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    [NO] Finnmark Skitour

    Tourentyp
    Lat
    Lon
    Mitreisende
    Land: Norwegen
    Reisezeit: März-April 2010
    Region/Kontinent: Nordeuropa

    ski across finnmark 2010

    Vor sieben Jahren durfte ich eine wunderschöne, lange Wintertour erleben: Von Grövelsjön in Dalarna (südlichste Gebirgs-/Fjällstation in Schweden) zum nördlichsten Punkt in Schweden. Dort angekommen, wäre ich am liebsten einfach immer weiter gelaufen… zum Nordkapp! Dieser Traum hat mich nicht mehr losgelassen und diesen Winter hatte ich die Gelegenheit, ihn zu verwirklichen. Es wurden meine schönsten, aber zeitweise auch meine aller härtesten Tage im Schnee.



    Etappe 1: Kilpisjärvi (Kauppihalli) – Masi – Skoganvarre

    Total 278 km in 14 Tagen (erster Tag nur 5 km)

    Route:
    Kilpisjärvi – Termisjärvi – Nihkedievat - Räittijärvi (1 km westlich des Dorfes) – Buollanvarri – Tenomoutka – Saitejavri – Litnojokka – Njoaroshasjavri – Raisjavri – Bidjovagge gruber – Njivlo Vuopmi/Njivlojohka – Malbambuolza – Sallejohkka – Carajavri – Skoterweg – Cekkesvarri – Roggejavri – Suonjeroaivi – Badje Maze (Umweg…!) – Vuolle-Maze – Raggesluoppal - Ragesjavri – Oaivvosluoppal (Achtung: Strömung und offenes Wasser!) – Gavdnjanjarga – Likcacearru – Stuora Likcavarri – Ruonajavri – Leavnjasjokka (überqueren, wo der Bach etwa 1 km flach fliesst) – Guovziljavri – (Skoterweg) – Skoganvarre.

    Die Skoterwege, die auf Nordatlas nicht ausgezogen markiert sind, werden jedes Jahr neu gesteckt und können daher STARK variieren. Ich musste dies leider einige Male erleben und habe mir so ein paar Zusatzkilometer Training geholt.

    Los geht’s…
    Am ersten Abend fröstelte ich etwas vor mich hin und war ein bisschen geschockt, dass es nun wirklich losgeht mit dem Abenteuer!!!! Wie immer musste ich mich ersteinmal ans Draussensein und vor allem an die Kälte gewöhnen. Aber ich schlief sehr gut und am nächsten Morgen schien die Sonne, alles im Butter!

    Bei Termisjärvi bestaunte ich eine finnischen Hütte des Typs „autiotuopa“ – das heisst wohl übersetzt: ziemlich spartanisch eingerichtet. Aber dass sie keine Matratzen anbieten, finde ich aus hygienischen Gründen gar nicht so schlecht. Am zweiten Tag habe ich übrigens zum letzten Mal mit Menschen gesprochen für die nächsten 7 Tage…. Erst beim Carajavri habe ich mit einem samischen Schneehuhnjäger wieder ein paar Worte gewechselt!
    Die zweite Nacht verlief nicht ganz so unproblematisch: um 03.40 bin ich erwacht, weil das Zelt laut flatterte. Ich entdeckte 1) dass eine Wand „eingedrückt“ war – was mir gar nicht gefiel und 2) als ich das Innenzelt öffnete, dass sich auch noch etwa 40 cm Flugschnee in der Kochapsis lag – schaufel, schaufel. Endlich draussen, stellte ich weiter fest, dass sich eine Verankerung gelöst hat und deshalb eine Zeltstange total gegen die Biegung des Stangenkanals bog, oj, oj, das sah gar nicht gut aus. Aber das Gestänge hat das Problemlos überlebt.

    Am nächsten Morgen kam ich nicht so richtig in Schwung; zudem war es bewölkt, windig und es gab Schneeschauer. Der Schnee neben der Skoterpiste hatte sich noch nicht richtig gesetzt, schon gar nicht dort, wo es Weiden- oder Birkenbüsche hatte. Doch dies bemerkte ich erst, als ich schon in der Ebene unten war… grrr… wäre ich doch nur über Räittijärvi gegangen – Umweg hin oder her. Schön, dass man im Nachhinein immer schlauer ist

    Kurz nach dem Sami-dorf Räittijärvi war es Zeit, mein Nachtlager zu errichten. Am nächsten Morgen gab es schon wieder einen Stangen-Bruch-Test: dieses Mal drückte es eine Stangen am höchsten Punkten heftig zusammen, dass sie sich dauerhaft und arg verbog. Ich hörte es schon krachen – aber die Stange hielt.
    Ja, dieser Tag hatte es in sich… aber zuerst genoss ich noch Sonne mit Wind, dann eine grosse Rentierherde, die Aussicht in Richtung Tenomoutka-Hütte und weiter Richtung Norwegen. Den Punkt, um sicher zum Fluss bei der Tenomoutka-Hütte zu kommen, so wie ihn Ragnar Fjeld (ein Norge-på-langs-Skiwanderer) beschrieben hatte, fand ich problemlos. Dies war ein äusserst guter Tipp. Auch das Tor durch den Grenzzaun verfehlte ich nicht. Doch dann! Was sich bereits auf dem Fluss angekündigt hatte, wurde nach dem Grenzzaun brutale Realität: Aufstieg im Birkenwald durch meterhohen, nicht verfestigten Schnee. Deshalb STOP, zuerst Pause, Karte studieren und einen Plan aushecken und diesen dann auch strikte umsetzen (mir kamen wieder mal Worte aus der Zeit der Trekkingführer-Ausbildung in den Sinn….). Strategie: 1 km dem Grenzzaun in Richtung Südosten folgen – so müsste ich am schnellsten aus dem Schneegewusel kommen. „Schnell“… Um 13 Uhr war ich beim Grenzzaun – um 16.45 schlug ich mein Zelt 950 Meter weiter auf! Dabei ging ich einmal ein ganzes Stück ohne Pulka, um zu spuren. Aber das brachte auch nicht fiel. Ich sauste auch ohne Pulka manchmal bis zu den Hüften durch den Schnee und die Äste. Die ganze Übung kostete unheimlich viel Kraft. Aber als ich oben das Zelt aufstellte und schon die Hochebene von Fallecearru sah, war ich ganz glücklich, dies doch relativ gut gemeistert zu haben.

    Der nächste Tag war wieder bedeutend einfacher. Über die Ebene und Saitejavri, danach bog ich nach Dannegielas ins Tal ein und schaffte wieder etwas mehr als 20 km. Aber es war weiterhin sehr kalt und der Schnee entsprechend „sandig“.

    Dann über den Raisjavri, zur Hütte, die absolut einbruchsicher zugesperrt ist. Ich hatte mir nicht einmal die Mühe genommen, näher zu schauen, ob man dort irgendwo in einem Notraum hätte übernachten können, das sah so „dicht“ aus. Kurz danach passierte mir ein Missgeschick: es hatte ganz wenig Wasser auf dem Eis eines kleinen Flusses, das auch augenblicklich an Pulkakufen und z.T. Skiern gefror. Die Pulka hängte nur noch wie ein Stein an meinem Gestänge: Eis klopfen! Danach folgte ich einer alten Skoterspur zur Strasse/Skoterweg in Richtung Bidjuvagge-Grube. Ich entschied mich für die Route von James Baxter (ebenfalls ein NPL-Skiwanderer) – nach der Tiefschnee-Episode beim Grenzzaun war mir diese Route diesbezüglich sicherer. Die Nach verbrachte ich ein paar Meter neben Strasse/Skoterpiste, nicht unweit von Ferienhäuschen, schön windgeschützt, etwas im „Graben“ hinter einem Gebüsch. So hoffte ich, die Skoterfahrer würden mich nicht sehen. Irgendwie dachte ich bei Skoterpisten immer noch in schwedischen Verhältnissen, wo auch mal nachts ein Skoter unterwegs sein kann…. Doch natürlich sah und hörte ich keinen einzigen Skoter.

    Der Aufstieg zur alten Grube ging locker auf der harten Skoterpiste und zu Fuss von statten. Bei solchen Aufstiegen gönne ich mir jeweils „therapeutisch-präventives Gehen“, um mal wieder etwas andere Muskeln zu gebrauchen. Die Aussicht von gut 700 m.ü.M. war fantastisch und auch die Überbleibsel der Grube – irgend so ein rundes Gebäude und einige Krater, die mit grossen Steinen markiert sind – brachten Abwechslung in die Landschaft. Endlich hatte ich auch mal wieder Mobiltelefon-Empfang und konnte meine Blogs und Mails losschicken. Danach: Abfahrt, yeah! Sonne, leichter Wind, tolle Aussicht: ein fantastischer Tag – bis jetzt. Mein geplanter Weg runter zum Njivlojohka fand ich noch leicht. Dann kam ich auf die glorreiche Idee, nicht direkt zum Fluss runter, sondern etwas der oberen Kante entlang zu gehen. Ein Fehlentscheid: ich wühlte mich mal wieder durch den Tiefschnee und entschied dann bald, zum Fluss runter zu gehen. Eine bessere Route wäre gewesen: gleich den südlichsten der Cuovzajavvrit anzusteuern und das Tal im rechten Winkel zu durchschreiten und möglichst hoch Richtung Sallejohkka/Carajvri zu gehen, aber eben… Nun musste ich das Beste aus meiner Situation rausholen. Doch zuerst musste ich noch einen hohen, sehr dichten Rentierzaun überqueren, jawohl, überqueren, anders ging das nicht. Das artete in einen ziemlichen Kraftakt aus: Pulka über den Zaun, dann ich hinterher. Aber immerhin war dann der Fluss in Sicht. Aber auch dort ging es nur ziemlich langsam vorwärts durch den Schnee.

    Mein Lagerplatz lag diese Nacht im Windschutz einer Insel auf dem Fluss. An diesem Abend war meine Motivation ziemlich auf dem Tiefpunkt. Schon wieder dieses Schneegewusel! Ich studierte ziemlich lange die Karte und entschied mich, wie James Baxter, weiter dem Fluss zu folgen. So bald sich jedoch eine Schneise im Birkenwald zeigen würde, die mich rasch aus dem Tal an den Hang brächte, würde ich die Chance auf festeren Untergrund packen.
    Zehn Minuten bevor mein Wecker losging, kreischte sich 50 cm neben meinem Zelt ein Schneehuhn in den neuen Tag… Nach dem obligaten Müsli-Frühstück packte ich meine siebenunddreissig Sachen und ging mit neuem Mut los. Ich kam den Umständen entsprechend recht gut voran auf dem Fluss. Dann hörte ich auf einmal Wasser rauschen… aber im gleichen Augenblick hatte ich auch die erhoffte Lücke im Wald entdeckt.

    Der Aufstieg zum Carajavri erschien mir unendlich. Der Schnee war weiterhin extrem stumpf – ich ging inzwischen ohne Felle und dies bergauf! Auch an diesem Tag schien die Sonne und es war praktisch windstill, aber etwa -20°C. Als ich schon den Carajavri im Blickfeld hatte, hörte ich Skoter! Zwei Sami auf Schneehuhnjagd. Einer kam sogar zu mir und fragte mich das übliche „wohin des Weges“ und ob alles okej sei. Endlich ein Mensch – vor sieben Tagen hatte ich das letzte Mal mit einem homo sapiens kommuniziert! Ich überquerte noch den Carajvari und fand die Skoterpiste nach Masi. Ziemlich genau auf dem höchsten Punkt war es Zeit, das Zelt aufzustellen. Der Rentierzaun, der mal wieder nicht auf der Karte eingezeichnet war, war leicht zu überqueren, denn er lag praktisch vollständig unter der Schneedecke begraben! Und hier war der Schnee pickelhart gefroren, so hart, dass ich die Heringe nur in den Schnee zu stecken brauchte. Schnee fürs Kochen sägte ich mir mit der Schneesäge zurecht!

    Skoterweg mit Spur! Wie ich mich freute: nicht navigieren und erst noch eine einigermassen schnelle Unterlage! Eigentlich hatte ich geplant, von hier aus querfeldein zum Roggejavri zu gehen. Aber irgendwie zog ich die 3 km Umweg dem Skoterweg entlang den ungewissen Schneeverhältnissen vor. Etwa 2 Stunden nach dem ich loszog, traf ich den ersten Skoter. Wie sich später herausstellen sollte, war es der Eigentümer von Masi Touristcenter. Er hatte zwei NPLer auf dem Anhänger. Das nenn ich mal fusk! Gehen NPL und lassen sich von Masi zum Carajavri karren…, gut und gerne 40 km, und dann lassen sich auch noch auf der NPL-Liste eintragen (Frode Aspaker og Predip Sundaram) – aber was ich so gesehen habe, nehmen es nicht alle sehr genau mit „alles zu Fuss“! Aber das muss am Schluss ja jeder selber mit sich ausmachen…

    Aber zurück zu meiner Tour (0 Meter Skoter; zugegeben: 150m Taxi, weil ich mich von Lakselv aus nur bis zum Skoterweg und nicht bis zum Camping chauffieren liess ) : ich genoss das geniale Wetter; windstill, Sonne, Kalt, wie die ganze erste Etappe. Als der Masi-Tourist-Chef wieder zurückfuhr, hielt er netterweise an, um mir eine Abkürzung auf dem Weg nach Masi auf der Karte zu zeigen. Er meinte, ich solle einfach dem Rentierzaun folgen (richtig, der ist nicht auf der Karte eingezeichnet), denn der Skoterweg führte mal wieder nicht dort durch, wo er auf Nordatlas eingezeichnet war. Beim Roggejavri traf ich dann wieder auf den markierten Weg. So weit war das sehr hilfreich. Rund 20 km vor Masi schlug ich meine Villa auf.

    Am nächsten Morgen ging es mal die meiste Zeit abwärts. Und es gleitete zeitweise auch recht gut. Bei jedem Anstieg kamen mir die Worte von James in den Sinn: ondulating landscape… jaja, recht hat er. Auch an diesem Tag wieder purer Sonnenschein und zeitweise windstill, so dass ich mir ein ziemlich rotes Köpfchen holte, weil ich vergass, mich einzuschmieren.
    Die letzten Kilometer nach Badje Masi runter waren richtig angenehm. Vor lauter Freude vergass ich an der Strasse 93 angekommen, dass ich mal schauen sollte, wo ich genau gelandet bin… und dann überquerte ich einfach die Strasse, folgte schön brav den Skoterspuren und landete: beim Masi Touristcenter. Nächster Fehler: ich ging weiter Richtung Süden, und sah an der Strasse das Schild „Mazé“ – ja, genau, dorthin will ich ja, war mein Gedanke (statt endlich mal die Karte zu zücken). Freudig folgte ich dem Schild und als ich auf die Strasse ins Dorf einbog, wusste ich, dass ich gerade daran bin, einen Umweg zu machen. Aber wenigstens war die Strasse weissgeräumt und sehr glatt, so dass ich im hui nach Vuolle Mazé kam. Unterwegs begutachtete ich halbeingefallene Häuser, eingezäunte Rentiere und Renn-Rentiere und kam schliesslich zu Ove’s Verasenter. Jaaaa - eine Cola, das wäre bei diesem Wetter nicht schlecht. Ausserdem wollte ich noch den Abfall der letzten Woche entsorgen. So schnallte ich die Pulka ab und stellt aber fest, dass der Laden Sonntags geschlossen ist. Ich wollte mich gerade auf der Treppe niederlassen, um etwas aus meinem Vorrat zu essen… da hörte ich eine Stimme: „Trenger du noe?“ „Nein, eigentlich nicht, vielleicht eine Cola“, antwortete ich. Und schwupps, war ich im Laden, kaufte mir ein Solo, eine Tube Kaviar und Lippenpommade. Ove, der Big Boss, holte Kaffee und Kuchen… so verweilte ich eine Stunde, futterte Kuchen und liess mir ein bisschen von Masi, den NPLrn und der weiteren Route erzählen. Dann durfte ich noch das Indoor WC benutzen und mich etwas frisch machen – aah, das tat gut! Um 15.45 zog ich weiter Richtung Cievramielli und den Skoterweg in Richtung Raggesluoppal. Eindrücklich war die hohe Brücke über den Kautokeino-Elva (Fluss). Weniger Spass machte ein vereistes, z.T. mit Wasser bedecktes Strassenstück. Aber dieses Mal blieb die Pulka heil. Nun hiess es noch ein paar Höhenmeter zu erklimmen, bevor ich mein Nachtlager errichten konnte. Dank ein paar Sonntags-Skoterfahrern, welche den Weg schön glatt und hart gefahren haben, war der Aufstieg gut zu bewältigen. Kaum hatte ich mein Zelt neben der Skoterpiste aufgestellt, kam ein Sami angebraust. Er hielt an und wir plauderten ein wenig: er hat Freunde aus der Schweiz, die jedes Jahr nach Masi fahren!

    Als Nachtessen sollte es heute etwas Besonderes geben: Zitronen-Couscous mit Cashews à la Sarekmaniac. Ich hatte das Gericht zu Hause zwei Mal ausprobiert. Jedes Mal hatte ich das Gefühl, dass es zu wenig zitronig schmeckte. Also rein mit Zitronen!!! Iiiiiiiiiiii, das war sauer. Ich brachte das nicht runter! So gab es was für die Füchse von Masi! Und ich kochte mir Notfutter: Chili con Carne aus dem Beutel und ziemlich viele Kekse zur Nachspeise, damit ich auch richtig satt wurde.

    Am nächsten Morgen hatte es Nebel und es „schneite“ Rauhreif! Wiedereinmal ein Tag der Skoterwegmarkierung folgen… Gegen Mittag verzog sich der Nebel und ich genoss meine Nudelsuppe im Sonnenschein.
    Die Abfahrt zum Raggesluoppal war wie die Einfahrt in den Tiefkühler: es war schon etwa -22°C und auf dem Luoppal bestimmt -30! Weg hier… es war eigentlich Zeit, das Zelt aufzustellen, aber nein, im Tiefkühler wollte ich nicht unbedingt schlafen! So zog ich noch ein bisschen Richtung Norden und es wurde auch tatsächlich wieder ein bisschen wärmer, als ich dieses Kälteloch hinter mir lassen konnte.

    Nun war der Iesjavri mein nächstes Ziel. Und ich bin begeistert. Wenn man von Süden kommt, sieht man die Berge am nördlichen Ufer. Das sieht dann ungefähr aus wie die antarktischen Gebirgszüge. Es war einfach ein fantastischer Anblick! Mein Orientierungspunkt war die Nordspitze der Oaivosnjarga. Doch Achtung!!! Als ich auf den Oaivvosluoppal kam, hörte ich plötzlich Wasser rauschen, als wäre da irgendwo ein breiter, offener Fluss. Ich erschrak wirklich sehr und fühlte mich auf einmal sehr unsicher auf dem Eis. Ich musste rausfinden, wo dieses Geräusch herkam. Ich blickte zu den Ufern. Nahm die Karte hervor und kam zum Schluss, dass vielleicht der schmale Durchlass westlich der Oaivosnjarga der Grund sein musste. Da Skoterspuren zur Hütte südlich des Durchflusses führten, folgte ich diesen, in der Annahme, dass sie sicher seien. Da sie weiter Richtung Norden führten, wo ich auch hin wollte, folgte ich ihnen weiter und dann sah ich plötzlich, woher das Rauschen kam: mitten durch das Weiss der Schneedecke strömte Wasser. Nun machte ich einen grossen Bogen um diese Bucht und ging dann weiter am Ost-Ufer des Iesjavri Richtung Norden.

    Und wieder einmal hatte mich die Karte irregeleitet: ich sah eine Hütte in der Landschaft und nahm an, dass es die (einzige) Hütte an diesem Seeufer auf der Karte sei. So viele Hütten hat es schliesslich hier draussen nicht… Aber nein, es war nicht diese, die auf der Karte eingezeichnet war, sondern eine andere, einen Kilometer weiter südlich. Aber das hatte ich erst im Zelt bemerkt. Hier würde ich heute sowieso eine andere Route wählen: bis zum Ende der Bucht weiterwandern und dann dem Likcajohka folgen, bis er eine 45° Kurve macht und dann weiter in meiner ursprünglichen Route (Stuorra Likcajavri usw.). Aber so war mein Ziel, möglichst rasch raus aus den Birken. Das ging zwar gut, kostete aber einige Extrahöhenmeter. Da der Schnee wie Sand war, musste ich auch bergab noch die Stöcke benutzen. Es war extrem!
    Vom Ruonajavri bis zum Kreuzungspunkt mit einer Starkstromleitung hatte ich für 8 km keine Karte. Da das Gelände einfach war, hatte ich verzichtet, dieses Kartenblatt auch noch mitzunehmen. Das war ein Fehler. Vor allem wenn es harzig vorwärts geht, wäre es nicht schlecht gewesen, den Fortschritt wenigstens auf der Karte verfolgen zu können. Als weiteres „psychologisches“ Hinderniss kam dazu, dass ich die Starkstromleitungen, die ich zu queren hatte, schon 10 km lang sah – und sie erst am folgenden Tag tatsächlich querte. Irgendwie war es nervenaufreibend! Dieser Schnee, ganz leicht bergauf, die Leitungen dauernd vor Augen und das Ziel Skoganvarre und der Buss, der mich nach Lakselv bringen könnte… Wiedermal etwas zermürbt kroch ich in den Schlafsack. „Ich gönne mir eine Taxifahrt nach Lakselv, das habe ich mir verdient!“ mit diesem Gedanken schlummerte ich friedlich ein.

    Nach etwas mehr als einer Stunde Gehzeit querte ich endlich diese Starkstromleitungen. Geschafft. Nächstes Ziel: Queren des Baches Laevnjasjokka, der weiter unten in einer Schlucht verschwindet. Mein Plan ging gut auf und da, wo ich plante den Fluss zu überqueren, ging das auch problemlos. Auf der anderen Seite stand etwas weiter oben eine Rentierwächter-Hütte – nein, nicht auf der Karte von 1973 eingetragen! [1973 ist der Jahrgang der neusten Revision des Kartenblattes, gekauft im Herbst 2009] Ich ging den Hang hoch und sah plötzlich ein Zelt. Ein Zelt! Da geht man nicht einfach vorbei. So ging ich zu den zwei männlichen Bewohnern. Der eine erkannte mich sofort wieder: „Du warst doch letztes Jahr mit einer Kollegin im Jämtland. Ihr hattet gerade eine Windschutz-Hütte verlassen, als ich ankam.“ „Ja, stimmt, du kamst von Östersund und warst nach Storlien unterwegs“ entgegnete ich!!! Ja, die Welt ist wirklich klein. Er und sein Kollege waren in Alta gestartet und hatten vor, dem Trassee des Finnmarksloppets zu folgen und bis nach Kirkenes zu wandern.
    Ich kam dann endlich auf die Skoterpiste und es gleitete! Welch eine Freude! Hatte dieses Gefühl schon fast vergessen! Nun ging es steil bis sehr steil runter zum Vuolajokkluoppal (frage mich, wie das die Hundeschlitten am Finnmarksloppet schafften…) Noch ein kleiner Anstieg, dann nochmals eine schöne Abfahrt und ich musste nur noch den See überqueren.
    In Skoganvarre war niemand im Café. So rief ich das Taxi, das auch schon zwanzig Minuten später ankam. Die Zeit reichte gerade, um Pulka und Ski reisefertig zu machen und noch etwas Schokolade zu essen.
    Der Taxifahrer erzählte mir ausführlich, warum der Schnee so komisch war: es hatte erst im März richtig geschneit und sei seither immer eiskalt gewesen. So kann sich der Schnee nicht setzen und zerfällt nur. Übrig bleiben Milliarden von Schneekristallkernen, die dann diesen kalten „Sand“ bilden. Eigentlich dachte ich, dass die zweite Etappe dann die strengere sein würde…

    Die 278 km hatten mich enorm beansprucht. Mir tat alles weh! Am schlimmsten waren die Fersen dran, wegen der Bindung. Also entschied ich mich des Nachts, gegen alle „Vernunft“, eine Supertelemark-Bindung montieren zu lassen. So ging ich mal zuerst auf Reinbenzin-Jagd, die auch prompt nach einem Misserfolg im Baumarkt im Intersport glücklich endete.
    Das Einkaufen der Lebensmittel verschob ich auf Samstag. Auch einen „Tjälknöl“ wollte ich wieder herstellen. Denn im PIAS hatte es sogar einen schönen Backofen. Also kaufte ich mir ein 800 gr. Stück Rentierbraten (geht auch mit Elch oder Rind). Dann legte ich das Fleisch tiefgefroren auf den Rost (unten eine Schale zum Auffangen des Saftes) und garte es bei 100°C etwa 8 Stunden lang. Danach marinierte ich es eine Nacht lang in Salzlake. Voilà! Schmeckt riesig gut! Typisches schwedisches Tourenfutter!

    Und was kaufte ich in Lakselv sonst noch zum futtern? Logo: Laks! Schön „gespeckten“. Meine heiss geliebten Tortellini gibt es weder im Coop, noch im REMA1000, ICA oder Spar! Also kaufte ich typisch norwegisches: Kartoffel- und Erbsenpüree! Und feinen Käse – als ich unterwegs die Packung genauer studierte, wurde mir bald klar, weshalb er mir so gut schmeckte: in Hemsedal ist ein Schweizer Käsermeister am Werk! Lefser mussten auch noch mit und meine neuen Lieblingskekse: Cookies mit Smarties! Und viel Reibkäse....
    Zuletzt geändert von Sandmanfive; 04.11.2011, 21:00. Grund: Reisecharakter eingestellt
    Meine Erfahrungen, Tipps, Tricks, Tourenvorschläge für Nordskandinavien und nicht zu letzt Rezeptideen gibt es zwischen zwei Buchdeckeln:
    "Trekking-Abenteuer in Nordskandinavien"

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    #2
    AW: [NO] Finnmark Skitour


    2. Etappe Skoganvarre – Ifjordfjell – Kinnarodden – Mehamn


    Total 15 Tage, davon 1 Faulenztag und zwei Ausflüge vom Basecamp aus.
    Total 332 km. Ohne zweiten Tagesausflug nach Sandfjord: 311 km.

    Route: Skoganvarre – (Skoterweg) – Suoidnejohka – Suoidneluoppal – Justinjavri –Goadijinjavri –Gottetjohka –Njearrinjalggat – Sutorajohka – Davgesoaivveladdot – entlnag des Nordhang des Vilgesrassa –Vazzejavrit – Hoankajvri – Gottetjavvrit (nördlicher) – Beaskajavri - Dollajavri – Skoterweg bis Bajit Guorgajavri – Gamajavri – Skoterweg -> Ifjordfjellet – Bekkarfjord – Hopseidet. Entlang der Strasse, dann Skoterweg Örntindvatnet –Strasse nach Kjöllefjord, dann querfeldein via Storvatnet – See 241 ins Sandfjorddalen – Basceamp ca. 11 km vor Kinnarodden. Nach Mehamn via Björnviktuva – Sörfjordelva – Rundhaugmyran – Flugplatz.

    Am Sonntag, 21.3. setzte ich meine Tour von Skoganvarre aus fort. Ich liess mich um 8 Uhr vom Taxi in Lakselv abholen, da am Sonntag keine Busse fahren. Die zwei Taxifahrten waren wohl das teuerste auf der ganzen Wanderung… 1200 norwegische Kronen blätterte ich hin… (Skoganvarre – Lakselv = ca. 30 km).

    Die Sonne schien, mir ging es sowohl physisch wie psychisch bedeutend besser. Auch die Temperatur war gestiegen. Ich legte mit viel Mut los und stellte fest, dass es endlich gleitete zwischen den einzelnen Schritten! Mit dem Gaggajavri überquerte ich an diesem Tag auch den einzigen Stausee auf dieser Tour. Ein Wirrwarr von Skoterlöyper liess mich aufmerksam auf die Karte und ins Gelände schauen und ich steuerte pfeilgenau auf die richtige Spur zu. Alleine war ich an diesem Tag nicht; beim östlichen Ende des Gaggajavri ist eine grosse Ferien-Häuschen-Siedlung. Und was machen die lieben Norweger am Sonntag?! Interessant fand ich, dass ich einige Fahrer ein paar Mal sah an diesem schönen Tag. Vor allem die jungen Leute genossen es anscheinend, hin und her zu fahren, die Gegend zu verpesten und meinen Fortschritt zu kontrollieren oder so.

    Nachdem ich bis zur meiner Mittagspause durch ein Tal Richtung Osten gelaufen war, stand der Beginn des langen Aufstiegs zu den Gaissane an, den Bergen auf dem Hochplateau zwischen Meer und Tana. Drei Tage lang mehr oder weniger bergauf! Immerhin konnte ich noch einige Kilometer lang einem Skoterweg folgen, der offenbar auch als Trassee des Finnmarkloppets dient.
    Beim ersten Teil des Aufstiegs bis zur Waldgrenze waren einige Moränenhügel zu überqueren. Und da der Skoterweg wirklich für Skoter und nicht für pulkaziehende Skiläufer angelegt ist, bedeutete dies, dass es immer wieder steil der Falllinie folgend bergauf ging. Für Serpentinen war kein Platz im dichten Birkenwald. Mal ging ich mit Fellen, mal zu Fuss, da die Skoterfahrer mir immerhin eine schön harte Piste bauten. Es ging herrlich vorwärts, ich fühlte mich wieder total im Element und richtig gut. Irgendwie hatte ich das Gefühl, dass die Tour erst jetzt so richtig begann. Der erste Teil war zwar landschaftlich enorm schön, aber teilweise fast traumatisch anstrengend.
    Beim Oarrenjunes stellte ich mein Zelt auf, ein Skoter fuhr noch vorbei, als ich ins Zelt kroch. Der letzte für die nächsten fünf Tage!
    Lachs („speket“), Pasta und Knoblauchfrischkäse – mein Delikatess-Nachtessen. Und zum Nachtisch einen „damsugare“, eine Punsch-Rolle. Ein gelungener Start!

    Am nächsten Tag wurde ich fürs Frühaufstehen belohnt, denn ich schaffte es gerade noch das Zelt abzubauen, bevor starker Wind einsetzte. Bis zum Leavasjohk war die Sicht recht gut, dann setzte Schneefall ein und ich hangelte mich von Markierungsstange zu Markierungsstange. Apropos Skoterwegmarkierungen: die sehen in Norwegen von Gemeinde zu Gemeinde anders aus. Die Abzweigung zum Justinjavri war auch mal wieder nicht dort, wo sie im Nordatlas eingetragen ist, sondern etwa 1.3 km vorher und folgt dem Suodnejohka. Aber immerhin leistet sich die Gemeinde Porsanger richtige Wegweiser! Dies war in der Gegend von Masi und beim Iesjavri etwas völlig unbekanntes.

    Der Wind wurde von Stunde zu Stunde heftiger. Wäre ich nicht auf einem markierten Weg unterwegs gewesen, hätte ich schon lange das Zelt aufgestellt. So beschloss ich am Südufer des Justinjavris mein Lager aufzustellen, denn hier konnte ich noch knapp einen Moränenhügel ausmachen im Schneegestöber, der mir etwas Windschutz bieten würde. Ich genoss es, mal etwas früher als üblich die Beine zu strecken…
    Über Nacht hatte sich das Wetter bedeutend gebessert. Zwar gab es den ganzen Tag über Schneeschauer, aber zwischendurch schien auch die Sonne. Bis zum Goadjinjavri folgte ich dem Skoterweg. Danach ist es am besten, dem Gottetjohka zu folgen, um den Hügelchen entlang des Guivverassas West-/Nordhangs auszuweichen.

    Der über Nacht gefallene Schnee machte mir glücklicherweise keine Mühe – aber in einem Tal mit Birken hätte ich nun nicht unterwegs sein wollen… Inzwischen war ich wieder auf 550 m.ü.M. angekommen. Die Besonders beeindruckend auf diesem Abschnitt sind die Schluchten von Börselva und Stuorajohka. Von den Gaissane (Rastigaisa, Ullagaisa) habe ich wegen dem unbeständigen Wetter nichts gesehen. Diese Berge waren immer in der sehr tief hängenden Wolkendecke versteckt. Schade.

    Mein nächstes Zeltlager errichtete ich etwa 1 km westlich des Stuorajohka. Mein nächstes Ziel war der Jieknajohka, nördlich des Vilgesrassa zu erreichen. Dann hätte ich das „Gaissane-Massiv“ überquert und durfte mich auf eine Tagesetappe mehr oder weniger bergab freuen. Doch bis dahin hiess es nochmals ziemlich schuften: Rauf mit den Fellen. Und GPS und Kompass musste ich gleich auch noch in Griffnähe haben, denn das Wetter wurde wieder schlechter. Zuerst war vor allem die Sicht zeitweise null/whiteout, dann setzte auch noch heftiger Wind ein.

    Es war wieder so ein „Milchsuppen-Schneewühl-Tag“. Zur „Krönung des Tages“ hiess es nun noch, einen etwas windgeschützten Platz zu finden, den ich auch hinter ein paar grösseren Steinen fand. So wollte ich das Zelt mit einem Ski und dem Rucksack grob sichern, um die Stangen einzuführen. Doch ich war wohl zu müde um zu realisieren, dass die Schneedecke hier nur etwa 30 cm dick war. Und so rammte ich prompt ein Ski gegen einen Stein. Resultat: Deckblatt und Belag splitterten auf. Doch ich konnte nach einer kurzer Inspektion feststellen, dass der Ski noch voll funktionstüchtig war - uff! Der zweite Ski wurde dann vergraben…

    Viel Windschutz boten mir die Steine nicht. Aber das Zelt hielt – auch bei nun mind. 7 bft. Die Querstange im „First“ des Zeltes überzeugte mich total. (Exped Venus II extrem). Diese stabilisiert das Zelt enorm, ohne es wie beim Orion unnötig hoch und damit windanfälliger zu machen.
    Und dann schien wieder die Sonne und ich genoss es königlich, im Sonnenschein zu frühstücken! Ja, die harten und die gemütlicheren Tage schienen sich schön abzuwechseln! Ich entschied, hoch oben in Richtung Gottetjavri zu wandern. Diese Taktik ging voll auf: eine bezaubernde Aussicht in Richtung Finnland und gutes Vorwärtskommen auf harter Unterlage. Ein paar Rentiere durfte ich auch noch beobachten. Besonderes Augenmerk galt dem Abstieg zum Gottetjavri, um die Steilstufe zum Gaissavuolesjohka zu umgehen, ging ich bis zu den breiten Flussarmen westlich des nördlichen (grossen) Gottetjavris. Auf dem See traf ich auf die Markierung des Finnmarkloppets, dessen Trassee offensichtlich im Tal unten verläuft.
    Bis zum Nordende des Beaskajavri konnte ich am nächsten Tag dem Skoterweg folgen. Dann setzte ich Kurs in Richtung Dollajavri, querfeldein, buchstäblich der Kompassnadel nach. Glücklicherweise war die Sicht gut, denn in der Nähe des Leavnnjosjohka gibt es ziemlich steile Moränenhügel, die man besser nicht besteigt – es besteht akute Absturzgefahr! Das Wetter war herrlich an diesem Tag und ich genoss wiedermal Nudelsuppe bei Sonnenschein und fast Windstille – das Leben ist schön!

    Ab Dollajavri konnte ich wieder einer Skoterlöype folgen. Als ich meine Nudelsuppe löffelte, hörte ich auch Skoter, aber ich sah sie nicht. Als ich dann aber zur Markierung kam, sah ich tiefe Skoterspuren im Schnee und bei einigen Seen/Tümpeln/Bächen krachten die Skoter mit ihren Anhänger auch durch das Oberwasser. Was die wohl geladen hatten?! Ich passte auf, dass ich kein Wasser an Ski oder Pulka bekam. Auf Eisklopfen hatte ich definitiv keine Lust…

    Als der Skoterweg gegen Osten abbog, wurde die Landschaft flach, so weit das Auge reichte; nur am Horizont waren grössere Erhebungen auszumachen. Wow! Mir stockte der Atem, dazu Sonne und blauer Himmel! Die Glückshorme sprudelten und die Skis gingen fast von alleine! Leider gab es aber diese doppelte Hochspannungs-Leitung, die wohl als Skoterwegmarkierung diente und das schöne Landschaftsbild etwas verschandelt. Nun war es auch Zeit, einen Lagerplatz zu suchen. Es war fast windstill, etwas Wind von Norden war angesagt. Ja, hier möchte ich ja nicht unbedingt Zelten, wenn der Wind schön loslegt. Aber es ist wirklich so: irgendwo findet man immer etwas Windschutz, auch wenn die Landschaft scheinbar topfeben aussieht. So war’s auch heute.

    Bei strahlendem Sonnenschein durfte ich meine Wanderung fortsetzen. Nachts hatte sich etwa eine 2cm dicke Rauhreif-Schicht auf die Landschaft und natürlich auch auf mein Zelt gelegt. Nun sah alles noch viel arktischer, kalt und unwirtlich aus. Ich genoss es, durch den knisternden Schnee zu gehen. Nach etwa vier Kilometer wurde das Skoter-Rätsel vom Vortag gelöst: am Bajit Guorgajavri hatten sich ein paar Eisfischer mit Wohnwagen auf Kufen installiert! Kein Wunder, dass man mit solchen Anhängern mal einsinkt! Sie waren sehr hilfsbereit und berieten mich über die weitere Wegwahl zur Strasse 98 übers Ifjordfjell, die mein nächstes Zwischenziel war. Wie sich später herausstellte, kannten sie zwar die Gegend wie ihre Hosentasche, aber Kartenlesen… Anyway: ich fand den Skoterweg, der Richtung Mehamn führt, aber es wäre irgendwie auch einfacher gegangen…
    Und auch hier führte der Skoterweg mal wieder nicht da durch, wo er im Nordatlas eingezeichnet war. So hielt ich immer ein Auge auf die Karte und das GPS! Wenigsten stimmte die Abzweigung zum Ifjordpass mit meinen Koordinaten überein, was mich doch sehr beruhigte. Nun konnte ich noch ein paar Kilometer gemütlich Richtung Strasse 98 gleiten. Etwa 1 km vorher machte ich halt. Ich hatte Ausblick zur Strasse und hörte etwa alle 20 Minuten ein Auto vorbeifahren. Aufs Abendessen hatte ich mich schon den ganzen Tag gefreut: Pasta, getrocknetes Gemüse und Pesto rosso.

    Dann war wieder Sonntag – und Sonntage waren bisher auf der Tour immer Glückstage. Die Sonne schien, als ich loslief, das liess doch schon mal hoffen! Ich überquerte die Strasse, die mir etwas schmal vorkam, für mich aber auch Erklärung war, weshalb sie die Tage, als es so heftig windete, geschlossen war. Die Skoterlöype ging mal wieder schön bergauf, dann gabs schon die erste schöne Abfahrt und auf dem Gengejavri habe ich einen Eisfischer getroffen, der mal ohne Skoter, sondern per Ski und mit einer Mini-Pulka unterwegs war.

    Irgendwie hoffte ich stets, dass ich vielleicht von hier oben mal einen Blick zum Meer erhaschen könnte. Aber nein, dies war mir verwehrt.
    Als ich durchs Martadalen in Richtung Bekkarfjord gleitet, kam mir eine ältere Frau auf Ski entgegen. Sie freute sich genauso wie ich, sich zu bewegen, draussen zu sein und die Natur zu geniessen. Sie gab mir noch einen Tipp für eine Hüttennacht: wenn ich bei der Skihütte Leute oder zumindest Rauch sehen würde, solle ich mich nicht scheuen hinzugehen, einen Gruss von Ilse zu überbringen und dort zu übernachten. Leider sah ich weder eine Hütte mit Leuten noch roch ich irgendwo Rauch. Aber der Weg durchs Övredalen war schön. Mal wieder Birkenwald – aber zum Glück eine gutbefahrene Skoterlöype. Auf einer Abfahrt musste ich nämlich einen „Notschwung“ in den Tiefschnee machen um zu bremsen – nein, ohne Skoterweg wäre es mal wieder ziemlich anstrengend geworden!

    Bei der Wegverzweigung nach Laggo hatte ich zuerst vor, gut vor dem starken Wind geschützt zu zelten. Doch ich sah auch die heftigen zwei Aufstiege und keine Möglichkeit, mir eine schöne Kurve in den Schnee zu legen, um diese „Wand“ hochzukommen. Also entschied ich, diesen Aufstieg noch an diesem Tag zu erledigen und nicht ein solcher mörderischer Aufstieg als Aufwärmübung für den nächsten Tag aufzusparen…
    Die erste Stufe nahm ich mit Fellen in Angriff. Auf der zweiten Stufe glitten aber auch die Felle, es war so elendig steil. Also ging ich zu Fuss hoch, nein, ich kroch zeitweise auf den Knien den Hang hoch, die Skistöcke hielt ich unten, knapp oberhalb der Teller… und als ich da voranrobbte blickte bei einem Atempäuschen mal den Hang hoch: Uch! Zwei Skoterfahrer. Ich kämpfte tapfer weiter und kam endlich oben an. Da kam Skoterfahrerin Nr. 3 mit einer Tasse und warmem Saft auf mich zu… Wir redeten ein Weilchen und zum Schluss planierten mir die zwei Youngsters einen schönen Zeltplatz im Birkenwald. Weiter hoch hätte ich nicht gehen können, weil es dort zu stark windete. Es war wieder ein herrlicher Sonntag! Und dann noch ein feines Abendessen: mein Eintopf sah fast wie Fondue aus, denn ich hatte eine ganze Packung Gratin-Käse gegeben!!!

    “Should I stay or should I go?” Ging es mir während des Frühstücks durch den Kopf, denn in den Birken über meinem Zeltplatz heulte der Wind! Die Wetterprognosen brachten mir Hoffnung: Abflauender Wind gegen Abend – also los! Die ersten Meter ging es leicht aufwärts, dann folgten wieder zwei so mörderische Aufstiege, aber nicht ganz so schlimm wie am Vortag. Ich überquerte die Nordhögda und kam zum Nikolasdalen. Ein langer, anfangs recht steiler Aufstieg wartete. Danach folgten etwa 15 km über ein Hochplateau. Es windete heftig, glücklicherweise „nur“ Seitenwind, die Sicht war teilweise schlecht, da immer wieder Schneeschauer übers Land zogen. Aber den Weg konnte ich ja nicht verfehlen, denn der folgt einer alten Telegrafenlinie und deren Masten. Mit der Zeit gingen mir die Dinger irgendwie auf die Nerven, weil sie in sehr geringen Abständen stehen. Und wo waren die Skoter, jetzt, wo ich sie so gut gebrauchen könnte, um in 10 cm Neuschnee eine Spur zu machen?!

    Aufgrund des Windes war mir schon beim Abmarsch klar, dass ich es bis zum Abstieg ins Smielvdalen schaffen sollte, um windgeschützt zelten zu können. Genau als ich es bis dahin schaffte und nach einem Zeltplatz Ausschau hielt, hörte ich einen Skoter… er hielt auch prompt an und stellte sich sogleich als Ski-Guide vor. Da war mir sofort klar, dass es sich um Vidar, the Viking, Chef vom Vandrerhjem/Nordic Safari aus Mehamn handeln müsste. Und so war es. Praktisch, so konnte ich mir gleich einen Anruf sparen und meine Ankunft auf voraussichtlich Oster-Sonntag anmelden. „Hej så länge“… und er brauste weiter.

    Hmm, der Neuschnee war mindestens 50 cm tief. Warum nicht noch etwas die frische Skoterspur ausnutzen? Gesagt - getan. Doch im Smielvdalen konnte ich nirgends mein Zelt aufstellen, die Talflanken sind zu steil – und da auch noch die Strassenschilder vor Steinschlag warnen, war mir klar, dass es heute wohl ein längerer Tag werden würde. So sah ich bald das Meer und die Nordkinnhalvöya. Die Abfahrt runter auf Meereshöhe war herrlich! Doch nun folgten noch 2 km sozusagen im Strassengraben, entlang der Strasse 888. Platz zum Zelten gab es hier keinen. Also ging ich bis fast zu den Häusern beim Hopseidet, da wo die Strasse die schmale Landzunge überquert. Auf Höhe des Schlagbaums zur Verkehrsregelung über das Bekkarfjordfjellet fand ich einen mehr oder weniger geeigneten Platz für mein Nachtlager, 50 m neben der Strasse. Aber die verläuft da auf einem Damm, so dass ich mich ziemlich gut geschützt fühlte vor den 2-3 Autos, die pro Stunde vorbeifuhren.

    Um 22 Uhr kam nochmals der Schneeräumungskonvoi: Feierabend – Schlagbaum runter! Gut so, nun konnte ich in aller Ruhe träumen.
    Der Verkehr wurde erst wieder um 7.30 Uhr freigegeben. Bis dahin hatten sich schon ein paar Autos und ein Bus in den Konvoi eingereiht. Kolonnekjöring nennt sich das: Schneepflug – Autos – Begleitfahrzeug.
    Ich ging danach selber etwa 2,5 km der Strasse entlang Richtung Mehamn und konnte beobachten, wie schnell der Wind die Strasse zuweht. Deshalb ist Kolonnekjöring schon gerechtfertigt.

    Die Strasse war weissgeräumt und entsprechend locker ging der Aufstieg von 0 auf etwa 200 m.ü.M von statten. Ich genoss den Blick auf die andere Seite des Eidsfjorden und war irgendwie erstaunt, wie locker ich die letzten fast drei Kilometer „im Strassengraben“ zurücklegte, nachdem ich doch schon 450 Höhenmeter und 35 Kilometer in den Beinen hatte. Die Landschaft und das Licht in diesem wechselhaften Wetter waren eindrücklich: Schnee bis zum Meer, das schwarz schimmerte und dazu die grauen, teilweise fast gelblichen Wolkenformationen.

    Auch ein paar Skoterfahrer nutzten die Strasse. Ich entschied mich dann aber, dem Skoterweg zu folgen, der in einem weiten Bogen nach Westen zur Strasse nach Kjöllefjord führte. Ich war mir bewusst, dass es ein paar Umweg-Kilometer geben würde, so hatte ich eigentlich noch einen Gedanken, vielleicht doch der Strasse bis zur Kjöllefjord-Abzweigung zu folgen. Doch erstens schaute mich der Schneepflugfahrer jedes Mal als er mich kreuzte/überholte ziemlich streng an und zweitens hatte ich ja Zeit…
    Landschaftlich war der Weg sehr schön. Aber auch sehr anstrengend, denn wie mir Vidar später erzählte, wurde der Weg extra so angelegt, dass er über möglichst viele fischreiche Seen führte. Dies hiess runter-See-rauf-runter-See…. Die Aufstiege waren teilweise sehr steil und lang – aber die Abfahrten in luftigem Puderschnee waren auch mit der Pulka ein Genuss!!!
    Mein Zeltlager errichtete ich schön windgeschützt auf einem See, mit Ausblick auf eine Starkstromleitung. Viel spannender war aber, dass unter der etwa 30 cm dicken Schneedecke schon ein Wasser-Schneegemisch auftauchte, als ich meine Heringe vergrub… Ich war leicht irritiert, aber die Überreste eines Zelt- oder Fischerplatzes in der Nähe, liessen mich bleiben. Immerhin konnte ich mal aufs Schneeschmelzen verzichten, denn mit eine wenig graben, war ich schon am Wasser….
    Die Nacht auf dem Wasser verbrachte ich ohne Albträume. Alles ging gut, auch die Heringe liessen sich wie gewohnt wieder entfernen und waren nicht wie befürchtet angefroren.

    Beim losmarschieren freute ich mich, nochmals ein paar Kilometer der Markierung folgen zu können bis zur Strasse. So schaute ich nicht weiter auf die Karte und folgte irgendwie nur halbwach der Markierung, ohne zu bemerken, dass der Weg eigentlich gar nicht da lang führte, wie ich es mir auf der Karte eingezeichnet hatte. Als ich mich aber der Strasse näherte, bemerkte ich steile Hänge - „nein, das kann nicht sein, irgendwas stimmt nicht“, war mein Gedanke. Ich ahnte es, ging aber noch weiter, bis ich die Strasse vor mir hatte. Und prompt war ich 2.5 km westlich des von mir eingezeichneten Kreuzungspunktes und des Startpunkts der Route, die mich zu meinem Basecamp für das finale Stück zum Kinnarodden führen sollte.

    Tja. Ärgern hätte mir nur viel Energie gekostet. So stapfte ich brav die Kilometer und Höhenmeter entlang der Strasse. Immerhin hatte ich „gute Unterhaltung“ auf der eisig-glatten Strasse: Kaum war ich auf der Strasse, kam mir schon einer dieser monströsen Schneepfluge auf meiner Strassenseite entgegen: „Hilfe! Mordio! Der wird mich gleich Richtung Fjord runter befördern!!!“ Ich fuchtelte wie wild mit meinen Stöcken, irgendwie davonrennen konnte ich auf dieser engen und eisigen Strasse nicht. Glücklicherweise sah mich der Fahrer doch noch rechtzeitig und kurvte um mich herum. Dann überholte mich ein Auto mit Skoteranhänger. Das Auto blieb plötzlich stehen, dann wendete es und fuhr wieder talabwärts. Nach einer Weile tauchte es wieder auf, blieb aber wieder stehen. Was ist denn hier los??? Dann kam der Schneepflug. Dieser stoppte ein paar Meter vor dem Auto. Dann stieg der Fahrer aus und holte eine ziemlich dicke Eisenkette vom Pflugfahrzeug, um das Skoteranhänger-Auto abzuschleppen. Der Schneepflug – Dein Freund und Helfer. Eigentlich hätte ich mich da gleich am Skoteranhänger festhalten sollen... Aber nein, inget fusk!

    Endlich war ich bei „meinem“ Punkt angekommen. Nun musste ich mit etwas mehr Aufmerksamkeit losmarschieren… Aber so einfach ist es nicht, durch das Wirrwarr von Hügelchen und Seelein zu navigieren im Winter und bei nur mässiger Sicht! Bis zum Lunchtime – natürlich mit Nudelsuppe – wurde das Wetter immer besser und es lachte die Sonne. Als der für die Orientierung wichtige Berg Björnviktuva in Sicht kam, sah ich auch zum ersten Mal das Meer! Yes! Ahhh! Wunderbar! Nun ging alles doppelt leicht. Es war einfach fantastisch: das Meer, die verschneiten Berge und die steilabfallenden Küsten. Eine einmalige Landschaft und ein einmaliges Gefühl!
    Mit der Wetterbesserung setzte auch steifer Wind ein. So hielt ich wieder Ausschau nach einem guten Plätzchen. Und dieses musste wirkliche 1A sein, denn es sollte mir für 2-3 Tage als Basecamp dienen. So rechnete ich mir aus, dass der optimalste Platz beim See 227 beim Eingang zum Sandfjordelva-Tal liegen muss: 11 km bis zum Kinnarodden und etwa 15 km bis Mehamn. Perfekt. Und hier fand ich auch einen absolut windgeschützten Platz, mit guter Aussicht obendrein. Der Platz war so gut geschützt, dass ich auch kein Mobiltelefon-Empfang hatte. Hierfür musste ich einfach auf meinen Windschutz-Berg hochklettern und voilà, hier gings!
    Freudig verankerte ich mein Zelt, machte es mir richtig bequem und freute mich einfach, hier zu sein!


    Ziel in Sicht!

    Als Vorbereitung für die finale Strecke studierte ich am Abend nochmals gründlich die Karte und las nochmals James Reisebericht.
    Mit einer gewissen Aufregung bin ich aufgewacht, machte mir Müesli und ging um 7 Uhr los! Im engen Tal hatte sich mal wieder der ganze Schnee der Gegend gesammelt und entsprechend mühsam war das Vorwärtskommen. Wenigstens hatte ich ja nur den Tagesrucksack dabei, die Pulka blieb ja im Basecamp. Nachdem ich Ostavindskardet erreicht hatte, wartete der Aufstieg zum Hochplateau des Makeilfjord- und Nordkinnfjellet. Dann ging es rund fünf Kilometer über eine weite, weisse Ebene – und rund um mich rum war nur Meer und Himmel! Speziell! Ich genoss es.
    Dann kam ich zum Abhang des Nordanvindskardet. Hier sollte man am besten an der Nordkante entlang absteigen, ohne Ski. So packte ich meine Latten auf den Rucksack und versuchte zuerst auf der Schneedecke runter zu steigen, doch die war hart und entsprechend glatt. Auch die Steine waren mit einer Eisschicht überzogen. Ausserdem war es sehr steil. Nach zwei Versuchen gab ich auf. Ich hoffte, am nächsten Tag via Roren und Aufstieg ins Nordavindskardet doch noch ganz zum nördlichsten Hügelchen des Nordkinn zu kommen, denn der Aufstieg auf der Nordflanke des Nordavindskardet schien mir machbar.
    Zuerst war ich etwas enttäuscht. Aber ich konnte ja froh sein, überhaupt hier draussen zu stehen! Vidar sagte mir, dass man im Winter, so lange das Nordavindskardet schneebedeckt ist, da endet, wo ich „aufgab“. Okej, wenn das der erfahrenste Kinnarodden-Fahrer sagt – yes, dann ist die Mission ja voll erfüllt! Aber das gute Gefühl des „ich hab’s geschafft“ setzte sich auch unmittelbar nach der Fotosession beim Nordavindskardet und meinem „Ziel“ ein, dazu brauchte ich nicht erst Vidar’s Erklärung. Gut gelaunt trat ich deshalb den Weg zurück an.
    Beim Magkeilfjord-Gipfel genoss ich im Windschatten des riesigen Steinmannlis meinen Lunch und genoss den Blick aufs Meer und die Halbinseln, die von der Nordkinnhalvöya ins Polarmeer stechen.
    Inzwischen war es richtig warm geworden. Die Temperatur kletterte zum ersten Mal über die 0°-Marke. Dementsprechend war der Schnee nun nicht nur „tief“, sondern es bildeten sich auch 30 cm dicke Stollen an den Skiern. Die Lösung: Felle montieren… Und wie einfach das ging danach!
    Beim Basecamp angekommen gönnte ich mir mal erst eine Tasse Kaffee und musste mal über alles nachdenken. Da die Wetterprognosen bis Oster-Sonntag gut waren, entschied ich, eine Tour zum Sandstrand im Sandfjord zu unternehmen und noch einen Tag lang einfach zu faulenzen. Ach, wie herrlich war die Welt.

    Der Besuch des Sandfjords war das Tüpfchen auf dem i! Eine Traumbucht und Schnee genau bis zum Sand. Dazu auch noch Rentiere fast beim Meer unten. Ich schaute lange den Wellen zu und dem türkisfarbenen Meer, schaute zur Mageröya rüber, wo sich wohl schon wieder Touristenbusse beim Nordkapp drängten und ich war hier, mutterseelen allein, am wohl schönsten Strand der Erde.
    Der Versuch, via Roren doch noch zum Kinnarodden hoch zu kommen, musste ich wegen des warmen Wetters definitiv beerdigen, denn entlang des Strandes nach Roren drohten meterhohe Schneewechten runterzustürzen und ob ich den steilen Aufstieg ins Nordavindskardet bei diesen Verhältnissen schaffen würde, war eine andere Frage. In der Sandfjord-Bucht zu zelten wäre wohl die allerbeste Idee gewesen!
    Nachdem ich genug gesehen hatte, ging ich wieder zurück. Inzwischen war der Himmel wolkenlos und stahlblau. Traumhaft!
    Zurück beim Camp baute ich mir eine bequeme Sitzgelegenheit vor dem Zelt, nahm meine Kaffeetasse und mein Buch. Plötzlich hörte ich Skoter. Polizei oder Sami – alle anderen haben ja keine Berechtigung, hier zu fahren, da es weder einen Weg noch ein Ferienhäuschen in der Nähe hat. Beinahe wären die zwei Politi an mir vorbeigefahren. Wie ich im Nachhinein erfahren habe, waren die Politi u.a. wegen mir hier. Die Schweizer Freunde vom Vandrerhjem hatten sie losgeschickt, um doch auf der „Streife“ zur Sandfjord-Bucht gleich nach der Schwedin Ausschau zu halten. Da ich mit Vidar schwedisch gesprochen hatte, galt ich bis zu meiner Ankunft in Mehamn als Schwedin… Doch die Polizisten nahmen dann meinen Namen und meine Nationalität sowie die Position meines BC’s auf – für alle Fälle, wie sie meinten, sie hätten hier schon einige Suchaktionen gehabt im Sommer, weil die Gegend doch nicht ganz ungefährlich sei. Immerhin waren sie so nett und haben ein Erinnerungsfoto geschossen!!!

    Den nächsten Tag verbrachte ich mit Lesen und einem etwa einstündigen Skispaziergang. Ich wollte noch die Gegend Richtung Westen ausforschen. Das Wetter war weiterhin wunderschön und es war einfach herrlich, in meinem Liegestuhl vor dem Zelt zu lesen und zu träumen.
    Am Ostermorgen war die Zeit des Abschiednehmens gekommen. Ich folgte meiner eigenen Route zurück nach Mehamn, die sich für Pulkazieher als optimal erwiesen hat. Spannend war der Flughafen von Mehamn, bei dem ich auf meinem Weg vorbeikam. Und zu meiner Überraschung stand beim Flughafengebäude eine Infotafel aus Holz „Nordkyn, 24 km“… noch etwas für das Fotoalbum!

    Die Jugendherberge zu finden ist im 800-Seelen-Dorf nicht schwierig, denn diese liegt genau auf der anderen Seite der Bucht, wo die Läden und das „Zentrum“ ist. Die Jugi ist sehr schön, neu, sauber – nur die Zimmer sind etwas gar klein. Aber das war für mich ja nicht so schlimm, da ich die Jugi alleine bewohnte.

    Ich war schon etwas erstaunt, als ich am Wohnmobil, bei dem ich nur anklopfen solle, wenn ich ankomme, Schweizer Kennzeichen sah. Cool!
    Beim Anstieg von Hopseidet hoch hatte ich einmal noch an ein Paar gedacht, das vom Kinnarodden bis nach Griechenland runter und alles auf dem Landweg (via Finnland-Russland-Baltikum) zurücklegen wollte. Und wer nahm mich da in Empfang, ja, genau, die Zwei! Sie mussten ihre Tour in Rumänien wegen Tinas Krankheit aufgeben und zurück in die Schweiz reisen. Ein „normales“ Leben wollten sie auch nicht mehr führen. Also entschieden sie sich, ein altes Wohnmobil zu kaufen, damit nach Mehamn zu fahren (im Winter!) und dort eine neue Existenz aufzubauen. -> http://www.expedition-earth.com/en/

    So war ersteinmal ausgedehntes Duschen angesagt. Dieses Mal war das Duschmittel wenigstens nicht mehr gefroren… Um 16 Uhr ging ich für einen Dorfrundgang los. Und ich bemerkte, dass ich irgendwie verlernt hatte, zu gehen. Ich kam mir vor, wie ein neugeborenes Rentier, das gerade die ersten Schritte in seinem Leben macht. Es haben sich wohl in den letzten Tage gewisse Muskeln etwas umgebildet! In einem Art Tante-Emma-Laden konnte ich sogar ein paar „frische“, sprich tiefgekühlte Lebensmittel einkaufen. Tina, Ruan und ich haben uns für ein gemeinsames Oster-Essen verabredet: Filet im Brotteig und ich war für die Beilagen und das Dessert verantwortlich. Ich fand es auf eine Art befreiend, im Laden mal nicht Tausend Dinge zur Auswahl zu haben: eine Sorte Käse, das letzte Joghurt, TK Broccoli, TK Erdbeeren oder Heidelbeeren?, Rahm und Polarbröd hatte es sogar auch! Eine Tüte Chips konnte ich mir nicht verkneifen – und da musste ich mir richtig lange überlegen, welche ich denn nehmen sollte Hier hatte ich mindestens 15 Sorten zur Auswahl!!!


    Nachtrag: Eine Woche nach meiner Rückkehr war der norwegische Luftraum wegen dem Vulkanausbruch in Island gesperrt… Wie schön, zu Hause zu sein!

    Bilder gibt es natürlich auch:


    (INFO: Bitte kein Bildmaterial einfügen, das die Rechte Dritter verletzt. d.h. i.d.R. keine Musikvideos, TV-Serien etc. )
    Zuletzt geändert von across; 01.10.2010, 20:17.
    Meine Erfahrungen, Tipps, Tricks, Tourenvorschläge für Nordskandinavien und nicht zu letzt Rezeptideen gibt es zwischen zwei Buchdeckeln:
    "Trekking-Abenteuer in Nordskandinavien"

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    • Fjaellraev
      Freak
      Liebt das Forum
      • 21.12.2003
      • 13981
      • Privat

      • Meine Reisen

      #3
      AW: [NO] Finnmark Skitour

      Auch wenn ich Teile des Texts ja schon aus deinem Blog kenne, einfach faszinierend.
      Irgendwie brauche ich da beim lesen erstmal gar keine Bilder, die entstehen irgendwie von selber im Kopf.

      Gruss
      Henning
      Es gibt kein schlechtes Wetter,
      nur unpassende Kleidung.

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      • alter Schwede
        Erfahren
        • 26.09.2007
        • 223

        • Meine Reisen

        #4
        AW: [NO] Finnmark Skitour

        Hej across,
        Super Bericht und die Bilder. Vielen Dank.
        Ja, bald gehts wieder los.
        Gruß
        der alte Schwede

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        • Gast-Avatar

          #5
          AW: [NO] Finnmark Skitour

          Hej Across, nur gut daß du den Bericht erst jetzt rein stellst wo man nicht mehr so lange warten muß und schon träumt und vorbereitet.

          Sag mal,
          Dementsprechend war der Schnee nun nicht nur „tief“, sondern es bildeten sich auch 30 cm dicke Stollen an den Skiern. Die Lösung: Felle montieren… Und wie einfach das ging danach!
          Was hattest du denn für Felle drunter?

          Danke für diesen wunderschönen Bericht mit so viel Aufforderungscharakter, horst

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          • alter Schwede
            Erfahren
            • 26.09.2007
            • 223

            • Meine Reisen

            #6
            AW: [NO] Finnmark Skitour

            Hej Horst,
            ich könnte Dir Cross- Ski empfehlen, das sind Touren-Wanderski und breiter als Langlaufski, gibts auch mit Stahlkanten. Diese Ski haben in der Mitte einen Schuppenbelag die das zurückrutschen verhindern aber trotzdem gut gleiten. Außerdem es wird zu steil, dann mußt sowieso Spitzkehren gehen. Für mich haben sie sich in All den Jahren im Fjäll bestens bewährt. Sind superleicht und wendig. Aber wie gesagt, eine pers. Empfehlung.

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            • Gast-Avatar

              #7
              AW: [NO] Finnmark Skitour

              Hej Alter Schwede

              ich hab schon ein paar Touren mit meinen E99 mit Schuppen gemacht, gestollt haben die trotzdem, na ja Absatzski mit 20 cm sind nicht wirklich meins, als es letzten Februar/März bei Neuschnee im Sarek so warm war. Ich wäre allerdings nie auf die Idee gekommen dann die Felle drunter zu ziehen, hätte ich mir dann noch viel schlimmer vorgestellt, deshalb meine Frage welche Felle Across drunter hatte.

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              • alter Schwede
                Erfahren
                • 26.09.2007
                • 223

                • Meine Reisen

                #8
                AW: [NO] Finnmark Skitour

                Sorry Horst,
                an das hab ich nicht gedacht, da ich ja immer im Dezember und Januar unterwegs bin und da hat s andere Temperaturen und entsprechende Schneeverhältnisse für n Schuppenski.

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                • Gast-Avatar

                  #9
                  AW: [NO] Finnmark Skitour

                  Wieso Entschuldigung? Danke für den Tip, konntest ja den Hintergrund nicht wissen. Ich hoffe sehr daß es dieses Jahr auch wieder vernünftige Temperaturen und Schneeverhältnisse hat, klare kalte Luft horst

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                  • across
                    Erfahren
                    • 14.01.2009
                    • 332
                    • Privat

                    • Meine Reisen

                    #10
                    AW: [NO] Finnmark Skitour

                    Ich verwende schon seit Jahren Colltex Combi, also Mohair-Syntetik gemischt - halt ein Kompromiss, aber gerade bei Plusgraden ist Syntetik Mohair überlegen.
                    Ski: verwende auch E99 Crown - und möchte nix anderes. Der Ski ist leicht, wendig und die Schuppen bremsen dennoch nicht allzu sehr.
                    Jaaa... ich warte auch schon auf den Schnee. Und der wird hier in den Alpen Morgen ankommen (bis etwa 1000 müM).
                    Meine Erfahrungen, Tipps, Tricks, Tourenvorschläge für Nordskandinavien und nicht zu letzt Rezeptideen gibt es zwischen zwei Buchdeckeln:
                    "Trekking-Abenteuer in Nordskandinavien"

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                    • Sarekmaniac
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                      • 19.11.2008
                      • 11003
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                      #11
                      AW: [NO] Finnmark Skitour

                      Eigentlich wollte ich ja im nächsten Winter ins Saltfjell. Aber irgendwie juckt es mich richtig in den Füßen. Finnmarkvirus. 2007 bin ich ja in Masi "versumpft". Da wären also noch runde 400 km zu erledigen bis Vardö.

                      Schönen Dank für den ausführlichen Bericht.

                      Was für Probleme hattest Du mit der Riva3?
                      Eshche odin zhitel' Ekaterinburga zabralsja na stolb, chtoby dokazat' odnoklassnice svoju bespoleznost'.
                      (@neural_meduza)

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                      • Gast-Avatar

                        #12
                        AW: [NO] Finnmark Skitour

                        Ich wäre allerdings nie auf die Idee gekommen dann die Felle drunter zu ziehen, hätte ich mir dann noch viel schlimmer vorgestellt, deshalb meine Frage welche Felle Across drunter hatte.
                        Hilft wirklich.
                        Und reines Synthetikfell ist da sogar besser.
                        Ich hab welche von Montana, die sind sehr gut.

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                          Erfahren
                          • 14.01.2009
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                          #13
                          AW: [NO] Finnmark Skitour

                          @ Sarekmaniac: Das Problem mit der Rottefella Riva-Bindung hatte wohl (auch) mit dem unverfestigten Schnee zu tun. Unter der Zehenplatte bildeten sich nach 4 Schritten bereits Stollen, was dazu führte, dass der Schuh immer weiter nach hinten geschoben wurde. Dies wiederum verursachte, dass mir die Spannschnalle extremstens in die Ferse gedrückt wurde, was nach 200km mit einigen Schmerzen einherging. Am Kubel rumschrauben hat nix gebracht. Also gab es nur eine Lösung: Weg mit dem Kabel und Drei-Pin-Bindung. Ahhh, welch eine Erleichterung! Unbedingt anfügen möchte ich, dass ich dieses Problem mit der Rottefella Chili nie hatte. Ich denke das liegt an der Form der Zehenplatte und evtl. am neu verwendeten Material.

                          Ich kann Dir Masi und weiter über die Finnmarksvidda bzw. die Gaissane nur empfehlen. Ja, da möchte ich unbedingt nochmals hin und zwar Sommer wie Winter. Die Gegend ist noch wirklich rauh, "unerforscht", menschenleer, einfach anders als alles was ich von den Skanden bisher gesehen habe. Natur pur! Vom Wildnisgefühl her ist die Finnmark für mich Sarek hoch 10!

                          @ Järven: yes, Sinthetik ist bei nassem Schnee besser als Mohair, da es kein Wasser aufnimmt. Aber weil ich gerne «Fünfer und Weggli» habe, finde ich Kombi-Felle das für mich optimalste! (Ich musste mal Synthetik kaufen unterwegs, weil meine damaligen reinen Mohair durchgescheuert waren... )
                          Meine Erfahrungen, Tipps, Tricks, Tourenvorschläge für Nordskandinavien und nicht zu letzt Rezeptideen gibt es zwischen zwei Buchdeckeln:
                          "Trekking-Abenteuer in Nordskandinavien"

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                          • Gunna
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                            • 24.10.2010
                            • 4
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                            #14
                            AW: [NO] Finnmark Skitour

                            Hallo across,

                            hört sich nach einer tollen Erfahrung an. Besonders interessiert mich Deine Bewertung des Venus-II Extrem. Du warst doch mit diesem Zelt unterwegs, oder? So wie sich der Bericht ließt scheint es damit keine Probleme gegeben zu haben. Ich plane grade eine Tour durch NW-Kanada, daher mein Interesse.

                            Besten Gruß aus den Alpen!

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                              Erfahren
                              • 14.01.2009
                              • 332
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                              #15
                              AW: [NO] Finnmark Skitour

                              Ja, ich verwendete auf dieser Tour das Exped Venus II Extrem. Auf meiner ersten langen Wintertour hatte ich ein Orion Extrem (auch von Exped) verwendet. Das Orion ist etwa 25 cm höher als das Venus. Das war der erste Grund, warum ich für die Tour über die sehr windige Finnmarksvidda ein etwas weniger hohes Zelt wollte. Tunnelzelte finde ich grundsätzlich auch gut, aber beim Orion und Venus gibt es eine ganze respektive 2/3 Querstange (Venus), welche das Zelt schon massiv stabiler machen, als ein pures Tunnelzelt. Wobei ein guter Tunnel auch locker Seitenwind in höherer Windstärke verkraftet.
                              Was ebenfalls wichtig ist bei der Zeltwahl für Solo-Trips: dass man es problemlos alleine und schnell genug aufstellen kann. Da sind reine Tunnels klar im Vorteil.
                              Bei längeren Winterzelttour sollte man evtl. daran denken, Snowflaps anzunähen, was die allabendliche Schneeschauflerei etwas reduzieren kann.

                              Wohin solls denn genau gehen und wie lange?
                              Meine Erfahrungen, Tipps, Tricks, Tourenvorschläge für Nordskandinavien und nicht zu letzt Rezeptideen gibt es zwischen zwei Buchdeckeln:
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                              • Gunna
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                                • 24.10.2010
                                • 4
                                • Privat

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                                #16
                                AW: [NO] Finnmark Skitour

                                Zwei Monate durch British Columbia und Yukon. Es gibt eine Hand voll Orte die ich besuchen möchte und die grob den Weg vorgeben. Dabei werden natürlich einige Breitengrade überschritten. Geplante Reisezeit ist zwischen August und Oktober 2011.
                                Allerdings werde ich mir jetzt bereits ein neues Zelt besorgen und es in den kommenden Monaten so oft wie möglich auf die Probe stellen, hauptsächlich im Alpenraum.

                                Hast Du nachträglich Snowflaps ans Exped angenäht?
                                Und hattest Du, wie einige andere Venus-Besitzer aus dem Forum, Probleme mit dem leicht durchhängenden Außenzelt bei Nässe bzw. anschließend ein feuchtes Innenzelt?

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                                  Erfahren
                                  • 14.01.2009
                                  • 332
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                                  #17
                                  AW: [NO] Finnmark Skitour

                                  Zitat von Gunna Beitrag anzeigen
                                  Geplante Reisezeit ist zwischen August und Oktober 2011.
                                  Hast Du nachträglich Snowflaps ans Exped angenäht?
                                  Und hattest Du, wie einige andere Venus-Besitzer aus dem Forum, Probleme mit dem leicht durchhängenden Außenzelt bei Nässe bzw. anschließend ein feuchtes Innenzelt?
                                  Meine Überlegungen zum Venus beziehen sich rein auf Winterverhältnisse mit viel Wind & Schnee. Ich habe es noch nicht auf barem Grund aufgestellt. Als 1-Personen-Zelt wäre es mir für den Sommer/Herbst zu gross und zu schwer. Aber als Solo-Winterhüttchen ist es 1A.
                                  Snowflaps habe ich keine angenäht - aber das ist nicht so eine Sache, sind ja alles gerade Nähte. Und für den Sommer würde ich mir eh keine nähen.
                                  Das Problem mit dem leicht durchängenden AZ kenne ich nicht, da ich die Abspannschnüre an der breiten Seite des Zeltes stets benutzte.
                                  Meine Erfahrungen, Tipps, Tricks, Tourenvorschläge für Nordskandinavien und nicht zu letzt Rezeptideen gibt es zwischen zwei Buchdeckeln:
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                                  • Gunna
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                                    • 24.10.2010
                                    • 4
                                    • Privat

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                                    #18
                                    AW: [NO] Finnmark Skitour

                                    Zitat von across Beitrag anzeigen
                                    Als 1-Personen-Zelt wäre es mir für den Sommer/Herbst zu gross und zu schwer
                                    Da hast Du allerdings Recht. Die geplante Kanada-Tour wird auch zu zweit gemacht. Auf Solo-Touren reicht mir ein einfacher Biwaksack. Was das Problem mit dem Innenzelt angeht:

                                    [Zitat von LeFrank - 29.12.2009 22:41 - http://www.outdoorseiten.net/forum/s...Extreme/page3]

                                    "-> Abspannen des Zeltes: Ich hatte längere Zeit Probleme beim richtigen Abspannen des Zeltes. Unzufrieden war ich, weil nach einem Regen das Außenzelt immer das Innenzelt berührte. Zunächst habe ich das Innenzelt tw ausgehängt um dem entgegenzuwirken. Später fand ich eine Bessere Lösung. Mein Venus 2 extreme hatte keine Gurte am Außenzelt, die die Enden der langen Zeltstangen unter dem Zelt verspannten. Diese Spannung wurde über das eingehängte Innenzelt aufrecht erhalten. Ich habe dann selber die 2 entsprechenden Schnüre angebracht und siehe da - das Zelt steht Perfekt. Die Innenzeltnähte werden ebenfalls weniger belastet."

                                    &

                                    [Antwort-Zitat von pantokrator - 08.01.2010 08:46

                                    "kannst du mir vll ein foto davon schicken, damit ich mir ein bild davon machen kann? habe das selbe, nervige problem..
                                    hast du in diesem fall die 4 ecken des innenzeltes, die mit den abspannern des aussenzeltes verbunden sind, geloest?"


                                    Das macht mich doch etwas skeptisch. Grade von Exped und für den Preis erwarte ich ein Zelt bei dem soetwas nicht vorkommt. Evtl. hatten die beiden ja auch nur Pech (Verschnitt). Dir wäre es ja bei der langen Reise bestimmt aufgefallen.

                                    Ich werde es mir jetzt erstmal bestellen und die Sache mit eigenen Augen bewerten.

                                    Besten Gruß

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                                      Erfahren
                                      • 14.01.2009
                                      • 332
                                      • Privat

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                                      #19
                                      AW: [NO] Finnmark Skitour

                                      Am Original-Venus Zelt habe ich nix geändert für meine Tour, ausser dass ich das Gear-Loft, das nach zwei Tagen zum Ice-Loft wurde ausgehängt habe. Sonst benutzte ich das Zelt, wie vom Erfinder gedacht. Und die Cord-Säcken habe ich auch weggemacht, weil sich diese mit Schnee füllten und ich das im Winter nicht so praktisch fand.

                                      Abgespannt und eingeschaufelt sieht das Zelt so aus:



                                      Ich hoffe, ich kann damit dienen.
                                      Meine Erfahrungen, Tipps, Tricks, Tourenvorschläge für Nordskandinavien und nicht zu letzt Rezeptideen gibt es zwischen zwei Buchdeckeln:
                                      "Trekking-Abenteuer in Nordskandinavien"

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                                        • 24.10.2010
                                        • 4
                                        • Privat

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                                        #20
                                        AW: [NO] Finnmark Skitour

                                        Hast mir auf jeden Fall weitergeholfen. Und das Bild oben motiviert nochmal enorm
                                        Alles Gute für die nächsten Touren!

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