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Grandiose Fotos, mit wahnsinnig schönen Aussichten zum Träumen. Typisch, das kann doch nur Bernie sein. Von mir gibt es dafür schon mal . Das sind Bilder und Routen nach meinem Geschmack.
Deine bisherigen Touren die ich so verfolgen konnte sind ja auch kein Mainstream. Du bist schon etwas besonders.
Wie machst Du das eigentlich mit der Trittsicherheit und Ausgesetztheit mit so einem hohen Rucksackgewicht?
Wie machst Du das eigentlich mit der Trittsicherheit und Ausgesetztheit mit so einem hohen Rucksackgewicht?
Das ist recht unterschiedlich, setzt aber wohl auch etwas Übung vorraus.
Meistens läuft es bei mir so ab: Wenn ich merke daß vor mir heikle Stellen kommen setze ich erstmal mein Gepäck ab und kundschafte ohne Rucksack aus. Danach entscheide ich, ob ich
a) da mit schweren Rucksack so rübergehe, oder
b) mir erstmal mit dem Eispickel Stufen hacke um dort mit schweren Rucksack sicherer rüberzukomen, oder
c) die Stellen in einen Umweg zu umgehen versuche, falls dies möglich ist
Sind die schwierigsten Passagen bzw. die Kletterstelle auf den Fotos zu sehen, so dass man sich selbst einen Eindruck machen kann, ob man sich das mit schwerem Gepäck zutraut? Danke.
EDIT: Ich hatte in Alaska bei meiner Wanderung über den Rohn/Regal/Nizina Gletscher ( http://www.swisseduc.ch/glaciers/ala.../index-en.html ) auch sehr steile, geröllige Moränen zu überwinden. Ich hatte da in der Moräne Steigeisen an, weil ich damit weniger stark im Geröll rutschte (oder mir dies zumindest eingebildet habe). An einigen sehr steilen Stellen habe ich den Rucksack auch vorab an einer dünnen Schnur heruntergelassen. (Geht natürlich nur, wenn die steile Passage nicht sehr lang ist.) Macht Ihr das auch so?
Sind die schwierigsten Passagen bzw. die Kletterstelle auf den Fotos zu sehen, so dass man sich selbst einen Eindruck machen kann, ob man sich das mit schwerem Gepäck zutraut? Danke.
Die Schwierigkeiten sind auf den Fotos nicht so ersichtlich
Dann wirst du auf dem Grænalón-Trail keine Schwierigkeiten haben. So schwer sind die Stellen eigentlich nicht wenn man trittsicher und schwindelfrei ist und woanders schonmal hochalpine weglose Routen gemacht hat. Für Anfänger werden die Stellen aber wahrscheinlich zu heikel sein.
Ich hatte da in der Moräne Steigeisen an, weil ich damit weniger stark im Geröll rutschte (oder mir dies zumindest eingebildet habe). Macht Ihr das auch so?
Auf dieser Kammroute hatten wir keine Steigeisen an,......aber auf anderen Treks ist es schonmal vorgekommen daß auch ich ausserhalb eines Gletschers einige Passagen mit Steigeisen gegangen bin.
Hatte Vincent echt nur Trailrunner mit wie auf dem einen Bild zu sehen?
Geiler Bericht mit super Fotos Bernie. Freu mich schon auf jede weitere Fortsetzung!!! (Schade das Vincent nicht mehr hier ist, der mit seinem Schreibstill einfach mal wieder einen grandiosen Reisebericht hätte abliefern können)
Das ist recht unterschiedlich, setzt aber wohl auch etwas Übung vorraus.
Meistens läuft es bei mir so ab: Wenn ich merke daß vor mir heikle Stellen kommen setze ich erstmal mein Gepäck ab und kundschafte ohne Rucksack aus. Danach entscheide ich, ob ich (...)
Das sieht dann so aus:
Bernds Geländegängigkeit lädt zum Staunen ein. Er hoppst schier von allen Sorgen befreit, nur mit seinem Stock bewaffnet, Abhänge und Steilstücke runter, wo andere ohne Seilsicherung den Piepmatz zeigen würden, kommt wieder und sagt trocken "Joar geht, müssen nur ein bisschen aufpassen ne."
Es war klasse Bernd - freue mich auf nächstes Jahr!
Wie sieht es bei Camp 1, insbesondere aber Camp 2 mit der Wasserversorgung aus? Thx.
Camp 1: Wasser kein Problem, ein großer Bach und mehrere kleine in Zeltnähe
Camp 2: Minirinnsale am Abend, hervorgerufen durch die Schneeschmelze. Aber schon nach Sonnenuntergang versiegten die Rinnsale und morgens war kein Wasser mehr zu finden.
Erstmal danke an Euch alle für die vielen netten Kommentare hier
3.Tag:
Minus zwei Grad, aber es versprach wieder ein phantastischer Schönwettertag zu werden. Was für ein seltenes Glück auf Island!
Die für heute anstehende lange Gletscherquerung erforderte ein frühes Aufbrechen. Zum Entsetzen von Vincent hieß es also um 6 Uhr aufstehen und gegen 6:45 wanderten wir ohne Frühstück los.
Wir wanderten oben den Geröllhang entlang durchs Norðurdalur. Manchmal gings dabei über Altschneefelder und gelegentlich stießen wir auf eine erkennbare Route oder Fußspuren, die wir aber immer wieder verloren.
Die Landschaft und die Aussicht entlang dieser Route war einfach unbeschreiblich!!!!
Nach 2h15 erreichten wir die Stelle von der wir runter auf den Gletscher müssen, eine flache Geröllterasse die in einer steilen Abbruchkante zum Skeiðarárjökull abfällt, direkt am Fuße der steil gezackten Gratkette des Færniseggjar.
Mann, was ist das nur für eine hammermäßige Gegend hier!!!
Fast anderthalb Stunden blieben wir hier zum verweilen und frühstücken.
Wenn es nach Vincent gehen würde, würden wir jetzt hier campen und erst morgen den Gletscher queren. Es ist ja auch eine sensationelle Campstelle hier, mit Sicherheit einer der besten, wenn nicht sogar die beste Campstelle ganz Islands!
Ich war aber entschieden dagegen heute hierzubleiben, denn vor einer so wichtigen Schlüsselstelle wie diese Gletscherquerung können wir so einen Schönwettertag nicht ungenutzt verstreichen lassen. Angenommen wir bleiben heute hier und das Wetter wird morgen schlecht, dann würden wir ausser heute ja noch einen weiteren vollen Tag verlieren. Schlechtwetterzeitverluste werden wir während dieses Treks vermutlich noch genug erleben.
10:20 wanderten wir also weiter. Laut der GPS-Anzeige waren es 12,4 km Luftlinie bis zur anderen Gletscherseite. Mit den ganzen Zickzack-Umwegen um die Spaltenzonen waren es aber deutlich mehr, ich sage mal 16 km, vielleicht sogar noch mehr.
hier wanderten wir auf den Gletscher
10 Stunden brauchten wir für die Querung. Der Gletscher war relativ flach und aper, es ging also einigermaßen flott vorwärts, auch wenn es aufgrund der recht buckeligen Eisfläche mal etwas anstrengend sein konnte. Schon nach 3h20 hatten wir die Hälfte geschafft.
In der Gletschermitte kamen wir durch eine breite Zone aus schwarze Abalationskegel, auch "schwarzes Eis" genannt. Durch dieses Labyrinth mussten wir unseren Weg suchen. Die Isländer nennen es "black forest" (=Schwarzwald).
Dann gerieten wir in eine üble Spaltenzone! Unser Vorwärtskommen verlangsamte sich hier drastisch und wir brauchten Stunden bis wir diese Zone hinter uns hatten! Über einige Spalten konnten wir rüberhüpfen, aber um die meisten mussten wir weite Zickzack-Umwege gehen. Ohne Steigeisen hätte man wohl kaum Chancen da sicher durchzufinden. Laut GPS sind wir in einer halben Stunden höchstens paarhundert Meter Luftlinie vorwärtsgekommen. Hier möchte ich nicht unbedingt bei schlechtem Wetter durchmüssen!
Kurz vor dem Dunkelwerden erreichten wir um 21:25 endlich die andere Seite und schlugen dort sofort auf dem flachen Geröllboden des Grænafjall unser Camp auf. Heute war mit 12h15 und insgesamt etwa 20,5 Kilometer ein langer und anstrengender Tag, der sich aber gelohnt hat! Malte war wieder ziemlich geschafft und es hätte nicht mehr viel gefehlt daß er schon vorher auf dem Gletscher das Camp hätte aufschlagen wollen.
hammergeile Touren, die du immer planst. Ich hatte eigentlich mit einem Lapplandbericht von dir gerechnet, aber da haste mal schnell umgeplant. Den Blick für die Landschaft über Google Earth umzusetzen und dann eine Route zu finden, kannst du halt als langjähriger Trekker.
Das will ich auch für meine Lapplandtour nächstes Jahr.
Kannst du mal ein paar Sätze zur Sicherheit auf dem Gletscher sagen? Wie gut konnte man Spalten erkennen, wieso keine Seilsicherung etc.
Eine Seilsicherung wäre erforderlich gewesen wenn der Gletscher schneebedeckt wäre und man die Spalten somit nicht erkennen könnte.
In diesem Fall war der Gletscher aper, d.h. schneefrei. Man konnte alle Spalten gut sehen und eine Seilsicherung war somit überflüssig
Bist Du auf so einer Tour oder danach, nicht körperlich angeschlagen? Ich meine, Du trägst halt sehr viel Gewicht auf dem Rücken.
Auf diesem Trek eigentlich nicht. OK, es gab mal anstrengende Tage dazwischen wo man abends fertig war,.......aber am nächsten Morgen war alles wieder fit Island, und Nordeuropa generell hat ja nicht so ein mega-anstrengendes wegloses Gelände Einige Südamerika oder Neuseelandtreks waren da deutlich härter
hammergeile Touren, die du immer planst. Ich hatte eigentlich mit einem Lapplandbericht von dir gerechnet, aber da haste mal schnell umgeplant.
Ich habe nicht umgeplant, mein Lapplandtrek war von vornherein für nächstes Jahr eingeplant Auf dieser Tour rechne ich mit einer reinen Wanderzeit von über 60 Tagen. Das hätte ich in diesem Jahr sowieso nicht mehr geschafft wenn ich erst im August starten würde
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