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Habt ihr euch auch schon manchmal gefragt, ob man die Wandersaison im Norden nach dem September ein bisschen erweitern könnte? Mir geht es jedenfalls so, und dieses Jahr ergab sich kurzfristig die Gelegenheit dazu. Der Feiertag fiel auf einen Donnerstag, ich konnte über das lange Wochenende hinaus drei Tage frei schaufeln, also hatte ich eine ganze Woche zur Verfügung.
Das war nicht der erste Versuch. Ein paar Jahre vor der Tour in Skarvan og Roltdalen (erste Oktoberhälfte 2017) probierte ich es schon mal im November mit Norwegen im milderen – aber auch feuchteren – Vestland und scheiterte dann auch prompt an zu viel Regen. Mich verschlug es stattdessen damals ins Vassfaret mit dem ersten Schnee und Dauerfrost. Diesmal wollte ich es noch etwas defensiver angehen. Eine kleine Tour in der Østmarka (einem Naherholungsgebiet der Hauptstadt mit neu eingerichtetem Nationalpark) oder alternativ Fjella, östlich von Rakkestad, sollte auf jeden Fall möglich sein. Beides unspektakulär hügelige Waldgebiete, wo man oft noch ein paar Tage wild zelten kann, wenn in den Fjellregionen schon Schnee liegt. Jedenfalls mag ich den Wald im Herbst, und zu einem zünftigen Saisonabschluss gehört für mich die Übernachtung im Zelt, nicht in der Hütte.
Wenige Tage vor Abfahrt war die Wettervorhersage allerdings so gut, dass ich mich getrost etwas höher wagen konnte. Und so fiel die Wahl auf Skrimfjella, südlich von Kongsberg. Auch weitgehend bewaldet und durchsetzt von kleinen Seen, aber mit dem Styggmann lockte ein Aussichtsberg von immerhin 871 Metern Höhe und zumindest ein Hauch von Fjellgefühl.
Die Reise sollte Teil des Urlaubs sein, also auch so entspannt wie möglich ablaufen. Für die Hinfahrt hatte ich den (inzwischen wieder ohne SEV durchgehenden) Zug von Hamburg nach Kopenhagen und die Fähre von dort nach Oslo gebucht, zurück ging es mit dem Zug von Oslo nach Göteborg und der Fähre nach Kiel. Alles, auch der Anschluss nach Kongsberg und von dort der Lokalbus, hatte optimale Übergangszeiten und versprach, einfach nur schön zu werden.
Und so war es dann auch – deshalb lohnt sich, glaube ich, ein kurzer Bericht. Vielleicht findet der eine oder die andere eine Anregung für eigene Ideen abseits der üblichen Sommer- oder Wintertouren. Die Herausforderung sind natürlich die langen Nächte, auf die man sich im Zelt schon ein bisschen einrichten muss. Zur Ausrüstung im weitesten Sinne werde ich dann auch etwas schreiben, was sich bewährt hat, was ich vielleicht vermisst habe und was überflüssig war.
Anreise am 30. Oktober: Noch etwas entspannter als meine Variante wäre die Überfahrt von Kiel nach Oslo mit Color Line gewesen, aber ich war nicht bereit, mehr als 300€ auszugeben, wenn ich für ein Drittel fahren konnte. Man bezahlt bei DFDS als Fußreisender nur die Kabine, und die war für 49€ zu haben. Genauso viel kostete der Super Sparpreis der Deutschen Bahn von Hannover nach Kopenhagen. Die Abfahrt um 8:50 Uhr ab Hamburg passte auch prima, also habe ich gar nicht nach anderen Optionen gesucht.

Sonnendeck kurz vor Abfahrt von Kopenhagen

Kopenhagen im Abendlicht um 16:30 Uhr

Oslofjord am Morgen des 31. Oktober

Oslo in Sicht
Reisetabletten nicht vergessen. Der Seegang auf dem Skagerrak kann schon bei der im Herbst üblichen frischen Brise auf empfindsame Mägen schlagen. Dafür braucht es keinen ausgewachsenen Sturm. In Oslo angekommen, hatte ich eine Stunde, um den Zug nach Kongsberg zu erwischen. Das DFDS Terminal ist nur eine Viertelstunde zu Fuß vom Hauptbahnhof entfernt, und die Zeit hätte sogar noch für einen Einkauf im dortigen Coop prix gereicht, aber ich wollte es nicht drauf ankommen lassen und hatte ausnahmsweise alles dabei. Auf Kornmo, Bixit, Lefse & Co konnte ich diesmal verzichten.

Oslo Sentralstasjon

Kongsberg Knutepunkt
Pünktlich um 12:50 Uhr fuhr der Bus nach Sagvollbrua (Sagvold auf Norgeskart) ab, und um 13:35 Uhr begann ich ebendort meine Wanderung. So hatte ich noch genügend lange Tageslicht, um ein Stück Strecke zu schaffen.

Blick von der Brücke

auf der Schotterstraße am lille Lauarvatnet
Am Abzweig ging ich nach Süden in Richtung Hoensetra und dann auf einem markierten Wanderpfad, der ein paar Kehren des Fahrwegs abkürzt.

Die Landschaft war hier noch nicht besonders eindrucksvoll, aber trotzdem fand ich sofort in den beglückenden Tourmodus. Bei nur drei-und-‘n-Keks Wandertagen kann man sich wohl auch keinen lahmen Start leisten. Hinter der Alm Hoensetra begann ein teils sehr matschiger Weg, der zum Einschnitt zwischen Breidstulfjellet und Skrimfjella hinauf führte.

Hoensetra

Blick zurück
Weil ich mir in diesem nassen, unübersichtlichen Gelände noch im Hellen einen Platz suchen wollte, zögerte ich nicht, als sich eine zwar krautige, aber gemütliche Stelle anbot:


Als ich Wasser geholt und mich ein bisschen frisch gemacht hatte, setzte auch schon die Dämmerung ein und damit der erste der laaangen Abende. Um die zu überstehen, ohne mich zu Tode zu langweilen, hatte ich ein gutes Buch dabei, genügend Tee und Kekse, einen ganzen Liter Spiritus zum Kochen und Wärmen, einen halben Liter Whisky und neben Schlafsack und Daunenjacke auch noch eine Fleecedecke. Ein paar Podcast-Folgen und Musik hatte ich schon auf der Zugfahrt passend ausgesucht und herunter geladen. Wirklich, die Nächte sind lang im Zelt, man muss es sich gemütlich machen.
Das war nicht der erste Versuch. Ein paar Jahre vor der Tour in Skarvan og Roltdalen (erste Oktoberhälfte 2017) probierte ich es schon mal im November mit Norwegen im milderen – aber auch feuchteren – Vestland und scheiterte dann auch prompt an zu viel Regen. Mich verschlug es stattdessen damals ins Vassfaret mit dem ersten Schnee und Dauerfrost. Diesmal wollte ich es noch etwas defensiver angehen. Eine kleine Tour in der Østmarka (einem Naherholungsgebiet der Hauptstadt mit neu eingerichtetem Nationalpark) oder alternativ Fjella, östlich von Rakkestad, sollte auf jeden Fall möglich sein. Beides unspektakulär hügelige Waldgebiete, wo man oft noch ein paar Tage wild zelten kann, wenn in den Fjellregionen schon Schnee liegt. Jedenfalls mag ich den Wald im Herbst, und zu einem zünftigen Saisonabschluss gehört für mich die Übernachtung im Zelt, nicht in der Hütte.
Wenige Tage vor Abfahrt war die Wettervorhersage allerdings so gut, dass ich mich getrost etwas höher wagen konnte. Und so fiel die Wahl auf Skrimfjella, südlich von Kongsberg. Auch weitgehend bewaldet und durchsetzt von kleinen Seen, aber mit dem Styggmann lockte ein Aussichtsberg von immerhin 871 Metern Höhe und zumindest ein Hauch von Fjellgefühl.
Die Reise sollte Teil des Urlaubs sein, also auch so entspannt wie möglich ablaufen. Für die Hinfahrt hatte ich den (inzwischen wieder ohne SEV durchgehenden) Zug von Hamburg nach Kopenhagen und die Fähre von dort nach Oslo gebucht, zurück ging es mit dem Zug von Oslo nach Göteborg und der Fähre nach Kiel. Alles, auch der Anschluss nach Kongsberg und von dort der Lokalbus, hatte optimale Übergangszeiten und versprach, einfach nur schön zu werden.
Und so war es dann auch – deshalb lohnt sich, glaube ich, ein kurzer Bericht. Vielleicht findet der eine oder die andere eine Anregung für eigene Ideen abseits der üblichen Sommer- oder Wintertouren. Die Herausforderung sind natürlich die langen Nächte, auf die man sich im Zelt schon ein bisschen einrichten muss. Zur Ausrüstung im weitesten Sinne werde ich dann auch etwas schreiben, was sich bewährt hat, was ich vielleicht vermisst habe und was überflüssig war.
Anreise am 30. Oktober: Noch etwas entspannter als meine Variante wäre die Überfahrt von Kiel nach Oslo mit Color Line gewesen, aber ich war nicht bereit, mehr als 300€ auszugeben, wenn ich für ein Drittel fahren konnte. Man bezahlt bei DFDS als Fußreisender nur die Kabine, und die war für 49€ zu haben. Genauso viel kostete der Super Sparpreis der Deutschen Bahn von Hannover nach Kopenhagen. Die Abfahrt um 8:50 Uhr ab Hamburg passte auch prima, also habe ich gar nicht nach anderen Optionen gesucht.

Sonnendeck kurz vor Abfahrt von Kopenhagen

Kopenhagen im Abendlicht um 16:30 Uhr

Oslofjord am Morgen des 31. Oktober

Oslo in Sicht
Reisetabletten nicht vergessen. Der Seegang auf dem Skagerrak kann schon bei der im Herbst üblichen frischen Brise auf empfindsame Mägen schlagen. Dafür braucht es keinen ausgewachsenen Sturm. In Oslo angekommen, hatte ich eine Stunde, um den Zug nach Kongsberg zu erwischen. Das DFDS Terminal ist nur eine Viertelstunde zu Fuß vom Hauptbahnhof entfernt, und die Zeit hätte sogar noch für einen Einkauf im dortigen Coop prix gereicht, aber ich wollte es nicht drauf ankommen lassen und hatte ausnahmsweise alles dabei. Auf Kornmo, Bixit, Lefse & Co konnte ich diesmal verzichten.

Oslo Sentralstasjon

Kongsberg Knutepunkt
Pünktlich um 12:50 Uhr fuhr der Bus nach Sagvollbrua (Sagvold auf Norgeskart) ab, und um 13:35 Uhr begann ich ebendort meine Wanderung. So hatte ich noch genügend lange Tageslicht, um ein Stück Strecke zu schaffen.

Blick von der Brücke

auf der Schotterstraße am lille Lauarvatnet
Am Abzweig ging ich nach Süden in Richtung Hoensetra und dann auf einem markierten Wanderpfad, der ein paar Kehren des Fahrwegs abkürzt.

Die Landschaft war hier noch nicht besonders eindrucksvoll, aber trotzdem fand ich sofort in den beglückenden Tourmodus. Bei nur drei-und-‘n-Keks Wandertagen kann man sich wohl auch keinen lahmen Start leisten. Hinter der Alm Hoensetra begann ein teils sehr matschiger Weg, der zum Einschnitt zwischen Breidstulfjellet und Skrimfjella hinauf führte.

Hoensetra

Blick zurück
Weil ich mir in diesem nassen, unübersichtlichen Gelände noch im Hellen einen Platz suchen wollte, zögerte ich nicht, als sich eine zwar krautige, aber gemütliche Stelle anbot:


Als ich Wasser geholt und mich ein bisschen frisch gemacht hatte, setzte auch schon die Dämmerung ein und damit der erste der laaangen Abende. Um die zu überstehen, ohne mich zu Tode zu langweilen, hatte ich ein gutes Buch dabei, genügend Tee und Kekse, einen ganzen Liter Spiritus zum Kochen und Wärmen, einen halben Liter Whisky und neben Schlafsack und Daunenjacke auch noch eine Fleecedecke. Ein paar Podcast-Folgen und Musik hatte ich schon auf der Zugfahrt passend ausgesucht und herunter geladen. Wirklich, die Nächte sind lang im Zelt, man muss es sich gemütlich machen.
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