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Wie oft hatten wir bei unseren Sommertouren im schwedischen Fjäll davon gesprochen dieses einmal im Farbspiel des schwedischen Herbstes zu erleben. Dieses Jahr war es soweit vom 30.08.2012 bis zum 23.09.2012 wollten wir unsere Kreise auf / im Gebiet des Nordkalottleden ziehen. Geplant war Einstieg in Katterat und dann die Tour bis nach Ritsem. Dort eines der letzten Boote über den Akkajaure und weiter nach Kvikkjokk. Doch es sollte aufgrund der „hervorragenden“ Wetterverhältnisse, Materialdefekt und Krankheit ganz anders kommen. 
Die spontane Änderung der Route nach 4 Tagen hat unsere Tour aber doch gelingen zu lassen und die positiven Erinnerungen
bleiben – der Rest ist schon längst wieder vergessen.
Doch der Reihe nach:
Wir wählten den für uns üblichen Anreiseweg am 29.08. mit einem Abendflug von Frankfurt nach Arlanda (ein Tag später wurde gestreikt). Übernachtet haben wir im Radisson in der Sky City. Am nächsten Morgen haben wir dann unsere Sachen im Centralen abgestellt noch ein paar Besorgungen gemacht und gemütlich in unserem Lieblingscafé am Stortorget heiße Schoki getrunken. Hier konnten wir direkt mal die neuen Regenhosen ausprobieren denn es hat Bindfäden geregnet. Da wir dann keine große Lust hatten schon jetzt die Schuhe pitschnass regnen zu lassen, entschieden wir uns frühzeitig an den Bahnhof zu gehen und dort unsere Rucksäcke fertig zu packen. Wie immer war es natürlich ein Heidenchaos und die um uns Sitzenden haben sich wunderbar amüsiert als Sie die Berge an Essen gesehen haben, die in den Rucksack gewandert sind.
Dann noch ein bißchen andere Nordlandfahrer beobachten bevor es um 18 Uhr mit dem Nachtzug weiterging.

Auf die Minute genau fuhr die schwedische Eisenbahn dann am nächsen Mittag (Samstag) um 13.04 Uhr in Katterat ein. Wir waren übrigens die einzigen die ausgestiegen sind – die meißten Wanderer hatten den Zug in Murjek verlassen. Wir haben noch etwas an der Bahnstation rumgetrödelt, die roten Häuschen von Katterat angeschaut und dann ging sie endlich los, unsere diesjährige Tour.
1. Tag
Bei Sonnenschein und angenehm warmen Temperaturen starteten wir gegen 14 Uhr in Katterat. Bzgl. des Einstiegs auf den
Wanderweg waren wir durchs Forum bereits vorgewarnt. Gegenüber den Gleisen geht eine „Mäuseleiter“
den Fels hoch. Gut wenn man die Fahrzeiten der Züge kennt, denn der Abstand zwischen Leiter und Gleis ist nicht sehr üppig,um nicht zu sagen man steht quasi beim Klettern auf dem Gleis. Sehr tolle für kleine Menschen wie mich ist auch, dass die mittlerweile ersten beiden Sprossen der Leiter fehlen, dann noch der schwere, überladene Rucksack (ca. 25 kg) und der Salat ist perfekt. Mit Rucksack ging gar nichts, mein Mann war schon dreimal oben als ich unten immer noch wie ein Rohrspatz geschimpft habe.
Auf den Alternativfeldweg hatten wir keine Lust, also mein Mann wieder runter meinen Rucksack hoch geschafft, ich dann hoch (ohne dieses kleine Gespenst am Rücken ging es gut):

Und los geht’s auf dem Panoramahöhenweg – jedenfalls wenn man den richtigen Abzweig nimmt. Nach kurzer Zeit hat sich
der Weg nämlich geteilt und wir sind nach unserem Verständnis in die richtige Richtung weitermarschiert was sich im Nachhinein als falsch herausgestellt hat, da wir alsbald wieder auf dem Feld- / Fahrweg standen. Na ja – kann ja mal passieren. Also halt weiter auf dem Feldweg.
Bei unserer ersten Pause konnten wir dann nochmal gut Revue passieren, wo der Zug mit dem wir gefahren sind langfuhr.
Leider kam bei dieser Pause noch ein Rückschlag: Wir stellten nämlich fest, dass der Schultertragegurt am Rucksack meines Mannes an der Mäuseleiter beschädigt wurde und demnächst kaputtreist. Mit einer Notreperatur, gutem Zureden und so hat er dann aber noch eine Woche gehalten bevor wir nochmal flicken mussten.
Weiter geht es… Immer schön auf dem Feldweg, in Sichtweite des Flußes und ab und an ein paar Ferienhäuser.


Leider kündigt sich ein Wetterwechsel an. Es zieht Wind auf und wird kühl. Alles noch kein Problem, sondern eben typisches
Fjällwetter.
Etwa an der Stelle wo der Panoramaweg auf den Feldweg mündet haben wir den Fluß gequert. Dieser führte kaum Wasser und durch Steine hüpfen kamen wir trockenen Fußes auf die andere Seite. Hier haben wir dann auch unseren eigenlichen Wanderpfad gefunden. Kurz hinter dem letzten Ferienhaus haben wir nocheinmal gerastet. Ein herrlicher Blick auf das durchwanderte Tal – eine friedliche Welt und langsam meldet sich auch die Abendsonne zu Wort.

Wir steigen noch etwas auf, bevor wir unseren ersten Zeltplatz finden. Während des Zeltaufbaus wird das Wetter nochmal richtig schön.

Wir kochen uns noch eine Suppe und freuen uns auf eine gutes Schlafen (im Schlafabteil im Zug war es doch sehr ruckelig, sodass wir nur phasenweise geschlummert haben). Aber hieraus wird nichts. Wir liegen kaum in den Schlafsäcken, haben uns „eingeparkt“ schon geht es los. Erst ein bißchen, dann etwas mehr und irgendwann haben wir dann einen ausgewachsenen Sturm. Wir machen kein Auge zu. Gut mit unserem alten Zelt hätten wir die Ohropax eingestöpselt und geschlafen, da wußten wir, dass das Gestänge die Stürme gut übersteht. Aber wir hatten ein nagelneues Zelt, dass nur 2 – 3 mal auf dem Campingplatz Stand – es hatte also nun in seiner ersten Nacht in freier Wildbahn direkt Bewährungsprobe. Wir redeteten ihm und uns gut zu, schließlich hatte das Zelt ja jede Menge Vorschußlorbeeren bekommen – eine Hilleberg was soll da schon schiefgehen. Hat auch alles prima gehalten und morgens um 4 Uhr sind wir tatsächlich kurzfristige eingeschlummert. So gegen 7.30 Uhr wurde der Sturm dann nochmal schlimmer und wir entschieden uns, das Zelt
abzubauen bevor es uns um die Ohren fliegt und dick eingemummelt im Freien zu frühstücken. Trocken und sonnig war es ja. Gesagt getan.
2. Tag
Bei starkem Wind aber trocknen, sonnigen Wetter starten wir in den Tag. Mir tränen die Augen vom vielen Wind, also Sonnenbrille an.

Heute durchwandern wir das Oallavaggi. Danach öffnet sich eine wunderschöne Seenlandschaft – dies hatten wir schon auf der Karte gesehen und uns u.a. deshalb für die Route entschieden.




Unsere Erwartungen wurden bei weitem übertroffen. Aufgrund des starken Windes kamen wir in den Genuß dem Konzert der Steinformationen zu lauschen. Durch die Ritzen und Rillen pfeift der Wind und so hört es sich an, als ob die Felsblöcke Musik machen. Hier hat es uns sehr gut gefallen und wir nehmen sozusagen in der ersten Reihe hinter einem großen Stein Platz und lauschen. Dabei schmecken unsere Schoki- Bananen-Müsliriegel und wir genießen die Pause. Nach ca. 15 Minuten geht es weiter. Es ist eisekalt, die Sonne weit und breit nicht mehr zu sehen und es beginnt zuzuziehen. Das hatte sich ja schon am Nachmittag des ersten Tages abgezeichnet. Kurze Zeit später erreichen wir das O… vaggi und die Hütten. Hier
treffen wir Rhodan76 und halten einen kurzen Schwatz, Mittagessen (Mousse au chocolat – mmmhhhh lecker!) und dann geht es weiter. Durch das übliche wellige Auf und Ab des Fjälls. Ist aber gut gangbar. Die Wasserlandschaft des O…. stellt einen schönen Blickfang dar. Nicht mal eine Stunde später und wir schauen nicht nur auf Wasser sondern die große Dusche wird angeschaltet (gefühlt für die nächsten 2 Wochen mit lediglich stundenweisen Unterbrechungen). Also Wandersachen aus, Regenklamotten an. Ich bin begeistert, da ich ja von der Sommeralpentour weiß, dass mich mein Poncho ziemlich schnell nach ca. 2 Stunden Regen im Stich lassen wird. Aber die Investition vor der Tour hat nur für eine neue Regenhose von Bergans gereicht. Die ist auch top und an den Beinen war ich nie nass und was viel schöner war, sie ist auch
superschnell getrocknet. Die passende Jacke muss jetzt auch noch
her (war schon im Globi anprobieren…) Zurück zur Tour. Es regnet,
wir sind nicht gerade begeistert und dann plumbs – da ist Trolli
mit dem Knie volles Kanonenrohr auf einen spitzen Stein geknallt,
der Rucksack drückt nochmal hinterher. Die Regenhose hält, das
Knie nicht. Es blutet und schwillt in den nächsten Stunden auf
das 1,5 – 2 fache seiner ursprünglichen Größe an. Abgesehen
davon, dass es sauwehtut. Auch das überlebt man und wir schnecken
weiter, Hang hoch, Hang runter und irgendwann hört es sogar auf
zu regnen. Da es mittlerweile auch Nachmittag ist und wir keine
große Lust haben noch weiter zu maschieren schlagen wir unser
Zelt ca. 1 bis 2 km vor den Cunojaurehütten auf.

In der Nacht haben wir natürlich wieder ordentlich Wind und Regen. Außerdem
habe ich mir in Stockholm eine Erkältung eingefangen, die jetzt
ausbricht. Super. Schnief… Hust…..
3. Tag
Wir wachen auf und was hören wir? Tropf Tropf Tropf….. Also
frühstücken wir gemütlich und dann drehe ich mich erstmal rum
und schlafe weiter. Mein Mann gruschbelt im Zelt rum und packt
soweit als möglich schonmal alles zusammen. Gegen 13 Uhr wache
ich wieder auf und es ist trocken…. Also Zelt abtrocknen
zusammenrollen und da sich der nächste Schauer schon ankündigt
Regensachen an. Wir wollen ins Cainavaggi und je nachdem wie wir
vorwärts kommen in der Nähe der Hütten zelten. Nachdem Start
queren wir eine wackelige Hängebrücke (zumindest jetzt zu dieser
Jahreszeit wäre man auch locker ohne durch den Fluss gekommen)
und erreichen kurz darauf die Cunojaurehütten.

Da wir gerade erst
losgelaufen sind machen wir keinen Stopp und lassen das
Hüttengelände rasch hinter uns. Wieder welliges Auf und Ab – und
sumpfig ist es hier. Aber der Hüttenwart hat alle „kritischen“
Stellen mit Bohlenwegen gepflastert. Dafür öffnet der Himmel
endlich mal wieder seine Schleußen. Wurde aber auch Zeit. Nach
Querung einer weiteren Hängebrücke machen wir erstmal Snackpause.

Bis hierin ging es rasch und einfach vorwärts und auch der
weitere Weg sieht auf der Karte eher wie ein Spaziergang aus –
zumindest bis wir die Furtstelle erreichen. Danach müsste es dann
ordentlich bergan gehen. Wir schaun mal… Das Wetter wird wieder
besser – also trocken. Kein Regen. Wir freuen uns und queren eine
Sumpf / Wiesen / Moorlandschaft wie auch immer man das nennen
will. Tolle Ausblicke in fast alle Richtungen außer hinter uns da
ist es nämlich nicht mausgrau mit toller Landschaft sondern
kohlrabenschwarz. Na toll. Da können wir ja schon mal das Shampoo
auspacken und uns einseifen. Die nächste Dusche kommt bestimmt.



Vorerst bleiben wir aber noch trocken und so haben wir Zeit für
eine Pause. Da es ziemlich windig ist packen wir einen Schlafsack
aus und kuscheln uns ein. Dabei beobachten wir eine kleine
Rentierherde – die werden wir in den nächsten Tagen noch öfter
treffen. Es sind unsere zehn Rentiere – ein weißes ist dabei.

Unsere Rast ist schon nach ca. 15 Minuten vorbei die dicke Wolke
holt uns ein und die ersten zarten Tröpfchen besuchen uns. Weiter
zum Fluss. Der Pfad zieht sich nun und es wird etwas eintönig –
wir sind auch gefrustet wegen dem Wetter und weil wir hinter
unserem Zeitplan sind (sind am Vortag schon einige Kilometer
weniger gewandert als geplant). Pünktlich zur Flußdurchquerung
wird der Regen dann richtig stark – sehr praktisch wir müssen
nämlich aus dem Rucksack noch das Handtuch zum Abtrocknen der
Füsse rausfischen. Flußquerung ist kein Problem. Wasser ist
maximal Knietief, Temperatur aktzeptabel und wenig Strömung. Mit
Schuhe wechseln und dem ganzen Drumherum dauert es aber etwas und
wir sind pitschnass – mein Poncho fängt auch an durchzuweichen.
Fantastisch. Dann sind wir uns bzgl. des weiteren Verlaufes des
Pfades nicht einig. Ich erkenne in der Ferne sehr schwach einen
roten Punkt - mein Mann möchte lieber querfeldein puscheln da
kein Pfad zu erkennen ist. Okay also wir einigen uns auf
querfeldein und erreichen eine private Stuga. Die ist leider
verschlossen. Auf dem dazugehörigen Plumpsklo (!!!!) machen wir
Pause. Hier regnet es wenigstens nicht. Dann marschieren wir
weiter querfeldein – so hundertprozent sicher wo wir genau sind,
sind wir nicht bzw. finden wir zwei Stellen auf der Karte die
allerdings ein paar Kilometer auseinander sind wo wir sind. Da
man nur wenig erkennen kann, da zu dem Regen auch Nebel aufzieht
laufen wir nur noch ein kleines Stück weiter und bauen unser Zelt
auf. Die ganze Apsis ist mit nassen Sachen gefüllt. Herrliches
Chaos. Der Trangia schnurrt wir essen und schlafen. Sehr
kuschelig im Schlafsack – auf das Zeltdach prasselt der Regen ein
tolles Gefühl hier im warem und trockenen zu liegen. Das einzige
was stört ist mein Husten – aber es wird schon wieder besser.



4.Tag
Wir wachen auf und stellen fest, dass es immer noch regnet. Da eh
alles nass ist und wir den Salat irgenwie trocken bekommen müssen
vorm Weiterlaufen und ich meine Erkältung fertig auskurieren will
legen wir einen Rasttag ein. Außerdem wollen wir unsere
Routenplanung überarbeiten. Es zeichnet sich ab, dass unsere
geplante Tour zumindest im Herbst und aufgrund der
Witterungsverhältnisse, sowie des angeknatschten Rucksacks meiner
Erklältung nicht umsetzbar ist. Wir kommen einfach zu langsam
vorwärts schaffen nicht unser normales Pensum von 17 – 20
Kilometern. Uns fehlt die 2 stündige Mittagspause in der wir
immer Kochen, Essen, Relaxen und dann gestärkt in den zweiten
Teil des Tages gehen. Oder bei Regenwetter einfach abends starten
und nachts wandern, weil das Wetter dann besser ist. Wir nutzen
den Tag zum Schlafen, Relaxen, Karten spielen, Schlemmen ,
Tagebuch schreiben und zum Ändern der Tour:
Zurück zu den Cunojaurehütten – Unna Allakas – Alesjaure –
Abiskojaure – Kasavagge – Ladtkajakka – Björkliden – Abisko und
einige Rasttage dazwischen
Die kurzen Regenpausen von 10 bis 20 Minuten nutzen wir dazu
unsere Sachen ums Zelt zu verteilen und bis zum Abend haben wir
es geschafft, dass alles trocknen war. Aber es war sehr mühselig.
Alles raus, es regnet, alles rein wieder raus… Na ja, das wird
dem einen oder anderen ja bekannt vorkommen. Dann bekommen wir
Besuch: Unsere Rentierherde besucht uns oder ist es vielleicht
doch so, dass wir in ihrem Wohnzimmer zelten?
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5. Tag
Zurück zu den Cunojaurehütten heißt heute das Ziel. Wir starten
direkt in Regenmontur. Bis kurz vor der Flußquerung ist es
trocknen und dann als wir ins Wasser steigen geht es wieder los.
Volle Lotte. Bis zu den Hütten. Wieder alles nass. Also
Hüttenübernachtung. War nicht das verkehrteste. Wir legen uns
trocken kochen essen und stellen fest Außentemperatur 3 Grad und
das um 18 Uhr.

Die Hütte teilen wir uns mit einem Norweger und
zwei Berlinern (Vater mit 12-jährigen Sohn). Eine Frau mit Hund
ist noch da. Nationaltiät unbekannt. Ist nicht gesprächig. Da
ruft auch schon der erste es schneit… und tatsächlich die
Landschaft wird angezuckert. Wir verbringen einen lustigen,
gemütlichen Hüttenabend und spielen Lügenmaxchen bis zum
Abwinken. In der Hütte ist es so heiß, dass man im T-Shirt noch
schwitzt naja. Jeder hat ein anderes Wärmeempfinden. Gegen 22 Uhr
machen wir dann die Schotten dicht und gehen schlafen. Es ist
wirklich eine sehr luxoriöse Hütte: Es gibt ausschließlich 2-Bett
Zimmer die durch eine richtige Tür vom Hauptraum getrennt sind
und sogar eine Sofaecke. So was kannten wir aus Schweden noch
nicht…..
... Rest folgt

Die spontane Änderung der Route nach 4 Tagen hat unsere Tour aber doch gelingen zu lassen und die positiven Erinnerungen
bleiben – der Rest ist schon längst wieder vergessen.
Doch der Reihe nach:
Wir wählten den für uns üblichen Anreiseweg am 29.08. mit einem Abendflug von Frankfurt nach Arlanda (ein Tag später wurde gestreikt). Übernachtet haben wir im Radisson in der Sky City. Am nächsten Morgen haben wir dann unsere Sachen im Centralen abgestellt noch ein paar Besorgungen gemacht und gemütlich in unserem Lieblingscafé am Stortorget heiße Schoki getrunken. Hier konnten wir direkt mal die neuen Regenhosen ausprobieren denn es hat Bindfäden geregnet. Da wir dann keine große Lust hatten schon jetzt die Schuhe pitschnass regnen zu lassen, entschieden wir uns frühzeitig an den Bahnhof zu gehen und dort unsere Rucksäcke fertig zu packen. Wie immer war es natürlich ein Heidenchaos und die um uns Sitzenden haben sich wunderbar amüsiert als Sie die Berge an Essen gesehen haben, die in den Rucksack gewandert sind.
Dann noch ein bißchen andere Nordlandfahrer beobachten bevor es um 18 Uhr mit dem Nachtzug weiterging.
Auf die Minute genau fuhr die schwedische Eisenbahn dann am nächsen Mittag (Samstag) um 13.04 Uhr in Katterat ein. Wir waren übrigens die einzigen die ausgestiegen sind – die meißten Wanderer hatten den Zug in Murjek verlassen. Wir haben noch etwas an der Bahnstation rumgetrödelt, die roten Häuschen von Katterat angeschaut und dann ging sie endlich los, unsere diesjährige Tour.
1. Tag
Bei Sonnenschein und angenehm warmen Temperaturen starteten wir gegen 14 Uhr in Katterat. Bzgl. des Einstiegs auf den
Wanderweg waren wir durchs Forum bereits vorgewarnt. Gegenüber den Gleisen geht eine „Mäuseleiter“


Und los geht’s auf dem Panoramahöhenweg – jedenfalls wenn man den richtigen Abzweig nimmt. Nach kurzer Zeit hat sich
der Weg nämlich geteilt und wir sind nach unserem Verständnis in die richtige Richtung weitermarschiert was sich im Nachhinein als falsch herausgestellt hat, da wir alsbald wieder auf dem Feld- / Fahrweg standen. Na ja – kann ja mal passieren. Also halt weiter auf dem Feldweg.
Bei unserer ersten Pause konnten wir dann nochmal gut Revue passieren, wo der Zug mit dem wir gefahren sind langfuhr.
Leider kam bei dieser Pause noch ein Rückschlag: Wir stellten nämlich fest, dass der Schultertragegurt am Rucksack meines Mannes an der Mäuseleiter beschädigt wurde und demnächst kaputtreist. Mit einer Notreperatur, gutem Zureden und so hat er dann aber noch eine Woche gehalten bevor wir nochmal flicken mussten.
Weiter geht es… Immer schön auf dem Feldweg, in Sichtweite des Flußes und ab und an ein paar Ferienhäuser.
Leider kündigt sich ein Wetterwechsel an. Es zieht Wind auf und wird kühl. Alles noch kein Problem, sondern eben typisches
Fjällwetter.
Etwa an der Stelle wo der Panoramaweg auf den Feldweg mündet haben wir den Fluß gequert. Dieser führte kaum Wasser und durch Steine hüpfen kamen wir trockenen Fußes auf die andere Seite. Hier haben wir dann auch unseren eigenlichen Wanderpfad gefunden. Kurz hinter dem letzten Ferienhaus haben wir nocheinmal gerastet. Ein herrlicher Blick auf das durchwanderte Tal – eine friedliche Welt und langsam meldet sich auch die Abendsonne zu Wort.
Wir steigen noch etwas auf, bevor wir unseren ersten Zeltplatz finden. Während des Zeltaufbaus wird das Wetter nochmal richtig schön.
Wir kochen uns noch eine Suppe und freuen uns auf eine gutes Schlafen (im Schlafabteil im Zug war es doch sehr ruckelig, sodass wir nur phasenweise geschlummert haben). Aber hieraus wird nichts. Wir liegen kaum in den Schlafsäcken, haben uns „eingeparkt“ schon geht es los. Erst ein bißchen, dann etwas mehr und irgendwann haben wir dann einen ausgewachsenen Sturm. Wir machen kein Auge zu. Gut mit unserem alten Zelt hätten wir die Ohropax eingestöpselt und geschlafen, da wußten wir, dass das Gestänge die Stürme gut übersteht. Aber wir hatten ein nagelneues Zelt, dass nur 2 – 3 mal auf dem Campingplatz Stand – es hatte also nun in seiner ersten Nacht in freier Wildbahn direkt Bewährungsprobe. Wir redeteten ihm und uns gut zu, schließlich hatte das Zelt ja jede Menge Vorschußlorbeeren bekommen – eine Hilleberg was soll da schon schiefgehen. Hat auch alles prima gehalten und morgens um 4 Uhr sind wir tatsächlich kurzfristige eingeschlummert. So gegen 7.30 Uhr wurde der Sturm dann nochmal schlimmer und wir entschieden uns, das Zelt
abzubauen bevor es uns um die Ohren fliegt und dick eingemummelt im Freien zu frühstücken. Trocken und sonnig war es ja. Gesagt getan.
2. Tag
Bei starkem Wind aber trocknen, sonnigen Wetter starten wir in den Tag. Mir tränen die Augen vom vielen Wind, also Sonnenbrille an.
Heute durchwandern wir das Oallavaggi. Danach öffnet sich eine wunderschöne Seenlandschaft – dies hatten wir schon auf der Karte gesehen und uns u.a. deshalb für die Route entschieden.
Unsere Erwartungen wurden bei weitem übertroffen. Aufgrund des starken Windes kamen wir in den Genuß dem Konzert der Steinformationen zu lauschen. Durch die Ritzen und Rillen pfeift der Wind und so hört es sich an, als ob die Felsblöcke Musik machen. Hier hat es uns sehr gut gefallen und wir nehmen sozusagen in der ersten Reihe hinter einem großen Stein Platz und lauschen. Dabei schmecken unsere Schoki- Bananen-Müsliriegel und wir genießen die Pause. Nach ca. 15 Minuten geht es weiter. Es ist eisekalt, die Sonne weit und breit nicht mehr zu sehen und es beginnt zuzuziehen. Das hatte sich ja schon am Nachmittag des ersten Tages abgezeichnet. Kurze Zeit später erreichen wir das O… vaggi und die Hütten. Hier
treffen wir Rhodan76 und halten einen kurzen Schwatz, Mittagessen (Mousse au chocolat – mmmhhhh lecker!) und dann geht es weiter. Durch das übliche wellige Auf und Ab des Fjälls. Ist aber gut gangbar. Die Wasserlandschaft des O…. stellt einen schönen Blickfang dar. Nicht mal eine Stunde später und wir schauen nicht nur auf Wasser sondern die große Dusche wird angeschaltet (gefühlt für die nächsten 2 Wochen mit lediglich stundenweisen Unterbrechungen). Also Wandersachen aus, Regenklamotten an. Ich bin begeistert, da ich ja von der Sommeralpentour weiß, dass mich mein Poncho ziemlich schnell nach ca. 2 Stunden Regen im Stich lassen wird. Aber die Investition vor der Tour hat nur für eine neue Regenhose von Bergans gereicht. Die ist auch top und an den Beinen war ich nie nass und was viel schöner war, sie ist auch
superschnell getrocknet. Die passende Jacke muss jetzt auch noch
her (war schon im Globi anprobieren…) Zurück zur Tour. Es regnet,
wir sind nicht gerade begeistert und dann plumbs – da ist Trolli
mit dem Knie volles Kanonenrohr auf einen spitzen Stein geknallt,
der Rucksack drückt nochmal hinterher. Die Regenhose hält, das
Knie nicht. Es blutet und schwillt in den nächsten Stunden auf
das 1,5 – 2 fache seiner ursprünglichen Größe an. Abgesehen
davon, dass es sauwehtut. Auch das überlebt man und wir schnecken
weiter, Hang hoch, Hang runter und irgendwann hört es sogar auf
zu regnen. Da es mittlerweile auch Nachmittag ist und wir keine
große Lust haben noch weiter zu maschieren schlagen wir unser
Zelt ca. 1 bis 2 km vor den Cunojaurehütten auf.
In der Nacht haben wir natürlich wieder ordentlich Wind und Regen. Außerdem
habe ich mir in Stockholm eine Erkältung eingefangen, die jetzt
ausbricht. Super. Schnief… Hust…..
3. Tag
Wir wachen auf und was hören wir? Tropf Tropf Tropf….. Also
frühstücken wir gemütlich und dann drehe ich mich erstmal rum
und schlafe weiter. Mein Mann gruschbelt im Zelt rum und packt
soweit als möglich schonmal alles zusammen. Gegen 13 Uhr wache
ich wieder auf und es ist trocken…. Also Zelt abtrocknen
zusammenrollen und da sich der nächste Schauer schon ankündigt
Regensachen an. Wir wollen ins Cainavaggi und je nachdem wie wir
vorwärts kommen in der Nähe der Hütten zelten. Nachdem Start
queren wir eine wackelige Hängebrücke (zumindest jetzt zu dieser
Jahreszeit wäre man auch locker ohne durch den Fluss gekommen)
und erreichen kurz darauf die Cunojaurehütten.
Da wir gerade erst
losgelaufen sind machen wir keinen Stopp und lassen das
Hüttengelände rasch hinter uns. Wieder welliges Auf und Ab – und
sumpfig ist es hier. Aber der Hüttenwart hat alle „kritischen“
Stellen mit Bohlenwegen gepflastert. Dafür öffnet der Himmel
endlich mal wieder seine Schleußen. Wurde aber auch Zeit. Nach
Querung einer weiteren Hängebrücke machen wir erstmal Snackpause.
Bis hierin ging es rasch und einfach vorwärts und auch der
weitere Weg sieht auf der Karte eher wie ein Spaziergang aus –
zumindest bis wir die Furtstelle erreichen. Danach müsste es dann
ordentlich bergan gehen. Wir schaun mal… Das Wetter wird wieder
besser – also trocken. Kein Regen. Wir freuen uns und queren eine
Sumpf / Wiesen / Moorlandschaft wie auch immer man das nennen
will. Tolle Ausblicke in fast alle Richtungen außer hinter uns da
ist es nämlich nicht mausgrau mit toller Landschaft sondern
kohlrabenschwarz. Na toll. Da können wir ja schon mal das Shampoo
auspacken und uns einseifen. Die nächste Dusche kommt bestimmt.
Vorerst bleiben wir aber noch trocken und so haben wir Zeit für
eine Pause. Da es ziemlich windig ist packen wir einen Schlafsack
aus und kuscheln uns ein. Dabei beobachten wir eine kleine
Rentierherde – die werden wir in den nächsten Tagen noch öfter
treffen. Es sind unsere zehn Rentiere – ein weißes ist dabei.
Unsere Rast ist schon nach ca. 15 Minuten vorbei die dicke Wolke
holt uns ein und die ersten zarten Tröpfchen besuchen uns. Weiter
zum Fluss. Der Pfad zieht sich nun und es wird etwas eintönig –
wir sind auch gefrustet wegen dem Wetter und weil wir hinter
unserem Zeitplan sind (sind am Vortag schon einige Kilometer
weniger gewandert als geplant). Pünktlich zur Flußdurchquerung
wird der Regen dann richtig stark – sehr praktisch wir müssen
nämlich aus dem Rucksack noch das Handtuch zum Abtrocknen der
Füsse rausfischen. Flußquerung ist kein Problem. Wasser ist
maximal Knietief, Temperatur aktzeptabel und wenig Strömung. Mit
Schuhe wechseln und dem ganzen Drumherum dauert es aber etwas und
wir sind pitschnass – mein Poncho fängt auch an durchzuweichen.
Fantastisch. Dann sind wir uns bzgl. des weiteren Verlaufes des
Pfades nicht einig. Ich erkenne in der Ferne sehr schwach einen
roten Punkt - mein Mann möchte lieber querfeldein puscheln da
kein Pfad zu erkennen ist. Okay also wir einigen uns auf
querfeldein und erreichen eine private Stuga. Die ist leider
verschlossen. Auf dem dazugehörigen Plumpsklo (!!!!) machen wir
Pause. Hier regnet es wenigstens nicht. Dann marschieren wir
weiter querfeldein – so hundertprozent sicher wo wir genau sind,
sind wir nicht bzw. finden wir zwei Stellen auf der Karte die
allerdings ein paar Kilometer auseinander sind wo wir sind. Da
man nur wenig erkennen kann, da zu dem Regen auch Nebel aufzieht
laufen wir nur noch ein kleines Stück weiter und bauen unser Zelt
auf. Die ganze Apsis ist mit nassen Sachen gefüllt. Herrliches
Chaos. Der Trangia schnurrt wir essen und schlafen. Sehr
kuschelig im Schlafsack – auf das Zeltdach prasselt der Regen ein
tolles Gefühl hier im warem und trockenen zu liegen. Das einzige
was stört ist mein Husten – aber es wird schon wieder besser.
4.Tag
Wir wachen auf und stellen fest, dass es immer noch regnet. Da eh
alles nass ist und wir den Salat irgenwie trocken bekommen müssen
vorm Weiterlaufen und ich meine Erkältung fertig auskurieren will
legen wir einen Rasttag ein. Außerdem wollen wir unsere
Routenplanung überarbeiten. Es zeichnet sich ab, dass unsere
geplante Tour zumindest im Herbst und aufgrund der
Witterungsverhältnisse, sowie des angeknatschten Rucksacks meiner
Erklältung nicht umsetzbar ist. Wir kommen einfach zu langsam
vorwärts schaffen nicht unser normales Pensum von 17 – 20
Kilometern. Uns fehlt die 2 stündige Mittagspause in der wir
immer Kochen, Essen, Relaxen und dann gestärkt in den zweiten
Teil des Tages gehen. Oder bei Regenwetter einfach abends starten
und nachts wandern, weil das Wetter dann besser ist. Wir nutzen
den Tag zum Schlafen, Relaxen, Karten spielen, Schlemmen ,
Tagebuch schreiben und zum Ändern der Tour:
Zurück zu den Cunojaurehütten – Unna Allakas – Alesjaure –
Abiskojaure – Kasavagge – Ladtkajakka – Björkliden – Abisko und
einige Rasttage dazwischen
Die kurzen Regenpausen von 10 bis 20 Minuten nutzen wir dazu
unsere Sachen ums Zelt zu verteilen und bis zum Abend haben wir
es geschafft, dass alles trocknen war. Aber es war sehr mühselig.
Alles raus, es regnet, alles rein wieder raus… Na ja, das wird
dem einen oder anderen ja bekannt vorkommen. Dann bekommen wir
Besuch: Unsere Rentierherde besucht uns oder ist es vielleicht
doch so, dass wir in ihrem Wohnzimmer zelten?
5. Tag
Zurück zu den Cunojaurehütten heißt heute das Ziel. Wir starten
direkt in Regenmontur. Bis kurz vor der Flußquerung ist es
trocknen und dann als wir ins Wasser steigen geht es wieder los.
Volle Lotte. Bis zu den Hütten. Wieder alles nass. Also
Hüttenübernachtung. War nicht das verkehrteste. Wir legen uns
trocken kochen essen und stellen fest Außentemperatur 3 Grad und
das um 18 Uhr.
Die Hütte teilen wir uns mit einem Norweger und
zwei Berlinern (Vater mit 12-jährigen Sohn). Eine Frau mit Hund
ist noch da. Nationaltiät unbekannt. Ist nicht gesprächig. Da
ruft auch schon der erste es schneit… und tatsächlich die
Landschaft wird angezuckert. Wir verbringen einen lustigen,
gemütlichen Hüttenabend und spielen Lügenmaxchen bis zum
Abwinken. In der Hütte ist es so heiß, dass man im T-Shirt noch
schwitzt naja. Jeder hat ein anderes Wärmeempfinden. Gegen 22 Uhr
machen wir dann die Schotten dicht und gehen schlafen. Es ist
wirklich eine sehr luxoriöse Hütte: Es gibt ausschließlich 2-Bett
Zimmer die durch eine richtige Tür vom Hauptraum getrennt sind
und sogar eine Sofaecke. So was kannten wir aus Schweden noch
nicht…..
... Rest folgt
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