[GL/IS] Arctic Circle Trail und Rundreise Grönland/Island - Teil1

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    [GL/IS] Arctic Circle Trail und Rundreise Grönland/Island - Teil1

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    Mitreisende
    xErfahrung der Naturgewalten Eis und Feuer
    Dieses Jahr haben wir uns nicht für eine “gewöhnliche” Trekkingtour entschieden, sondern es sollte eine einmalige, außergewöhnliche und nicht alltägliche Reise werden - eine kleine “Expedition“. Unser Reiseziel: Grönland. Hier wollten wir neben dem Arctic Circle Trail mit großartigen Landschaften vor allem auch die Faszination Eis erleben. Schnell war daher der Entschluss gefasst, diese Reise unter das Motto Erfahrung der Naturgewalten Eis und Feuer zu stellen und so dürfen bei dieser 3 ½ wöchigen
    Reise natürlich auch einige Tage Island nicht fehlen.
    Um in dieser kurzen Zeit die Erlebnisse besonders intensiv zu gestalten, war klar, dass wir nur eines der beiden Länder intensiver bereisen können und so haben wir uns entschieden 3 Wochen in Grönland zu verbringen und in Island eine Schnupper-Autotour zu machen. Falls uns dies zusagt, planten wir nochmals nach Island zu reisen - zum trekken und intensiven Erleben dieser Insel. Jetzt am Ende unserer Mini-Expedition
    Erfahrung der Naturgewalten Eis und Feuer haben wir den festen Entschluss gefasst, auch diese Idee in die Tat umzusetzen.
    Nach gründlicher Recherche u.a. hier im Forum - HERZLICHEN DANK an alle die uns mit Ihren Berichten und Erfahrungen unterstützt haben - ging es am 30.06.2011 am frühen Abend mit Scandinavien Airlines von Frankfurt nach Kopenhagen.



    Da wir zu geizig waren ein Hotelzimmer für 180 Euro für wenige Stunden zu nehmen haben wir eine etwas ungemütliche Nacht auf dem Flughafen verbracht. Aber irgendwie gehört das zur Anreise bei Touren dazu - auch wenn man dann am Airport beobachten kann, wie die Trekker sich langsam versammeln und jeder noch mal seinen Rucksack checkt und wartet bis es dann weitergeht.



    Island und Grönland aus der Vogelperspektive
    Mit Air Greenland sind wir am nächsten Morgen von Kopenhagen nach
    Kangerlussuaq geflogen. Aufgrund des sonnigen und klaren Wetters hatten wir hierbei einen fantastischen Blick auf Island und Grönland. Schließlich kommen die ersten kleinen Eisschollen und Baby-Eisberge in Sicht, bevor wir vor der Ostküste Grönlands einen dichten Treibeisgürtel sichten. Anschließend überfliegen wir das Inlandeis - eine Landschaft in weiß so weit das Auge reicht. Unglaublich, unvorstellbar und nicht in Worte zu fassen.

















    Darüber hinaus hat uns das onboard-Video in unseren Erwartungen an die größte Insel der Welt bestärkt und so freuen wir uns, dass wir aufgrund der Zeitverschiebung bereits um 09.30 Uhr am “Gateway to Greenland” ankommen.





    Eis: Grönland

    Kalaallit Nunaat
    das Land der Menschen heißt uns am 01.07.2011 bei für arktische Verhältnisse hochsommerlichen Temperaturen und Sonnenschein herzlich willkommen.



    Im örtlichen Supermarkt besorgen wir noch Gaskartuschen für die Tour und unser Abendessen, anschließend checken wir für eine Nacht in der Polarlodge ein. Kangerlussuaq selbst macht auf uns einen trostlosen Eindruck und wir sind froh, dass wir am Nachmittag einen Ausflug und für den nächsten Tag den Start unserer Trekkingtour geplant haben. Nach Kangerlussuag (= der lange Fjord) kommt man nicht wegen des Ortes, sondern wegen der Natur und den Landschaften die es in der
    Umgebung zu bestaunen gibt.

    Inlandeis Kangerlussuaq
    Mit einem LKW-Sightseeingbus fahren wir über eine Schotter- und Sandpiste
    die 40 Kilometer zum Point 660. Auf dem Weg dorthin durchqueren wir eine erst grüne und dann ursprüngliche, wilde Landschaft mit imposanten, schnell fließenden, stark strömenden und sprudelnden Flüssen sowie einigen Wasserfällen.





    Höhepunkt ist die Fahrt entlang der Grenze des Inlandeises - wir blicken auf eine
    meterhohe Eiswand die vorüberzieht. Wunderschöne Zinnen und Zacken die in weiß, türkis und teilweise auch braun-schwarz erstrahlen faszinieren uns.























    Am Point 660 endet die Piste und wir erreichen nach wenigen Minuten Fußweg das Inlandeis. Der Boden ist noch gefroren, eine sehr dünne nur wenige Millimeter messende
    Eisschicht überzieht den Boden, es plätschern Rinnsale und kleine Bäche von den Stellen wo das Eis taut. Wir gehen weiter und stehen auf meterdickem Eis und genießen den Ausblick über das Eis - eine weiße, glitzernde Landschaft. Es weht ein ordentlicher
    Wind und wir spüren die Kälte die das Eis ausstrahlt. Es ist schwer, diese Empfindung in die richtigen Worte zu fassen.






    Arctic Circle Trail: Kellyville - Sisimiut

    Nun ist es endlich so weit: Fast ein Jahr haben wir davon geträumt, wieder auf Trekkingtour zu gehen und am 02.07. 2011 starten wir zu unserer 13-tägigen Tour entlang des Polarkreises. Da die erste Etappe von Kangerlussuaq nach Kellyville nicht
    besonders spannend ist und 14 Kilometer über die Straße / Piste führt, gönnen wir uns eine Taxifahrt nach Kellyville um dort in die Wildnis aufzubrechen.

    Arctic Circle oder wie es auf den Wanderkarten steht Polar Route - HIKE!



    Der Startpunkt ist unscheinbar:







    Für die kommenden ca. 160 Kilometer haben wir reichlich Zeit eingeplant: Offiziell sind es ab Kellyville 10 Etappen für die wir entsprechend Tage zuzüglich 3 Reservetage zum Rasten, Relaxen eingeplant haben. Wir hatten gehofft, auf diesem Trail “alleine” unterwegs zu sein. Bereits nach kurzer Zeit stellen wir jedoch fest, dass am selben Tag noch 7 andere Wanderer aufgebrochen sind. Daher beschließen wir aufgrund unserer
    großzügigen Zeitplanung die Etappen jeweils so anzupassen, dass wir “zwischen” den einzelnen “Wandergruppen” unterwegs sind. Da wir nicht abwettern mussten (@ Ewald und Jaerven: wir hatten die Grundausstattung hierfür - eine Flasche Lumumba auch gar nicht dabei) hat dies super geklappt und wir haben so zusagen einen Spaziergang über den Arctic Circle Trail gemacht und sind im Schnitt von wenigen Ausnahmen abgesehen nur 12 Kilometer am Tag gewandert. In Anbetracht unserer hoffnungslos überladenen
    Rucksäcke (wir haben zu zweit 43 Kilogramm durch die Gegend getragen - trotz genauer Prüfung was wir wirklich benötigen - aber wenn man alleine schon 7 Kilogramm -Fotoausrüstung hat, ist der Rucksack entsprechend schwer; das hat man aber direkt nach der Tour wieder vergessen und daher ist es jedes Jahr das gleiche Spiel). Wir konnten immer ausschlafen und sind oft erst gegen Mittag oder Nachmittag gestartet. Wir sind nicht einmal nass geworden und unsere Regenausrüstung hätten wir zu Hause lassen können. Nachts hat es ein paar mal geregnet und zweimal bis mittags - aber wie gesagt, wir sind nie im Regen unterwegs gewesen. An dieser Stelle können wir nur empfehlen, die Zeit auf dem Trail zu genießen. Diejenigen, die mit uns gestartet sind und
    die wir haben passieren lassen, haben wir zum Großteil frustriert am Ziel getroffen, da festgestellt wurde, dass Sisimiut nicht unbedingt eine Weltstadt ist. Und so stellt sich die Frage ein paar Tage mehr in wunderschöner Natur oder abgammeln am Burgertreff in Sisimiut eigentlich nicht.

    Etappe 1: Kellyville bis ca. 3,5 Kilometer vor der in der Karte verzeichneten Zeltmöglichkeit
    Bei super warmen - man könnte auch schreiben heißen Sommerwetter und strahlendem Sonnenschein. Zum Etappenziel werden es heute nur ca. 10 sehr einfache Kilometer
    werden… Der Kompass wird eingestellt und schon steuern wir am ersten Seeufer vorbei und auf die drei Salzseen Hundeso, Brayaso und Limnaso zu. Unterwegs entdecken wir Fußspuren von verschiedenen Tieren unter anderem die von verschiedenen Vögeln
    und Moschusochsen.











    Sehr viele Jungvögel sind unterwegs - sie machen gerade ihre ersten Flugversuche, doch es will noch nicht so recht klappen. Nachdem einer dieser Piepmätze schon 20 Meter vor uns herhüpft, versucht loszufliegen Angst hat und wahrscheinlich kurz vor einem Kollaps steht machen wir einen kleinen Umweg durch die Heide. Hoffentlich hat es ihm geholfen und er flattert nun eifrig durch die Lüfte. Jedenfalls hat uns die Vogelmama versucht von ihrem kleinen Schützling abzulenken und wir haben dem Wunsch entsprochen. Darüber hinaus wird unser Blick immer wieder auch auf verschiedene Tierskelette und Geweihe gelenkt. Am ersten großen See nach den drei Salzseen machen wir unserer Mittagsrast, lassen den Trangia schnurren und uns die Tante Pfanni Kartoffelklösse schmecken. Nebenbei schweifen unsere Augen über die Landschaft und wir nehmen diesen Anblick mit unserem Herzen auf. Irgendwann geht es dann weiter - die Landschaft erinnert uns an das was wir uns von Neuseeland vorstellen. Da am Horizont dunkle Wolken aufziehen und es ziemlich windig wird suchen wir uns einen Zeltplatz. Wir wollen nicht gleich am ersten Tag riskieren, dass unsere Sachen nass werden. Die Entscheidung die wir getroffen haben, war goldrichtig, denn ca. 2 Stunden später stürmt es sehr heftig und auch der Regen ein. In dieser Nacht hatten wir einige
    Male Angst um unser Zelt - doch daran sollten wir uns im Laufe der Tour gewöhnen. So super wie das Wetter tagsüber war, nachts hat es fast immer sehr sehr heftig gestürmt. Einmal waren wir kurz davor, in Windeseile das Zelt wieder abzubauen damit es nicht zerreist. Haben wir dann doch nicht gemacht. Dummerweise hat unser Zelt beim Aufbau am ersten Abend direkt einen Defekt bekommen, eine der vorderen Aufhängungen des Innenzeltes hat sich verabschiedet - eine Notreperatur war nicht notwendig, ging auch so. Heute können wir sagen unser “Slot” (wir haben in Schweden/Singi mal in der “Honeymoonsuite” übernachtet und dort hat ein Kind ein Bild mit der Aufschrift “Lillis Slot” aufgehängt - danach haben wir unser Zelt getauft) hat gehalten und wird nun aufgebessert damit es uns auch nächstes Jahr wieder begleiten
    kann.

    Fortsetzung folgt....
    Zuletzt geändert von Sandmanfive; 12.09.2013, 17:48.
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    #2
    AW: (GL / IS) Arctic Circle Trail und Rundreise Grönland /Island - Teil1

    Schöner Bericht bis hier hin - bin schon ganz gespannt wie es weiter geht!
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      #3
      AW: (GL / IS) Arctic Circle Trail und Rundreise Grönland /Island - Teil 2

      Etappe 2 bis zu Hütte Katiffik
      Am nächsten Morgen wachen wir um 7.00 Uhr auf - wir waschen uns im See der von der Morgensonne schon angenehm warm ist. Es liegt Föhn in der Luft und so habe ich ziemlich starke Kopfschmerzen. Einige Liter Wasser und Kopfabkühlen mit Wasser später
      frühstücken wir dann gemütlich. Es gibt Salamiewurst, Knäckebrot und Tee bevor wir gemütlich zusammenpacken und am sehr späten Vormittag starten. Wir haben eine schöne, einfache Wanderung bis zum Ostufer des Qarlissuit. Hierbei wandern wir an einem dunkelblauen, kleinen See mit gelben Gräsern am Ufer entlang während am Horizont drei wunderschöne Knuppelberge unsere Aufmerksamkeit auf sich ziehen. Wir halten inne und genießen sehr lange diesen Ausblick - er ist für immer vor unserem inneren Auge sichtbar.
      Am offizielen Ende der zweiten Etappe (am Bach der die zwei Seen verbindet) machen wir unsere Mittagsrast - aber nur deshalb, weil der Blick auf die Karte deutlich macht, dass auf den folgenden Kilometern kein Wasser in unmittelbarer Nähe zu erwarten ist.
      Leider müssen wir nämlich feststellen, dass vor uns einige “Ferkel” unterwegs waren, die nicht begreifen, dass man Müll nicht in die Natur schmeißt. Speziell an den in der Karte
      verzeichneten Rastplätzen im Bereich der Wanderkarten Kangerlussuaq und Pingu häufen sich diese Vorkommnisse. Irgendjemand ist sogar auf die Idee gekommen, mit leeren Thunfischdosen seinen Weg durch die Wildnis zu markieren. Hierfür habe ich kein Verständnis und ganz ehrlich, hoffentlich verletzt sich dieser Umweltfreveler mal kräftig an so etwas, damit er weiß wie die Tiere sich fühlen, die sich an den scharfen
      Kanten die Zunge oder Nase aufschlitzen!
      Zurück zu den Naturschönheiten und zum eigentlichen Trail: Im Anschluss an die Rast geht es erstmal bergauf und dann durch relativ unspektakuläre Landschaft und bei Regen sicher sumpfiges Gelände. Dann wieder bergauf, keine Aussicht, Sonne ist auch kurz weg bis wir dann auf einem Hochplateau mit 360 Grad Panorama stehen. Die Sonne lacht und strahlt vom Himmel und wir können den Rundumblick ausgiebigst genießen.

      Ein ziemlich anstrengender, weil schmaler Trampelpfad auf dem ein Fuß immer umknickt bzw. leicht schräg gesetzt werden muss führt uns entlang des Sees Qarlissuit. Die Form und der Blick über den See entschädigt für die Anstrengungen. Doch das nächste Highlight lässt nicht lange auf sich warten: Es geht mal wieder bergauf, kurz bevor wir die Hütte Katiffik erreichen, eröffnet sich der Ausblick über einen Eisgraben. Das Farbspiel der weißen Oberfläche und der türkis schimmernden Spalte fasziniert uns:











      In der Nähe der Hütte schlagen wir unser Zelt auf - natürlich mit
      Blick Richtung Eisgraben und den See Amitsorsuaq.





      Etappe 3 bis Landzunge Amitsorsuaq mit in der Karte eingezeichneter Sehenswürdigkeit
      Am nächsten Morgen kitzelt uns die Sonne gegen 09.00 Uhr aus unserem Zelt und wir nutzen den für grönländische Verhältnisse warmen See zum ausgiebigen Waschen. Nach einem gemütlichen Frühstück brechen wir gegen ca. 11.30 Uhr auf. Ein sehr schöner
      aber auch gleichzeitig anstrengender Pfad führt uns am See Amitsorsuaq entlang. Dieser Pfad führt uns insgesamt 2 ½ Tage bis wir den See verlassen und ins Fjäll aufsteigen… Zunächst queren wir einen kleinen Sandstrand bevor es im stetigen auf und ab weitergeht. Schließlich passieren wir zwei Blockfelder - mit kleiner Klettereinlage.













      Danach ist der Weg einfach nur noch anstrengend und relativ eintönig, daher sind wir froh, als wir gegen 18.00 Uhr auf der Landzunge Sehenswürdigkeit einen schönen Zeltplatz finden.







      Wir beschließen am nächsten Tag einen Rasttag einzulegen - doch
      es sollte anders kommen.

      Etappe 4 bis zur nächsten Landzunge am Amitsorsuaq mit eingezeichneter Zeltmöglichkeit
      Wir starten gegen 11 Uhr mit einem Frühstück in einen sommerlichen Tag und genießen die Sonne, spielen Karten und Kniffel. Irgendwann juckt es uns dann in den Füßen und wir möchten doch weiterziehen. Das Zelt wird abgebaut und gegen 17.15 Uhr sind wir wieder auf dem Arctic Circle Trail.







      Mittlerweile ist es etwas bedeckt, und da wir nicht sicher sind, ob das Wetter noch lange halten wird und die Strecke ohnehin langweilig ist (immer noch am A. entlang) laufen wir ausnahmsweise mal wie der Blitz und erreichen kurze Zeit später unseren Zeltplatz. Im Zelt Schnullern wir unsere Haribos und lassen das erlebte Revue passieren.







      Etappe 5 bis erste in der Karte verzeichnete Zeltmöglichkeit am Kangerluatsiarsuaq
      Gegen 23.00 Uhr fängt es an zu stürmen und zu regnen und zwar die ganze Nacht. Um 8 Uhr morgens hat es aufgehört - es ist zwar grau aber trocken. Also frühstücken wir und packen unsere Rucksäcke. Glücklicherweise waren wir so schlau, das Zelt als letztes
      abzubauen, denn natürlich fing es wieder an zu regnen. Also Karten spielen, Kniffeln und Versuch Nr. zwei missglückt auch. Im dritten Anlauf schaffen wir es dann und so starten wir bei gutem Wetter um 15 Uhr Richtung Kanucenter.



      Dort halten wir uns nur kurz auf, da das Gelände ziemlich vermüllt ist.



      Schade…. Kanus sind leider auch keine vorhanden, sodass wir nicht paddeln sondern wandern….



      Das Wetter wird immer besser, mittlerweile strahlt auch noch die Sonne, so dass wir am Abfluss des Amitosuraq eine längere Rast einlegen und unseren Jägertopf kochen und uns schmecken lassen. Hier finden wir dann auch die Kanus - vor allem das eine, dass hier im Forum auch schon erwähnt wurde, da es den nächsten Bach hochgezogen wurde. Ab hier wird das Landschaftsbild wieder sehr kurzweilig und abwechslungsreich - wir genießen die Ausblicke.



















      Der Trail verläuft weiter durch feuchtes und sumpfiges Gebiet und gegen 21 Uhr bauen wir unser Zelt auf. Leider ist es hier kein bisschen windgeschützt aber wir hoffen, dass falls Sturm aufzieht das Slot auch diesen Belastungen standhält. Dieser kündigt sich bereits an und so essen wir die weltbeste Mousse au chocolat nicht unter freiem Himmel sondern im Zelt.



      Etappe 6 bis Hüttenordöstlich des Ikkarlutooq
      … und es war stürmisch, sehr sehr stürmisch. Wir waren echt kurz davor, dass Zelt abzubauen damit es nicht zerreißt. Um 5 Uhr morgens hört es dann endlich auf, wir kamen dann sprichwörtlich vom Regen in die Traufe. Es fing an zu nieseln und war ziemlich ungemütlich. Nach dem Frühstück hört der Regen auf, wir packen zusammen und ziehen uns warm an. Das Wetter ist heute echt fies - aber es gibt ja bekanntlich nur falsche Ausrüstung und so wandern wir eingepackt in Regenhose falls es noch mal losgeht von oben und Sofsheel, Handschuhe und Kapuze los. Regen kam keiner mehr,
      aber es war grau in grau und ziemlich nebelig. Dieses Wetter ist zwar kein Traumwanderwetter, hat aber perfekt zu dieser Etappe gefasst. Das Fjäll hat in diesen grau und Nebeltönen seinen ganz eigenen Charme und wir meinen es passt gut hierher. Zunächst suchen wir den Trail, dann haben wir ihn kurz und dann suchen wir ihn wieder. Wir stapfen zwei Stunden querfeldein, ohne wirklich vom Fleck zu kommen - vielleicht ein Kilometer…Berg hoch - kein Trail und kein Steinmännchen wieder runter auch nix. Also Wanderung nach Kompass, dann ist der Weg da und es wird sumpfig und schwups die wupps wieder weg also suchen. Ohne Brille und dann noch bei relativ schlechter Sicht erkennt man natürlich auch die Steinmännchen am Horizont nicht… Also für alle, die hier auch lang wandern und das gleiche Problem haben: Der Trail verläuft von der Richtung her am Seeufer entlang, nicht am Hang. Dann kommt ein Strand und man geht im Anschluss daran durch ein leicht sumpfiges Gelände am im Blickrichtung rechten Horziont steht ein Stei Steinmännchen (wenn man nicht wie wir als Blindschleiche
      unterwegs ist). Wir sind ein bischen genervt, denn jetzt wo wir den Trail haben können wir in den sogenannten Bergziegenmodus umschalten. Wenn man ins Fjäll will muss man gewisse Höhenmeter überwinden, doch die Frage ist immer wie langsamer, sanfter
      Anstieg oder zwei drei kürzerer leicht steile Anstiege oder auf rutschigem, erdigen Untergrund fast senkrecht hoch. Das war ziemlich anstrengend - wurde aber auch mit dem Blick zurück belohnt. Ein fantastisches Panorama über den See Tasersuaq.





      Die Sicht und der Nebel werden nun kritisch und wir überlegen, ob wir eine Notzeltung machen sollen, oder ob wir weitergehen. Wir beschließen noch etwas zu wandern, und falls die Situation sich weiter verschlechtert die nächste Zeltgelegenheit wahrzunehmen.
      Keine 50 Meter neben uns zieht eine Nebel- und Wolkenwand auf.







      Der Nebel geht ein wenig zurück, sodass wir die kleinen Tümpel und einige schöne Fjällblicke sehen können. Dies gefällt uns sehr gut.






      Unser Herz hüpft jedoch höher, als wir die Seenplatte vor der Hütte erreichen. Was für ein traumhafter Rundumblick, mittlerweile haben wir auch eine sehr gute Sicht, sodass wir bei einer kleinen Rast aus dem Staunen nicht herauskommen.



      Wenig später ist dann auch die Hütte erreicht. Nach den Strapatzen des Tages und dem Sturm in der letzten Nacht, haben wir keine Lust das Zelt aufzubauen. Wir sind die einzigen Wanderer hier und so machen wir eine Hüttenübernachtung. Aufgewärmt von leckeren Nudeln in Spinat-Käse-Sauce und einige Kniffelrunden später gehen wir gegen 23.45 Uhr schlafen. Vorher blicken wir noch mal auf die Seenplatte - diese leuchtet und
      schimmert in der Mitternachtssonne und wir können schon jetzt absehen, dass wir am nächsten Tag einen fantastischen Sommertag erleben werden.









      Etappe 7 bis Hütte südöstlich des Iluliumanersuup Portornga
      Wow - Sonne, Wärme was für ein Kontrastprogramm. Begeisterung - wir freuen uns auf eine weitere Fjälldurchquerung. Nachdem wir bis 09.30 Uhr ausgiebigste geschlafen haben, starten wir gestärkt um 12 Uhr. Wir sind schon gespannt, was uns diese Etappe alles bieten kann und natürlich steht die Frage im Raum Ole’s Lakseelv furten ja
      oder nein oder Wasserstand und Möglichkeiten prüfen und dann doch eventuell zur Brücke. Der Entschluss ist schnell gefasst, wir wollen wenn die Umstände es erlauben furten, da dies ja irgendwie zu einer Tour dazu gehört und wir bisher unsere Watsandalen noch nicht einmal einsetzen mussten. Zunächst geht es aber ins Fjäll
      und zwar wieder fast senkrecht - also Bergziegenmodus. Das dies anstrengend ist bemerken wir fast gar nicht, da wir links und rechts und vor und zurückschauen. Es öffnen sich Seenplatten und Panoramen die unbeschreiblich sind.





      Auf dem Plateau angekommen, geht es in gemütlichem auf und ab durch eine traumhafte Fjölllandschaft. Doch dies erinnert uns sehr an Swedish Lappland und wir bekommen Heimweh und sind traurig, dass wir diesen Sommer nicht in Schweden sind. Es fehlt halt irgendwie….. Und so halten wir schon mal fest, dass wir zum Christmas Shopping auf jeden Fall nach Stockholm fliegen, denn ein Jahr ohne unser Heimatland des Herzen geht gar nicht. Zurück zum Arctic Circle Trail und den Fjällpanoramen:





      Etwas später blicken wir in das Tal, durch welches sich der Ole’s Lakseelv schlängelt. Aus der Vogelperspektive eine beeindruckende Wasser- und Sumpflandschaft:









      Nach einem mühseligen Abstieg, mit Landung auf dem Hosenboden, da mal wieder zuviel links und rechts anstatt auf den Pfad geguckt wurde, erreichen wir die Talsohle.



      Der Trail führt uns direkt zur Furtstelle - nur wenige Minuten mussten wir zwischendurch unseren eignen Weg gehen. Wir prüfen die Furt, bzw. die für uns bestmögliche Stelle und den Wasserstand und denken, dass wir nicht zur Brücke müssen, sondern einfach durchs Wasser - wie gewohnt - und dann weiter. Da ich die kleinere Person bin - 164
      Zentimeter groß werde ich den ersten Versuch unternehmen, nicht dass der Wasserstand unterwegs zu hoch ist und mein Mann auf der richtigen Seite steht (da größer) und ich auf der falschen und nicht rüberkomme. Also, Hose aus, Watsandalen an Rucksack wieder auf. Da es unsere erste große Flussquerung ist (von der Wasserhöhe her) sichert der am Ufer stehende jeweils mit einem Seil. Los geht’s… Ich bin angenehm überrascht, wie warm das Wasser ist, dass macht die Sache natürlich leichter als die Eisflüsse, die wir aus der Vergangenheit kennen. Dafür einmal durch die Stromschnellen, das Wasser drückt ganzschön und ich muss mich ordentlich anstrengen und konzentrieren - stehe nachdem der Fluss am Einstieg knietief war mittlerweile bis zur
      Unterkante der Unterhose im Wasser. Aber die wie ich denke schwierigste Stelle ist passiert und nur noch zwei Meter bis zum Ufer. Doch was ist das? Ich prüfe mit dem Trekkingstock den nächsten Schritt und dem Leki steht das Wasser bis zum Knauf.
      Hier wird es für mich nicht weitergehen, also ruhig bleiben und überlegen wo es weiter geht. Es ist schon ärgerlich, dass man so kurz vor dem Ziel nicht anlanden kann. Aber och mal komplett auf die andere Seite, durch die sprudelnde starke Mittelströmung
      möchte ich auch nicht. Ich entdecke eine zweite Ausstiegsmöglichkeit und so geht es noch mal einige Meter durch den Fluss, und siehe da hier kann ich wieder an Land gehen.









      Nachdem mein Mann relativ schnell auf der anderen Seite ist tritt der Trangia in Aktion. Nudelen Aolio….. Danach zieht sich die Wanderung´- feuchtes, sumpfiges Gelände muss gequert werden und so herrlich der erste Teil dieser Etappe war so unspektakulär ist der zweite.





      In der Nähe der Hütte schlagen wir unser Zelt mit Blick auf den Fjord Maligiaq auf, lassen uns leckeren Kaiserschmarrn schmecken und schlummern gegen 21.30 Uhr mit tollen Tageserlebnissen ein.







      Etappe 8 Fjord bis nächste in der Karte verzeichnete Zeltgelegenheit
      Endlich mal eine Nacht ohne Sturm oder Wind. Wir beginnen den Tag gemütlich, relaxen in der Sonne, waschen unsere Sachen und zocken einige Runden Karten und Kniffel. Nach dem Mittagessen trödeln wir noch ein bischen, packen zusammen und gegen 15. 30 Uhr wandern wir los - zur nächsten in der Karte verzeichneten Zeltmöglichkeit am See. Es geht steil bergan und es ist ziemlich heiß. Beim Aufstieg betrachten wir die Maserungen in dem Bergmassiv an welchem wer entlang laufen:











      Ansonsten können wir hier für unsere Augen nichts besonders beeindruckendes oder neues entdecken, dass sind dann die Phasen auf der Tour wo man zu sich selbst findet oder vor sich herträumt. Leider beginnt das Wetter umzuschlagen, es zieht zu und zunächst laufen wir bei grau in grauer Witterung weiter. Wir sind am Seeufer als es ganz leicht zu Nieseln beginnt - in großen Abständen. Allerdings sehen wir auch nicht wirklich einen geeigneten Zeltplatz. Da der Blick gen Himmel einen kräftigen Regenguß verheißt und die ersten leichten Tropfen schon zu fühlen sind bauen wir das Zelt in größter Eile am Wegesrand auf. Und wir sind keine Sekunde zu früh fertig: Es fängt an aus allen Eimern zu regnen und dann komzmt er wieder der Sturm. Das kennen wir ja
      mittlerweile schon. Es ist eine etwas unbequeme Nacht, da der Zeltplatz ziemlich holperig ist - dafür sind wir aber trocken geblieben. Hätten wir einen besseren gesucht, wären unsere Sachen nass gewesen und so nehmen wir diese kleine Unannehmlichkeit
      gerne in Kauf.



      Etappe 9 bis Hütte am See südöstlich des Innajuattoq
      Der Sturm und Regen hält bis zum nächsten Morgen um 11 Uhr an. Wir lassen das Zelt leicht antrocknen und stehen um 12 Uhr auf. Frühstück und einpacken geht ziemlich fix, da hier überall so komische Raupen rumkriechen. És regnet zwar nicht, aber die Witterung fühlt sich klamm an und es liegt reichlich Nebel in der Luft. Als Tagesziel haben wir uns die Luxuswildnishütte ausgesucht, hier wollen wir aufgrund der Witterung eine Hüttenübernachtung machen. Zunächst gibt es relativ wenig am Wegesrand zu beobachten, dann biegen wir in ein neues Tal ein und sehen einen wunderschönen Canoyn sowie eine supertolle flache Flussverzweigung. Leider gibt es hiervon keine
      Bilder, da wir die Kameras zu diesem Zeitpunkt aufgrund des klammen und feuchten Luft im Rucksack verstaut haben und so kann ich nur versuchen es zu beschreiben: Wenn ich die Augen schließe, sehe ich eine flache Flussverzweigung - so wie man sich die
      Stellen vorstellt, wo Lachse springen. In den Felszwischenräumen steht der Nebel - es fühlt sich an wie eine Herbstlandschaft, unterstützt dadurch, dass die Flechten zum Teil eine leichte Rotfärbung haben. Verstärkt wird dieser Eindruck von einer
      traumhaften Herbstlandschaft dadurch, dass wir im Anschluss ein Moorgebiet urchqueren. Immer erst mit den Lekis den nächsten Puschel testen bevor wir darauftreten - es knatscht und gluckert unter den Schuhen. Dann kommt der Moment wo ich sage, die Kamera muss nun aus dem Rucksack, Bilder braucht es.










      (alte Hütte)


      (Luxushütte)

      Gegen 19.30 treffen wir in der neuen wirklich luxuriösen Hütte ein. Diese teilen wir mit drei Dänen: Ein Vater der vor 30 Jahren in Grönland/Sisimut lebte und seinen mittlereweile erwachsenen Kindern einen Teil seiner Heimat bzw. auch seines früheren
      Jagdreviers zeigt. Dann kommt noch ein polnisches Paärchen, denen ist es bei uns allerdings zu laut und daher übernachten sie in der alten Hütte auf dem Hügel.



      Etappe 10 bis zur nächsten Hütte im Flusstal
      (nicht in der Karte verzeichnet, etwa dort wo Polar Route das nächste mal gedruckt ist)

      Um 05.30 Uhr wachen wir aus und schauen aus dem Fenster bzw. gibt es nichts zu schauen außer Nebel, der See die Berge rundherum nichts ist zu sehen. Wir schlafen noch ein bischen und stehen bei leichtem Nebel um 07.30 Uhr auf.





      Bis wir dann gefrühstückt haben und unsere Sachen zusammengepackt haben ist es 09.30 Uhr.



      Die Dänen sind schon seit einer knappen Stunden auf dem Trail und nun geht es auch für uns los und zwar bei bestem Hochsommerwetter. Keine Spur von Nebel, die Sonne strahlt und lacht uns an, es ist schon fast zu warm….





      Der Bach in unmittelbarer Hüttennähe, der gemäß dem Conrad Stein Wanderführer normalerweise durch Steine hüpfen gequert werden kann, führt im Moment mehr Wasser. Aber mit Watsandalen und umgekrempelter Hose ist es kein Problem.



      Zunächst geht es am See entlang, und genießen die Aussicht:



      Allmählich geht es leicht bergan - Richtung Fjäll. Mittags machen wir eine relativ kurze Pause. Schnell kochen und dann weiter - die Raupen greifen an. Echt ekelhafte Viecher. Weiß jemand was das für Tierchen sind?



      Uns waren sie jedenfalls nicht sympathisch, die sind da zu tausenden rumgekrochen, im Wasser und an Land. Die sind so flink überall rumgekrappelt, dass wir gesehen haben das wir wegkommen. Es geht noch mal leicht bergan, durch ein winziges Geröllfeld und an einigen kleinen Seen vorbei. Tolle Ausblicke - wir würden gerne sitzen bleiben aber auch hier Raupen….. Und so wandern wir weiter bis wir einen fantastischen, raupenfreien Rastplatz mit Blick auf ein liebliches Tal gefunden haben:



      Der Pfad verläuft durch ein paar Kriechweiden, irgendwie haben wir in dieser Passage den Abzweig ins Tal verpasst und so erfolgt dieser querfeldein. Das Tal ist wunderschön und wir freuen uns über jeden Schritt den wir hier gehen. Gegen 18.30 Uhr treffen
      wir bei der Hütte ein und bauen in der Nähe unser Zelt auf. Vorher genießen wir die warme Abendsonne und lassen die Strahlen auf unseren Nasen tanzen, während der Mund kräftig schmatzt -es gibt mal wieder eine Portion Mousse au Chocolat (natürlich dieses Riesen Globi-Packet ich glaube das waren 500 Gramm Trockenmasse und im Ergebnis 750 Gramm Mousse). Es bleibt aber nix übrig - außer einer kleiner Schokoschnurrbart. So gegen 21.30 Uhr mummeln wir uns dann in unsere Schlafsäcke und lassen die Impressionen des Tages noch einmal Revue passieren. An dieser Stelle sei erwähnt, dass es sich nicht wie im Wanderführer beschrieben um eine dunkle Hütte in einem dunklen Tal handelt. Die Hütte sah ziemlich neu aus und die Sonne hat diesen Fleck Erde in goldenes Licht getaucht.





      Fortsetzung folgt...
      Zuletzt geändert von Sandmanfive; 12.09.2013, 17:51.
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        • 22.05.2009
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        AW: (GL / IS) Arctic Circle Trail und Rundreise Grönland /Island - Teil1

        Ich kann mich nur wiederholen - wieder ein schöner Teil
        Schade, dass die Photos manchmal etwas unscharf sind, aber die tolle Landschaft lässt sich trotzdem erkennen

        Bin gespannt!
        (oh, und nochmal danke für die Benachrichtigung


        P.S.: Sympathische Maus
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        • Wanderelch
          Anfänger im Forum
          • 30.06.2011
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          • Meine Reisen

          #5
          AW: (GL / IS) Arctic Circle Trail und Rundreise Grönland /Island - Teil1

          Hallo Trolli,

          das ist ein wunderschöner Bericht und äußerst lang. Da benötige ich mehr als eine Mittagspause und kann mir somit die Zeit wunderbar versüßen. Habe mir jetzt auf die schnelle erst mal die ganzen Bilder angeschaut und der Text kommt die nächsten Tage an die Reihe.



          Gruß
          Wanderelch

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          • Trolli
            Erfahren
            • 15.06.2010
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            • Meine Reisen

            #6
            AW: (GL / IS) Arctic Circle Trail und Rundreise Grönland /Island - Teil1

            Hallo Wanderelch,
            vielen Dank für das Feedback und viel Spass noch beim Schmöckern. Ist auch meine Lieblingsbeschäftigung in den Mittagspausen, vor allem wen die nächste Tour jetzt wieder so lang hin ist.

            Darf ich deinen Anmerkungen in Herons Grönland Bericht entnehmen, dass du dieses Jahr auch im Land der Menschen unterwegs warst? Dann wäre ja die Rhein-Main Fraktion stark vertreten gewesen, haben 4 Leute aus Frankfurt / Offenbach getroffen wir zwei, du eventuell?

            Lieben Gruß,
            Trolli
            Travel the world and enjoy every day of your life.

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            • Trolli
              Erfahren
              • 15.06.2010
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              • Meine Reisen

              #7
              AW: (GL / IS) Arctic Circle Trail und Rundreise Grönland /Island - Teil1

              Hallo Dogeared,
              vielen Dank für das Feedback. Ja das mit den Bildern ist etwas doof. Aber die guten sind auf dem Computer und datenmäßig zu groß um sie aufs Notebook zu laden. Das Programm zum verkleinern und mein Internet-Anschluss funktioniert aber nur übers Notebook und so müssen die datenmäßig kleineren Bilder ran...

              Die Maus bedankt sich für das P.S. Ist unser Schutzengel und bei jeder Tour dabei.

              P.S. Jetzt wird es wahrscheinlich erst am Wochenende weitergehen.....

              Lieben Gruß., Trolli
              Travel the world and enjoy every day of your life.

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              • Wanderelch
                Anfänger im Forum
                • 30.06.2011
                • 44
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                • Meine Reisen

                #8
                AW: (GL / IS) Arctic Circle Trail und Rundreise Grönland /Island - Teil1

                Zitat von Trolli Beitrag anzeigen
                Darf ich deinen Anmerkungen in Herons Grönland Bericht entnehmen, dass du dieses Jahr auch im Land der Menschen unterwegs warst? Dann wäre ja die Rhein-Main Fraktion stark vertreten gewesen, haben 4 Leute aus Frankfurt / Offenbach getroffen wir zwei, du eventuell?
                Und du hast Recht mit deiner Vermutung bezüglich meines diesjährigen Reiseziels.
                Auf dem Trail haben wir uns allerdings nicht gesehen...ich habe nur Euer Zelt am Ende der 9. Etappe gesehen. Es sieht ganz so aus, als wäre die Rhein-Main Fraktion stark vetreten gewesen...aber im Dezember geht es für mich nach Berlin.

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                • Wanderelch
                  Anfänger im Forum
                  • 30.06.2011
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                  • Meine Reisen

                  #9
                  AW: (GL / IS) Arctic Circle Trail und Rundreise Grönland /Island - Teil1

                  Zitat von Trolli Beitrag anzeigen
                  P.S. Jetzt wird es wahrscheinlich erst am Wochenende weiter gehen...
                  Dann bin ich schon mal gespannt auf die Fortsetzung...und das Wochenende fängt ja am Freitag nach der Arbeit an.

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                  • Wanderelch
                    Anfänger im Forum
                    • 30.06.2011
                    • 44
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                    • Meine Reisen

                    #10
                    AW: (GL / IS) Arctic Circle Trail und Rundreise Grönland /Island - Teil 2

                    Zitat von Trolli Beitrag anzeigen
                    [U]Mittags machen wir eine relativ kurze Pause. Schnell kochen und dann weiter - die Raupen greifen an. Echt ekelhafte Viecher. Weiß jemand was das für Tierchen sind?



                    Uns waren sie jedenfalls nicht sympathisch, die sind da zu tausenden rumgekrochen, im Wasser und an Land. Die sind so flink überall rumgekrappelt, dass wir gesehen haben das wir wegkommen.
                    Leider kann ich die nicht sagen, was dies für Raupen sind. Habe diese aber auch zu tausenden gesehen...auf dem Trail und auch im Wasser.

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                    • Trolli
                      Erfahren
                      • 15.06.2010
                      • 188
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                      #11
                      AW: (GL / IS) Arctic Circle Trail und Rundreise Grönland /Island - Teil1

                      Zitat von Wanderelch Beitrag anzeigen
                      Dann bin ich schon mal gespannt auf die Fortsetzung...und das Wochenende fängt ja am Freitag nach der Arbeit an.


                      Hi Wanderelch, das stimmt. Ich bin auch schon fleißig, wird spätestens morgen online gehen.,..
                      Travel the world and enjoy every day of your life.

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                      • Trolli
                        Erfahren
                        • 15.06.2010
                        • 188
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                        • Meine Reisen

                        #12
                        AW: (GL / IS) Arctic Circle Trail und Rundreise Grönland /Island - Teil 3

                        Etappe 11 bis zum See vor dem Kangerluarsuk Tulleq
                        Wieder beglückt uns Grönland mit einem hochsommerlichen sonnigen Tag. Im Nachhinein betrachtet war diese Etappe die schlimmste Etappe des ganzen Trails: Nach einer unproblematischen Bachquerung durch Steine hüpfen geht es am Fluss entlang.





                        Nix zu sehen aus links eine Felswand und rechts eine. Es ist etwas sumpfig und feucht. Auf einem Sumpfpuschel rutsche ich aus und meine Hose ist nass. Also kurzes Päuschen, Hose aus - nach 20 Minuten ist die gewachte Hose wieder trocken und es geht weiter. Kriechweiden. Nochmal Kriechweiden. Aber nicht in der normalen Kniehöhe sondern so groß wie wir. Lässt sich bescheiden gehen mit den großen Rucksäcken. Dann wieder feucht und leicht sumpfig - Kriechweiden usw. Kurz bevor der Bach in die Schlucht stürtzt queren wir diesen. Der Wasserstand ist relativ “hoch” - jedenfalls ist nix mit Steinehüpfen. Man merkt, dass die Flüsse und Bäche in diesem Gebiet von der chneeschmelze noch ordentlich gefüllt sind bzw. diese zum Teil auch noch im Ganage ist. Also das bekannte Prozedere Hose umkrempeln, Watsandalen an, Bach queren, abtrocknen Wanderschuhe an und weiter. Kurze Zeit später müssen wir furten. Der Fluß sprudelt ordentlich. Der Wasserstand ist an der Furtstelle zwar nur knapp über Kniehöhe
                        aber ich tue mich schwer. Mein Mann ist vorgegangen, hat meinen Rucksack mittlerweile schon auf die andere Seite getragen und ich tigere seit 20 Minuten auf und ab um eine bessere Stelle zu finden. Habe meinen Tiefpunkt erreicht. Dann Augen zu und durch und drüben bin ich - war nicht so schlimm wie es aus sah. Aber in dem Moment wäre ich lieber durch den tiefen Ole’s Lakseelv gefurtet als durch dieses Gewässer. Und die morgendlichen Sumpf, Feucht- und Kriechweiden Eskapaden haben halt auch Spuren hinterlassen. Da muss der Trangia erst mal ran. Essen kochen. Lecker.











                        Am frühen Nachmittag trekken wir weiter. Wir wissen, dass wir uns eher am Berg als am Flussverlauf orientieren müssen. Doch es ist nicht unser Tag. Wir folgen dem Pfad und nach 2 Stunden hört er auf. Zwischendurch haben wir uns noch unterhalten und gesagt, komisch eigentlich müssten wir näher an den Berg und nicht so nah am
                        Fluss entlang wandern - aber der Pfad ist so deutlich und es werden sich alle anderen ja nicht auch verlaufen haben. Doch…. Wir waren nicht die ersten. Nun ging es einige Kilometer querfeldein, Hügel hoch, Hügel runter, hoch, runter usw. und das über diese Moospuschel wo man immer 5 Zentimeter runterfedert und dann wieder Kraft aufwenden muss um vorwärts zu kommen. Ätzend. Die Stimmung ist am Tiefpunkt. Wir spielen Nils Holgerson. Ich bin- Akka - die Leitgans die vorfliegt. Das haben wir schon bei anderen Touren so rumgeblödelt….. Und zwar weil ich zu 90 % vorgehe und uns durch die Wildnis führe. Mein Mann ist der kleine Nils der mitreist. Und jetzt singt Akka: Kleiner Nils, bitte
                        vorfliegen und den Trail suchen. Wirklich finden tuen wir ihn nicht. Der See wo wir hin müssen ist aber gut sichtbar, und so marschieren wir auf ihn zu. Für ein paar Meter begleitet uns der Pfad dann ist er wieder verschwunden. Am See angekommen, haben
                        wir die Nase gestrichen voll und keinen Bock mehr auch nur einen Zentimeter weiter zu wandern. Ein schöner Zeltplatz ist schnell gefunden.











                        Etappe 12 bis letzte Bachquerung vor Sisimiut (nach Abstieg Tal mit Blick auf Nasaasaaq)
                        Einschließlich des heutigen Tages haben wir zwei Tage für die verbleidenden 27 Kilometer nach Sisimut. Unser Ziel ist heute möglichst nahe an Sisimut heranzukommen, damit wir am letzten Wandertag schon am Mittag in Sisimut eintreffen. Es ist sonniges,
                        wenn auch etwas kühleres Wetter als die letzten Tage. Gegen 11.00 Uhr geht es los.



                        Der Frust des letzten Tages hängt noch etwas hinterher und wir hoffen, dass wir dem Pfad gut folgen können und nicht zu oft querfeldein gehen müssen. Dies klappt zunächst auch sehr gut, doch dann ist er mal wieder verschwunden. Die Hütte ist aber in ca. 2 Kilometer Entfernung bereits zu sehen. Also querfeldein. Wir machen hier trotz der kurzen Wanderstrecke unsere Mittagsrast, dass es hier oben ziemlich windig ist und wir so in der Hütte geschützt unseren Kaiserschmarrn brutzeln und futtern können. Das Panorma von der Hütte aus ist wirklich super schön.



                        Dann geht es weiter - der Trail führt am Fjord entlang mit fantastischer Aussicht, wir sehen u.a. zahlreiche Wasserfälle.



                        Durch / an einem beginnen wir dann den Aufstieg ins Fjäll. Dieser dauert etwa eine Stunde - ist aber nicht besonders steil. Die Skihütte, die im Wanderführer beschrieben ist, ist an dieser Stelle nicht mehr existent sondern an einer anderen Stelle neu
                        errichtet (sieht man von der Ferne). Wir queren einige Schneefelder und die entsprechende Schmelze ist in vollem Gange.



                        Überall sprudelt es, die Seen tauen auf , kleine und größere Bäche sprudeln, das Gelände ist feucht und hier und da rauscht ein Wasserfall. Dieser steinige Steckenabschnitt erwärmt unser Herz. Irgendwann queren wir ein Geröllfeld, es folgt eine Bachquerung bevor sich der Blick auf das Bergmassiv Nasaasaaq mit einem tollen Tal öffnet. Wir verweilen und lassen das Landschaftsbild auf uns wirken.







                        Nun folgt ein längerer Abstieg. Dieser ist etwas mühselig - klar wir sind müde und schon einige Kilometer gelaufen und bergab ist unangenehmer als bergauf. Die Knie tuen dann so weh. Im Tal angekommen, zelten wir direkt am Fluss. Eine Qu.erung kommt nicht
                        in Frage, da es uns mittlerweile eiskalt ist und wir nicht noch Lust haben durch das Eiswasser zu steigen. Das machen wir am nächsten morgen. Außerdem haben wir hier einen super Zeltplatz gesichtet.



                        Gegen 23 Uhr wird das Zelt zum letzten Mal für dieses Jahr aufgebaut, wir kochen eine heiße Tomatensuppe und packen uns warm ein. Es war die kälteste Nacht auf dem Trail: es war ohnehin kühler als sonst und direkt am Fluss das ist natürlich auch nicht
                        gerade der wärmste Ort. Jedenfalls müssen unsere Schlafsäcke diese Nacht alles zeigen was sie können. So kuschelig wie sonst ist es nicht - bzw. haben in den anderen Nächten weniger angehabt und den Schlafsack teilweise geöffnet. Aber Komfort
                        Minus 6 Grad - weniger hätte es nicht sein dürfen.

                        Etappe 13 nach Sisimut8.00 Uhr.
                        Eine eiskalte Nacht geht zu Ende. Erstmal heißen Tee und heiße Suppe, flink zusammenpacken und um 10 Uhr geht es auf die letzten Kilometer. Es ist ein wunderschöner Abschied vom Arctic Circle Trail - wir wandern am Nasaasaaq Massiv vorbei und der Pfad ist so einfach zu laufen, dass wir bereits um 11.15 Uhr den
                        Wegweiser Sisimut erreichen.





                        Nur 2 Minuten später kullern dann ein paar Tränen - - aus Freude es geschafft zu haben, Stolz ca. 160 Kilometer auf den eigenen Füßen am Stück marschiert zu sein und zwar ohne, dass wir mit dem berühmten Hinkeschritt ankommen und auch wieder an mentaler Stärke gewonnen. Den irgendwann kommt auf jeder Trekkingtour der
                        Moment, wo nicht die Füße laufen sondern Kopf. Der Akku ist aufgeladen, es tut gut die Seele so baumeln zu lassen in der Wildnis auf die wesentlichen Dinge zu schauen und auf
                        materielle / luxuriöse Dinge zu verzichten. Das was einem die Tour zurückgibt ist unbeschreibbar und muss jeder selbst erfahren. Der Moment der Tränen war der, als wir um die Felsnase biegen und sich der Blick auf die bunten Häuser von Sisimut öffnet. Wir
                        haben einen Traumtag erwischt: Es ist hochsommerlich, die Sonne strahlt auf Sisimut, im Hintergrund glitzert das Meer durch den Nebel.Jetzt ist man noch je nach etwa eine Stunde unterwegs bis man in der Stadtmitte ist. Diese Strecke ist nicht schön - und wenn es hier ein Taxi gegeben hätte, wir wären wie wir anschließend auch von anderen Trekkern gehört haben, nicht die einzigen gewesen,
                        die es gerne genutzt hätten. Über eine Piste zu laufen ist ein echter Schock nach den Schönheiten die wir in den vergangen 13 Tagen erlebt haben. Und dann ist sie wieder da, die Zivilisation: Noch vor dem Einchecken in unserer Unterkunft gehen wir in den
                        ersten Supermarkt lauter ungesunde Sachen kaufen: Cola, Süßkram…. Müll vom Trail entsorgen, Autos, Menschen. Man braucht ein bischen, bis man sich orientiert und wieder angekommen ist. Irgendwie fühle ich mich etwas überfordert - es ist zuviel
                        Ziviisation auf einmal. Wir sind es gewohnt erst noch mal einige Stunden Bus oder Zug zu fahren - dann fällt es leichter sich einzugewöhnen.

                        Wir hatten eine wunderschöne Tour auf dem Arctic Circle Trail - es hat Spass gemacht, dass der Rucksack zu schwer war ist schon vergessen und dass manch ein Anstieg eine einzige Plackerei war ist auch schon nicht mehr präsent. Viel schlimmer ist, dass es
                        jetzt wieder ein Jahr dauert, bis wir mit dem Zelt und dem Rucksack an entlegenen Flecken unterwegs sind. Doch wirklich Zeít über diese Wehmut nachzudenken haben wir nicht, denn es kommen noch weitere Highlights die diesen Urlaub zu einem ganz
                        besonderen Erlebnis haben werden lassen…

                        Fortsetzung Eisberge und Island folgt...
                        Zuletzt geändert von Sandmanfive; 12.09.2013, 17:51.
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                          #13
                          AW: (GL / IS) Arctic Circle Trail und Rundreise Grönland /Island - Teil 4

                          Trekkingstadt Sisimut
                          Sisimut ist eine Trekker-Stadt mit bunten Häuschen in wundervollem Panorma: Auf der einen Seite majestätische Bergformationen auf der andere Seite der Atlantik.











                          Hier trifft man die Trekker wieder, mit denen man auf dem Trail gestartet ist oder die man unterwegs schon mal getroffen hat. Man tauscht Erfahrungen aus und geniesst die berühmten Burger am Hafen-Kiosk.
                          Ein Päarchen hatte richtig Pech: direkt am Anfang der Tour ist der Kocher unreparirbar kaputt gegangen und so mussten sie den Arctic Circle Trail in wenigen Tagen abrasen, da sie sich immer mit einem anderen Päarchen für abends zum Kochen fest verabredet
                          hatten. Ein anderes Trekkerpaar hat die Streichhölzer im Ruckäsack als Gepäck aufgegeben - erst kam das Gepäck einen Tag verspätet und die Zündhölzer wurden rausgenommen. Dies wurde erst in der Wildnis bemerkt - glücklicherweise haben sie unterwegs jemand getroffen, der ein Feuerzeug abgeben konnte. Na ja
                          Mißgeschicke passieren halt aber auch wir hatten richtig Glück: Eine Mitwanderin hat uns erzählt, dass ein Eisbär sich in die Nähe des Trails verirrt hat und ca. 10 Kilometer hinter uns war. Wurde von Jägern aus Kangerlussuaq abgeschossen . Als wir das
                          erfahren haben, hatten wir eine Gänsehaut und waren froh, dass hier keine Begegnung statt gefunden hat. Hierauf waren wir auch nicht eingestellt, denn die Eisbären sind ja normalerweise auch nur an der Ostküste und selbst die Einheimischen sagen, dass sie
                          so etwas noch nicht erlebt haben.

                          Wir übernachten in der örtlichen Jugendherberge -
                          von außen Pfui aber innen HUI! Die Räumlichkeiten sind frisch renoviert, die sauberen Zimmer und Duschen überzeugen und der Betreiber ist sehr hilfsbereit. Das ganze bekommt man für grönländische Verhältnisse zu einem sehr fairen Preis. Außerdem ist es sehr hilfreich, seine Kleidung hier in Waschmaschine und Trockner zu stecken - wenn man insgesamt nur zwei Outfits mit hat (eins an, eins zum wechseln) und noch einige Tage unterwegs ist. Wir bummeln durch die “Stadt” und sind nach 13 Tagen Wildnis
                          überfordert - der Lärm,´die vielen Menschen, die Autos - kurzum viel zu viel Zivilisation. Im Gästebuch in der letzten Hütte auf dem Trail hat ein Amerikaner geschrieben: Sisimut is crazy. Das trifft es auf den Punkt. Es sind auf den vielleicht 20 Kilometern Straße gefühlt mehr Taxen unterwegs - als die Stadt Einwohner hat. Die Taxen “cruisen” immer wieder im Abstand von wenigen Minuten die Hauptstraße auf und ab. Am Rande sei erwähnt, dass der Fahrstil seine Spuren hinterlässt, Dellen, Schrammen
                          usw. sind an jedem Auto vorhanden - und zwar zahlreich. Wir nehmen die Atmosphäre auf - verbringen einen Nach- und Vormittag bevor wir nach Ilulisat fliegen. In unseren Augen gibt Sismut auch nichts für einen längeren Aufenthalt her - es sei denn, man
                          ´möchte noch den einen oder anderen Hausberg besteigen und eine kleine Runde ins Hinterland drehen.

                          Flug entlang der Küste von Sisimut nach Ilusiat
                          Wir futtern noch einen Burger und dann geht es um 13.05 Uhr mit Air Greenland von Sisimut nach Ilusiast.


                          ...das ist die Maschine mit der wir fliegen - putzig.



                          Es ist als hätten wir eine Sightseeing-Tour gebucht. Bei sonnigem und klarem Wetter sind wir unterwegs und genießen den Blick auf den Schärengarten vor Sisimut ebenso wie auf das Fjäll mit seinen zahlreichen Seen. Die Küste ist zerklüftet. Kurz vor der
                          Zwischenlandung in Allisat beobachten wir vereinzelte, klitzekleine Treibeisschollen und winzige Eisberge. Und dann ist es soweit: Wir fliegen in die Diskobucht. Weiß.Türkis.Éis.
                          Schollen.Treibeis.Eisberge. Riesige Eisberge. Eismassen.Das ist der Anflug auf Illusiat. Vorbei am Kangia, über die Bucht.






















                          Ilusiat und Eisberge in der DiskobuchtGegen 15 Uhr erreichen wir unsere Unterkunft in Ilulisat: Wir wohnen für die nächsten 4 ½ Tage im Hotel Arctic.






                          Hier haben wir uns in ein Iglu eingemietet mit direktem Blick auf die Diskobucht und sogar kleiner Sonnenterasse mit Tisch und Bank direkt davor. (Tipp: Iglu 4 und 5 reservieren, dass sind die in der ersten Reihe. Insgesamt gibt es 5 Iglus). Schnell in den örtlichen Supermarkt, Essen kaufen und dann Eisberge gucken von unserer “Privatterasse”.



                          Das was wir hier gesehen haben, spiegelt kein Bild der Welt wieder. In welch unterschiedlichem Licht die Eisberge erstrahlen, welche Veränderungen an den Eisbergen oder an den Eisverhältnissen selbst stattfinden - hierfür muss man sich Zeit nehmen und Augen, Herz und Ohren weit öffnen.











                          Erst ist es ruhig, lange nicht zu hören - dann plätschert das Wasser gefolgt von leisem Knacken in unserer Blickrichtung von recht nach links. Zwischendrin teilweise große, laute Schläge - und zwar immer dann, wenn in der Ferne ein Eisberg kalbt. Ca. 100 Meter vor unserem Iglu können wir beobachten, wie ein Eisberg sich langsam zu spalten beginnt. Etwa in der Hälfte des Eisberges öffnet sch von oben nach unten ein ca. 1 Meter langer türkisschimmernder Spalt - das Schmelzwasser sucht sich seinen Weg. Interessant sind auch die einzelnen Eisbergformationen und die Motive die man darin erkennt, so treibt z.B. ein Haus in unmittelbarer Sichtweise. Im Laufe der Tage die wir es beobachten, haben wir feststellen können, dass es sich allmählich zur Seite neigt. An diesem Nachmittag herrscht reges Treiben in der Bucht - viele Boot verlassen den Hafen Richtung Norden. Unser linker Blickrand befindet sich da, wo die großen Eisberge aus dem Kangia Eisfjord treiben. Diese Eisberge wirken wie eine einzige, massive riesengroße Gebirgslandschaft.

                          Ilulisat ist für uns der perfekte Ort, die Eisberge zu beobachten. Die “Stadt” selbst hat relativ wenig zu bieten. Sehr interessant ist der Yachthafen - wo sieht man schon die Boote im glitzernden Sonnenschein mit Eisbergen im Hafenbecken. Auch hier sehr interessant: Wir haben den Hafen sowohl mit kleinen, winzigen Eisschollen, als auch mit kleinen Eisbergen, ganz ohne Eis und mit geschlossener Eisdecke erlebt. Vor allem letzteres war schön anzuschauen, zumal sich gerade ein Versorgungsschiff der Royal Arctic Line im engen Hafenbecken um 360 Grad gedreht hat um wieder abzulegen.







                          .... es geht nochmal weiter. Eisberge, Gletscherkalbung, Walsafari und Island
                          Zuletzt geändert von Sandmanfive; 12.09.2013, 17:50.
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                          • Wanderelch
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                            • 30.06.2011
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                            • Meine Reisen

                            #14
                            AW: (GL / IS) Arctic Circle Trail und Rundreise Grönland /Island - Teil 3

                            Zitat von Trolli Beitrag anzeigen
                            Viel schlimmer ist, dass es
                            jetzt wieder ein Jahr dauert, bis wir mit dem Zelt und dem Rucksack an entlegenen Flecken unterwegs sind. Doch wirklich Zeít über diese Wehmut nachzudenken haben wir nicht, denn es kommen noch weitere Highlights die diesen Urlaub zu einem ganz
                            besonderen Erlebnis haben werden lassen…

                            Fortsetzung Eisberge und Island folgt...
                            Bin gerade nach Hause gekommen und habe die versprochene Fortsetzung endeckt. Vielen Dank und so kann man sich doch die Zeit bis zur nächster Wanderung überbrücken...mit Träumen vom Trail. Und jetzt lege ich mich erst mal schlafen und schau mir deinen tollen Bericht am Sonntag in aller Ruhe an.

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                            • Wanderelch
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                              • 30.06.2011
                              • 44
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                              #15
                              AW: (GL / IS) Arctic Circle Trail und Rundreise Grönland /Island - Teil 4

                              Zitat von Trolli Beitrag anzeigen
                              Trekkingstadt Sisimut
                              Sisimut ist eine Trekker-Stadt mit bunten Häuschen in wundervollem Panorma: Auf der einen Seite majestätische Bergformationen auf der andere Seite der Atlantik.



                              .... es geht nochmal weiter. Eisberge, Gletscherkalbung, Walsafari und Island
                              Und wie die ersten drei Teile ist auch der vierte wunderschön zum schmökern und träumen. Da freue ich mich doch jeden Tag noch mehr auf die Mittagspause...nur dumm das diese so kurz ist.

                              Eisberge und Wale habe ich leider nicht gesehen...dafür hatte ich zuwenig Tage und nicht genug Geld für diesen Urlaub eingeplant.

                              Ich freue mich schon auf die Eisberge und natürlich auf Island.

                              Vielen Dank hierfür für deine Arbeit Trolli!

                              Gruß
                              Wanderelch

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                              • Wanderelch
                                Anfänger im Forum
                                • 30.06.2011
                                • 44
                                • Privat

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                                #16
                                AW: (GL / IS) Arctic Circle Trail und Rundreise Grönland /Island - Teil 4

                                Zitat von Trolli Beitrag anzeigen
                                Wir futtern noch einen Burger und dann geht es um 13.05 Uhr mit Air Greenland von Sisimut nach Ilusiast.
                                Und die Burgerbude im Hafen kann man wirklich leicht übersehen.
                                Man muss sich nur trauen und genug Mut aufbringen. Von außen war diese nicht wirklich schön anzuschauen, aber dafür hat mir der Burger doppelt gut geschmeckt.

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                                • Trolli
                                  Erfahren
                                  • 15.06.2010
                                  • 188
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                                  #17
                                  AW: (GL / IS) Arctic Circle Trail und Rundreise Grönland /Island - Teil 4

                                  dafür hatte ich zuwenig Tage und nicht genug Geld für diesen Urlaub eingeplant.

                                  Ich freue mich schon auf die Eisberge und natürlich auf Island.

                                  Vielen Dank hierfür für deine Arbeit Trolli!

                                  Gruß
                                  Wanderelch
                                  [/QUOTE]
                                  hi, danke für das feedback. und habe bzw. mache ich gerne.
                                  ja günstig war der urlaub nicht. ich glaube nach oben sind da keine grenzen gesetzt, man könnte auch sagen entweder der urlaub oder ein kleinwagen :-) und länger bleiben kann man immer...... werden auf jeden fall nochmal nach IS. Falls ich einen geeigneten Wanderweg finde. Der Klassiker L. ist mir zu überlaufen und bisher habe ich noch keine Alternative gesichtet (die auch lang genug ist. Für 50 Km packe ich meinen Rucksack nicht mehr). Na ja, nächstes Jahr geht es eh erstmal nach Hause also Nordschweden. Hast du "nur" den Arctic Circle gemacht oder warst du noch in einer anderen Ecke? LG, Trolli
                                  Travel the world and enjoy every day of your life.

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                                  • Christoph_
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                                    • 02.12.2008
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                                    #18
                                    AW: (GL / IS) Arctic Circle Trail und Rundreise Grönland /Island - Teil1

                                    Sehr schöner Bericht.

                                    Bin gespannt auf den Island Teil, da suche ich noch eine passende Gegend für ein Wanderung im Oktober. Kann das Wetter nicht so einschätzen und weiß daher nicht, ob der Laugavegur möglich ist im Oktober. Aber es ist auch noch etwas Zeit bis dahin.
                                    www.christophhaskamp.de

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                                    • Trolli
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                                      • 15.06.2010
                                      • 188
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                                      #19
                                      AW: (GL / IS) Arctic Circle Trail und Rundreise Grönland /Island - Teil1

                                      [
                                      QUOTE=Christoph_;891800]Sehr schöner Bericht.

                                      Bin gespannt auf den Island Teil, da suche ich noch eine passende Gegend für ein Wanderung im Oktober. Kann das Wetter nicht so einschätzen und weiß daher nicht, ob der Laugavegur möglich ist im Oktober. Aber es ist auch noch etwas Zeit bis dahin.
                                      [/QUOTE]

                                      Hi, ja wird aber noch etwas dauern mit der Fortsetzung... Anfang nächster Woche. Macht zwar viel Spass aber benötigt auch ordentlich Zeit! Da ja nur ein kleiner Teil unseres Urlaubs nämlich 4,5 Tage auf Island stattfanden haben wir dort keine Trekkingtour gemacht sondern erstmal in die Insel geschnuppert. Aber wir werden wiederkommen zum wandern! Wir sind die Kjölur gefahren wo wenn ich das richtig im Kopf habe ja in der Nähe auch der Laugavegur verläuft. Vom Landschaftsbild ist zumindest dass was wir von der Hochlandpiste aus aufnehmen konnten sehr schön. Erst Gulfoss, dann Ausblick auf Gletscher..... dann Hot Tube mit in der Natur.. Vom Wetter her war es in Island sehr wechselhaft wie es im Oktober ist können die andere sicher besser sagen. Wenn du noch ein paar Tage zur Verfügung hast, würde ich auf jeden Fall die Halbinsel Reykjanes empfehlen - hochinterressant und landschaftlich schön. Alte Lavafelder, Hochtemperaturgebiete mit brodelnden Schlammtöpfen, Küste.... sehr beeindruckend... LG Trolli
                                      Travel the world and enjoy every day of your life.

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                                        • 30.06.2011
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                                        #20
                                        AW: (GL / IS) Arctic Circle Trail und Rundreise Grönland /Island - Teil 4

                                        Zitat von Trolli Beitrag anzeigen
                                        Hast du "nur" den Arctic Circle gemacht oder warst du noch in einer anderen Ecke? LG, Trolli
                                        Da ich dieses Jahre leider nicht so viel Urlaub zur Verfügung hatte, habe ich auf Grönland nur den Arctic Circle Trail gemacht. Aber auch wenn ich nicht so viele Tage wie du hattest, hat mir der Trail und Grönland sehr gefallen.

                                        Dieses noch junge Land mit seiner tollen Natur ist jeden Tag Urlaub Wert.

                                        Gruß
                                        Wanderelch

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