Schöner Bericht bisher, tolle Fotos und eine spannende Gegend. Ich bin auch wieder gerne dabei und folge dir über Sørøya, lieber Goldi
[NO] Sørøya på langs 2025
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Tag 4 (31. August 2025): Seen, Fjorde, Mondlandschaft
Die Kurzfassung
Strecke: 13,4km; 921hm
Wetter: Sonnig, ab und zu Schleierwolken
Getroffene Personen: keine
Wie üblich startet der Tag erstmal mit dem erwartungsvollen Blick nach draußen:
Blick aus dem Zelt beim Frühstückszubereiten, sprich: Milchpulver + Müsli mit warmem Wasser anrühren
Die Berge auf der anderen Seeseite sind schon sonnenbeschienen. Mein Zeltplatz liegt aber noch im kühlen Schatten, daher frühstücke ich gemütlich im Schlafsack.
Etwas später genieße ich meinen Morgenkaffee im Licht der aufgehenden Sonne. Es ist vollkommen windstill und so brauche ich über den Fleece-Sachen keinen Windschutz.
Die Aussicht ist aber auch wie aus dem Bilderbuch.
Der Langvatnet liegt spiegelglatt da. Hier könnte ich ewig sitzen und schauen.
Jetzt heißt es, erstmal die nächste Etappe planen, beziehungsweise nochmal rekapitulieren, was ich mir zuhause so ausgedacht hatte. Und um das besser erklären zu können, habe ich meine Überlegungen auf der Karte unten farbig dargestellt. Am Ende des heutigen Tages werden ca. Zweidrittel des SPL hinter mir liegen und damit auch der bauchige Teil der Insel. Danach ist Sørøya schmaler und oft auch stark eingeschnitten. An so einer Stelle liegt der Bergrücken Skillefjellet (in der Karte unten der gelbe Kringel), der mit seiner steilen Flanke wie ein Riegel quer liegt und den Durchgang versperrt. Der SPL weicht auf eine alte Küstenstraße aus (grün markiert), die diesen Bergzug östlich umgeht. (Wir werden morgen sehen, warum dort kein Auto mehr fährt.) Das ist ein bisschen dumm, weil ich dann schon rund 15km hinter mir haben werde und die Straße sich dann nochmal 5km hinzieht. An der Straße will ich natürlich nicht zelten, auch wenn sie nicht mehr befahren ist. Nach der Straße kommt ein heftiger Anstieg (rot markiert) und erst danach sieht das Gelände wieder brauchbar aus für eine Übernachtung. Das wird mir insgesamt zu lang und einen steilen Anstieg mache ich lieber gleich morgens weg, als ihn bis zum Tagesende vor mir zu haben. Also muss ein Übernachtungsplatz VOR der Straße her. Ich wähle den See 241 (Pfeil), denn er hat ein schön flaches Ufer. (In der Nordeca Turkart ist er mit 241 bezeichnet, bei Norgeskart hat er die Höhe 239.9.)
Der SPL kommt von unten und folgt für ca. 5km der alten Küstenstraße (grün markiert). Danach geht es von Fjordende rund 300hm steil bergauf (rot markiert). Ich zelte vorher an dem mit dem Pfeil markierten See 241.
Aber noch sitze ich entspannt in der Sonne vor meinem Zelt am Langvatnet und freue mich, dass es keine Mücken gibt. Überhaupt scheint es Ende August auf ganz Sørøya keine Mücken zu geben. Ich habe jedenfalls auf der ganzen Tour keine gesehen und bin auch nicht gestochen worden. Das Kopfnetz ist denn auch das einzige Kleidungsstück, dass ich keinmal benutzt habe.
Jetzt heißt es erstmal zusammenpacken. Am Schluss befindet sich alles im und am Rucksack. Ein letztes Foto…
… und auf geht es. Wieder ist es spät, schon nach halb neun, aber die heutige Etappe ist ja recht kurz. Erstmal folge ich dem Abfluss des Langvatnet.
Direkt hinter meinem Zeltplatz bildet der Fluss einen kleinen Wasserfall und fließt an einer Felswand entlang. Sehr schön.
Es geht am Fluss entlang durch hügeliges Gelände.
Etwas später treffe ich auf ein altes Lager. Hat da jemand aus einer Seenot-Rettungsinsel ein Zelt gebaut?
Das Innere ist jedenfalls ziemlich vermüllt. Wer auch immer hier kampiert hat, er hätte seine leeren Essenstüten ruhig mitnehmen können.
Ansonsten ist die Landschaft unberührt und wild. Die Wegmarkierungen sind wie immer tadellos.
Ich lasse mich mal wieder dazu hinreißen, mich selbst in Szene zu setzen.
Die weite Landschaft gefällt mir außerordentlich gut.
Um 10:30 Uhr mache ich Pause. Ein Felsen hat die perfekten Sitzbank-Maße. Der Blick geht nach Norden in den Sandøyfjorden. Wirklich ein beeindruckendes Panorama.
Dann wird das Gelände wieder felsiger.
An einem kleinen See treffe ich auf einen Wegweiser. Er verrät mir, dass ich schon mehr als die Hälfte des SPL hinter mir habe. Aber bis zu meinem Ziel Tarhalsen habe ich zum Glück noch 42km in dieser tollen Landschaft.
Ich steige weiter auf und mit jedem Höhenmeter wird die Aussicht besser:
Blick auf die Nordküste in den weiten Sandøyfjorden.
Es geht noch weiter bergauf.
Der Weg führt bis auf knapp 400m Höhe. Es geht auf eine Geländekante zu und dann stehe ich plötzlich oberhalb des Slettnesfjorden. Vor mir fällt das Gelände steil ab und ich kann über zwei kleine Seen in den Fjord am Südufer der Insel schauen.
Da es 13:00 Uhr ist, beschließe ich, dass dies der perfekte Platz für meine Mittagspause ist.
Mein Mittagspause-Platz mit Blick auf den Slettnesfjorden. Ich genieße die Aussicht. Danke, Slartibartfast. Ganze Arbeit!
Ich sitze auf dem Felsen, baumel beim Essen mit den Beinen und schaue den Booten zu, die ab und zu in der Ferne vorbeifahren.
Irgendwann raffe ich mich auf und gehe weiter.
Der Weg führt auf einem Grasband oberhalb des steilen Abhangs entlang und bietet tolle Blicke in den Fjord.
Am Ende des Aufstiegs betrete ich die flache Hochebene des Kuvikfjellet. Sie liegt fast topfeben auf etwas über 400m Höhe.
Hochebene des Kuvikfjellet
Selbst auf dieser unwirtlichen Ebene sind Rentiere unterwegs
Nach Osten sieht man Hammerfest, teilweise verdeckt von der hoch aufragenden Insel Håja. Links davon liegt Melkøya mit der riesigen Erdgasverflüssigungsanlage.
Ich gehe mehrere Kilometer über diese Mondlandschaft. Oft sind die Wegmarkierungen die einzigen Unterbrechungen in der flachen Steinwüste.
Auf der Ebene geht es immer geradeaus. Es gibt ja auch keine Hindernisse, die man umkurven müsste.
Die Steine, die den Boden bedecken, sind mal kleiner, dann geht es sich einfacher, und mal größer, dann ist es anstrengender. Hier könnte ich ein weiteres Loblied auf mein rustikales Schuhwerk anstimmen.
Schöner als jede Teststrecke in der Schuhabteilung der Outdoorgeschäfte.
Im Nordwesten sieht man jetzt den gesamten Sandøyfjorden und dahinter das offene Meer, genauer gesagt, die Barentsee.
Dann komme ich an das nördliche Ende des Plateaus. Vor mir liegt bildfüllend der Skillefjellet. Gleich müsste ich den See 241 sehen, an dem ich heute übernachten will.
Blick vom Ende des Kuvikfjellet-Plateaus auf den Skillefjellet.
Etwas weiter östlich sieht man schon den Langstrandfjorden, an dessen Ufer die Straße verläuft, die ich morgen nehmen werde. Rechts davor schwimmen die typischen Ringe einer Lachsfarm auf dem Wasser.
Da isser! Mein Übernachtungssee. Das Ufer ist, wie ich schon aus den Höhenlinien der Karte abgelesen hatte, schön flach und ideal zum Zelten.
Heute steht das Zelt schon vor 16:00 Uhr.
Camp 4 am See 241
Auf der anderen Seeseite tragen ein paar Wasservögel lautstark irgendwelche Streitigkeiten aus. Noch bevor ich mir Sorgen um meine Nachtruhe machen kann, fliegen sie davon. Es ist faszinierend, ihre Wasserstarts zu beobachten. Wie lange die Flügelspitzen noch ins Wasser eintauchen, bis sie genug Höhe gewonnen haben.
Ich sitze vor dem Zelt, schreibe Tagebuch und schaue mir den Sonnenuntergang an. Dann wird es doch zu kalt und ich verziehe mich ins Zelt.
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Sehr schöne Aufnahmen! Toller Trek.
Das Lager sieht m.E. aus wie ein typisches Sami-Lager.
Zu deinem geplanten Weg um das Skillefjellet herum: in der Navi-App, die du ja auch nutzt, gibt es in der UT-Papirkart ab deinem See 241 so komische gestrichelte lila Linien, die sich bis ans Nordende von Sørøya fortsetzen. Winterwege übers Eis? Begrenzungslinien? Hast du vor Ort kapiert, was die bedeuten?
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Offizielle Schneemobil-Route der Kommune Hammerfest:Zitat von Robtrek Beitrag anzeigenWinterwege übers Eis? Begrenzungslinien?
Snøscooterløyper - Hammerfest kommune
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