[SE][NO] Sarek, Padjelanta, Sulitjelma

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  • dingsbums
    Fuchs
    • 17.08.2008
    • 1503
    • Privat

    • Meine Reisen

    #41
    AW: [SE][NO] Sarek, Padjelanta, Sulitjelma

    28.08. Das Wetter hält! (Skarja - Alggavagge)

    Heute hatten wir mehr oder weniger den 5. Tag ohne Regen, ein nettes 'Geschenk' für unsere erste Sarektour. Wir standen wieder gegen 7:30 auf, erst Frühstück, danach konnte man den Luxus eines Klohäuschens genießen (nachdem man es geschafft hatte reinzuklettern, ganz schön hoch gebaut, das Ding :-).

    Während wir packten, kamen schon wieder die ersten 3 Wanderer vorbei. Allerdings sollte es ab heute einsamer werden. Um 10:10 waren wir abmarschbereit. Wie gesagt, das Wetter hielt, allerdings gab es doch recht viele Wolken.





    Wir also los, durch den Rentierzaun, ein Stück den Hang hoch und dann Richtung Guohpervagge auf der Suche nach einem geeigneten Trampelpfad, der auch schnell gefunden war. Etwas oberhalb kamen uns noch 2 Wanderer entgegen. Das waren abgesehen von den anderen 3, die wir noch wiedersahen, die einzigen für heute. Also 5 für diesen Tag.

    Während unserer ersten Pause beobachteten wir die besagten 3 Wanderer, wie sie den Guohperjåhkå querten und dann auf der südlichen Seite ins Alggavagge stiegen. Wir entschieden uns aber für den eingezeichneten Pfad und furteten den Guohperjåhkå oberhalb der Mündung.

    Diese Watstelle war heute kein Problem und so nutzte Holger das für eine Fotosession meiner Watkünste.







    Dann ging es etwas bergan, mehr oder weniger direkt an der Renvaktarstugan vorbei (sie war allerdings auf der anderen Flussseite) und durch den nächsten Rentierzaun. Faszinierend, wie weit hoch der hier gezogen ist. Der Weg war prima zu gehen, vor einem sumpfigen Stück waren wir erst etwas zögerlich, es stellte sich aber als harmlos heraus.

    Während unserer nächsten Pause entdeckten wir die 3 Jungs auf der anderen Flussseite, ein Stück hinter uns. Das verwunderte uns erst, wir mutmaßten dann aber, dass sie typisch schwedisch eine lange Mittagspause gehalten haben. Später zogen sie dann an uns vorbei, während wir einen Zeltplatz suchten.

    Außerdem kam mal wieder ein Hubschrauber vorbei, er flog in unser Tal und zwar so richtig tief, so nah habe ich vorher noch keinen vorbeifliegen sehen.





    Wir zogen weiter, an der Wasserscheide war es etwas steinig, danach folgte aber ein 'Spaziergang' durch eine Wiese. Hinter uns hätte man wohl die Sarek-Berge gesehen, wären sie nicht in Wolken versteckt gewesen.

    Wir entschieden uns dann für einen Zeltplatz mehr oder weniger unter dem Gipfel des Härrabakte, nah am Fluss, gegenüber der beiden Gletscherflüsse. Nach etwas Suchen war ein guter Platz gefunden, später durften wir dann feststellen, dass dies wohl auch ein beliebtes Weidegebiet der Rentiere ist. Auch schön, die Tiere ständig in Nähe zu sehen und zu wissen.

    Heute abend blieb es noch trocken, allerdings frischte der Wind auf.

    Als Zusatz zur Abendroutine fällt heute aber eine weitere Näherei an. Schon wieder habe ich ein Loch im Strumpf (wie letztes Jahr), diese Merinosocken sind anscheinend nicht für meine Füße gemacht. Ansonsten bin ich ja ganz begeistert von der Merinowolle, kein Stinken, schön warm, aber die Löcher nerven. Letztes Jahr waren es Icebreaker, dieses Jahr Smartwool. Diese 'Naht' oberhalb der Zehen scheint mir die Sollbruchstelle zu sein. Oder eher Sollreißstelle. :-) Habe sie mal mit meinen Falke TK1 verglichen, da gibt es diese 'Naht' auch, aber sie sitzt etwas höher. Das könnte es auch stabiler machen.

    Ich bin für Tipps dankbar. Hat jemand das gleiche Problem und kann mir Merinosocken empfehlen, die nicht so anfällig sind? Kennt jemand Modelle ohne diese komische Sollreißstelle? Und bitte keine dummen Sprüche wie 'Zehennägel schneiden'! Daran lag es nicht, es ist einfach der 'Druck' auf diese Naht in den Schuhen.
    Zuletzt geändert von dingsbums; 22.05.2020, 10:19. Grund: Fotos wieder eingebunden

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    • Natide
      Erfahren
      • 09.05.2007
      • 398
      • Privat

      • Meine Reisen

      #42
      AW: [SE][NO] Sarek, Padjelanta, Sulitjelma

      Hallo,

      hatte heute endlich mal Zeit auch deinen Bericht zu lesen und warte gespannt auf die Fortsetzung.

      Wie genau seid ihr denn gegangen? Von Rinim bis durchs Alggavagge is klar. Aber wie von dessen Ende nach Staloluokta?
      Gruß
      Natide

      www.natalie-timo.de

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        #43
        AW: [SE][NO] Sarek, Padjelanta, Sulitjelma

        Schön, und die alte Hütte am Alggavagge steht auch noch.
        Dachte schon die hätten sie im Frühjahr abgefackelt.

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        • Fjaellraev
          Freak
          Liebt das Forum
          • 21.12.2003
          • 13981
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          • Meine Reisen

          #44
          AW: [SE][NO] Sarek, Padjelanta, Sulitjelma

          Zitat von Natide Beitrag anzeigen
          Wie genau seid ihr denn gegangen? Von Rinim bis durchs Alggavagge is klar. Aber wie von dessen Ende nach Staloluokta?
          Das kommt wohl im nächsten Teil der Serie

          Langsam frage ich mich echt ob ich den Tjågnårisjågåsj einfach an einem schlechten Tag erwischt habe, oder ob ich nach 2004 als ich die normale Watstelle wegen eines umgeknickten Knöchels umgangen habe einfach zuviel Respekt vor dem Bach habe. Ich musste auf jeden Fall wieder runter bis zur Mündung und auch dort war er noch recht kräftig, von daher war er als ich durch wollte wohl wirklich heftig...
          Beim Guohperjåhkå habt ihr wohl die gleiche Stelle zum waten genutzt wie ich, wenn ich es richtig sehe, im Rückblick hatte ich den Eindruck dass es etwa 100m weiter oben noch einfacher gewesen wäre. Aber das war erst erkennbar als ich schon auf der anderen Seite war, vom Gelände deutete nichts wirklich auf die Verästelung des Flusslaufs hin (Nur im Grundsten hätte ich es eigentlich gelesen ).

          Freue mich auf jeden Fall dass es weiter geht und vielleicht gibt es mir den nötigen Tritt in den Hintern selber auch endlich loszutippen

          Gruss
          Henning
          Es gibt kein schlechtes Wetter,
          nur unpassende Kleidung.

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          • Gast-Avatar

            #45
            AW: [SE][NO] Sarek, Padjelanta, Sulitjelma

            Zitat von dingsbums
            .... und durch den nächsten Rentierzaun. Faszinierend, wie weit hoch der hier gezogen ist.
            Das fand ich auch bemerkenswert!



            Zitat von Järven
            Schön, und die alte Hütte am Alggavagge steht auch noch.
            OT:

            Weißt du noch? Ich kann mich noch an jede Einzelheit erinnern.

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            • Prachttaucher
              Freak

              Liebt das Forum
              • 21.01.2008
              • 12045
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              • Meine Reisen

              #46
              AW: [SE][NO] Sarek, Padjelanta, Sulitjelma

              Danke für´s weiterschreiben und besonders auch für die Watbilder, gut um mal eine Vorstellung zu bekommen. Bei kräftiger Strömung würde ich das erstmal als zu tief empfinden...

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              • dingsbums
                Fuchs
                • 17.08.2008
                • 1503
                • Privat

                • Meine Reisen

                #47
                AW: [SE][NO] Sarek, Padjelanta, Sulitjelma

                Zitat von Prachttaucher Beitrag anzeigen
                Bei kräftiger Strömung würde ich das erstmal als zu tief empfinden...
                Hm, eigentlich nicht. Das wirkt auf dem Foto vielleicht etwas tiefer, als es war. Das Wasser ging noch nicht mal bis zum Knie, das ist okay. Bis Knie finde ich auch bei noch stärkerer Strömung akzeptabel, allerdings habe ich ja auch ein bisschen Masse zum dagegenhalten.

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                  #48
                  AW: [SE][NO] Sarek, Padjelanta, Sulitjelma

                  Steht immer auch in den Blättern der Fjällsäkerhet- bis zum Knie ist ok, darüber wird es kritisch.

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                  • Dogeared
                    Erfahren
                    • 22.05.2009
                    • 306
                    • Privat

                    • Meine Reisen

                    #49
                    AW: [SE][NO] Sarek, Padjelanta, Sulitjelma

                    Hej !


                    Endlich wieder ein Reisebericht Habe ihn gerade verschlungen und warte jetzt natürlich sehnsüchtig auf die Fortsetzung - auch die Photos sind wieder toll geworden.

                    Dem Padjelanta-Teil gilt dabei auch mein besonderes Interesse - da ist die nächste Tour geplant!

                    Weiter so, bin gespannt!
                    C.
                    Hike My Hike, Damn it!
                    Meine Reiseberichte

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                    • dingsbums
                      Fuchs
                      • 17.08.2008
                      • 1503
                      • Privat

                      • Meine Reisen

                      #50
                      AW: [SE][NO] Sarek, Padjelanta, Sulitjelma

                      Zitat von Fjaellraev
                      Das kommt wohl im nächsten Teil der Serie
                      ... und vielleicht gibt es mir den nötigen Tritt in den Hintern selber auch endlich loszutippen
                      Genau, das kommt jetzt in den nächsten Tagen. Und es wäre super, wenn du auch einen Bericht schreibst, auf den hoffe ich ja schon länger. Vielleicht werden dich ja die Hinweise auf deine 'Spuren', die es demnächst gibt, inspirieren.

                      Zitat von Dogeared
                      Dem Padjelanta-Teil gilt dabei auch mein besonderes Interesse - da ist die nächste Tour geplant!
                      Vom Padjelantaleden wird es ja kein so großes Stück geben, aber Tuottar ist mit drin, und allein die Lage dieser Hütte ist es meiner Meinung nach wert, den Padjelantaleden zu gehen.

                      Also, machen wir uns auf den weiteren Weg:

                      29.08. Und dann kam er doch ... (Alggavagge - Alkavare kapell)

                      ... der Regen. Als wir heute morgen wach wurden, regnete es. Das war natürlich gar nicht nett. Gegen 7:30 Uhr, also zur typischen Zeit, kamen wir in die Gänge, heute Frühstück im Zelt. Zum 'Toilettengang' ging es altbewährt unten nackig und oben mit kompletter Montur. Auch der Rucksack wurde im Zelt gepackt, natürlich bis auf letzteres selbst. Das haben wir dann etwas abgewischt und schnell eingepackt. Holger trägt immer unser Zelt, der arme Kerl. Heute war sein Rucksack also noch etwas schwerer.

                      Der Weg war ganz gut, allerdings war der Matsch matschiger und die Steine glatt. Prompt ist Holger ausgerutscht, hat sich das Knie gestoßen und seine neue Regenhose hat an der Stelle ein Loch. Der Weg war aber wie gesagt ansonsten gut, am Wegesrand standen viele von diesen blauen Glockenblumen, die mir so gut gefallen (aber kein Foto, sorry). Außerdem war es der Tag der Frösche und Kröten, kein Wunder bei dem Wetter. Ich hoffe, ich habe keine aus Versehen zertrampelt.

                      Schnell war die nächste Furt erreicht, der Fluss kommt aus dem Vattendelar-Gletscher. In einer unserer Beschreibungen wurde er als schon bei Niedrigwasser schwer zu furten beschrieben, in einem anderen Reisebericht erzählte aber jemand, er wäre ein bisschen am Fluss entlanggegangen, um nach einer Stelle zu suchen, an der er in Wanderschuhen durchkommt (allerdings hatte er keine gefunden). Tja, als wir ankamen, sah der Fluss ganz harmlos aus, allerdings sah man nicht genau, was nach den Steinen am anderen Ufer noch kommt. Wir also erst mal in Wanderschuhen rüber - und dann kam erst der Fluss. :-) Er hatte mindestens 5 Arme und wir sahen es ein und wechselten in Watschuhe. Der mittlere Arm war der heftigste, etwas tiefer und gut Strömung, allerdings haben wir uns nie unsicher gefühlt. Schwer war also auch diese Furt nicht wirklich, aber schon eine der größeren, die wir bisher durchwatet sind.



                      Weiter ging's, mittlerweile konnte man den See (wunderbar türkis) sehen und auch die Sonne dachte wohl, das haben die beiden gut gemacht, und ließ sich immer öfter blicken. Der Blick nach hinten war um so bedrohlicher, dunkle Wolken im Alggavagge. Auf Höhe des Sees machten wir dann Pause, das Wetter war okay, der See unter uns, schön. Außerdem wollten wir heute nur bis zum Ende des Alggajavrre bzw. zur Kapelle, das wussten wir noch nicht so genau. Aber so oder so war das Ziel nicht mehr weit.









                      Der weitere Weg ging sich dann auch überraschend gut, die Beschreibungen hatten vor viel Gestrüpp und einem beschwerlichen Weg am Nordufer gewarnt. Vielleicht hatten wir auch einfach einen guten Trampelpfad erwischt, auf alle Fälle mal einen hohen, denn er führte uns zur Kapelle statt zum Seeufer. Nun, das sollte uns auch recht sein, so zelteten wir gleich oben an der Kapelle.









                      Natürlich habe ich mir die Kapelle gleich von innen angeguckt, ein Blick ins Gästebuch, ein Gebet. Schön war es schon, aber das Gefühl eines 'ganz besonderen Ortes', das so mancher beschreibt, konnte ich jetzt doch nicht teilen. Lustig fand ich auch einen Eintrag im Gästebuch, dass jemand hier speziell in der Kapelle so zur Ruhe gefunden hätte. Ja, kann ich mir vorstellen, aber ehrlich: Wenn ich im Fjäll in dieser grandiosen Landschaft bin, brauche ich dafür keine Kapelle mehr.

                      Es war da oben bei der Kapelle zwar sehr windig, aber das kam uns bei unserem nassen Zelt ja erst mal entgegen. Obwohl es schon kurz nach dem Aufbau annähernd trocken war. Das war auch gut so, denn kaum war es eingeräumt - genau, fing es wieder an zu regnen. Allerdings nicht viel, manchmal etwas Regen, nur stark windig blieb es. Aber wir konnten ein bisschen Abendrot bewundern.

                      Unten am Seeufer stand ein weiteres Zelt, 2 Wanderer hatten wir von oben dazu gesehen. Am Ufer des Alggajavrre lagen auch 3 Boote (noch sogar 2 auf unserer Seite :-), aber wir hatten schon vorher entschieden, dass wir nördlich um den Nuortap Rissavarre gehen und dann auf der Nordseite des Alajavrre entlang. So waren uns die Boote egal, unser erstes Ziel am nächsten Morgen sollte die Brücke über den Miellädno sein. Laut neuester Fjällkarte sollte sie ca. 1 km unterhalb des Sees sein, allerdings war sie von der Kapelle aus nicht zu sehen. Naja, das würde sich am nächsten Tag finden.

                      Zuletzt geändert von dingsbums; 22.05.2020, 10:46.

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                      • Gast-Avatar

                        #51
                        AW: [SE][NO] Sarek, Padjelanta, Sulitjelma

                        die Beschreibungen hatten vor viel Gestrüpp und einem beschwerlichen Weg am Nordufer gewarnt.
                        Das ist dort auch etwas beschwerlich wenn es sehr nass ist.
                        Aber ihr seid wie es scheint etwas höher am Hang entlang?

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                        • dingsbums
                          Fuchs
                          • 17.08.2008
                          • 1503
                          • Privat

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                          #52
                          AW: [SE][NO] Sarek, Padjelanta, Sulitjelma

                          Zitat von Järven Beitrag anzeigen
                          Aber ihr seid wie es scheint etwas höher am Hang entlang?
                          Genau, wir haben uns tendenziell immer eher höher als tief gehalten, in der Hoffnung, so wenig Sumpf/Matsch wie möglich zu erwischen. Und das hat uns auf einen richtig guten Trampelpfad gebracht. Der kam dann bei der Kapelle raus. Wer also andersrum geht, dem kann ich nur empfehlen, von der Kapelle aus weiter zu gehen, dann sollte er den gleichen Pfad erwischen.

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                          • Mika Hautamaeki
                            Alter Hase
                            • 30.05.2007
                            • 4006
                            • Privat

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                            #53
                            AW: [SE][NO] Sarek, Padjelanta, Sulitjelma

                            Endlich komm ich dazu den langerwarteten Bericht zu lesen. Vor allem in Ruhe. Unglaublich schöne Bilder und sehr unterhaltsam geschrieben. Vielen Dank!
                            So möchtig ist die krankhafte Neigung des Menschen, unbekümmert um das widersprechende Zeugnis wohlbegründeter Thatsachen oder allgemein anerkannter Naturgesetze, ungesehene Räume mit Wundergestalten zu füllen.
                            A. v. Humboldt.

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                            • paddel
                              Fuchs
                              • 25.04.2007
                              • 1874
                              • Privat

                              • Meine Reisen

                              #54
                              AW: [SE][NO] Sarek, Padjelanta, Sulitjelma

                              Toll!
                              Froh schlägt das Herz im Reisekittel,
                              vorausgesetzt man hat die Mittel.

                              W.Busch

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                              • dingsbums
                                Fuchs
                                • 17.08.2008
                                • 1503
                                • Privat

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                                #55
                                AW: [SE][NO] Sarek, Padjelanta, Sulitjelma

                                30.08. Kaputte Schuhe (Alkavare kapell - Alajavrre)

                                Heute gab es bei mir kaputte Schuhe und kaputte Hose - irgendwie ist dieses Jahr der Wurm drin mit der Ausrüstung. Zelt, Socken und das Loch in Holgers Hose, heute meine Schuhe und ein absolut vergleichbares Loch in meiner Regenhose - aber alles nur Kleinigkeiten, die nicht wirklich stören - also egal!

                                Aber fangen wir am Morgen an. Das Aufwachen war nicht so toll - es regnete. Aber wir mussten ja doch aktiv werden, also anziehen, Frühstückssachen rauskramen, total lustlos sein - und nochmal ein Nickerchen halten. :-)
                                Haben wir tatsächlich gemacht, aber da wir heute schon noch weiter wollten, Regen hin oder her, gab es dann doch Frühstück. Der Regen war auch gar nicht so schlimm, er hörte zwischendurch immer mal wieder auf, netterweise auch, als wir endlich soweit waren, das Zelt einzupacken. So ging es tatsächlich trocken in den Rucksack, denn es hörte dann nicht nur auf zu regnen, sondern zu dem starken Wind schien auch noch mehr und mehr die Sonne. Außerdem sahen wir heute morgen den ersten Regenbogen dieser Tour. Am 7. Tag, ganz schön spät, spricht aber auch für das bisher recht gute Wetter. :-)

                                Wir zogen gegen 12:00 los, nachdem wir nochmal kurz in die Kapelle geguckt und eine kleine Spende dort gelassen hatten. Erst mussten wir durch den Fluss Gainajjåggåsj, der neben der Kapelle runter zum Miellädno fließt. Zielstrebig gingen wir auf die breiteste Stelle zu, aber Schuhe wechseln mussten wir trotzdem. Die drei Arme, wie in der Karte eingezeichnet, waren aber bei aller Liebe nicht zu erkennen. Dass dies der besagte Fluss ist, war trotzdem keine Frage. :-)





                                Laut Karte sollte kurz unterhalb der Mündung in den Miellädno die Brücke sein - wie schon von oben zu erahnen, war dem nicht so. (Sie hätte noch hinter einem Hügel versteckt sein können, aber auch das sah von oben nicht nach einer typischen Stelle für eine Brücke aus.)
                                Allerdings gab es einen sehr guten Trampelpfad zur Brücke hin. Sie befindet sich noch ein gutes Stück flussabwärts, relativ kurz bevor der Miellädno ein Delta bildet.



                                Sie sah ein bisschen zusammengeflickt aus, und dieses hübsche Schild lädt auch nicht dazu sein, sie zu betreten. Trotzdem nutzten wir sie, um den Fluss sicher zu überqueren. Das muss dann jeder für sich entscheiden.

                                Tja, damit hatten wir den Sarek Nationalpark verlassen und den Padjalanta Nationalpark betreten - und mussten zum ersten Mal seit Beginn unserer Wanderung wirklich weglos laufen. Irgendwie lustig, dass das erst jetzt der Fall war, nachdem wir 'die letzte Wildnis Europas' hinter uns lassen. Es ging erst mal bergauf, wir sind an der Seite des Nuortap Rissavarre schräg hoch, bis ca. 940m, um auf dieser Höhe um den Berg rum, östlich an den 3 Seen vorbei und dann nach Westen zum Alajavrre zu gehen. Das lief sich auch gut, keine Beschwerden.







                                Nach der Hälfte des Anstiegs gab es die erste Pause. Es war dort zwar furchtbar windig, aber die Aussicht war toll, es musste dort Pause sein! Blick zurück zum türkisen Alggajavrre, zur Kapelle und natürlich auf den Miellädno, der unter uns ein tolles Delta bildete.

                                Dann ging es weiter und ich hatte den Sturz des Tages, irgendwie bin ich über einen Stein gestolpert. (Tja, man sollte die erste Regel des Wanderns nie vergessen: "Füße heben!") Auch ich bin auf mein rechtes Knie gefallen und habe dort jetzt auch ein Loch in der Regenhose - Partnerlook könnte man sagen. :-) Sonst aber nix passiert und weiter ging's.

                                Bald war die nötige Höhe erreicht, wir waren etwas oberhalb der Seen und dort ging es sich recht gut. Nach einem heftigen Regenguss kam wieder die Sonne und die Landschaft war wirklich bizarr. Es war recht steinig, wir gingen ja nach Süden, und die Steine und Tümpel leuchteten so in der Sonne. Sehr mondartig, aber schön.

                                Lustig war, als der erste Regen wieder einsetzte. Holger meinte sehr trocken: 'Tja, das Opfergeld in der Kapelle ist aufgebraucht, geh mal bitte zurück und werfe nach.'

                                Nach dem dritten See hielten wir dann auf den Alajavrre zu, da fand sich sogar streckenweise so was wie ein Weg, manchmal auch ein Steinmännchen. Aber so schnell wie er da war, war der Weg auch wieder weg, und da wir sowieso näher an den See und eine Pause wollten, hielten wir etwas auf das Ufer zu. Kurz vor dem Alajavrre gab es dann die nächste Pause.

                                Laut Berichten sollte sich das Nordufer des Sees sehr gut gehen lasen, so sah das von unserem Standort aber gar nicht aus. Deswegen hielten wir uns erst noch etwas höher, die Gegend war auch noch recht steinig. Es ging sich trotzdem akzeptabel und nach einer Weile sah man, dass es sich in Ufernähe mittlerweile vermutlich wirklich gut gehen lässt, also hielten wir wieder auf den See selbst zu.





                                Ich denke, dass wir so wirklich einen recht optimalen Weg hatten, und ab hier konnte man am 'Strand' oder durch die Wiesen etwas oberhalb laufen. Teilweise etwas sumpfig, aber immer ohne Probleme zu gehen. Nach einer guten Stunde gab es nochmal eine kleine Pause, wir hatten ungefähr die halbe Strecke am See entlang geschafft, und dann kam der Endspurt.

                                Bald kam die Renvaktarstuga in Sicht, wir gingen aber nicht ganz bis dort, denn kurz vorher fiel Holger ein guter potentieller Zeltplatz auf. Da haben wir nicht lange überlegt (sehr untypisch für mich) und das Zelt ruckzuck hingestellt. War auch gut vom Timing, denn kaum war alles fertig, fing es wieder an zu tröpfeln.

                                Mir war im Zelt erst recht kalt, also haben wir schnell gekocht und gegessen, damit der Körper was zum Verbrennen hat. Dadurch wurde mir auch schnell wieder warm. Da wir erst um 12:00 los sind, war es sowieso recht spät, also hatten wir auch keinen Grund zum Rumtrödeln.

                                Noch kurz zu meinen kaputten Schuhen: Als ich meine Wanderschuhe auszog, stellte ich fest, dass sich oben hinten im Schaft das Futter anfängt zu lösen. Das ist doch doof! Zwar unkritisch, aber meine geliebten Schuhe - wie können die mich denn so enttäuschen? Und als ich dann meine Waldies anziehe, muss ich feststellen, dass an einem der Riemen los ist. An der 'Niete' ist das Loch etwas eingerissen und deswegen ging der Riemen raus. Hm, mit meinen Crocs ist das nie passiert - Zufall oder sind die stabiler? Sie sind schließlich auch etwas schwerer ... Nun gut, man konnte den Riemen wieder festmachen, Frage ist, wie gut das hält. Ich bin mal vorsichtiger mit ihnen umgegangen und habe sie nicht mehr an den Riemen an meinem Rucksack aufgehangen, wenn sie nach dem Waten außen dran kamen. Und tatsächlich hat der Riemen die restliche Wanderung durchgehalten.
                                Zuletzt geändert von dingsbums; 22.05.2020, 11:10. Grund: Fotos wieder eingebunden

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                                • dingsbums
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                                  #56
                                  AW: [SE][NO] Sarek, Padjelanta, Sulitjelma

                                  31.08. Stalo und Sauna



                                  Wir sind wieder mit Regen aufgewacht, im Gegensatz zum Vortag aber trotzdem gleich in die Gänge gekommen. Und auch heute war der Regen nicht so schlimm, machte Pausen und wir konnten das Zelt wieder trocken einpacken.



                                  Erst ging es die paar Meter zur Renvaktarstuga, der geplante Weg war wieder recht einfach - nach Westen. Also, nördlich von Unna Liemak, dann zwischen den beiden Seen Njallajavrasj und Stallojavrasj durch, auf den alten Padjelantaleden stoßen und dem dann bis Staloluokta folgen.





                                  Von der Renvaktarstuga aus achteten wir erst einmal darauf, nicht zu sehr an Höhe zu verlieren, damit wir nicht in das Sumpfgebiet kommen. Das ging sich prima, schnell sichteten wir den Sumpf und auch den Rentierzaun.

                                  Und dann waren wir auch schon am Zaun und gingen ein kleines Stück an ihm entlang. Man sah Stellen, die man zum Passieren hätte nutzen können - manche zum Durchkriechen, eine war halb kaputt, da wäre man drüber gekommen. Unser Ziel war aber von Anfang an eher eine Stelle, die ich in einem Reisebericht gefunden hatte. Dort, wo der Zaun einen kleinen Flusslauf quert, besteht er aus Stäben, die aufgehangen sind und die man so einfach wegdrücken kann, um den Zaun zu passieren.



                                  Zu der Stelle kamen wir dann auch schnell und sie ließ sich noch besser passieren als erwartet (wir gingen ja in Flussrichtung). Danach mussten wir direkt den Arasjåhkå queren, auch kein Problem, und dann machten wir eine Pause. Mit Blick Richtung Virihaure und Arasluokta.

                                  Weiter ging's, wir umrundeten den Unna Liemak, dabei hielten wir uns ungefähr auf gleicher Höhe, um danach zwischen den beiden Seen durchzugehen. Dieses Stück empfand ich als anstrengend, dabei ging es sich ganz gut. Es gab zwar immer wieder Sträucher, durch die man durch musste, aber schwierig war der Weg nicht. Allerdings mochte mein rechter Knöchel, der noch vom Sommer ein bisschen empfindlich war, diese konstante Hanglage nicht, das war wohl das Problem.

                                  So war es gut, als der See Njallajavrasj in Sicht kam und wir schräg auf ihn zuhalten konnten. Allerdings ging ich wohl ein bisschen zu schräg (ich dachte mir, naja, der alte Padjalantaleden führt ja auch nach Süden, dann halte dich ruhig schon etwas weiter südlich), denn plötzlich tauchten zwei weitere kleine Seen vor uns auf. Aber man kam gut zwischen denen durch, also kein Problem. Wir prüften dann mit dem GPS, wo genau wir uns befanden. Guckt man sich auf der Karte die Seen Stallojavrasj an, so sind wir zwischen den beiden kleinen nördlichen und dem großen darunter durch. Na, auch gut.

                                  Zum alten Padjelantaleden war es laut Karte noch ca. 1 km, also los. Fast wären wir über den Weg hinweg gelaufen, denn er kam definitiv früher. Holger hat ihn aber zum Glück als Trampelpfad erkannt, den wir antesteten, und nach den ersten Metern war klar - das muss er sein, so 'ausgelatscht' ist kein einfacher, kleiner Trampelpfad. Die ein oder andere Markierung durch Steine bestätigte das.



                                  Tja, Pfad oder nicht, es hatte in den letzten Tagen geregnet und der Weg war teilweise sehr sumpfig. Wir sind da aber mittlerweile ziemlich abgestumpft und gehen meist ohne mit der Wimper zu zucken durch so manchen Matsch und kalkulierbaren Sumpf. Aufpassen muss man dabei natürlich trotzdem!

                                  Durch einiges Auf und Ab war der Weg aber recht anstrengend und so war, am höchsten Punkt angekommen, Zeit für die nächste Pause. Schöner Blick ins Tal, aber Staloluokta selbst lag noch hinter einer Kuppe. Doch kaum saßen wir da, wurde es sehr sehr windig, abartig. Aber egal, Pause musste trotzdem sein, und wir schafften es auch irgendwie, Tee zu trinken und Nüsse zu essen, während wir dem Wind mit vermummtem Gesicht trotzten.

                                  Danach war der Endspurt angesagt, der aber noch recht lange dauerte. Erst einmal ging es überraschend steil bergab, zum Glück nicht weit. Dann wieder ein bisschen Auf und Ab, hoch zur nächsten Kuppe - und wir sahen Stalo. Aber damit waren wir natürlich noch nicht da. :-)

                                  Kurz später ging der Weg in den Wald. Für einen Waldweg ging er sich prima, kaum Steine. Und das Gute im Wald ist: Da man nicht sieht, wo man ist, kann man sich immer einbilden, dass man fast da ist.

                                  Aber tatsächlich ging es noch einmal ins Fjäll hinaus, und dann sahen wir Staloluokta endlich direkt unter uns liegen. Also gingen wir noch die paar Meter den Berg hinab und waren da. Geschafft!

                                  Wir warteten auf den Hüttenwart, wir hatten vorher von oben jemanden bei der Nachbarhütte räumen sehen, also war sie (es war eine Hüttenwartin) noch irgendwo fleißig. Sie kam auch bald zurück und wir bezogen ein 4er Zimmer, in dem noch ein Pole übernachtete. Beim Einräumen war er aber nicht da.

                                  Wir gingen erst einmal zum Shop (ja, nach 8 Tagen draußen muss man Prioritäten setzen :-) und kauften Fisch zum Abendessen, Knäckebrot, Kalles und Käse für das Frühstück am nächsten Tag. Der Fisch wurde dann auch gleich gefuttert, frisch geräuchert, noch warm, mjam.

                                  Als wir dann ins Zimmer kamen, war auch der Pole da, wir quatschten mit ihm und machten eine lustige Feststellung. Er war der Mensch, der am Bielajavratja in unserer Nähe gezeltet hatte und der uns von seinem Hügel aus zugewunken hatte. Die Welt ist klein. Er war von Ritsem nach Rinim gewandert (und weiter nach Salto), und da er noch Zeit hatte, ist er nochmal mit dem Hubschrauber nach Stalo, um jetzt über den Padjelantaleden zurück nach Ritsem zu wandern. Er kam also heute mit dem Hubschrauber an. Wie klein die Welt doch ist!

                                  Dann war es Zeit für Sauna und waschen mit warmem Wasser! Phantastisch! Ich glaube, dazu muss man nicht mehr sagen! Wir machten zwei Saunagänge, natürlich mit Gang in den See danach.

                                  Zurück in der Hütte hockten wir uns in den großen Aufenthaltsraum, schrieben Tagebuch und unterhielten uns mit den anderen Gästen. Zum einen war dort eine sehr nette, etwas ältere Norwegerin aus Sulitjelma, mit der wir heute nur kurz quatschten, am nächsten Tag aber mehr, also erzähle ich morgen. Und dann eine nette schwedische Familie, der Vater ein älterer Mann, mit Sohn und Tochter unterwegs, die beide ungefähr in unserem Alter waren. Der Vater hat Probleme mit dem Knie und kann nicht mehr viel tragen, vermisst aber die Touren, die sie seit 1972 machen. Deswegen sind auch sie mit dem Hubschrauber gekommen, um hier ein paar schöne Tagestouren zu machen. So ließen wir den Tag gemütlich ausklingen.
                                  Zuletzt geändert von dingsbums; 22.05.2020, 11:39. Grund: Fotos wieder eingebunden

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                                    • 21.01.2008
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                                    #57
                                    AW: [SE][NO] Sarek, Padjelanta, Sulitjelma

                                    Richtig Klasse, könnte mir gut vorstellen, daß ich nächstes Jahr wieder etliche Schritte in Euren Fußspuren gehe.

                                    Wenn ich richtig gezählt habe, waren es 8 Tage von Salto nach Stalo oder ? Würdest Du Euch eher als gemütliche Geher bezeichnen ? Wahrscheinlich ist´s aber besser 10 Tage einzuplanen, falls das Wetter schlechter ist, oder wäre das zuviel ?


                                    Gruß Florian

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                                      • 17.08.2008
                                      • 1503
                                      • Privat

                                      • Meine Reisen

                                      #58
                                      AW: [SE][NO] Sarek, Padjelanta, Sulitjelma

                                      Zitat von Prachttaucher Beitrag anzeigen
                                      Wenn ich richtig gezählt habe, waren es 8 Tage von Salto nach Stalo oder ? Würdest Du Euch eher als gemütliche Geher bezeichnen ? Wahrscheinlich ist´s aber besser 10 Tage einzuplanen, falls das Wetter schlechter ist, oder wäre das zuviel ?
                                      Ja, das war eine gemütliche Tour. Ach ich sehe, du fragst, ob wir 'gemütliche Geher' sind. Das noch dazu, ich bin ein langsamer Geher und die Tour war auch für mich noch 'locker'. Die Strecke von Rinim bis Mikkastugan kann man in 2 Tagen gehen - vielleicht sogar eher bei schlechtem Wetter als bei unserem schönen. Wir haben da ja gemütlich gemacht, kürzere Etappen und die Landschaft bei Sonnenschein sehr genossen. Wir hatten mit 8 Tagen geplant und die dann auch gebraucht. Da es ja unterwegs keine Hütten gibt, ist halt die Frage, ob du wirklich abwettern würdest oder halt einfach weiter gehen. Problem könnte bei viel Regen natürlich der ein oder andere Fluss bringen, aber vermutlich würde man selbst den dann am Morgen versuchen, statt im Zelt im Regen abzuhängen. Natürlich hatten wir Essen für mehr als 8 Tage mit und ja noch 2 Wochen hinten raus (ich bemühe mich, so schnell wie möglich weiter zu schreiben, aber es kostet halt schon immer Zeit), von daher hatten wir Puffer. Mit 8 Tagen zu planen ist okay, denke ich, wenn man sich irgendwo aufhält, kann man danach längere Strecken machen und kommt immer noch durch.

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                                      • Prachttaucher
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                                        #59
                                        AW: [SE][NO] Sarek, Padjelanta, Sulitjelma

                                        Stimmt es geht ja noch nach Sulitjelma, mal sehen ob Ihr das Taxi genommen habt. Aber ich will ja nicht vorgreifen.

                                        OT: Um mich hier mal zu outen : Der Start ist bei mir schon festgelegt, das wird Euer Ziel sein. Deshalb interessiert mich das Taxi auch, zum Starten ist´s vielleicht schon geschickt erst oben loszulaufen.

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                                          • 17.08.2008
                                          • 1503
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                                          #60
                                          AW: [SE][NO] Sarek, Padjelanta, Sulitjelma

                                          01.09. Ruhetag (Staloluokta)

                                          Wie so oft ging die Zeit am Ruhetag rum wie nix. Ich bin tatsächlich wie sonst auch um 7:30 wach geworden, also bin ich leise aufgestanden, um die beiden Jungs nicht zu stören, habe mich in den Aufenthaltsraum gehockt und mir dort ein Buch geschnappt. Allerdings kam kurz später auch Holger und es gab Frühstück. Ach, war das lecker, mal Knäckebrot statt Müsli zu bekommen.

                                          Danach war Waschzeit. Ich habe unsere Wäsche durchgewaschen und danach den Waschraum gesäubert. Zum einen hatte ich gekleckert, zum anderen hatte der sauber machen generell mal nötig. Holgi hat in der Zeit in Küche/Aufenthaltsraum eine Saubermachaktion ausgelöst, denn nachdem er angefangen hatte, die Gasherde zu putzen, ist die Norwegerin hingegangen und hat im großen Raum klar Schiff gemacht. Sie meinte später auch, das muss sie ihren Kollegen vom SOT erzählen, dass ein deutscher Mann in der Hütte so geputzt hat. :-)

                                          Danach gab es Bestandsaufnahme und eigentlich wollten wir anfangen, für die nächsten 12 Tage unsere Vorräte aufzufüllen. Gestern beim Fischeinkauf hatten wir schon mal geguckt, was es in dem einen Shop alles so gibt (zur Not alles), aber jetzt wollten wir checken, was MiniLivs so im Vergleich zu bieten hat. Dies ist der Laden mit dem frischen Brot, wurde uns schon erzählt. Tja, Minilivs (offen von 8:00 bis 21:00) hatte zu, Holger aber Hunger, wir also zum anderen Shop und zum Mittagessen Würstchen und Potatismos gekauft. Und für mich die letzte Fanta der Saison, man hat nach 8 Tagen draußen schon komische Gelüste. Und für abends haben wir gleich nochmal Fisch bestellt.

                                          Nach dem Essen ging es an die Schuhpflege, dazu haben wir uns vor die Kyrka gehockt. (Wir haben auch wieder reingeguckt, sie ist von innen wirklich sehr schön.) Und dann ging es wieder zu MiniLivs, jetzt war die Inhaberin auch da. Die Auswahl war nicht sehr groß, so haben wir nur Erdnüsse gekauft. Aber sie hatte frisches Brot gebacken, davon nahmen wir natürlich auch mit.

                                          Dann Teepause. Holgi hat es dabei irgendwie geschafft, den Löffel kaputt zu machen, die Tasse dabei umzustoßen und eine schöne Sauerei zu machen. Also erst mal wieder putzen. Aber er bekam eine neue Tasse Tee.

                                          Und schon war es 6 Uhr, die vereinbarte Zeit, um unseren Fisch abzuholen. Allerdings kam uns auf dem Weg der Shop-Besitzer entgegen - er musste erst zum Hubschrauber. Kein Problem, dann sind wir halt was später hin. Wir bekamen ausreichend Essen, der weiteren Wanderung stand also nichts im Weg. Das war während der Planung so ein bisschen die Frage gewesen, ob wir am Ende der Saison in Staloluokta noch ausreichend Essen einkaufen können. Wir hatten natürlich noch was und hätten zur Not abwandern können und müssen. Aber so konnten wir wie geplant weiterwandern.

                                          Als Zwischenmahlzeit musste es jetzt Nüsse und Schokolade geben, absolut okay. (Sonst bevorzugen wir Riegel und Salami.) Ein bisschen Salami hatte er sogar für uns, solch in Scheiben abgepackte. Da er die von nebenan geholt hat, frage ich mich, ob das eigentlich sein Privatvorrat war. Das Müsli sah allerdings ekelhaft gesund aus und so schmeckte es auch. (Ich habe gesagt, ich würde dieses Jahr nicht über das Müsli jammern, oder? Aber das hier war wirklich gar nicht lecker. Aber egal, ich bin trotzdem der Meinung, dass Müsli auf Tour das beste Frühstück ist, habe brav für Blaubeervorrat gesorgt und alles war prima. Einmal habe ich auch probiert, ob Zucker hilft, aber da muss man sehr vorsichtig mit sein. Zuviel Zucker macht das nicht wirklich leckerer.) Nudeln gab es noch ausreichend, bei der Soße gab es allerdings nur noch Carbonara. So entschieden wir, dass drei Mal Nudeln mit Carbonara-Soße definitiv reicht und es bestimmt in Såmmarlappa noch irgendwas zu essen gibt, so dass wir da noch zwei Abendessen erstehen können ...

                                          Für heute (und auch morgen) gab es nochmal Fisch, dazu das frische Brot, lecker. Wir haben uns zum Abendessen zu der Norwegerin gehockt. Sie hatte ganz viele Blaubeeren gepflückt, von denen hat sie uns dann abgegeben als Dessert. Außerdem hat sie uns ihre restliche Wurst geschenkt (eine Art Blutwurst und sehr lecker). Anscheinend bewirken wir das öfters bei älteren Norwegerinnen, letztes Jahr in Lossi war das genauso. *lach*

                                          Als sie dann mitbekam, dass wir noch in die Sauna wollen, hat sie uns auch noch angeboten (sehr bestimmt), dass sie unser Geschirr mitspült. Das war wirklich super nett. Wir also ab in die Sauna und wieder zwei schöne Saunagänge gemacht. Wieder zurück haben wir uns nochmal zusammen gesetzt, die Karten ausgepackt, und erst haben wir ihr von unserer bisherigen Tour erzählt, dann haben wir uns die Gegend um Sulitjelma angeguckt und sie hat uns Tipps gegeben. Außerdem hat sie uns erzählt, welcher der schwarzen Pünktchen auf der Karte ihr Sommerhaus ist.

                                          Und dann war der Tag rum. Es war schon spät und so ging es ab ins Bett.

                                          Zwei Sachen noch zur bisherigen Tour. Wir waren ja zum ersten Mal (mehr oder weniger) weglos unterwegs. Auf der einen Seite kann man sich im Sarek schlecht verlaufen. Wie meinte jemand so schön: 'Na ja, du gehst ja immer durch Täler. Wenn du also 3 Stunden bergan gehst, obwohl du durch ein Tal willst, dann machst du wohl was falsch. Natürlich ist ein GPS bei solch einer Wanderung eine gute Sache. Ich habe aber bei jeder Pause erst mal die Karte rausgeholt, mich orientiert und überlegt, wo wir wohl sind. Das GPS hat mir dann immer recht gegeben, aber gut zu wissen, dass es (bei entsprechendem Wetter) auch ohne geht.

                                          Und dann war da noch der Running Gag der Tour - so einer entwickelt sich ja fast immer. Bei uns war es dieses Jahr unser "reliable shelter for serious wilderness travel". So steht es auf diesem Aufnäher im Hilleberg, es geht darum, dass das Zelt als eben dieses "reliable shelter for serious wilderness travel" gebaut ist und was man alles beachten muss. (Kein Feuer im Zelt und solche Dinge, ich krieche jetzt nicht extra ins Zelt, um das nachzugucken. ) Und so kam mehr als einmal der Spruch: Uns kann ja gar nix passieren, schließlich haben wir ein "reliable shelter for serious wilderness travel" !!!
                                          Zuletzt geändert von dingsbums; 22.05.2020, 11:16. Grund: Tippfehler

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