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Die diesjährige Fjelltour führte Anfang September neun Tage relativ geradlinig von Umbukta über den Polarkreis hinweg nach Åseli. Umbukta liegt an der E12 kurz vor der schwedischen Grenze, Åseli liegt südlich von Bodø in der Nähe des Saltstraumen. Die Tour war eine reine Hüttentour, der Rucksack daher erträglich, auch wenn anfangs für neun Tage Futter drin war.
Leider gibt es keinen Bus nach Umbukta, wir gönnen uns ein Taxi ab Mo i Rana. Von dort beginnt es mit eine relativ leichten 12km Eingehtour zur Sauvasshytta. Die liegt sehr schön am See, das erhoffte Bad fällt allerdings wegen aufkommenden Regens aus.
Am nächsten Tag geht es weiter zur Kvitsteindalstunet. Das sind zwar auch nur 17km, zieht sich aber dank einiger Sümpfe, vieler Steine und streckenweise dürftiger Markierung doch recht lang hin. Die Hütte ist echt luxuriös, sowas hätte ich wohl auch gern zuhause als Wohnhaus. Allerdings ist das Reservierungssystem von DNT Rana etwas gewöhnungsbedürftig. Zwei Stunden nach uns kommen drei Damen, die da das Wochenende verbringen wollen, und die in den unteren drei Zimmern je ein Bett reserviert haben. Wir ziehen nach oben um, müssen da aber auch wieder weichen, weil später noch Leute kommen, die dort zwei Betten reserviert haben. Immerhin ist die kleine Hütte noch frei.
Die 22km zur Virvasshytta sind recht flott zu gehen, unterwegs gibt es viele Rentiere, die ihre übliche Balance aus Abstand und Neugierde betreiben. Auf der Virvasshytta machen wir eine gänzlich neue Erfahrung mit dem Reservierungssystem von DNT Rana: Bei unserer Ankunft treffen wir auf eine Gruppe von 6 jungen Damen, die anscheinend von einer 4km entfernten Straße raufgekommen sind und massig Bierdosen und Cola dabei haben. Sie behaupten, sie hätten die ganze Hütte (die 16 Plätze hat) reserviert und wir könnten nicht bleiben. Sie haben sich auch bereits strategisch über die Zimmer verteilt, und eine zweite Hütte gibt es hier nicht (ungewöhnlich für DNT-Hütten). Auf unsere Frage, wo wir denn ihrer Meinung nach übernachten sollten, bekommen wir lediglich die Antwort ‚go back to where you came from‘. Offensichtlich glauben die, sie wären da in so einer Art Dschungelcamp. Wir ignorieren das und finden noch einen Raum oben, den die Ladies noch nicht besetzt haben.
Am folgenden Tag geht es 25km zur Bolnastua. Anfangs wird es ziemlich neblig, zeitweise sieht man im Fjell nicht einmal mehr die nächste Markierung. 7km vor Bolna geht es auf einen Schotterweg, den man aber rechtzeitig wieder verlassen sollte, denn sonst kommt man – wie wir – 3km zu weit südlich auf die E6 und darf der dann entlang spazieren. Die Bolnastua ist etwas merkwürdig gelegen zwischen der E6 und der Bahn, aber trotzdem ganz gemütlich.
(MV im Caspar-David-Friedrich Modus)
Nachts regnet es stark, und auch für den nächsten Tag ist ziemlich viel Regen angesagt. Wir überlegen zuerst, den eingeplanten Reservetag als Pausetag auf der Bolnastua zu verbringen, entschließen uns dann aber doch, zu gehen. Die Etappe führt 26km über den Polarkreis zur Krukkistua. Sie ist zunächst gut zu gehen und landschaftlich recht schön. Im steilen Abstieg ins Bjøllådalen gibt es bei Nässe viele Gelegenheiten, Purzelbäume zu schlagen, wovon ich eine wahrnehme – geht aber glimpflich aus, bis auf eine zerrissene Gorehose. Das Reststück von ca. 8km links an der Bjøllåga entlang zieht sich dann recht lang hin. Dafür haben wir die schön gelegene Krukkistua dann für uns allein. Da es den größeren Teil des Tages ziemlich viel geregnet hat, gibt es einiges zu trocknen.
Der Regen hört dann nachts auf, und am nächsten Tag geht es 17 km zur kleinen Bukkhaugbua, einer Statskog-Hütte. Unterwegs treffen wir ein deutsches Paar, die einen Hilferuf gehört haben. Wir gehen zu der einige hundert Meter entfernten Person und treffen einen älteren Norweger. Da er nur Norwegisch spricht und wir nicht, ist mir nicht ganz klar, was passiert ist. Es ist aber klar, dass der in einem Zustand ist, in dem er auf keinen Fall aus eigener Kraft zurück in die Zivilisation kommen kann – das sind hier ca. 25-30km in jede Richtung. Also rufen wir einen Helikopter, der auch recht schnell kommt und ihn abholt – ein riesiger Superpuma. Mit dem Norweger hatte ich danach noch Mailkontakt. Es geht ihm gut, aber so ganz klar ist mir noch nicht, wie er dort hingekommen ist und was ihm passiert ist. Nach der Aktion geht es dann sehr schön ins Tollådalen zur Bukkhaugstua. Später beginnt es wieder zu regnen. Die Bukkhaugstua hat eigentlich nur drei Betten, wir sind abends zu sechst dort – aber alles bestens, wenn man sich einig ist, eine diametral andere Hüttenerfahrung als auf der Virvasshytta drei Tage zuvor.
Am nächsten Tag gibt es eine Kurzetappe von 12km zur Bjellåvasstua. Anfangs ist es noch recht sonnig, später zieht es wieder zu, das erhoffte Bad im See fällt aus wegen Kälte und Wind.
Von dort geht es bei deutlich besserem Wetter 21km zur Tverbrennstua, eine recht leicht zu gehende Etappe. Unterwegs gibt in einem namenlosen See endlich eine Gelegenheit für das lang ersehnte Bad – zwar kalt, aber immerhin nicht windig und sogar mit etwas Sonne. Die Tverbrennstua bietet einen großartigen Panoramablick Richtung Svartisenmassiv, und wir haben sie wieder allein.
Die etwa 20km von der Tverbrennstua zur Lurfjellhytta sind auch recht leicht zu gehen, anfangs wieder mit einem Panoramablick zum Svartisenmassiv, später geologisch recht interessant. Fällt das eigentlich unter Karst dort?
Von der Lurfjellhytta nach Åseli geht es erstmal ein gutes Stück rauf in den Sattel, dann in Stufen spektakulär duchs Åselidalen hinab bis fast auf Seehöhe. Es regnet wieder. Der steile Abstieg zum Åselivatnet hat es nach dem vielen Regen der letzten Nacht in sich, der Weg am See entlang ist auch recht zeitraubend, Weg und Bäche sind bei den Wassermassen oft kaum unterscheidbar bzw. identisch. Im herrlich gelegenen See gibt’s zum Abschied noch ein Bad.
Zurück nach Bodø geht es dann mit dem Bus 200, dessen Haltestelle gut einen Kilometer nördlich des Endpunkts des Weges liegt. An der Bushaltestelle warten wir ca. eine Stunde in der Sonne – das dürfte auch das längste sonnige Stück der (dennoch großartigen) Tour gewesen sein. Insgesamt waren es etwa 180km, verteilt auf neun Tage – sehr empfehlenswert!
Leider gibt es keinen Bus nach Umbukta, wir gönnen uns ein Taxi ab Mo i Rana. Von dort beginnt es mit eine relativ leichten 12km Eingehtour zur Sauvasshytta. Die liegt sehr schön am See, das erhoffte Bad fällt allerdings wegen aufkommenden Regens aus.
Am nächsten Tag geht es weiter zur Kvitsteindalstunet. Das sind zwar auch nur 17km, zieht sich aber dank einiger Sümpfe, vieler Steine und streckenweise dürftiger Markierung doch recht lang hin. Die Hütte ist echt luxuriös, sowas hätte ich wohl auch gern zuhause als Wohnhaus. Allerdings ist das Reservierungssystem von DNT Rana etwas gewöhnungsbedürftig. Zwei Stunden nach uns kommen drei Damen, die da das Wochenende verbringen wollen, und die in den unteren drei Zimmern je ein Bett reserviert haben. Wir ziehen nach oben um, müssen da aber auch wieder weichen, weil später noch Leute kommen, die dort zwei Betten reserviert haben. Immerhin ist die kleine Hütte noch frei.
Die 22km zur Virvasshytta sind recht flott zu gehen, unterwegs gibt es viele Rentiere, die ihre übliche Balance aus Abstand und Neugierde betreiben. Auf der Virvasshytta machen wir eine gänzlich neue Erfahrung mit dem Reservierungssystem von DNT Rana: Bei unserer Ankunft treffen wir auf eine Gruppe von 6 jungen Damen, die anscheinend von einer 4km entfernten Straße raufgekommen sind und massig Bierdosen und Cola dabei haben. Sie behaupten, sie hätten die ganze Hütte (die 16 Plätze hat) reserviert und wir könnten nicht bleiben. Sie haben sich auch bereits strategisch über die Zimmer verteilt, und eine zweite Hütte gibt es hier nicht (ungewöhnlich für DNT-Hütten). Auf unsere Frage, wo wir denn ihrer Meinung nach übernachten sollten, bekommen wir lediglich die Antwort ‚go back to where you came from‘. Offensichtlich glauben die, sie wären da in so einer Art Dschungelcamp. Wir ignorieren das und finden noch einen Raum oben, den die Ladies noch nicht besetzt haben.
Am folgenden Tag geht es 25km zur Bolnastua. Anfangs wird es ziemlich neblig, zeitweise sieht man im Fjell nicht einmal mehr die nächste Markierung. 7km vor Bolna geht es auf einen Schotterweg, den man aber rechtzeitig wieder verlassen sollte, denn sonst kommt man – wie wir – 3km zu weit südlich auf die E6 und darf der dann entlang spazieren. Die Bolnastua ist etwas merkwürdig gelegen zwischen der E6 und der Bahn, aber trotzdem ganz gemütlich.
(MV im Caspar-David-Friedrich Modus)
Nachts regnet es stark, und auch für den nächsten Tag ist ziemlich viel Regen angesagt. Wir überlegen zuerst, den eingeplanten Reservetag als Pausetag auf der Bolnastua zu verbringen, entschließen uns dann aber doch, zu gehen. Die Etappe führt 26km über den Polarkreis zur Krukkistua. Sie ist zunächst gut zu gehen und landschaftlich recht schön. Im steilen Abstieg ins Bjøllådalen gibt es bei Nässe viele Gelegenheiten, Purzelbäume zu schlagen, wovon ich eine wahrnehme – geht aber glimpflich aus, bis auf eine zerrissene Gorehose. Das Reststück von ca. 8km links an der Bjøllåga entlang zieht sich dann recht lang hin. Dafür haben wir die schön gelegene Krukkistua dann für uns allein. Da es den größeren Teil des Tages ziemlich viel geregnet hat, gibt es einiges zu trocknen.
Der Regen hört dann nachts auf, und am nächsten Tag geht es 17 km zur kleinen Bukkhaugbua, einer Statskog-Hütte. Unterwegs treffen wir ein deutsches Paar, die einen Hilferuf gehört haben. Wir gehen zu der einige hundert Meter entfernten Person und treffen einen älteren Norweger. Da er nur Norwegisch spricht und wir nicht, ist mir nicht ganz klar, was passiert ist. Es ist aber klar, dass der in einem Zustand ist, in dem er auf keinen Fall aus eigener Kraft zurück in die Zivilisation kommen kann – das sind hier ca. 25-30km in jede Richtung. Also rufen wir einen Helikopter, der auch recht schnell kommt und ihn abholt – ein riesiger Superpuma. Mit dem Norweger hatte ich danach noch Mailkontakt. Es geht ihm gut, aber so ganz klar ist mir noch nicht, wie er dort hingekommen ist und was ihm passiert ist. Nach der Aktion geht es dann sehr schön ins Tollådalen zur Bukkhaugstua. Später beginnt es wieder zu regnen. Die Bukkhaugstua hat eigentlich nur drei Betten, wir sind abends zu sechst dort – aber alles bestens, wenn man sich einig ist, eine diametral andere Hüttenerfahrung als auf der Virvasshytta drei Tage zuvor.
Am nächsten Tag gibt es eine Kurzetappe von 12km zur Bjellåvasstua. Anfangs ist es noch recht sonnig, später zieht es wieder zu, das erhoffte Bad im See fällt aus wegen Kälte und Wind.
Von dort geht es bei deutlich besserem Wetter 21km zur Tverbrennstua, eine recht leicht zu gehende Etappe. Unterwegs gibt in einem namenlosen See endlich eine Gelegenheit für das lang ersehnte Bad – zwar kalt, aber immerhin nicht windig und sogar mit etwas Sonne. Die Tverbrennstua bietet einen großartigen Panoramablick Richtung Svartisenmassiv, und wir haben sie wieder allein.
Die etwa 20km von der Tverbrennstua zur Lurfjellhytta sind auch recht leicht zu gehen, anfangs wieder mit einem Panoramablick zum Svartisenmassiv, später geologisch recht interessant. Fällt das eigentlich unter Karst dort?
Von der Lurfjellhytta nach Åseli geht es erstmal ein gutes Stück rauf in den Sattel, dann in Stufen spektakulär duchs Åselidalen hinab bis fast auf Seehöhe. Es regnet wieder. Der steile Abstieg zum Åselivatnet hat es nach dem vielen Regen der letzten Nacht in sich, der Weg am See entlang ist auch recht zeitraubend, Weg und Bäche sind bei den Wassermassen oft kaum unterscheidbar bzw. identisch. Im herrlich gelegenen See gibt’s zum Abschied noch ein Bad.
Zurück nach Bodø geht es dann mit dem Bus 200, dessen Haltestelle gut einen Kilometer nördlich des Endpunkts des Weges liegt. An der Bushaltestelle warten wir ca. eine Stunde in der Sonne – das dürfte auch das längste sonnige Stück der (dennoch großartigen) Tour gewesen sein. Insgesamt waren es etwa 180km, verteilt auf neun Tage – sehr empfehlenswert!
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