[NO] Leicht (und lecker!) auf Tour im Saltfjellet-Svartisen und Børgefjell NP

Einklappen

Ankündigung

Einklappen
Keine Ankündigung bisher.
X
 
  • Filter
  • Zeit
  • Anzeigen
Alles löschen
neue Beiträge

  • Borgman
    Dauerbesucher
    • 22.05.2016
    • 724
    • Privat

    • Meine Reisen

    #21
    Weiter Sonntag, 15. August

    Was an den Moränen tatsächlich hübsch ist: die perfekten Moosflecken inmitten chaotischer Stein- und Sandhaufen. Angenehm zu durchwandern sind sie auf jeden Fall. Eigentlich bräuchte ich jetzt sehr bald eine „richtige“ Borgman-Pause, wie sie für den Fjellfex und Andere anscheinend untypisch ist – Zelt aufstellen (muss sowieso trocknen), was essen, Kaffee kochen und unbelästigt von Wind und Wetter eine Stunde hinknallen.


    Moränen












    Blick zurück zur Gletscherzunge


    Schwemmland am Westufer


    Bogvatnet

    Der Wind hat in der letzten Stunde ordentlich aufgefrischt, das macht mir ein bisschen Sorge. Wetterwechsel? Bringt er Regen? Ich laufe noch bis kurz vor den Bogvatn, inzwischen ist es halb zwölf, und mache dort eine verkürzte Pause. Das trockene Wetter will ich unbedingt nutzen, um die Strecke am Seeufer hinter mich zu bringen. „Nicht bei Nässe“ war die einhellige Meinung mehrerer Bogvatn-Südufer-Gänger. Nordufer wäre eine denkbare Alternative, aber ich bin mir nicht sicher, ob man da von hier so einfach hinkommt, und dann ist der auf den Karten immer noch hartnäckig behauptete Pfad wohl auch kaum noch sichtbar. Die früher markierte Route wird jedenfalls selten begangen.

    Also soll es das Südufer sein. Der Anfang sieht es überhaupt nicht schlimm aus und ist es auch nicht. Die erste felsige Stelle lässt sich leicht am Hang umgehen. Dann geht es eine Weile einfach, bevor es dann tatsächlich etwas unangenehm wird. Das Problem bei Nässe sind die abschüssigen blanken Felsplatten, die man queren muss - zum Teil sind sie mit Moos und losem Schutt bedeckt - vielleicht auch die eine oder andere Geröll-Stelle. Manchmal muss man ein bisschen nach dem besten Übergang suchen. An einer Stelle ziehe ich Hose und Stiefel aus und wate auf besagten Platten am Rand durch den See. Geht auch, muss aber nicht sein. Bis zum Bauchnabel reicht das Wasser an der tiefsten Stelle. Also ja, ich schließe mich an: lieber nicht bei Nässe. Bei trockenem Wetter allemal machbar.


    Bogvatnet Südufer – am Anfang kein Problem


    Eine der weniger angenehmen Stellen...


    und eine der angenehmeren


    Hier sieht man die tückischen Felsplatten ganz gut




    Geschafft – Bogvatnet Südostufer

    Ziemlich genau zwei Stunden hat es gedauert, bis ich den hübschen Strand am Seeabfluss erreiche. Danach wird es … ja, man muss es leider sagen … so großartig, phänomenal schön die Landschaft den ganzen Tag auch war … danach wird es langweilig. Vielleicht bin ich auch nur müde und reizüberflutet, keine Ahnung. Die Strecke zieht sich jedenfalls. An der erstbesten Stelle quere ich den Wildbach, der weiter unten zwecks Stromerzeugung abgeleitet wird, und setze mich noch mal für eine halbe Stunde in den Windschatten.



    Auch der Übergang zum Blakkådal ist nicht sehr spannend. Ich gehe noch vielleicht zwei Kilometer um den südlichen Ausläufer vom Øvre Bogfjell herum, treffe dort auf einen Rentierpfad am Hang und folge ihm nur noch ein kurzes Stück nach NO bis zu einem fröhlich sprudelnden Bach. Hier findet sich sogar ein toller Aussichtsbalkon für das Zelt.


    Blick über das Blakkådal hinüber zum Stormdalsfjell



    Doch, ja, so ist es ganz nett. Meine Befürchtung, das Wetter könnte umschlagen, war offenbar unbegründet. Nach der obligatorischen großen Waschaktion bin ich sogar froh, als die Sonne hinter dem Berg verschwindet. Zum Abendessen gibt es Adventure Food Veggie Couscous. Man hat sich mit dem Würzen Mühe gegeben, das gefällt mir, obwohl etwas Luft nach oben bleibt. Bei Fertigessen-Herstellern scheint es eine gewisse Scheu zu geben, die Fülle orientalischer Gewürze tatsächlich auszunutzen. Konsistenz, Gemüse, alles gut. Bin sehr müde und zufrieden an diesem Abend.

    Kommentar


    • Shades
      Dauerbesucher
      • 21.08.2015
      • 641
      • Privat

      • Meine Reisen

      #22
      "Dann geht es eine Weile einfach, bevor es dann tatsächlich etwas unangenehm wird. Das Problem bei Nässe sind die abschüssigen blanken Felsplatten, die man queren muss - zum Teil sind sie mit Moos und losem Schutt bedeckt - vielleicht auch die eine oder andere Geröll-Stelle. Manchmal muss man ein bisschen nach dem besten Übergang suchen. An einer Stelle ziehe ich Hose und Stiefel aus und wate auf besagten Platten am Rand durch den See. Geht auch, muss aber nicht sein. Bis zum Bauchnabel reicht das Wasser an der tiefsten Stelle. Also ja, ich schließe mich an: lieber nicht bei Nässe. "

      Ich vermute, dass wir weiter oben gegangen sind und es da deutlich (!) einfacher war. Wir gingen allerdings in die umgekehrte Richtung.

      Kommentar


      • StefanBoe
        Erfahren
        • 14.12.2020
        • 348
        • Privat

        • Meine Reisen

        #23
        Ich finde die Schwarz-Weiß-Fotos sensationell gut!

        Kommentar


        • TilmannG
          Fuchs
          • 29.10.2013
          • 1334
          • Privat

          • Meine Reisen

          #24
          Hei Bernd - sehr schöne Fotos vom Fingerbreen und aus dem Tal hinunter zum Bogvatnet! In dem habe ich kaum fotografiert, wir waren ab dem Gletscher ziemlich gegrillt. Aber den Verlauf des Gletscherbachs, der sich weiter unten einen markanten Graben mit einer großen Schleife geschaffen hat, fand ich eindrucksvoll.

          Zitat von Borgman Beitrag anzeigen
          .... Nordufer wäre eine denkbare Alternative, aber ich bin mir nicht sicher, ob man da von hier so einfach hinkommt, und dann ist der auf den Karten immer noch hartnäckig behauptete Pfad wohl auch kaum noch sichtbar. Die früher markierte Route wird jedenfalls selten begangen
          Den Pfad gibt es durchaus. Auf den Felsrücken ist er halt unterbrochen, dafür gibt es Steinmännchen. Durch das Schwemmland kamen wir gut, am Ende gab es eine unkomplizierte Furt. (Ende Juli 2019 sehr hoher Wasserstand in den Flüssen, da schneereicher Winter und Hitzesommer). Bis zum Bach vom litle Bogvatnet dann ein bisschen auf und ab. Ab dort dann einfaches und sehr flüssiges Vorwärtskommen. (Von unserem Camp nach dem Schwemmland bis zum östl See-Ende vielleicht 2h.)
          Die südliche Route war bei uns mit großen Schneeverwehungen eingedeckt, dort meterhohe steile Leekanten. Das wäre sehr aufwändig geworden. (Siehe auch die Beiträge 9 und 18 im Bericht)
          Ich bin weiterhin gespannt dabei!
          Grüße von Tilmann
          Zuletzt geändert von TilmannG; 18.09.2021, 11:53.
          http://www.foto-tilmann-graner.de/

          Kommentar


          • Borgman
            Dauerbesucher
            • 22.05.2016
            • 724
            • Privat

            • Meine Reisen

            #25
            Zitat von Shades Beitrag anzeigen
            Ich vermute, dass wir weiter oben gegangen sind und es da deutlich (!) einfacher war. Wir gingen allerdings in die umgekehrte Richtung.
            Ehrlich gesagt kam mir die Idee, dass es etwas höher am Hang einfacher sein könnte, gar nicht. (Und eigentlich mochte ich die kleinen Knobelaufgaben an der Wasserlinie sogar ganz gerne…)

            Zitat von StefanBoe Beitrag anzeigen
            Ich finde die Schwarz-Weiß-Fotos sensationell gut!
            Vielen Dank, das freut mich besonders

            Ich habe jetzt auch ein Album auf flickr angelegt, wo man die Fotos in Originalgröße anschauen kann. Es wird dann nach jedem Teil um die neuen Fotos ergänzt.

            Zitat von TilmannG Beitrag anzeigen
            Den Pfad gibt es durchaus. Auf den Felsrücken ist er halt unterbrochen, dafür gibt es Steinmännchen. Durch das Schwemmland kamen wir gut, am Ende gab es eine unkomplizierte Furt. (Ende Juli 2019 sehr hoher Wasserstand in den Flüssen, da schneereicher Winter und Hitzesommer). Bis zum Bach vom litle Bogvatnet dann ein bisschen auf und ab. Ab dort dann einfaches und sehr flüssiges Vorwärtskommen. (Von unserem Camp nach dem Schwemmland bis zum östl See-Ende vielleicht 2h.)
            Danke, Tilmann – daran hätte ich mich eigentlich erinnern müssen, dass Ihr ohne Probleme am Nordufer gegangen seid. Das sah über den See, von der anderen Seite, auch nicht schwierig aus. Ja klar, Ihr hattet 2019 sehr viel mehr Schnee, auch auf dem Gletscher.


            Kommentar


            • Borgman
              Dauerbesucher
              • 22.05.2016
              • 724
              • Privat

              • Meine Reisen

              #26
              Montag, 16. August

              Habe gut und tief geschlafen, nur zu wenig. Ab vier ist mir zu warm im Schlafsack, bin aber noch nicht ganz ausgeruht. Und muss natürlich mal raus. 7°C sagt das Thermometer, etwas mehr als gestern Abend. Also doch ein Wetterwechsel. Die Wolken hängen tief, dicht an dicht. Bei dem trüben Wetter muss ich nicht so früh aufbrechen. Naja, andererseits … rumsitzen muss man auch nicht. Um 07:30 Uhr habe ich fertig gepackt und gehe das Blakkådal weiter hoch. Auf den ersten Kilometern bis zum breiten Quertal hinter dem Øvre Bogfjell gibt es meist Rentierpfade. Eigentlich hatte ich vor, hier den Fluss zu furten, aber der Zufluss lässt sich bequem in Stiefeln überqueren, also bleibe ich noch eine Weile auf dieser Seite.

              An diesem Morgen präsentiert sich Blakkådalen eher noch uninteressanter als gestern. Grüne Hänge, wenig Abwechslung, alle Berge in den Wolken. Bis auf den letzten Punkt ist das eigentlich egal. Einigermaßen gute Sicht hätte ich allerdings gerne, wenn ich demnächst die Bergkette nach Osten überschreite. Die Frage nach dem Skavelfjell habe ich mir schon vor ein paar Jahren gestellt – warum gehen so wenige Wanderer diese Route? Es ist doch die logische West-Ost-Verbindung. Bestimmt wird sie manchmal begangen, aber man liest kaum was darüber. Entweder südlich oder nördlich vom Berg 1239m muss ein Übergang möglich sein, und das will ich heute herausfinden.

              Dafür sollte ich bald über den Fluss … hätte vielleicht doch vorhin furten sollen … hier ist er ganz schön eingezwängt. Ich gehe ein Stück flussaufwärts und probiere es. Die Strömung ist etwas kräftiger als sie aussieht, knietief, aber es geht. Danach Frühstückspause. Mmh, auf die Kornmos mit Mandel-Tonka-Creme freue ich mich sehr. Anders als an den Tagen zuvor habe ich wirklich Hunger. Ein kühler Wind bringt jetzt auch mehr Bewegung in die Wolken, das lässt hoffen.




              Blakkådalen


              Das kleine Tal am Øvre Bogfjell


              Furt Blakkåga (Mieltegajåhkå)

              So motiviert zum Wandern wie an den Tagen zuvor bin ich heute nicht. Ein zweiter Kaffee sollte helfen. Um 12:00 Uhr steige ich langsam und stetig den Hang hoch. Die Sicht reicht zur Orientierung, aber es nieselt. Nebel zieht auf und lichtet sich wieder. Tatsächlich habe ich Glück – als ich anderthalb Stunden später südlich vom Berg 1239m den höchsten Punkt erreiche, bin ich genau unterhalb der Wolken. Jetzt muss ich mich entscheiden, welche Strecke ich gehen will. Das habe ich bis zur letzten Minute aufgeschoben. Zu meinen Füßen liegt das Stormdal, breit und nass. Das ganz entlang zu gehen war der ursprüngliche Plan, aber irgendwie reizt mich das nicht mehr so sehr. Eigentlich möchte ich lieber weiter nach Osten gehen, entlang der Tollåga und dann ins Bjøllådal. Ja, das klingt gut und richtig, dahin zieht es mich ganz eindeutig.

              Wohin auch immer – zuerst muss ich hier runter. Es zeigt sich, dass Skavelfjellet seinen Namen nicht ohne Grund trägt (skavl heißt Schneewehe). Östlich vom Pass macht sich ein recht steiles Schneefeld breit, das nicht umgangen werden kann.


              Blick zurück nach Westen


              Storstormdalen


              Blick nach Osten – dahin will ich


              Schneefeld unter dem Pass

              Unten ist ein schmales Sims, auf dem ich vermutlich sicher landen würde, wenn ich unkontrolliert ins Rutschen komme. Was sehr wahrscheinlich ist, wenn ich jetzt nicht die Chainsen rauskrame. Wozu ich keine Lust habe. Dabei sind sie genau für solche Schneefelder gemacht, wenn der Schnee nämlich zu fest ist, um sichere Stufen hineinzutreten. Offenbar ist mein Hirn verstopft von zu vielen Konditionalsätzen. Aber es klappt auch ohne Chainsen, wie sich zeigt. Danach geht es problemlos über Schutthalden zu einem kleinen Tal direkt unter dem Skavelfjell. Auf einen der wenigen ebenen Vegetationsflecken stelle ich das Zelt für die Mittagspause.



              Nieselregen, tief hängende Wolken, ein lustlos zusammengewürfeltes Tal aus Schutt – eigentlich möchte ich nur den Zelteingang zumachen und mich im Schlafsack verkriechen. Die Eindrücke der vergangenen Tage wirken außerdem kräftig nach und wollen erst mal verarbeitet werden. Vielleicht bleibe ich einfach hier. Nach dem Essen, das ich mit Heißhunger verschlinge, einem 15-minütigen Mikroschlaf (ohne Sack) und einem ordentlichen Kaffee kann ich dann doch die nötige Energie zum Aufbrechen finden. Nee, hier will ich nicht wirklich bleiben.


              Blick zurück zum Pass

              Viertel nach vier habe ich gepackt, und schon zehn Minuten später ist die Welt eine ganz andere. Die Sonne kommt raus und offenbart eine irre Felslandschaft, die mir bisher gar nicht aufgefallen war.




              Spannende Abstiegsroute






              Quellgebiet der Storstormdalsåga

              Hier ist alles neu für mich … kann mich auch nicht erinnern, jemals etwas über diese Gegend im Herzen des Nationalparks gelesen zu haben, außer ein paar knappen Sätzen im Fjellforum, das ist Jahre her. Deshalb bin ich auch völlig unbelastet von Routenvorschlägen und kann alles selber entdecken. Ein tolles Gefühl. Ich quere das Quellgebiet der Storstormdalsåga nach OSO und schwenke dann um den Berg 994m nach Norden. Einige Rentiere grasen in der Ebene.




              Storstormdalen



              Frostmuster



              Die Hütte sieht neu aus, ist auch nicht in der Karte eingezeichnet. Sicherlich privat und abgeschlossen, wahrscheinlich Rentierhalter. Ich gehe gar nicht erst ganz hin. Ab hier laufe ich also nach Norden Richtung Tollåsandan. Das klingt gut und ist sogar noch besser. Eine idyllische Ebene mit vielen Rentieren, Vögeln … und den allerschönsten Zeltwiesen. Daran kann man einfach nicht vorbeigehen. Ich quere den breiten Bach und suche mir eine passende Stelle aus, es ist ja alles Sand, also fast perfekt eben. Blumen wachsen auf den Wiesen und einige Mücken schwirren umher, doch die stören mich nicht.


              Tollåsandan



              Wie üblich wasche ich mich im Bach und lasse mich von der Sonne trocknen, es ist ganz herrlich. Das graue Blakkådal im Nieselpiss von heute Morgen fühlt sich sehr weit weg an. Super zufrieden mit meiner Routenwahl koche ich den Nachmittagskaffee und studiere die Karte für den weiteren Verlauf. Bis Riebivágge kann man wohl einfach dem Fluss folgen, dann nach Westen zum markierten Pfad. Sieht nicht schwierig aus. Zum Abendessen Tactical Foodpacks Rice and Veggies: mild-karottig, eher Brei als Reisgericht (zu lange ziehen lassen? Wie immer 10 Min., wenn 8 angegeben sind). Ganz lecker, ein gemütliches Essen. Einer der kostbaren foodloose Kirsch-Riegel zum Nachtisch rundet das Ganze ab.

              Kommentar


              • Ljungdalen
                Alter Hase
                • 28.08.2017
                • 2741
                • Privat

                • Meine Reisen

                #27
                Was für ein Zelt ist das noch gleich? Kein Innenzelt?

                Kommentar


                • Fjellfex
                  Fuchs
                  • 02.09.2016
                  • 1264
                  • Privat

                  • Meine Reisen

                  #28
                  Zitat von Borgman Beitrag anzeigen
                  Eigentlich bräuchte ich jetzt sehr bald eine „richtige“ Borgman-Pause, wie sie für den Fjellfex und Andere anscheinend untypisch ist
                  Also zumindest ich habe mich deinem übermächtigen Influencer-Potential heuer ja nicht mehr entziehen können.
                  s/w ist übrigens doch nicht so schlecht.... zumindest bei Portraitfotos oder bei Gesteinsstrukturen, die ohnehin fast nur grau sind....

                  Kommentar


                  • Highbeat
                    Erfahren
                    • 04.10.2020
                    • 266
                    • Privat

                    • Meine Reisen

                    #29
                    Hallo Borgman,

                    ich lese auch gespannt mit und die Bilder deiner Gletscherbegehung finde ich absolut faszinierend. Leider traue ich mich da natürlich ohne Erfahrung nicht drauf und so bleibt das vorerst ein Traum, aber bei deinem Bericht kann ich es ja ein bisschen miterleben 😀
                    Schwarzweiß-Bilder von Eis und Fels sind toll, weil die Strukturen so deutlich hervor gehoben werden. Schöne Mischung bei dir.

                    Liebe Grüße,
                    Highbeat

                    Kommentar


                    • Borgman
                      Dauerbesucher
                      • 22.05.2016
                      • 724
                      • Privat

                      • Meine Reisen

                      #30
                      Zitat von Ljungdalen Beitrag anzeigen
                      Was für ein Zelt ist das noch gleich? Kein Innenzelt?
                      Mein erstes Chinazelt: 3F UL Gear LanShan1 mit Solid Inner. Auf diesem Foto sieht man auch das Innenzelt.

                      Kommentar


                      • Borgman
                        Dauerbesucher
                        • 22.05.2016
                        • 724
                        • Privat

                        • Meine Reisen

                        #31
                        Zitat von Fjellfex Beitrag anzeigen
                        Also zumindest ich habe mich deinem übermächtigen Influencer-Potential heuer ja nicht mehr entziehen können.
                        Das soll bitteschön jeder halten, wie er mag - jegliche Beeinflussung liegt mir fern. Ich brauchte viele Jahre um zu erkennen, dass lange Pausen okay sind.

                        s/w ist übrigens doch nicht so schlecht.... zumindest bei Portraitfotos oder bei Gesteinsstrukturen, die ohnehin fast nur grau sind....
                        Ach ... soso, bist Du jetzt doch einverstanden? Vielleicht funktioniert s/w ja auch noch woanders als nur bei Gesichtern und Steinen, das werden wir dann sehen. Freut mich aber, dass Du Dich darauf einlässt

                        Kommentar


                        • Borgman
                          Dauerbesucher
                          • 22.05.2016
                          • 724
                          • Privat

                          • Meine Reisen

                          #32
                          Zitat von Highbeat Beitrag anzeigen
                          Hallo Borgman,

                          ich lese auch gespannt mit und die Bilder deiner Gletscherbegehung finde ich absolut faszinierend. Leider traue ich mich da natürlich ohne Erfahrung nicht drauf und so bleibt das vorerst ein Traum, aber bei deinem Bericht kann ich es ja ein bisschen miterleben 😀
                          Schwarzweiß-Bilder von Eis und Fels sind toll, weil die Strukturen so deutlich hervor gehoben werden. Schöne Mischung bei dir.

                          Liebe Grüße,
                          Highbeat
                          Hallo Highbeat,

                          Gletscher sind faszinierend! Wenn Du mal die Gelegenheit hast, mit jemandem mitzugehen, der mehr Erfahrung hat, dann tu es.

                          Schön, dass Dir der Bericht gefällt. Ich finde, man soll auf den Fotos die Wanderroute gut nachvollziehen können, Besonderheiten im Gelände, Furten usw. Das geht oft mit Farbe besser, wie ich feststellen musste. Die Mischung ergibt sich dann quasi von selbst.

                          Kommentar


                          • Shades
                            Dauerbesucher
                            • 21.08.2015
                            • 641
                            • Privat

                            • Meine Reisen

                            #33
                            Bin gespannt, wie Du mit dem Zelt zufrieden warst.

                            Kommentar


                            • Blahake

                              Fuchs
                              • 18.06.2014
                              • 1441
                              • Privat

                              • Meine Reisen

                              #34
                              Bernd, am besten, Du kommst mit dem Zelt zum ODS-Treffen Ende Oktober, da würde ich nämlich auch gerne mal drin probeliegen!
                              Und hab' Dank, dass Du uns wieder in so spannende, wenig bekannte Gefilde führst. Mit dem Gletscher geht es mir so wie Highbeat, ich begnüge mich sicherheitshalber damit, virtuell bei Dir mitzugehen.

                              Kommentar


                              • TilmannG
                                Fuchs
                                • 29.10.2013
                                • 1334
                                • Privat

                                • Meine Reisen

                                #35
                                Moin Bernd - ein schöner Übergang am Skavelfjellet! Aber ich hätte Volker und dich ja schon gern das gesamte Storstromdal hinunter waten gesehen...Ich hatte damals auch eine Überschreitung von Bogfjellet und den Staupatinden im Sinne, fand dann aber die Tagestour auf die drei Gipfel des Spisstind interessanter.
                                Grüße von Tilmann
                                http://www.foto-tilmann-graner.de/

                                Kommentar


                                • Borgman
                                  Dauerbesucher
                                  • 22.05.2016
                                  • 724
                                  • Privat

                                  • Meine Reisen

                                  #36
                                  Zitat von Shades Beitrag anzeigen
                                  Bin gespannt, wie Du mit dem Zelt zufrieden warst.
                                  Bis zu dem Tag hatte ich ja noch kein herausforderndes Wetter … über das Zelt schreibe ich spätestens im Børgefjell-Teil mehr.

                                  Zitat von Blahake Beitrag anzeigen
                                  Bernd, am besten, Du kommst mit dem Zelt zum ODS-Treffen Ende Oktober, da würde ich nämlich auch gerne mal drin probeliegen!
                                  Tatsächlich würde ich ja gern zum Treffen kommen, geht aber voraussichtlich leider nicht. Das Zelt kann ich auch Volker mitgeben, wenn er fährt. Falls nicht jemand anders sowieso ein LanShan1 dabei hat.

                                  Und hab' Dank, dass Du uns wieder in so spannende, wenig bekannte Gefilde führst. Mit dem Gletscher geht es mir so wie Highbeat, ich begnüge mich sicherheitshalber damit, virtuell bei Dir mitzugehen.
                                  Gern geschehen! Im Saltfjell ist ja nur eine relativ kurze Querverbindung von zwei Tagen wenig bekannt, aber auch das wird sich im Børgefjell ändern…

                                  Zitat von TilmannG Beitrag anzeigen
                                  Moin Bernd - ein schöner Übergang am Skavelfjellet! Aber ich hätte Volker und dich ja schon gern das gesamte Storstromdal hinunter waten gesehen...Ich hatte damals auch eine Überschreitung von Bogfjellet und den Staupatinden im Sinne, fand dann aber die Tagestour auf die drei Gipfel des Spisstind interessanter.
                                  Die Tagestour fand ich auch sehr cool in Deinem Bericht. Storstormdalen werden wir vermutlich nicht für Dich nachholen. Wir konnten uns sowieso bei der Vorbereitung nicht einigen, welche Talseite weniger nass aussieht … wahrscheinlich wären wir getrennt auf unterschiedlichen Seiten gelaufen. Tja, das muss jetzt ein anderes Duo machen.

                                  Kommentar


                                  • Borgman
                                    Dauerbesucher
                                    • 22.05.2016
                                    • 724
                                    • Privat

                                    • Meine Reisen

                                    #37
                                    Dienstag, 17. August

                                    Sehr erholsam geschlafen, aber wild geträumt – seltsam, dass das zusammenpasst. Wieder wache ich um vier auf, anscheinend ist mein innerer Wecker auf diese Zeit eingestellt. Und wieder hängen die Wolken tief. Kein Regen, dafür stetiger Westwind, der das Zelt schon getrocknet hat. Um halb sieben ist es abgebaut, und ich wandere talabwärts, folge einfach mehr oder weniger dem Lauf der Tollåga. Nach dem ersten steinigen Abschnitt geht es kilometerweit über Wiesen, Buckelwiesen, nasse Wiesen … mal steinig, mal sandig. Das ist ungefähr so spannend wie es klingt, macht aber trotzdem Spaß. Mir gefällt die Landschaft hier, die Ausblicke über den Fluss und auch die eigentümlich gedämpfte Stimmung.


                                    Tollåsandan


                                    Buckelwiesen







                                    Hinter der ersten Verengung zwischen den Höhen 949m und 1097m geht es noch einmal über Wiesen, dann ist auch schon Zeit für die Frühstückspause. So weit sieht das Wetter stabil aus, gelegentlich kommt sogar die Sonne für ein paar Minuten durch. Nichts drängt mich heute, also mache ich nach dem Frühstück noch mal die Augen zu und laufe erst um halb zwölf weiter.

                                    Direkt hinter dem Pausenplatz stürzt der Fluss in mehreren Fallstufen zwischen recht steilen Berghängen gen Riebivágge. Zur Not könnte ich weiter östlich ein Stück hoch gehen, das wäre die sichere Variante, aber ich meine, am Hang Rentierpfade zu erkennen und schaue mir das mal an. Na ja … steiler dürfte es nicht sein … obwohl die Rentiere eindeutig diese Route bevorzugen. Vorsichtig quere ich an dieser Stelle mit Kribbeln im Bauch – geschafft! War doch harmlos. Es folgen weitere flachere und steilere Passagen, bis das Tal sich weitet. Unregelmäßige Terrassen und Felsen bilden den oberen Teil, wogegen sich unten großflächig Strauch- und Silberweiden ausbreiten. Noch etwas weiter nördlich sieht man das Feuchtgebiet Riebivágge.


                                    Hier schwenkt Tollåga nach Nordwesten


                                    Rentierpfad am Hang – leider gibt es von der steilen Stelle kein Foto


                                    Tollåga


                                    Riebivágge. Der markante Berg in der Ferne ist Ramsgjeltinden.



                                    Die Gegend um Riebivágge habe ich als besonders schöne, harmonische Landschaft in Erinnerung und bin auch heute wieder sehr angetan. Der Fluss windet sich hier durch ein Gewirr von kleinen Seen und Hügeln, Mooren und Birkenwäldchen. Ohne Eile suche ich mir meinen Weg hinunter zur Ebene und schwenke dann nach Osten. Jetzt sind mehr Hügel und Bäche zu überqueren, mehr Silberweidendickicht und kleine Moore zu umgehen. Die Strecke zieht sich – eigentlich müsste ich nach der gelaufenen Zeit schon viel weiter sein.


                                    Blick zurück


                                    In der Strauchzone



                                    Zwei flache, breite, sandige Bäche durchwate ich barfuß, dann habe ich endlich freien Blick auf Stallogropa, einen markanten Einschnitt im Bergrücken. Als hätte ein Riese mit der Axt ein Stück abgehauen. Davor eine große Ebene, bewachsen mit kriechenden Weiden, Krähen- und Heidelbeeren, die sich als Pausenplatz geradezu aufdrängt. Kräftiger Wind und dunkle Wolken kündigen Regen an. Zweieinhalb Stunden habe ich gebraucht für die relativ kurze Strecke nach dem Frühstück.






                                    Stallogropa


                                    Perfekte Zeltstelle, Blick nach Norden

                                    Erst eine Stunde später, gegen drei, ich bin schon fertig mit dem Essen, beginnt es tatsächlich zu regnen. Ein Schauer, dann kurz Sonne, noch ein Schauer, dann länger Regen. Als er aufhört, mache ich mich zum Weitergehen bereit, aber das war auch nur eine Regenpause. Habe mich schon damit abgefunden, dass heute nicht mehr viel passiert. Kommt mir sogar ganz gelegen. Am späten Nachmittag (in der nächsten Regenpause) gehe ich mich waschen und drehe das Zelt, denn der Wind hat auch gedreht. Noch bin ich nicht zufrieden damit, wie das Zelt aussieht, wenn es niedrig aufgestellt ist. Hinten ist es zu flach. Bin halt nicht so geduldig mit Zelten wie Tom … er lässt nicht locker, bevor es perfekt steht, während es bei mir schnell gehen muss. Zum Abendessen Travellunch Nudeln mit Sojabolognese: Viele knurpselige Sojaschnetzel, deutliche Knoblauchnote, genügend Salz (zu Hause würde ich sagen etwas zu salzig) … gemütlich, sättigend.




                                    Stallogropa

                                    Stallo, viele von Euch werden es wissen, ist der Menschenfeind in der samischen Mythologie – ein großer, plumper Menschenfresser. Im Nahkampf eher unangenehm, aber auch nicht soo extrem schwer zu überlisten. Da war ich natürlich neugierig, ob eine Geschichte zu dieser Stallogrube gibt. Gibt es. In der Jahresschrift Naturschutz in Norwegen 1944-50 liest man:

                                    Stallorogge, eller Stallogropa, på overgangen fra Tollådalen til Bjellåvassdraget er et minne om lappisk overtro og sagn som knytter seg til skaret i fjellryggen, fortelling en om stålmannen som var så sterk at han med sitt sverd i sinne hogg fjellryggen i to, men likevel måtte bite i gresset for de svake men trollkyndige samers makt. Etter sagnet skal også Stallo ligge nedgravd i gropa, og det skal hende at manenn å kan høre hans fløyting komme fra gravplassen. Fjellsamer som går gjennom Stallorogge tar alltid hua av.
                                    Also ... eine samische Sage erzählt, dass der starke „Stahlmann“ (ist das die norwegische Form von Stallo?),der im Zorn den Bergrücken mit seinem Schwert entzwei schlug, ob der Macht der schwachen, aber trollkundigen Samen gleichwohl ins Gras beißen musste. (Wie genau steht hier leider nicht.) Nach der Sage liegt der Stallo hier begraben, und es kann vorkommen, dass man sein Flöten (das hätte ich nicht unbedingt vom Stallo erwartet, dass er Flöte spielt) vom Grabplatz hört. Fjellsamen, die durch Stallorogge gehen, nehmen immer die Mütze ab. (Übersetzungsfehler nicht ausgeschlossen.)

                                    Quelle: https://naturvernforbundet.no/getfil...01944-1950.pdf (Seite 16)





                                    Kommentar


                                    • nordover
                                      Anfänger im Forum
                                      • 09.11.2018
                                      • 10
                                      • Privat

                                      • Meine Reisen

                                      #38
                                      Hallo Borgman,
                                      an dieser Stelle bereits ein großes Danke für deinen Bericht, welcher ja glücklicherweise noch lange nicht sein Ende erreicht hat. Ich lese hier immer wieder gerne deine Ausführungen und freue mich, wenn es einen "neuen Borgman" zu lesen gibt. Vielen Dank auch für den Link. Warte schon gespannt auf das Børgefjell.

                                      Kommentar


                                      • Blahake

                                        Fuchs
                                        • 18.06.2014
                                        • 1441
                                        • Privat

                                        • Meine Reisen

                                        #39
                                        Zitat von Borgman Beitrag anzeigen
                                        ...voraussichtlich leider nicht. Das Zelt kann ich auch Volker mitgeben, wenn er fährt. Falls nicht jemand anders sowieso ein LanShan1 dabei hat...
                                        Schade, ein LanShan1 mit Bernd fänd' ich viel besser!

                                        Kommentar


                                        • Borgman
                                          Dauerbesucher
                                          • 22.05.2016
                                          • 724
                                          • Privat

                                          • Meine Reisen

                                          #40
                                          Zitat von nordover Beitrag anzeigen
                                          Hallo Borgman,
                                          an dieser Stelle bereits ein großes Danke für deinen Bericht, welcher ja glücklicherweise noch lange nicht sein Ende erreicht hat. Ich lese hier immer wieder gerne deine Ausführungen und freue mich, wenn es einen "neuen Borgman" zu lesen gibt. Vielen Dank auch für den Link. Warte schon gespannt auf das Børgefjell.
                                          Hallo nordover - schöner Nickname, das ist genau meine bevorzugte Richtung . Freut mich natürlich, wenn Dir meine Berichte gefallen ... sind ja teilweise ziemlich unterschiedlich ... und wenn Du auch im Børgefjell
                                          dabei bleibst. Warst Du da schon mal? Eigentlich war das mein erstes Wunschziel für dieses Jahr, bevor Volker mich mit dem Svartis geködert hat...

                                          Zitat von Blahake Beitrag anzeigen
                                          Schade, ein LanShan1 mit Bernd fänd' ich viel besser!
                                          Das holen wir nach - wird sich bestimmt eine Gelegenheit ergeben.

                                          Kommentar

                                          Lädt...
                                          X