[SE][NO] Sarek, Padjelanta, Sulitjelma

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  • dingsbums
    Fuchs
    • 17.08.2008
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    • Meine Reisen

    #61
    AW: [SE][NO] Sarek, Padjelanta, Sulitjelma

    Zitat von Prachttaucher Beitrag anzeigen
    Stimmt es geht ja noch nach Sulitjelma, mal sehen ob Ihr das Taxi genommen habt. Aber ich will ja nicht vorgreifen.
    OT: Um mich hier mal zu outen : Der Start ist bei mir schon festgelegt, das wird Euer Ziel sein. Deshalb interessiert mich das Taxi auch, zum Starten ist´s vielleicht schon geschickt erst oben loszulaufen.
    Dann verrate ich schon mal was vorab: Wir sind von Ny-Sulitjelma nach Sulitjelma runter gelaufen. Das Taxi haben wir trotzdem noch gebraucht.
    Und weil die letzten Tage nicht ganz so liefen wie geplant, wird Sulitjelma früher oder später wohl auch wieder unser Startort sein. Ob dieses Jahr oder erst später - das steht noch gar nicht fest.

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    • Fjaellraev
      Freak
      Liebt das Forum
      • 21.12.2003
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      #62
      AW: [SE][NO] Sarek, Padjelanta, Sulitjelma

      Ist zwar etwas OT aber vielleicht hilft es Prachttaucher ja Ich habe in Sorjus eine Deutsche getroffen die mit dem Bus nach Sulitjelma gefahren ist, der hat der Busfahrer das Taxi rauf nach Ny Sulitjelma organisiert.
      Beim Preis haben der Busfahrer und der taxifahrer dann wohl auch noch etwas gedreht damit es mit ihren knappen norwegischen Kronen gereicht hat

      Gruss
      Henning
      Es gibt kein schlechtes Wetter,
      nur unpassende Kleidung.

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      • windu
        Erfahren
        • 04.04.2007
        • 183
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        #63
        AW: [SE][NO] Sarek, Padjelanta, Sulitjelma

        OT: Ich denke, ihr solltet hier Prachttauscher nicht so viele Tipps geben.
        Ich finden den ersten Berg der Wanderung mit dem Taxi zu bezwingen irgendwie nicht stilecht. Florian, den Berg schaffst du schon.


        Ansonsten toller Bericht. Ich bin schon gespannt wie es weitergeht.

        Grüße, Stefan

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        • dingsbums
          Fuchs
          • 17.08.2008
          • 1503
          • Privat

          • Meine Reisen

          #64
          AW: [SE][NO] Sarek, Padjelanta, Sulitjelma

          02.09. Regen/Sonnentag

          Gestern am Ruhetag war das Wetter ganz gut, wurde abends aber schlechter, und heute regnete es munter weiter. Tja, nicht zu ändern, also Körper und Rucksack regenfest machen und durch.

          Zum Frühstück gab es das restliche Knäckebrot und frisch gekaufte Brot, nochmal lecker. Danach verteilten wir unsere neuen Lebensmittel nach Gefühl, packten, machten das Zimmer sauber, und gegen 10:30 waren wir abmarschbereit.

          Erst haben wir nochmal die Rucksäcke gewogen, ich hatte 'nur' 21,5 kg, bei Holger waren es wieder 26 kg. Da hatte das 'Verteilen nach Gefühl' wohl mich bevorzugt, obwohl ich mir schon Sachen geschnappt hatte, die Holger ursprünglich auch noch tragen wollte. Mit dem Plan, dann erst aus seinem Rucksack zu essen, ließen wir die Sachen aber so gepackt.

          Wir verabschiedeten uns noch von der Norwegerin und den drei Schweden und los ging's. So sind wir also im Regen losmarschiert, der Weg ging sich gut, was nicht verwundert, schließlich sind wir auf dem Padjelantaleden. (Kurz zur Info, der Padjelantaleden hat zwischen Akka und Såmmarlappa viel weniger Steine als der Kungsleden. Allerdings hatte ich, als wir den Padjelantaleden vor Jahren komplett gewandert sind, den Eindruck, dass die dann alle zwischen Såmmarlappa und Njunjes lagen. Und somit ist diese Info komplett subjektiv. *lach*)



          Zwischendurch wurde der Regen weniger, sogar die Kamera wurde kurz rausgeholt ('Dann mache ich wenigstens mal ein Foto zurück.'), allerdings fing es dann so richtig mit regnen an, das war gar nicht schön. Uns kamen 4 Deutsche entgegen, die seit 9 Uhr ab Tuottar schon 3,5 Stunden ohne Pause im Regen unterwegs waren - und nur noch ankommen wollten. Ihnen folgte ein deutsch-schwedisches Paar in gleicher Situation. Und dann überholte uns ein junger Mann, der alles andere als regenfest bekleidet war und genauso nass aussah. Sehr UL, aber jedem das seine.

          Kurz vor der Brücke sahen wir rechts zwischen den Büschen ein Zelt stehen, da hatte wohl jemand keine Lust, bei dem Regen 'vor die Tür' zu kommen. An der Brücke angekommen, ließ der Regen mal wieder nach, so gab es eine Pause, die ich auch nutzte, um Blaubeeren für den nächsten Morgen zu pflücken. An die Stelle konnte ich mich noch vom letzten Mal erinnern.



          Als es wieder anfing zu regnen, gingen wir weiter. Aber - was war denn das? Die Sonne kam. Erst zaghaft, aber dann wurde es immer heller, es gab Weitsicht - und es wurde noch ein richtig schöner Tag. Nur die Pfützen auf dem Weg zeugten noch vom Regen des Morgens. Im sanften Aufstieg begegneten wir einem jungen Deutschen, mit dem wir etwas länger quatschten. Er war auf seiner ersten Tour.









          Nach dem Aufstieg gab es die nächste Pause, jetzt mit schönem Blick zurück auf die Seen und einen großen Gletscher. In unserer Nähe weidete ein einsames Rentier mit lustig weißer Nase.







          Weiter ging's, uns kamen nochmal 3 Mädels entgegen, und kurz vor unserer letzten Pause passierten wir 3 Leute der finnischen Gruppe. (Die Finnen waren mehr oder weniger zeitgleich mit uns in Staloluokta, wohnten allerdings in der Nachbarhütte bzw. zelteten davor, deswegen hatten wir mit ihnen bisher noch keinen Kontakt gehabt. Das sollte sich noch ändern, aber dazu später.) Die 3 Finnen zogen dann während unserer Pause wieder an uns vorbei und gingen auf dem letzten Stück bis Tuottar dann immer ein Stückchen vor uns.

          Während der letzten Pause hatten wir eine schöne Aussicht in der Sonne, dann kam der Endspurt. Wir kamen immer näher an die Finnen ran, die regelmäßig stehenblieben. Es gab das ein oder andere Flüsschen zu passieren, eines davon war so richtig rot. Also die Steine darin, das sah irgendwie klasse aus. Weit konnte es nicht mehr sein - und ja, da tauchten sie auf, die Hütten.

          Zwei der Finnen bogen ab zum Zelten, nur eine Dame ging noch ein paar Meter vor uns. Während sie an der Watstelle unschlüssig war, gingen wir den Fluss zackig unten über entsprechend hingelegte Steine an. Danach sahen wir, dass es minimal weiter oben vermutlich noch einfacher gewesen wäre (die Stelle hatten wir letztes Mal gewählt), aber auch so war es kein Problem.

          Auf dem kleinen Stück zur nächsten Watstelle kam uns ein Wanderer entgegen (so spät?), und ich erkannte sie fast sofort: das Mädel aus Hamburg. Wir hatten sie vor drei Jahren während unserer Wanderung gleich zweimal getroffen. Damals waren wir von Katterjåkk nach Ritsem gewandert und dann den Kungsleden wieder hoch nach Abisko. Wir traffen sie damals kurz hinter Hukejaure und dann wieder in Singi, da sie die Querverbindung von Hukejaure zum Kungsleden gewählt hatte. Auch sie erinnerte sich gleich an uns und meinte 'Habe ich mir doch gedacht, dass ich euch treffe.' Häh? Das muss ich aber nicht verstehen.

          Manche Dinge ändern sich wohl nie, sie war wie eh und je. 'Soll ich in der Hütte schlafen oder noch ein Stück gehen und zelten? Ach, ich gehe mal ein Stück ... oder doch nicht? Ach, ich gucke mal, vielleicht komme ich zur Hütte zurück ...' Zur Erläuterung: Das war vor Jahren in Singi genauso. Sie hatte schon mal ihr Zelt neben der Hütte aufgebaut, falls sie im Zelt schlafen will, und überlegte dann auch hin und her: Zelt? Hütte? Zelt? Hütte? Was ihren weiteren Weg betraf, war sie genauso unentschlossen.
          Nun, da sie nicht mehr zurückkam, hat sie sich wohl dieses Jahr für Zelt entschieden. Allerdings kam sie am Morgen nach Tuottar zurück, ich mutmaße, um sich aufzuwärmen. Da sie dazu in die Nebenhütte ging, haben wir uns nicht mehr gesprochen.

          Zurück zu unserer Ankunft in Tuottar. Auch die zweite Watstelle war harmlos, beide konnte man locker in Wanderschuhen gehen, dann noch den Hügel hoch und wir waren da. Wir sind zum Hüttenwart, der kam gerade vom Angeln zurück (aber nix gefangen). Er meinte, er hätte schon einige Hütten geputzt (wir waren ja ganz kurz vor Ende der Saison), deswegen sollten wir in die Hütte mit Antenne (das ist die, die später als Nothütte offen bleibt), dort wären 3 Leute.

          Tja, warum standen dann 5 Paar Schuhe im Vorraum? Genau, es waren mittlerweile 5 Leute in der Hütte, die anderen waren angekommen, während der Hüttenwart beim Angeln war. Und so musste der Arme doch noch eine Hütte aufmachen, und wir übernachteten in einer blitzeblanken Hütte. Da er die Abdeckungen der Gasheizung abmachen musste, die zum Schutz vor Schnee außen angebracht sind, bekommen wir direkt eine Anleitung, was zu tun ist, wenn man später eine Nothütte nutzt. (Was für die weitere Wanderung in Stáddajåhkå auf dem Plan stand, nur leider kamen wir dann doch nicht dorthin.)

          Leider war die Hütte erst etwas kalt, aber die Heizung tat ihren Dienst. Wir bemühten uns auch wirklich, sie weiterhin so sauber wie möglich zu halten. Etwas später kam der Hüttenwart zurück zum Kassieren, und wir hielten noch ein nettes Schwätzchen. Er glaubt, dass er uns vor 6 Jahren auf dem Padjelantaleden gesehen hat. Er ist aus Dänemark und hat damals seine Frau kennengelernt. Er war mit einem Freund unterwegs, und eigentlich übernachteten sie im Zelt. Aber als sie den Hügel nach Låddejåhkå runter kamen, sah die Hütte sehr einladend aus, also entschieden sie sich ausnahmsweise für Hütte. Und dort war seine jetzige Frau Hüttenwartin - und er blieb gleich für 5 Tage. Seitdem sind die beiden im Sommer in Tuottar.

          Da es schon spät war, wurde schnell gewaschen, es gab den gestern gekauften Fisch mit dem restlichen Potatismos zum Abendessen, Tagebuch schreiben und dann ab ins Bett.
          Zuletzt geändert von dingsbums; 22.05.2020, 12:14. Grund: Fotos wieder eingebunden

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          • Atze1407
            Fuchs
            • 02.07.2009
            • 2425
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            • Meine Reisen

            #65
            AW: [SE][NO] Sarek, Padjelanta, Sulitjelma

            Bitte weiter, echt schöne Aufnahmen.
            Wenn du den Charakter eines Menschen kennenlernen willst, gib ihm Macht.
            Abraham Lincoln

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              #66
              AW: [SE][NO] Sarek, Padjelanta, Sulitjelma

              Er glaubt, dass er uns vor 6 Jahren auf dem Padjelantaleden gesehen hat.
              Kann sein dass er euch da verwechselt hat

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              • dingsbums
                Fuchs
                • 17.08.2008
                • 1503
                • Privat

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                #67
                AW: [SE][NO] Sarek, Padjelanta, Sulitjelma

                Zitat von Järven Beitrag anzeigen
                Kann sein dass er euch da verwechselt hat
                Warum? Weil er vor Liebe blind war?
                Gewandert sind wir mal da, aber an ihn konnten wir uns nicht erinnern ...

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                • dingsbums
                  Fuchs
                  • 17.08.2008
                  • 1503
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                  #68
                  AW: [SE][NO] Sarek, Padjelanta, Sulitjelma

                  03.09. Der Förster (Tuottar - Tarraluopal)



                  Als wir heute morgen aufwachten, sahen wir draußen blauen Himmel. Super! Nur - leider blieb das nicht so. Er zog sich immer mehr zu und als wir gegen 10:00 an Aufbruch dachten, regnete es schon wieder. Unsere Hütte haben wir sehr ordentlich hinterlassen, auch die Tassen habe ich wie aufgefunden in Reih und Glied gestellt.





                  Um 10:30 ging es dann wirklich los, in leichtem Regen. Der wurde mal weniger, mal mehr, man sah auf alle Fälle mal mehr als vor 6 Jahren. Wie gehabt nutzten wir nach einer guten Stunde eine Regenpause und machten an einem windstillen Plätzchen Pause. Weiter ging's, mittlerweile lachte sogar ab und zu die Sonne.

                  Landschaftlich gab es nicht so viel zu sehen (kaum Weitsicht), es ging halt auf der Höhe zwischen vielen kleinen Seen hindurch. Obwohl ich das schon mag!

                  Dann kam eine kleine Watstelle (ging wieder in Wanderschuhen), und wir haben zum ersten Mal mit einer der finnischen Ladies gesprochen, die dort Pause machten! Sie konnte sehr gut deutsch!

                  Kurz bevor der Abstieg begann, sahen wir jemanden seinen Topf spülen. Er war ein Deutscher, und wir fingen an zu quatschen. Er hatte in dem Zelt übernachtet, das wir gestern kurz vor der Brücke gesehen hatten. Wie vermutet hatte er den Regen ausgesessen, war dann aber am Nachmittag, als es heller wurde, noch ein Stück gegangen und ist morgens in Tuottar wieder an uns vorbei.

                  Mir war er ja etwas bekannt vorgekommen, aber ich bin so schlecht darin, mir Gesichter zu merken, dass ich dachte, Unsinn. Als er aber erzählte, dass er aus Wiesbaden bzw. Karlsruhe ist, wusste ich, dass mein Verdacht wohl wahr ist. Sicherheitshalber fragte ich ihn noch nach seinem Beruf: Förster. Er ist der Förster, der uns letztes Jahr in Saltoluokta Zucker für den Tee gegeben hat. So klein ist die Welt. Ich fragte ihn auch gleich, ob er meinen Tipp von damals angenommen hat und auf Skierffe war. Ja, er war und war begeistert. (Was auch sonst? ) Jetzt wissen wir auch seinen Namen: Florian. Wir haben recht lange mit ihm gequatscht, dann ging es weiter.









                  Aber nur kurz, denn der Blick auf Tarraluopal ist auf alle Fälle eine Pause wert! So haben wir uns in die Sonne gesetzt - nur damit es 5 Minuten später wieder anfängt leicht zu regnen. Mittlerweile kam auch Florian an, und er hat noch ein Foto von uns dreien gemacht. Eigentlich sogar drei. Dummerweise stolperte er dabei, und sein Stativ ging leicht kaputt - zum Glück war es ein billiges, das er auf dieser Tour mal angetestet hat. Florian, falls du das hier je liest - ich warte immer noch auf deine Email mit den Fotos!

                  Florian zog dann gleich weiter, Holger und ich folgten kurz später. Ruckzuck waren wir in Tarraluoppal und wurden von der Hüttenwartin auf Deutsch begrüßt. Sie war super nett (wie eigentlich alle Hüttenwarte) und spricht sehr gutes Deutsch. Wir sind zu 2 Schwedinnen in die Hütte, die aber noch auf einem Spaziergang waren. Ich bin natürlich erst mal wieder Blaubeeren pflücken, denn Tarraluoppal liegt im Blaubeerparadies.

                  Heute wurde sich mal wieder im Fluss gewaschen, kalt wie immer und wohltuend wie immer. Danach haben wir faul in der Hütte gehockt, mit den Schwedinnen gequatscht, später auch mit der Hüttenwartin, die zum Kassieren kam. Warum sie so gut Deutsch kann? Der Liebe wegen ...

                  Als wir dann alle ins Bett gingen, hingen die beiden Schwedinnen extra die Vorhänge vor die Fenster - das hatte ich ja noch nie erlebt. Sie wiederum waren darüber verwundert, dass uns das Licht am Morgen nicht stört. Während es mittlerweile schon relativ früh dunkel wird, wird es immer noch recht früh wieder hell. Nun, ich bin ein Langschläfer und Morgenmuffel, so sagte ich ihnen auch, dass sie sich am Morgen nicht sorgen müssen, wenn sie aufstehen. Mich stören sie bestimmt nicht.


                  04.09. Die Finnen und wir ... (Tarraluopal - Såmmarlappa)





                  ... saßen und warteten - auf den Hüttenwirt. Aber fangen wir am Morgen an. Als ich wach wurde, waren Anna und Angela (ja, die beiden Schwedinnen hatten auch Namen) schon beim Frühstück. Ich hockte erst mal faul im Bett und als die beiden fertig waren, kamen auch wir in die Gänge. Die beiden sind bald los, aber auch wir waren schon vor 10:00 fertig, für uns ist das früh.

                  Als wir starten wollten, liefen auch die Finnen gerade los, eine Gruppe von 11 Leuten, schön brav im Gänsemarsch. Lustig sah das aus. Allerdings sahen wir Solveig, die Hüttenwirtin, von ihrer Stuga anmarschiert kommen, so warteten wir noch auf sie und hielten ein Abschiedsschwätzchen. Sie trug uns auch auf, das Hüttenpaar in Såmmarlappa zu grüßen. Sie meinte schon, die beiden werden bestimmt gucken, wenn am vorletzten Tag noch so eine große Gruppe ankommt. Schließlich ist die Hütte in Såmmarlappa nicht sehr groß. Ich glaube, sie waren sogar leicht schockiert.





                  Aber erst mal hin. Um 10:00 ging es dann los, die erste Stunde zog sich heute furchtbar hin. Warum auch immer. Dann gab es 'Gegenverkehr', zwei Deutsche, mit denen wir länger quatschten, 2 Polen (hatten uns die Deutschen verraten, wir sagten nur 'hej') und noch ein deutsches Paar, mit dem wir auch einen kurzen Plausch hielten. Man sieht die Hütten ja noch wirklich lange, ich stelle mir vor, wenn man den Weg andersrum geht, kann sich das ganz schön ziehen. Der Blick zurück ins obere Tarradalen ist aber sehr schön.

                  Leider verschwand die Aussicht bald, denn die Bäume hatten uns wieder. Und nicht nur das, es gab einen Wegabschnitt, wie ich ihn hasse. Waldweg mit Steinen, über die man drüber, drumrum oder was auch immer muss, ein beschwerliches Auf und Ab. Zum Glück war das Stück aber eher kurz.





                  Nach einiger Zeit bot sich ein Platz mit Aussicht zur nächsten Pause an, hier hatten wir auch schon vor 6 Jahren gestoppt. Während heute morgen rundherum blauer Himmel war (und kalt und Raureif), hatte es sich mittlerweile zugezogen und die ersten Tropfen fielen. So machten wir kurz später nochmal halt und die Regenhülle auf den Rucksack. Uns selbst ließen wir in Wanderhose und Softshell, weil es nur ein leichter Regen war. Das stellte sich als schlechte Entscheidung heraus, denn erstens regnete es immer mehr und zweitens macht wandern durch Sträucher dann noch mehr nass. Allerdings war es dann auch egal, es war ja nicht mehr weit, und wir freuten uns auf eine warme Hütte.

                  Als wir ankamen, waren natürlich Anna und Angela da (schon lange und noch trocken) und die Hälfte der Finnen (die anderen hatten wir irgendwann überholt, während sie noch Pause machten). Aber der Hüttenwart war nicht da und zwei der Zimmer waren schon abgesperrt. So gab es im Moment nur einen offenen 4-Bett-Raum, den die beiden Schwedinnen und zwei der finnischen Damen schon bezogen hatten.

                  Und so hockten wir dann alle 15 im Aufenthaltsraum, die Rucksäcke blieben alle draußen (zu wenig Platz), jeder hing seine nassen Sachen über den Ofen (das war ein Bild!), und wir warteten. Heute wollten alle in die Hütte. Na, so lernten wir die finnische Truppe auch ein bisschen besser kennen. Sie waren, wie schon erwähnt, 11 Leute, das waren 10 Damen und ein Mann (eine der Damen war aber seine Frau). Die Tour war organisiert von einer der Ladies, die wollte auch, dass gemeinsam gewandert wird. Deswegen der Gänsemarsch am Morgen. Die ein oder andere nutzte dann aber immer die Mittagspause, um sich abzusetzen. Holger und ich errieten auch, welche der Damen dieser 'Boss' ist, sie hatte ein passendes Auftreten. :-)

                  Die meisten Finnen kochten dann schon, erst Kaffee, dann ihr Abendessen. Holger und ich begnügten uns erst mal mit Tee und Erdnüssen und schauten dem Treiben zu. Nach 19:00 kamen dann auch die beiden Hüttenwarte zurück - sichtlich überrascht. Tatsächlich hatten sie an diesem Tag zum ersten Mal für die Saison volles Haus, so dass alle Betten belegt waren.

                  Die Hüttenfrau wollte als erstes den Einkauf erledigt haben, also ging es nach nebenan in den Shop. Außer uns wollten auch fast alle Finnen einkaufen - Schokolade, Kekse und das letzte Lättöl. Wir kauften erst mal neue Erdnüsse, nachdem wir eben fast unseren ganzen Vorrat aufgefuttert hatten. Für den Abend Tortellini mit - Überraschung - Carbonara-Soße. Es gab auch hier keine andere mehr. Aber wir bekamen tatsächlich auch noch Adventure-Food, wir brauchten ja noch ein Abendessen für unterwegs. Außerdem gab es für den nächsten Morgen nochmal Knäckebrot mit Käse.

                  Danach wurden die Zimmer aufgesperrt - mit der Bitte, etwas vorsichtig zu sein und vor allen Dingen nicht mehr zu heizen. Klar, wenn man mit viel Arbeit alles schon sauber gemacht hat, kann ich verstehen. Das finnische Paar belegte mit uns ein Viererzimmer, so konnten sie restlichen Ladies in den letzten Raum.

                  Dann mussten auch noch alle zahlen, auch das dauerte lange. Ich habe in der Zeit in Ruhe gekocht, Abendessen, Tagebuch schreiben, wir waren am Schluss noch die einzigen im großen Raum. Dieses Warten mit den Finnen war schon ein bisschen nervig, aber irgendwie auch ein sehr lustiges Erlebnis, das uns noch lange in Erinnerung bleiben wird.
                  Zuletzt geändert von dingsbums; 22.05.2020, 13:22.

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                  • Mika Hautamaeki
                    Alter Hase
                    • 30.05.2007
                    • 4006
                    • Privat

                    • Meine Reisen

                    #69
                    AW: [SE][NO] Sarek, Padjelanta, Sulitjelma

                    Vielen Dank fürs weiter schreiben. Meine Fernsucht wächst mit jedem weiteren Bild....
                    So möchtig ist die krankhafte Neigung des Menschen, unbekümmert um das widersprechende Zeugnis wohlbegründeter Thatsachen oder allgemein anerkannter Naturgesetze, ungesehene Räume mit Wundergestalten zu füllen.
                    A. v. Humboldt.

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                    • dingsbums
                      Fuchs
                      • 17.08.2008
                      • 1503
                      • Privat

                      • Meine Reisen

                      #70
                      AW: [SE][NO] Sarek, Padjelanta, Sulitjelma

                      05.09. Ein kurzer Wandertag (Såmmarlappa - Brücke Tarraätno)

                      Wenn man 5,5 Stunden denn kurz nennen will - aber wir sind nur ca. 10 km gewandert. Wo ist denn nur die Zeit geblieben? Allerdings berichtet mein Tagebucheintrag auch von dreimal zwischendurch in die Büsche hocken, allein das kostet Zeit, es waren wohl doch zu viele Erdnüsse am Vortag.

                      Was ich an diesem Tag auch aufgeschrieben habe, ist eine Bemerkung über die Lieder, die einem immer so durch den Kopf gehen. Geht euch das auch so? Ich singe in meinem Kopf vor mich hin (zu Holgers Glück nur innerlich, ich kann nämlich gar nicht singen). Das wäre ja noch okay, wenn das nicht so unsägliche Lieder wären, die man im Kopf hat. Bei mir gehören 'Taler, Taler, du musst wandern' und 'St. Martin' zu den Favoriten. Das erste kann ich mir ja noch erklären, aber 'St. Martin war ein guter Mann'? Nun, immer noch besser als 'Nimm mich jetzt, auch wenn ich stinke'. Wodurch das motiviert ist, ist wohl keine Frage.







                      Zurück zu unserem kurzen Wandertag. Heute war der Himmel beim Wachwerden grau, allerdings verzogen sich die Wolken recht schnell, nur ein paar Nebelschleier hingen noch um die Berge. Das sah vor der Hütte am Fluss wirklich toll aus.

                      Anna und Angela waren wie immer schon früh los, während unseres Frühstücks wurden auch mehr und mehr Finnen abmarschbereit. Sie sind dann wieder brav in Reihe los. Holger und ich haben gepackt, die Hütte fertig gesäubert (war nicht mehr viel, die Finnen waren ordentlich gewesen), und um 10:30 waren auch wir fertig.

                      Ich hatte den Weg von unserer letzten Wanderung als anstrengend in Erinnerung. Er hatte dann auch ausreichend dieser verhassten Steinpassagen, allerdings hatte er auch viele Abschnitte, die wirklich gut zu gehen waren.

                      Während wir in trockenem und warmem Wetter los sind - genau - fing es kurz später an zu regnen. Die Regenhose hatten wir wegen der Sträucher schon an, also wurde jetzt auch Regenhülle und Regenjacke ausgepackt.

                      Das führte zur Frage: Was ist mit meiner Pause, im Regen macht das keinen Spaß! Also sind wir ein bisschen länger als sonst gelaufen, aber als der Regen aussetzte und wir gleichzeitig an einem prima Sitzstein vorbei kamen, gab es meine wohlverdiente Pause. Natürlich dauerte die Regenpause nicht so lange wie unsere Pause.



                      Weiter ging es, der Weg war wie gehabt, also eher anstrengend. Irgendwann tauchte überraschend ein Teil der Finnengruppe auf (Mittagspause, der Rest entflohen ). So sahen wir die doch noch, und nicht nur einmal. Erst passierten wir sie, dann sie wieder uns bei unserer nächsten Pause (Chefin voran) und kurz vor unserer Abzweigung trafen wir uns noch einmal an der Watstelle.

                      Kurz vorher: Was war denn das? Das Geröllfeld! Ich dachte, das käme erst nach der Abzweigung und bliebe uns erspart. Nein, es befindet sich vorher, ist aber ganz harmlos. Und dann kommt noch der Fluss. Die Finnen hocken auf der anderen Seite und zeigen uns gleich eine gute Stelle zum Furten. Ist auch kein Problem.

                      Wir hatten kurz überlegt, ob wir überhaupt furten sollen, denn laut Karte werden wir nach der Abzweigung ein Stück zurück gehen und den Fluss unten wieder queren. Wir entschieden uns dann aber, dem markierten Weg zu folgen, vermutlich eine gute Entscheidung. Unten war es sehr sumpfig, wer weiß, wo wir uns hätten durchkämpfen müssen, wenn wir einfach dem Fluss nach unten gefolgt wären. Und durch das Geröll am Rand ging es sich auch nicht gut ...



                      So trafen wir also nochmal die Finnen, gingen die paar Meter bis zur Abzweigung mehr oder weniger zusammen und sagten dann endgültig Tschüss. Der Weg ging sich ganz gut, wie schon gesagt, war er zwischendurch etwas sumpfig. Unverschämterweise hat mich irgendwas (schmerzhaft!) in die Wange gestochen. Vorher hatte es neben meinem Kopf gesummt, das war wohl der Übertäter. Es tat ein bisschen weh, wurde wohl auch etwas dick, aber abends war es schon wieder weg.

                      Relativ bald kamen wir zur Brücke, an der viel genutzte Zeltplätze zu sehen waren. Wir überlegten, was tun? Wenn wir weiter gehen würden, könnten wir vielleicht an (oder in?) der alten Tarraälvshyddan übernachten, aber wäre es dort so schön wie hier? Und da die ja nicht mehr weit ist, wäre dadurch für morgen wenig gewonnen. Wenn wir noch weiter gehen, ist zu befürchten, dass wir noch ziemlich weit den Berg hoch müssen, bis wir einen Zeltplatz finden. Und da es im Moment wieder trocken war - entschieden wir, dass wir den Tag für heute beenden.

                      Nach etwas Begutachtung (wer die Wahl hat, hat die Qual) hatten wir uns dann für einen der möglichen Zeltplätze entschieden. Die Brücke diente als prima Wäscheleine für Regenhülle und Hosen. Auch heute war der Fluss kalt wie immer.

                      Als ich vom Waschen zurück zum Zelt komme, denke ich, warum wackelt die Brücke denn so? Dafür gibt es nur eine Erklärung, Wanderer. Es war ein schwedisches Paar, das uns von ihrer Erfahrung über die Strecke nach Vaimok und Pieskehaure erzählte. Außerdem hatten sie die Info, dass das Wetter besser werden soll. Das hört man doch gerne.

                      Nach unserem Schwatz kroch ich erst mal schnell in den Schlafsack, aufwärmen mit dem restlichen Tee und Keksen. Am Abend dann Routine, keine besonderen Vorkommnisse.

                      06.09. Ein langer Tag (Brücke Tarraätno - Vaimok)





                      Leider wurden wir heute morgen durch Tropfen am Zelt geweckt. Holger meinte, das sei bestimmt der Fluch der Finnen. Seit die mit uns wandern, hatten wir jeden Tag Regen. Damit konnten wir hoffen, dass es so langsam besser wird, schließlich sind wir ja gestern 'abgebogen'. Und siehe da, das Wetter wurde besser, und so konnten wir unser Zelt wieder trocken einpacken.

                      Heute warteten ca. 18 km auf uns, Ziel war Vaimok. Um 10:45 ging es los. Nach der Brücke ging es durch Büsche und Wald, deswegen hatten wir auch die Regenhose an, obwohl es trocken und auch recht warm war (sollte aber nicht so bleiben).



                      Nach einem kurzen Stück kamen wir zur Tarraälvshyddan, dies ist die älteste existierende STF-Hütte. Sie liegt ein paar Meter ab vom Weg, aber natürlich haben wir sie uns angeguckt. Sie ist vor allen Dingen sehr klein, eine schmale Pritsche für ca. 2 Leute, ein offener Kamin, Holz. Wenn nötig, kann man hier gut Schutz suchen.

                      Und wir sahen Hennings Eintrag im Hüttenbuch, mal gespannt, ob er wirklich hier übernachtet hat.

                      Dann ging es weiter, heute warteten ein paar Höhenmeter auf uns, die gleich hinter der Hütte begannen. Allerdings ließ es sich super gehen, am Anfang durch den Wald, dann wurden die Bäume weniger und wir stiegen durch buntes Blaubeerfjäll.

                      Wie sagte ich so schön zu Holger: "Fehlt nur noch die Linbana." Der Weg wirkte ein bisschen wie der Trampelpfad unter dem Sessellift in Abisko.





                      Als Belohnung gab es tolle Blicke zurück ins Tarradalen, super!

                      Nachdem der erste heftige Anstieg geschafft war, gab es eine Pause - und die ersten Tropfen. Also Regensachen raus - und wir sollten sie auch nicht mehr loswerden. Immer wenn wir dachten, jetzt ist das Wetter besser, kamen neue Tropfen. Aber da es zwischendurch stets wieder akzeptabel wurde, wollen wir uns gar nicht beschweren, es war okay.



                      Nach der Pause ging es immer weiter das Guravagge hinauf, nach einer harmlosen Flusskreuzung gab es schon die nächste Pause. Das nächste Ziel war die Schutzhütte Kurajaure, allerdings zog es sich länger als gedacht bis dorthin.

                      So langsam wurde es auch etwas steiniger, die beiden gestern hatten uns vor Steinen ab Kurajaure gewarnt. Aber es gab viele Bohlen, und so ging es sich vorerst immer noch überraschend gut.

                      In der Hütte machten wie dann die nächste Pause. Kurajaure ist eine recht große Schutzhütte mit Holz. Bei Bedarf könnte man hier sehr gut übernachten. Weiter ging's, mal wieder im Regen.



                      Am nächsten See vor dem Abstieg brauchte ich nochmal Pause, noch sah man allerdings nicht hinunter nach Vajmok. Dafür wurde das Wetter wieder besser.



                      Weiter ging's und dann kam er in Sicht. Zu unseren Füßen lag der See Vaijmok. Der Abstieg selbst ging sich prima, also jetzt nur noch ein Stück am See entlang und schon sind wir da.

                      Naja, als erstes brauchte ich nochmal eine Pause. Danach sah man aber bald die Hütten und wir dachten, da gehen wir jetzt locker hin. Und dann kamen die Steine! Die letzten 3 km bis zur Hütte waren wirklich die schwierigsten des Tages. Immer wieder musste man durch steinige Passagen klettern, das kostete Zeit. Der Körper war müde, und es wurde zwar noch nicht dunkel, aber das Licht doch schon diffuser, auch deswegen empfand ich das konzentrierte Wandern über die Steine als noch anstrengender.

                      Und so war es tatsächlich schon 20:15, als wir vor der Hütte des Stugvärd standen. Sie waren noch da. Da es ja der allerletzte Tag war, waren wir uns dessen gar nicht so sicher. Es hätte ja sein können, dass der Hüttenwart schon weg ist. Allerdings wäre er uns dann vermutlich entgegen gekommen. Also, sie waren noch da, und die Hüttenwartin (wieder mal eine nette ältere schwedische Dame) kam auch gleich zu uns raus.

                      Wie erwartet war die Hütte selbst schon zu, das Hüttenwartpaar wollte auch am nächsten Tag früh los, so haben wir im Notraum übernacht, der gleich neben dem Zimmer des Hüttenwarts ist.

                      Während ich Wasser holen war (einen Eimer 1st Choice am Fluss (weit) und noch einen halben 2nd Choice am Rinnsal gleich neben der Hütte), hat Holger Feuer gemacht. Bevor ihr fragt, warum ich nicht gleich 2 Eimer 1st-Choice-Wasser (so hatte die Hüttenwartin uns das erklärt) geholt habe - wir hatten erst nur einen Eimer gesehen. Und das Rinnsal war nicht tief genug für einen ganzen Eimer. Außerdem wurde es so langsam wirklich dunkel, ich war froh, dass ich das Rinnsal überhaupt gefunden habe.

                      Und dann wurde mein Körper auch müde, kein Wunder nach 9,5 Stunden. Deswegen gab es schnell Abendroutine und ab ins Bett. Ich habe gut geschlafen!
                      Zuletzt geändert von dingsbums; 22.05.2020, 14:12. Grund: Fotos wieder eingebunden

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                      • Prachttaucher
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                        • 21.01.2008
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                        #71
                        AW: [SE][NO] Sarek, Padjelanta, Sulitjelma

                        Da habt Ihr wirklich wieder eine rießige Tour gemacht, ich dachte ja "jetzt gehen sie noch schnell nach Sulitjelma..." Und gutes Timing : Das schlechtere Wetter erst dann wenn Hütten da sind. Tolle Bilder wieder !

                        OT: Gibt´s denn keine Taxfahrer hier oder spricht man da nicht so gerne darüber ? Ist ja schon unsportlich, aber als erstes gleich den Berg hoch ? Man muß sich doch schonen für den Sarek, oder ?

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                        • dingsbums
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                          • 17.08.2008
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                          #72
                          AW: [SE][NO] Sarek, Padjelanta, Sulitjelma

                          Gibt´s denn keine Taxfahrer hier oder spricht man da nicht so gerne darüber ? Ist ja schon unsportlich, aber als erstes gleich den Berg hoch ? Man muß sich doch schonen für den Sarek, oder ?
                          Na, wenn du es nicht erwarten kannst. Es gibt ein 'Taxiunternehmen' in Sulitjelma, die Nummer steht in allen Hütten auf dem Weg nach Sulitjelma (okay, hilft dir nicht viel :-). Ich habe die Nummer irgendwo liegen und gebe sie dir gerne, ich hatte sie übrigens auch vorher im Netz gefunden.
                          Wir haben da angerufen, der stand 3 Minuten später vor uns und hat uns gefahren. Waren ca. 8 km, war nicht gerade billig (muss ich gucken, ob wir aufgeschrieben haben, was es gekostet hat) Also greif vielleicht auf Hennings Tipp mit dem Busfahrer zurück.

                          Ich finde es absolut in Ordnung, eine Straße hoch zu fahren, Straße gehen macht nicht so richtig viel Spaß. Obwohl ich sagen muss, dass ich es überraschend okay fand (Straße runter gehen macht auch nicht viel mehr Spaß). Hier in Sulitjelma würde ich das nach Lust und evtl. auch Ankunftszeit gestalten. Vielleicht passt es ja, nach der Ankunft noch ein paar Meter zu laufen und zur (wirklich schönen) Hütte Ny-Sulitjelma hoch zu gehen, um dann am nächsten Tag die Wanderung so richtig zu starten. Vielleicht passt es auch besser, sich schön faul hochfahren zu lassen.

                          Ja, wir hatten eine schöne lange Tour. Was klasse war! Allerdings hat man vielleicht an meinem Bericht gemerkt, dass ich mit der Zeit irgendwie langsamer unterwegs war. Ob da die Luft raus war? Eigentlich hätte ich ja erwartet, dass man immer fitter wird. Trotzdem werden wir auch die nächste Tour mit 2,5 bis 3 Wochen planen.

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                          • Prachttaucher
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                            • 21.01.2008
                            • 12045
                            • Privat

                            • Meine Reisen

                            #73
                            AW: [SE][NO] Sarek, Padjelanta, Sulitjelma

                            Ich muß sagen, daß Ihr meinen vollen Respekt habt, bezgl. der Tourenlänge. Ich bin nach den 14 Tagen eigentlich irgendwo immer froh wieder zurück zu fahren. Ist aber sicher auch ein Problem der nicht vorhandenen Ruhe-Tage. Also wer weiß. Auf jeden Fall nicht so einfach in der dritten Woche !

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                            • Andreas H.
                              Gerne im Forum
                              • 07.04.2005
                              • 78

                              • Meine Reisen

                              #74
                              AW: [SE][NO] Sarek, Padjelanta, Sulitjelma

                              Toller Bericht, sehr inspirierend, danke dafür!
                              Könntest Du vielleicht ein paar Worte darüber verlieren, welche Lebensmittel in welchen mengen Ihr dabei hattet? Muss ja eine ganze Menge gewesen sein - und auf was habt Ihr gekocht? Benzin?

                              Danke und Gruß,

                              Andreas

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                              • dingsbums
                                Fuchs
                                • 17.08.2008
                                • 1503
                                • Privat

                                • Meine Reisen

                                #75
                                AW: [SE][NO] Sarek, Padjelanta, Sulitjelma

                                Zitat von Andreas H. Beitrag anzeigen
                                Könntest Du vielleicht ein paar Worte darüber verlieren, welche Lebensmittel in welchen mengen Ihr dabei hattet? Muss ja eine ganze Menge gewesen sein - und auf was habt Ihr gekocht? Benzin?
                                Für die Packliste ist Holger verantwortlich, noch gibt es keine digitale Form (nur der handgeschriebene Zettel). Sobald sie fertig ist, stelle ich sie ein.

                                Aber ich kann gerne schon was zur Verpflegung erzählen.

                                Zum Frühstück rechnen wir mit 100 g Müsli pro Person. Das gibt es mit Milchpulver und Wasser. Ich trinke morgens Kaffee mit Kaffeeweißer, Holger Tee mit Zucker.

                                Für unterwegs kochen wir morgens einen Liter Tee mit Zucker, der kommt dann in die Thermoskanne. Super, während der Pausen etwas warmes zum Trinken zu haben, ist mir das Gewicht der Thermoskanne auf alle Fälle wert.

                                Zum Essen unterwegs gibt es Riegel und etwas herzhaftes. Wir planen mit 2 (an langen Tagen auch 3) Zwischenmahlzeiten am Tag. Wir essen dann zusammen einen 60g-Riegel. Die letzten Jahre mochten wir PowerBar Harvest und INSUmed Riegel. Die Insumed sind eigentlich gedacht, um im Rahmen einer Diät eine Mahlzeit ersetzen zu können. Dementsprechend machen sie gut satt.

                                Als Herzhaftes gibt es dann entweder eine Salametti oder zwei, drei Stückchen Beef Jerky für jeden hinterher.

                                Abends kochen wir eine Trekkingmahlzeit, eine 250g-Packung für uns beide.

                                Wenn wir ankommen, trinken wir gerne etwas mit Geschmack, außerdem brauche ich zusätzlich Magnesium. Deswegen sind Magnesium- und MultiVitamin-Brausetabletten dabei.

                                Als Snack vor dem Zu-Bett-Gehen gibt es immer ein Stückchen Käse und ein Stückchen getrocknetes Rentierfleisch. So hatten wir dieses Jahr z.B. ein 600g-Stück Käse mit, das aber auch die 3 Wochen gehalten hat. Immer nur ein Stückchen zum Genießen.

                                Dann gibt es meist für die ganze Zeit eine Tüte Nüsse (dieses Jahr Wasabi-Macadamias, die sind geil!), eine Tüte getrocknetes Obst (Mangos!) und eine Tafel Schokolade oder ähnliches. Davon gibt es halt ab und zu zwischendurch oder abends.

                                Das war es fast. Wir hatten noch 4x Heiße Tasse und 2x Tütensuppe mit, wenn man mal gleich nach Ankunft was will (oder als Mittagessen am Ruhetag). Dann 2x Milchreis und 2x Bannock-Brotteig, das wurde beides erst spät während der Tour gefuttert, am Ruhetag, kommt in meinem Bericht erst noch.

                                So, zusammen macht das für ca. 12 Tage knapp 12 kg, also 0,5 kg pro Person pro Tag.

                                Ja, wir kochen mit Benzin. Wir machen morgens zweimal Wasser warm. Einmal für Kaffee/Tee und auch das Milchpulver wird dann in warmem Wasser aufgelöst. Das zweite Mal für den Tee in der Thermoskanne.

                                Abends dann nochmal Wasser warm machen für die Trekkingsmahlzeit. Allerdings lassen wir das noch ein bisschen auf dem Kocher köcheln, auch wenn das offiziell nicht nötig ist. Wir waren bisher mit dem Ergebnis dann sehr zufrieden.

                                Wir hatten 1 Liter Benzin mit, wir waren uns sicher, dass das reicht, obwohl wir nicht so ganz genau wissen, wieviel wir verbrauchen. Dem war auch so. Da wir ja gerne in Hütten übernachten, wenn welche vorhanden sind, mussten wir nicht so oft den Kocher nutzen. 6 Nächte im Sarek, noch einmal im Zelt, auch 4 Übernachtungen in Noträumen des STF, da es dort kein Gas mehr gibt. Damit sind wir bei 11 Übernachtungen mit Kocher. Und wenn ich es richtig in Erinnerung habe, war die Flasche immer noch fast halb voll.

                                So, das war die Zusammenfassung. Wie gesagt, ich stelle die Packliste ein, sobald sie fertig ist. Wenn du vorher schon mehr wissen willst, einfach weiter fragen.

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                                • Waldwichtel
                                  Fuchs
                                  • 26.08.2006
                                  • 1052
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                                  #76
                                  AW: [SE][NO] Sarek, Padjelanta, Sulitjelma

                                  Zitat von dingsbums Beitrag anzeigen
                                  Abends kochen wir eine Trekkingmahlzeit, eine 250g-Packung für uns beide.
                                  Da würde ich gnadenlos verhungern
                                  Ich futtere abends eine komplette 250g-Packung weg, morgens 200g Müsli und zwischendurch 2 Früchteschnitten.

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                                  • Prachttaucher
                                    Freak

                                    Liebt das Forum
                                    • 21.01.2008
                                    • 12045
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                                    #77
                                    AW: [SE][NO] Sarek, Padjelanta, Sulitjelma

                                    Zumindest die 100 g Müsli finde ich auch sehr wenig, bei mir sind´s schon 150 g. Wenn man´s aber nicht so mag...

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                                    • Rhodan76

                                      Alter Hase
                                      • 18.04.2009
                                      • 3037
                                      • Privat

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                                      #78
                                      AW: [SE][NO] Sarek, Padjelanta, Sulitjelma

                                      Zitat von Waldwichtel Beitrag anzeigen
                                      Da würde ich gnadenlos verhungern
                                      Ich futtere abends eine komplette 250g-Packung weg, morgens 200g Müsli und zwischendurch 2 Früchteschnitten.
                                      Wir haben auf der letzten Tour zu zweit selbst eine 250g Packungen nicht geschafft - so werden wir uns testweise auf der nächsten Tour nur noch eine 125g Packung teilen....so unterschiedlich kann das mit dem Hunger sein. Positiver Nebeneffekt: Gewichtsersparnis in Sachen Nahrungsmittel

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                                      • Andreas H.
                                        Gerne im Forum
                                        • 07.04.2005
                                        • 78

                                        • Meine Reisen

                                        #79
                                        AW: [SE][NO] Sarek, Padjelanta, Sulitjelma

                                        Danke für die ausführliche Futter-Erläuterung! Da kann ich mir schon ein ganz gutes Bild machen.
                                        Für zwei doch recht "gestandene Personen" finde ich eine 250g-Packung allerdings auch sehr "übersichtlich", um ehrlich zu sein
                                        Noch eine letzte Frage: was für einen Kocher habt Ihr benutzt, und wie habt Ihr das mit dem Benzinkocher im Flugzeug gehandhabt? Keine Probleme?

                                        Nochmals dankt

                                        Andreas

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                                        • dingsbums
                                          Fuchs
                                          • 17.08.2008
                                          • 1503
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                                          #80
                                          AW: [SE][NO] Sarek, Padjelanta, Sulitjelma

                                          Die "gestandenen Personen" haben ja auch noch Reserven am Körper, die verbrannt werden können. Ca. 5 kg Eigengewicht verschwinden bei einer Wanderung.

                                          Es ist tatsächlich so, dass wir gar nicht so viel Hunger haben. Deswegen wird hauptsächlich gegessen, weil der Körper versorgt werden muss. Aber das ist nicht der erste Thread, wo man feststellen kann, wie unterschiedlich das Futterverhalten auf Tour ist. Bei uns passt es so ganz gut.

                                          Wir haben einen MSR Dragonfly, bisher im Flugzeug keine Probleme. *touch wood*
                                          Im Gegensatz zu früher ist die Flasche aber mittlerweile leer. Ich finde auch, dass Kocher und Flasche sehr wenig nach Benzin riechen.

                                          Wir versuchen meist, vor Ort Reinbenzin zu bekommen, haben aber schon mehrfach auf Benzin von der Tanke zurückgegriffen. Dieses Jahr hatten wir in Saltoluokta ja das Primus Powerfuel 'reserviert', dadurch war das ganz unkompliziert.

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