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Am 31. Mai 2012 starteten Michael und ich unsere zweite Expedition in den Sarek Nationalpark.
Tag 1 (31.05.2012) (Seesen - Fähre Hirtshals/Larvik)
Nachdem wir das Auto am Vorabend gepackt hatten, machten wir uns am Donnerstag Mittag auf den Weg in Richtung Schweden. Gegen 20 Uhr erreichten wir Hirtshals/Dänemark, von wo unsere Fähre um 22 Uhr Richtung Larvik/Norwegen ablegte.
Tag 2 und 3 (01. und 02.06.2012) (Fähre Hirtshals/Larvik - Kvikkjokk/Schweden)
Um 2 Uhr legte die Fähre in Larvik an und es ging weiter Richtung Norden. Wir durchquerten Oslo und erreichten gegen 8 Uhr morgens Sunne wo wir einige Stunden in einem Hotel schliefen. Am Nachmittag ging es dann auf der E45 weiter Nordwärts und wir überquerten in den frühen Morgenstunden des 02. Juni die Grenze zum Nordpolarkreis. Einige Kilometer weiter, waren wir in Jokkmokk und gegen 6 Uhr erreichten wir dann endlich Kvikkjokk.
Wir luden unser Gepäck aus dem Auto und wanderten noch ca. zwei Kilometer am Fluss Gamajahka entlang. Michael und ich bauten unser Lager auf einer kleinen Wiese auf und schliefen bis zum späten Nachmittag. Dann ging es weiter Flussaufwärts. An einer breiten Stelle überquerten wir den Gamajahka. Nach einigen Stunden im dichten Fichtenwald, fanden wir eine halbwegs geeignete Stelle für unser Zelt und entzündeten ein Feuer um Schuhe und Hosen zu Trocknen.
Tag 4 (03.06.2012) (Fiellokvarasj - Tjuoldajahka)
An diesem Morgen schlugen wir uns weiter durch den dichten Fichtenwald. Durch den vielen weichen Schnee ging es nur langsam vorwärts. Nach der Überquerung eines kleine Flusses zündeten wir ein Feuer an und machten eine ausgedehnte Mittagspause, dann ging es weiter Richtung Westen. Am späten Nachmittag erreichten Michael und ich den Fluss Tjuoldajahka. Wir durchwateten den ca. 50 Meter breiten Fluss und schlugen am anderen Ufer unser Lager auf.
Tag 5 (04.06.2012) (Tjuoldajahka - Vallasjavrasj)
Der Fichtenwald ging langsam in einen aus Birken bestehenden Bergwald über. Nachdem wir noch einige Kilometer dem Fluss folgten, durchquerten wir ein großes Moor und pausierten auf einer kleinen Anhöhe. Dann ging es weiter in Richtung des Parte Massivs. Wir übernachteten an einem kleinen See mit einem schönen Ausblick auf die uns umgebenden Berge.
Tag 6 (05.06.2012) (Vallasjavrasj - Vallasjvaratja)
Am sechsten Tag wanderten wir weiter durch dichten, schneebedeckten Birkenwald. Gegen Mittag kamen Michael und ich am See Tjavokjavrre an, der zu unserem erstaunen noch komplett zugefroren war. Nach einem anstrengenden Aufstieg zelteten wir auf dem Vallasjvaratja und konnten die ersten Blicke ins Njoatsosvagge-Tal genießen. Ca. 100 Meter von unserem Camp entfernt waren die ersten Raubtier-Spuren (Luchs/Vielfraß) im Schnee zu sehen. Leider blieb es vorerst nur bei den Spuren und außer ein paar Schneehühnern konnten wir bis jetzt keine Tiere entdecken.
Tag 7 (06.06.2012) (Vallasjvaratja - Vallasj)
Auch am siebten Tag blieb uns der schneebedeckte Birkenwald nicht erspart. Das ständige einsinken im tiefen Schnee kostete viel Kraft. Nach einiger Zeit entdeckten wir unsere erste Bärenspur, von dem Tier war allerdings weit und breit nichts zu sehen. Am Nachmittag erreichten wir dann endlich die Baumgrenze und somit die Hochebenen. Michael und ich fanden einen schönen Zeltplatz mit Blick ins Tal.
Tag 8 (07.06.2012) (Vallasj - Goabrekbakte)
Wir kämpften uns einige Zeit durch dichten Bergwald und entschlossen uns dann zum Njoatsosjahka hinabzusteigen. Am Flussufer führte ein Wildwechsel entlang auf dem es sich einigermaßen gut laufen ließ. Nach einigen hundert Metern entdeckten wir am anderen Ufer eine große Rentierherde. Das Tagesziel lag am Fuße des Berges Goabrekbakte, welches wir nach der Durchquerung eines großen Sumpfes am frühen Nachmittag erreichten.
Tag 9 (08.06.2012) (Goabrekbakte - Njoatsosvagge auf 805 m)
An diesem Tag hielten wir uns oberhalb der Baumgrenze. Der Schnee auf dieser Höhe war relativ fest und so kamen wir gut voran. Michael und ich legten gerade eine kurze Pause ein, als plötzlich ein kleines Rentier vor uns stand und vermutlich seine Mutter suchte. Nach einem kurzen Fotoshooting zog sich das kleine ins Gestrüpp zurück und wir verloren es aus den Augen. Am Abend brach die Wolkendecke auf und wir hatten das erste mal richtig Sonne.
Tag 10 (09.06.2012) (Njoatsosvagge auf 805 m - Lulep Njoatosjavrre)
Nach dem Frühstück brachen Michael und ich in Richtung Hochgebirge auf. Nach ca. zweihundert Metern entdeckten wir ein erst kürzlich gerissenes Rentier. Auf einer Anhöhe waren frische Bärenspuren im Schnee zu erkennen. Wir kletterten auf eine weitere Anhöhe um eine bessere Aussicht ins Tal zu bekommen. Der Adrenalinspiegel schoss in die Höhe als wir unten am Fluss zwei braune, sich bewegende Punkte ausmachten. Ein Blick durch das Fernglas bestätigte unsere Vermutung, Bären! Wir ließen die Rucksäcke an Ort und Stelle, schnappten die Kameras und Stative und pirschten uns langsam an. Der Wind stand günstig und da Bären nicht besonders gut sehen können, kamen wir bis auf 25 Meter an die Tiere heran. Ca. 20 Minuten konnten wir die Tiere fotografieren und filmen, bis sie sich dann gemächlich ins Gebirge zurückzogen.
Tag 11 und 12 (10. und 11.06.2012) (Lulep Njoatosjavrre - Vassjagahpe)
Am 10. Juni erreichten wir das Hochgebirge. Es schneite und die Temperaturen waren ständig unter dem Gefrierpunkt. Wir kämpften uns ca. sechs Stunden durch tiefen Schnee und brachen dann die Etappe auf Grund des Wetters und der extremen Temperaturen ab. Wir schlugen unser Lager auf und warteten auf den nächsten Morgen.
Am Morgen des 11. Juni schien die Sonne und die Temperaturen lagen erstmals deutlich über dem Gefrierpunkt. Dies hatte zur Folge, dass von den Bergen um uns herum ständig Lawinen abgingen. Unsere Route führte uns in den Lawinen gefährdeten Bereich. Wir kamen an einen drei Meter hohen Schneeüberhang den wir überqueren mussten. Da es nicht möglich war den Überhang mit Gepäck zu überwinden, kletterte ich ohne Rucksack vor und zog die Ausrüstung per Seil hoch. Michael folgte unmittelbar.
Wir pausierten auf einem ca. 50 Meter höher gelegenen Felsvorsprung. Nach einer Viertelstunde rutschte der überwundene Schneeüberhang mit einem Höllenlärm ins Tal ab. Wir hatten sehr viel Glück diese sehr gefährliche Situation unbeschadet überstanden zu haben.
Tag 13 bis 15 (12. bis 14.06.2012) (Lulep Njoatsosjavrre - Kvikkjokk)
Die letzten drei Tage der Tour verbrachten wir im Tal Tarradalen. Das Wetter war, bis auf den letzen Tag, hervorragend. Im Tal sahen wir sehr viele Rentiere, einen Steinadler und eine Elchkuh mit ihrem Kalb. Die letzen Kilometer der Tour wanderten Michael und Ich auf dem Padjelantaleden. Am 14. Juni erreichten wir Kvikkjokk und somit die Zivilisation. Eine harte, anstrengende aber dennoch schöne Wildnisexpedition ging zu Ende.
Tag 16 und 17 (15. und 16.06.2012) (Kvikkjokk - Seesen)
Auf der Rückfahrt fuhren wir auf der E4 Richtung Stockholm. Unterwegs besichtigten wir einen riesigen Wasserfall und eine schwedische Feuerwache. Michael und Ich folgten der E4 und E20 bis Malmö, fuhren über die Öresundbrücke nach Kopenhagen und setzten schließlich mit der Fähre von Rödby nach Puttgarden über. Am frühen Morgen erreichten wir nach insgesamt 4650 gefahrenen Kilometern unsere Heimatstadt Seesen.
Bilder und Videos zu dem Bericht gibt es unter www.timboestge.de
Leider klappt das Hochladen von Fotos hier im Forum bei mir nicht!
Tag 1 (31.05.2012) (Seesen - Fähre Hirtshals/Larvik)
Nachdem wir das Auto am Vorabend gepackt hatten, machten wir uns am Donnerstag Mittag auf den Weg in Richtung Schweden. Gegen 20 Uhr erreichten wir Hirtshals/Dänemark, von wo unsere Fähre um 22 Uhr Richtung Larvik/Norwegen ablegte.
Tag 2 und 3 (01. und 02.06.2012) (Fähre Hirtshals/Larvik - Kvikkjokk/Schweden)
Um 2 Uhr legte die Fähre in Larvik an und es ging weiter Richtung Norden. Wir durchquerten Oslo und erreichten gegen 8 Uhr morgens Sunne wo wir einige Stunden in einem Hotel schliefen. Am Nachmittag ging es dann auf der E45 weiter Nordwärts und wir überquerten in den frühen Morgenstunden des 02. Juni die Grenze zum Nordpolarkreis. Einige Kilometer weiter, waren wir in Jokkmokk und gegen 6 Uhr erreichten wir dann endlich Kvikkjokk.
Wir luden unser Gepäck aus dem Auto und wanderten noch ca. zwei Kilometer am Fluss Gamajahka entlang. Michael und ich bauten unser Lager auf einer kleinen Wiese auf und schliefen bis zum späten Nachmittag. Dann ging es weiter Flussaufwärts. An einer breiten Stelle überquerten wir den Gamajahka. Nach einigen Stunden im dichten Fichtenwald, fanden wir eine halbwegs geeignete Stelle für unser Zelt und entzündeten ein Feuer um Schuhe und Hosen zu Trocknen.
Tag 4 (03.06.2012) (Fiellokvarasj - Tjuoldajahka)
An diesem Morgen schlugen wir uns weiter durch den dichten Fichtenwald. Durch den vielen weichen Schnee ging es nur langsam vorwärts. Nach der Überquerung eines kleine Flusses zündeten wir ein Feuer an und machten eine ausgedehnte Mittagspause, dann ging es weiter Richtung Westen. Am späten Nachmittag erreichten Michael und ich den Fluss Tjuoldajahka. Wir durchwateten den ca. 50 Meter breiten Fluss und schlugen am anderen Ufer unser Lager auf.
Tag 5 (04.06.2012) (Tjuoldajahka - Vallasjavrasj)
Der Fichtenwald ging langsam in einen aus Birken bestehenden Bergwald über. Nachdem wir noch einige Kilometer dem Fluss folgten, durchquerten wir ein großes Moor und pausierten auf einer kleinen Anhöhe. Dann ging es weiter in Richtung des Parte Massivs. Wir übernachteten an einem kleinen See mit einem schönen Ausblick auf die uns umgebenden Berge.
Tag 6 (05.06.2012) (Vallasjavrasj - Vallasjvaratja)
Am sechsten Tag wanderten wir weiter durch dichten, schneebedeckten Birkenwald. Gegen Mittag kamen Michael und ich am See Tjavokjavrre an, der zu unserem erstaunen noch komplett zugefroren war. Nach einem anstrengenden Aufstieg zelteten wir auf dem Vallasjvaratja und konnten die ersten Blicke ins Njoatsosvagge-Tal genießen. Ca. 100 Meter von unserem Camp entfernt waren die ersten Raubtier-Spuren (Luchs/Vielfraß) im Schnee zu sehen. Leider blieb es vorerst nur bei den Spuren und außer ein paar Schneehühnern konnten wir bis jetzt keine Tiere entdecken.
Tag 7 (06.06.2012) (Vallasjvaratja - Vallasj)
Auch am siebten Tag blieb uns der schneebedeckte Birkenwald nicht erspart. Das ständige einsinken im tiefen Schnee kostete viel Kraft. Nach einiger Zeit entdeckten wir unsere erste Bärenspur, von dem Tier war allerdings weit und breit nichts zu sehen. Am Nachmittag erreichten wir dann endlich die Baumgrenze und somit die Hochebenen. Michael und ich fanden einen schönen Zeltplatz mit Blick ins Tal.
Tag 8 (07.06.2012) (Vallasj - Goabrekbakte)
Wir kämpften uns einige Zeit durch dichten Bergwald und entschlossen uns dann zum Njoatsosjahka hinabzusteigen. Am Flussufer führte ein Wildwechsel entlang auf dem es sich einigermaßen gut laufen ließ. Nach einigen hundert Metern entdeckten wir am anderen Ufer eine große Rentierherde. Das Tagesziel lag am Fuße des Berges Goabrekbakte, welches wir nach der Durchquerung eines großen Sumpfes am frühen Nachmittag erreichten.
Tag 9 (08.06.2012) (Goabrekbakte - Njoatsosvagge auf 805 m)
An diesem Tag hielten wir uns oberhalb der Baumgrenze. Der Schnee auf dieser Höhe war relativ fest und so kamen wir gut voran. Michael und ich legten gerade eine kurze Pause ein, als plötzlich ein kleines Rentier vor uns stand und vermutlich seine Mutter suchte. Nach einem kurzen Fotoshooting zog sich das kleine ins Gestrüpp zurück und wir verloren es aus den Augen. Am Abend brach die Wolkendecke auf und wir hatten das erste mal richtig Sonne.
Tag 10 (09.06.2012) (Njoatsosvagge auf 805 m - Lulep Njoatosjavrre)
Nach dem Frühstück brachen Michael und ich in Richtung Hochgebirge auf. Nach ca. zweihundert Metern entdeckten wir ein erst kürzlich gerissenes Rentier. Auf einer Anhöhe waren frische Bärenspuren im Schnee zu erkennen. Wir kletterten auf eine weitere Anhöhe um eine bessere Aussicht ins Tal zu bekommen. Der Adrenalinspiegel schoss in die Höhe als wir unten am Fluss zwei braune, sich bewegende Punkte ausmachten. Ein Blick durch das Fernglas bestätigte unsere Vermutung, Bären! Wir ließen die Rucksäcke an Ort und Stelle, schnappten die Kameras und Stative und pirschten uns langsam an. Der Wind stand günstig und da Bären nicht besonders gut sehen können, kamen wir bis auf 25 Meter an die Tiere heran. Ca. 20 Minuten konnten wir die Tiere fotografieren und filmen, bis sie sich dann gemächlich ins Gebirge zurückzogen.
Tag 11 und 12 (10. und 11.06.2012) (Lulep Njoatosjavrre - Vassjagahpe)
Am 10. Juni erreichten wir das Hochgebirge. Es schneite und die Temperaturen waren ständig unter dem Gefrierpunkt. Wir kämpften uns ca. sechs Stunden durch tiefen Schnee und brachen dann die Etappe auf Grund des Wetters und der extremen Temperaturen ab. Wir schlugen unser Lager auf und warteten auf den nächsten Morgen.
Am Morgen des 11. Juni schien die Sonne und die Temperaturen lagen erstmals deutlich über dem Gefrierpunkt. Dies hatte zur Folge, dass von den Bergen um uns herum ständig Lawinen abgingen. Unsere Route führte uns in den Lawinen gefährdeten Bereich. Wir kamen an einen drei Meter hohen Schneeüberhang den wir überqueren mussten. Da es nicht möglich war den Überhang mit Gepäck zu überwinden, kletterte ich ohne Rucksack vor und zog die Ausrüstung per Seil hoch. Michael folgte unmittelbar.
Wir pausierten auf einem ca. 50 Meter höher gelegenen Felsvorsprung. Nach einer Viertelstunde rutschte der überwundene Schneeüberhang mit einem Höllenlärm ins Tal ab. Wir hatten sehr viel Glück diese sehr gefährliche Situation unbeschadet überstanden zu haben.
Tag 13 bis 15 (12. bis 14.06.2012) (Lulep Njoatsosjavrre - Kvikkjokk)
Die letzten drei Tage der Tour verbrachten wir im Tal Tarradalen. Das Wetter war, bis auf den letzen Tag, hervorragend. Im Tal sahen wir sehr viele Rentiere, einen Steinadler und eine Elchkuh mit ihrem Kalb. Die letzen Kilometer der Tour wanderten Michael und Ich auf dem Padjelantaleden. Am 14. Juni erreichten wir Kvikkjokk und somit die Zivilisation. Eine harte, anstrengende aber dennoch schöne Wildnisexpedition ging zu Ende.
Tag 16 und 17 (15. und 16.06.2012) (Kvikkjokk - Seesen)
Auf der Rückfahrt fuhren wir auf der E4 Richtung Stockholm. Unterwegs besichtigten wir einen riesigen Wasserfall und eine schwedische Feuerwache. Michael und Ich folgten der E4 und E20 bis Malmö, fuhren über die Öresundbrücke nach Kopenhagen und setzten schließlich mit der Fähre von Rödby nach Puttgarden über. Am frühen Morgen erreichten wir nach insgesamt 4650 gefahrenen Kilometern unsere Heimatstadt Seesen.
Bilder und Videos zu dem Bericht gibt es unter www.timboestge.de
Leider klappt das Hochladen von Fotos hier im Forum bei mir nicht!
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