[NO, SE] Auf Rentierpfaden ins Padjelanta. 6 Wochen Trekking autonom.

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  • Robtrek
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    • 13.05.2014
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    • Meine Reisen

    #21
    Zitat von carsten140771 Beitrag anzeigen
    Aber 6 Wochen mit nur 14 kg Proviant? Selbst mit Trekkingnahrung wird das knapp. Und dann noch der Brennstoff!?
    ​​​Ok, ich stelle im Bericht später gerne mal die Proviantliste ein. Ist aber keine Trekkingnahrung sondern alles nur Aldi und Edeka, also nicht enttäuscht sein.
    ​​​​​​
    Gas: 1x groß 450g + 1x klein 230g, aber nicht alles verbraucht.

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    • Robtrek
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      • 13.05.2014
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      • Meine Reisen

      #22
      Zitat von sphagnum Beitrag anzeigen
      Was für eine Navi-App hast du denn genutzt?
      Die App heißt All-in-One Offline Maps. Das ist die kostenlose Version von AlpineQuest. Gibt's aber nur für Android.
      https://www.alpinequest.net/forum/
      https://www.offline-maps.net/

      In der App habe ich mir die schwedischen und norwegischen Fjällkarten offline gespeichert und auch die schwedischen und norwegischen Satellitenbilder, damit ich alles unterwegs ohne Internet nutzen kann. Man kann natürlich auch OSM oder andere Karten auswählen, die App bietet je nach Land oft eine ganze Reihe verschiedene Karten zum Download. Das ist eine vollwertige Navi-App, die Möglichkeit des kostenlosen Herunterladens von Karten ist dabei nur ein Aspekt. Man kann z.B. die Karten kombinieren, so dass auf dem Bildschirm auf der schwedischen Seite der Grenze die lantmateriet-Fjällkarte angezeigt wird und auf der norwegischen Seite die UT-Papirkart. Und mit einem Klick wechselst du zum Satellitenbild, ist alles ziemlich bequem.

      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Screenshot_20250104-234039.jpg Ansichten: 0 Größe: 485,9 KB ID: 3303584

      Ich hab natürlich Kompass und Papierkarte für den Notfall dabei, aber ehrlich gesagt ist das wie beim Rechnen: wer aus Traditionsliebe den Taschenrechner nicht nutzt und weiter alles von Hand auf Papier rechnet, der macht sich das Leben unnötig schwer.

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      • Robtrek
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        • 13.05.2014
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        • Meine Reisen

        #23
        Zitat von Mortias Beitrag anzeigen
        ​​​​Genauso frage ich mich, was Du dann ansonsten noch alles an Ausrüstung dabei hattest
        z.B. meinen Philips-Rasierer (228 gr.) ​​​​​​​​​

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        • berniehh
          Alter Hase
          • 31.01.2011
          • 2627
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          • Meine Reisen

          #24
          Sehr spannend und schöne Fotos. Ich bin gespannt wie es weitergeht.
          Auch auf die Proviantliste bin ich gespannt.
          Trotzdem schließe ich mich der Frage von Matthias auch nochmal an, weil ich mir nicht vorstellen kann daß 330 g Essen pro Tag für so einen langen Zeitraum ausreicht, ohne massiven Abbau Deiner körperlichen Leistungsfähigkeit.

          Hattest Du auch Steigeisen und Pickel mit, bzw. extrem schwere Fotoausrüstung? Oder wie kommst Du sonst auf ein Basisgewicht von 25 bis 30 kg? Der Phillips-Rasierer wiegt ja keine 10 kg

          Zitat von carsten140771 Beitrag anzeigen
          Aber 6 Wochen mit nur 14 kg Proviant? Selbst mit Trekkingnahrung wird das knapp.
          Wieso "selbst mit"? Ich würde mal behaupten "gerade mit". Trekkingnahrung hat ja aufs Gewicht gerechnet zum Teil deutlich weniger Kalorien wie einige Produkte aus dem Supermarkt. Aber selbst mit den kalorienreichsten Supermarktprodukten reicht das nicht
          www.trekking.magix.net

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          • Fjellfex
            Fuchs
            • 02.09.2016
            • 1669
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            • Meine Reisen

            #25
            Natürlich lese auch ich gespannt mit und verfolge das nicht nur anhand der Karte, sondern auch im Führer Arjeplogsfjällen vom Grundsten der 2020 neu aufgelegt wurde.
            Zitat von Robtrek Beitrag anzeigen
            Unterhalb des Sees 917 komme ich an den ersten Bergbach, der nicht trockenen Fußes gequert werden kann.
            Oberhalb des Sees soll ein sehr schöner Wasserfall sein; da du den ignoriert hast bist du wohl ohne Kenntnis vom Grundsten unterwegs gewesen. Interessant, dass dein Weg nach Miekak dennoch ziemlich dem von Grundsten vorgeschlagenen "Färdväg C" entspricht - es gibt halt gewisse "logische" Linien.

            Und wie schön, dass ich nicht der einzige bin, der mit Rasierapparat ins Fjäll geht. Mein Aldi-Teil (165g) ist zwar leichter als dein Philips (228g), aber der Akku würde bei einer derart langen Tour doch schlapp machen.

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            • Robtrek
              Dauerbesucher
              • 13.05.2014
              • 924
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              • Meine Reisen

              #26
              Zitat von Fjellfex Beitrag anzeigen
              ...Arjeplogsfjällen vom Grundsten der 2020 neu aufgelegt wurde.

              Mein Aldi-Teil (165g) ist zwar leichter als dein Philips (228g), aber der Akku würde bei einer derart langen Tour doch schlapp machen.
              Hallo Fex und beste Grüße von glattrasiert an glattrasiert!

              Das ist einfach mein alter Rasierer, nicht speziell fürs Trekking gekauft. Der Akku hält nur noch für 1 Rasur, aber ich lade unterwegs nach (Powerbank + Solarpanel). Der Rasierer kommt vielleicht später noch mal in dem Bericht vor, da war noch was. (Achtung Cliffhanger )​​​​​​

              Von dem Grundsten-Buch habe ich noch nie vorher gehört, ehrlich gesagt habe ich mich für diesen Trek auch nicht groß vorbereitet sondern einfach die hilfreichen Kollegen hier gefragt, ob es schon irgendwelche Berichte zu meiner ungefähren Route gibt. Ist das Buch auf deutsch erschienen?

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              • Fjellfex
                Fuchs
                • 02.09.2016
                • 1669
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                #27
                Zitat von Robtrek Beitrag anzeigen
                Ist das Buch auf deutsch erschienen?
                Mir nicht bekannt. Das Original gibt es hier:
                På fjälltur Arjeplogsfjällen - Böcker - Calazo.se

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                • Robtrek
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                  • 13.05.2014
                  • 924
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                  #28
                  Zitat von berniehh Beitrag anzeigen
                  ...weil ich mir nicht vorstellen kann daß 330 g Essen pro Tag für so einen langen Zeitraum ausreicht, ohne massiven Abbau Deiner körperlichen Leistungsfähigkeit.
                  Das ist inzwischen auf meinen 4 Lappland-Touren schon sehr sicher bestätigt, mir reicht stabil 14 kg für 42 Tage ohne irgendwelche Probleme. Die Tour 2021 von Abisko nach Sjaunja war 50 Tage autonom, da hatte ich glaube ich um die 16 kg Essen dabei. Jedenfalls snd es immer so 320-350 gr Essen pro Tag. In Sibirien haben wir anfangs, wie es dort üblich ist, immer mit 600 gr gerechnet, aber das hat sich im Laufe der Jahre auch reduziert, je erfahrener wir wurden. Man verliert dabei 15% Körpergewicht, aber das ist völlig akzeptabel und für mich sogar erwünscht. Ich kam von der Padjelanta-Tour jedenfalls gefühlt fitter und stärker zurück, als ich losgegangen bin. Ich bin 100% sicher, dass ich auch 2 Monate autonom durchs Fjäll ziehen könnte, wenn ich mir so ein Ziel setzen würde.

                  Zitat von berniehh Beitrag anzeigen
                  Hattest Du auch Steigeisen und Pickel mit, bzw. extrem schwere Fotoausrüstung? Oder wie kommst Du sonst auf ein Basisgewicht von 25 bis 30 kg? Der Phillips-Rasierer wiegt ja keine 10 kg
                  Steigeisen und Pickel wären auf dieser Tour unnötig, ist ja eine Tour für Liebhaber ohne Offroad-Erfahrung. Deshalb schreibe ich ja gerade ausführlch darüber, weil diese Route m.E. wirklich jeder schaffen kann. Meine anderen Touren im Fjäll waren technisch z.T. schon etwas anspruchsvoller und die habe ich auf ODS auch nur ganz kurz beschrieben, aber Steigeisen und Pickel hatte ich bisher noch nie dabei. Obwohl Crampons in einem Fall (V. Bossos Gletscher) die Sache sehr erleichtert hätten, wie sich vor Ort herausstellte.

                  Das Rucksack Basisgewicht ist für 6 Wochen autonom eigentlich ganz normal. Paar Beispiele: Fotoausrüstung ca. 1.000 gr, weil ich zwei identische Kameras dabei habe. Ich mache täglich sehr viele Fotos für meine Erinnerung, das ist mir wichtig. Und auch sehr gute Kameras gehen unterwegs mal kaputt, hatte ich schon mehrmals, ob Wasserschaden beim Rafting oder wie im Sarek einfach ohne ersichtlichen Grund. Das Handy scheidet als Kamera-Ersatz aus wegen der viel zu geringen Akku-Kapazität, da würde dann auch kein Solarpanel mehr helfen. Beispiel Energie: für 6 Wochen autonom in Lappland brauchst du eine 20.000 mAh Powerbank (315 gr) und ein großes 28W Solarpanel (612 gr), denn hier scheint die Sonne nicht stabil. Auf meiner Padjelanta-Tour konnte ich einmal 3 Wochen am Stück praktisch nicht nachladen. Beispiel Notfallkommunikation: Delorme Inreach SE wiegt halt 270 gr.

                  Man kann überall ein paar Gramm einsparen, indem man richtig gute, aber oft auch richtig überteuerte Ausrüstung kauft. Das mache ich nicht, und was ich einmal gekauft habe, das benutze ich meist bis es auseinanderfällt. Insofern habe ich im Vergleich zum Durchschnitt wahrscheinlich eine sehr billige und auch ziemlich alte Ausrüstung, wobei man für jeden einzelnen Gegenstand eine leichtere Variante finden könnte.

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                  • Robtrek
                    Dauerbesucher
                    • 13.05.2014
                    • 924
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                    • Meine Reisen

                    #29
                    Zitat von Fjellfex Beitrag anzeigen
                    Mir nicht bekannt. Das Original gibt es hier:
                    På fjälltur Arjeplogsfjällen - Böcker - Calazo.se
                    Schade. Wäre interessant, wenn du aus dem Buch ab und zu was zu meiner Route ergänzen könntest. Das mit dem schönen Wasserfall oberhalb vom See 917 ist ja schon mal eine gute Info für jeden, der durchs Tjidtjákvágge kommt. Auf dem Satellitenbild springt da eigentlich nichts ins Auge, was einem markanten Wasserfall ähneln würde.

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                    • Fjellfex
                      Fuchs
                      • 02.09.2016
                      • 1669
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                      #30
                      Zitat von Robtrek Beitrag anzeigen

                      Schade. Wäre interessant, wenn du aus dem Buch ab und zu was zu meiner Route ergänzen könntest. Das mit dem schönen Wasserfall oberhalb vom See 917 ist ja schon mal eine gute Info für jeden, der durchs Tjidtjákvágge kommt. Auf dem Satellitenbild springt da eigentlich nichts ins Auge, was einem markanten Wasserfall ähneln würde.
                      Auch mir ist auf Luftaufnahmen nichts sonderlich aufgefallen. Vielleicht ist durch ein Naturereignis dem Wasserfall der Zufluss abgeschnitten worden? Das Buch ist von 1999, die Stelle dort lautet in etwa "direkt oberhalb vom See 916 [nach damaliger Messung] kommt man zu einem sehr schönen Wasserfall wo sich 2 Bäche aus dem See 962 vereinen. Das Wasser aus dem östlichen Bach fließt auf breiter Front über eine 5m hohe Felskante in den westlichen. Mehrere Kaskaden liegen nebeneinander, und der Anblick ähnelt drapiertem Weißwasser. Der Bach wird am besten oberhalb des Sees 962 gequert."
                      Falls die Beschreibungen in deinem Bericht sehr vom Grundsten abweichen werde ich mich melden. Änderungen gibt es alleine schon wegen dem Klimawandel: 1992 habe ich auf dem Kungsleden am Polarkreis auf recht freier Fläche gezeltet. Inzwischen ist das wohl ziemlich bewaldet...

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                      • Robtrek
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                        • 13.05.2014
                        • 924
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                        • Meine Reisen

                        #31
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Name: 2024 Padjelanta 091.jpg
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ID: 3303669

                        Nach der Notfall-Salami schlafe ich sofort ein.

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ID: 3303668

                        Beim Sonnenuntergang hatte ich noch einen kurzen Blick auf die Seenkette vor der Felswand erhascht. Wo ist hier eine Furt?

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Name: 2024 Padjelanta 091a.jpg
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ID: 3303667

                        Die Fjällkarte auf dem Handy im Maßstab ca. 1:15.000 gibt natürlich erste Hinweise, wo es sich überhaupt lohnt, nach einer Furt zu suchen. Mehr aber auch nicht. Von der Papierkarte im Maßstab 1:100.000 schweigen wir mal ganz.

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ID: 3303673

                        Der gleiche Kartenausschnitt im Satellitenbild. Auch hier sieht man noch nichts wirklich Brauchbares.

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Name: 2024 Padjelanta 091c.jpg
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ID: 3303672

                        Die Fjällkarte im besseren Maßstab ca. 1:4.000. Eingezeichnet ist zwar in der Mitte reißendes Weißwasser, andererseits verbreitert sich der Bergbach hier auch. Kann also sein, dass hier eine Furt ist – aber nichts Genaues weiß man nicht.

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ID: 3303675

                        Der gleiche Ausschnitt im Satellitenbild. Jetzt besteht kein Zweifel mehr: da ist eine Furt, wahrscheinlich sogar eine ziemlich einfache. Bei sehr starkem Hochwasser evtl. etwas problematischer, aber in jedem Fall machbar.

                        Nun wendet der Traditionalist ein: “Wir hätten diese Furt auch so gefunden – ist doch sonnenklar, dass es an einer Engstelle in der Seenkette sein muss, und überhaupt verliert das Trekking mit so viel elektronischer Hilfe immer mehr an Ursprünglichkeit.”

                        Ein vertretbarer Standpunkt, den ich auch respektiere, aber ganz logisch ist das trotzdem nicht. Oder warum habt ihr alle eine Regenjacke aus Synthetik dabei? Weil das irgendwie nicht als Fortschritt zählt und deshalb die Ursprünglichkeit nicht zerstört?

                        An dieser Seenkette hatte ich mir ungefähr zehn mögliche Furten markiert und beim Abstieg gestern den Punkt am Ufer angesteuert, wo die beiden aussichtsreichsten Stellen lagen. So hilft die Navi-App, unnötige Wege zu vermeiden und Kraft zu sparen.

                        Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: 2024 Padjelanta 092.jpg
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ID: 3303674

                        Die Furtstelle in der Realität

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Name: 2024 Padjelanta 093.jpg
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ID: 3303676

                        Die Furt ist zwar einfach, aber die Schuhe muss man schon wechseln. Die Steine stehen zu weit auseinander und das Wasser dazwischen ist zu tief.

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ID: 3303677

                        Nach erfolgreicher Querung ein Blick zurück

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Name: 2024 Padjelanta 095.jpg
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ID: 3303678

                        Direkt oberhalb der Furt ist der Bergbach nicht mehr so einfach zu überwinden.

                        Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: 2024 Padjelanta 096.jpg
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ID: 3303681

                        Ich folge dem Bach aufwärts. Er schießt aus einem kleinen Canyon hervor. Man kann aus der Ferne noch nicht sehen, ob man hier durchkommt. Im schlimmsten Fall ist diese Seite des Canyons nicht begehbar, dann müsste ich zurück über die Furt und es auf der anderen Seite probieren. Das würde leider auch bedeuten, dass ich weiter oben erneut nach einer Furt über die Seenkette suchen müsste – und da sind die Satellitenbilder nicht mehr eindeutig positiv.

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Name: 2024 Padjelanta 097.jpg
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Größe: 838,3 KB
ID: 3303683

                        Es geht jedoch immer irgendwie weiter, ab und zu muss mal ein kleines Blockfeld überwunden werden.

                        Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: 2024 Padjelanta 098.jpg
Ansichten: 875
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ID: 3303679

                        Blick vom Rand des Canyons zurück auf die Seenkette

                        Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: 2024 Padjelanta 099.jpg
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ID: 3303682

                        Das Ende des Canyons ist fast erreicht. Insgesamt war der Aufstieg nicht allzu kompliziert, man muss nirgendwo klettern.

                        Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: 2024 Padjelanta 100.jpg
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Größe: 507,0 KB
ID: 3303680

                        Nach dem Canyon setzen sich die Seen fort. Ein Glied in dieser Kette ist der Njuonnerjávrre, der aber im Unterschied zu allen anderen Seen nicht nur am Fuß der langen Bergwand liegt, sondern diese wie ein Dolch durchschneidet. Der Njuonnerjávrre könnte mir also den Zugang zum Hochland dahinter ermöglichen.

                        Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: 2024 Padjelanta 101.jpg
Ansichten: 853
Größe: 514,5 KB
ID: 3303685

                        Ich setzte meine Hoffnung darauf, dass das Ostufer des Sees trotz einiger großer Blockfelder begehbar ist. Der markante Berggipfel gegenüber heißt Nåsste. Zur Übersicht lohnt es sich, an dieser Stelle einen Blick auf die Karte zu werfen:

                        Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: 2024 Padjelanta 089a Route 5a.jpg
Ansichten: 862
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ID: 3303671

                        Der aktuelle Abschnitt der Tour. Unten die Furt von heute morgen, in der Mitte der Njuonnerjávrre.

                        Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: 2024 Padjelanta 089b Route 5b.jpg
Ansichten: 856
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ID: 3303670

                        Im größeren Maßstab von ca. 1:75.000 sieht man, dass der Njuonnerjávrre von sehr steilen Bergwänden eingefasst wird. Das Ostufer weist in der Mitte eine Halbinsel auf, eine Art flaches Delta, wo ein Bergbach in den See mündet. Hier sind die Chancen auf einen Zeltplatz am größten.

                        Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: 2024 Padjelanta 102.jpg
Ansichten: 863
Größe: 540,5 KB
ID: 3303686

                        Noch ist es aber nicht soweit. Das Delta ist zwar schon rechts voraus am Ufer erkennbar, aber davor stürzen vom Steilhang die Blockfelder hinunter bis direkt ans Wasser.

                        Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: 2024 Padjelanta 103.jpg
Ansichten: 864
Größe: 653,8 KB
ID: 3303687

                        Insgesamt 4 Std. dauert der Weg, teils bequem auf Kiesstränden, meist aber über solche Blockfelder. Das ist nun nichts, was einen Trekker abschrecken sollte, der erstmals abseits der ausgetretenen Pfade unterwegs ist. Die Blockfelder bestehen hier überwiegend aus normalen Steinen, nicht aus Felsen von der Größe eines Autos oder kleinen Hauses. Aber die Verletzungsgefahr ist auf Blockfeldern immer höher als anderswo, erst recht mit satten 40 kg auf dem Buckel. Also keine Angst, aber Vorsicht beim Gehen. Ich könnte meine Touren generell nicht ohne Trekkingstöcke bewältigen, aber im Blockfeld sind sie für mich absolut unerlässlich. Natürlich muss man ab und zu auch mal die Hände zu Hilfe nehmen, doch es ist zum Glück nie eine schwierige Kletterei.

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Name: 2024 Padjelanta 104.jpg
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ID: 3303684

                        Auf der Delta-Halbinsel hören zwar die Blockfelder auf, aber es gibt trotzdem wenig Grund, der frei von Steinen und vor allem frei von Gestrüpp wäre. Hinzu kommt ein weiteres Problem in Form des plötzlich stark auffrischenden Windes. Die Suche nach einem Platz fürs Zelt gestaltet sich also schwieriger als erwartet, und ich finde erst ganz am Ende der Halbinsel eine passende Stelle. Windschutz gibt es allerdings weit und breit keinen. Es liegen zwar ein paar große Felsen herum, aber bei denen gibt's keine geeignete Stellplätze für ein Zelt.

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Name: 2024 Padjelanta 105.jpg
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ID: 3303688

                        Blick auf mein Zelt und die Richtung, aus der ich gekommen bin.

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Name: 2024 Padjelanta 106.jpg
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ID: 3303690

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Name: 2024 Padjelanta 107.jpg
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ID: 3303689

                        Am nächsten Morgen, dem 31. Juli, habe ich schon alles im Zelt fertig eingepackt und schaue noch einmal heraus. Oha, von Norden sind ziemlich verdächtige Wolken aufgezogen. Da verschiebe ich den Abmarsch lieber mal um eine Stunde.

                        Es war eine meiner besten Entscheidungen. Ab 11 Uhr morgens regnet es ununterbrochen bis um 11 Uhr am nächsten Tag. Genug Zeit, um zu schlafen und darüber nachzudenken, was in meinem Leben falsch gelaufen ist: warum verbringe ich diesen Hochsommertag bei Schietwetter in einem kleinen Zelt, freiwillig, statt in Italien am Strand zu liegen?

                        Am 1. August lässt zwar der Regen nach, aber der immer stärkere Wind und die tiefen Wolken lassen keine rechte Lust aufs Weitergehen aufkommen. Von der schönen Landschaft sieht man jetzt sowieso nichts. Das Ereignis des Tages ist ein Hubschrauber, wahrscheinlich bringt er Touristen zum Fischercamp Miekak. Genau wie ich benutzt er die Bresche, die der Njuonnerjávrre in die Bergwand geschlagen hat. Der Hubschrauber ist auch gestern schon hier entlang geflogen, heute höre ich ihn aber lauter und sehr nahe. Kein Wunder bei der niedrigen Wolkendecke. Der Lärm schwillt immer mehr an und geht dann nicht mehr weg. Anscheinend steht der Hubschrauber über mir.

                        Ich stecke den Kopf aus dem Zelt. Ein sehr großer Hubschrauber, sehr niedrig, er steht wirklich schräg rechts über mir. In Sibirien habe ich das schon auf meiner ersten Tour gelernt: winke niemals einem Hubschrauber zu. Außer in einem Notfall natürlich. Vielleicht will dieser Pilot checken, ob das Zelt bewohnt ist und ob evtl. Hilfe benötigt wird. Wahrscheinlich kommen hier nicht so oft Trekker vorbei. Auch für mich ist dieser Hubschrauber das einzige Zeichen von Menschen, das ich seit meinem Start gesehen habe. Nachdem ich mich gezeigt habe, fliegt er davon. Und ich bin wieder allein an meinem See, mit etwas Regen und sehr viel Wind.

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                        • Fjellfex
                          Fuchs
                          • 02.09.2016
                          • 1669
                          • Privat

                          • Meine Reisen

                          #32
                          Zitat von Robtrek Beitrag anzeigen
                          Die Furtstelle in der Realität
                          Angesichts der Luftaufnahmen sollte dies tatsächlich die beste Stelle sein. Grundsten schreibt, dass es auch am westlichen Ende des Gardavrre bei den Felsrippen quer zum See möglich sein soll.

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                          • Robtrek
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                            • 13.05.2014
                            • 924
                            • Privat

                            • Meine Reisen

                            #33
                            Zitat von Fjellfex Beitrag anzeigen
                            Angesichts der Luftaufnahmen sollte dies tatsächlich die beste Stelle sein. Grundsten schreibt, dass es auch am westlichen Ende des Gardavrre bei den Felsrippen quer zum See möglich sein soll.
                            Genau, bei den Felsrippen war auch die andere Stelle, die ich auf dem Satellitenbild als besonders vielversprechend markiert hatte. Morgens bin ich vom Zelt auf einen kleinen Hügel, von wo ich beide Stellen einsehen konnte, und hab mich dann entschieden.

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                            • Robtrek
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                              • 13.05.2014
                              • 924
                              • Privat

                              • Meine Reisen

                              #34
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Name: 2024 Padjelanta 108.jpg
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ID: 3304380

                              Nach drei Nächten an diesem einsamen See klart mittags das Wetter auf und ich mache mich an den Weiterweg.

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Name: 2024 Padjelanta 109.jpg
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ID: 3304379

                              Mein Camp war ungefähr in der Mitte des Sees. Auf der zweiten Hälfte des Ufers stehen mir also noch einige Blockfelder bevor.

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Name: 2024 Padjelanta 110.jpg
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ID: 3304377

                              Blick zurück. Im Hintergrund sieht man die Halbinsel, auf der ich gezeltet habe.

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Name: 2024 Padjelanta 111.jpg
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ID: 3304378

                              Das Nordende des Sees ist fast erreicht. Ganz weit hinten ist gerade noch der Vorsprung der Halbinsel zu erkennen. Dahinter geht der See weiter, der Njuonnerjávrre ist also eigentlich doppelt so groß, wie er auf diesem Bild erscheint.

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Name: 2024 Padjelanta 112.jpg
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ID: 3304381

                              Vor mir liegt jetzt ein unübersichtlicher aber einfacher Anstieg bis zum Sattel. Dort befindet sich laut Karte eine Rentierzüchterhütte, in deren Nähe ich heute zelten möchte.

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Name: 2024 Padjelanta 113.jpg
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ID: 3304385

                              Blick zurück auf den Njuonnerjávrre, im Vordergrund einige kleinere Seen.

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Name: 2024 Padjelanta 114.jpg
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ID: 3304383

                              An einem der vorgelagerten Seen bekomme ich zum ersten Mal von weitem wieder Menschen zu Gesicht. Es sind zwei oder drei Angler, die hier eine Art kleines Hauszelt aufgeschlagen haben. Vielleicht sind sie vom Fischercamp Miekak hierher gekommen, evtl. sogar per Helikopter.

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Name: 2024 Padjelanta 115.jpg
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ID: 3304384

                              Als ich mich dem Sattel nähere, öffnet sich langsam der Blick auf schneebedeckte Berge. Vermutlich das Sulitjelma-Massiv gleich hinter der norwegischen Grenze.

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Name: 2024 Padjelanta 117.jpg
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ID: 3304382

                              Je höher ich steige, desto einfacher wird das Gelände.

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Name: 2024 Padjelanta 116.jpg
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ID: 3304386

                              Der Sattel ist fast erreicht, man erkennt schon die Hütte.

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Name: 2024 Padjelanta 118.jpg
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ID: 3304387

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Name: 2024 Padjelanta 119.jpg
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ID: 3304388

                              Sieht sehr ordentlich aus und ist erstaunlicherweise unverschlossen. Letztes Jahr hatte ich auch einmal so eine Renvaktarstuga offen vorgefunden, das war 90 km nördlich von hier am See Slahpejávrre. Meistens sind die Hütten aber hinter Schloss und Riegel.

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Name: 2024 Padjelanta 120.jpg
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ID: 3304389

                              Auch drinnen ist alles sehr wohnlich.

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Name: 2024 Padjelanta 121.jpg
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ID: 3304391

                              Da werde ich natürlich hier übernachten, wozu das Zelt aufbauen.

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Name: 2024 Padjelanta 124.jpg
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ID: 3304392

                              Das nicht sehr dicke Hüttenbuch reicht zurück bis 1968.

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Name: 2024 Padjelanta 125.jpg
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ID: 3304396

                              Pro Jahr gibt es 1-2 Einträge.

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Name: 2024 Padjelanta 126.jpg
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ID: 3304395

                              Da ich kein schwedisch spreche, übersetze ich den einzigen längeren Text im Buch mit der Hilfe von Google Translate.

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Name: 2024 Padjelanta 126a.jpg
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ID: 3304394

                              Interessant. Man möchte herausfinden, ob diese Hütte überhaupt benutzt wird.

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Name: 2024 Padjelanta 127.jpg
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ID: 3304393

                              Zum Abendessen gibt es Vanillepudding mit Rosinen, dazu ein ausführliches Studium der Karte. Der große Vorteil der Papierkarte 1:100.000 gegenüber der Karte in der Navi-App ist die Gesamtschau eines riesigen Gebiets auf einen Blick. Das eignet sich hervorragend zur Planung unterwegs. Meine Route steht ja nur ganz grob fest und ich suche ständig nach interessanten Varianten. Der Vorteil der Navi-App wiederum ist, dass die gleiche Karte dort in einem 10x genaueren Maßstab vorliegt und meine aktuelle Position auf der Karte angezeigt wird.

                              Noch ein Wort zur Nutzung der Hütte: da es sich hierbei um eine Renvaktarstuga handelt und nicht um eine Touristenhütte, halte ich persönlich es so, das weder Feuerholz und Ofen noch Kocher und Gas von der Hütte benutzt wird. Und ich hinterlasse sie mindestens so sauber, wie ich sie vorgefunden habe - aber das war bei dieser blitzblanken Hütte sowieso Ehrensache.

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Name: 2024 Padjelanta 123.jpg
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ID: 3304390

                              Sonnenuntergang, d.h. bald ist Sonnenaufgang.

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Name: 2024 Padjelanta 127a.jpg
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ID: 3304397

                              Nutzen also auch wir die kurze Nacht, um einen Blick auf die Karte zu werfen: sie zeigt den gesamten bisherigen Trek. Mein aktueller Standort in der Hütte befindet sich oben rechts.

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Name: 2024 Padjelanta 127b.jpg
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ID: 3304398

                              Und hier im gleichen Maßstab die Vorschau auf die kommenden 10 Tage.

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                              • Robtrek
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                                • 13.05.2014
                                • 924
                                • Privat

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                                #35
                                Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 2024 Padjelanta 128.jpg Ansichten: 236 Größe: 415,4 KB ID: 3304419

                                Gegen 4 Uhr morgens kommt die Sonne schon wieder hoch und mit ihr stehe ich auf.

                                Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 2024 Padjelanta 129.jpg Ansichten: 232 Größe: 449,0 KB ID: 3304417

                                Hier sieht man Nebengebäude der Rentierzüchterhütte, die alle verschlossen sind.

                                Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 2024 Padjelanta 130.jpg Ansichten: 238 Größe: 1,00 MB ID: 3304415

                                Ich lade noch ein wenig die Powerbank und ein paar Akkus für die Kamera auf - wer weiß schon, wann es das nächste Mal so gutes Wetter gibt...

                                Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 2024 Padjelanta 131.jpg Ansichten: 236 Größe: 531,7 KB ID: 3304414

                                Derweil die Sonne meinen Batterien neue Kraft gibt, lasse ich die bisherige Tour Revue passieren. Ich bin ganz zufrieden, dass sich mein projektierter Weg als machbar erwiesen hat. Es gab nicht einmal große technische Schwierigkeiten. Landschaftlich war nichts besonders herausragend, aber das ist auf der ganzen Tour sowieso nicht zu erwarten – mit den Gebirgen und Fjorden können die Hochebenen nun mal nicht mithalten. Obwohl... auch die weite, auf der Karte ganz unspektakuläre Landschaft von Sjaunja ist eine meiner schönsten Erinnerungen an Lappland. Warten wir also ab, was da noch kommt.

                                Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 2024 Padjelanta 127c.jpg Ansichten: 235 Größe: 556,5 KB ID: 3304420

                                Diese Karte zeigt etwas detaillierter den bevorstehenden Weg bis zum Fischercamp Miekak. Miekak hat insofern Bedeutung als es der erste Punkt auf meiner Route ist, wo man theoretisch Lebensmittel nachkaufen könnte. Aus eigener Erfahrung kann ich das zwar nicht bestätigen da ich das Fischercamp gar nicht zu Gesicht bekam, aber Kollegen aus diesem Forum haben von einem recht gut sortierten Laden dort berichtet. Durch die regelmäßigen Helikopterflüge sollte dessen Versorgung auch gewährleistet sein.

                                Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 2024 Padjelanta 132.jpg Ansichten: 229 Größe: 542,1 KB ID: 3304416

                                Mein Weg führt auf diesem Hochplateau nach Osten. Die grasigen Abschnitte werden sehr schnell spärlicher, große Steine übernehmen hier oben das Kommando – und werden es bis zum Ende des Tages auch nicht mehr abgeben...

                                Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 2024 Padjelanta 133.jpg Ansichten: 229 Größe: 654,1 KB ID: 3304418

                                Außerdem gibt es wieder sehr viele Seen, was die Wegsuche noch etwas interessanter macht.

                                Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 2024 Padjelanta 134.jpg Ansichten: 229 Größe: 512,7 KB ID: 3304422

                                Aber außer Wind und Steinen hält das Plateau auch schöne Überraschungen parat: Moltebeeren auf Schritt und Tritt. Das ist für mich eine willkommene Vitaminzugabe.

                                Apropos Vitamine - ich bekomme davon wahrscheinlich sogar eher zuviel als zuwenig. Der Grund sind 5 Dosen Vitamin-Brausetabletten im Proviant, also 100 Stück für meine 6-wöchige Tour. Ich nehme die wegen des Geschmacks nach Zitrone, Orange usw. mit, denn ich habe festgestellt, das ich so wesentlich mehr Wasser aus Lapplands Flüssen und Seen trinken kann. Und trinken ist wichtig, auch wenn man bei kühlem Wetter oft keinen rechten Durst hat.

                                Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 2024 Padjelanta 135.jpg Ansichten: 230 Größe: 568,8 KB ID: 3304425

                                Es gibt hier wirklich sehr viele Steine. Der Weg ist nicht schwer, aber auch nicht gerade komfortabel. Bei meinem Rucksackgewicht muss man auf den Steinen schon ständig aufpassen.

                                Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 2024 Padjelanta 136.jpg Ansichten: 232 Größe: 639,4 KB ID: 3304421

                                Und natürlich ist die Sonne längst wieder hinter grauen Wolken verschwunden.

                                Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 2024 Padjelanta 137.jpg Ansichten: 229 Größe: 682,2 KB ID: 3304423

                                Ab und zu müssen Bergbäche überwunden werden...

                                Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 2024 Padjelanta 138.jpg Ansichten: 235 Größe: 735,9 KB ID: 3304426

                                ...aber mit etwas Suche findet sich auch nach dem Starkregen der vergangenen Tage immer noch ein Übergang ohne Schuhwechsel. Deshalb zählen diese kleinen Furten auf meiner Karte nicht als "brod".

                                Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 2024 Padjelanta 139.jpg Ansichten: 231 Größe: 608,0 KB ID: 3304424

                                Habe ich schon erwähnt, dass es hier oben sehr viele Steine gibt?

                                Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 2024 Padjelanta 140.jpg Ansichten: 229 Größe: 458,8 KB ID: 3304427

                                Na endlich mal ein guter Ausblick! Es ist der See Låddávrre.

                                Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 2024 Padjelanta 141.jpg Ansichten: 226 Größe: 392,8 KB ID: 3304431

                                Die Berge im Nordosten. Was ich noch nicht weiß: auf dem sonnigen Sattel im linken Drittel des Bildes werde ich drei Tage später campen. Von dort hat man eine Bombenaussicht, auch für Lappland außergewöhnlich schön.

                                Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 2024 Padjelanta 142.jpg Ansichten: 226 Größe: 684,5 KB ID: 3304429

                                Am späten Nachmittag klart das Wetter wieder auf. Rechts im Hintergrund taucht weit unter mir der Miehkak-See auf, an dem das gleichnamige Fischercamp liegt.

                                Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 2024 Padjelanta 143.jpg Ansichten: 231 Größe: 517,2 KB ID: 3304434

                                Hier sieht man im Vordergrund ein grünes Tal. Ich bleibe oberhalb und steuere das Talende an, im Bild ganz rechts. Dort ist die Querung einfach.

                                Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 2024 Padjelanta 145.jpg Ansichten: 229 Größe: 280,8 KB ID: 3304430

                                Ein volles Panorama – vom Låddávrre (links) bis zum Miehkak-See (rechts).

                                Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 2024 Padjelanta 146.jpg Ansichten: 225 Größe: 606,1 KB ID: 3304428

                                Das Ende des grünen Tals ist fast erreicht. Gegenüber ist ein Plateau, auf dem sich laut Karte ein paar kleinere Seen befinden. Sie sind mein Ziel für heute, denn von dort müsste sich eigentlich eine sehr gute Aussicht bieten.

                                Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 2024 Padjelanta 147.jpg Ansichten: 233 Größe: 795,7 KB ID: 3304433

                                Am Talende befindet sich ein erster kleiner See, allerdings gibt es hier noch keine Aussicht. Aber zu meinen anvisierten Plätzen auf dem benachbarten Plateau kann es jetzt nicht mehr weit sein.

                                Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 2024 Padjelanta 149.jpg Ansichten: 232 Größe: 764,3 KB ID: 3304432

                                Auf dem Plateau lasse ich den schweren Rucksack erstmal liegen und laufe einige der Seen ab, bis ich in den idealen Platz gefunden habe. Einige Birken bieten perfekten Windschutz, was hier oben auch wichtig ist.

                                Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 2024 Padjelanta 148.jpg Ansichten: 224 Größe: 288,1 KB ID: 3304436

                                Und die Aussicht ist nach allen Seiten überwältigend.

                                Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 2024 Padjelanta 150.jpg Ansichten: 231 Größe: 611,0 KB ID: 3304435

                                Es rückt näher, was man in Griechenland die "blaue Stunde" nennt: die Zeit vor und nach Sonnenuntergang mit dem schönsten Licht des Tages.

                                Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 2024 Padjelanta 151.jpg Ansichten: 232 Größe: 394,5 KB ID: 3304439

                                Vor meinem Camp wird die Sonne zwar nicht in der Ägäis versinken, aber dafür dauert die blaue Stunde hier gleich mehrere Stunden.

                                Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 2024 Padjelanta 152.jpg Ansichten: 230 Größe: 415,7 KB ID: 3304440

                                Und sie wird heute eher rötlich als blau.

                                Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 2024 Padjelanta 153.jpg Ansichten: 227 Größe: 335,0 KB ID: 3304437

                                Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 2024 Padjelanta 155.jpg Ansichten: 226 Größe: 279,4 KB ID: 3304438

                                Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 2024 Padjelanta 154.jpg Ansichten: 229 Größe: 301,7 KB ID: 3304441

                                Wen's interessiert: der markante Berg, hinter dem die Sonne versinkt, heißt Nuortta Sávvlo und liegt genau auf der Grenze zwischen Schweden und Norwegen, 33 km Luftlinie von meinem Camp Richtung Nordwesten.
                                Zuletzt geändert von Robtrek; 11.01.2025, 22:19.

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                                • Robtrek
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                                  #36
                                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 2024 Padjelanta 160.jpg Ansichten: 0 Größe: 941,3 KB ID: 3304728

                                  Der nächste Tag verspricht sonnig und warm zu werden. Die Luft ist deutlich klarer als gestern und es weht ein schwacher Wind - mit einem Wort: ideale Bedingungen für einen rundum perfekten, mückenfreien Tag.

                                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 2024 Padjelanta 165.jpg Ansichten: 0 Größe: 763,5 KB ID: 3304729

                                  Unter solchen Umständen fällt die Entscheidung nicht schwer: heute bleibe ich hier, genieße die Aussicht, bade im See, wasche die Wäsche, und lasse es mir einfach den ganzen Tag lang gutgehen.

                                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 2024 Padjelanta 162.jpg Ansichten: 0 Größe: 502,9 KB ID: 3304727

                                  Für ein zweites Frühstück ist hier reichlich gesorgt, doch eine schwarze Beere hat sich mit eingeschlichen. Was soll das bedeuten? Das Tüpfelchen auf dem “i”? Die Mörder sind unter uns? Ein Partisan wie ein Fisch im Wasser? Wer sonst keine Probleme hat, kann sich an so einem Tag alle möglichen Gedanken machen...

                                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 2024 Padjelanta 161.jpg Ansichten: 0 Größe: 995,6 KB ID: 3304733

                                  Powerbank, Kamera-Akkus, Handy, Satellite Messenger und (am wichtigsten...) mein Rasierer werden heute wieder voll aufgeladen. Der bisherige Verbrauch ist damit irrelevant geworden. Es ist so, als ob die Tour neu beginnen würde.

                                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 2024 Padjelanta 168.jpg Ansichten: 0 Größe: 587,5 KB ID: 3304726

                                  Blick nach Nordosten auf meinen weiteren Weg. Auf dem Sattel in der Bildmitte werde ich übermorgen zelten. Rechts unten sieht man den Miehkak-See.

                                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 2024 Padjelanta 167.jpg Ansichten: 0 Größe: 386,1 KB ID: 3304734

                                  Mit seinem krummen Doppelgipfel erinnert der Nuortta Sávvlo ein bisschen an den Berg der Berge, den Ushba. Im direkten Vergleich schrumpft er allerdings zum kleinen Hügelchen – der Gigant aus dem Kaukasus würde ihn um 3 km überragen.

                                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 2024 Padjelanta 170.jpg Ansichten: 0 Größe: 322,5 KB ID: 3304731

                                  Für Panoramaliebhaber: Låddávrre (links) bis Miehkak-See (rechts).

                                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 2024 Padjelanta 173.jpg Ansichten: 0 Größe: 576,7 KB ID: 3304732

                                  Das Wasser im Badesee an meinem Camp ist eigentlich ganz angenehm, jedenfalls nicht eiskalt. Vor den Birken in der Bildmitte erkennt man mein Zelt.

                                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 2024 Padjelanta 177.jpg Ansichten: 0 Größe: 675,6 KB ID: 3304735

                                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 2024 Padjelanta 179.jpg Ansichten: 0 Größe: 501,3 KB ID: 3304730

                                  Die Seen Alep und Lulep Miehkak und dahinter der Sárdda-See. Das Fischercamp Miekak liegt am ersten See ungefähr in der Bildmitte.

                                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 2024 Padjelanta 184.jpg Ansichten: 0 Größe: 322,1 KB ID: 3304736

                                  Ab 20 Uhr taucht das Zusammenspiel aus Sonne und Wolken den Nuortta Sávvlo in immer neue Stimmungen.

                                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 2024 Padjelanta 185.jpg Ansichten: 0 Größe: 357,1 KB ID: 3304738

                                  Vielen ist es egal, aber ich lege auf Tour großen Wert darauf, einen schönen Zeltplatz zu finden, der in Erinnerung bleibt. Von irgendeiner Tour vor 10, 15 oder 25 Jahren kann ich mir immer noch alle 30 oder 40 Zeltplätze vor Augen rufen, meist sogar Tag für Tag in der richtigen Reihenfolge. Das ist auch ein gutes Gedächtnistraining für unterwegs.

                                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 2024 Padjelanta 186.jpg Ansichten: 0 Größe: 324,0 KB ID: 3304737

                                  Vorhin war es der Kaukasus, jetzt erinnert mich das Panorama an den Cerro Fitz Roy, wie er als dunkle Silhouette in den gelben Himmel über der Pampa ragt: unwirklich, dramatisch, das zerhackte Schloss eines Hexenmeisters. Wozu also in ferne Länder reisen? Lappland bietet an einem Ort alles aus einer Hand.

                                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 2024 Padjelanta 187.jpg Ansichten: 0 Größe: 663,8 KB ID: 3304740

                                  Zum Abendessen gibt es heute Spaghetti in Bouillon, eines meiner drei Standardgerichte. Eine Packung Spaghetti (500 g) reicht für fünf Abendessen. Auf dem Bild sieht man alle benötigten Zutaten, dazu kommt noch 1 l Wasser. Das Röhrchen enthält in diesem Fall keine Vitamin-Brausetabletten, sondern das Salz. In der Plastikflasche sind verschiedene Kräuter für zusätzliches Aroma.

                                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 2024 Padjelanta 188.jpg Ansichten: 0 Größe: 369,3 KB ID: 3304739

                                  Nach 22 Uhr beginnt die "blaue Stunde". Eine wunderbarer Tag geht zu Ende. Mein kleines Plateau über dem Miehkak-See hat mir heute eines der besten Panoramen Lapplands beschert – wie gut, dass ich mir dafür einen Tag Zeit genommen habe.

                                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 2024 Padjelanta 190.jpg Ansichten: 0 Größe: 346,5 KB ID: 3304742

                                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 2024 Padjelanta 191.jpg Ansichten: 0 Größe: 367,0 KB ID: 3304741
                                  Zuletzt geändert von Robtrek; 11.01.2025, 10:49.

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                                  • Robtrek
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                                    #37
                                    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 2024 Padjelanta 193.jpg Ansichten: 0 Größe: 522,4 KB ID: 3304744

                                    Heute geht's weiter. Ich habe Glück, auch dieser Tag wird sonnig.

                                    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 2024 Padjelanta 195.jpg Ansichten: 0 Größe: 508,2 KB ID: 3304746

                                    Zuerst folge ich in dem Plateau fast bis an sein Ende, um noch eine Stunde lang die schöne Aussicht zu genießen.

                                    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 2024 Padjelanta 194.jpg Ansichten: 0 Größe: 658,0 KB ID: 3304748

                                    Das Gelände hier oben ist einfach zu begehen. Von meinen Camp aus habe ich gestern auch schon eine gute Stelle für den Abstieg in den Wald ausgemacht.

                                    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 2024 Padjelanta 192a.jpg Ansichten: 0 Größe: 567,3 KB ID: 3304770

                                    Auf der Karte sieht das alles einheitlich und unproblematisch aus. Der Abstieg beginnt da, wo “Giesek”, der Name des Pateaus, eingezeichnet ist.

                                    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 2024 Padjelanta 192b.jpg Ansichten: 0 Größe: 235,0 KB ID: 3304745

                                    Wie so oft sagt die Karte aber nicht alles. Das Satellitenbild hingegen enthüllt im Wald viele kleine Moore, zwischen denen man leicht in eine Sackgasse geraten und dabei viel Kraft lassen kann. Ich habe mir während des Ruhetags gestern deshalb ein paar Markierungen gemacht und einen Weg eingezeichnet, der die Moore umgeht. Mein Ziel ist die Brücke am Zufluss des Miehkak-Sees.

                                    Der Screenshot zeigt meine Position (blau) während des Abstiegs. Mein geplanter Weg (rote Linie) führt am Hang entlang, in ca. 200m werde ich auf ihn stoßen. In Wirklichkeit ist da natürlich kein Weg sondern einfach nur ein sehr steiler Hang mit großen Steinen und dichtem Wald. Mal gehe ich etwas oberhalb der projektierten Linie, mal unterhalb.

                                    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 2024 Padjelanta 197.jpg Ansichten: 0 Größe: 843,7 KB ID: 3304749

                                    Bei so viel Vorbereitung erfolgt der Abstieg zielgenau und ist unproblematisch. Auf dem Bild sieht man das erste der vielen Moore und dahinter das Plateau, von dem ich heruntergekommen bin.

                                    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 2024 Padjelanta 198.jpg Ansichten: 0 Größe: 635,8 KB ID: 3304747

                                    Unterwegs öffnet sich ein schöner Blick auf den Miehkak-See.

                                    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 2024 Padjelanta 199.jpg Ansichten: 0 Größe: 467,3 KB ID: 3304752

                                    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 2024 Padjelanta 200.jpg Ansichten: 0 Größe: 744,4 KB ID: 3304751

                                    Im dichten Wald stoße ich schließlich auf einen deutlich ausgetretenen Pfad, dem ich in meiner Richtung weiter folge – ohne vorher auf dem Handy die Position zu kontrollieren, ein Anfängerfehler. Es dauert eine Weile bis ich bemerke, dass ich auf dem Pfad in der falschen Richtung gehe und mich von meinem Ziel wieder entfernt habe. Die Brücke ist rechts im Bild zu sehen.

                                    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 2024 Padjelanta 201.jpg Ansichten: 0 Größe: 880,5 KB ID: 3304754

                                    Das ist der Zufluss. Wenn es hier keine Brücke gäbe, müsste man ihn weiter oben furten, was nicht bei jedem Wasserstand so ohne weiteres möglich sein dürfte.

                                    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 2024 Padjelanta 202.jpg Ansichten: 0 Größe: 768,7 KB ID: 3304753

                                    Die Brücken sind überhaupt ein Charakteristikum dieser Tour. Es gibt insgesamt sechs Stück. Alle wirklich ernsthaften Furten auf der Route werden dadurch vermieden.

                                    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 2024 Padjelanta 203.jpg Ansichten: 0 Größe: 626,6 KB ID: 3304755

                                    Nach der Brücke mache ich erstmal Pause am See.

                                    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 2024 Padjelanta 204.jpg Ansichten: 0 Größe: 501,2 KB ID: 3304750

                                    In einer kleinen Bucht sehe ich sogar ein Boot. Wegen der Nähe des Fischercamps gibt es hier sicher Angler auf Tagesausflug.

                                    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 2024 Padjelanta 205.jpg Ansichten: 0 Größe: 961,1 KB ID: 3304757

                                    Dieses seltsame Gebäude in der Nähe der Brücke ist ein Outhouse.

                                    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 2024 Padjelanta 206.jpg Ansichten: 0 Größe: 774,3 KB ID: 3304759

                                    Als alter Rafter schaue ich mir noch die Stromschnelle oberhalb der Brücke an. Die wäre nicht ganz einfach zu befahren, denn die Steine liegen ziemlich eng beisammen.

                                    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 2024 Padjelanta 207.jpg Ansichten: 0 Größe: 802,7 KB ID: 3304756

                                    Mein Ziel für heute Abend ist die zweite Brücke, die den anderen großen Zufluss des Miehkak-Sees überspannt. Der Weg dahin ist einerseits ganz einfach – man muss sich nur in der Nähe des Ufers halten, die Richtung kann man also schon mal nicht verlieren. Andererseits ist das Gelände z.T. etwas unübersichtlich, eine Mischung aus recht hohen Felsenhügeln, Sümpfen und dichtem Wald am Steilhang des Sees. Man kann also nicht einfach am Ufer entlang spazieren. Da sich mein Tourenbericht besonders an die Leute wendet, die erstmals abseits der Pfade wandern wollen, hier ein paar Tipps:

                                    Nach der ersten Brücke geht man weiter auf dem gut sichtbaren Pfad, der bald wieder an den Zufluss stößt und diesem flussaufwärts folgt. Bei erstbester Gelegenheit verlässt man den Pfad und steigt rechts hoch auf den Kamm des Hügels, um einen Überblick zu gewinnen.

                                    Das Foto zeigt den Blick vom Kamm zurück auf den Zufluss. Wenn die Brücke einmal kaputt gehen sollte, könnte man an dieser Stelle eine Furt probieren.

                                    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 2024 Padjelanta 208.jpg Ansichten: 0 Größe: 609,0 KB ID: 3304758

                                    Auf der anderen Seite des Kamms sieht man nun den Miehkak-See. Man steuert die Bucht an, die im Vordergrund des Bildes zu sehen ist.

                                    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 2024 Padjelanta 208a.jpg Ansichten: 0 Größe: 875,6 KB ID: 3304762

                                    Irgendwo wird man auf orangefarbene Markierungen wie links im Bild stoßen. Sie sind keine große Hilfe bei der Wegfindung, aber wo man sie zufällig sieht, sollte man ihnen folgen. Manchmal ist von der einen Markierung aus schon die nächste zu sehen. Ein regelrechter Pfad zwischen den beiden Brücken, wie er auf der Fjällkarte eingezeichnet ist, existiert aber nur direkt nach der ersten und direkt vor der zweiten Brücke.

                                    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 2024 Padjelanta 208b.jpg Ansichten: 0 Größe: 857,4 KB ID: 3304760

                                    In der oben erwähnten Bucht steht ein für unsere Zwecke nutzloser Wegweiser, evtl. liegen dort auch Boote. Von den Booten führt ein Pfad vom Ufer weg nach Nordwesten, also in die falsche Richtung. Ich bin ihm deshalb nicht gefolgt, sondern über den Booten am Hochufer weitergegangen. Dort gibt es zuerst auch einen Pfad, der sich aber schnell verliert und scheinbar in einer Sackgasse mit lauter Felswänden endet. Hier kommen nun die sprichwörtlichen Rentierpfade ins Spiel, die man auf meiner ganzen Route immer wieder findet und die uns Menschen normalerweise den bestmöglichen Weg weisen. Die Tiere bevorzugen genau wie wir immer die einfachste Variante ohne Hindernisse. Man suche also eine Stelle, wo ein Rentier am ehesten die Felsen hochkommen könnte, und findet dort auch Pfadspuren. Es ist steil, aber nicht schwierig.

                                    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 2024 Padjelanta 209.jpg Ansichten: 0 Größe: 807,3 KB ID: 3304763

                                    So geht es auch weiter: hohe Felshügel, steile Abstiege, kleine Moore, immer in Sichtweite des Seeufers. Man findet seinen Weg, oft sind es Rentierpfade. Ab und zu taucht auch mal eine orange Markierung auf. Im Bild oben sieht man, dass der Berghang voraus direkt ins Seeufer abfallen wird. Es ist jetzt also an der Zeit, sich näher zum Ufer hin zu bewegen, sonst kommt man zu hoch in den Hang hinein.

                                    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 2024 Padjelanta 210.jpg Ansichten: 0 Größe: 741,5 KB ID: 3304761

                                    Am Ufer mache ich bei warmer Sonne und erfrischendem Wind eine kleine Trinkpause. Was für ein schöner Tag!

                                    Voraus sieht man entlang des Ufers Birkenwald, in dem sich auch große Steine befinden. Die Empfehlung ist hier, nicht direkt am Ufer zu gehen, sondern ca. 50 m oberhalb.

                                    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 2024 Padjelanta 211.jpg Ansichten: 0 Größe: 1,02 MB ID: 3304768

                                    Eine Stunde später bin ich etwas zu hoch geraten, doch der Wald ist wieder leicht zu begehen.

                                    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 2024 Padjelanta 212.jpg Ansichten: 0 Größe: 671,3 KB ID: 3304764

                                    Ich steige ab und sehe jetzt den anderen großen Zufluss. Nicht weit vom Ufer stoße ich auf einen ausgetretenen Pfad. Wahrscheinlich führt er rechts zu einer Anglerhütte. Ich folge ihm nach links, den Zufluss aufwärts, bis zur Brücke.

                                    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 2024 Padjelanta 213.jpg Ansichten: 0 Größe: 710,0 KB ID: 3304765

                                    Die Brücke führt direkt über einen Wasserfall.

                                    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 2024 Padjelanta 215.jpg Ansichten: 0 Größe: 713,4 KB ID: 3304767

                                    Eine kühne Konstruktion.

                                    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 2024 Padjelanta 218.jpg Ansichten: 0 Größe: 612,4 KB ID: 3304769

                                    Blick von der Brücke.

                                    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 2024 Padjelanta 219.jpg Ansichten: 0 Größe: 809,2 KB ID: 3304766

                                    Zuerst versuche ich, einen Zeltplatz direkt am See zu finden, aber der Zugang zum Wasser ist wegen des Steilufers nicht so einfach. Es gibt wenig geeigneten Untergrund, dafür aber sehr viele Mücken. Schließlich entscheide ich mich für einen Platz nicht weit hinter der Brücke mit gutem, trockenen Boden und einem schönen Blick auf den See. Rechts hinten im Bild sieht man noch das Plateau, von wo ich morgens aufgebrochen war.
                                    Zuletzt geändert von Robtrek; 19.01.2025, 02:49.

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                                    • sphagnum
                                      Anfänger im Forum
                                      • 03.06.2024
                                      • 18
                                      • Privat

                                      • Meine Reisen

                                      #38
                                      Zitat von Robtrek Beitrag anzeigen
                                      Die App heißt All-in-One Offline Maps.
                                      Danke für deine ausführliche Erklärung! Die App kannte ich noch nicht. Schweden hat irgendwie nicht gefunzt, aber dafür das diesjährige Ziel. Super!

                                      Und schöne Bilder wieder.

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                                      • Kondor
                                        Erfahren
                                        • 29.12.2022
                                        • 130
                                        • Privat

                                        • Meine Reisen

                                        #39
                                        Sehr spannend dein Bericht, da folge ich gerne mit.

                                        Zitat von Robtrek Beitrag anzeigen

                                        Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht Name: Pad24 18.jpg Ansichten: 0 Größe: 567,2 KB ID: 3301329
                                        Sogar Badestrände...

                                        Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht Name: Pad24 20.jpg Ansichten: 0 Größe: 892,7 KB ID: 3301328
                                        Alte Silberminen...
                                        Wie schön, dort hat mich meine Tour dieses Jahr auch lang geführt. Das Gebiet rund um die Silbermine fand ich sehr spannend.
                                        Am Strand war das Wetter bei mir dann leider nicht badetauglich. Bin gespannt wie es bei dir war...
                                        Zuletzt geändert von Kondor; 11.01.2025, 21:42.

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                                        • Robtrek
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                                          • 13.05.2014
                                          • 924
                                          • Privat

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                                          #40
                                          Zitat von Kondor Beitrag anzeigen
                                          Am Strand war das Wetter bei mir dann leider nicht badetauglich. Bin gespannt wie es bei dir war...
                                          Hallo Kondor, war recht sonnig und kühl, ins Wasser konnte man schon gehen ohne gleich aufzuschreien.

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