[NO] Sørøya på langs 2025

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  • Goldi
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    [NO] Sørøya på langs 2025

    Tourentyp
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    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Titel Ostklippe.jpg Ansichten: 219 Größe: 308,9 KB ID: 3345255


    [NO] Sørøya på langs 2025


    Die Vorbereitung

    Ich mag Through-hikes. Es ist einfach ein schönes Gefühl, auf die Landkarte zu schauen und sagen zu können: Da unten bin ich gestartet und da oben bin ich angekommen. Und ein Ziel zu haben, macht das Wandern irgendwie klarer und konsequenter. Besonders klar und konsequent ist das natürlich bei einer Insel. Man fängt an der einen Seite an und hört erst auf, wenn man die andere Seite erreicht hat. So einfach.

    Ich suchte also eine Insel. Und ich hatte natürlich schon einige Vorstellungen im Kopf. Groß genug sollte sie sein für eine mehrtägige Wanderung, mit viel Natur und wenig Zivilisation, aber bitte mit Fähranbindung. Und möglichst ohne unüberwindliche Hindernisse. Landschaftlich reizvoll, mit schöner Küste und gerne etwas langgestreckt, damit die Endpunkte der Wanderung klar sind. Vielleicht auch nicht zu überlaufen.

    Ich wollte eben anfangen, die norwegische Küste von oben nach unten entlangscrollen, da wurde ich auch schon fündig: Sørøya! Alle Anforderungen perfekt erfüllt. Noch dazu schön weit im Norden und etwas ab vom Schuss. Bergig, aber keine Gletscher oder Hochgebirgszüge. Ein paar Mini-Orte am Rand, ansonsten unbewohnt. Direkt vor Hammerfest gelegen mit täglicher Fähranbindung. Volltreffer!

    Ich fing an zu recherchieren und stellte fest, dass es zu Sørøya nur spärliche Informationen gibt. Hauptsächlich wird die Insel unter Anglern als Geheimtipp gehandelt. Ich las: „… Traumrevier für kapitale Heilbutte … die Großdorsch-Fischerei ist die beste Norwegens … gigantische Rotbarsche stehen an den tiefen Kanten…“ Leider interessiere ich mich überhaupt nicht dafür, wo die Rotbarsche herumstehen. Ich wollte Trekking-Infos. Doch nicht mal hier im Forum gab es Reiseberichte von Sørøya. Nochmal in Großbuchstaben: KEIN REISEBERICHT IM FORUM! Wie konnte das sein? Kurzzeitig hatte ich den Verdacht, dass die Insel nukleare Sperrzone ist oder streng verbotenes Naturschutzgebiet oder beides. Aber natürlich gibt es bei ODS die besten Outdoor-Experten mit den besten Informationsquellen. Und so war ich in kurzer Zeit versorgt mit norwegischen Fernsehreportagen, passgenauen YouTube-Beiträgen und Berichten im norwegischen „Fjellforum“, von dem ich vorher noch nie gehört hatte. Ein fettes Dankeschön an Fjellfex, Kondor, Ljungdalen und hartmutmu. Ihr seid klasse.

    Jetzt wusste ich: Es gibt seit 2021 einen durchgängig markierten, ca. 90km langen Weg „Sørøya på langs“, den Studenten der UiT Arctic University of Norway Campus Alta in mehrjähriger Arbeit angelegt hatten. Es gibt sogar den GPX-Track zum Herunterladen (https://hammerfest.kommune.no/tjenes...angs.7869.aspx). Er startet am westlichsten Punkt der Insel und endet in Tarhalsen, dem nördlichsten Felszipfel. Das Ziel passte für mich. Etwas unterhalb von Tarhalsen gibt es den kleinen Fischerhafen Akkarfjord mit Fährverbindung nach Hammerfest. Perfekt für die Rückreise. Der Start im Westen schien mir dagegen nicht so geeignet zu sein, denn die zweite Fährverbindung nach Sørøya führt ans südliche Ende, nämlich nach Hasvik. Außerdem dachte ich, wenn das Ziel schon das Nordende ist, dann muss der Start natürlich das Südende sein. Also stand der Plan fest: Von der Landspitze südlich von Hasvik nach Nordosten laufen, bis ich auf den markierten Weg stoßen würde, der hier von Westen nach Osten verläuft und diesem dann folgen. Für die rund 90km hatte ich 6 Tage geplant und zwei zusätzliche Tage als Puffer.

    Hier ist schon mal der Track meiner Tour. In den 8 Tagen bin ich 120km gelaufen mit insgesamt 6200hm.

    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Track gesamt mit Camps.jpg Ansichten: 213 Größe: 511,9 KB ID: 3345256
    Kartendaten: © OpenStreetMap-Mitwirkende, SRTM | Kartendarstellung: © OpenTopoMap (CC-BY-SA

    Track meiner Wanderung, die Punkte stellen die Übernachtungen dar

    Und hier als Link:
    https://www.google.com/maps/d/edit?m...usp=sharing​

    Erstmal ging es ans Vorbereiten. Bei meiner letztjährigen Tour war eine Wunschliste entstanden, die ich schon im Großen und Ganzen abgearbeitet hatte:
    • Stabiles Zelt (Hersteller und Fabrikat waren gesetzt)
    • Angemessenes Schuhwerk (dito, diesmal in der richtigen Größe)
    • GTX Regenhose anstelle meiner im Sarek zerrissenen Billighose. (Nach viel Anprobiererei bei Globetrotter ist es die Tierra geworden (die Marke kannte ich vorher gar nicht). Vom Material und der Verarbeitung hätte ich ja gerne die Arcteryx genommen, trotz des Preises, aber sie war an den Beinen einfach zu eng. Ich will sie ja im Bedarfsfall über die normale Hose ziehen.)
    • Flaschenhalter für den Schultergurt (hatte ich erst gefunden, nachdem ich begriffen hatte, dass der Fachausdruck „Bottlesleeve“ heißt.)
    Neu auf der Packliste war auch mein Kindle. Ja, 326g sind ein Wort, aber die Aussicht auf gemütliche Leseabende und Abwettertage, die wie im Flug vergehen, gaben am Ende den Ausschlag. Und was soll ich im Rückblick sagen? Großer Mist! Ich habe ihn während der Wanderung nicht einmal angeschaltet. Abends war ich zu müde und Abwettertage hatte ich zum Glück nicht. Bei der An- und Abreise war es natürlich schon schön, ausreichend Lesestoff dabei zu haben, aber ich denke, nochmal nehme ich ihn nicht mit.

    Der Rest der Ausrüstung blieb mehr oder weniger unverändert. Nachdem mich einer der dünnen und für meinen Geschmack viel zu biegsamen Carbonstöcke im letzten Jahr so schändlich im Stich gelassen hatte, kamen jetzt wieder die alten Alu-Teleskopstöcke mit, auch wenn sie mehr als das Doppelte wiegen.

    Wie üblich breite ich am Abend vor der Abreise alles für den letzten Zählappell im Wohnzimmer aus.

    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Wohnzimmerboden.jpg Ansichten: 218 Größe: 656,4 KB ID: 3345257
    Vollständigkeitskontrolle vor dem finalen Packen

    Solche Fotos finde ich immer sehr nützlich, wenn ich mich im Jahr darauf frage, welche Sorte Tee ich dabei hatte oder welche von meinen Funktions-T-Shirts.

    Gewichtsmäßig würde ich keine UL-Rekorde brechen, das war mir klar. Der Rucksack wog ohne Nahrung, Wasser und Gas 14,5kg, dazu kamen 6,0kg Nahrung + Gas und am Körper 4,0kg (in der dünnsten Kleidungskonfiguration, mit T-Shirt und Hose), wobei die Wanderschuhe mehr als die Hälfte der 4,0kg ausmachten und die Stöcke mit 0,6kg zu Buche schlugen.

    675g Nahrung pro Tag mag dem einen oder anderen hier als zu üppig erscheinen, aber ich habe wenig eigene Reserven und will aus der Wanderung keine Hungerkur machen. Außerdem kenne ich mich und weiß, dass Essen für mich auch mental wichtig ist. Es soll ja schließlich Spaß machen.

    Da auf Sørøya nicht wie sonst in Norwegen alle paar Meter ein Bach vorbeikommt, hatte ich morgens 2 l Wasser dabei. Damit wog mein Rucksack, je nach angezogener Kleidung zu Beginn der Tour maximal 22,5kg. Das ist ein vertretbarer Wert, finde ich.

    Aber noch stehe ich im Wohnzimmer, hake meine Liste ab und packe alles ein, erstmal in der Flug-Aufteilung. Dann den Wecker stellen und sicherheitshalber noch einen zweiten Wecker. Die Abflugzeit ist morgen früh um 7:00 Uhr.

    Zuletzt geändert von Goldi; 09.10.2025, 19:43. Grund: Koordinaten nachgetragen

  • Borgman
    Dauerbesucher
    • 22.05.2016
    • 835
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    • Meine Reisen

    #2
    Ah, cool, ich bin dabei! Sørøya på langs will ich auch mal machen - die Karte liegt schon bereit.

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    • Blubbi
      Dauerbesucher
      • 17.01.2016
      • 526
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      • Meine Reisen

      #3
      Oh wow, das klingt toll.
      Ich bin auch sowas von dabei

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      • evernorth
        Fuchs
        • 22.08.2010
        • 1960
        • Privat

        • Meine Reisen

        #4
        Nettes Gebiet - lass sehen!
        My mission in life is not merely to survive, but to thrive; and to do so with some passion, some compassion, some humor and some style. Maya Angelou

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        • Goldi
          Erfahren
          • 11.09.2022
          • 301
          • Privat

          • Meine Reisen

          #5
          Hallo Borgman, Blubbi und evernorth, schön, dass ich euer Interesse geweckt habe. Ich werde versuchen, euch nicht zu enttäuschen. Da ich ja den Track schon an den Anfang gestellt habe, ist kein wirklicher Plot-Twist zu erwarten. Ich hoffe, es wird trotzdem nicht langweilig. Ich darf schon mal ankündigen: schlechtes Wetter (wenig), gutes Wetter (viel), tolle Aussichten, eine Straße, die nur noch zu Fuß passierbar ist, Traumstrände, eine sehr steile Düne, einen Angler beim Landgang und am Schluss gehe ich sogar nochmal in die Schule.

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          • zilka

            Erfahren
            • 29.06.2017
            • 453
            • Privat

            • Meine Reisen

            #6
            Ich freue mich auch aufs Mitlesen!
            Das Höhenprofil hat mich jedenfalls schon schwer beeindruckt…
            zilka

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            • Fjellfex
              Fuchs
              • 02.09.2016
              • 1825
              • Privat

              • Meine Reisen

              #7

              Hurra, es geht los!
              Ich wollte dich schon per PN nerven wann du in die Pötte kommst, aber als ich sah dass du auf der Forumswiese fleißig geübt hast, habe ich gerade noch an mich halten können.

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              • Goldi
                Erfahren
                • 11.09.2022
                • 301
                • Privat

                • Meine Reisen

                #8
                Zitat von zilka Beitrag anzeigen
                Das Höhenprofil hat mich jedenfalls schon schwer beeindruckt…
                zilka
                Schön, dass du dabei bist. Richtig fies war nur ein Anstieg am 5. Tag. Alles andere war gar nicht so wild. Die Insel hat ja auch keine wirklich hohen Berge. Man muss eben nur ab und zu auf NN runter.

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                • Goldi
                  Erfahren
                  • 11.09.2022
                  • 301
                  • Privat

                  • Meine Reisen

                  #9
                  Sapperlot, dem Fjellfex bleibt auch nichts verborgen... Ich glaube, ich muss mir einen geheimen Zweitaccount zulegen . Nein, im Ernst: Super, ich freue mich, dass du dabei bist. Ich habe diesmal auch einen eher nüchternen Titel gewählt . Und meine Schriftgrößen-Experimente auf der Wiese habe ich auch nicht weitergeführt (anfangs erschien mir die Standardschrift zu groß und "unliterarisch", aber irgendwer wird sich etwas dabei gedacht haben).

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                  • JasonBerlin
                    Gerne im Forum
                    • 19.09.2017
                    • 83
                    • Privat

                    • Meine Reisen

                    #10
                    Sieht sehr interessant aus, ich bin total gespannt. Das Kindl Ding habe ich übrigens als App auf dem Telefon, funktioniert genausogut und wiegt nix 😉

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                    • Kondor
                      Erfahren
                      • 29.12.2022
                      • 173
                      • Privat

                      • Meine Reisen

                      #11
                      , sehr cool. Da kommt ein Sørøya-Bericht. Ich bin gerne dabei soweit ich das in der nächsten Zeit hinbekomme und freue mich auf den Bericht. Wenn nicht zeitnah, dann halt später.

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                      • momper
                        Dauerbesucher
                        • 05.12.2011
                        • 763
                        • Privat

                        • Meine Reisen

                        #12
                        Vorfreude
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                        • Goldi
                          Erfahren
                          • 11.09.2022
                          • 301
                          • Privat

                          • Meine Reisen

                          #13

                          Anreise (26.-27. August 2025) – Ich muss ein bisschen rennen, aber dann klappt alles

                          Ich stehe zu einer unchristlich frühen Zeit zuhause auf, fahre zum Frankfurter Flughafen, um über Oslo nach Alta zu fliegen. Während des ersten Flugs fällt mir ein, dass ich nur ein einziges USB-Ladekabel dabei habe. Was wäre, so denke ich, wenn es am Stecker geknickt wird und kein Strom mehr fließt. Dann würde mir die reichlich bemessene Powerbank-Kapazität auch nichts nutzen und es gäbe in kurzer Zeit keine Fotos, keine Navigation, keine Kommunikation und keine Notrufmöglichkeit mehr.

                          Also kaufe ich in Oslo Gardemon ein zweites USB-C-Ladekabel. Ärgerlich. Wie oft bin ich in der Vorbereitung meine Packliste durchgegangen und habe alle möglichen Ausfallszenarien durchgespielt. Zeltflickzeug, Tape, Kabelbinder, Nähzeug, Draht, Schnur, … aber kein zweites Ladekabel. Dabei haben wir zuhause gefühlt eine Million dieser dünnen, leichten, 10cm kurzen Stummelkabel, die bei jedem Gerät dabei sind. Das wäre perfekt als Backup gewesen. Nein, ich muss ein schweres textilummanteltes Kabel kaufen, auch noch zu einem unverschämten Flughafenpreis. Und, soviel sei hier schon verraten, ich brauche es natürlich nicht. War ja klar.

                          Dann esse ich etwas, blättere in der Zeitung, trinke einen Kaffee und schaue dem Treiben in der Flughafenhalle von Gardemon zu. Ich habe ja viel Zeit. Als ich dann gemütlich zu den Inlandsflügen gehen will und die Tür nicht aufgeht, realisiere ich, dass ich das Gepäck abholen und neu aufgeben muss. Jetzt habe ich auf einmal gar keine Zeit mehr und eile im Laufschritt zur Gepäckausgabe. Das Band ist längst abgeschaltet und nur mein einsamer Rucksack liegt noch daneben. Ich schnappe ihn und eile weiter zum Check-in. Lange Schlange am SAS-Schalter. Ich wende mich an einen Angestellten und werde zum Sondergepäckschalter geschickt. Dort gibt es dann auch noch ein Problem mit dem System und die Schalterfrau muss alles von Hand eintippen. Ticketnummer, Ausweisnummer, Name, usw. Aber sie ist zuversichtlich, dass mein Rucksack noch mitgeht. Dann durch die Sicherheit. Zum Glück ist die Schlange nicht zu lang. Blöderweise geht mein Bordgepäck nicht durch und ich werde heran gewunken. Obwohl man ausdrücklich die Elektronik nicht auspacken sollte, war meine Sammlung aus Powerbanks, Kindle und Garmin wohl nicht gut zu durchleuchten. Also aufmachen und alles einzeln ausbreiten. Ausgerechnet, wenn man es eilig hat. Dann raffe ich alles wieder zusammen und schnell zum Gate. Das Boarding fängt gerade an. Puh, gerade noch rechtzeitig.

                          In Alta angekommen steigt mein Puls nochmal, als ich am einzigen Gepäckband stehe und hoffe, dass mein Rucksack es so wie ich noch rechtzeitig ins Flugzeug geschafft hat. Da, endlich kommt er in seiner schwarzen Flughülle. Mir fällt ein Stein vom Herzen.

                          Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: 20250826_142409 Gepäckband.jpg
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Größe: 550,0 KB
ID: 3345965
                          Gepäckausgabe in Alta, mein Rucksack ist der schwarze Sack rechts.

                          Ich fahre mit dem Bus vom Flughafen nach Alta Sentrum, checke im Scandic Hotel ein und kaufe Gas im Sport 1 im AMFI Einkaufszentrum.

                          Am nächsten Morgen bin ich beim (sehr guten) Frühstück umgeben von lauter rüstigen norwegischen Rentnern. Das Hotel ist voll und es kommt zu Staus an der Kaffeemaschine und an anderen kritischen Versorgungspunkten. Aber alle nehmen es mit skandinavischer Gelassenheit. Ich auch, denn meine Fähre geht erst um 14:45 Uhr und so genieße ich nochmal Rührei, Lachs, Pancakes, Obst und was das Buffet sonst noch hergibt.

                          Aber irgendwann ist auch das schönste Frühstück zu Ende. Ich lasse den Rucksack im Hotel und vertreibe mir die Zeit mit einem Stadtbummel. Alta gibt nicht so viel her, und so steige ich auf den Komsa, den örtlichen Hausberg. Ich füge hier schon mal ein Bild ein, dass ich später vom Fähranleger gemacht habe und auf dem man den Berg gut sieht.

                          Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: 20250827_140239 Berg im Hintergrund.jpg
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ID: 3345966
                          Fähranleger von Alta mit dem Hausberg Komsa im Hintergrund

                          Es gibt einen gut markierten Weg. Teilweise geht es steil bergauf, aber ohne Rucksack sind die rund 200hm kein Problem.

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Name: 20250827_105448 steiniger Weg.jpg
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ID: 3345967
                          Weg auf den Komsa

                          Oben gibt es sogar ein Gipfelbuch. Die Aussicht ist trotz des bedeckten Wetters sehr nett.

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Name: 20250827_105735 Gipfelbuch.jpg
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ID: 3345968
                          Komsatoppen

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Name: 20250827_105924 Blick auf Flughafen.jpg
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ID: 3345969
                          Blick auf die Bucht vor Alta mit dem Fähranleger und dem Flughafen

                          Eine Bank lädt zum Verweilen ein. Ich setze mich, esse eine Zimtschnecke und genieße die Aussicht.

                          Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: 20250827_111403 Aussichtsbank.jpg
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ID: 3345970
                          Aussichtsbank auf dem Gipfel mit Blick hinaus auf den Fjord

                          Dann steige ich wieder ab, hole beim Hotel meinen Rucksack, esse bei Peppes Pizza nochmal „was Richtiges“ zum Mittag und nehme den Bus zum Fähranleger. Um nach Hasvik auf Sørøya zu kommen, muss ich erst das Hurtigbåt B330 nach Hammerfest nehmen und von dort das Hurtigbåt B385 nach Hasvik.

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Name: 20250827_140738 Schiff.jpg
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ID: 3345971
                          Hurtigbåt B330 von Alta nach Hammerfest, Abfahrt 14:45 Uhr

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Name: 20250827_140842 Kaffee gratis.jpg
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ID: 3345972
                          Die Versorgung mit Heißgetränk ist schon mal gut.


                          An Bord kaufe ich ein Ticket für die gesamte Strecke. Das geht problemlos, aber der Bootsschaffner sagt mir, als sei das die größte Selbstverständlichkeit der Welt, dass meine Anschlussfähre nach Hasvik erst am nächsten Tag gehe. Ich denke: WIE BITTE!? und zeige ihm die Verbindung in der Snelandia-App. Dort steht es doch weiß auf schwarz, dass ich zu Fuß von Kai 7 nach Kai 5 zwei Minuten benötige und dann noch acht Minuten Wartezeit habe.

                          Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: Screenshot_20250826_163239_Snelandia Reise.jpg
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ID: 3345973

                          Ja, ja, sagt er ungerührt. Leider sei die App falsch und diese Fähre komme genau zu der Zeit an, wenn die andere ablegt. Wir überlegen ein wenig hin und her und dann bietet er an, seinen Kollegen auf der anderen Fähre anzurufen und ihn zu bitten, auf mich zu warten. „But you have to run!“, gibt er mir noch mit. Wir legen tatsächlich erst um 16:30 Uhr in Hammerfest an. Ich stehe schon am Ausgang parat und springe an Land, kaum dass die Gangway ausgeklappt ist. An Kai 5 werden gerade die Leinen losgemacht. Ich sprinte im Slalom um die Personen, Kisten und Paletten auf dem Kai und sehe die Fährfrau, die schon den Finger am hochklapp-Knopf hat. Sie sieht zu, wie ich auf sie zu renne und lächelt mich dabei tadelnd-wohlwollend an. Geschafft! Ich bin an Bord! Sørøya, ich komme!

                          Die Fähre ist fast voll besetzt. Der Innenraum ist warm und stickig, von den Fenstern läuft das Kondenswasser. Keiner der anderen Passagiere sieht nach Wandern aus oder hat viel Reisegepäck dabei. Vermutlich sind es Einheimische oder Ferienhausbewohner, die vom Einkaufen auf dem Festland zurückkehren. In den Gepäckfächern stapeln sich Einkaufstaschen und Kartons mit allerlei Lebensmitteln.

                          Die Fahrt geht an der Ostküste der Insel entlang. Ich sitze in der Mitte und da die Tür nach außen zu ist, versuche ich, an den Fahrgästen auf den Fensterplätzen vorbei durch das beschlagene und regennasse Fenster einen Blick auf Sørøya zu erhaschen. Unter den dunklen Wolken sieht die Steilküste ganz schön düster und bedrohlich aus.

                          Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: 20250827_173523 düsterer Anblick.jpg
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ID: 3345974
                          Sørøyas Südküste, von der Fähre aus gesehen

                          Dann legen wir in Hasvik an und alle gehen von Bord. Die meisten steigen in Autos, einige gehen zu Fuß in den Ort. Ich blicke der ablegenden Fähre nach. Jetzt gibt es kein Zurück mehr.

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Name: 20250827_181316 Fähre fährt zurück.jpg
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ID: 3345975
                          Die Fähre legt von Hasvik ab und fährt zurück nach Hammerfest

                          Es regnet leicht und so mache mich wasserfest und marschiere los. Es ist kurz nach 18:00 Uhr und viel ist heute nicht mehr drin. Ich will auch nur noch ein kurzes Stück aus dem Ort hinaus nach Süden gehen, denn ich möchte morgen ja am Landzipfel südlich von Hasvik starten. Daneben gibt es eine Bucht mit einem netten Sandstrand, an dem ich heute mein Zelt aufbauen will.

                          Erst mal muss ich am Ort vorbei.

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Name: 20250827_181650 zum Ort.jpg
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ID: 3345976
                          Weg vom Fähranleger nach Hasvik

                          Das Gelände ist schon mal so, wie ich es mir vorgestellt habe.

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Name: 20250827_184936 Blick zurück auf Hasvik.jpg
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ID: 3345977
                          Blick zurück auf Hasvik, vom Weg zur Südspitze aus gesehen

                          Auf dem Weg zur Südspitze kann man schön an der Westküste entlang schauen.

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Name: 20250827_184948 Blick auf Westküste.jpg
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ID: 3345978
                          Blick nach Norden entlang der Westküste

                          Dort werde ich morgen nach Norden gehen. Ganz im Hintergrund sieht man die Straße nach Breivikbotn, die einzige „richtige“ Landstraße der Insel.

                          Einen Weg finde ich nicht, aber es sind auch nur 2-3 km durch grasig-felsiges Hügelgelände. Am Abstieg zum Strand gibt es einen Trampelpfad.

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Name: 20250827_190742 zum Strand.jpg
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ID: 3345979
                          Strand neben der Südspitze der Insel

                          Ich baue mein Zelt in den Dünen ein paar Meter oberhalb des Strandes auf, um nicht von der Flut überrascht zu werden. Der Regen hat aufgehört und man sieht sogar ein bisschen den blauen Himmel.

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Name: 20250827_194204 Zelt.jpg
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ID: 3345980
                          Camp 0 am südlichen Ende Sørøyas, im Hintergrund das Felsplateau, das die Südspitze bildet. Dort will ich morgen hinauf, um von dort die Inseldurchquerung zu starten.

                          Im offenen Zelt sitzend schaue auf das ruhige Meer und esse das Sandwich und den abgepackten Salat aus dem Supermarkt in Alta. Ich kann es noch gar nicht glauben. Ich bin wirklich hier. Ich bin am Südende Sørøyas und werde morgen loswandern, um die Insel zu durchqueren.

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                          • Robtrek
                            Fuchs
                            • 13.05.2014
                            • 1007
                            • Privat

                            • Meine Reisen

                            #14
                            ""...dass ich nur ein einziges USB-Ladekabel dabei habe. Was wäre, so denke ich, wenn es am Stecker geknickt wird und kein Strom mehr fließt. Dann würde mir die reichlich bemessene Powerbank-Kapazität auch nichts nutzen und es gäbe in kurzer Zeit keine Fotos, keine Navigation, keine Kommunikation und keine Notrufmöglichkeit mehr."

                            Du hast die richtige Einstellung, um zum long distance autonomen Trekker zu mutieren. Immer die Frage "wie kritisch wird's, wenn das kaputt geht?" Gibt's ein Ersatzteil, Reparaturmaterial oder eine andere Lösung über einen Umweg? Das fängt bei der Reparaturhülse fürs Zeltgestänge an und hört beim Kleber für die Schuhsohle noch längst nicht auf.

                            Wird bestimmt wieder ein schöner Bericht.👍

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                            • Goldi
                              Erfahren
                              • 11.09.2022
                              • 301
                              • Privat

                              • Meine Reisen

                              #15

                              Tag 1 (28. August 2025): Kein Durchkommen im steilen Buschland


                              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: Track Tag 01.jpg
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ID: 3346400

                              Die Kurzfassung
                              Strecke: 17,9km; 784hm
                              Wetter: öfters Regen, zwischendurch trocken, kurz auch mal sonnig
                              Getroffene Personen: in Hasvik vor dem COOP ein paar Leute gesehen, danach nur noch wenige Autos und LKW auf der Straße

                              Ich habe gut geschlafen und wache voller Tatendrang auf. Das leise Schwappen der Wellen hat mich gestern trotz meiner Aufregung und der Rennerei perfekt in den Schlaf gewiegt. Ich blicke vorsichtig nach draußen. Leider keine Wetteränderung zu gestern, der Himmel ist immer noch grau und es nieselt ab und zu.

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Name: 20250828_055419 Blick aus dem Zelt.jpg
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ID: 3346401

                              Der Nachteil beim Zelten am Strand ist, dass überall Sand ist. Ich bemühe mich redlich, das Zelt sauber zu halten und beim Zusammenlegen den Sand abzustreifen, aber da alles nass ist, klebt er überall. Um 8:00 Uhr bin ich abmarschbereit und steige aus der Bucht in das hüglige Gelände dahinter auf. Ich will auf den schmalen Landzipfel westlich der Bucht. Streng genommen ragt das Gelände östlich davon einen Tick weiter nach Süden und wäre damit der geografisch legitimere Startpunkt. Aber die schmale Landzunge westlich der Bucht scheint mir landschaftlich interessanter und ist gewissermaßen das Gegenstück zum Nordzipfel Tarhalsen.

                              Erstmal muss ich eine Felskante hoch, um auf das Plateau zu kommen, das die Landspitze bildet. Zum Glück hat jemand ein Seil installiert, das den Aufstieg im nassen Fels erleichtert.

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Name: 20250828_080812 Seil.jpg
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ID: 3346402

                              Ich lasse Stöcke und Rucksack am Fuß der Felskante zurück und klettere hoch. Von hier hat man einen schönen Blick auf den Strand, an dem ich übernachtet habe. Leider etwas durch die Regenschleier getrübt.

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Name: 20250828_083142 Strand von oben.jpg
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ID: 3346403

                              Oben ist das Gelände flach und steigt zum Südende leicht an. Ein Trampelpfad verliert sich nach kurzer Zeit. Die Richtung ist aber klar: einfach geradeaus nach Süden, bis es nicht mehr weitergeht.

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Name: 20250828_081229 Südspitze gesamt.jpg
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ID: 3346404

                              In rund einer halben Stunde bin ich am Ende des Plateaus angelangt. Ich stehe auf knapp 90m Höhe. Unter mir ragt das Land noch etwas weiter vor, aber ich kann nicht auf Anhieb erkennen, wie ich da runterkomme. Lange suchen will ich auch nicht, denn an dieser exponierten Stelle peitscht der Regen doch ganz ordentlich. Also erkläre ich die Stelle, an der ich gerade stehe, zu meinem offiziellen Startpunkt.

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Name: 20250828_082124 echte Südspitze.jpg
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ID: 3346405

                              Ich drehe mich um und gehe den Weg zurück über das Plateau, am Seil die Stufe hinunter und nehme Rucksack und Stöcke wieder an mich. Erstmal muss ich zurück nach Hasvik. Auf dem Weg dahin gibt es einen schönen Anblick, als die Sonne mal kurz unter den Wolken durchscheint.

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Name: 20250828_080610 Hasvik aus der Ferne.jpg
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ID: 3346406

                              In der Nähe des Ortes geht es einen Feldweg entlang. Der Regen wird wieder stärker.

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Name: 20250828_092548 Selfie im Regen.jpg
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ID: 3346407

                              Ich durchquere den Ort auf dem Weg nach Norden. An einem öffentlichen Mülleimer entsorge ich die Verpackungen meines gestrigen Abendessens. Hasvik hat nicht gerade einen Ortskern. Die Häuser sind locker an der Hauptstraße verteilt, einige sehen unbewohnt aus. Insgesamt nicht wirklich eine Postkartenidylle.

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Name: 20250828_101703 Hasvik Straße.jpg
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ID: 3346408

                              Die einzige touristische Einrichtung, der ich begegne, ist das „Big Fish Adventure Hotel“. Die Zielkundschaft ist klar.

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Name: 20250828_100539 Fischhotel.jpg
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ID: 3346409

                              Außerdem gibt es eine schöne Kirche auf einem gepflegten Grundstück.

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Name: 20250828_100838 Kirche.jpg
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ID: 3346410

                              Nachdem ich mir das Innere angeschaut habe, mache ich mich wieder auf den Weg und komme langsam aus dem Ort heraus.

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Name: 20250828_103320 aus dem Ort raus.jpg
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ID: 3346411

                              Mein Plan für heute ist, möglichst wenig der an Straße entlang zu gehen. Auf der Karte gibt es westlich der Straße einen Fußweg an der Steilküste. Den will ich nehmen und dann nach ein paar Kilometern eine natürliche Höhle anschauen, die ebenfalls auf der Karte verzeichnet ist. Danach möchte ich die Straße queren und mich in nordöstliche Richtung halten und so ins Inselinnere vorstoßen. Auf die Art sollte ich am zweiten Tag auf den SPL treffen.

                              Jetzt geht es aber erstmal an der Straße entlang. Zum Glück sind kaum Fahrzeuge unterwegs.

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Name: 20250828_105018 Straße entlang.jpg
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ID: 3346412

                              Bei einem Kieswerk verlasse ich die Straße und treffe auf den Pfad, der in der Karte verzeichnet ist. Später verliert er sich, was aber egal ist, denn das Gelände ist sehr übersichtlich und leicht zu gehen.

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Name: 20250828_111227 parallel zur Straße.jpg
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ID: 3346413

                              Die Küste ist spektakulär. Das Wetter wird auch besser und es kommt sogar zeitweise die Sonne heraus.

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Name: 20250828_111705 Küste spektakulär.jpg
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ID: 3346414

                              Dann kommt die Bucht, an der auf der Karte die Höhle verzeichnet ist.

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Name: 20250828_114443 von der Straße weg.jpg
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ID: 3346415

                              Erstmal näher rangehen:

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Name: 20250828_114829 Höhle finden.jpg
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ID: 3346416
                              Hm, gar nicht so leicht, hier eine Höhle zu finden

                              Vielleicht sieht man sie nur vom Boot aus, denke ich und will mich schon damit abfinden, sie nicht zu sehen, da treffe ich auf einen ausgetretenen Weg, der direkt auf das Ufer zu führt. Das ist doch bestimmt der Höhlenzubringer, denke ich mir. Ich lasse meinen Rucksack zurück und folge ihm durch die Felsen zum Wasser hinunter.

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Name: 20250828_122913 am Wasser.jpg
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ID: 3346417

                              Da liegt die Höhle.

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Name: 20250828_122819 Höhleneingang.jpg
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ID: 3346418

                              Sie ist innen so niedrig, dass man nicht aufrecht stehen kann. Nach ein paar Metern endet sie auch schon.

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Name: 20250828_122623 Innenraum.jpg
Ansichten: 299
Größe: 923,7 KB
ID: 3346419

                              So nett die Höhle auch ist, ich muss weiter. Also steige ich die Felsen wieder hinauf, nehme meinen Rucksack und folge dem Weg zur Straße. Wie geplant überquere ich diese und wende mich weg von ihr nach Osten. Ich steige in einfachem Gelände etwa 100hm auf und komme an einigen kleinen Seen und Ferienhäusern vorbei. Der Boden ist eben und nur mit Bodendeckern bewachsen.

                              Dann sehe ich vor mir den Berg Rivaren, den ich auf seiner linken Schulter passieren möchte.

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Name: 20250828_131850 Rivaren-Schulter aus der Ferne.jpg
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ID: 3346420
                              Rechts der knubbelig breite Gipfel des Rivaren. Mein Ziel ist die Schulter links davon.

                              Zwischen mir und dem Berghang liegt dummerweise das Barbosdalen. Als ich näherkomme, sehe ich, dass es aus viel Buschland besteht.

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Name: 20250828_132757 Buschland Barbosdalen.jpg
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ID: 3346421
                              Hier sieht man nur den Anfang des Buschlandes.

                              Wo die Büsche aufhören, geht es hinunter in eine Rinne mit noch mehr Büschen und dahinter in die nächste Rinne, natürlich auch verbuscht und immer so weiter.

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Name: 20250828_132926 in den Büschen.jpg
Ansichten: 301
Größe: 992,8 KB
ID: 3346422
                              Ich versuche, zuversichtlich zu bleiben…

                              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: 20250828_133328 nur Büsche.jpg
Ansichten: 301
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ID: 3346423
                              … aber jedesmal, wenn man über die nächste Geländekante sehen kann, sind da nur neue Büsche.

                              Dann bin ich endlich – zerkratzt und verschwitzt - aus dem verbuschten Tal heraus und auf das Schulterplateau aufgestiegen. Das Wetter hat sich wieder zugezogen und es ist zugig und regnerisch.

                              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: 20250828_150226 auf der Schulter.jpg
Ansichten: 297
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ID: 3346424
                              Links die Straße nach Norden. Ich will mich rechts halten und nach Nordosten gehen.

                              Ich steige zu ein paar kleineren Seen ab. Das Gelände wird zunehmend steiler und unwegsamer.

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Name: 20250828_151515 Abstieg zum See.jpg
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ID: 3346425
                              Abstieg zum See 167

                              Auf der Karte ist ein Winterweg eingezeichnet, dem ich folgen will. In meiner Vorbereitung hatte ich gedacht: Wenn da ein Motorschlitten fahren kann, dann wird das Gelände schon nicht so steil sein. Allerdings merke ich, dass die Seeufer verdammt steil sind und fast nur aus Büschen und glatten Felswänden bestehen. Jetzt fällt mir auf, dass der gestrichelte Winterweg auch nicht NEBEN den Seen entlangführt, sondern AUF den Seen. Na toll, denke ich. Soll ich hier warten, bis sie zugefroren sind?

                              Erstmal zum nächsten See 134 durchschlagen. Da stoße ich auf einen Fußweg am Ufer. Leider führt das in die falsche Richtung, nämlich nach Westen. Aber es ist der einzige gangbare Weg. Also gehe ich ihn in der Hoffnung, den See 134 zu umrunden und auf der anderen Seite weiterzukommen.

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Name: 20250828_153055 Weg am See.jpg
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ID: 3346426
                              Weg um den See134, leider in die falsche Richtung

                              Der Weg verlässt mich am westlichen Ende des Sees an dessen Auslauf. Ich überquere diesen und bleibe am Seeufer, um am Nordufer nach Osten zu gelangen. Nach den Höhenlinien der Karte sollte hier eigentlich flaches Gelände sein. In Wirklichkeit ist es ein einziges Auf und Ab aus steilen Hügeln und Rinnen. Natürlich alles dicht bewachsen.

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Name: 20250828_155055 kein Durchkommen.jpg
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ID: 3346427
                              Am Nordufer des Sees 134 gibt es für mich kein Durchkommen.


                              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: 20250828_155106 andere Seeseite.jpg
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ID: 3346428
                              Auch etwas weiter über den See geschaut, sieht es nicht besser aus. Steiles, verbuschtes oder felsiges Gelände.

                              Schluss, aus! Ich mag nicht mehr! Es ist Tag 1, 16:00 Uhr und ich beschließe, meinen Plan aufzugeben, weglos nach Nordosten zum SPL vorzustoßen. Stattdessen baue ich jetzt am Auslauf des Sees 134 mein Zelt auf. Morgen werde ich das kurze Stück zur Straße gehen und dieser nach Norden folgen. Hinter Breivikbotn kreuzt sie den SPL und so werde ich automatisch auf den markierten Wanderweg stoßen. Lieber langweilig an der Straße gehen als im „interessanten“ Gelände steckenbleiben.

                              Ich denke mir: Es hat schon seinen Grund, dass der SPL weiter nördlich startet, nämlich am westlichsten Punkt und nicht hier im Süden. Das Gelände ist hier einfach zu garstig.

                              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: 20250829_063554 Zelt.jpg
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ID: 3346429
                              Camp 1 am See 134 (das Bild stammt vom nächsten Morgen. Am Abend von Tag 1 hatte ich keine Lust mehr zu fotografieren.)

                              Ich sitze im Zelt, wärme mich an einem Tee und denke: Wo kommen eigentlich die Tropfen auf meinen Beinen her? Das Zelt ist dicht und außerdem regnet es auch gerade nicht. Ich schaue auf den Isolierbecher in meiner Hand. Der ist es. Ich ziehe die Isoprenhülle ab und sehe es: Der Kunststoffbecher hat einen Riss vom Rand bis fast zum Boden. Mist! Ich war bisher davon ausgegangen, dass der Sea-to-Summit-Becher in die Kategorie „unkaputtbar“ gehört. Und ich habe natürlich nur den einen dabei. Irgendwas hat ihn wohl doch an seine mechanische Belastungsgrenze gebracht. Ich überlege. Ein paar mal bin ich heute beim durch-die-Büsche-Zwängen eine steile Böschung abgestiegen. Sozusagen halbkontrolliertes herunterrutschen. Vielleicht habe ich den Rucksack dabei zu stark an einen Felsen gedrückt. Oder es war doch das Fluggepäckhandling und beim Kaffee heute Morgen ist es mir nur nicht aufgefallen. Wie auch immer… Ich halte meine Müslischüssel als Tropfenfänger unter, trinke den Tee aus und beschließe, das Problem auf Morgen zu verschieben. Jetzt bin ich dafür zu müde.

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                              • Goldi
                                Erfahren
                                • 11.09.2022
                                • 301
                                • Privat

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                                #16
                                Zitat von Robtrek Beitrag anzeigen
                                Du hast die richtige Einstellung, um zum long distance autonomen Trekker zu mutieren. Immer die Frage "wie kritisch wird's, wenn das kaputt geht?" Gibt's ein Ersatzteil, Reparaturmaterial oder eine andere Lösung über einen Umweg? Das fängt bei der Reparaturhülse fürs Zeltgestänge an und hört beim Kleber für die Schuhsohle noch längst nicht auf.
                                Hallo Robtrek,​

                                ich war so aufs Kapitel-Schreiben fokussiert, dass ich mich gar nicht für deinen Kommentar bedankt habe. Es sei hiermit nachgeholt: Vielen Dank für das Lob. Und das von einem wahren Experten für autonomes Long Distance Trekking!

                                Reparaturhülse hatte ich dabei, sogar ein Ersatzstangensegment. Schuhsohlenkleber, hmmm.... interessanter Gedanke. Ich vertraue bisher auf Draht, Schnur, Kabelbinder und Tape. Ich habe aber selbst noch nie Schuhsohlenprobleme gehabt. Hab nur mal Fremdhilfe geleistet, aber an der Ferse war das echt schwierig.

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                                • Goldi
                                  Erfahren
                                  • 11.09.2022
                                  • 301
                                  • Privat

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                                  #17
                                  Hallo JasonBerlin, Kondor und momper ,

                                  vor lauter Schaffens- und Hochladedrang hatte ich eure Kommentare unbeantwortet gelassen und dann waren sie außer Sicht gerutscht. Sorry, sorry, sorry. Ich freue mich natürlich sehr, dass ihr dabei seid.

                                  Zitat von JasonBerlin Beitrag anzeigen
                                  ... Das Kindl Ding habe ich übrigens als App auf dem Telefon, funktioniert genausogut und wiegt nix 😉
                                  Ja, die Kindl-App habe ich auch, aber das Telefon entlädt sich beim Lesen so sehr viel schneller als der Kindl. (Der hält gefühlt ewig, auch mit eingeschalteter Display-Beleuchtung.) Ich hatte Bedenken, ob meine Powerbanks ausgereicht hätten.

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                                  • Robtrek
                                    Fuchs
                                    • 13.05.2014
                                    • 1007
                                    • Privat

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                                    #18
                                    "Der Kunststoffbecher hat einen Riss vom Rand bis fast zum Boden."
                                    Oh weh, ob das mit Tape umwickelt dicht hält? Aber zumindest sollte der Flüssigkeitsaustritt dadurch in Grenzen gehalten werden. War das einer von diesen StS-Bechern, die man wie eine Zieharmonika in sich zusammenschieben kann? Ich hab mal einen Schweden getroffen, der hatte eine faltbare Tasse aus einer Art weichem Kunststoff dabei. Aber nichts geht über den guten alten Metallbecher.

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                                    • JasonBerlin
                                      Gerne im Forum
                                      • 19.09.2017
                                      • 83
                                      • Privat

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                                      #19
                                      Hi Goldi , danke für den super Bericht bisher. Ich bin sehr interessiert and gespannt auf die Fortsetzung.

                                      Robtrek s Vorliebe für Metallbecher teile ich auch, in meinem Ultraleichten Titan Becher habe ich auch schon Schnee geschmolzen und Suppe gekocht.

                                      Für alle „Long Distance Autonome Trekker“ habe ich seit letztem Jahr ein neues Lieblings-Tool : die 34 g leichte „Expedition Sewing Awl“. Damit kann man von Rucksäcken über Zelte bis Schuhsohlen alles unterwegs nähen. Ist für mich unverzichtbar und kam schon zum Einsatz. Schuhsohlenkleber finde ich auch eine gute Idee!

                                      Reparaturhülse hatte ich dabei, sogar ein Ersatzstangensegment. Schuhsohlenkleber, hmmm.... interessanter Gedanke. Ich vertraue bisher auf Draht, Schnur, Kabelbinder und Tape. Ich habe aber selbst noch nie Schuhsohlenprobleme gehabt. Hab nur mal Fremdhilfe geleistet, aber an der Ferse war das echt schwierig.[/QUOTE]
                                      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

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                                      • Sausemann
                                        Erfahren
                                        • 11.10.2018
                                        • 446
                                        • Privat

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                                        #20
                                        Sehr sehr fein geschriebener Bericht. Ich bin gespannt wie es weiter geht.
                                        Einer der mehr Ahnung hatte als ich sagte mal:
                                        "Manchmal verspeist man den Bären, und manchmal wird man eben vom Bären verspeist."

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