[NO][SE] Von Bodø nach Narvik - 7 Wochen Trekking zwischen Fjord und Fjell

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  • Robtrek
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    • 13.05.2014
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    #21
    fhvdrais Genau, so eine Tour ist mein jährliches Fitnessprogramm, 15% Gewichtsreduzierung ist dabei durchaus erwünscht. Früher trat ab der 4. Woche schon ab und zu mal ein Hungergefühl auf, aber dieses Jahr nicht mehr, ich war immer satt. Wenn mal das Abendessen gefühlsmäßig nicht ausreicht, kommt bei mir sofort die 250g Salamibombe oder mein Müslimix Trockenfrüchte+Nüsse+Zucker hinterher. Von den 14 kg waren 1,5 kg Salami und 3 kg Müslimix für solche Fälle vorgesehen. Der Rest war Standar-Supermarktware (Spaghetti, Pudding, Kartoffelpüree, Bouillon, Salz+Gewürze).

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    • Robtrek
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      • 13.05.2014
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      • Meine Reisen

      #22
      Zitat von fhvdrais Beitrag anzeigen
      oder kannst Du mit Angel, Beeren und Pilzen genug unterwegs einsammeln?
      Angel nehme ich nicht mit, lohnt sich vom Ertrag/Zeitaufwand her nach meiner Erfahrung nur bei Raftingtouren, beim Trekking nie. Pilze - habe ich ab und zu gesehen aber kenne mich nicht aus, deshalb leider nein. Blaubeeren - klar, was sich unterwegs am Wegrand zeigt wird gerne mitgenommen. Diesmal habe ich auch Moltebeeren probiert, schmeckt gar nicht übel.

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      • vobo

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        • 01.04.2014
        • 719
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        #23
        Lieber Robtrek, schön dass es noch mit einem kleinen Bericht geklappt hat - es sind wunderbare Bilder dabei. Wie hat es denn Deinem Sohn gefallen?
        Deine Gewichtsaufteilung finde ich auch spektakulär… für 6 Wochen müsste ich auch mit 40 kg starten, davon 30 kg Essen und nicht nur die Hälfte so wie Du. Und 15% Gewichtsverlust hätte ich nach 6 Wochen vermutlich auch, so sind es nur 5% nach 2 Wochen.
        Vielen Dank für Dein weit übertriebenes Lob, aber die Gegend Deiner Wanderung kenne ich mittlerweile recht gut.

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        • Robtrek
          Dauerbesucher
          • 13.05.2014
          • 757
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          • Meine Reisen

          #24
          Zitat von vobo Beitrag anzeigen
          Wie hat es denn Deinem Sohn gefallen?
          Danke der Nachfrage, es hat ihm sehr gut gefallen und er hat auch alles sehr cool gemacht, obwohl wir schon ewig nicht mehr länger am Stück Trekking waren. Ist jetzt schon über 10 Jahre her, damals in den Dolomiten, insofern war Sjunkhatten für ihn das erste Mal Trekking mit Rentierpfaden, bisschen Canyoning und etwas eigener Wegfindung querfeldein. Für mich war die Tour zu zweit besonders schön und ich war echt traurig, als ich ihn nach den zwei Wochen zum Flughafen bringen musste und es allein weiter ging.

          In Bodø haben wir übrigens wie du schon gewarnt hattest keinerlei Hostel gefunden, aber die Hotels Radisson und Smarthotel haben uns sehr gut gefallen und ich kann sie dir beide empfehlen, falls dein Lieblingshotel mal ausgebucht sein sollte. Auch als Stadt insgesamt fanden wir Bodø sehr nett, gutes Bier, gutes Kino, alles gut. In Narvik habe ich zum Abschluss dann ein Hostel aufgetan, das Seemanskirchenhostel, sehr zentral gelegen. War früher für die Seeleute der Erzfrachter und hat noch ein paar interessante Bücher aus der damaligen Zeit in seiner kleinen Bibliothek.

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          • Ljungdalen
            Alter Hase
            • 28.08.2017
            • 2741
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            • Meine Reisen

            #25
            Zitat von Robtrek Beitrag anzeigen
            Pilze - habe ich ab und zu gesehen aber kenne mich nicht aus, deshalb leider nein.
            Erstaunlich, sowas lese ich relativ oft, auch außerhalb ODS in outdoorbezogenen Diskussionen...

            Ich hänge mich mal weit aus dem Fenster, und behaupte: in (Nord-)Skandinavien kannst du *alle* Röhrenpilze essen, die du da findest, und davon findet man eigentlich viele und oft recht große (Röhrenpilze a.k.a. Röhrlinge = die, die unter dem Hut halt Röhren/"Schwämme" haben, keine Lamellen; Birkenpilze, Rotkappen, Steinpilze, diverse mit "Röhrling" im Nahmen, sowas halt...)

            Ausnahmem: Satanspilz, aber der ist unverwechselbar & relativ selten & kommt nur in Südskandinavien vor, und Gallenröhrling = Bitterling (nicht wirklich giftig, aber ungenießbar, worauf der Name schon hinweist -> ggf. kleines Stück roh probieren, da merkt man das schon).

            Man liest, dass manch einer zB Butterpilze nicht verträgt, aber ich hatte damit und anderen nie Probleme.

            Gibt auch immer noch Befürchtungen wegen Radioaktivität, seit Tschernobyl, aber wenn man da nicht ein Jahr lang täglich welche isst, sollte das kein Problem sein.

            Beeren: die "Blaubeeren" sind dort oft/meist die auf Deutsch ulkigerweise Rausch- oder Trunkelbeere genannten Vaccinium uliginosum​ (schwedisch odon, no​rwegisch blokkebær), und nicht die eigentliche Blaubeere = Heidelbeere (Vaccinium myrtillus, schw. blåbär, norw. blåbær)... aber natürlich beide OK.

            Als Snack zwischendurch nehme ich auch Krähenbeeren (diese in Unmengen vorkommenden schwarzen... vielleicht nur meine Einbildung, aber guter Durstlöscher).

            Zuletzt habe ich mich (nach Nachlesen ) auch an Alpen-Bärentrauben getraut (schw. ripbär, norw. rypebær). Da sind es viel weniger Beeren, aber die Pflanze an sich sieht man recht viel, das ist diese mit sich gegen Sommerende dunkelrot färbenden, etwas schrumpeligen und manchmal größeren (als "Blau"beere) Blättern (die hier).

            Z.B. Moosbeere & Allackerbeere (= Arktische oder Nordische oder Polar-Himbeere oder -Brombeere ) gibt's auch noch, aber die sehe ich superselten, besonders letztere ja auch eher nicht im Gebirge.
            Zuletzt geändert von Ljungdalen; 15.10.2023, 13:35. Grund: + Bildlink

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            • Robtrek
              Dauerbesucher
              • 13.05.2014
              • 757
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              • Meine Reisen

              #26
              Ljungdalen Da spricht der Experte und ich weiß endlich, an wen ich meine seit langem angehäuften Beerenfragen loswerden kann.

              Moltebeeren - die kamen in zwei Versionen vor. Weiche helle, die waren sehr lecker. Und schöne pralle rote, die sehen besser aus aber sind in Wirklichkeit hart und schmecken nicht. Sind nun die weichen Moltebeeren reifer und die schönen werden später auch noch so weich? Oder sind die schönen roten schon zu alt und deshalb hart geworden?

              Blaubeeren - die kenne ich eigentlich aus Sibirien unter dem Namen golubika ("die Himmelblaue"), die sind dir sicher auch geläufig. In Lappland habe ich genau die gleichen Beeren gefunden, und hier wie dort sind mir immer wieder die folgenden drei Varianten davon aufgefallen. Oder sind das keine Varianten sondern ganz unterschiedliche Beeren?
              1. Die klassische himmelblaue runde Blaubeere, entspricht den Bildern im Wikipedia-Artikel Vaccinium uliginosum​​
              2. Gleiche Farbe, aber eindeutig ovale Form statt rund, meist etwas größer, meist nur 2 Beeren an einem Stil
              3. Runde Form und Größe wie bei 1., aber eindeutig andere Farbe, so richtig schön dunkelblau. Vielleicht Vaccinium myrtillus?

              Rote Enttäuschungsbeeren - die sind mir zum ersten Mal in Norwegen aufgefallen, kommen nicht so häufig vor aber wachsen dafür in sehr dichten Teppichen und sind etwas größer als Blaubeeren, sehr einfach zu ernten. Ich habe ab und zu mal eine Handvoll probiert, weil sie so verführerisch prallrot aussahen. Aber leider immer mit dem gleichen Resultat: als ob innen nur trockene Luft ist, kein Geschmack. Was sind das für Dinger? Sie sehen so aus:

              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 2023 Fjords 071.jpg Ansichten: 0 Größe: 448,3 KB ID: 3222534

              Bzgl. der schwarzen Krähenbeeren habe ich den gleichen Eindruck wie du, das sind gute Durstlöscher, nicht so schmackhaft wie die Blaubeeren aber dafür überall und schnell in großen Mengen zu ernten. Ich esse die ganz gerne.
              Zuletzt geändert von Robtrek; 15.10.2023, 23:52.

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              • Fjellfex
                Fuchs
                • 02.09.2016
                • 1264
                • Privat

                • Meine Reisen

                #27
                Nachdem sich Beeren-Experte Ljungdalen noch nicht gerührt hat, traue ich mich mal (obwohl auf mich eher der Spruch von Gustl Bayrhammer "Meine Lieblingsblume wächst auf einem gutgezapften Bier" passt):
                die roten Enttäuschungsbeeren scheinen mir Preiselbeeren zu sein. (Norwegisch tyttebær, Schwedisch lingon.)
                Und zu den Moltebeeren: wenn noch rot, dann sind sie noch nicht reif. Schmecken tun sie (am ehesten), wenn orange.
                Zuletzt geändert von Fjellfex; 16.10.2023, 14:53. Grund: Moltebeeren-Ergänzung

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                • andrea2
                  Dauerbesucher
                  • 23.09.2010
                  • 944
                  • Privat

                  • Meine Reisen

                  #28
                  Hallo Robtrek,

                  auch von mir vielen Dank für den Bericht und die wunderschönen Fotos, von denen eines schöner ist als das nächste. Einige Teilstücke deiner Tour kennen wir, andere stehen noch auf unserer Liste.

                  Schon sehr spannend wie sehr die Menge an Nahrung variiert, die jeder mit sich führt. Wir hatte in diesem Jahr das erste Mal auch die Nahrung ganz genau gewogen. Das haben wir sonst nur mit der Ausrüstung gemacht, aber da wir heuer 3 Wochen autark unterwegs waren und keine 30 kg schleppen wollten, musste gespart werden. Am Ende hatten wir zu zweit 18 kg Nahrung für 3 Wochen dabei (das wären dann auf eine Person gerechnet 18 kg auf 6 Wochen). Das sind dann zwar immer noch ein Viertel mehr als Robtrek, aber nur wenig mehr als die Hälfte von Volker. Und wir hatten zu keiner Zeit Heißhungerattakten oder das Gefühl abends noch irgend etwas essen zu müssen. Allerdings sind wir ja auch immer sehr gemütlich unterwegs und laufen selten mehr als 15 km am Tag.


                  Zu der Beerendiskussion. Den Unterschied zwischen Blaubeeren/Heidelbeere und Rauschbeeren hatten wir hier schon öfter und ich meine ich hatte irgendwo auch mal eine Gegenüberstellung eingestellt, kann es aber nicht mehr finden.
                  Blaubeeren sind eigentlich sehr einfach zu erkennen. Sie haben im Gegensatz zu dem brauen "Stämmchen" der Rauschbeeren, grüne Stämmchen und Äste. Ausserdem haben sie das typisch blaue und blau färbende Fruchtfleisch. Die Rauschbeere hat ein weißes Fruchtfleisch.

                  Auch zu den Moltebeeren gibt es hier heiße Diskussionen, die einen essen sie nur rot, die anderen nur wenn sie weich und gelb sind. Ich gehöre zur letzteren Fraktion. Von daher ist es auch Definitionssache, wann sie reif sind. Ich finde sie sind erst reif, wenn sie gelb sind.

                  Zitat von Robtrek Beitrag anzeigen
                  Rote Enttäuschungsbeeren - die sind mir zum ersten Mal in Norwegen aufgefallen, kommen nicht so häufig vor aber wachsen dafür in sehr dichten Teppichen und sind etwas größer als Blaubeeren, sehr einfach zu ernten. Ich habe ab und zu mal eine Handvoll probiert, weil sie so verführerisch prallrot aussahen. Aber leider immer mit dem gleichen Resultat: als ob innen nur trockene Luft ist, kein Geschmack. Was sind das für Dinger? Sie sehen so aus:

                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht Name: 2023 Fjords 071.jpg Ansichten: 0 Größe: 448,3 KB ID: 3222534
                  Auf dem Bild sind die Beeren des Schwedischen Hartriegel. Ich dachte immer die sind giftig, aber ich hab noch mal nachgelesen, sie sind ungiftig aber fad. Ganz im Gegensatz zu den sehr ähnlichen Preiselbeeren, die sehr herb und säuerlich schmecken. Je nach Reifegrad. Der Vorteil von Preiselbeeren im Gegensatz zu vielen anderen Beeren ist, dass sie auch nach den ersten Frösten noch an den Sträuchern hängen und sehr schmackhaft sind.

                  Pilze hatten wir dieses Jahr auch sehr viele. Hauptsächlich Birkenpilze / Rotkappen. Wir sammeln sie auf Tour nie, da sie rein kalarientechnisch kaum etwas bieten. 100 g Pilze haben nur etwa 25 kcal. Dafür müssen sie aber ausreichend gekocht werden. Am Ende verbraucht man nur unnötig Brennstoff.
                  Zuletzt geändert von andrea2; 16.10.2023, 15:29.

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                  • Ljungdalen
                    Alter Hase
                    • 28.08.2017
                    • 2741
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                    • Meine Reisen

                    #29
                    Ich war gestern nicht da, und nun wurde ja auch schon alles mehr oder wenig beantwortet, danke

                    Noch folgende Ergänzugen/Anmerkungen:
                    • russisch: deutsche (eigentliche) Blaubeeren = Heidelbeeren, also die auch innen stark färbend blau sind, heißen "tschernika" (= "Schwarzbeere"); gibt es aber weiter im Norden seltener; in Sibirien, wo du warst, Robtrek, weiß ich nicht, in Südsibirien zB Altai aber verbreitet, und auch im europäischen Teil, bspw. Nordkarelien und Kola-Halbinsel... aber wie gesagt, auch dort häufiger die nicht färbenden Rauschbeeren
                    • "drei Varianten": ja, ist mir auch aufgefallen (unterschiedliche Beerenform, Wuchsform der Büsche, Blättergröße...) - gut möglich, dass da sogar noch andere, sehr ähnliche Arten (oder Unterarten?) reinspielen; *so* ein großer Experte bin ich nun auch wieder nicht
                    • Moltebeeren rot essen?! Oje, was soll das denn?
                    • Preiselbeeren: ja, roh sind die nicht sehr schmackhaft. Verarbeitet aber sehr gut. Nützen aber darum outdoor nicht so viel.
                    • Pilze: wenig Kalorien OK, aber die schmecken und machen Völlegefühl im Magen; ich habe auch keine Probleme mit relativ kurz gekochten, also < 10 min, aber muss jeder wissen bzw. für sich testen
                    • "dachte die sind gifttig"... ja, sicher ist sicher. Unbekannte esse ich natürlich auch nicht (jemand "Into the Wild" geguckt bzw. gelesen? Na gur, der hat die Beeren verwechselt...), aber manchmal entdecke ich doch welche durch Recherche, die essbar sind, zB unlängst hier in Mecklenburg an der Ostseeküste offenbar aus Nordamerika eingeschleppte - oder absichtlich gepflanzte - Büffelbeeren (Shepherdia): viele schafft man davon zwar nicht, weil etwas bitter (nicht so schlimm wie beschrieben) - aber interessanter Geschmack.

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                    • kynik
                      Gerne im Forum
                      • 11.10.2023
                      • 55
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                      #30
                      Zitat von andrea2 Beitrag anzeigen
                      Pilze hatten wir dieses Jahr auch sehr viele. Hauptsächlich Birkenpilze / Rotkappen. Wir sammeln sie auf Tour nie, da sie rein kalarientechnisch kaum etwas bieten. 100 g Pilze haben nur etwa 25 kcal. Dafür müssen sie aber ausreichend gekocht werden. Am Ende verbraucht man nur unnötig Brennstoff.
                      andrea2
                      Dem stimme ich so nicht zu. Es stimmt zwar, dass 100g Pilze ungefähr 25kcal (Steinpilze ~40kcal) haben aber Blaubeeren haben auch nur 60kcal/100gr und das auch nur in Form von Zucker (in guten/normalen Jahren). Andere Beeren haben weniger. Pilze haben ihre Kalorien größtenteils in Form von Eiweißen und ein bisschen Fett. Dazu haben Pilze sehr große Mengen Ballaststoffe was gerade bei energiereicher Grundnahrung der Verdauung hilft. Allein aus diesen Grund ist es sinnvoll mit Pilzen zu Ergänzen.

                      Der Hauptunterschied ist aber, dass das Bärensammeln sehr lange dauert, während man im Norden Europas manchmal mehrere Kilogram Pilze auf den letzten paar hundert Metern einfach mitnehmen kann. Die Pilzsaison geht in Lappland auch um die 2 Monate!

                      Daher halte ich Pilze für mit Abstand die einfachste Art Kalorien in der arktischen Natur zu finden wenn man kein Großwild jagt oder mit Netzen/Fallen fischt.

                      Es stimmt, dass man viele Pilzarten kochen soll. Wenn man aber irgendetwas zubereitet muss man es meistens sowieso 10 Minuten kochen.

                      In der Pilzsaison sind Pilze fester Bestandteil meiner Nahrung.

                      (jemand "Into the Wild" geguckt bzw. gelesen? Na gur, der hat die Beeren verwechselt...),
                      Christopher McCandless ist mit hoher Wahrscheinlichkeit größtenteils verhungert. Die University of Alaska hat danach Proben der Pflanze untersucht und keine nennenswerten Mengen von Alkaloiden oder anderen Giftstoffen gefunden. Jon Krakauer hat selber danach noch mindestens zwei mal Proben zur Untersuchung an Labore geschickt und beide male wurden nennenswerte Mengen von Toxinen gefunden, aber Unterschiedliche.
                      Es ist umstritten in wie weit die Pflanze welchen Anteil an seinem Tod hatte. Es ist aber sehr gesichert, dass das Verhungern einen großen Anteil hatte.
                      Es ist aber häufig auch sehr schwer raus zu finden ob Pflanzen nennenswerte Mengen Toxine enthalten da man manchmal in einer Pflanze Toxine findet und in der gleichen Pflanze daneben kaum welche.
                      Zuletzt geändert von kynik; 24.10.2023, 08:10.
                      https://kynik.fi

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                      • kynik
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                        • 11.10.2023
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                        #31
                        Zitat von Ljungdalen Beitrag anzeigen
                        Ich hänge mich mal weit aus dem Fenster, und behaupte: in (Nord-)Skandinavien kannst du *alle* Röhrenpilze essen, die du da findest, und davon findet man eigentlich viele und oft recht große (Röhrenpilze a.k.a. Röhrlinge = die, die unter dem Hut halt Röhren/"Schwämme" haben, keine Lamellen; Birkenpilze, Rotkappen, Steinpilze, diverse mit "Röhrling" im Nahmen, sowas halt...)
                        Bitte nicht. Zahlreiche Röhrenpilze müssen gekocht werden weil sie hitzelabile Toxine enthalten. Und zwar in einer Menge die leicht zu einer Lebensmittelvergiftung führen kann.
                        Ljungdalen
                        Zitat von Ljungdalen Beitrag anzeigen
                        Gibt auch immer noch Befürchtungen wegen Radioaktivität, seit Tschernobyl, aber wenn man da nicht ein Jahr lang täglich welche isst, sollte das kein Problem sein.
                        In Lappland eher weniger. Der Fallout war im Vergleich zu Österreich/Bayern viel geringer.

                        Zitat von Ljungdalen Beitrag anzeigen
                        Beeren: die "Blaubeeren" sind dort oft/meist die auf Deutsch ulkigerweise Rausch- oder Trunkelbeere genannten Vaccinium uliginosum​ (schwedisch odon, no​rwegisch blokkebær), und nicht die eigentliche Blaubeere = Heidelbeere (Vaccinium myrtillus, schw. blåbär, norw. blåbær)... aber natürlich beide OK.
                        In der Rauschbeere selber hat man keine Toxine gefunden. Sie kann aber von einem nicht sichtbaren Schlauchpilz auf der Haut besiedelt werden der in Verdacht steht giftig zu sein. Es gibt Berichte von Vergiftungen.

                        https://kynik.fi

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                        • Robtrek
                          Dauerbesucher
                          • 13.05.2014
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                          #32
                          Zitat von kynik Beitrag anzeigen
                          Der Hauptunterschied ist aber, dass das Bärensammeln...
                          Hat mir von allen Kommentaren am besten gefallen

                          Zitat von kynik Beitrag anzeigen
                          Wenn man aber irgendetwas zubereitet muss man es meistens sowieso 10 Minuten kochen.
                          Wenn wir davon reden, dass jenseits der Holzgrenze auf mitgeführtem Brennstoff gekocht werden muss, scheiden Pilze dann für mich endgültig aus. Bei mir wird das Essen standardmäßig max. 1 Min gekocht (=Flüssigkeit blubbert), und nur dafür ist der Gasvorrat berechnet. Also schon ein sehr wichtiges Argument, das andrea2 hier eingebracht hat, insbesondere wenn man als Laie noch deine Warnung vor hitzelabilen Toxinen bei Röhrenpilzen im Hinterkopf hat.

                          Zitat von kynik Beitrag anzeigen
                          ...Pilze für mit Abstand die einfachste Art Kalorien in der arktischen Natur zu finden wenn man kein Großwild jagt oder mit Netzen/Fallen fischt.
                          Das sehe ich auch so, habe das sehr oft auf langen Touren mitgemacht, aber immer unter zwei unabdingbaren Voraussetzungen: es gab überall Feuerholz und die Pilzsammler kannten sich aus. Vom Aufwand/Ertrag her waren Pilze beim Trekking immer viel besser als Angeln, Beerensammeln, Jagen. Man hält an zur Mittagspause, der 3 Liter Topf war in 10 min voll mit Pilzen und wurde dann extrem lange (20-30 min) gekocht. Trotzdem gab's dabei ein Mal ernsthafte Bauchschmerzen. Deshalb bin ich als Laie sehr vorsichtig.

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                          • Robtrek
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                            • 13.05.2014
                            • 757
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                            #33
                            ​​​​​​Ljungdalen Fjellfex andrea2 Vielen Dank für eure Infos zu Beeren und Pilzen!

                            Ljungdalen, die Schwarzbeere (tschernika) habe ich auch sehr weit verbreitet gesehen, auch in Nordsibirien, aber wie du schon gesagt hast - im Vergleich zur Rauschbeere (golubika) von der Menge her vernachlässigbar.

                            Was dort hoch im Norden noch gerne wächst: Hagebutte (shipovnik) - das ist real ein Hungerstiller, da in großen Mengen einfach zu sammeln und kommt sehr spät in der Saison noch vor. Und Rote Johannisbeeren - eher selten, aber wenn man sie findet, dann an einer Stelle in rauen Mengen und auch recht spät in der Saison (Ende Sept).

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                            • Ljungdalen
                              Alter Hase
                              • 28.08.2017
                              • 2741
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                              #34
                              OT:
                              Zitat von Robtrek Beitrag anzeigen
                              ​​​​​​Und Rote Johannisbeeren - eher selten, aber wenn man sie findet, dann an einer Stelle in rauen Mengen und auch recht spät in der Saison (Ende Sept).
                              Stimmt, Rote Johannisbeeren auch im Altai, obwohl da, wo ich war, in nicht allzu großer Menge (Anfang September).

                              Und diverse Heckenkirschen (russisch жимолость = schimolost/zhimolost, hierzulande, wenn überhaupt, meist nur in der kultivierten Form der Kamtschatka-Heckenkirsche = Kamtschatkabeere = "Maibeere", weil sie teils in wärmeren Gegenden schon im Mai Früchte trägt = Sibirische Blaubeere und alle möglichen Namen, Lonicera caerulea var. kamtschatica). Manch einem sind die wilden Formen zu bitter, aber die sind schön saftig und ich finde, gut. Zu viele geht aber nicht.

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                              • SvenW
                                Erfahren
                                • 02.11.2012
                                • 418
                                • Privat

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                                #35
                                Zitat von kynik Beitrag anzeigen
                                Daher halte ich Pilze für mit Abstand die einfachste Art Kalorien in der arktischen Natur zu finden wenn man kein Großwild jagt oder mit Netzen/Fallen fischt.
                                Je Nachdem wo man unterwegs ist kommt man mit Angeln doch auch leicht an ein paar kcal.
                                Eine Tenkara Rute wiegt ~100gr die weitere Ausrüstung vielleicht 50gr.

                                In schwedisch Lappland gibts es z.B. in vielen Gewässern bis 500m höhe, sehr zahlreiche Äschen, die kann man oft quasi auf Ansage fange.

                                In höheren Lagen dann eher Bachforellen, nicht ganz so einfach aber in Norwegen bekommt man da mit Masse statt Klasse auch schnell eine Mahlzeit zusammen (in Schweden aufgrund von Mindestmaßen nicht so einfach möglich)

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                                • kynik
                                  Gerne im Forum
                                  • 11.10.2023
                                  • 55
                                  • Unternehmen

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                                  #36
                                  Zitat von Robtrek Beitrag anzeigen
                                  AlpineQuest, ich benutze die kostenlose Version All-In-One Offline Maps. Nur Android.
                                  Robtrek
                                  Danke für den Tipp mit der App!
                                  https://kynik.fi

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                                  • Robtrek
                                    Dauerbesucher
                                    • 13.05.2014
                                    • 757
                                    • Privat

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                                    #37
                                    Zitat von SvenW Beitrag anzeigen
                                    Je Nachdem wo man unterwegs ist kommt man mit Angeln doch auch leicht an ein paar kcal. Eine Tenkara Rute wiegt ~100gr die weitere Ausrüstung vielleicht 50gr.
                                    Interessant, musste erstmal googlen was Tenkara ist. Meine Rute wiegt auch um die 100 g, allerdings kommen noch 250 g für Rolle und Leine dazu (ich mag Spinnfischen). Damit kannn man in einer Viertelstunde schon mal 10 kg rausholen, paar Äschen/Lenoks.oder sogar ein schöner großer am Stück. Passt aber m.E. wirklich besser zu Flusstouren, wo man ständig am Wasser ist und auch während der Fahrt dauernd auswerfen kann.

                                    Im Sjunkhatten NP hätte es auch Sinn gemacht, wir haben da an einem Fjord gezeltet und die Fische sprangen den ganzen Abend lang und wollten gar nicht mehr aufhören. Am Tag zuvor waren wir an einem See oberhalb des Fjords, da kam plötzlich ein Norweger in unser Camp. Der war total überrascht uns da anzutreffen, er hatte in 10 Jahren noch nie Touris in der Gegend zelten gesehen. Der fragte gleich, ob wir zum Angeln hergekommen sind, der Fjord ist anscheinend so eine Art Geheimtipp. Er selber kam gerade vom Ufer hoch und hatte zwei richtig schöne Fische fürs Mittagessen gefangen, jeder vielleicht 3-4 kg. Aber die Tenkara Rute ist soviel ich verstehe sowieso auf recht kleine Gewässer und Bäche zugeschnitten, Reichweite vielleicht 10 m max? und in dem Bereich dürfte sie natürlich Vorteile ggü. dem Spinning haben.

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                                    • SvenW
                                      Erfahren
                                      • 02.11.2012
                                      • 418
                                      • Privat

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                                      #38
                                      Genau, Tenkara kommt aus Japan und wird dort hauptsächlich and Bergbächen gefischt. Mit den 3,90m Ruten (kürzere würde ich nicht empfehlen) hat man eine Reichweite von 8-9m mit etwas Übung kann man auch längere Schnüre fischen dann sind so bis zu 12m machbar. Das ist für die meisten fließenden Gewässer schon locker ausreichend.

                                      Forellen und Äschen bis 40cm kann man damit sicher landen, bei größeren besteht schon die Chance das sie abreißen wenn man ihnen nicht folgen kann.

                                      Wenn du an Äschengewässern unterwegs bist und erstmal ein Gefühl dafür hast wo die Fische stehen ist damit das Abendbrot schnell gefangen. Bei meiner Tour dieses Jahr im nördlichsten Zipfel von Schweden haben wir die Äschen fürs Abendbrot meist in wenigen Minuten gefangen.




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                                      • Highbeat
                                        Erfahren
                                        • 04.10.2020
                                        • 266
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                                        #39
                                        Hallo Robtrek,
                                        das sind ja fantastische Bilder mit so wunderschönem Licht und eine tolle abwechslungsreiche Tour.
                                        1000 Dank fürs Teilen!
                                        Viele Grüße von Highbeat

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