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Coast-to-Coast (oder „C2C“, wie es auf einigen Schildern heißt), ist der rund 300 km lange Wanderweg von St-Bees an der Westküste Nordenglands nach Robin Hood’s Bay an der Ostküste (oder umgekehrt). Der Weg ist ziemlich in Mode, weil es recht cool ist, einmal quer durch England zu laufen, von Meer zu Meer. Hier meine subjektiven Erfahrungen und ein paar Hinweise zu meiner Orga.
Vorbereitung
Etwas Vorbereitung
Ich bin in der ersten Mai-Hälfte 2024 gelaufen. Mai schien ideal, denn dann sollte es mit etwas Glück nicht mehr so kalt sein, die Tage schon länger, und die Mücken noch nicht wach. Der wahre Grund für den C2C bestand allerdings darin, dass im Mai Skandinavien (oder die Alpen) noch geschlossen sind. Daher also notgedrungen nach 25 Jahren wieder mal England. Und da mich neben dem Cape-Wrath-Trail eigentlich nur der C2C interessierte, entschied ich mich für den C2C.
Der Mai in 2024 war allerdings bereits sehr warm (über 20 Grad) und da der gesamte C2C eigentlich in der prallen Sonne liegt, kein Schatten, kein Wald, wäre auch April schon ein guter Monat. Zudem blies der Wind häufig ganz sachte von hinten (also West), so dass ich ab Tag 4 in einer stehenden Hitze unterwegs war. Die Unterkünfte und Campings machten so gut wie alle ab dem 1. März auf, dann beginnt bereits die C2C-Saison.
gpx aus Text Wikivoyage.gpx
Ich hatte rund 2 Wochen für die Vorbereitung. Die nutzte ich insbesondere für die Suche von Etappen, Unterkünften und Verpflegungsorten. Das war sehr tricky. GPX-Dateien findet man immerhin leicht im Netz, aber nur wenige Infos zu Verpflegung und Camping. In Google Maps oder auch in den OSM-Karten sind ein paar Campings und Supermärkte vorgegeben, es gibt zudem diverse Reiseführer (von denen ich allerdings keinen gelesen habe), aber offenbar sind viele Unterkünfte mehr auf Zuruf geöffnet oder eben auch nicht. In einigen Orten existierten Campingplätze nicht mehr, dafür konnte man in den Biergärten der Pubs teilweise das Zelt einfach aufbauen „wenn man ein Bier bestellt“.
Einerseits alles sehr lässig, anderseits wenig planbar. Rückblickend hatte ich zu viel Verpflegung dabei. Ich hatte mit den ersten 4 Tagen ohne Supermarkt gerechnet. Das war aber ein Fehler, die Details beschreibe ich unten. Ein Engländer gab mir unterwegs die Daumenregel: „Essen für einen Tag, mehr nicht“. Okay, zwei Tage zur Sicherheit. Aber das reicht eigentlich, wenn man bereit ist, auch mal den Pub oder Fish&Chips zu nehmen.
Wenig Gedanken muss man sich um die vielen Alternativrouten machen, die Wainwright sich ausgedacht hat. Vor Ort entscheidet sich das alles sehr schnell und unproblematisch. Kondition, Wetter, Tageszeit und Jahreszeit führen schnell dazu, dass eigentlich nur eine Wahl übrig bleibt. Auch dazu unten mehr.
Letzte Vorbereitung war die Ausrüstung. Ich hatte das Zelt dabei (dazu dann ebenfalls mehr. Das Zelt war der Grund, weshalb es ein DNF wurde und ich den Weg nicht beendet habe). Wer absolut alle Wanderungen mit Zelt macht und machen möchte, sollte das auch auf dem C2C machen. Rund ein Viertel der Wanderer machte das Anfang Mai 2024 so. Der Rest buchte Unterkünfte selbst oder ließ buchen (über eine Agentur).
Mit Zelt waren in meinem Tempo etwa 5 Wanderer unterwegs, die ich dann immer wieder traf. Etwa ab dem Ort Shap hat man seine Mitwanderer ausfindig gemacht und es entsteht eine ähnliche Dynamik wie auf anderen abgegrenzten Wegen (TMB in den Alpen, Kungsleden, Laugavegur etc.): Man sieht sich, grüßt sich, bekommt Tipps. Vielleicht auch etwas ein Wettbewerb, wer wie schnell vorwärts kommt.
Meist selbstgebucht in Unterkünften sind die Engländer unterwegs (einige machten den C2C zum 3. Mal und kannten daher die Geheimtipps und guten Unterkünfte), und vorgebucht durch Reiseanbieter werden insbesondere Amerikaner. Es sind aber, nach Auskunft der Locals, beinahe nur Briten auf dem Weg unterwegs, dazu noch die Gruppen von Amerikanern und ein paar Holländer. Ich habe keinen einzigen anderen Deutschen gesehen (oder Franzosen, Italiener, Skandinavier etc.).
Länger beschäftigt hat mich die Wahl der Schuhe. Wanderschuhe oder Trailschuhe, wasserdicht oder nicht? Und man sieht jedes Schuhwerk auf dem Weg. Die meisten tragen überraschenderweise (zumindest im Mai) wirklich feste klassische Lederwanderschuhe, dazu auch „skandinavische“ Wanderhosen. Niemand ist in kurzen Hosen unterwegs. Doch es geht wirklich viele Meilen auf befestigten Wegen, auch Straßen, und insbesondere über Wiesen. Sicher die Hälfte des gesamten Weges verläuft über Schafweiden, und dort ist das Gras oftmals nass. Wasserdicht würde ich daher empfehlen. An einigen Stellen war es zudem sehr matschig, das tiefste Einsinken war trotz Stöcken und Vortasten bis Mitte Schienbein. Und diese extremen Stellen kommen völlig unvorbereitet, mal 5 Meter Sumpf am Ende einer Weide, mal ein schmaler Sumpf in einem Wald. Insgesamt würde ich daher zu knöchelhohen leichten Schuhen mit gutem Profil raten. Aber wie gesagt, 95% des Weges schafft man bequem in flachen Turnschuhen.
Typische Herausforderung. Hier gelöst mit Steinen

Schienbeintief eingesunken

Richtig gut: Eng, Schlamm, kein Ausweichen

Unterwegs sagte mir jemand, dass es eine (englische) Facebook-Gruppe zu dem Weg geben solle, geführt von einem 70-jährigen Briten, der den Weg jedes Jahr läuft und ganz detailliert alle Shops, Unterkünfte und so weiter updatet. Ich bin nicht bei Facebook (sondern hier bei ODS …
), kann dazu also nichts sagen.
Vorbereitung
Etwas Vorbereitung
Ich bin in der ersten Mai-Hälfte 2024 gelaufen. Mai schien ideal, denn dann sollte es mit etwas Glück nicht mehr so kalt sein, die Tage schon länger, und die Mücken noch nicht wach. Der wahre Grund für den C2C bestand allerdings darin, dass im Mai Skandinavien (oder die Alpen) noch geschlossen sind. Daher also notgedrungen nach 25 Jahren wieder mal England. Und da mich neben dem Cape-Wrath-Trail eigentlich nur der C2C interessierte, entschied ich mich für den C2C.
Der Mai in 2024 war allerdings bereits sehr warm (über 20 Grad) und da der gesamte C2C eigentlich in der prallen Sonne liegt, kein Schatten, kein Wald, wäre auch April schon ein guter Monat. Zudem blies der Wind häufig ganz sachte von hinten (also West), so dass ich ab Tag 4 in einer stehenden Hitze unterwegs war. Die Unterkünfte und Campings machten so gut wie alle ab dem 1. März auf, dann beginnt bereits die C2C-Saison.
gpx aus Text Wikivoyage.gpx
Ich hatte rund 2 Wochen für die Vorbereitung. Die nutzte ich insbesondere für die Suche von Etappen, Unterkünften und Verpflegungsorten. Das war sehr tricky. GPX-Dateien findet man immerhin leicht im Netz, aber nur wenige Infos zu Verpflegung und Camping. In Google Maps oder auch in den OSM-Karten sind ein paar Campings und Supermärkte vorgegeben, es gibt zudem diverse Reiseführer (von denen ich allerdings keinen gelesen habe), aber offenbar sind viele Unterkünfte mehr auf Zuruf geöffnet oder eben auch nicht. In einigen Orten existierten Campingplätze nicht mehr, dafür konnte man in den Biergärten der Pubs teilweise das Zelt einfach aufbauen „wenn man ein Bier bestellt“.
Einerseits alles sehr lässig, anderseits wenig planbar. Rückblickend hatte ich zu viel Verpflegung dabei. Ich hatte mit den ersten 4 Tagen ohne Supermarkt gerechnet. Das war aber ein Fehler, die Details beschreibe ich unten. Ein Engländer gab mir unterwegs die Daumenregel: „Essen für einen Tag, mehr nicht“. Okay, zwei Tage zur Sicherheit. Aber das reicht eigentlich, wenn man bereit ist, auch mal den Pub oder Fish&Chips zu nehmen.
Wenig Gedanken muss man sich um die vielen Alternativrouten machen, die Wainwright sich ausgedacht hat. Vor Ort entscheidet sich das alles sehr schnell und unproblematisch. Kondition, Wetter, Tageszeit und Jahreszeit führen schnell dazu, dass eigentlich nur eine Wahl übrig bleibt. Auch dazu unten mehr.
Letzte Vorbereitung war die Ausrüstung. Ich hatte das Zelt dabei (dazu dann ebenfalls mehr. Das Zelt war der Grund, weshalb es ein DNF wurde und ich den Weg nicht beendet habe). Wer absolut alle Wanderungen mit Zelt macht und machen möchte, sollte das auch auf dem C2C machen. Rund ein Viertel der Wanderer machte das Anfang Mai 2024 so. Der Rest buchte Unterkünfte selbst oder ließ buchen (über eine Agentur).
Mit Zelt waren in meinem Tempo etwa 5 Wanderer unterwegs, die ich dann immer wieder traf. Etwa ab dem Ort Shap hat man seine Mitwanderer ausfindig gemacht und es entsteht eine ähnliche Dynamik wie auf anderen abgegrenzten Wegen (TMB in den Alpen, Kungsleden, Laugavegur etc.): Man sieht sich, grüßt sich, bekommt Tipps. Vielleicht auch etwas ein Wettbewerb, wer wie schnell vorwärts kommt.
Meist selbstgebucht in Unterkünften sind die Engländer unterwegs (einige machten den C2C zum 3. Mal und kannten daher die Geheimtipps und guten Unterkünfte), und vorgebucht durch Reiseanbieter werden insbesondere Amerikaner. Es sind aber, nach Auskunft der Locals, beinahe nur Briten auf dem Weg unterwegs, dazu noch die Gruppen von Amerikanern und ein paar Holländer. Ich habe keinen einzigen anderen Deutschen gesehen (oder Franzosen, Italiener, Skandinavier etc.).
Länger beschäftigt hat mich die Wahl der Schuhe. Wanderschuhe oder Trailschuhe, wasserdicht oder nicht? Und man sieht jedes Schuhwerk auf dem Weg. Die meisten tragen überraschenderweise (zumindest im Mai) wirklich feste klassische Lederwanderschuhe, dazu auch „skandinavische“ Wanderhosen. Niemand ist in kurzen Hosen unterwegs. Doch es geht wirklich viele Meilen auf befestigten Wegen, auch Straßen, und insbesondere über Wiesen. Sicher die Hälfte des gesamten Weges verläuft über Schafweiden, und dort ist das Gras oftmals nass. Wasserdicht würde ich daher empfehlen. An einigen Stellen war es zudem sehr matschig, das tiefste Einsinken war trotz Stöcken und Vortasten bis Mitte Schienbein. Und diese extremen Stellen kommen völlig unvorbereitet, mal 5 Meter Sumpf am Ende einer Weide, mal ein schmaler Sumpf in einem Wald. Insgesamt würde ich daher zu knöchelhohen leichten Schuhen mit gutem Profil raten. Aber wie gesagt, 95% des Weges schafft man bequem in flachen Turnschuhen.
Typische Herausforderung. Hier gelöst mit Steinen
Schienbeintief eingesunken
Richtig gut: Eng, Schlamm, kein Ausweichen
Unterwegs sagte mir jemand, dass es eine (englische) Facebook-Gruppe zu dem Weg geben solle, geführt von einem 70-jährigen Briten, der den Weg jedes Jahr läuft und ganz detailliert alle Shops, Unterkünfte und so weiter updatet. Ich bin nicht bei Facebook (sondern hier bei ODS …


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