Zitat von carsten140771
					
						
						
							
							
							
							
								
								
								
								
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		[SE] Try to come to Kvikkjokk - The Third (oder auch: Nordkalottleden 2025)
				
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 Ja diese Überfülltheit ist schon echt ungemütlich. Immerhin besteht keine Gefahr des Verhungerns. Irgendetwas ergattert man immer im Shop. Aber für mich fehlte einfach der sympathische kleine gemütliche Hütten-Flair.
 
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 Tag 14
 
 Zusammen mit gefühlt einer Million Ameisen neben und unter meinem Zelt wache ich bereits um 4.40 Uhr auf. Die Nacht war ok. Ich bin zwar zweimal wach gewesen, aber immer wieder eingeschlafen.
 
 Ich packe meine Wertsachen zusammen, ziehe mich an, mache mich frisch, hänge meine nassen Sachen teilweise zum Trocknen ans Zelt, schreibe Tagebuch, entspanne und schnecke um 6.30 Uhr hoch zur Haupthütte. Dort habe ich noch 30 Minuten Zeit bis zum Buffet-Beginn und so lade ich noch etwas mein Smartphone im Aufenthaltsraum auf.
 
 Das Frühstücks-Buffet, welches täglich von 7 bis 9 Uhr geöffnet hat, ist zwar kleiner als wie ich es von 2018 in Erinnerung hatte, aber es ist natürlich genug Essen vorhanden, um satt zu werden. Eine Sorte Käse reicht völlig aus, um mich glücklich zu machen 
 
 
 
 Eier, Gurkenscheiben und eine Sorte Wurst sind auch zu finden und außerdem gibt es Müsli und Porridge mit verschiedenen Zutaten wie z.B. Beeren, Kerne und Joghurt, die man selbst hineinmixen kann.
 
 Zu Beginn des Buffets ist es noch schön leer, aber nach und nach füllt es sich immer mehr und ab 7.30 Uhr ist es total laut und überfüllt. An meinen Tisch hat sich eine Mutter mit drei Kindern gesetzt, welche aufgrund ihres Alters mit der Zeit unruhig und quirlig werden. Eins der Kinder läuft während eines Buffet-Gangs meinerseits barfuß über meinen Stuhl. Um 7.45 Uhr ist mein Magen sehr gefüllt und ich flüchte vorzeitig aus diesem unruhigen überfüllten Raum Bis 8.45 Uhr setze ich mich in den Aufenthaltsraum, in welchem es zumindest etwas ruhiger ist, und schlürfe dann nochmal zurück zum Buffet, um mich endgültig mit einem letzten Gang vollzustopfen Bis 8.45 Uhr setze ich mich in den Aufenthaltsraum, in welchem es zumindest etwas ruhiger ist, und schlürfe dann nochmal zurück zum Buffet, um mich endgültig mit einem letzten Gang vollzustopfen 
 
 Danach rolle ich vollgefressen in den Shop. Ich ergattere 2 x Kex, einen Proteinriegel und immerhin eine kleine Tüte mit Rentier als Salami-Snack.
 
 Nach der Shopping-Tour schnecke ich zurück zum Zelt und süchtele am Handy.
 
 Eigentlich hatte ich in Erwägung gezogen, heute einen Ausflug zu dem Sami-Cafe zu machen, aber da ziemlich viel Regen angesagt ist, ändere ich den Plan und gönne mir heute einen Entspannungstag.
 
 Jeder Gang aus dem Zelt muss gut durchdacht werden wegen der zwei Ameisenstraßen. Bei jedem Rein- oder Rausgehen habe ich trotz sorgfältiger Trittwahl auf Zehenspitzen jedes Mal mehrere Ameisen an den Schuhen und Beinen hängen. Diese während des Reingeh-Vorgangs wegzuschnipsen, ist gar nicht so einfach und stellt jedes Mal einen Akt dar 
 
 Mittags schnecke ich trotzdem in den Aufenthaltsraum, welcher nun recht leer ist und süchtele weiter im kostenlosen Wlan. Auf dem Weg dorthin treffe ich auf eine kleine Gruppierung, welcher ich mein übrig gebliebenes Gas schenke. Da sie hier in der Nähe wohnen und oft campen, freuen sie sich darüber sehr. Ich brauche es sowieso nicht mehr, da ich zu faul zum kochen bin, und ins Flugzeug darf ich es ja sowieso nicht mitnehmen.
 Am späten Mittag süchtele und entspanne ich wieder im Zelt und schreibe weiter Tagebuch.
 Nachmittags schiebe ich den Inhalt der Rentier-Salami-Snack-Tüte in mich hinein und wundere mich über die Haut, die um jedes Stück gewickelt ist. Gefühlt wird das Unterfangen zu einem stundenlangen Abknibbeln der Haut(, obwohl man sie vermutlich mitessen kann?).
 Am frühen Abend baut gegenüber von mir ein Typ sein Zelt auf und schräg gegenüber bezieht eine Frau mit zwei Männern und einem Hund einen Zeltplatz. Der Hund ist bis jetzt zum Glück sehr leise und bleibt bei den Leuten am Zeltplatz.
 
 Abends
 
 
 
 sorgen ein paar Sonnenstrahlen dafür,
 
 
 
 dass es zu einem Foto-Shooting kommt.
 
 
 
 Der Himmel und das Licht sehen toll aus
 
 
 
 und so schnecke ich ein bisschen durch die Gegend, fülle mir an der Haupthütte zwischen dem Entstehen vieler weiterer Fotos eine Trinkflasche für die kommende Nacht auf und stelle fest, dass der Aufenthaltsraum genau wie gestern komplett überfüllt ist.
 
 Ein Dinner hatte ich aufgrund des Fisches für heute ja nicht gebucht und zurück am Zelt schiebe ich also wieder Snacks in mich hinein.
 
 Der angekündigte heutige viele Regen bestand aus ca. 20 Tropfen am Mittag. Hätte ich das gewusst, wäre ich natürlich doch zum Sami-Cafe spaziert Vormittags gab es zwar einige Wolken, aber die sind seit dem späten Mittag schon lange verschwunden und die Sonne schien immer wieder mal. Trotzdem sind alle gestern gewaschenen Sachen immer noch feucht, aber immerhin nicht mehr klitschnass. Vormittags gab es zwar einige Wolken, aber die sind seit dem späten Mittag schon lange verschwunden und die Sonne schien immer wieder mal. Trotzdem sind alle gestern gewaschenen Sachen immer noch feucht, aber immerhin nicht mehr klitschnass.
 
 Inzwischen sind dunkle Wolken am Himmel sichtbar und laut der neuesten Wettervorhersage könnte es später sogar Gewitter geben. Wind zieht auf und obwohl mein Zelt ca. 100 Meter oberhalb des Sees steht, höre ich bis hierher die Wellen.
 
 Tagesfazit:
 
 Meine allgemeine körperliche Verfassung war heute wieder gut.
 
 Mücken gab es hier am Zelt wieder nur sehr wenige und oben vor der Haupthütte ein paar.
 
 Ein Schmerzfazit entfällt heute, da ich zum ersten Mal absolut keine Schmerzen hatte. Ich kann es selber nicht glauben, aber ich kann heute keine Wehwechen auflisten 
 
 Gegessen hatte ich heute das Breakfast Buffet, das Tütchen mit Rentier-Fleisch, 1 Kex und ein paar Kekse. Getrunken habe ich ca. 2 Liter.
 
 Um ca. 21.30 Uhr fängt es richtig an zu regnen (nicht nur ein paar Tropfen) und um ca. 22.30 Uhr schlafe ich bei Regen ein 
 
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 Tag 15
 
 Nach dem Aufklappen meiner Augen um 5.10 Uhr mache ich mich wieder frühstücksfertig, schreibe Diary, belüfte das Zelt und schnecke um 6.30 Uhr hoch. Ich war zwar wieder ein- oder zweimal wach nachts, bin aber immer wieder eingeschlafen, so dass die Nacht insgesamt ganz gut war.
 
 Das Zelt, die Bäume, die Gebüsche, der Boden usw...alles ist nass.
 
 Für heute ist – genau wie gestern - wieder ein Tag voller Regen angekündigt.
 
 Beim Frühstücks-Buffet schiebe ich nach ein bisschen Handy-Aufladen im Aufenthaltsraum pünktlich um 7 Uhr wieder so viel in mich hinein, wie reinpasst, aber leider ist es auch heute wieder so dermaßen überfüllt und laut im Raum, dass ich zwischendurch fliehe. Diesmal ist selbst der Aufenthaltsraum und der Eingangsbereich der Hütte bereits mit frühstückenden Leuten überfüllt, und so schnecke ich hinunter zum Zelt und entspanne dort. Später schnecke ich kurz vor Buffet-Ende wieder hoch und stopfe mich erneut voll.
 
 Nach dem Frühstück rolle ich hinab zum Zelt und da das Wetter gerade besser ist wie angekündigt, entscheide ich mich zu einem kleinen Schnecken-Spaziergang.
 Ich spaziere vorbei an weiteren Zelten hinunter zum See,
 
 
 
 stelle fest, dass es eine gute Entscheidung war, nicht den Hausberg hochzuschnecken, da er für mich genauso spektakulär aussieht wie der Skierffe (und ich vor lauter Angst da oben vielleicht wieder eskaliert wäre wie damals, als ich auf allen Vieren oben am Skierffe geschneckt bin), und schnecke dann am Strand entlang Richtung Bootsanleger. Der See hat genau wie alle Bäche und Flüsse hier derzeit viel Wasser und
 
 
 
 irgendwann endet der Beach einfach und es ist überhaupt kein Durchkommen mehr möglich vor lauter Wasser und großer Büsche.
 Also schnecke ich wieder zurück, spaziere im Birkenwald hoch zur Haupthütte und dann wieder hinunter Richtung Bootsanleger.
 
 
 
 Die Pflanzen könnten nicht schöner blühen
 
 
 
 und viele hübsche Fotos landen auf meinem Fotoapparat.
 Irgendwann schnecke ich wieder zurück nach oben zur Haupthütte
 
 
 
 und chille dort etwas.
 
 Die meisten Wanderer sind inzwischen aufgebrochen und so kehrt hier etwas Ruhe ein.
 
 Nach diesem ca. einstündigem Spaziergang bin ich nun zurück am Zelt und mache ein weiteres Foto-Shooting mit meinem Zelt.
 
 Mittags und nachmittags entspanne ich weiter und endlich klappt meine Taxibuchung, die ich schon seit vorgestern machen wollte für meine Fahrt zum Flughafen.
 
 Obwohl es regnen sollte, ist es jetzt am Nachmittag immer noch trocken. Immer noch scheint die Sonne und nur hier und da ist mal eine helle Wolke zu sehen. Und auch heute hätte ich also gut zum Sami-Cafe schnecken können, wenn ich gewusst hätte, dass doch kein Regen kommt 
 
 Da aber immer noch die Wettervorhersage unverändert ist und es eigentlich regnen soll, schnecke ich nun schonmal hoch zur Haupthütte und fülle nachmittags alle meine Flaschen mit Wasser auf. Außerdem ergattere ich im Shop ein frisch aufgefülltes eingeschweißtes Brot mit Rentierfüllung und ein weiteres Kex als Frühstück für morgen früh. Zurück am Zelt habe ich somit alles vorbereitet für die kommende (Regen-?)Nacht und muss dann nachher vom Dinner nur zurück zum Zelt spurten mit dem Regenschirm, aber nichts mehr erledigen.
 
 Abends finde ich mich frühzeitig wieder in der Haupthütte ein, denn für heute hatte ich ja das Dinner reserviert.
 
 
 
 Zusammen mit einem Schweden und einem Amerikaner am Tisch wird es ein richtig toller Abend. Das Essen ist absolut yummy und delicious und könnte wirklich nicht besser sein 
 
 
 
 Der Gemüse-Kartoffel-Auflauf und das Elch-Fleisch schmecken unfassbar gut und da man so oft für die umgerechnet ca. 35 Euro (zuzüglich Getränke) nachnehmen darf, wie man möchte, essen wir, bis wir gefühlt fast platzen.
 
 Drei Tische des Speisesaals sind diesmal komplett leer und insgesamt ist nur ca. die Hälfte der Plätze belegt, was mir sehr zusagt. Kein Gefühl von völliger Überfülltheit, man kann atmen und man kann sich von der Lautstärke her gut verstehen.
 
 Der Amerikaner befindet sich seit zwei Jahren in Rente, ist bereits den kompletten Appalachian Trail gewandert und wir finden insgesamt viele Gesprächsthemen am Tisch, so dass es ein absolut toller und interessanter Abend wird. Wir sprechen unter anderem natürlich auch über UL-Ausrüstung, da diese in den USA ja viel populärer ist als hier in Europa. Der Schwede heißt übrigens Lette und erzählt lustigerweise, dass er unbedingt mal in seinem Leben nach Deutschland reisen möchte und dort dann den Ort Lette in NRW besuchen will aufgrund der Namensgemeinsamkeit. Er hatte heute hier als Tagesausflug den Berg nebenan bestiegen, den ich auch mal in Erwägung gezogen hatte, aber aufgrund meiner Schneckenangst (und des Wetterberichtes) doch nicht in Angriff genommen hatte.
 
 Erst nach 2,5 Tellern und vielen interessanten und lustigen Gesprächen folgt der Nachtisch.
 
 Trotz unserer Vollheit muss der Schokokuchen mit Sahne natürlich auch noch einen Platz finden in unseren völlig überfüllten Mägen.
 
 
 
 Pünktlich um 19 Uhr müssen aber alle Gäste den Speisesaal verlassen, denn um 19.30 Uhr kommt bereits die nächste Schicht für das späte Dinner und so rolle ich also wieder völlig vollgefressen hinab zum Zelt.
 Genau, als ich im Zelt ankomme, fängt es an zu tröpfeln. Perfektes Timing 
 
 Aber immerhin ist nun nach zwei Tagen meine Wäsche endlich trocken 
 
 Später hört das Tröpfeln aber schon wieder auf.
 
 Morgen geht es für mich endgültig zurück in die Zivilisation. Und auch, wenn ich nun heute und gestern keinen Ausflug mehr gemacht hatte und hauptsächlich hier nur rumgegammelt habe, bildete dieser Abend einen völlig gelungenen schönen Abend als Abschluss für meine Tour.
 
 Unglaublicherweise hatte ich heute schon wieder absolut Null Schmerzen 
 
 Gegessen hatte ich heute das Breakfast Buffet, 1 Kex und das Dinner. Getrunken habe ich insgesamt ca. 2 Liter.
 
 Das Wetter war heute perfekt, nicht zu warm und nicht zu kalt.
 
 Positiv in Erinnerung bleibt mir heute auf jeden Fall das supernette Dinner mit den beiden Männern und um ca. 21 Uhr schlafe ich zufrieden und immer noch völlig überfressen ein 
 Zuletzt geändert von Blubbi; 29.10.2025, 20:32.
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 Tag 16
 
 Es regnet ununterbrochen und schüttet wie aus Eimern. Als ich um ca. 6 Uhr aufwache, liege ich deshalb noch lange im Zelt herum und warte, ob es nicht doch noch aufhört. Zum ersten Mal, seit ich in Saltoluokta bin, scheint der Wetterbericht zu stimmen, denn es sollte nachts regnen und jetzt weiterhin durchregnen ohne Pause bis mittags oder nachmittags. Um 2.30 Uhr war ich zwar wach und zu dem Zeitpunkt war das Zelt noch trocken, aber danach hat es anscheinend irgendwann angefangen zu regnen. Die Nacht war aber insgesamt wieder gut, da ich sofort wieder eingeschlafen war.
 
 Weil sich aufgrund des Wetters und meiner Faulheit und überhaupt nicht mehr ergeben hatte, Ausflüge von Saltoluokta aus zu machen, hatte ich mich für eine entspannte Abreise entschieden. Heute werde ich ohne Busreservierung hoffentlich mit dem Boot und dann mit dem Bus nach Gällivare fahren. Dort hoffe ich auf eine Zeltübernachtung ohne Reservierung und kann dann morgen entspannt ein bisschen durch Gällivare schnecken, shoppen und übermorgen hoffentlich mit einem mich nicht vergessenden Taxi zum Flughafen fahren. nicht mehr ergeben hatte, Ausflüge von Saltoluokta aus zu machen, hatte ich mich für eine entspannte Abreise entschieden. Heute werde ich ohne Busreservierung hoffentlich mit dem Boot und dann mit dem Bus nach Gällivare fahren. Dort hoffe ich auf eine Zeltübernachtung ohne Reservierung und kann dann morgen entspannt ein bisschen durch Gällivare schnecken, shoppen und übermorgen hoffentlich mit einem mich nicht vergessenden Taxi zum Flughafen fahren.
 
 Ich frühstücke das im Shop erworbene leckere Gebäckstück
 
 
 
 und muss dann leider um 9 Uhr alles nass zusammenpacken. Das Zelt ist klitschnass und ich bin es nun durch den Zeltabbau ebenfalls. Ich sprinte im strömenden Regen hoch zur Haupthütte, quatsche mit meinem gestrigen Tischnachbarn aus Amerika und suche mir einen einigermaßen trockenen Platz. Vor der Hütte ist es mir schon wieder viel zu voll und zu unruhig und ein dort liegender großer Hund schüttelt sich erstmal, so dass alle herumstehenden Rucksäcke nass werden Neben dem Haus finde ich aber schnell ein ruhigeres Plätzchen. Neben dem Haus finde ich aber schnell ein ruhigeres Plätzchen.
 
 
 
 Das Zelt hatte ich vorhin einfach nur klitschnass in eine Mülltüte gestopft und so packe ich es jetzt nochmal um und stopfe es in den richtigen Packsack. Trotzdem ist es so nass, dass ich es wieder in die Mülltüte hineinlege. Um 11.10 Uhr ist es an der Zeit, zum Anleger zu schnecken. Vor mir laufen zwei Männer und ich laufe hinterher. Irgendwann merken die beiden, dass sie den falschen Weg genommen haben!!!! Und ich war so dumm, hatte vor mich hingeträumt und war ihnen ohne Nachdenken dummerweise gefolgt 
 
 Sowas Dummes darf absolut nicht passieren, und so sprinte ich so schnell ich kann den Berg wieder hoch und danach den Berg auf dem nun hoffentlich richtigen Weg wieder hinunter. Mein Puls rast vor Anstrengung und meine Beine haben keine Kraft mehr, um noch schneller vorwärts zu kommen.
 
 Gerade noch rechtzeitig erreichen wir das Boot. Kaum sind wir drauf, legt es ab. Ich lege mein nasses Zelt ab
 
 
 
 und versuche nach dieser Hektik erstmal wieder runterzukommen.
 
 Alle Passagiere sitzen regengeschützt unter dem Dach, aber mir ist es dort zu voll. Ich habe keine Lust auf so viele Menschen und soviel Zivilisation und bleibe alleine im hinteren Bereich des Bootes stehen.
 
 Das Wetter ist durchwachsen
 
 
 
 und scheint von Minute zu Minute schlechter zu werden.
 
 
 
 Am Bootsanleger kommt bald der Bus, welcher schon recht gut gefüllt ist. Habe ich eine falsche Entscheidung getroffen, keinen Platz reserviert zu haben? Wenn ich nicht mitgenommen werde, müsste ich hier in Kebnats den gesamten Nachmittag und Abend verbringen und hier am Parkplatz irgendwie übernachten 
 
 Der Busfahrer steigt aus und zählt zuerst alle Passagiere, die bereits drinnen sitzen. Er ist sich unsicher, ob alle mit mir wartenden Leute hineinpassen und die Nervösität steigt. Danach zählt er uns Neuankömmlinge und irgendwann verkündet er glücklich, dass alle Menschen gerade eben so reinpassen. Mir plumpst ein Stein vom Herzen und alle dürfen einsteigen. Ich lerne daraus, dass ich ab jetzt immer den Bus vorher reserviere, selbst wenn es erst ganz kurz vorher ist. Denn die Leute, die reserviert hatten, durften natürlich vor denen einsteigen, die nicht reserviert hatten.
 
 Immer noch bin ich im Bus nass und feucht, aber nach und nach trockne ich langsam und werde warm.
 
 Während der Fahrt versuche ich zu entspannen und da ich unendlich müde bin, versuche ich zu schlafen. Genau, als ich gefühlt einschlafe, macht der Fahrer plötzlich eine sehr starke Bremsung.
 Ich öffne meine müden Schneckenaugen und kann es nicht glauben.
 
 
 
 Vor dem Bus spazieren ein paar Rentiere
 
 
 
 und interessieren sich nicht die Bohne dafür, dass der Bus vorbeifahren möchte.
 
 
 
 Gemütlich spazieren sie vor sich hin
 
 
 
 und das ganze Unterfangen zieht sich so sehr in die Länge, dass sogar etwas die Sonne herauskommt.
 
 
 
 Und als wäre es das absolut Normalste von der Welt, biegen die Rentiere irgendwann nach rechts ab
 
 
 
 und wir fahren weiter. Meine Müdigkeit ist nun kurzzeitig verflogen und 13 Minuten später kommt ein weiteres Rentier auf der Straße entlang getrottet, diesmal aber aus der anderen Richtung.
 
 
 
 Irgendwann ist aber auch die amüsanteste Busfahrt zu Ende und in Gällivare angekommen stopfe ich auf einer Bank mein nasses Zelt in den Rucksack und kaufe mir Proviant für den heutigen Resttag. Im Coop funktioniert meine EC-Karte nicht, aber ich habe zum Glück noch genug Bargeld übrig und schnecke danach zum Campingplatz. aber ich habe zum Glück noch genug Bargeld übrig und schnecke danach zum Campingplatz.
 
 Dort angekommen ist eine weitere spontane Übernachtung überhaupt kein Problem und so baue ich mein Zelt auf der Wiese auf. Um 14.43 Uhr ist es vollbracht
 
 
 
 und da kein neuer Regen mehr seit den Rentieren in Sicht war, lasse ich das Zelt nun erst einmal schön trocknen bei mal Sonne und mal Wolken.
 
 Recht schnell ist das Zelt einigermaßen trocken und so krabbele ich mit all meinen Sachen hinein, richte mich ein, räume auf und esse und trinke etwas.
 
 Das Wlan reicht praktischerweise bis zum Zelt.
 
 Mit viel Platz um das Zelt herum könnten es zwei gute kommende Nächte werden.
 
 Spoiler: Wenn da mal nicht der Schein trügt 
 
 Als Nächstes schnecke ich zum Service-Haus und tadaaaaa: Meine Ikea-Tasche und meine Handgepäcks-Tüte liegen immer noch komplett unversehrt im Küchenschrank 
 
 Abends reisen immer mehr Wohnmobile an, welche teilweise aufdringlich nah neben mir parken. Selbst jetzt um 21.30 Uhr rollen immer noch mehr anreisende Menschen heran.
 
 Auf der Picknickbank ein paar Meter neben mir sitzen inzwischen drei Leute, die extrem laut sind und essen.
 
 Tagesfazit:
 
 Heute stimmte der Wetterbericht tatsächlich und ab nachmittags schien die Sonne im Wechsel mit ein paar Wolken und es blieb seit nachmittags durchgängig trocken bei ca. 20 Grad.
 
 Seit heute Nachmittag habe ich einen fetten dubiosen Stich am Bein, welcher immer dicker wird und kein normaler Moskito-Stich zu sein scheint.
 
 Gegessen habe ich heute das Rentierbrot und ein Kex als Frühstück, später zwei Gebäckstücke vom Coop und hier am Zelt eine Banane, einen Mozzarella-Ball und ein großes belegtes Baguette. Getrunken habe ich ca. 2 Liter.
 
 Vormittags war mir heute kalt, weil ich durch den Zeltabbau nass war, aber ab der Busfahrt war alles wieder gut.
 
 Negativ festzuhalten ist heute auf jeden Fall, dass ich fast das Boot verpasst hatte vor lauter Dummheit, den beiden Typen hinterherzulaufen 
 
 Meine Erkenntnis des Tages ist heute definitiv, dass ich wirklich immer den Bus vorbuchen muss, da er heute echt voll war.
 
 Nervig sind außerdem die vielen Wohnmobile hier überall, aber das ist natürlich eigentlich nichts Ungewöhnliches auf einem Campingplatz in der Zivilisation. Mich nervt es aber trotzdem und es macht mich unentspannt.
 
 Um genau 22 Uhr verschwinden die Leute von der Picknickbank in ihre Zelte und um ca. 22.45 Uhr verschwinde ich ins Land der Träume 
 Zuletzt geändert von Blubbi; 29.10.2025, 20:50.
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 Tag 17
 
 Das Aufwachen findet heute um 6 Uhr statt. Die Nacht war trotz der vielen Wohnmobile besser als befürchtet und ich war nur zweimal wach zwischendurch. Nachdem ich noch bis 7 Uhr bei sonnigem Wetter im Zelt entspannt habe, Tagebuch geschrieben habe, eine Banane in mich reingeschoben habe, feuchte Sachen zum Trocknen vorbereitet habe und aufgeräumt habe, schnecke ich nun bei blauem Himmel und knallender Sonne los in Richtung Innenstadt. Unterwegs mache ich noch einige Fotos vom Campingplatz. In der Stadt ist nicht wirklich viel los, aber dafür ist es schon wieder ziemlich warm und ich schwitze. Ein Rückfall der Hitzewelle? Gefühlt gibt es noch weniger Geschäfte hier in Gällivare als in 2016 und so grase ich die wenigen Möglichkeiten ab.
 
 Als ich mittags zurück komme, trifft mich fast der Schlag. Die meisten Wohnmobile sind zwar wie zu erwarten abgereist, aber: Während meiner Abwesenheit ist ein älteres Ehepaar mit einem Wohnmobil angereist und steht nun genau neben mir!!! Das übertrifft wirklich bei Weitem alles von gestern. Überall, absolut überall, gibt es genug schöne gerade Plätze und auch mit etwas Abstand zu meinem Zelt hätten sie super parken können. Aber nein, es musste DIREKT neben mir sein. Zwischen meiner Abspannleine und ihrem Vorgarten ist ca. 1 Meter Platz. Zur Krönung haben sie anscheinend einen Hund dabei, denn vor der Eingangstür des Camper-Vans steht bereits ein Napf.
 Als das Ehepaar vom Service-Haus wiederkommt, mache ich nach einem ersten netten Smalltalk der Frau auf möglichst nette Weise klar, dass ich es sehr begrüßen würde, wenn der Hund nicht über meine Zeltleinen rennen würde.
 Meinen Vorstellungen nach würde er bestimmt mehrmals an meinem Zelt schnuppern, über meine Abspannleinen stolpern und im schlimmsten Fall sogar irgendwo hinpinkeln.
 Ich könnte ausrasten und bin ziemlich sauer. Es ist einfach nur absolut unnötig bei soviel Platz. Frustriert ziehe ich mich in mein Zelt zurück, verschließe notgedrungen die Seite zu ihrem Vorgarten und schiebe etwas Essbares in mich hinein.
 
 
 
 Im weiteren Verlauf des späten Mittags wird eine Markise ausgefahren und gefühlt breiten sie sich immer mehr in meine Richtung aus. Ein hängender Wäscheständer und ein baumelndes Handtuch verätzen die eigentlich frische Luft
 
 
 
 und so werde ich nun zugenebelt von Weichspülergeruch.
 
 Aus Frust schiebe ich eine komplette Salami-Packung aus dem Coop in mich hinein, welche sehr lecker schmeckt.
 Nachmittags gehe ich duschen. Danach spaziert das Ehepaar mit dem Hund weg und als sie wiederkommen, zeigen sie mir ihren ganz neuen Camper-Van, welcher ca. 75.000 Euro gekostet hat. Es ist bereits ihr fünftes Reise-Fortbewegungsmittel und sie sind schon viel herumgekommen. Zum Glück sind die Leute wenigstens nett, aber diese unnötige nahe Parkerei nervt mich trotzdem. Ich erzähle ihnen, dass ich morgen früh bereits um 3 Uhr nachts aufstehen muss, da ich ja mit einem frühen Taxi zum Flughafen fahre und hoffe deshalb auf Verständnis, dass sie wenigstens versuchen, den Hund bei sich zu behalten. Immerhin ist der Hund angebunden und scheint sich nicht für mein Zelt zu interessieren.
 
 Nachmittags rollen immer mehr Wohnmobile heran und der Gasgrill-Gestank vom Ehepaar zieht genau in meine Richtung.
 
 Drei Wohnwagen weiter buddeln parallel zwei Jagdhunde auf der Wiese ein Loch und die Besitzer interessieren sich nicht die Bohne dafür.
 
 Ich versuche mal wieder, meine Brille richtig sauber zu bekommen, aber es gelingt mir mal wieder nicht komplett zu meiner Zufriedenheit. Seit den ersten drei Tagen meiner Tour mit viel Sonnencreme ist sie gefühlt immer irgendwo leicht verschmiert und es fiel mir mehr als schwer, die Sonnencreme wieder abzubekommen 
 
 Abends zieht plötzlich um ca. 19 Uhr ganz knapp an uns ein Gewitter vorbei 
 
 Um ca. 20 Uhr verabschiede ich mich vom Ehepaar, wünsche ihnen alles Gute und hoffe, dass ich irgendwie gleich etwas Schlaf finde.
 
 Danach spielen die beiden noch sehr lange direkt neben meinem Zelt sehr laut ein Würfelspiel und der Hund dreht durch, weil ein Igel in der nähe herumspaziert. Gerade, als ich endlich einschlafen will, fährt von der anderen Seite meines Zelt ein Auto viel zu zügig heran und parkt direkt neben meinem Zelt.
 Mit Schlaf ist mal es mal wieder vorbei, denn das Auto wird jetzt erst einmal schön laut ausgeräumt, es wird gekocht und ein Zelt wird aufgebaut.
 
 Zum krönenden Abschluss kreist und landet in der Nähe nachts ein Helikopter.
 
 Und da der Wecker bereits für 2:30 Uhr gestellt ist, war es das mit einem ausreichenden Schlaf 
 
 
 
 
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 Tag 18 (Abreise)
 
 Nach einer extrem schlechten und beschissenen Nacht mit nur ca. zwei Stunden Schlaf klappen meine Augen auf. Das laute Würfelspiel, das herangebrauste Auto, der Igel, der Helikopter und die Angst, ob das gebuchte Taxi wirklich kommt, waren zuviel für mich.
 
 Völlig übermüdet packe ich um 2.30 Uhr alles zusammen, verlasse irgendwann das plattgedrückte Grasstück,
 
 
 
 trage alles vor den Gemeinschafts-Aufenthaltsraum
 
 
 
 und packe dort alles ordentlich zusammen in meinen Ikea-Rucksack und die Handgepäckstüte.
 
 Um 4.55 Uhr soll das gebuchte Taxi kommen, denn eine frühere Buchung war nicht möglich. Um 6 Uhr ist bereits Abflug und der Zeitplan ist für meinen Geschmack echt knapp bemessen.
 
 Ein Blick zurück zu meinem Zeltplatz macht mich aufgrund der eingeengten Situation durch inzwischen zwei Autos und dem Wohnmobil nicht gerade traurig und ich zittere innerlich vor Aufregung vor mich hin, ob das Taxi kommt. Wenn es nicht kommt, werde ich vermutlich meinen Flug verpassen.
 Aber glücklicherweise erscheint tatsächlich sogar ein paar Minuten zu früh ein gelbes Taxi und die Taxifahrerin erklärt mir auf Englisch, dass wir noch eine weitere Frau mitnehmen zum Flughafen. Bei der Frau zuhause angekommen, ist diese noch nicht fertig und wir müssen gefühlt ewig warten. Die Taxifahrerin wird immer saurer und ich immer unruhiger, da ja um 5.30 Uhr der Check-In schließt.
 
 10 Minuten zu spät kommt sie endlich zum Taxi und wir rasen zum Flughafen. Dort angekommen herrscht gähnende Leere. Ich eile hinein und sehe auf der Anzeigetafel, dass der Flug nicht um 6 Uhr startet, sondern erst um 6.30 Uhr??? Ich habe dazu nie eine Information erhalten und verstehe es nicht, aber nun gut, immerhin habe ich nun noch ohne Stress Zeit, etwas zu essen. Der Flug steht ganz normal für 6.30 Uhr angeschlagen, so als ob es ganz normal ist. Und da ich außer einem jungen Pärchen, welches von der neuen Uhrzeit auch nichts wusste, ganz alleine im Flughafengebäude bin, nehme ich stark an, dass die anderen Fluggäste die neue Uhrzeit kannten 
 
 Als nach 30 Minuten Warten endlich der Check-In öffnet, teilt die Frau vom Check-In uns wenigen Passagieren mit, dass sich die Crew verspätet und wir erst später losfliegen, vermutlich irgendwann zwischen 7.00 und 7.30 Uhr. Noch eine Verspätung? Angeblich wäre die Crew gestern Abend erst zu spät gelandet und muss jetzt noch ihre vorgeschriebene Ruhepause einhalten. Wir checken alle ein und warten im Warteraum und irgendwann eilt plötzlich die Crew an uns vorbei, öffnet die Tür und hastet weiter zum Flugzeug.
 
 Irgendwann dürfen auch wir endlich einsteigen
 
 
 
 und um 7.07 Uhr heben wir ab. Die Crew besteht aus einer Pilotin, einem Co-Piloten und einem älteren Steward. Altmodischerweise dachte ich eigentlich an eine andere Verteilung der Rollen 
 
 Um 9.17 Uhr landen wir mit 1,5 Stündiger Verspätung in Stockholm.
 
 
 
 Beim Landeanflug sind wir ewig lange durch dichte Wolken geflogen mit ein paar Turbulenzen und man konnte absolut nichts sehen. Trotzdem hat die Pilotin aber perfekt die Landebahn getroffen und mir geht es aufgrund der morgens eingeworfenen Reisetablette außer heutiger starker Steißbeinschmerzen (6/10) gut.
 
 In Stockholm am Flughafen klappt alles relativ problemlos, ich bekomme zum Glück zügig mein Gepäck und eile dann weiter zum nächsten Check-In für den Flug nach Deutschland. Dort geht mein Rucksack eingepackt in der Ikea-Tasche als Special Baggage mit. Inzwischen habe ich starken Durst, aber erst nach der Security ist es mir möglich, etwas Trinkbares zu kaufen.
 
 Nach dem Security-Check kaufe ich endlich etwas zum Trinken, ergattere einen pappigen ekligen Wrap für 8 Euro und warte nun nur noch auf das Boarding.
 
 Mittags startet das Boarding pünktlich, aber erst mit 20-minütiger Verspätung geht es los, da wir mehrmals auf den Rollfeldern warten mussten. Für den Flug kündigt uns die Pilotin (ja, schon wieder eine Frau ), mögliche Gewitter an und im Flugzeug erblicke ich beim Einsteigen sofort genau den gleichen Steward vom Hinflug. ), mögliche Gewitter an und im Flugzeug erblicke ich beim Einsteigen sofort genau den gleichen Steward vom Hinflug.
 
 Der Flug verläuft außer meiner echt nervigen Steißbeinschmerzen gut
 
 
 
 und nachmittags landet die Schnecke erstaunlich pünktlich in Deutschland.
 
 Leider ist dann auf dem Heimweg vom Flughafen nach hause sehr sehr sehr viel Stau, mehrere Autobahnen sind gesperrt und ich bin erst abends statt nachmittags zuhause. Aber was soll’s. Wie schrieb hier neulich ein Forums-Mitglied in meinem Thread: Irgendwas ist immer     
 
 
 
 
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 Fazit
 
 Es war heiß. Sehr heiß. Fast zu heiß. Aber eben nur fast. Und deshalb bin ich unendlich dankbar, dass diese Tour trotz der Planänderungen so gut geklappt hat. Die vielen neuen Eindrücke, die vielen kleinen Abenteuer, die wunderbaren Momente zwischendurch, die vielen netten Bekanntschaften und natürlich die atemberaubende Landschaft lassen mich immer noch auf Wolke 7 schweben, wenn ich zurückdenke.
 
 Ja, es war wirklich viel zu heiß, aber dennoch weiß ich natürlich auch dies irgendwie zu schätzen, denn durchgängig Regen, Sturm und Gewitter wären natürlich auch nicht besser gewesen.
 
 Und obwohl ich ja aufgrund der Planänderungen viel weniger Kilometer geschneckt bin und auch weniger Tage „richtig“ unterwegs war, wie geplant, bin ich unendlich zufrieden. Denn die wenigen Kilometer und die Tage, die ich unterwegs war, waren so unfassbar schön und atemberaubend, dass sie alles, was nicht umgesetzt werden konnte, gut gemacht haben.
 
 Insgesamt bin ich während dieser Tour ca. 119 Kilometer geschneckt. Obwohl ich insgesamt (ohne den An- und Abreisetag) 17 Tage lang im hohen Norden war, hatten sich hauptsächlich wegen der Hitze nur 8,5 reine Wandertage ergeben. In diesen 8,5 Wandertagen bin ich 98.5 km geschneckt (inklusive ca. 2,7 Km Verlaufen/Umwege). Die restlichen ca. 20,5 Kilometer bin ich an den Nicht-Wandertagen geschneckt (zum Beispiel durch die Wege vom Zelt zur Hütte und zurück).
 
 Und was ist nun mit dem Abschnitt Staloluokta - Staddajakka - Pieskehaure - Vaimok - Kvikkjokk? Da muss die Schnecke wohl nochmal wiederkommen 
 
 Denn diesmal hat es mit dem eigentlichen Endziel Kvikkjokk nicht sein sollen 
 
 Dass der Frühling dieses Jahr erst später in Lappland ankam, wusste ich schon vor meiner Reise. Auch, dass deshalb Mitte/Ende Juli noch mehr Schnee lag als sonst in diesem Monat üblich, hatte ich zuvor aufgeschnappt. Aber dass die Lage so „krass“ war, war mir vorher nicht bewusst. Durch die Hitzewelle ist der viele übrig gebliebene Schnee natürlich sehr viel geschmolzen, war sehr weich und überall war viel mehr Wasser als sonst im Juli üblich. Erzählungen von Bachüberquerungen bis Hüfthöhe, überspülte kleine selbstgebaute Mini-Hilfsbrücken durch Holzbohlen und all sowas haben mich dann doch einsehen lassen müssen, dass auch ich – wie fast alle zu dem Zeitpunkt da oben – die Pläne ändern musste. Ich möchte zwar durchaus kleine Abenteuer erleben und diese insgesamt zu einem großem Abenteuer zusammenwachsen lassen, aber Lebensgefahr durch z.B. einen Einbruch in tiefen Schnee mit einem Bach darunter, aus welchem ich mit schwerem Rucksack alleine vielleicht nicht herauskomme, möchte ich nicht (sozusagen bewusst) provozieren.
 
 Bezogen auf meinen Körper ist diese Tour im Nachhinein als sehr speziell zu betrachten. Nicht ein einziges Mal hatte ich nämlich ein Ziehen von den Schultern bis in den Kopf, wie ich es zuhause täglich seit ca. 4 - 5 Jahren erlebe. Seit 4 - 5 Jahren gehe ich fast jede Woche zur Thai-Massage, war bei unzähligen Behandlungen bei Ärzten und Heilpraktikern und im Enddefekt hat letztendlich bis heute nichts geholfen. Und hier auf der Tour: Weg. Einfach weg. Die Schulterschmerzen, die ich während dieser Tour mal mehr und mal weniger hatte, waren „nur“ ein Ziehen und Verspannen von dem ungewohnten Tragen des schweren Rucksackes, aber dies war eine ganz andere Art von Schmerz wie der, mit dem ich sonst täglich in meinem Alltagsleben zu kämpfen habe.
 
 Und deshalb weiß ich so sehr zu schätzen, dass mein Körper die Tour – für seine Verhältnisse – so unfassbar toll geschafft hat, dass ich meine Dankbarkeit gar nicht in Worte fassen kann. Natürlich hatte ich oft Überlastungsschmerzen (z.B. Schulterschmerzen vom Rucksack, Knöchelschmerzen) und meine „normalen“ Schmerzen, die ich auch zuhause oft habe (z.B. Steißbeinschmerzen), aber das ist für meinen Körper leider inzwischen normal. Aber ich hatte keinen Hitzschlag, keine ernsthaften Verletzungen, keine Blasen an den Füßen und keine auf der Tour entstandenen sonstigen bleibenden Schäden.
 
 Saltoluokta ist insgesamt zwar ein schöner Ort, aber aufgrund der Überfülltheit und der mich nicht zufriedenstellenden Zeltplätze (schief, Ameisen oder zu dicht an Durchgangswegen zur Haupthütte gelegen) würde ich nächstes Mal vermutlich eine andere Lösung am Ende meiner Tour suchen. Vielleicht würde ich doch länger woanders bleiben, wo es nicht ganz so überfüllt ist oder von Saltoluokta aus etwas hochwandern und oben einen ruhigen Platz suchen. Die Aufenthaltsräume und der Speisesaal sind für diese Unmengen an Menschen teilweise zu klein, überall schwirren Moskitos herum und es gibt so gut wie nie Möglichkeiten zum Lüften. Die Luft ist deshalb durchgängig in allen Räumen schlecht und überhaupt nicht mein Ding, denn ich mag viel Platz und frische Luft.
 
 
 
 
 Als Gear-Nerdin ( ) darf jetzt natürlich zum Abschluss dieses Schneckenberichtes auf keinen Fall ein Fazit zu meiner Ausrüstung fehlen ) darf jetzt natürlich zum Abschluss dieses Schneckenberichtes auf keinen Fall ein Fazit zu meiner Ausrüstung fehlen 
 
 Meine Lieblingsausrüstungsgegenstände und Lieblings-mitgeschleppten-Objekte waren diesmal:
 - Regenschirm als Sonnenschirm (mein Lebensretter, um die Hitze überstanden zu haben)
 - Heat It (unfassbar wirksam bei Moskito-Stichen, so gut wie nie Juckreiz bei regelmäßiger Anwendung zweimal pro Tag)
 - der neue Quilt (sehr leichtes Ein- und Aussteigen und verschiedene Möglichkeiten zur Wärmeregulierung)
 - das Zelt (Bonfus Duos 2 P) (komfortable Sitzhöhe, viel Platz, großes Raumgefühl und superleicht)
 - Isomatte Gossamer Gear (verhindert Rutschen der darüber liegenden Therm-A-Rest-Matte und ist praktisch für Pausen)
 - Schuhe (Altra Lone Peak) (immer genug Platz für meine Zehen und insgesamt passen sie mir einfach super)
 - Campschuhe (superleicht und wie jedes Jahr perfekt für Furten, Pausen, duschen und als Campschuhe abends und nachts)
 - der neue Gaskocher (leise, sehr schnell und auch bei Wind effizient)
 - Merino-Langarm-Shirt (beim Wandern angenehmer als ich dachte)
 - App „my map“ (megagut, hat immer den aktuellen Standort zuverlässig angezeigt)
 - Ungarntopf (Trek! N Eat)
 - Blaue Ramen-Nudelpäckchen aus Lenas Shop (yummy yummy yummy)
 - Reisetabletten (meine Rettung, um alle Flüge und Bootsfahrten gut überstanden zu haben)
 - Taschenmesser (Victorinox Mini) (scharfe Schere + scharfes Messer = völlig ausreichend für mich)
 
 Nicht zufrieden war ich diesmal mit:
 - Fotoapparat (Fotos links unscharf + insgesamt keine gute Qualität der Bilder im Nachhinein)
 - Küchentüte viel zu riesig, Fehler bei Planung? War sie nur für den Flug gedacht? Aber wo war dann die richtige Küchentüte? 
 - Fläschchen vom Outdoor-Waschmittel läuft aus
 - nächstes Mal anderes Waschmittel? (Wäsche riecht nicht gut trotz frisch gewaschen)
 - Ladekabel zu kurz bei Steckdosen, nur im Zelt lang genug
 - 230 g Gas wie vermutet viel zu viel, 110 g reicht
 - nächstes Mal eine der zwei Powerbänke austauschen gegen eine kleinere
 
 Ebenfalls nicht wirklich zufriedenstellend, aber eher unwichtig bzw. Luxusprobleme, aber beim nächsten mal zu verbessern:
 - Bleistifte zu kurz
 - Zahnbürste zu kurz
 - Hüttensocken + Schlafsocken austauschen, rutschen zu viel
 - nächstes Mal 5 Nähklammern statt 3
 - kein Kartoffeltopf von Travellunch mehr
 - keine Trekkinggerichte mehr mit Reis, nur noch Nudelgerichte
 
 Gar nicht gebraucht und beim nächsten Mal zuhause bleiben:
 - Radiergummi
 - Topfdeckel
 - Smartphone-Schutzhülle (passt nicht in wasserdichte Hülle)
 - Feuerzeug
 - Waschmaschine (Zippbeutel 3 L)
 - Augentropfen
 - Reinigungstabletten für Trinkflaschen
 
 !!! Natürlich habe ich auch viele andere Dinge nicht benutzt, aber diese würde ich trotzdem immer wieder mitnehmen (z.B. Regenjacke, Regenhose, Erste-Hilfe-Sachen, Handwärmer, Ersatz-Löffel, Reparatur-Sachen usw.) !!!
 
 Nicht die Hitze überstanden haben:
 - Spiegel (Rückseite abgeblättert bzw. die Rückseite hat sich aufgelöst)
 - ein paar Aufdrucke sind geschmolzen, z.B. vom wasserdichten Packsack und vom Brustbeutel (Deuter)
 
 Zu wenig hatte ich von folgenden Dingen mitgenommen:
 - Klopapier
 - Sonnencreme
 - Handdesinfektionsmittel
 - Deet
 - Nasenspray
 
 
 
 
 
 Und nicht vergessen: Nach der Schneckentour ist vor der Schneckentour!!!     
 Zuletzt geändert von Blubbi; 29.10.2025, 17:51.
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 "... ist vor der Schneckentour"
 
 Super, da freue ich mich jetzt schon und bin nicht so traurig, dass die Schneckentour jetzt erstmal vorbei ist
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 Vielen Dank für deinen schönen und wieder sehr persönlichen Bericht, liebe Blubbi. Da hast du ja wieder richtig was erlebt! Ich habe mitgefiebert, mitgelitten, geschmunzelt und bin wieder sehr gerne virtuell mitgeschneckt.
 
 Die Strecke Staloluokta - Kvikkjokk über Pieskehaure hätte mich auch sehr interessiert, da sie auch weit oben auf meiner Tourenwunschliste steht; ich denke, du hast aber das Beste aus den diesjährigen Bedingungen Hitze und späte Schneeschmelze gemacht. Und ich bin mir sicher, dass du eines Tages zurückkehren wirst, um diesen Teil auch noch zu erschnecken.
 
 Eine Sache hat mich doch noch neugierig gemacht: Du schreibst, dass du trotz des ja ziemlich warmen Wetters in der Nacht häufiger vor Kälte aufgewacht bist, dein Fazit über den neuen Quilt fällt jedoch sehr positiv aus. Da hab ich mich nun gefragt, was dir daran so gut gefallen hat und ob er warm genug gewesen wäre auch für mögliche Temperatureinbrüche?
 
 Nun bin ich gespannt, wo es dich wohl als Nächstes hinverschlagen wird. Eine Tour über Vistas und Nallo kann ich dir auf jeden Fall sehr empfehlen  
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 Hihi. Ja die nächste Schneckentour ist schon in PlanungZitat von qwertzui Beitrag anzeigen"... ist vor der Schneckentour"
 
 Super, da freue ich mich jetzt schon und bin nicht so traurig, dass die Schneckentour jetzt erstmal vorbei ist  
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 Vielen lieben Dank für diese netten WorteZitat von leop93 Beitrag anzeigenVielen Dank für deinen schönen und wieder sehr persönlichen Bericht, liebe Blubbi. Da hast du ja wieder richtig was erlebt! Ich habe mitgefiebert, mitgelitten, geschmunzelt und bin wieder sehr gerne virtuell mitgeschneckt. 
 Ich freue mich sehr, dass dir der Bericht gefallen hat. Ich habe bis heute noch nicht vergessen, dass dich mein erster Bericht inspiriert hatte für deine Tour von Ritsem nach Kvikkjokk und solche tollen Kommentare motivieren mich immer wieder, weitere Berichte zu schreiben und solche tollen Kommentare motivieren mich immer wieder, weitere Berichte zu schreiben 
 
 Ich hoffe esZitat von leop93 Beitrag anzeigenDie Strecke Staloluokta - Kvikkjokk über Pieskehaure hätte mich auch sehr interessiert, da sie auch weit oben auf meiner Tourenwunschliste steht; ich denke, du hast aber das Beste aus den diesjährigen Bedingungen Hitze und späte Schneeschmelze gemacht. Und ich bin mir sicher, dass du eines Tages zurückkehren wirst, um diesen Teil auch noch zu erschnecken. Falls du eher dort bist als ich, bin ich schon seeeeehr auf deinen Bericht gespannt Falls du eher dort bist als ich, bin ich schon seeeeehr auf deinen Bericht gespannt 
 
 Der Quilt war für mich wirklich super. Er ist viel geräumiger als der Panyam 450. Man kann sich viel besser hin- und herdrehen, nichts verrutscht nachts und durch die Clips außen kommt man superleicht rein und raus. In den Panyam 450 kam ich schwieriger rein und bis ich richtig lag, war gefühlt schon mehrmals alles verdreht.Zitat von leop93 Beitrag anzeigenEine Sache hat mich doch noch neugierig gemacht: Du schreibst, dass du trotz des ja ziemlich warmen Wetters in der Nacht häufiger vor Kälte aufgewacht bist, dein Fazit über den neuen Quilt fällt jedoch sehr positiv aus. Da hab ich mich nun gefragt, was dir daran so gut gefallen hat und ob er warm genug gewesen wäre auch für mögliche Temperatureinbrüche?
 Ja, kalt war mir mehrmals nachts, aber dies war auf all meinen bisherigen Touren immer wieder mal der Fall, auch im Panyam 450. Der neue Quilt war definitiv nicht kühler als der Panyam. Ich bin nach sportlicher Betätigung fast immer eine Frostbeule. Selbst zuhause im Sommer liege ich abends nach Sport oft im Bett mit einer Heizdecke unter meiner Decke, weil ich gefühlt ein Eiszapfen bin.
 Praktisch ist für mich auch, dass man den Quilt als Decke nutzen kann und die Fußbox komplett öffnen kann und so mehr Möglichkeiten hat für verschiedene Temperaturen.
 Bei einem Temperatureinbruch hätte ich vermutlich noch mehr angezogen und dann hätte das geklappt, denke ich.
 Vom Gefühl her war der Quilt genauso warm/kalt wie der Panyam 450 und der hatte mir in ein paar kalten Nächten bisher aber immer ausgereicht.
 
 Deine Empfehlung steht bei mir bereits seeeehr weit oben auf meiner To-Do-Liste. Aber was viel wichtiger ist, ist, dass du also dieses Jahr anscheinend dort warst??? Gibt es bald einen Bericht dazu von dir?Zitat von leop93 Beitrag anzeigenNun bin ich gespannt, wo es dich wohl als Nächstes hinverschlagen wird. Eine Tour über Vistas und Nallo kann ich dir auf jeden Fall sehr empfehlen  
 
 
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 Danke für den ausführlichen und intensiven Bericht. Irgendwie war es ja zu erahnen, dass diesmal der Heli unterstützen sollte, dann ist das so - und aufregend ist so ein Flug alle Mal, bin ja auch 2018 durchs Tarradalen geflogen.
 Aber zur Vervollständigung der Strecke stehen jetzt ja neue Startoptionen im norwegischen Sulitjelma zur Verfügung, bin sehr gespannt was Du planst - und mit welchen interessanten Erlebnissen Du uns dann wieder versorgst.
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 Hallo vobo,Zitat von vobo Beitrag anzeigenDanke für den ausführlichen und intensiven Bericht. Irgendwie war es ja zu erahnen, dass diesmal der Heli unterstützen sollte, dann ist das so - und aufregend ist so ein Flug alle Mal, bin ja auch 2018 durchs Tarradalen geflogen.
 Aber zur Vervollständigung der Strecke stehen jetzt ja neue Startoptionen im norwegischen Sulitjelma zur Verfügung, bin sehr gespannt was Du planst - und mit welchen interessanten Erlebnissen Du uns dann wieder versorgst.
 
 vielen lieben Dank für deinen netten Kommentar. Es freut mich sehr, dass du wieder mitgeschneckt bist 
 Ja der Flug war eine tolle Erfahrung.
 Das mit Sulitjelma ist eine super Idee, danke dafür. Daran habe ich tatsächlich noch gar nicht gedacht. Ist die Anreise nach Sulitjelma schwierig? Ich dachte tatsächlich bis jetzt an Start und Ziel in Kvikkjokk, also eine Runde sozusagen. Aber Start in Sulitjelma wäre ja auch echt spannend  
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