Zwei Tage war der Borgman krank, jetzt läuft er wieder, Gott sei dank. Tag 4 bei mir.


herrlicher, kühler Morgen am Sotkajärvi

Voller Tatendrang, und nur noch ganz leicht wackelig auf den Beinen, ließ ich die Schnarchnasen in ihren roten Hilleberg-Zelten um 4:30 Uhr hinter mir und wandelte weiter auf dem Goldpfad talaufwärts. Wirklich ein wunderschöner Weg – schade, dass ich die Strecke bis Ravadasjärvi diesmal verpassen würde. Nun ja, man kann nicht alles haben. Muss wohl hierher bei anderer Gelegenheit noch mal zurück kommen. Für heute sollte der kurze Abschnitt bis zum Zeltplatz Searitniva ausreichen.

Hier wollte ich mit dem Seilboot-Dingens über den Fluss ...

… doch weil der Steg seilwärts abgesackt war, konnte ich das Boot ums Verrecken nicht ans Ufer holen. Ein Nachteil, wenn man zu klein ist. Wäre ich 1,90m groß, hätte ich mutmaßlich kein Problem gehabt. Die 14cm fehlten mir jetzt. Ach, egal, ich hatte doch ein eigenes Boot dabei. Das war schnell aufgeblasen und außerdem schön gelb (leider kein Foto). Am Lagerplatz ließ ich das Boot trocknen und schrieb Fjellfex per InReach auf sein Telefon, dass ich ihm hart auf den Fersen war. Er solle bitte seinen Zeitplan schicken, wann er wo zu sein gedenkt. Chance auf Mobilnetz hat man hier nur auf den Hügeln, aber das mit seiner Antwort würde schon irgendwie klappen.
Noch vor der Brücke über das Seitenflüsschen Searitjohka verließ ich den Pfad und schlug mich auf der östlichen Talseite nach Nordwesten durch. So angenehm das Wandern am Lemmenjoki war, so anstrengend buckelig und krautig wurde es hier im Seitental. Ganz andere Vegetation. An den nassen Stellen kam auch noch Gesträuch dazu. Hier machte ich nach der zweiten Wanderstunde Frühstückspause:

Immerhin wusste ich dank der charakteristischen Verzweigungen und dem Zufluss wieder genau, wo ich war. Anschließend lief ich an diesem Zufluss nordwestlich des Searitnjarga entlang, wo stellenweise Geröllfelder zu queren waren:

Die Gummistiefel haben einen überraschend guten Grip, aber die Steine drücken natürlich wesentlich mehr auf den Fuß als in Bergstiefeln. Elegantes von-Stein-zu-Stein-hüpfen war damit nicht möglich. Wobei ich dazu sowieso nicht aufgelegt war. Die Nase lief noch, und ein bisschen geschwächt fühlte ich mich auch. Das bedächtige, stetige Tempo, das ich vom Fjellfex kannte, war heute genau angemessen. Sehr viel besser wurde das Gelände, als ich zum Zweck des Mobilempfangs den nur gut 290 Meter hohen Hügel nördlich des Searitnjarga erklomm. Hier konnte ich schon die Antwort abrufen, Fjellfex hatte also ebenfalls einen passenden Hügel gefunden, eine Nachfrage absenden, kurz Pause machen und auf der anderen Seite genauso angenehm runter gehen. Hier stieß ich auf eine ATV-Spur (nicht in meiner Karte eingetragen) …

… der ich unseligerweise ein Stück folgte, statt im Wald die Richtung zu halten und etwas Höhe zu gewinnen. Sie war einfach zu verlockend – oder ich zu schwach um ihr zu widerstehen – und führte mich geradewegs ins Moor.

Blick auf die Hügelkette im Westen
Das war abzusehen. Statt ein Stück zurück zu gehen, beging ich einen zweiten Fehler und korrigierte nur den Kurs nach Norden. Was folgte war solches Terrain:

Dann wurde es etwas besser …

… blieb aber am Rand des Paahtavaara selbst zwischen den Kiefern steinig und uneben. Mittagspause, die letzten anderthalb Kilometer waren unnötig anstrengend, kurz hinter einem Bächlein, das von selbigem Hügel herunter plätscherte. Nach dem Essen und einer Stunde Langliegen war ich soweit wiederhergestellt, dass ich die letzten Kilometer zum Searitjávri in Angriff nehmen konnte. Das Moor westlich des Paahtavaara querte ich an der schmalsten Stelle und hielt danach, weil man sich vor lauter Bäumen an überhaupt nichts im Gelände orientieren konnte, genau Kurs nach Nordwest.

Die ersten Rentiere der Tour verhielten sich eher neugierig als scheu. Es folgten Geröllfelder und ein weiteres Moor – noch eine kurze Pause – bis ich endlich mit dem Nordostufer des Searitjávri das Tagesziel erreichte. Und das war schön! Richtig dolle schön!!

Hier gab es einen Lagerplatz mit aufgehängter Plane, also vermutlich samisch:


Bald fand ich eine perfekte halb schattige Stelle für mein Zelt …

… mit Blick auf den See.


herrlicher, kühler Morgen am Sotkajärvi

Voller Tatendrang, und nur noch ganz leicht wackelig auf den Beinen, ließ ich die Schnarchnasen in ihren roten Hilleberg-Zelten um 4:30 Uhr hinter mir und wandelte weiter auf dem Goldpfad talaufwärts. Wirklich ein wunderschöner Weg – schade, dass ich die Strecke bis Ravadasjärvi diesmal verpassen würde. Nun ja, man kann nicht alles haben. Muss wohl hierher bei anderer Gelegenheit noch mal zurück kommen. Für heute sollte der kurze Abschnitt bis zum Zeltplatz Searitniva ausreichen.

Hier wollte ich mit dem Seilboot-Dingens über den Fluss ...

… doch weil der Steg seilwärts abgesackt war, konnte ich das Boot ums Verrecken nicht ans Ufer holen. Ein Nachteil, wenn man zu klein ist. Wäre ich 1,90m groß, hätte ich mutmaßlich kein Problem gehabt. Die 14cm fehlten mir jetzt. Ach, egal, ich hatte doch ein eigenes Boot dabei. Das war schnell aufgeblasen und außerdem schön gelb (leider kein Foto). Am Lagerplatz ließ ich das Boot trocknen und schrieb Fjellfex per InReach auf sein Telefon, dass ich ihm hart auf den Fersen war. Er solle bitte seinen Zeitplan schicken, wann er wo zu sein gedenkt. Chance auf Mobilnetz hat man hier nur auf den Hügeln, aber das mit seiner Antwort würde schon irgendwie klappen.
Noch vor der Brücke über das Seitenflüsschen Searitjohka verließ ich den Pfad und schlug mich auf der östlichen Talseite nach Nordwesten durch. So angenehm das Wandern am Lemmenjoki war, so anstrengend buckelig und krautig wurde es hier im Seitental. Ganz andere Vegetation. An den nassen Stellen kam auch noch Gesträuch dazu. Hier machte ich nach der zweiten Wanderstunde Frühstückspause:

Immerhin wusste ich dank der charakteristischen Verzweigungen und dem Zufluss wieder genau, wo ich war. Anschließend lief ich an diesem Zufluss nordwestlich des Searitnjarga entlang, wo stellenweise Geröllfelder zu queren waren:

Die Gummistiefel haben einen überraschend guten Grip, aber die Steine drücken natürlich wesentlich mehr auf den Fuß als in Bergstiefeln. Elegantes von-Stein-zu-Stein-hüpfen war damit nicht möglich. Wobei ich dazu sowieso nicht aufgelegt war. Die Nase lief noch, und ein bisschen geschwächt fühlte ich mich auch. Das bedächtige, stetige Tempo, das ich vom Fjellfex kannte, war heute genau angemessen. Sehr viel besser wurde das Gelände, als ich zum Zweck des Mobilempfangs den nur gut 290 Meter hohen Hügel nördlich des Searitnjarga erklomm. Hier konnte ich schon die Antwort abrufen, Fjellfex hatte also ebenfalls einen passenden Hügel gefunden, eine Nachfrage absenden, kurz Pause machen und auf der anderen Seite genauso angenehm runter gehen. Hier stieß ich auf eine ATV-Spur (nicht in meiner Karte eingetragen) …

… der ich unseligerweise ein Stück folgte, statt im Wald die Richtung zu halten und etwas Höhe zu gewinnen. Sie war einfach zu verlockend – oder ich zu schwach um ihr zu widerstehen – und führte mich geradewegs ins Moor.

Blick auf die Hügelkette im Westen
Das war abzusehen. Statt ein Stück zurück zu gehen, beging ich einen zweiten Fehler und korrigierte nur den Kurs nach Norden. Was folgte war solches Terrain:

Dann wurde es etwas besser …

… blieb aber am Rand des Paahtavaara selbst zwischen den Kiefern steinig und uneben. Mittagspause, die letzten anderthalb Kilometer waren unnötig anstrengend, kurz hinter einem Bächlein, das von selbigem Hügel herunter plätscherte. Nach dem Essen und einer Stunde Langliegen war ich soweit wiederhergestellt, dass ich die letzten Kilometer zum Searitjávri in Angriff nehmen konnte. Das Moor westlich des Paahtavaara querte ich an der schmalsten Stelle und hielt danach, weil man sich vor lauter Bäumen an überhaupt nichts im Gelände orientieren konnte, genau Kurs nach Nordwest.

Die ersten Rentiere der Tour verhielten sich eher neugierig als scheu. Es folgten Geröllfelder und ein weiteres Moor – noch eine kurze Pause – bis ich endlich mit dem Nordostufer des Searitjávri das Tagesziel erreichte. Und das war schön! Richtig dolle schön!!

Hier gab es einen Lagerplatz mit aufgehängter Plane, also vermutlich samisch:


Bald fand ich eine perfekte halb schattige Stelle für mein Zelt …

… mit Blick auf den See.
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