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Land: Island
Reisezeit: Juni-Juli
Region/Kontinent: Nordeuropa
Land: Island
Reisezeit: Juni-Juli
Region/Kontinent: Nordeuropa

Mehr Fotos gibt es auf meiner Seite!
DIESE REISE WURDE VON EINEM LEICHTSINNIGEN UNTERNOMMEN UND SOLLTE AUF KEINEN FALL NACHGEAHMT WERDEN!!!
ICH LEIDE IMMER NOCH AN PHANTOMSCHMERZEN!!!
Porsmörk-Landmannalaugar-Porsmörk, oder 110km in 4 Tagen.
24.06.2010, Teil I:
Keflavik Airport 24:00 Uhr, mein Rucksack kommt nicht, unauffindbar. So auch das Gepäck von 8 anderen aus dieser Maschine. Ich verbringe 3 Tage mit warten auf das Gepäck, ohne dem ist es unmöglich meine Tour zu starten so fahre ich mit jungen Tschechen und deren Mietwagen in der Gegend herum. Ich war jetzt 2x in Geysir und am Gullfoss. Super.
Der erlösende Anruf. 3 Stunden später nehme ich am BSI Busterminal in Reykjavik meinen Pack entgegen und kaufe kurz darauf ein Ticket für den Bus nach Porsmörk. Von dort geht er los, der Laugavegur. Die Strecke ab Skogar soll angeblich nicht passierbar sein. Genau, wegen dem Vulkanausbruch.
Auf der ca 4 Stunden langen Fahrt unterhalte ich mich mit einigen anderen im Bus. Die meisten wollen irgendwo Wandern gehen haben aber nicht so wirklich erkennbare Vorstellungen. Ich steige aus dem Bus, trage mich in die Checkliste ein, erkundige mich kurz nach dem Weg und mache mich bereit. Es ist ca 20:00, kein Wind, kein Regen. So spät aufzubrechen und die während der Sommermonate immerwährende Helligkeit auf Island zu nutzen, hat einen klaren Vorteil. Ich bin alleine auf dem sonst so viel bewanderten Trail. Es geht durch ein kleines Wäldchen, der Boden ist voll schwarzer frischer Asche in der es sich angenehm läuft. Nach ca 2 Kilometern komme ich an die erste Furt. Ich gehe ein wenig das Flussufer auf und ab da ich nicht sicher bin ob ich da überhaupt rüber muss. Es besteht kein Zweifel, Schuhe aus und ab durch den recht kühlen Fluss, das Wasser ist in der Mitte doch höher als erwartet und ich bin bis zu den Oberschenkeln nass. Ich mache noch ca 13 Kilometer und übernachte eine halbe Stunde vor der ersten Hütte, Emstrur. Ruhige nacht, leichter Regen.
Ich breche früh auf da ich heute noch den restlichen Weg nach Landmannalaugar schaffen will. Das Wetter ist ähnlich wie am Vorabend nur etwas heller. Ich passiere Emstrur und trage mich in die Checkliste ein.
Teil II
Oberhalb der Hütten über dem kleinen Pass hinweg durchquere ich 2 ziemlich gleichaussehende flache wüstenartige Passagen, rechts blitzt immer wieder der Myrdalsjökull aus den Wolken hervor. Es sieht aus wie in den Himmel gemalt.
Aus der anderen Richtung begegnen mir immer mehr Trekker ich wundere mich warum alle in die entgegengesetzte Richtung laufen, diese Frage beantwortet sich aber auf dem Rückweg. Ich komme an den nächsten Fluss, er ist ziemlich breit und ich bin froh als ich am anderen Ufer aus dem eiskalten Wasser steigen kann, Schuhe an und weiter gehts nach Alftavatn. Ich verwende den Gasherd in eine der Hütten und Esse meine Mittagsration. Da der Himmel bis auf kleine Wölkchen klar ist sehe ich am Horizont in nördlicher Richtung bereits die bunten, sandigen Berge die das Gebiet um Landmannalaugar kennzeichnen. Es ist erstaunlich wie vielseitig diese Landschaft ist. Schwarz, grün, gelb, orange, rot, neonfarben, es ist alles dabei und mir wird nicht langweilig sie zu durchschreiten. Von Alftavatn geht es über den einzigen einzig ernstzunehenden Anstieg hinauf auf die Hütte Hrafntinnusker. Die Hüttenwartin ist aus Deutschland, wir unterhalten uns einige Minuten, ich erkundige mich nach dem Weg. Es sind nur noch in etwa 12 km. Da ich noch recht fit nach dem Anstieg bin, am Pass der Wind mir zu stark geht und es von nun an ausser ein paar kleinen Hügeln Bergab geht, beschließe ich noch bis nach Lm weiterzugehen. Nach dem eher trostlosen von schwarzer Asche und langen Schneefeldern zerpflügten Pass und Bergrücken komme ich mir vor wie im Wunderland. Es dampft aus dem Boden, Wasser brodelt in kleinen und großen Gratern am Wegesrand. Die Berge blinken in allen Farben ein schwarzer bereits versteinerter Lavastrom zerpflügt das Bild. Es sieht aus wie eine in LSD gefallene Schottergrube. Ich gehe über einen steilen Pass nach unten meine Beine beginnen langsam zu brennen. Ich erreiche das Camp von Landmannalaugar. Tagesdistanz 40km.
Nach dem langen Tag gestern gönne ich mir einen Tag ohne große Kilometer in Lm. Das Wetter ist noch immer wunderbar, am Morgen blicke ich aus dem Zelt und koche Frühstück unter blauem Himmel. Den Tag über erkunde ich die Gegend und kümmere mich intensiver gute Motive zu finden. Was mir bei dieser Umgebung nicht schwer fällt. Auch wenn es echt nicht einfach ist in Island zu Fotografieren auf Grund der extremen Helligkeitsunterschiede zwischen Himmel und Erde. Worauf es ankommt wusste ich aber bereits von meiner Rundreise 2008.
Ich hab sehr viel Zeit den ganzen Tag über, es tut richtig gut meinen Gedanken freien lauf lassen zu können. Unter anderem beschließe ich den Weg wieder zurück nach Porsmörk zu gehen und nicht den Bus zu nehmen. Es ist einfach zu schön und one way für meinen Geschmack zu kurz.
Ein neuer Tag bricht an in Lm, natürlich sehe ich als erstes in den Himmel, es ist 5:30.
Es ist etwas Wind aufgekommen ich packe schnell meinen Rucksack und mache mich auf den Weg. Ich habe am Vortag einen Weg ausfindig gemacht durch ein Gebiet das sich "Skalli" nennt. Mir ist bereits auf meinem Weg nach Lm ein Wegweiser aufgefallen mit dieser Aufschrift. Ich schließe daraus das er irgendwann in den Laugavegur führen muss und daher nehme ich eine etwas andere Anfangsroute. Starker Nebel macht sich über den Bergkämmen bemerkbar dazu heftiger Wind. Da muss man durch, ich gehe weiter. Die Route ist etwas länger und führt mitten durch die Bunten Sandberge. Einen langen Abschnitt (am Bild oberhalb zu sehen) läuft man direkt am Kamm entlang von einer Markierung zur nächsten. Was ich vorher nicht wusste ist, das die Markierungen unten in der Ebene plötzlich enden. Ich laufe einige hundert Meter auf und ab, lege mich auf den Boden um auf die gleiche Ebene zu kommen weil die kleinen Stöckchen oft schwer zu sehen sind. Nichts. Ich gehe über die sehr steile Schotterhalde zurück nach oben und ca 2 Kilometer zurück um dann der Markierung zu folgen die mich sicher auf meine Route bringen soll. Der Umweg hat sich aber gelohnt. Am Pass Richtung Hrafntinnusker wird der Himmel immer dunkler und der Wind zunehmend stärker. Ich packe die Kamera weg ziehe mir etwas mehr über und konzentriere mich voll und ganz aufs gehen. Ich bin schnell unterwegs lasse Hrafntinnusker hinter mir und gehe gleich weiter hinunter nach Alftavatn. Ich begegne einem anderen Wanderer, der arme schleppt 25kg, ich unterhalte mich ein wenig mit ihm, will aber dann doch nicht ewig nach unten brauchen und ziehe weiter. Es regnet richtig heftig, der Wind hat so zugenommen das ich manchmal auf den Boden muss um nicht umgeworfen zu werden. Ich frage den Hüttenwart in Alftavatn wie es wohl aussieht am Weg nach Emstrur. Er meint das der Wind in den Ebenen zu stark geht und das er mir abratet weiterzugehen. Ausserdem regnet es dort nicht so stark daher soll sehr viel aufgewirbelte Asche in der Luft sein. Das bestätigen mir auch Wanderer die aus der anderen Richtung kommen und sogar mit Mundschutzmasken probleme mit dem feinen Staub hatten. Da ich nicht in besonderem Zeitdruck bin trage ich mich für die Hütte in Alftavatn ein. Beide sind bis aufs letzte Bett ausgelastet. Ja was soll man zu den Hütten sagen, in Situationen wie diesen ist man froh über einen trockenen, warmen platz an dem man kochen und schlafen kann. Ich würde bei auch nur halbwegs akzeptablen Verhältnissen aber niemals wieder in Erwägung ziehen in eine zu gehen. Aber irgendwie lustig zu sehen wie andere Menschen hier so unterwegs sind.
Obwohl die Hütte wie gesagt bis zum Brechen voll ist und ich eigentlich keine ruhige Nacht erwarte schlafe ich sehr gut. Ich denke die anderen sind genauso Müde wie ich.
Nur leider ist das Wetter nicht besser geworden. Ich breche spät auf, da ich nichts versäume. Nach kurzer Zeit überhole ich bereits Leute die eine halbe Stunde früher und sogar noch davor aufgebrochen sind. Da meine Salomon Ultra sowieso schon Nass sind laufe ich gleich mit den Schuhen an durch die Furten. Es macht echt keinen Unterschied mehr. Das Wasser ist schnell wieder aus den Schuhen und mir kommt es so vor als würde der Wind sogar schon für die Trocknung sorgen. Leider geht die wunderbare Landschaft total unter auf meinem Rückweg. Es herrscht so gut wie keine Sicht dazu Wind und Regen. Hin und wieder unterbrechen einige Sonnenstrahlen den schweren Himmel und lassen die Berge dahinter unheimlich aussehen. Ich hab vor auch Emstrur zu passieren und in einem nach Porsmörk zu gehen. Mein Plan lautet nur schnell Handschuhe trocknen und Tee kochen. Die wärme des Ofens und der Tee tragen aber ihr übriges dazu bei nicht mehr weiter zu gehen, ausserdem soll das Wetter morgen viel besser werden.
Dem war auch so, auf den letzten 15 km regnet es nur in der ersten Hälfte und so komme ich bei verhältnismäßig gutem Wetter gegen Mittag in Porsmörk an.
Ich verbringe nochmal 2 Tage (nach dem mein Flug verschoben wurde ;)) in RVK bei strahlendem Sonnenschein.
Fazit Tour:
Der Laugavegur ist für Trekkinganfänger auf Island bestens geeignet. Er zeigt sich sehr abwechslungsreich und wird daher nicht langweilig. Die Richtung Porsmörk-Landmannalaugar finde ich interessanter, es reizt mich mehr von der Zivilisation in "abgeschiedenere" Regionen zu laufen als umgekehrt. Da ich nun beide Richtungen kenne würde ich aber sagen das es etwas mehr Bergauf ging als umgekehrt. Kann mich aber auch täuschen.
Es werden weder Karten noch GPS zur Navigation benötigt, bei schwierigen Sichtverhältnissen ist er aber nicht zu unterschätzen!
Fazit Ausrüstung und UL:
Gerade auf einem Trail wie dem LV kann man wie ich finde durch die Sicherheit der Hütten leicht gehen. Mir wäre aber kein anderer UL geher aufgefallen. 15-25 kg wurden da durch die Landschaft gestemmt. Auch die schweren Hardshell Jacken und Hosen sowie Lederstiefel anderer Wanderer waren waren bis zum geht nicht mehr vollgesogen mit Wasser. Meine Laufbekleidung und natürlich die Trailrunning Schuhe ebenso. Nur ich hate einen klaren Vorteil, meine Kleidung wiegt keine 4 Kilo mehr wenn Nass und weiters ist sie um Welten schneller trocken. Das Argument für eine 500,- Hardshell Jacke die noch dazu sicher nicht unter 2kg wiegt gibt es einfach nicht. Zumindest nicht im Sommer und auch nicht auf Island.
Golite Shangri La I: Da ich ca um die Bodenbeschaffenheit bescheid wusste hab ich keine Sandheringe mitgenommen sondern nur normale. Was soll ich sagen ich glaubte es anfangs selbst nicht aber das Teil ist Windstabiler als man ihm Zutrauen würde. An den beiden Tagen wo es richtig böse wurde hab ich nicht darin geschlafen. Da sind aber auch die Leute von den Campingplätzen reingekommen mit ihren "richtigen" Zelten.
Ich würde das nächste mal auch nur ein Tarp auf den LV mitnehmen.
Golite Venture 40 Schlafsack: Hab anfangs überlegt einen wärmeren einzupacken und mich doch für ihn entschieden. Mehr brauchte ich auch nicht. Hat super funktioniert auch ohne meinem anderen Gewand für mehr Isolierung.
Monatauk Gnat Gaskocher:
Hat mich 3x täglich bekocht, hatte mit Primus Schraubkartuschen absolut keine Probleme. Super Teil.
Fazit Fotografie:
Da ich von der Landschaftsfotografie eigentlich zum Trekking gekommen bin und mich UL Trekking bald mehr begeisterte als die Fotografie war schon bald klar das ich nicht mehr zusätzlich 4 kg Fotokram mitnehme, nichtmal 1 kg soll es sein.
Daher war sowas wie das Pen System von Olympus genau das worauf ich gewartet habe.
Die Qualität ist für mich mehr als brauchbar, durchaus mit SLR vergleichbar und wiegt je nach Ausstattung nur 270g. DSLR Ade.
Allgemein:
Ich konnte jeden Teil aus meiner Ausrüstungsliste gut brauchen, ausser den Laufrucksack der mir satte 460g zusätzliche Gewichtsersparnis gebracht hätte!
Den Sea to Summit Thermolite liner werde ich nicht mehr verwenden, sondern ihn gegen ein leichteres und kleineres Seideninlett tauschen. War in der Hütte ganz praktisch aber nicht notwendig. Hätte nochmal an die 276g gebracht.
Mammut Regenjacke und Montbell Softshell habe ich bereits durch einen Haglöfs OZO Pullover und ein Microfleece ersetzt. Nochmal 500g für zukünftige Touren eingespart.
Die Crocs Schuhe von der Gearlist hatte ich gar nicht dabei. Waren auch nicht notwendig. Bin entweder ganz ohne gefurtet oder mit den Laufschuhen.
Silnylon Packsäcke eignen sich ganz gut als Wasserdichte Überhandschuhe zumindest in einem Gelände in dem ich meine Hände nicht zwingend zum Festhalten an Seilen brauche.
Von der Gearlist hätte ich also nochmals gut 1kg wegbringen können!
THE END
Reisezeit: Juni-Juli
Region/Kontinent: Nordeuropa
Land: Island
Reisezeit: Juni-Juli
Region/Kontinent: Nordeuropa

Mehr Fotos gibt es auf meiner Seite!
DIESE REISE WURDE VON EINEM LEICHTSINNIGEN UNTERNOMMEN UND SOLLTE AUF KEINEN FALL NACHGEAHMT WERDEN!!!
ICH LEIDE IMMER NOCH AN PHANTOMSCHMERZEN!!!
Porsmörk-Landmannalaugar-Porsmörk, oder 110km in 4 Tagen.
24.06.2010, Teil I:
Keflavik Airport 24:00 Uhr, mein Rucksack kommt nicht, unauffindbar. So auch das Gepäck von 8 anderen aus dieser Maschine. Ich verbringe 3 Tage mit warten auf das Gepäck, ohne dem ist es unmöglich meine Tour zu starten so fahre ich mit jungen Tschechen und deren Mietwagen in der Gegend herum. Ich war jetzt 2x in Geysir und am Gullfoss. Super.
Der erlösende Anruf. 3 Stunden später nehme ich am BSI Busterminal in Reykjavik meinen Pack entgegen und kaufe kurz darauf ein Ticket für den Bus nach Porsmörk. Von dort geht er los, der Laugavegur. Die Strecke ab Skogar soll angeblich nicht passierbar sein. Genau, wegen dem Vulkanausbruch.
Auf der ca 4 Stunden langen Fahrt unterhalte ich mich mit einigen anderen im Bus. Die meisten wollen irgendwo Wandern gehen haben aber nicht so wirklich erkennbare Vorstellungen. Ich steige aus dem Bus, trage mich in die Checkliste ein, erkundige mich kurz nach dem Weg und mache mich bereit. Es ist ca 20:00, kein Wind, kein Regen. So spät aufzubrechen und die während der Sommermonate immerwährende Helligkeit auf Island zu nutzen, hat einen klaren Vorteil. Ich bin alleine auf dem sonst so viel bewanderten Trail. Es geht durch ein kleines Wäldchen, der Boden ist voll schwarzer frischer Asche in der es sich angenehm läuft. Nach ca 2 Kilometern komme ich an die erste Furt. Ich gehe ein wenig das Flussufer auf und ab da ich nicht sicher bin ob ich da überhaupt rüber muss. Es besteht kein Zweifel, Schuhe aus und ab durch den recht kühlen Fluss, das Wasser ist in der Mitte doch höher als erwartet und ich bin bis zu den Oberschenkeln nass. Ich mache noch ca 13 Kilometer und übernachte eine halbe Stunde vor der ersten Hütte, Emstrur. Ruhige nacht, leichter Regen.
Ich breche früh auf da ich heute noch den restlichen Weg nach Landmannalaugar schaffen will. Das Wetter ist ähnlich wie am Vorabend nur etwas heller. Ich passiere Emstrur und trage mich in die Checkliste ein.
Teil II
Oberhalb der Hütten über dem kleinen Pass hinweg durchquere ich 2 ziemlich gleichaussehende flache wüstenartige Passagen, rechts blitzt immer wieder der Myrdalsjökull aus den Wolken hervor. Es sieht aus wie in den Himmel gemalt.
Aus der anderen Richtung begegnen mir immer mehr Trekker ich wundere mich warum alle in die entgegengesetzte Richtung laufen, diese Frage beantwortet sich aber auf dem Rückweg. Ich komme an den nächsten Fluss, er ist ziemlich breit und ich bin froh als ich am anderen Ufer aus dem eiskalten Wasser steigen kann, Schuhe an und weiter gehts nach Alftavatn. Ich verwende den Gasherd in eine der Hütten und Esse meine Mittagsration. Da der Himmel bis auf kleine Wölkchen klar ist sehe ich am Horizont in nördlicher Richtung bereits die bunten, sandigen Berge die das Gebiet um Landmannalaugar kennzeichnen. Es ist erstaunlich wie vielseitig diese Landschaft ist. Schwarz, grün, gelb, orange, rot, neonfarben, es ist alles dabei und mir wird nicht langweilig sie zu durchschreiten. Von Alftavatn geht es über den einzigen einzig ernstzunehenden Anstieg hinauf auf die Hütte Hrafntinnusker. Die Hüttenwartin ist aus Deutschland, wir unterhalten uns einige Minuten, ich erkundige mich nach dem Weg. Es sind nur noch in etwa 12 km. Da ich noch recht fit nach dem Anstieg bin, am Pass der Wind mir zu stark geht und es von nun an ausser ein paar kleinen Hügeln Bergab geht, beschließe ich noch bis nach Lm weiterzugehen. Nach dem eher trostlosen von schwarzer Asche und langen Schneefeldern zerpflügten Pass und Bergrücken komme ich mir vor wie im Wunderland. Es dampft aus dem Boden, Wasser brodelt in kleinen und großen Gratern am Wegesrand. Die Berge blinken in allen Farben ein schwarzer bereits versteinerter Lavastrom zerpflügt das Bild. Es sieht aus wie eine in LSD gefallene Schottergrube. Ich gehe über einen steilen Pass nach unten meine Beine beginnen langsam zu brennen. Ich erreiche das Camp von Landmannalaugar. Tagesdistanz 40km.
Nach dem langen Tag gestern gönne ich mir einen Tag ohne große Kilometer in Lm. Das Wetter ist noch immer wunderbar, am Morgen blicke ich aus dem Zelt und koche Frühstück unter blauem Himmel. Den Tag über erkunde ich die Gegend und kümmere mich intensiver gute Motive zu finden. Was mir bei dieser Umgebung nicht schwer fällt. Auch wenn es echt nicht einfach ist in Island zu Fotografieren auf Grund der extremen Helligkeitsunterschiede zwischen Himmel und Erde. Worauf es ankommt wusste ich aber bereits von meiner Rundreise 2008.
Ich hab sehr viel Zeit den ganzen Tag über, es tut richtig gut meinen Gedanken freien lauf lassen zu können. Unter anderem beschließe ich den Weg wieder zurück nach Porsmörk zu gehen und nicht den Bus zu nehmen. Es ist einfach zu schön und one way für meinen Geschmack zu kurz.
Ein neuer Tag bricht an in Lm, natürlich sehe ich als erstes in den Himmel, es ist 5:30.
Es ist etwas Wind aufgekommen ich packe schnell meinen Rucksack und mache mich auf den Weg. Ich habe am Vortag einen Weg ausfindig gemacht durch ein Gebiet das sich "Skalli" nennt. Mir ist bereits auf meinem Weg nach Lm ein Wegweiser aufgefallen mit dieser Aufschrift. Ich schließe daraus das er irgendwann in den Laugavegur führen muss und daher nehme ich eine etwas andere Anfangsroute. Starker Nebel macht sich über den Bergkämmen bemerkbar dazu heftiger Wind. Da muss man durch, ich gehe weiter. Die Route ist etwas länger und führt mitten durch die Bunten Sandberge. Einen langen Abschnitt (am Bild oberhalb zu sehen) läuft man direkt am Kamm entlang von einer Markierung zur nächsten. Was ich vorher nicht wusste ist, das die Markierungen unten in der Ebene plötzlich enden. Ich laufe einige hundert Meter auf und ab, lege mich auf den Boden um auf die gleiche Ebene zu kommen weil die kleinen Stöckchen oft schwer zu sehen sind. Nichts. Ich gehe über die sehr steile Schotterhalde zurück nach oben und ca 2 Kilometer zurück um dann der Markierung zu folgen die mich sicher auf meine Route bringen soll. Der Umweg hat sich aber gelohnt. Am Pass Richtung Hrafntinnusker wird der Himmel immer dunkler und der Wind zunehmend stärker. Ich packe die Kamera weg ziehe mir etwas mehr über und konzentriere mich voll und ganz aufs gehen. Ich bin schnell unterwegs lasse Hrafntinnusker hinter mir und gehe gleich weiter hinunter nach Alftavatn. Ich begegne einem anderen Wanderer, der arme schleppt 25kg, ich unterhalte mich ein wenig mit ihm, will aber dann doch nicht ewig nach unten brauchen und ziehe weiter. Es regnet richtig heftig, der Wind hat so zugenommen das ich manchmal auf den Boden muss um nicht umgeworfen zu werden. Ich frage den Hüttenwart in Alftavatn wie es wohl aussieht am Weg nach Emstrur. Er meint das der Wind in den Ebenen zu stark geht und das er mir abratet weiterzugehen. Ausserdem regnet es dort nicht so stark daher soll sehr viel aufgewirbelte Asche in der Luft sein. Das bestätigen mir auch Wanderer die aus der anderen Richtung kommen und sogar mit Mundschutzmasken probleme mit dem feinen Staub hatten. Da ich nicht in besonderem Zeitdruck bin trage ich mich für die Hütte in Alftavatn ein. Beide sind bis aufs letzte Bett ausgelastet. Ja was soll man zu den Hütten sagen, in Situationen wie diesen ist man froh über einen trockenen, warmen platz an dem man kochen und schlafen kann. Ich würde bei auch nur halbwegs akzeptablen Verhältnissen aber niemals wieder in Erwägung ziehen in eine zu gehen. Aber irgendwie lustig zu sehen wie andere Menschen hier so unterwegs sind.
Obwohl die Hütte wie gesagt bis zum Brechen voll ist und ich eigentlich keine ruhige Nacht erwarte schlafe ich sehr gut. Ich denke die anderen sind genauso Müde wie ich.
Nur leider ist das Wetter nicht besser geworden. Ich breche spät auf, da ich nichts versäume. Nach kurzer Zeit überhole ich bereits Leute die eine halbe Stunde früher und sogar noch davor aufgebrochen sind. Da meine Salomon Ultra sowieso schon Nass sind laufe ich gleich mit den Schuhen an durch die Furten. Es macht echt keinen Unterschied mehr. Das Wasser ist schnell wieder aus den Schuhen und mir kommt es so vor als würde der Wind sogar schon für die Trocknung sorgen. Leider geht die wunderbare Landschaft total unter auf meinem Rückweg. Es herrscht so gut wie keine Sicht dazu Wind und Regen. Hin und wieder unterbrechen einige Sonnenstrahlen den schweren Himmel und lassen die Berge dahinter unheimlich aussehen. Ich hab vor auch Emstrur zu passieren und in einem nach Porsmörk zu gehen. Mein Plan lautet nur schnell Handschuhe trocknen und Tee kochen. Die wärme des Ofens und der Tee tragen aber ihr übriges dazu bei nicht mehr weiter zu gehen, ausserdem soll das Wetter morgen viel besser werden.
Dem war auch so, auf den letzten 15 km regnet es nur in der ersten Hälfte und so komme ich bei verhältnismäßig gutem Wetter gegen Mittag in Porsmörk an.
Ich verbringe nochmal 2 Tage (nach dem mein Flug verschoben wurde ;)) in RVK bei strahlendem Sonnenschein.
Fazit Tour:
Der Laugavegur ist für Trekkinganfänger auf Island bestens geeignet. Er zeigt sich sehr abwechslungsreich und wird daher nicht langweilig. Die Richtung Porsmörk-Landmannalaugar finde ich interessanter, es reizt mich mehr von der Zivilisation in "abgeschiedenere" Regionen zu laufen als umgekehrt. Da ich nun beide Richtungen kenne würde ich aber sagen das es etwas mehr Bergauf ging als umgekehrt. Kann mich aber auch täuschen.
Es werden weder Karten noch GPS zur Navigation benötigt, bei schwierigen Sichtverhältnissen ist er aber nicht zu unterschätzen!
Fazit Ausrüstung und UL:
Gerade auf einem Trail wie dem LV kann man wie ich finde durch die Sicherheit der Hütten leicht gehen. Mir wäre aber kein anderer UL geher aufgefallen. 15-25 kg wurden da durch die Landschaft gestemmt. Auch die schweren Hardshell Jacken und Hosen sowie Lederstiefel anderer Wanderer waren waren bis zum geht nicht mehr vollgesogen mit Wasser. Meine Laufbekleidung und natürlich die Trailrunning Schuhe ebenso. Nur ich hate einen klaren Vorteil, meine Kleidung wiegt keine 4 Kilo mehr wenn Nass und weiters ist sie um Welten schneller trocken. Das Argument für eine 500,- Hardshell Jacke die noch dazu sicher nicht unter 2kg wiegt gibt es einfach nicht. Zumindest nicht im Sommer und auch nicht auf Island.
Golite Shangri La I: Da ich ca um die Bodenbeschaffenheit bescheid wusste hab ich keine Sandheringe mitgenommen sondern nur normale. Was soll ich sagen ich glaubte es anfangs selbst nicht aber das Teil ist Windstabiler als man ihm Zutrauen würde. An den beiden Tagen wo es richtig böse wurde hab ich nicht darin geschlafen. Da sind aber auch die Leute von den Campingplätzen reingekommen mit ihren "richtigen" Zelten.
Ich würde das nächste mal auch nur ein Tarp auf den LV mitnehmen.
Golite Venture 40 Schlafsack: Hab anfangs überlegt einen wärmeren einzupacken und mich doch für ihn entschieden. Mehr brauchte ich auch nicht. Hat super funktioniert auch ohne meinem anderen Gewand für mehr Isolierung.
Monatauk Gnat Gaskocher:
Hat mich 3x täglich bekocht, hatte mit Primus Schraubkartuschen absolut keine Probleme. Super Teil.
Fazit Fotografie:
Da ich von der Landschaftsfotografie eigentlich zum Trekking gekommen bin und mich UL Trekking bald mehr begeisterte als die Fotografie war schon bald klar das ich nicht mehr zusätzlich 4 kg Fotokram mitnehme, nichtmal 1 kg soll es sein.
Daher war sowas wie das Pen System von Olympus genau das worauf ich gewartet habe.
Die Qualität ist für mich mehr als brauchbar, durchaus mit SLR vergleichbar und wiegt je nach Ausstattung nur 270g. DSLR Ade.
Allgemein:
Ich konnte jeden Teil aus meiner Ausrüstungsliste gut brauchen, ausser den Laufrucksack der mir satte 460g zusätzliche Gewichtsersparnis gebracht hätte!
Den Sea to Summit Thermolite liner werde ich nicht mehr verwenden, sondern ihn gegen ein leichteres und kleineres Seideninlett tauschen. War in der Hütte ganz praktisch aber nicht notwendig. Hätte nochmal an die 276g gebracht.
Mammut Regenjacke und Montbell Softshell habe ich bereits durch einen Haglöfs OZO Pullover und ein Microfleece ersetzt. Nochmal 500g für zukünftige Touren eingespart.
Die Crocs Schuhe von der Gearlist hatte ich gar nicht dabei. Waren auch nicht notwendig. Bin entweder ganz ohne gefurtet oder mit den Laufschuhen.
Silnylon Packsäcke eignen sich ganz gut als Wasserdichte Überhandschuhe zumindest in einem Gelände in dem ich meine Hände nicht zwingend zum Festhalten an Seilen brauche.
Von der Gearlist hätte ich also nochmals gut 1kg wegbringen können!
THE END
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