Abisk

              6.Tag

              Eigentlich würden wir gerne einen Rasttag hier verbringen –
              gemeinsam mit den Berlinern. Aber erst kommt ein norwegisches
              Tageswanderausflugspaar das Krach für 10 macht und dann erfahren
              wir dass ca. 20 Erwachsene mit ihren Kids unterwegs zur Hütte
              sind. Nichts für ungut – wir mögen Kinder aber auf so ein Towabou
              haben wir im Urlaub keine Lust. Also Katzenwäsche,
              zusammenpacken, Mittagessen noch etwas trödeln (zur nächsten
              Hütte sind es nur 7 Kilometer). Die Berliner sind schon los, wir
              verabreden uns für den Abend – und warten noch etwas, damit wir
              während des Wanderns nicht aufeinanderkleben. Am späten Mittag
              starten wir dann auch.







              Es geht am See entlang – hier ist es etwas sumpfig, dann über einen Strand und bevor man sich versehen
              verlässt man Norwegen und der Blick nach Unna Allakas und die davor liegenden Seen öffnet sich. Ein 1 – A Panorma – trotz Regen der natürlich auf halber Strecke wieder einsetzt.







              Die Gegend ist so wunderschön, dass wir beschließen einen Rasttag hierzu
              verbringen. Als wir ankommen sind die Berliner dabei den Ofen
              einzuheizen. Für heute sind wir vier die einzigen Gäste – und so
              hat jeder ein privates Schlafzimmer. Mit den schwedischen Hütten
              beginnt nun auch wieder der Kaufrausch. So ein klebrig-süßes
              Softgetränk ist schon was tolles zumal wir diese 2:1 kaufen
              können, da die Hütte eine Woche später schließt. Die Hüttenwartin
              und ihr Mann empfangen uns sehr herzlich – was wir noch nicht
              wissen wir werden Sie am Ende unseres Urlaubs in Abisko wieder
              treffen. Wir verbringen einen schönen Nachmittag, essen Unmengen
              Süßkram– der Rucksack muss ja irgendwie leichter werden, jetzt wo
              wir die Tour um eine Woche gekürzt haben, haben wir ja eigentlich
              zuviel Essen mit oder man futtert halt wie eine Hamstermaus :-)))
              Danach werden Karten gezockt….. bis es dunkel ist und darüber
              hinaus. Wir erkennen beim Kerzenlicht kaum noch Farbe und Zahl
              haben aber einen Heidenspaß. Interessant war es auch die
              Landschaft vom Hüttenfenster aus zu beobachten: Zunächst Regen
              und grau dann ist es wieder aufgegangen, die Herbstfarben
              leuchten fantastisch und malen ein Bild in gelb rot grün bei
              strahlend blauen Himmel, sogar die norwegischen Gletscher zeigen
              sich.

              7.Tag
              Wir haben keine Eile – wollen hier bleiben und das Wetter ist
              grau und nieselig und eisekalt. Also erstmal einheizen
              frühstücken, Katzenwäsche, Klamotten waschen und Karte studieren
              und spielen. Nach dem Mittagessen wird das Wetter besser. Die
              Sonne scheint völlig unerwartet. Wir schnüren unsere Schuhe für
              einen kurzen Spaziergang durch die nähere Umgebung. Bis wir
              fertig eingepackt sind kommt Schneegraupel vom Himmel grrrr….
              Wir starten trotzdem – Sauerstoff kann ja nicht schaden. Ein paar
              Minuten später ist der Spuck vorbei und wir kommen aus dem
              Staunen nicht mehr raus. Das sind die Herbstfarben die wir uns
              vorgestellt haben. Die Kamera klickt und klickt und klickt.





























              Hier gefällt uns wirklich sehr gut. Neben dem Karsavagge und dem Gebiet bei der Lakdtajakka-Stuga
              das Higlhligt der Tour. Am frühen Nachmittag bekommen wir von
              der Hüttenwartin noch ein paar Dosen Getränke geschenkt – mit den
              Berlinern sind wir nach wie vor die einzigen Gäste. Wir haben
              einen gemütlichen Spielenachmittag. Dann schlägt das Wetter um –
              es wird noch kälter und schneit. Und dann öffnet sich die Tür im
              Minuten-Takt. Die Hütte wird gerammelt voll – es sind auch einige
              Zelter dabei – die haben es sich wohl anders überlegt und kommen
              auch ins warme. Jetzt bricht allgemeine Hektik aus – aber so ist
              das eben. Der Bollerofen schnurrt, alle Gasplatten an…. Wir gehen
              zeitig ins Bett.

              8. Tag
              Bereits um 08.30 Uhr haben wir gefrühstückt und sind
              abmarschbereit. Noch ein paar Bilder von der angezuckerten
              Landschaft und los geht’s Richtung Alesjaure.









              Wir wollen auf der Höhe nochmal zelten und haben so nur ca. 3 bis 4 Kilometer vor
              uns. Zunächst ist das Wetter so la la – aber trocken. Im Laufe
              des Vormittags reißt es immer mehr auf und wir erleben ein
              fantastischen Herbst- Wintertag. Das einzige Trübsal ist, dass
              nach ca. 45 Minuten der Rucksack-Defekt Guten Tag sagt und der
              Träger endgültig abreißt – wir verknoten den ganzen Hokuspokus –
              ist zwar unbequem aber zweckmäßig. Zum ersten Mal kann ich
              unbeschwert wandern auf dieser Tour – Erkältung weg, Husten weg
              Gutes Wetter. Grandiose Landschaft. Das Stimmungsbarometer läuft
              über vor Freude.
              Wir überqueren die ersten beiden Sattel und öffnet sich folgende
              Winterlandschaft mit Bergpanorma. Es ist unbeschreiblich schön:































              Wir beginnen nach einem Zeltplatz zu suchen, wir wollten ja
              ohnehin hier irgendwo zelten und bei dem Panorama und dem
              Sonnenwetter. Dieser ist auch kurze Zeit später gefunden.









              Wir genießen, dann schnurrt der Trangia, Essen fassen Tee trinken und
              warm einpacken – wir haben alles an was wir mithaben und dann
              wollen wir schlafen. Für mich wurde daraus nix, meine Magen
              rebellierte. In Alesjaure haben wir dann gehört, dass ein Virus
              unterwegs ist. Dafür habe ich während meiner nächtlichen raus aus
              dem Zelt rein in das Zelt Aktionen einen wunderschönen,
              Sternenhimmel entdeckt und morgens einen glutroten Sonnenaufgang.
              Das habe ich sogar registriert obwohl es mir beschissen ging.
              Habe dann gegen Morgen doch noch 1 Stunde geschlafen. Mein Mann
              hat zusammengepackt und los ging es. Essen konnte und wollte ich
              nichts.

              9.Tag
              Hierzu gibt es nur ein Wort zusagen: Schnell vergessen. Hatte
              aufgrund der letzten Nacht Puddingbeinchen und es ging langsamer
              als im Schneckentempo vorwärts. Das Wetter war auch bescheiden –
              noch trocken aber eiskalt und der nächste Schnee lag schon in der
              Luft. Wir erreichen nach einer Ewigkeit einen See. In normaler
              Verfassung kann man den ohne weiteres Furten aber ich hatte
              keinen Gleichgewichtssinn mehr und es ging nix. Also sind wir
              außen herum getigert. Und dann kam das endgültige K.O. der Pass.
              Ich komme nicht vom Fleck, mein Mann hat schon die Hälfte von
              meinem Gepäck zusätzlich in seinen eh schon schweren Rucksack
              geladen aber ich bin mental und physisch total am Ende. Setzte
              mich alle paar Minuten hin in der Kälte. Und dann kommen meine
              drei Engel (1 Ehepaar mit Freund so um die Mitte fünfzig bis Ende
              60 – Schweden und Dänen). Sie merken sofort, dass etwas mit mir
              nicht stimmt. Sie wollen mir Schoki und Aprikosen schenken – aber
              ich kann ja nix essen. Da mein Kopf auch nicht mehr richtig
              funktioniert weisen sie mich erstmal an mich wärme anzuziehen.
              Sie wollen auch noch Gepäck übernehmen – das ist mir irgendwie
              unangenehm. Dann gehen Sie weiter und sagen sie werden oben auf
              der Passhöhe zurückschauen und wenn was ist sollen wir winken.
              Sie gehen extra langsam und machen auf der Höhe Pause, sodass wir
              sie wieder einholen. Dann erzählen Sie, dass sie mal im Sarek
              waren und auch Hilfe brauchten und das würden sie hier gerne
              zurückgeben. Also habe ich meinen Rucksack geöffnet und noch ein
              bißchen Gepäck umgeladen. Dann gab es noch einen warmen Schal für
              meinen Bauch und wir sind gemeinsam nach Alesjaure gelaufen.
              Alleine wären wir sicher nicht so schnell dort angekommen. Ich
              bin mechanisch hinter Eric (so hieß ein Engel) hergetrottet. Wir
              hatten hier Schnee und die Blockhalden waren glatt und teilweise
              war es wie ein Eisfall. Bis wir dann ein Stück abgestiegen sind.
              Dann war es wieder grün. Die letzten 2 Kilometer zu den Hütten
              führen durch ein leicht sumpfiges Gebiet. Gegen 16 Uhr erreichen
              wir Alesjaure. Endlich Cola für mich.

              10.Tag
              Alles wieder paletti. Wunderschöner Tag heute – schenke meinem
              Körper noch einen Rastag.











              Wir streifen ein bischen durch die
              Gegend, beobachten das Wolken und Nebelspiel, essen, spielen und
              natürlich darf die Sauna nicht fehlen. Endlich mal wieder
              ordentlich waschen. Wir gehen beizeiten schlafen, morgen wollen
              wir nach Abiskojaure und das sind ja 22 Kilometer - da wollen wir
              früh los und nicht mit der Masse auf dem Kungsleden laufen. Die
              Strecke an sich ist uns bekannt und so wissen, dass es trotz der
              Länge ein einfacher Spaziergang ist.

              11.Tag
              Wir wachen gegen 5 Uhr auf und noch hält das Wetter





              – als wir dann um 06.30 Uhr aufbrechen starten wir in Regenausrüstung, denn
              wie könnte es auch anders sein der Himmel hat seine Pforten
              geöffnet und zwar nicht zu knapp. Es geht super schnell vorwärts,
              immer am See entlang. Von einer Sommertour wußten, dass am
              Bootsanleger am Ende des Sees ein Tipi steht, dort wollten wir
              uns was zu essen kochen. Leider wurde nichts daraus, das
              Holzgestänge stand aber die Folie war ab. Super. Als nur 2
              Müsliriegel und Schoki gefuttert, was getrunken und weiter. Der
              Regen wurde immer schlimmer. Hinzu kam starker Seitenwind, zum
              Teil gepaart mit Hagelkörnern, das hat uns waagerecht getroffen.
              Meine linke Seite war durchgeweicht. Poncho durch. Softsheel
              durch. Blusenarm pitschnass, Haut nass – ach ja und am Rücken
              nassgeschwitzt. Wir planten ja eine Hüttenübernachtung in
              Abiskojaure und hofften auf den Trockenraum. Das Wasser lief uns
              auf den Bohlen als Schlammbach entgegen und auf halber Strecke
              hatte ich es dann endlich geschafft: Mein linker Schuh ist
              durchgweicht und hatte eine Pfütze. Schönes Geräusch und Gefühl
              beim Laufen wenn sich die Wandersocke dann mit Wasser voll saugt.
              Auf Höhe des in der Karte verzeichneten Samendorfes hatte der
              Wettergott dann ein Erbarmen mit uns. Es hörte auf zu regnen, die
              Sonne kam raus und es wurde noch ein richtig richtig schöner Tag.
              Das haben wir auch pronto zum Anlass genommen eine Pause
              einzulegen und die Landschaft zu betrachten, all dass was vorher
              im Regen-Nebel-Mantel verschwunden war.






              Auf bekanntem Pfad wandern wir weiter, wir entdecken sogar die Stelle wo wir vor ein
              paar Jahren schon mal gezeltet haben und Beginn nun den Abstieg
              entlang eines Canyon . Dies war das Highlight der Etappe – das
              blaue Wasser rauscht im tiefen Canyon, an den Wänden wachsen
              kleine Flechten die in rot leuchten dahinter der graue Stein und
              oben ein paar gelbe Birken.









              Herrlich – der Regen ist fast
              vergessen. An der Grenze zum Abiskonationalpark kommen uns dann
              tatsächlich zwei Jungs entgegen die in kurzen Hosen wandern – ich
              meine die Sonne schien aber man muss ja nicht gleich übertreiben
              es war sicher nicht mehr als 10 Grad im Sonnenschein. Nochmal ein
              kurzes Päuschen gemacht und die letzten Kilometer zur Hütte
              abgewalzt. Hier haben wir uns gewunder na nu noch eine zweite
              Hütte neu gebaut?



              Aber das ist die Sauna seit vier Wochen im
              Betrieb – dann ist der Abend ja gerettet. Die zweite Überraschung
              als wir in den Schlafsaal schauen: Da liegen doch auf den Betten
              neben uns die Rucksäcke unserer Berliner. Schnell eine Nachricht
              hinterlassen, dass wir uns abends zum Spielen treffen, den
              Trockenraum und Ofen belegt.





              Jetzt das Wetter ausnutzen. Wir sind nochmal mit
              der Kamera los und haben eine tolle Herbsstimmung einfangen
              können.

















              So jetzt muss ich erstmal Vokabeln und Grammatik lernen, morgen Abend habe ich wieder Schwedisch-Unterricht. Denke am Wochenende gibt es dann die Fortsetzung....
              Travel the world and enjoy every day of your life.

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              • Hinkelstein
                Anfänger im Forum
                • 31.08.2011
                • 44
                • Privat

                • Meine Reisen

                #8
                AW: [NO, SE] Unterwegs im herbstlichen Fjäll (15-tägige Rundtour Katterat-Abisk

                Zitat von Trolli Beitrag anzeigen

                und dann
                wollen wir schlafen. Für mich wurde daraus nix, meine Magen
                rebellierte. In Alesjaure haben wir dann gehört, dass ein Virus
                unterwegs ist. Dafür habe ich während meiner nächtlichen raus aus
                dem Zelt rein in das Zelt Aktionen einen wunderschönen,
                Sternenhimmel entdeckt und morgens einen glutroten Sonnenaufgang.

                ...

                – als wir dann um 06.30 Uhr aufbrechen starten wir in Regenausrüstung, denn
                wie könnte es auch anders sein der Himmel hat seine Pforten
                geöffnet und zwar nicht zu knapp. Es geht super schnell vorwärts,
                immer am See entlang. Von einer Sommertour wußten, dass am
                Bootsanleger am Ende des Sees ein Tipi steht, dort wollten wir
                uns was zu essen kochen. Leider wurde nichts daraus, das
                Holzgestänge stand aber die Folie war ab. Super. Als nur 2
                Müsliriegel und Schoki gefuttert, was getrunken und weiter. Der
                Regen wurde immer schlimmer. Hinzu kam starker Seitenwind, zum
                Teil gepaart mit Hagelkörnern, das hat uns waagerecht getroffen.
                Meine linke Seite war durchgeweicht. Poncho durch. Softsheel
                durch. Blusenarm pitschnass, Haut nass – ach ja und am Rücken
                nassgeschwitzt. Wir planten ja eine Hüttenübernachtung in
                Abiskojaure und hofften auf den Trockenraum. Das Wasser lief uns
                auf den Bohlen als Schlammbach entgegen und auf halber Strecke
                hatte ich es dann endlich geschafft: Mein linker Schuh ist
                durchgweicht und hatte eine Pfütze. Schönes Geräusch und Gefühl
                beim Laufen wenn sich die Wandersocke dann mit Wasser voll saugt.

                Wenn so ein Virus unterwegs ist, kann man eigentlich nur den Kopf einziehen und hoffen das er an einem vorbeigeht. Und dieses Jahr hat es ja leider sehr oft, regelmäßig und außerst stark regnet.

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                • Annemarie
                  Anfänger im Forum
                  • 26.07.2009
                  • 30
                  • Privat

                  • Meine Reisen

                  #9
                  AW: [NO, SE] Unterwegs im herbstlichen Fjäll (15-tägige Rundtour Katterat-Abisk

                  Private Nachricht für Trolli im Postfach!

                  Annemarie

                  Kommentar


                  • Trolli
                    Erfahren
                    • 15.06.2010
                    • 188
                    • Privat

                    • Meine Reisen

                    #10
                    AW: [NO, SE] Unterwegs im herbstlichen Fjäll (15-tägige Rundtour Katterat-Abisk

                    Es geht weiter....

                    12. Tag
                    Wir sind unschlüssig wie die Route weitergehen soll. Heute ist
                    definitiv der schönste Tag der ganzen Tour. Sonnenscheinpur. Wow.
                    Auf unserer schon etwas älteren Karte ist der Weg nach Karsavagge
                    noch unmarkiert eingezeichnet wir sprechen mit dem Hüttenwart, er
                    erklärt uns den Weg und meint dass es auch Steinmännchen gibt.
                    Wir ziehen los.





                    Höhenmeter für Höhenmeter öffnet sich das
                    Panorama mehr. Einen Großteil der gestern gelaufenen Etappe
                    können wir sehen. Dann zeigen sich immer mehr Berggipfel, etwas
                    weiter oben kommen dann Seeen hinzu. Es ist so so schön. Auf der
                    anderen Seite glitzert der Abiskojaure in sattem blau. Ein
                    Wandertag wie aus dem Bilderbuch. Tolle Landschaft. Super
                    Panorama. Sonnenschein – nur vorwärts kommen wir nicht so fix.
                    Klar wir müssen ja ständig stehen bleiben und gucken weil wir so
                    fasziniert sind und gefühlt 1.000.000 Bilder durch die Kamera
                    jagen. Zunächst erfolgt der Aufstieg durch einen Birkenwald, dann
                    über diverse Wiesensattel, bis wir dann über Geröllfelder
                    steigen.





















                    Und dann sind wir auf dem Toppen. Das Karsavagge öffnet
                    sich. Unbeschreiblich. Die Bergwelt. Der blaue Fluss. Der
                    Torneträsk. Der Blick zurück. Wir wissen nicht wo wir zuerst
                    hingucken sollen und sind überwältigt. Die Mühen des Aufstiegs
                    haben sich gelohnt. Nach einer Pause steigen wir ins Karsavagge
                    ab weiter untern rasten wir nochmal. Liegen wie Salamander in der
                    frühen Nachmittagssonne. Zahlreiche Wasserfälle sprudeln und die
                    Steinmännchen sind hier weiß. Der gesamte Weg ist super zu
                    finden. Direkt vor der Hütte ist noch ein Fluss zu furten. Die
                    Schwierigkeit besteht hier nicht in der Tiefe (nur 20 bis max. 25
                    Zentimeter) oder der Strömung. Auch die kalten Temperaturen gehen
                    irgendwie, da es immer mal eine Steininsel gibt um die Füsse
                    aufzutauen. Aber die Steine sind soooooo rutschig. So was habe
                    ich noch nicht erlebt. Die sind total moosig, schmierig und man
                    findet einfach keinen Halt. Ich bedanke mich recht herzlich bei
                    meinen Lekis sonst wäre ich im Wasser gelandet. Die Hütte im
                    Karsavagge ist ganz nach unserem Geschmack. Es ist noch eine
                    alte, kleine, ursprüngliche Hütte. Zwei Räume, einer davon der
                    Notraum (mit Hund). Es gibt jeweils 6 Betten an der Wand, den
                    typisch schwedischen Bollerofen, am Fenster zwei Herdplatten und
                    der Tisch in der Mitte. Platz optimal ausgenutzt. Zusammen mit
                    zwei Schwedinnen teilen wir diesen Raum. Wir bezahlen direkt für
                    2 Nächte, da wir gerne zum Grögveljsjönletscher am nächsten Tag wollen.

                    13.Tag
                    Das mit dem Gletscher können wir vergessen. Es regnet und Nebel
                    umhüllt die Berge, da werden wir eh nix sehen. Also gammeln wir
                    den Tag ab und schlafen bis zum abwinken.

                    14.Tag
                    Auf zum Ladtkajakka. Wir starten bei bestem Wanderwetter, aber
                    die Hüttenwartin hatte schon angekündigt, dass es irgendwann
                    umschlagen wird. Wir hoffen, dass wir noch vor Schneefall und
                    Nebel am Ziel ankommen. Weit ist es nicht – etwa 9 Kilometer aber
                    es geht halt nur bergauf. Die ersten Kilometer haben wir eine
                    Topaussicht – aber dann schlägt das Wetter um. Es nieselt leicht
                    und aus dem Tal steigt Nebel auf. Der Regen wird immer stärker
                    und irgendwann zu Schnee. Als der Schneefall aufhört hat uns der
                    Nebel von allen Seiten eingeholt. Es ist trotzdem eine
                    wunderschöne Landschaft – mystisch die Berge, die grauen
                    Geröllfelder alles mit Schnee überzuckert. Zunächst können wir
                    die Steinmännchen auch noch ganz gut erkennen. Dann stehen wir
                    vor einem See – die Eisdecke ist noch nicht tragend uns so
                    umrunden wir diesen auf einem Schneefeld. Am Ende keine Sicht
                    mehr. Teilweise sehen wir Spuren im Schnee und ansonsten können
                    wir nur erahnen wo es lang gehen kann. Wir sind vorsichtig und
                    gehen immer erst weiter bis einer von uns ein Steinmännchen
                    erkennt. Trotzdem war es mir in dem Moment nicht geheuer. Möchte
                    ja nicht als Eis am Stiel enden. Und dann wie aus dem nichts
                    stehen wir vor der Hütte. Davor machen zwei Hillebergzelt einen
                    Eis- Schnee- und Sturmtest – anders kann man es wohl nicht
                    bezeichnen. Die Zelte wurden ordentlich durchgeschüttelt. Nein
                    darauf hatten wir keine Lust zumal der Zeltplatz sagen wir mal
                    bescheiden war. Es war der letzte Abend der Hütte, ausgebucht.
                    Wir bekamen nur noch einen Notplatz. Aber das war uns lieber als
                    das Zelt bei der Witterung aufbauen – vor allem sollte es ja auch
                    unsere letzte Übernachtung auf der Tour werden und da möchten wir
                    auch kein nasses Zelt in den Rucksack stecken. Im Kaminzimmer und
                    Esszimmer beobachten wir ein faszinierendes Schauspiel der Natur.
                    Die Nebel- und Wolken schweben wie ein Vorhang auf und zu und auf
                    und zu….. Ein tolles Panorama auf die Bergwelt und den
                    Torneträsk.














                    Wanderer sind nach meinem Gefühl auf der Hütte nicht wirklich willkommen
                    – zumindest nicht wenn Sie sich selbstversorgen. Es gibt zwar
                    einen Raum wo man mitgebrachtes Essen verzehren darf – aber
                    Kochen bitte draußen vor der Hütte. Hütte wird leider nicht mehr
                    vom STF betrieben. Also Kochen draußen im Schneetreiben wie die
                    meisten anderen Trekker auch. Da bestelle ich dann aus Prinzip
                    kein Abendmenü. Aber die Waffeln nachmittags mit Käse und
                    Aprikosenmarmeldade waren schon lecker…. Wir gehen früh ins Bett.
                    Die ganzen „Möchtegern-Trekker“ (Entschuldigung für den Ausdruck)
                    die von Björkliden mit ihrem 2 Kg Rucksack gekommen sind müssen
                    schließlich am nächsten Tag auch zurück und auf diese
                    Massenveranstaltung haben wir keinen Bock. Also werden wir vorher
                    abreisen…

                    15. Tag
                    Wir starten um 7 Uhr. Auf dem Tacho haben wir 18,5 Kilometer.
                    Erstmal nach Björkliden und Abschied vom Fjäll und dann auf dem
                    Rallarvägen nach Abisko. Nachdem wir beim Aufstehen einen tollen
                    Sonnenaufgang mit Top-Sicht hatten schneit es nun wieder, es ist
                    nebelig. Der Pfad ist trotzdem super zu finden, man stolpert alle
                    paar Meter über die Markierungen. Dann wird das Wetter
                    versöhnlich – der Schneefall hört auf. Bald erreichen wir auch
                    die Schneegrenze und wandern über Wiese Richtung Abisko. Hierbei
                    haben wir einen schönen Blick über den Torneträsk und die
                    dahinterliegende Seenplatte sowie auf ein Flusstal zu unserer
                    anderen Seite. Es ist zwar eisekalt aber eine schöne Aussicht.




























                    Als wir im Björliden ankommen – der Wanderpfad endet am Golfplatz
                    werden wir schon etwas seltsam angeschaut. Na ja unsere Kleider
                    duften nicht ganz so frisch und die Regenhosen sind bis obenhin
                    mit Schlamm bespritzt. Ist halt so. Wenn es stört soll sich die
                    Nase zu halten und nicht hingucken. Am Bahnhof besuchen wir denörtlichen Landhandel der uns noch in guter Erinnerung ist.
                    Allerdings ist das Sortiment nicht mehr so üppig. Das Warum ist
                    schnell geklärt: Der Shop ist heute den letzten Tag geöffnet und
                    verlebt die Winterpause. Pünktlich zur Skisaison im Februar wird
                    dann wieder geöffnet. Cola light gibt es noch und die wird dann
                    von uns vernichtet…. Auf dem Rallarvagen geht es nun nach Abisko.
                    Die 8,5 Kilometer haben wir in 2 Stunden abgewalzt. Ist fast
                    alles die Bohlen-Autobahn und zu sehen gibt es da im Wald auch
                    nichts. Kurz bevor wir die Station erreichen verlassen wir den
                    Wald und genießen den Blick auf den Torneträsk-Strand.





                    Am frühen Nachmittag treffen wir in Abisko ein und mieten uns für 2 Nächte
                    ein.

                    16.Tag
                    Top-Wetter – Klar jetzt wo die Tour zu Ende ist. Streifzug
                    entlang des Canyon. Unbeschreiblich. Gefällt mir persönlich im
                    Herbst besser als im Sommer. Die Herbsfarben lassen das
                    türkisblaue Wasser leuchen. Ein tolles Farbspiel.
                    Gelb.Rot. Grün.Braun.Grau. Türkis.

                    https://lh3.googleusercontent.com/-9...0/IMG_0436.JPG











                    17.Tag
                    Es geht Richtung Süden. Kiruna, Jokkmokk und Stockholm.

                    Als wir dann am 23.09.12 nach Hause fliegen kommt Wehmut auf. Wir
                    würden gerne in Schweden bleiben und die Zeit bis zur nächsten
                    Tour wo auch immer diese uns hinführt ist auch noch solange….
                    Travel the world and enjoy every day of your life.

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                    • Hinkelstein
                      Anfänger im Forum
                      • 31.08.2011
                      • 44
                      • Privat

                      • Meine Reisen

                      #11
                      AW: [NO, SE] Unterwegs im herbstlichen Fjäll (15-tägige Rundtour Katterat-Abisk

                      Zitat von Trolli Beitrag anzeigen
                      Wanderer sind nach meinem Gefühl auf der Hütte nicht wirklich willkommen
                      – zumindest nicht wenn Sie sich selbstversorgen.….
                      Ladtkajakka war dann sicher eine Enttäuschung nach Karsavagge. Aber so kann es leider gehn. Und super, dass die Fortsetzung so fix gekommen ist. Die Zeit muss man sich ja auch erst nehmen. Und dies ist vielen leider nicht bewusst.

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                      • Trolli
                        Erfahren
                        • 15.06.2010
                        • 188
                        • Privat

                        • Meine Reisen

                        #12
                        AW: [NO, SE] Unterwegs im herbstlichen Fjäll (15-tägige Rundtour Katterat-Abisk

                        Zitat von Hinkelstein Beitrag anzeigen
                        Ladtkajakka war dann sicher eine Enttäuschung nach Karsavagge. Aber so kann es leider gehn. Und super, dass die Fortsetzung so fix gekommen ist. Die Zeit muss man sich ja auch erst nehmen. Und dies ist vielen leider nicht bewusst.
                        Hallo Hinkelstein,

                        ja Ladtkajakka war eine Enttäuschung - aber nur die Unterkunft. Das Schauspiel dass uns die Natur geboten hat war erste Sahne.

                        Vielen Dank für das Lob und leider hast du recht, dass vielen nicht bewusst ist, wieviel Arbeit so eine Reisebericht machen kann.... muss ehrlicherweise sagen, dass ich letztes Jahr meinen Bericht auch immer noch nicht abgeschlossen habe. Der letzte Teil wird vermutlich auch nix mehr........
                        Travel the world and enjoy every day of your life.

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                        • Muddypaws
                          Erfahren
                          • 21.02.2012
                          • 483
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                          #13
                          AW: [NO, SE] Unterwegs im herbstlichen Fjäll (15-tägige Rundtour Katterat-Abisk

                          Danke für deinen Bericht und die schönen Fotos, ich habe nun leider Fernweh!!!

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                          • Hinkelstein
                            Anfänger im Forum
                            • 31.08.2011
                            • 44
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                            • Meine Reisen

                            #14
                            AW: [NO, SE] Unterwegs im herbstlichen Fjäll (15-tägige Rundtour Katterat-Abisk

                            Zitat von Muddypaws Beitrag anzeigen
                            ich habe nun leider Fernweh!!!
                            Da hast du wohl Recht und Fernweh kann man bei so schönen Berichten wirklich bekommen. Aber es hilft leider nichts und nach dem Urlaub muss wieder neues Geld verdient werden. Aber zum Glück ist es beim Wandern so wie beim Fussball. Nach der Wandertour und vor der Wandertour.

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                            • Mortias
                              Fuchs
                              • 10.06.2004
                              • 1200
                              • Privat

                              • Meine Reisen

                              #15
                              AW: [NO, SE] Unterwegs im herbstlichen Fjäll (15-tägige Rundtour Katterat-Abisk

                              Danke für diesen schön geschriebenen Reisebericht. Die Bidler gefallen mir auch gut, besonders auch die Makro Aufnahmen. Schade nur, dass das Wetter euch leider nicht so wohlgesonnen war. Aber so sind dafür immerhin einige schicke Winterlandschaftsbilder rausgekommen.

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                              • awiawi
                                Gerne im Forum
                                • 28.07.2009
                                • 55
                                • Privat

                                • Meine Reisen

                                #16
                                AW: [NO, SE] Unterwegs im herbstlichen Fjäll (15-tägige Rundtour Katterat-Abisk

                                Sehr schön! Diese Region im Herbst finde ich immer ganz besonders spannend. Im nächsten Jahr würde ich auch gern wieder die Herbstfarben genießen.
                                www.nordwelten.de

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                                • Hinkelstein
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                                  • 31.08.2011
                                  • 44
                                  • Privat

                                  • Meine Reisen

                                  #17
                                  AW: [NO, SE] Unterwegs im herbstlichen Fjäll (15-tägige Rundtour Katterat-Abisk

                                  Zitat von awiawi Beitrag anzeigen
                                  Sehr schön! Diese Region im Herbst finde ich immer ganz besonders spannend. Im nächsten Jahr würde ich auch gern wieder die Herbstfarben genießen.
                                  Da hast du wohl Recht mit den Herbstfarben. Aber der Mittsommer hat auch einiges. Zum Beispiel kann man um 16:00 Uhr erst loslaufen wenn es die ganzen Stunden vorher nur regnet. Zu welcher Jahreszeit man auch wandert es ist immer wunderschön. JUnd man kann entspannen und abschalten und einen viel zu schweren Rucksack tragen. Was will man mehr?

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