[SE] Der Winterwonder-Suorva-Circle Ende September - im Norden des Sareks

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    [SE] Der Winterwonder-Suorva-Circle Ende September - im Norden des Sareks

    Tourentyp
    Lat
    Lon
    Mitreisende
    Prolog 22. bis 24. September 2024
    "Gemischte Gefühle in Suorva"


    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_20240924_155030.jpg Ansichten: 0 Größe: 3,10 MB ID: 3289132
    Spätherbst am Staudammgelände


    Tour Nr. 2 darf man keinesfalls mit Tour Nr. 1 vergleichen, sonst wird man geradezu unglücklich.

    Während mit der Kvikkjokk-Runde ein ungetrübter Sarekglückstraum im skandinavischen Altweibersommer eingesackt ist, schwant uns schon in den 3 Übergangstagen mit Abwettern und Rumlungern, dass eine 2. Tour mit Sicherheit der Kategorie "Beinharte Wintertour" zugerechnet werden muss.


    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_20240924_142525.jpg Ansichten: 0 Größe: 3,06 MB ID: 3289133
    Stausee

    Suorva liegt im Gegensatz zu Kvikkjokk um diese Jahreszeit gefühlt "am Arsch der Welt", und zwar im am Sarek angrenzenden Nationalpark Stora Sjöfallet. Am Suorvajaure, dem größten Stausee Schwedens geht eine harte Asphalt- und Schotterstraße am Damm in Richtung Wildnis.

    Gerade mal 3 wenig bewohnt erscheinende Häuschen an dem Monster-Stausee des Luleälven mit Riesen-Staudamm, der über 60 m hoch mit Massen von Gesteinsbrocken abgesichert wurde. Bei dem Anblick sei die Frage berechtigt, wie die denn alle dort aufgeschichtet wurden. Zudem ziert ein dürres weißes Windrad - das nie quirlt - das Gelände. Die öden Dammstraßenlaternen der grausam eintönigen Asphaltstrasse entstammen wohl stilgerecht noch der Nachkriegszeit.

    Dabei hat Suorva Historie, im Sarekführer wird der Ort als strategischer Befreiungsort für norwegische Soldaten im 2. Weltkrieg beschrieben.

    Ein paar schmucklose Freizeithüttchen und abgestellte Wohnwagen liegen verstreut zwischen dem Betriebsgelände von Vattenfall und den angrenzenden Seen.
    Man möchte hier keine der Hütten als Wochenenddatsche geschenkt bekommen.

    Das einzig Zeitgemäße ist eine gute Netzabdeckung, die uns beim Abruf des Wetterberichts der nächsten Tage sehr dienlich ist. Doch der ändert sich dummerweise stündlich. Wir sonnenverwöhnten Sarekhelden wollen gerne eine nahtlose Fortsetzung der Schönwetterperiode haben und zwischen Losgehenwollen und Alternativplan ist ein großer Spagat zu überwinden.

    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_20240924_152122.jpg Ansichten: 0 Größe: 4,18 MB ID: 3289134Auf der Anhöhe der Staudamminsel

    Nach dem Einkaufs- und Tankschlenker in Jokkmokk bleiben wir erstmal nach der gemütlichen Weiterfahrt zum Suorvajaure (See) bei Regen und einstelligen Temperaturen im trockenen VW-Bus sitzen und erfreuen uns an den Leckereien der Einkäufe.

    Morgen ist auch noch ein Tag für weitere Entscheidungen. Ich richte es mir im Aufstelldach im Winterschlafsack kuschelig ein und lese im Kindle.

    Gegen 20 Uhr brummt es neben uns und es stellt sich gerade ein Mercedes-Oldtimer mit 3 aufgedrehten Jungs auf den verregneten und trostlosen Parkplatz, der direkt an der Holperstraße nach Ritsem liegt. Sie werfen ihre ultradicken Rucksäcke nach außen hinter das Auto, um dann wieder in der Fahrgastzelle Platz zu nehmen. Eine Viertelstunde lang tut sich gar nichts. Es prasselt der Regen weiter. Hehe, falscher Zeitpunkt, falsches Projekt wohl.
    Dann auf einmal Türenschlagen und lautes Gelächter in einer uns nicht verständlichen Sprache, die fetten Rucksäcke werden aufgeschwungen und sie marschieren stramm in die regnerische Dunkelheit mutmaßlich Richtung Damm und Zaundurchgang.
    Mir fällt die Kinnlade nach unten, was für harte Burschen diese jungen Skandinavier und was für Weicheier wir ältlichen Babyboomer dagegen doch sind....

    Aber wie gesagt, morgen ist auch noch ein Tag für weitere Entscheidungen. Der Regen prasselt die ganze Nacht auf's Dach und gegen die Dachzeltwände. Hm, der Zeltstoff soll doch eigentlich nicht klatschnaß werden, sonst schimmelt das Ganze auch noch...

    Er prasselt auch am Morgen des Folgetages und die Wetterapp schiebt das Ende des Regens immer weiter nach hinten. Am frühen Nachmittag ist es dann soweit, die Sonne gibt ihr reizvolles Intermezzo.
    Das wollen wir zum Erkundungsspaziergang nutzen und wir schauen uns die ersten 5 km in Richtung Sarek an. Dabei blicken wir am Suorvajaure auf verheißungsvolle ferne Gipfel, die sich mittlerweile im satten Schneekleid präsentieren.
    Wir schlagen den ausgetretenen Pfad unterhalb des Hállji in Richtung Njavvebuollda (Njavve-Hang) ein. Nach der zweiten Brücke hinter dem Rentiergatter kehren wir wieder um und überlegen neu.

    Die Wetteraussichten sind nicht rosig, es soll in den kommenden Tagen regnen und schneien, aber mit Unterbrechungen. Und die anschließend in Aussicht gestellte 4 Tagesperiode mit stabilerem Wetter zerbröselt immer mehr, je öfter wir auf die App schauen. Doofe App.

    Wir besprechen eine halbierte Planungsrunde mit Kürzung auf 70-80 km für die Dauer von einer Woche inklusive Luft nach oben.

    Die nächste Nacht verbringen wir ein paar Kilometer weiter vorne auf dem Parkplatz des Naturzentrums Laponia. Die Aussicht dort auf die Stora Sjöfallet-Berge, wie dem Alep Gierkav ist trotz der Wolkendecke beeindruckend. Eine wohltuende Stille hat sich morgens an dem Tourismusgebäude direkt am See ausgebreitet, in der Ferne ein eher zartes Wasserfallgeräusch, die Schotten des Naturzentrums sind mit Beendigung der Saison gerade dicht gemacht worden.
    Dementsprechend ist das Gelände und der Parkplatz menschenleer.
    Immerhin klart es in der Nacht auf, dass nochmals herrliche Nordlichter zu sehen sind. Das Aufstelldach bekommt bei etwas Wind Gelegenheit zum Trocknen.

    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_20240924_213604.jpg Ansichten: 0 Größe: 1,52 MB ID: 3289135
    Letzte Polarlichter der Sarekreise

    Am nächsten Morgen beschleicht mich ganz klar das Gefühl, dass wir schon heute mit der 2. Tour beginnen sollen. Zwar wird es am späten Nachmittag wieder regnen und schneien bis zum Folgetag, aber ein heutiger Aufbruch garantiert uns noch die nötigen 1 bis 2 Puffertage, denn man weiß nie, wie langsam wir uns unter diesen schlechteren Bedingungen fortbewegen werden.

    Flugs werden die Rucksäcke gecheckt und mit ein paar Dingen ergänzt bzw. ausgetauscht. Old School nimmt mein Ersatzzelt, ein einwandiges Pyramidentarp und wechselt auf Gas.
    Ich nehme eine neue volle große Gaskartusche, packe mir noch meinen ultraleichten Hochsommerschlafsack, 2 Paar Handschuhe, eine Hose und 2 Paar Socken (davon 1 wasserdichtes Paar - der Matchwinner für meine Füsse) mit in den Rucksack. Essen für gut eine Woche, eine aufgeladene Powerbank. Gamaschen und Mikrospikes für alle Fälle.

    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_20240925_071720.jpg Ansichten: 0 Größe: 3,19 MB ID: 3289136

    Stora Sjöfallet-Berge am Morgen des Starttages

    Und um 10:30°° öffnen wir die Tür für Wanderer am Staudammzaun und gehen endlich in unser neues Abenteuer hinein, das eine Nummer straffer als das erste ausfallen wird...
    Beginnzeit
    25.09.2024
    Endzeit
    30.09.2024
    Ort
    Suorva
    Zuletzt geändert von Naturum; 25.10.2024, 20:02.

  • Breitfuessling

    Dauerbesucher
    • 06.04.2023
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    #2
    Mist, wegen Zeitumstellung eine Stunde länger auf Fortsetzung warten…
    Ruhe, Licht oder nicht und Zeit. Was braucht man noch?

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    • Naturum
      Gerne im Forum
      • 01.10.2024
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      #3
      Zitat von Breitfuessling Beitrag anzeigen
      Mist, wegen Zeitumstellung eine Stunde länger auf Fortsetzung warten…
      😄

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      • Fjellfex
        Fuchs
        • 02.09.2016
        • 1652
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        #4
        Zitat von Naturum Beitrag anzeigen
        Gerade mal 3 wenig bewohnt erscheinende Häuschen an dem Monster-Stausee des Luleälven mit Riesen-Staudamm, der über 60 m hoch mit Massen von Gesteinsbrocken abgesichert wurde. Bei dem Anblick sei die Frage berechtigt, wie die denn alle dort aufgeschichtet wurden.
        Die Aufschichtung erfolgte in 4 Bauphasen ab 1919:
        Rekordmagasinet - Historien om Suorvadammen
        1919 war schon eine riesige Barackensiedlung vor Ort inklusive Krankenhaus und Gemeindesaal (aber noch keine Straßenverbindung!).
        Das Video finde ich sehr interessant selbst wenn man kein Schwedisch versteht: es gibt viele historische Aufnahmen, z.B. bei 4:38 sieht man den noch unregulierten Stora Sjöfallet.

        Abgesehen davon freue ich mich natürlich auf diesen Bericht, der genau so schön geschrieben und bebildert zu werden verspricht wie "Teil 1".

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        • Naturum
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          • 01.10.2024
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          #5
          25. September 2024, Tag 1
          "Auftakt ins Ungewisse"

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Name: IMG_20240925_162959.jpg
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ID: 3289249
          Spätherbst im Stora Sjöfallet-Nationalpark


          Am frühen Morgen haben wir noch angesichts der zu erwartenden Niederschläge kurz überlegt, nochmals 2 Lungertage einzulegen. Aber was kann man in dieser wildschönen, aber gottverlassenen Gegend noch Sinnvolles veranstalten?
          Wir erinnern uns an die 3 Schweden, die vor anderthalb Tagen im Stockdunkeln und Regen losgezogen sind. Jedenfalls steht ihr Auto immer noch auf dem Parkplatz.

          Also einigen wir uns auf den Aufbruch am späten Vormittag, nachdem der angesagte Regen doch erst gegen Abend kommen soll. Ein paar km werden wir bestimmt noch zusammen kriegen.
          Rasch sind die langweiligen ersten 3 km auf Asphalt und Schotter abgehatscht, dann beginnt laut Karte für weitere 6 km ein Pfad, der uns leicht ansteigend in Richtung des anvisierten Guhkesvágge bringen soll. Wir müssen erst am Hállji vorbei und dann halb den Njavvetjåhkkå umrunden. Dazwischen liegt das schneeverzuckerte Vuosskelvágge, da mögen wir erstmal nicht hinein aufsteigen.
          Auch von dem ursprünglich geplanten Anstieg über den Sliekokkojavvre nehmen wir Abstand, da es dort steil gleich mal 400 hm in die bereits von Weitem sichtbar verschneite Berglandschaft geht. Wir wählen also den sanftesten Anstieg.

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Name: IMG_20240924_161909.jpg
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Größe: 4,01 MB
ID: 3289250
          Eine der ersten 3 Holzbrücken auf dem Anfangssteig (Aufnahme vom Vortag)

          So wird über unzählige Steine, Bäche, Sumpfstellen hinweg getänzelt, die frischen Bachläufe dienen als Gratisgetränkeautomaten.

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Größe: 5,46 MB
ID: 3289251

          Nach gut 6 km stellen wir fest, dass wir uns doch in Richtung Vuosskelvágge bewegen, wir haben offenbar eine Abzweigung nach links und geradeaus verpasst.
          Die zu passierende Brücke liegt gut 100 hm weiter tiefer.

          Jetzt haben wir es wieder: wegloses Gelände, aber was soll's, einfach mal querfeldein absteigen, dann kommt bestimmt der richtige Pfad.

          Ich rutsche auf dem eigentlich aussichtsreichen Hang prompt mit dem rechten Fuß auf nassem Moos aus, falle mit der rechten Seite in einen Bachlauf und stauche mir das Handgelenk. Na super! Die schöne Aussicht kann mich mal, der Schmerz ist heftig, aber schon nach 5 min Geschichte und der Rest trocknet beim Gehen.

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Größe: 5,13 MB
ID: 3289252
          Die Aussicht dazu

          Zum Glück entdecke ich etwa 50 hm unterhalb die Holzbrücke und lasse mich durch Old School nicht weiter irritieren, von wegen "Furt hier oben und dann weiter stapfen".
          An der Brücke angekommen findet sich der ursprüngliche Weg in die richtige Richtung, den wir nochmals so 1,5 km folgen können, bis er verdämmert.

          Dann geht's wieder weglos weiter über Heidekraut und ansteigende Blockfelder. Wir machen an einem größeren Felsblock eine Riegelpause, ich checke im Smartphone die Position und weiter geht's den Hang hinauf.

          Um 14:30 nach 10 km präsentiert sich ein großes ebenes Plätzchen mit Bombenaussicht und wir sind uns schlagartig einig, dass wir hier die Zelte aufschlagen wollen, um dem Regen zuvor zu kommen. Wir können ja morgen wieder eine längere Strecke machen....

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ID: 3289253
          Für heute ist's gut . Wir wählen diesen Spot.

          Old school ist dank des Zelttausches schneller mit dem Aufbau fertig (als mit dem Tarp in der ersten Tour) und geht am nicht weit entfernten Njabbejåhkkå Wasser holen.

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ID: 3289254
          Noch ist es trocken. Regen kündigt sich an.

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Größe: 3,12 MB
ID: 3289255


          Eine Stunde später regnet es tatsächlich und wird immer heftiger. Das geht die ganze Nacht so und stündlich verändert sich das Gepladdere auf das Zelt und wird akustisch immer körniger. Nasschnee in Kombination mit aufkommenden stärkeren Wind ist nicht gerade förderlich für einen frühen Start am nächsten Tag, um eine längere Strecke zu machen.

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ID: 3289256

          Der Abend geht bewusst hochkalorisch zu Ende, man braucht schließlich viel Energie zum physischen Einheizen bei mittlerweile 0°- Bedingungen.
          Und für die Gemütlichkeit kommt meine Ultralight-LED-Lichterkette zum Einsatz.
          Das ist doch schon eine richtige voradventliche Stimmung hier in der Hütte.

          Tagesstatistik:
          11 km
          480 hm
          4° C tagsüber
          Trocken bedeckt, dann Niesel, Regen, Schneeregen, böig

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          • Naturum
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            • 01.10.2024
            • 83
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            #6
            Zitat von Fjellfex Beitrag anzeigen
            Die Aufschichtung erfolgte in 4 Bauphasen ab 1919:
            Rekordmagasinet - Historien om Suorvadammen
            1919 war schon eine riesige Barackensiedlung vor Ort inklusive Krankenhaus und Gemeindesaal (aber noch keine Straßenverbindung!).
            Das Video finde ich sehr interessant selbst wenn man kein Schwedisch versteht: es gibt viele historische Aufnahmen, z.B. bei 4:38 sieht man den noch unregulierten Stora Sjöfallet.

            Abgesehen davon freue ich mich natürlich auf diesen Bericht, der genau so schön geschrieben und bebildert zu werden verspricht wie "Teil 1".
            Super interessanter Videolink, Danke für diese Info. Da war ja früher richtig was los in Suorva! Sehenswertes historische Aufnahmen.

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            • Goldi
              Erfahren
              • 11.09.2022
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              #7
              Ah, jetzt kommt die Winter-Edition. Ich bin schon gespannt auf den Schnee.❄❄❄

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                #8
                Zitat von Goldi Beitrag anzeigen
                Ah, jetzt kommt die Winter-Edition. Ich bin schon gespannt auf den Schnee.❄❄❄
                Jepp, ein bisschen Schnee kann ich da schon bieten.
                Hab schon zu meinem Wanderkumpel gesagt, dass hiermit wahrscheinlich das gesamte Schnee-Erlebnisbudget für die Saison 24/25 aufgebraucht sein wird😂

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                • Naturum
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                  #9
                  26. September 2024, Tag 2
                  "Irgendwo im Nirgendwo von Nienndo"


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ID: 3289365
                  Die Morgensituation

                  Mit dem Plan, einen langen Wandertag und Strecke machen, wird's heute definitiv nix. In meinen Frühmorgenträumen unter dem Eindruck der persistierenden Prasselgeräusche sehe ich uns schon wie wir als Tourenabbrecher die 10, 11 km zurück gehen.

                  Der Regen geht ab 7°° in Schneefall über. Die ganze Wettersituation ist so scheußlich, dass wir beide keine dynamischen Impulse verspüren, das Zelt zu verlassen, außer für die ganz dringenden Bedürfnisse.
                  Ich habe tatsächlich hier noch Netzempfang und so verrät mir der aktualisierte Wetterbericht, dass es sich erst gegen 13°° bessert.

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ID: 3289366

                  Also spekuliere ich damit, dass wir im Zweifelsfall keine ganze Wanderrunde in unbekannte Gebiete machen müssen, sondern einfach nach der ersten Hälfte der vorgesehenen Wanderzeit "track back" gehen.....

                  Damit ist die Situation mental entschärft, erstmal gemütliches Abwarten auf trockene Bedingungen und dann schauen, wie die Verhältnisse weiter oben aussehen.
                  Sollte ab 1000 hm ein halber Meter Schnee liegen, wird neu entschieden.

                  Jetzt gilt es warmen Haferbrei zu löffeln, Käffchen zu trinken, E-Mails checken, Kindle lesen und Tagebuch schreiben, aus dem Zelt gucken und zwischendurch dahin dösen. Gelegentlich muss die Schneelast vom Zeltdach abgeklopft und das Zelt nachgespannt werden, das kann man mit dem Austreten verbinden.

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ID: 3289367
                  Slugga

                  Es ist so wie es ist, kalt, nass, greislich aber großartig! Wer hat schon im Dreckswetter diese Aussicht aus dem Zelt: der charakteristische kegelförmige Slugga auf der linken Seite ist komplett mit Schneewolken verhangen.

                  Dann endlich um Mittag stoppen die Niederschläge. Wir entscheiden uns jetzt mit dem Einpacken anzufangen und abzubauen. Wir wollen höher laufen und die Lage checken. Sollten wir im Schnee versinken, können wir immer noch zurück gehen.

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ID: 3289369Das werden die ersten und letzten Rentiere dieser Tour sein...


                  Gleich nach 200 m holen wir uns am Njábbejåhkkå nasse Treter bei der Furt, wie sollte es auch anders sein. 100 m höher liegt dann nur eine dünne Schneedecke. Eine Rentierherde frisst sich durch die für sie noch gut erreichbare Vegetation. Im Hintergrund zeigt sich der tief verschneite Slugga jetzt in Gänze und wird fast den ganzen Tag von jeder Position aus zu sehen sein.

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ID: 3289368



                  Als sich dann auch noch zart die Nachmittagssonne blicken lässt und die Hänge in ein Winterwonderland verzaubert, steht fest: wir laufen weiter.
                  Nix da mit Umkehren und Plan B: Wandern in Värmland, Mittelschweden, wo es jetzt gerade satt Sonne und paradiesische 12° hat. "Wärmland", ein ernstgemeinter Vorschlag von Old School von heute morgen, hej, ich wäre fast vom Glauben abgefallen.... Sarektour bleibt Sarektour und gekniffen wird nicht.

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Name: IMG_20240926_142008.jpg
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ID: 3289370
                  Die weiteren Aussichten sind spannend

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ID: 3289371


                  Die tiefstehende Polarsonne scheint uns ins Gesicht und wirft unsere langen Schatten auf den schneebedeckten Boden.

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ID: 3289372


                  Es findet sich plötzlich ein schöner Steig, der uns bis zum Njiråvjågåsj führt. An dessen linker Seite lässt es sich prima absteigen bis zu einer breiten bequemen Furtmöglichkeit.

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ID: 3289373

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ID: 3289374

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ID: 3289375
                  Noch bin ich am Lachen

                  Hier ist die Landschaft wieder schneefrei, aber wir geraten prompt in eine ausgedehnte üble breite Sumpf-Weidengestrüpphölle, deren Querung den Wanderflow von eben vollständig zunichte macht.
                  Wir hätten vielleicht vorher noch bis zur gut sichtbaren Renvaktarstuga weiter links gehen sollen, jetzt haben wir wieder Kampf und Gestolpere, wie wir das vom Rapadalen her kennen.

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ID: 3289376
                  Der Gestrüppkampf geht in die nächste Runde


                  Nach 10 km nehmen wir einen einigermaßen ebenen Platz an einem Bach als Lagerplatz. In der Karte steht "Nienndo", quasi das Gebiet am Fuße der Niendotjåhkkå-Südseite.
                  Das Rundumpanorama ist atemberaubend schön.

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ID: 3289377

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ID: 3289380

                  Vor uns dominiert das Åhpår-Massiv im Winterkleid die Landschaft, wir können aber auch links bis zum kleineren Stuorvarre mit daneben liegender Seenplatte und rechterhand die ersten Gipfelkonturen des langgezogenen Sarek-Massivs erkennen.

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ID: 3289378

                  Die Zelte sind schnell errichtet und das ist gut so, weil es schlagartig kälter wird.
                  Ich benötige dringend meine Wärmflaschen, um die Füße wieder warm zu bekommen, was bei mir mindestens noch 2 Stunden dauert.

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ID: 3289379

                  In der Nacht ist es um Mitternacht plötzlich kurz milder, doch leider zeigt sich kein Polarlicht mehr trotz klarem Himmel. Gegen 4°° zieht die Kälte so richtig an und ab 6°° sind die Zelte außen wie innen vollkommen frostbeschichtet, sowie alle Wasserflaschen, Schuhe, Socken und Hosenbeine komplett gefroren. Das wird ein großer Auftauspaß werden!

                  10,5 km
                  410 hm
                  3° maximal
                  Regen, Naßschnee, Sonne-Wolkenmix, mäßig windig

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                  • Igelstroem
                    Fuchs
                    • 30.01.2013
                    • 1984
                    • Privat

                    • Meine Reisen

                    #10
                    Kannst du zwischendurch was zu Oldschools ›neuem‹ Zelt sagen (Aufbau, Maße, Eignung)?
                    Lebe Deine Albträume und irre umher

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                    • Naturum
                      Gerne im Forum
                      • 01.10.2024
                      • 83
                      • Privat

                      • Meine Reisen

                      #11
                      Zitat von Igelstroem Beitrag anzeigen
                      Kannst du zwischendurch was zu Oldschools ›neuem‹ Zelt sagen (Aufbau, Maße, Eignung)?
                      Eine kleine Verlegenheitsauswahl aus meinem Ersatzfundus: einwandiges "4-Jahreszeiten" Pyramidenzelt (Lanshan 1Pro), steht ganz gut im Sturm, siebt aber auch gut den Spindrift durch das bodennahe rundumlaufende Meshband durch🤭

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                      • Naturum
                        Gerne im Forum
                        • 01.10.2024
                        • 83
                        • Privat

                        • Meine Reisen

                        #12
                        27. September 2024, Tag 3
                        "Gucken wir ins Guhkesvágge"

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ID: 3289720

                        Die Morgenvisite aus dem Zelt um 6°° beginnt mit einem großen WOW: Åhpår-Massiv im weißen Schneekleid, wolkenfreier Winterhimmel, es liegt eine dicke Frostschicht auf den Zelten. Gerade spitzt die Sonne hinter den Felsbrocken hervor.Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

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ID: 3289719
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ID: 3289722

                        Es ist zapfig kalt und ich bin mit der ersten Tageshandlung vollauf beschäftigt: Wasseraufkochen für das Wärmflaschenkonstrukt. Es ist alles total steif gefroren: Socken, Stiefel, Hosenbeine der Regenhose und das restliche Wasser im 2l-Plastikbeutel, der neben dem Innenzelt steht.

                        Also dann mal ran, weil irgendwann mal muß ich ja wieder in die Stiefel reinschlupfen können. Und die Zeit nutzen, bis Old School wieder sein fröhliches "Moin" aus dem Zelt nebenan ertönen läßt.
                        Dann gibt's Frühstück und heißen Tee für's Innenleben und dann kommt für mich wieder das große Bibbern, wenn ich in die kalten Wanderklamotten und Eisschränke von Wanderstiefeln steigen muß - und wahrscheinlich muss ich auch wieder auf Old School warten, bis er endlich startbereit ist. Männer am Morgen, welch ein Jammer.

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ID: 3289721

                        Zeltabbau in Handschuhen geht ganz gut. Nachdem ein Großteil des Frostbelags abgeschüttelt werden konnte, wird das Zelt in den Packsack gestopft und Old School zugeworfen. Noch bietet er mir klaglos seine Sherpa-Funkion an, wahrscheinlich hat er mehr Bedenken als ich, mein Knie könnte mittendrin im Sarek komplett streiken.

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ID: 3289723

                        Wir finden vor großartiger Kulisse tatsächlich wieder einen sichtbaren Steig, der uns 2, 3 km bis zur Brücke über den Guhkesvákkjåhka führt.
                        Eine metallene Hängebrücke an der Grenze zwischen Stora Sjöfallet- und Sarek-Nationalpark, die uns mit sanftem Schwanken ins gelobte Abenteuerland hinüber geleitet.

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ID: 3289724

                        Den anschließenden Pfad geradeaus in Richtung Vuojnestjåhkkå verlassen wir bald nach rechts und wandern in begeisternder Wintersonne weglos auf Felsblöcken, Sumpfwiesen und Beerenkrautflächen das breite Guhkesvágge entlang.

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ID: 3289725

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ID: 3289726


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ID: 3289727


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ID: 3289728

                        Wir queren unzählige große und kleine Bachläufe und machen eine Mittagspause an den Osthängen des Sarektjåhkkå.

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ID: 3289729

                        In diesem leicht beschneiten Talgelände kommen wir beschwingt erstaunlich gut voran und peilen die kleine Schneise links des Sarekvarási an. Ab da liegen dann 10 bis 20 cm Schnee und wir versinken im Triebschnee bis zum Oberschenkel.

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ID: 3289731


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ID: 3289732

                        An der Westseite des kleinen Sees müssen wir 100m die Uferblöcke direkt zum Wasser mit 1er bis 2er Kletterei meistern, da wir es versäumt haben, rechtzeitig eine Etage höher zu steigen.

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ID: 3289730

                        Danach stapfen wir auf 1000 bis 1100 m Höhe weiter. Mehrere Flussläufe sind erneut zu queren. Die Trittsteine sind hier oben bereits mit einer zentimeterdicken Eisschicht überzogen, so dass ich mir schon überlege, die Minispikes aus der Rucksacktasche zu kramen.

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ID: 3289736

                        Old School rutscht prompt auf einem Trittstein aus und findet sich knieend im kalten Gebirgswasser wieder. Dank seiner Rossnatur ist das für ihn trotz der Minusgrade kein schlimmes Unglück und seine MYOG-Hose trocknet durch die Körperwärme.

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ID: 3289733

                        Um kurz vor 17°° finden wir im Schatten des Nordtoppens eine nicht-sumpfig-matschige balkonartige Ebene und errichten unsere Zelte auf der Pulverschneefläche, nachdem sich jeder seinen Bereich 5 cm platt getreten hat.
                        Mit dem Verschwinden der Sonne hinter den Gipfeln, wird es schlagartig klirrend kalt. Es hatte bereits den ganzen Tag über Minusgrade.

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ID: 3289734

                        Als die Zelte dann stehen, macht sich Old School nochmals die Finger nass, indem er die Wasserflaschen im Bach weiter unten füllt. Darüber bin ich mit meinem Raynaudsyndrom froh und mache mich über das Wasserkochen für meine Wärmflaschen her.
                        Für heute Nacht stecke ich das erste Mal meinen dünnen Sommerschlafsack in den Winterschlafsack, angeblich soll es ja -8° werden, man weiß ja nie so genau, wie die Nächte im alpinen Ambiente so ausfallen...

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ID: 3289735

                        16,3 km
                        440 hm
                        -3° und kälter
                        Durchwegs sonnig, leicht böig


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                        • Naturum
                          Gerne im Forum
                          • 01.10.2024
                          • 83
                          • Privat

                          • Meine Reisen

                          #13
                          28. September 2024, Tag 4
                          "Winterwonderland am Sarektjåhkkå"


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ID: 3289863Eisklötze

                          Leider wieder kein Nordlicht in der Nacht. Die Wolkendecke hängt tief um Mitternacht und dann fängt es auch noch an zu nieseln. Kaum zu glauben, aber der Griff aus dem Zelt in den Schnee verrät mir, dass sich Pappschnee auf der obersten Schicht gebildet hat. Na bravo, das gibt am Morgen ein Fiasko mit überfrierender Nässe. Gegen 6°° ist alles anders als gedacht. Es ist wieder eisig kalt und windig geworden, sodass sich die vormals nasse Schicht wieder in eine Art Pulverschnee verwandelt hat. Ungewohnte Wetterphänomene hier jenseits des Polarkreises.
                          Ich beginne mit meiner Wärmflaschenprozedur und "vergeude" mein Gas dafür, jedenfalls nach der Diktion von Old School. Das ist mir wurscht, Hauptsache je eine heiße Getränkeflasche in die linke und rechte Socke, bis sich beide überwiegend trocken anfühlen. Anschließend dieselbe Packung für die Eisklötze von Stiefeln, damit ich da wieder schadlos einsteigen kann.

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ID: 3289862


                          Gegen 8°° spitzt die Sonne zwischen den Gipfeln empor und der Himmel ist überraschend wolkenfrei.

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ID: 3289865

                          Die Wetterabfrage prognostiziert ab morgen 3 Tage lang Schneefall zwischen 6 und 10 cm Höhe. Aber heute wird wohl der sonnigste Tag werden.

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ID: 3289864

                          Wir besprechen einen Aufbruch um 9°°.
                          Ich in meiner Rennpferdhaltung bin dummerweise schon um 10 min vor 9 Uhr startklar und friere mir im Stehen im Tiefschnee die Treter ab. Old School kommt wegen seiner vereisten Gamaschen nicht in die Pötte und nachdem es endlich losgeht, ist nach 200 m schon wieder ein Stopp angesagt. Der Wanderherr verspürt ein dringendes Bedürfnis. Meine Füsse sterben tausend Tode. Ich stapfe 50 m gefühlt 100 mal hin und her, bis sich ein breiter Pfad ausgebildet hat, nur damit ich in Bewegung bleibe. Es ist halb zehn, als wir endlich in den sonnigen Wintertag mit deutlichen Minusgraden losgehen können, vorbei an den gewaltigen schneebedeckten Gipfeln des Sarek-Massivs, die sich in den stahlblauen Himmel recken.

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Größe: 3,10 MB
ID: 3289866

                          Dazwischen liegen in den Bergmulden die Gletscherzungen. Der Blick in die Karte verrät uns Namen wie Sarektjåhkkå, Nordtoppen, Gassastjåhkkå, Suottasjtjåhkkå....dahinter spitzt in der Ferne immer mehr der Njiak hervor.

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ID: 3289867

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ID: 3289868

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ID: 3289869


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Größe: 2,84 MB
ID: 3289870

                          Es sind etliche Gebirgsbäche zu queren, die bei diesen Minustemperaturen zwischen eisbedeckten Felsblöcken ins Guhkesvágge rauschen. Wir schauen lange nach geeigneten Furtstellen und schaffen es fast immer, trockenen Fußes über die vereisten Felsköpfe ans andere Ufer zu gelangen. Die Blockfelder nehmen zu, lassen sich trotz Schneebedeckung gut überwinden und auch die Sumpfstellen sind durch den angefrorenen Schneebelag besser zu passieren, als gedacht.


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Ansichten: 546
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ID: 3289871

                          An manchen Stellen finden wir gehäuft Spuren eines Polarfuchses im Schnee.
                          Wir peilen den Alep Gássajavasj an und tänzeln in der Mittagssonne durch eine riesige Blocklandschaft mit zum Teil haushohen Felsblöcken.
                          Die in der Karte eingezeichnete Renvaktarstuga finden wir nicht, aber der einsame See auf 975 m Höhe präsentiert sich uns ganz grandios schön.

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ID: 3289872

                          Auf Blockfeldern geht es links weiter. Linkerhand bietet sich lange der Ausblick auf das verschneite Ahkká-Massiv und im Rückblick kann man immer mehr den Njiak erkennen, dessen Gipfelpartie mehr und mehr in eine Wolke getaucht ist.

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ID: 3289873


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ID: 3289875


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ID: 3289874


                          Die Gássaláhko breitet sich vor unseren Augen mit unendlichen Blockfeldern aus, dazwischen liegen unzählige silbrige Seen. Wir gehen noch ein paar Kilometer gen Osten bis uns am Nachmittag ein ebener Platz zum Zeltaufschlagen zusagt. Ein kleines Bächlein findet sich passenderweise in der Nähe.
                          Das Wetter wird unbeständiger und die Gipfel der umliegenden Gebirgsmassive sind bereits in einem Wolkenband eingetaucht.

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ID: 3289876

                          Schlagartig ist es ein paar Grade kälter geworden. Jeder ist für sich mit dem Zeltaufbau beschäftigt, dann gibt's erste Zwischenmahlzeiten und meine erste Wärmflasche verschwindet im Fussraum des Schlafsacks.
                          Meine Füsse werden wieder Stunden zum Auftauen brauchen, obwohl sie heute erstmals nicht in triefnassen Stiefeln stecken. Aber das Stapfen im kalten Schnee war per se auch schon eine Herausforderung für mein Untergestell.

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ID: 3289877

                          12 km
                          125 hm
                          -3° bis 3° C
                          Überwiegend sonnig, später wolkig und böig

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                          • Goldi
                            Erfahren
                            • 11.09.2022
                            • 253
                            • Privat

                            • Meine Reisen

                            #14
                            Hammer Bilder! Der Schnee, und dazu der blaue Himmel! Wahnsinn. Wenn nur die kalten Temperaturen nicht wären. Wenn ich schon was von gefrorener Kleidung lese. Brrr! Meinen Respekt, dass ihr das durchgezogen habt.

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                            • Naturum
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                              • 01.10.2024
                              • 83
                              • Privat

                              • Meine Reisen

                              #15
                              Zitat von Goldi Beitrag anzeigen
                              Hammer Bilder! Der Schnee, und dazu der blaue Himmel! Wahnsinn. Wenn nur die kalten Temperaturen nicht wären. Wenn ich schon was von gefrorener Kleidung lese. Brrr! Meinen Respekt, dass ihr das durchgezogen habt.
                              Wir hätten dir gerne ein wenig von unserem Sonnenbudget abgegeben, wenn man sieht, wie geil dein zuletzt veröffentlichter Tag war😉.
                              Die Kälte bei uns war nicht so schlimm, man kann sich damit arrangieren, und: lieber Schnee als Regen.
                              ​​

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                              • Naturum
                                Gerne im Forum
                                • 01.10.2024
                                • 83
                                • Privat

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                                #16
                                29. September 2024, Tag 5
                                "Blockkraxeln am Tjievrra"


                                Die Nacht ist schlafmässig sehr dürftig. Ab Mitternacht schlagen starke Windböen auf die Zelte und bringen erst Schnee und später sogar Regen mit. Die Durchfeuchtung der Schneedecke wird aber gegen Morgen durch den eisigen Wind durchgefroren, sodass sich keine überfrierende Nässe bildet. Meine Lizzy flattert und biegt sich anfallsartig. Ich hab keine Ahnung, ab wann das 8,5 mm Gestänge bricht und will es jetzt auch gar nicht wissen... Der Schnee rutscht lautstark über die dünnen Zeltflächen, an ruhigen Schlaf ist nicht mehr zu denken. In solchen Momenten bin ich froh um ein frühes Lager, so kann man in der Dunkelheit noch vor Mitternacht vordösen und ist insgesamt nicht vollständig schlaflos. Die Böen nehmen weiter zu und das Zeltgeflattere wird zum Zeltknattern, sodass ich mich zwinge, mich um 4°° aus dem Schlafsack zu schälen, um im mittlerweile ausgewachsenen Schneesturm die Leinen nachzuspannen.


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ID: 3290015

                                Um 6:30 ist die Nacht vorbei, der Wind minimal ruhiger und ich beginne mit dem Wiederaufkochen des Wassers für die Wärmflaschen in den Stiefeln, die zementartig gefroren sind.
                                Old School ist gewöhnlich ab 7°° wach, braucht aber noch seine Mußezeit, sodass wir uns auf 9:30 Aufbruchzeit verständigen.
                                Also gut, noch 2 h im windgeschützten Zelt auch für mich. So checke ich die Karte und überschlage die geplante Route bis nach Suorva zurück. Aha, noch gut 30 km, das dürfte die nächsten 2,5 Tage gut zu machen sein, egal bei welchem Wetter, die reißen wir auch noch im Kältekoma runter...

                                Der detaillierte Wetterbericht über das InReach kündigt zunehmenden Schneefall bis stündlich 2cm Schneezuwachs an und die Böen werden wesentlich stärker, als sie jetzt um 8°° schon sind.
                                Mir graut vor dem Zeltabbau. Mit meinen von Haus aus klammen Rheumafingern wird das wieder eine längere Prozedur. Und wenn ich in dem unangenehmen Windchill nur ein paar Minuten auf meine Wanderbegleitung warten muss, ist die Hölle perfekt. Leider sind unsere Tagesrhythmen etwas divergent. Ich liebe den frühen Start und bin bis Mittags am leistungsfähigsten. Old School ist der Spätzünder und läuft sich am Nachmittag in Hochform.

                                Die frühen Morgenstunden heute nutze ich jedenfalls für ausführliche Tagebucheinträge und ich bin froh darüber meinen e-book-Reader mitgenommen zu haben. Old School braucht zu seinem persönlichen Glück gar nichts davon, kein Tagebuch, kein e-book-Reader, kein Smartphone, keine Kamera, kein inReach. An Wetterberichten ist er eigentlich nicht besonders interessiert. Ebenso wenig an Vorplanung, er ist der autarke Karte-Kompass-Wanderer, der seinen Spaß daran hat, daß es ihn spielerisch irgendwohin ins Nirgendwo verschlägt. Zu Beginn der Reise hat er weder in die Karte noch in den Sarekführer geblickt. Er findet alles super entspannt, lobt aber schon auch die bisher gelungene Wegführung, die einer akribischen Vorplanung meinerseits entstammt. Insofern passen wir bestens zusammen, er lässt mich machen und wandert ohne groß Wehklagen und Meckern hinten nach. Im Grunde der ideale Trekkingpartner. Faust auf's Auge.

                                Also gut, die letzten 30 km werden wir hinbekommen, auch mit Gegenwind und anwachsenden Schneehöhen. Es ist ja nicht die erste Wintertour, die wir gemeinsam bestreiten, aber die weglose Weitläufigkeit des Sarek- und Stora Sjöfallet-Nationalparks hinterlässt bei mir einen tiefgehenden und gewaltigeren Eindruck als vergleichsweise ein niedlich verschneites Mittelgebirge in der Heimat.

                                Der Wandertag fängt erwartungsgemäß träge an. Der optimale Zeltabbau wäre zwischen 8°° und 9°° gelegen. Ab 9°° stürmt und schneit es wieder stärker als Old School fröhlich in den Wind schreit, er sei jetzt mal am Frühstücken.
                                Das bedeutet noch eine weitere halbe Stunde bis zum Einpacken warten. Ich beschließe, einfach im Schlafsack im Zelt auszuharren, bis ich Heringsgeklappere höre. Und dann geht alles sehr schnell, ich habe zu tun, das Zelt ohne weiteren Gestängeschaden und ohne Davonfliegen in den Packsack zu bekommen.
                                Dann endlich um 10°° sind wir beide so weit und stapfen nach der Peilung ungefähr an der rechten Seite des Gássajavrre entlang. Bei immer tieferen Schneeverwehungen wird es schwerer, die tiefen Lücken und Spalten zwischen den Felsbrocken in den unendlichen Blockfeldern auszumachen.

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ID: 3290025


                                Ich sinke ungezählt knietief ein. Im Tagesverlauf werde ich mindestens 20x gestürzt sein, oft mit Anschlagen des rechten Schienbeins gegen die Felsen auf die immergleiche schmerzhafte Stelle. Wenigstens ist mir mittlerweile richtig gut warm. Und auch gut, dass die Stöcke immer rechtzeitig aus den Spalten gezogen werden können. Einen Stockbruch kann ich nicht gebrauchen. Das Sondieren von Triebschnee mit den Stöcken klappt nur leidlich gut, wenn der Stock mit Teller nicht gleich beim Stochern im Schnee versinkt heißt das noch lange nicht, dass die Schneedecke das Körpergewicht hält. Oft bricht man unterschenkeltief durch und befindet sich bis zum Knöchel im schneemaskierten Sumpfmatsch oder in einem Bachlauf, der vollkommen mit Triebschnee überdeckt ist.

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ID: 3290023

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ID: 3290024

                                Wir haben einige Furten am Nuortap Tjievrajávre und Stálpaljåhkå zu bewerkstelligen, die uns über Trittsteine mit einigermaßen trockenen Füssen gelingen.

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ID: 3290020

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ID: 3290021

                                Zwischenzeitlich gibt die Sonne in einer Wolkenlücke ihr Intermezzo und wir haben passager eine fantastische Weitsicht auf die Gássaláhko mit ihren unzähligen Seen, die in der unendlichen Moränenlandschaft verstreut liegen.

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ID: 3290022


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ID: 3290019

                                In der Querung der komplett verblockten Nordostseite von Tjievrra und Alep Skálarhieppe wird's richtig alpin.

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ID: 3290018

                                Kilometerweit müssen wir in etwa auf einer Höhe zwischen 1000 bis 1100 auf und ab durch und über die verschneiten Blockfelder klettern, ich bin begeistert und voll in meinem Element.

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ID: 3290016

                                Der Abstieg vom Alep Skálarhieppe ist dann schwierig und der Schneesturm nimmt an Fahrt auf.

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ID: 3290017


                                Ab da habe ich an diesem Tag keine Bilder mehr aufgenommen.
                                In der Ferne sehen wir wie 4 Gestalten mit dickem Rucksack am kleinen See 150 hm weiter unterhalb gegen den Schneesturm ankämpfen, es gibt also noch mehr Verrückte wie wir. Es dauert eine gefühlte Ewigkeit bis wir beide dort unten überhaupt ankommen und uns weiter in Richtung Vuosskelvágge durchschlagen.

                                Der Schneesturm pfeift über die Hochebene und die Sichtweite beträgt nurmehr 50 bis 100 m. Selbst in den Peilungspausen, in denen wir uns im vermeintlichen Windschatten hinter haushohen Felsblöcken verschanzen, blasen uns windige Turbulenzen um die Nase.
                                Meine Sorge gilt der Suche nach einem Lagerplatz mit einigermaßen machbaren Zeltaufbau, es gibt keinerlei Schutz, keine Kuhle, Mulde, Felsrippe, einfach nichts.....
                                Wir sind jetzt ohne große Pause 6 Stunden unterwegs und haben gerade erst gut 10 km auf dem Tacho.

                                Nach 11,5 km zeigt sich auf einmal eine rudimentäre Steinmauer auf einer nicht-matschigen Fläche, die zur Not 2 Zelte aufnehmen könnte.
                                Die Mauer nützt gar nichts, dient aber als Steinlager zum Beschweren der Zeltleinen und Heringe. Viele der Steinbrocken sind festgefroren.
                                Mit Mühe gelingt jedem das Errichten seines Zeltes unter Sturmbedingungen. Gottseidank, im Zelt selber findet sich der bitternötige Schutz.
                                Wenn kein Schneesturm wäre, könnten wir den 100 m weit linkerhand liegenden Oarjep Atjek sehen, tun wir aber nicht.
                                Einen anderen Wasserlauf suchen wir erst gar nicht. Old School wird bis zum nächsten Tag dürsten, ich dagegen beginne sofort mit dem Schneeschmelzen. Es liegt genug davon direkt vor dem Zelteingang. Einfach die Tür öffnen und mit dem Topf schöpfen. Ausnahmsweise hole ich den Gaskocher direkt in das Zelt, denn in der Apsis ist es zu zugig für den Kocher trotz Windschutz geworden. Für mich gibt es ein hochkalorisches Tütengericht und Schokolade zum Nachtisch.
                                Morgen früh wird es wieder ein Auftaudesaster sein, die Stiefel und Gamaschen sind bei der letzten Furt nass geworden und jetzt schon bocksteif gefroren.

                                Aber morgen ist morgen und nun liege ich warm und gesättigt im Schlafsack, während das Zelt flattert und rattert und der Schnee durch den Sturm bereits durch das Meshgewebe des Innenzeltes gesiebt wird.
                                Old School ruft fragend durch den Wind, ob die morgige Etappe auf einen Rutsch zu schaffen sei ... denn der Reißverschluss seines Pyramidenzeltes würde sich nicht ganz schließen lassen und es drückt ihm den ganzen Triebschnee in die Apsis.

                                Wir könnten direkt weiter durch das Vuosskelvágge absteigen, überschlagsweise müssten das noch gut 18 km sein, könnte auf einen Tag funktionieren, zumal die letzten 7 km wieder auf einem Pfad verlaufen.
                                Erstmal die Nacht gut überstehen...

                                12,2 km
                                450 hm
                                -1° bis -3° C
                                Bedeckt bis kurz sonnig, zunehmend windig
                                bis stürmisch, Schneefall

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                                • rentoo
                                  Neu im Forum
                                  • 24.01.2014
                                  • 3
                                  • Privat

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                                  #17
                                  Ich liebe diesen Bericht genau so wie Teil 1. Was für ein Abenteuer, und so toll geschrieben. Ich finde es sehr packend. Dazu noch die atemberaubenden Bilder ❤️❤️❤️❤️❤️

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                                  • Naturum
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                                    • 01.10.2024
                                    • 83
                                    • Privat

                                    • Meine Reisen

                                    #18
                                    Zitat von rentoo Beitrag anzeigen
                                    Ich liebe diesen Bericht genau so wie Teil 1. Was für ein Abenteuer, und so toll geschrieben. Ich finde es sehr packend. Dazu noch die atemberaubenden Bilder ❤️❤️❤️❤️❤️
                                    Hallo rentoo, dankeschön, das ist doch mal ein wohlwollendes nettes Feedback 😀

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                                    • Naturum
                                      Gerne im Forum
                                      • 01.10.2024
                                      • 83
                                      • Privat

                                      • Meine Reisen

                                      #19
                                      30. September 2024, Tag 6
                                      Zurück über das Vuosskelvágge

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ID: 3290172

                                      Die Nacht wird erwartungsgemäß zu einer Schneesturmnacht. Die Windböen sind bereits so stark, dass sie das Aluminiumgestänge des Tunnelzeltes hin und her werfen. Ich presse den Arm von innen dagegen, aber nach 20 min mag ich nicht mehr und lasse es darauf ankommen. Wurde das Zelt von der Herstellerfirma nicht als sturmsicher verkauft? Ich zwinge mich um 22°° nochmals nach draussen zu gehen und ziehe die Sturmleinen nach. Zur Belohnung für diese Aktion gibt's nochmals eine kleine Schneeschmelze zur Wassergewinnung für einen Wiedereinschlaftee. Dann kommt die nächste Geheimwaffe ins Spiel: meine Ohrenstöpsel, damit ist die Nacht halbwegs gerettet und was uns dann am Morgen erwartet, das wird man sehen.

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Name: IMG_20241031_155244.jpg
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ID: 3290173

                                      Um 6:45 bin ich wach. Zwischen Außen- und Innenzelt haben sich höhere Triebschneeansammlungen gebildet, die das Schneeschöpfen für den Morgenkaffee erleichtern. Dann geht's zur ersten Runde Wasser heisskochen für die Auftauprozedur der steifgefrorenen Socken und Stiefel.

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ID: 3290174

                                      Mein Wanderpartner ist um 7°° wach, wir einigen uns auf einen Start um 9°°.
                                      Prompt fängt es ab 7:30 wieder mit Schneefall an. Laut gestrigen Wetterbericht sollte es heute keinen Niederschlag mehr geben.
                                      Ich erwarte Tiefschneeansammlungen im Vuosskelvágge, d.h. ich muss notgedrungen wieder die komplett vereisten Gamaschen anlegen, damit kein Schnee von oben in die Stiefel kommt. Es schneit immer heftiger, sodass ich mich zum dritten Mal in Folge für eine Premium-Wetterabfrage entscheide. Das dauert wenige Minuten bis sich diese klingelnderweise ankündigt.
                                      Prima, eigentlich kein Schneefall mehr und die Windböen werden sich auch in Kürze beruhigen, um erst morgen früh gegen 4°° auf jenseits der 50 km/h anzusteigen. Das werden wir voraussichtlich nicht mehr erleben, wenn wir die Strecke schaffen.
                                      Der Sarek will uns nicht länger haben und bläst und schneit uns nach draußen.

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ID: 3290175

                                      Ob ich mein Zelt nicht wieder selber tragen mag?! "Ich mein ja nur, dein Rucksack ist jetzt bestimmt schon wieder leichter geworden und du hast jetzt auch mehr Platz dafür?" "Gib her den Sack!" "Ne, du musst jetzt nicht unbedingt tragen, ich meinte ja nur..." Ich lasse den Wind unsere doofe Konversation verblasen, schnappe mir wortlos mein Zelt und stecke es in die Außentasche meines Rucksackes. Auf Männer kannste dich fast nie zu hundert Prozent verlassen und selbst ist die Frau aus Prinzip.

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ID: 3290176

                                      Wir kommen tatsächlich um 9°° los, als sich das Wetter wieder von der schönsten Seite zeigt. Und schlagartig haben wir mit einem WOW-Effekt den Blick frei und bemerken, dass wir gerade mal nur 100 m weit weg vom See Oarjep Atjek genächtigt hatten...
                                      Es geht immer geradeaus ins Vuosskelvágge.
                                      Anfangs angenehm flach und eben zu laufen, später wieder massenhaft Endmoränen, die uns mit den dazwischen liegenden überwehten Bachläufen zu einem Slalomparcours zwingen.

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ID: 3290177
                                      Vuosskeljávrre

                                      Wir halten am nächsten See an für eine ausgedehnte Trinkpause und bewundern die atemberaubende Winterlandschaft ringsum.

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                                      ​​​​​Die Blockfelder setzen sich fort und ich breche ständig in den Schneeverwehungen ein und stürze. Bis auf Schienbeinprellungen passiert mir nicht viel, aber es bleibt anstrengend und mein Gesicht glüht. Am links gelegenen Hállji krachen in der Mittagssonne klirrend die Eissäulen der gefrorenen Gebirgsbäche zu Boden.

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ID: 3290181

                                      Ganz kurz finden wir die Fußabdrücke zweier Wanderer, die vor nicht langer Zeit in der Gegenrichtung unterwegs gewesen waren. Es sind jedoch keine Spuren, die man nahtlos verfolgen kann.
                                      Die letzten beiden kleinen Seen des Hochtals sind fast zugefroren. Wir geraten links vom Talbach in übelstes Weidengesträuch mit hüfthohem Versinken im Triebschnee.
                                      So retten wir uns direkt ins Bachbett bei sehr niedrigem Wasserstand und springen über die grösseren Felsbrocken, während unsichtbar weiter unten zwischen den Steinen der Bach gluckst und gurgelt.

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ID: 3290182
                                      Immer mehr gibt das Ende des Tals die Aussicht auf die gegenüberliegenden Stora Sjöfallet-Berge frei.


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ID: 3290183
                                      Das Wetter trübt wieder ein

                                      Es folgen rechts vom Bach meist passabel zu gehende Hänge, die wir immer mehr im Nassschnee serpentinenartig absteigen, bis wir nach 250 hm auf einen Querpfad treffen, dem wir nach links weiter folgen können.
                                      Schon von weitem begrüßt uns wieder die einsame regungslose weiße Windkraftanlage und rechts haben wir lange Zeit Sicht auf den kegelförmigen Slugga.

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ID: 3290184
                                      Ein bisschen Slugga-Spitze ist noch zu sehen


                                      Geradeaus präsentieren sich die vorwinterlichen Berge des Stora Sjöfallet mit den dazwischen gestreuten Seen im spätherbstlichen Ambiente.

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ID: 3290185

                                      Wir geraten wieder in einen Sumpfabschnitt und verlieren den Pfad. Weglos wie stets die Tage davor steigen wir wild ab und finden den unteren Querweg, dem wir am Anfang der Tour gefolgt sind. Es liegt nurmehr Pappschnee und später ist das Geläuf durch Quadspuren vollständig vermorastet.


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ID: 3290186

                                      Die Sonne hat sich schon längst hinter einer dichten Wolkenschicht versteckt, sodass das Gebiet um Suorva ziemlich trist aussieht.

                                      Der Abschlusshammer kommt mit den letzten 3 km auf dieser harten Asphaltpiste des Staudamms. Noch nie hatte ich derart Probleme mit den Gelenken, obwohl der Rucksack deutlich leichter geworden ist.
                                      Insofern bin ich am Ende relativ froh, wieder diesen "Am-Arsch-der-Welt" - Parkplatz zu erreichen... nanu, diesmal kein üblicher Tourenabschiedsblues? Stattdessen freue ich mich über den Anblick meines unversehrten Autos.
                                      Siehe da, der schwedische Oldtimer-Mercedes steht noch immer neben unserem Gefährt - was für knallharte Jungs das wohl sein mögen.

                                      Der Sarek hatte uns also nach 6 Tagen härterer Gangart schon wieder ausgespuckt - und ich muss sagen, trotz aller Widrigkeiten blieben wir unversehrt. Nach den tollen 12 Tagen der Kvikkjokkroute jetzt nochmal 6 pralle Wintertage erleben zu dürfen hat aus den insgesamt 3 kalkulierten Wanderwochen im September ein Wahnsinnserlebnis gemacht, das wir vorher nur erhofft hatten, aber nie sicher waren, ob uns das auch so gelingt.

                                      19 km
                                      240 hm
                                      0°C bis 3°C
                                      Erst sonnig, dann bedeckt und wolkig

                                      Kommentar


                                      • Naturum
                                        Gerne im Forum
                                        • 01.10.2024
                                        • 83
                                        • Privat

                                        • Meine Reisen

                                        #20
                                        Epilog & Rückreise 1.10. bis 5.10.2024

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ID: 3290255


                                        Das Wesentliche generell zur Sarekreise habe ich schon im Epilog der Kvikkjokkroute formuliert. Die Suorvarunde war insgesamt kürzer, kälter, knackiger und hat bei mir vergleichsweise mehr eingeschlagen, als das herrliche Altweibersommerschlendern davor.


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ID: 3290256
                                        80 km, 2200 hm

                                        Ich habe viel mehr überlegt, abgewogen und immer wieder neu justiert, die Tour angepasst, den Wetterbericht befragt. Von der ursprünglich geplanten achtförmigen Runde (auf 10 ganze Tage konzipiert) mit Ahkká- und Njiak-Umrundung blieb letztlich nur die 6-Tages Schlaufe durchs Guhkesvágge, Gássaláhko und Vuosskelvágge übrig. Allerdings hatten wir trotz holprigen Start die perfekten Winterpanoramen mit großartiger Sicht auf die Åhpår-, Sarek-, Ahkká-Massive einschließlich Njiak in der Ferne.

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ID: 3290257

                                        Im Schneesturm kam ich mental etwas an meine Grenzen, dieses Szenario hat mich in den darauffolgenden Nächten albtraummäßig auf der Heimreise verfolgt und mittlerweile besitze ich für zukünftige stürmische Skandinavientouren einen geodätischen Zeltbunker. Wie ich den mit seinem fetten Gewicht dann tragen werde, bleibt mir noch ein Rätsel bis zur Planung eines neuen Fjellabenteuers, das jedoch im nächsten Jahr nicht gleich wieder stattfinden wird.

                                        Die Rückreise ist schnell erzählt: wir lassen uns einen Tag mehr Zeit als bei der Anreise, wir hatten ja die Suorvarunde verkürzt.
                                        Diesmal wählen wir die Autoroute E4 an der Ostseeküste und legen sogar noch einen halben Wandertag in Nordschweden ein.
                                        "Skuleberget" in der Höga-Kusten-Region - kann ich schwer empfehlen, ein
                                        ansprechender Bergsteig in der Ostflanke und umwerfende Aussichten auf die Ostsee bei strahlendem Sonnenschein. Ein wunderbar würdiger Ausklang.

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ID: 3290258

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ID: 3290259

                                        Die Sarekreise war ohne Zweifel grandios. Ein langgehegter Herzenswunsch ist in Erfüllung gegangen und sie hat mich ein Jahr lang mit den vielen Vorbereitungen auf Trab gehalten. Eine fantastische Reise für's Leben.

                                        Und jetzt? Meine Kniegelenke sind beide etwas beleidigt für die kommenden Wochen, ich merke, das renkt sich wieder ein. Meine Wanderstiefel hat es mehr erwischt: Eine Blitz-Metamorphose innerhalb von 18 Wandertagen von "niegelnagelneu" auf "verschlissenuralt".

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ID: 3290260

                                        Das verbogene Zeltgestänge wird gerade ausgetauscht und für Sturm-Touren in Zukunft hab ich ja dann die "Hilleburg".
                                        Ich ertrage wieder stoisch den stinknormalen Alltagswahnsinn im Berufsleben und denke mir bei den ganz kniffligen Aufgaben: "wenn du da wieder munter aus dem Sarek rausgekommen bist, dann kriegst das jetzt auch hin". Das funktioniert tatsächlich.

                                        Old School hingegen ist restlos begeistert über die Funktionalität seiner selbstgenähten Sarekklamotten. Er konnte auf Tour ausgedehnt sein MYOG-Tarp und mein low-budget-Pyramidenzelt vergleichend austesten und ist als Daniel-Düsentrieb schon während der Tour gedanklich mit einem neuen Zeltprototypen beschäftigt, der von restlichen Schwächen im Schneesturm und Starkregen befreit werden wird. Er träumt schon wieder von einer knalligen Weihnachtstour mit neuem MYOG-Zelt.

                                        Und ich freue mich dagegen auf "banale" Wandertouren in der Heimat und
                                        über die am Weg liegenden Dörfchen mit Bäckereien, die herrliches Gebäck und Cappuccino bereit halten...
                                        Die körperliche und mentale Fitness für fernere Ziele zu erhalten bleibt jedoch ein famoses Dauerprojekt für die nächsten Jahre.

                                        Wie war das nochmal? Ich jedenfalls "turne bis zur Urne" und davor kommt bestimmt nochmals der Sarek für mich. Es gibt zum Beispiel noch die ganze westliche Mitte zu erkunden. Und dann noch vieles mehr. Skandinavien ist groß.
                                        "Und da bin ich wieder mit dabei?" Klar, Old School, "never change a winning team". Bester "entspannter" Wanderpartner ever für die ganz großen Knallertouren!

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ID: 3290261

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