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  • Freedom33333
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    • 09.09.2017
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    • Meine Reisen

    #21
    Wahnsinns tolle Bilder aus der Gegend, die muss ich mir fürs nächste mal auch auf die mögliche To Do Liste setzen. Wollte ja eigentlich dieses Jahr schon gerne nach Norwegen, habe aber wegen Corona doch wieder auf Schweden gesetzt.

    Schade dass du dich mit einer Verletzung rumschlagen musstest. Ich habe aus dem Grund übrigens immer eine Reiseapotheke dabei, die auch entsprechend starke Schmerzmedikamente umfasst - wenn du dir ein Bein brichst und wegen dem Wetter kann 2 Tage kein Heli kommen, hilft dir das Garmin auch nicht weiter. Ich denke wenn man einem Hausarzt schildert, wo man sich im Urlaub rumtreibt - das was wir machen ist ja alles andere als normal - müsste das zu machen sein. Ich habe mich vor meinem Urlaub über die Rettungsproblematik ja auch informiert und mich ewig gefragt ob ich ne Versicherung abschließen soll, habe aber im Internet irgendwo gelesen, das Rettungen in Schweden von einer gemeinnützigen Organisation gezahlt würden und mich dann dagegen entschieden. Hat da einer verlässliche Infos? Und vor allem, ist das in Norwegen anders?

    Zu der Frage mit dem Landen, ich könnte mir vorstellen, dass sich ein Retter an einem Seil abseilt mit einer Trage, dich in die Trage verfrachtet, festbindet und dann der Heli mit einer Trage am Seil weiterfliegt. Was dann mit der eigenen Ausrüstung ist frage ich mich allerdings.

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    • Fjellfex
      Fuchs
      • 02.09.2016
      • 1723
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      • Meine Reisen

      #22
      Zitat von vobo Beitrag anzeigen

      Die Geldfrage hat mich noch nie beschäftigt, das wird sich dann zeigen. Viel spannender fand ich immer die Frage (und nicht nur auf dieser Tour), wie in dem Gelände wohl ein Heli im Fall einer Notrettung landen soll.
      Luftrettung kann teuer sein. 2002 (also vor fast 20 Jahren) habe ich mir am Großen Löffler (Zillertaler Alpen) mal das Sprunggelenk gebrochen und wurde mit dem Heli nach Innsbruck geflogen. Da durfte ich der Christopherus Flugrettung rund 2000 Euro überweisen. Die Hälfte habe ich später von der Krankenkasse zurück bekommen, auf der anderen Hälfte wäre ich sitzen geblieben, wenn ich nicht im Alpenverein gewesen wäre und somit automatisch für solche Fälle versichert.

      Und wenn der Heli nicht landen kann, dann wirst du halt per Seilwinde hinauf gezogen.

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      • Fjellfex
        Fuchs
        • 02.09.2016
        • 1723
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        • Meine Reisen

        #23
        Zitat von Freedom33333 Beitrag anzeigen
        Ich habe mich vor meinem Urlaub über die Rettungsproblematik ja auch informiert und mich ewig gefragt ob ich ne Versicherung abschließen soll, habe aber im Internet irgendwo gelesen, das Rettungen in Schweden von einer gemeinnützigen Organisation gezahlt würden und mich dann dagegen entschieden. Hat da einer verlässliche Infos?
        Die Versicherung über die Alpenvereinsmitgliedschaft gilt weltweit. Es gibt aber auch andere Möglichkeiten.
        Wenn man etwa bei der Bergrettung Tirol Fördermitglied wird (kostet 30 Euro pro Jahr) ist man auch in Sachen Bergrettung versichert (zumindest europaweit, glaube ich). Versicherungen bieten sowas auch an. Da muss man jeweils das Kleingedruckte lesen, was und in welcher Region übernommen wird.

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        • Fjellfex
          Fuchs
          • 02.09.2016
          • 1723
          • Privat

          • Meine Reisen

          #24
          Beim Lesen dieses Berichtes habe ich ein total zwiespältiges Gefühl: einerseits ist das mit dem Knie ja totaler Mist.... andererseits hast du auf der Tour bis dahin schon mehr tolle Panoramen gehabt, als andere in 2 Urlauben zusammen.

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          • Ljungdalen

            Alter Hase
            • 28.08.2017
            • 3379
            • Privat

            • Meine Reisen

            #25
            OT:
            Zitat von Freedom33333 Beitrag anzeigen
            Ich habe aus dem Grund übrigens immer eine Reiseapotheke dabei, die auch entsprechend starke Schmerzmedikamente umfasst - wenn du dir ein Bein brichst und wegen dem Wetter kann 2 Tage kein Heli kommen, hilft dir das Garmin auch nicht weiter.
            Aus eigener Erfahrung (ich habe das mal "geschafft": Wirbel(!), Brustbein, paar Rippen, Arm am Handgelenk): Brüche tun erstaunlich wenig weh *solange man sich nicht bewegt/bewegen muss*. Aber Schmerzmittel natürlich hilfreich. Heli kam nach 2 Stunden...

            Zitat von Freedom33333 Beitrag anzeigen
            Ich habe mich vor meinem Urlaub über die Rettungsproblematik ja auch informiert und mich ewig gefragt ob ich ne Versicherung abschließen soll, habe aber im Internet irgendwo gelesen, das Rettungen in Schweden von einer gemeinnützigen Organisation gezahlt würden und mich dann dagegen entschieden. Hat da einer verlässliche Infos? Und vor allem, ist das in Norwegen anders?
            Ja, würde mich auch interessieren.

            Hatte in diesem Jahr ja auch (erhebliche) Knieprobleme, d.h. konnte zu dem Zeitpunkt kaum gehen, und darum dann sogar zusammen mit der "Stugvärdin" vom Nottelefon Låddejåhkå angerufen; meine erste Erfahrung damit (verstörend, dass man jemanden am Apparat hat, der noch nie vom Padjelanta-NP gehört hat und sich das buchstabieren lassen muss; und partout die *Adresse* haben will, von wo man anruft; Stugvärdin war auch ganz perplex). Nach Darlegung der Umstände wurde entschieden: ich sei ja halbwegs in der Zivilisation und es sei nicht *so* gravierend, dass sie einen regulären Rettungshubschrauber schicken würden (der dort offenbar aus Gällivare kommt, also ziemlich weit... habe den paar Tage später in Kutjaure gesehen: die dortige Stugvärdin hatte sich kochendes Wasser über das Bein geschüttet, ojeh...). Aber sie könnten einen "privaten Hubschrauber organisieren"... keine Ahnung, was das heißen sollte, auch kostenmäßig. Dann ja wohl Fiskflyg, der da sowieso irgendwo auf der Route nach Stalo vorbeikommt, nur halt regulär dort nicht landen darf, Nationalpark und so. Da sagte ich ok, ich warte erstmal ab, Zeit genug hatte ich noch, und würde dann ggf. langsam(er) zu gehen versuchen - oder nochmal anrufen...Ersteres habe ich das dann nach 4 Nächten in der Hütte auch gemacht (Låddejåhkå-Vaisaluokta in 4 Tagen... so gut drauf war ich noch, dass ich nicht die einfacher zu gehende Strecke über Gisuris genommen habe: kannte ich schon.) Und immer schön Ibuprofen reingeballert (1800 mg/Tag) - zum Glück hatte eine gerade anwesende (deutsche) Apothekerin genug (600er) dabei und mir genug überlassen; ich selbst hatte zwar etwas dabei, aber das war dann aufgebraucht.

            Zitat von Freedom33333 Beitrag anzeigen
            Zu der Frage mit dem Landen, ich könnte mir vorstellen, dass sich ein Retter an einem Seil abseilt mit einer Trage, dich in die Trage verfrachtet, festbindet und dann der Heli mit einer Trage am Seil weiterfliegt. Was dann mit der eigenen Ausrüstung ist frage ich mich allerdings.
            Bei mir, s.o., sind die 200-300 m weiter weg gelandet, wo es halt ging, und haben mich dann hintragen. Dort habe ich wegen Bergungskosten nie etwas gehört (Italien). Hätte aber auch Versicherung gehabt. (Sogar zwei: Allianz Unfall und ADAC, die dann auch diverse andere Kosten übernommen haben.)
            Zuletzt geändert von Ljungdalen; 07.10.2021, 12:12.

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            • Flachlandtiroler
              Freak
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              • 14.03.2003
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              • Meine Reisen

              #26
              Danke für die ausführliche Darlegung, was man sich mit Knie-Aua, Trainingsrückstand usw. zutraut.
              Ich wähne mich manches Mal auch in dem Dilemma und finde das sehr spannend zu lesen.

              Noch zu Firn und Grödeln:

              Zitat von vobo Beitrag anzeigen
              Schließlich erreichte ich die Schneeflanke und war ganz begeistert die für den Svartisen gekauften Chainsen Grödel ausprobieren zu können. Hier haben sie sehr gute Dienste geleistet.

              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht Name: Norwegen161.jpg Ansichten: 0 Größe: 2,35 MB ID: 3080957

              [...]

              Der weitere Abstieg zum Rismålvatnet wurde immer steiler, bis ich dann an harte Schneeflächen kam. Tillmann hatte von noch schneebedeckten und deshalb einem griffigen Aufstieg mit Steigeisen geschrieben – und ich musste da jetzt mit meinen Grödeln runter. Die am wenigsten steile Strecke im Abstieg rechts war tief und breit vom Bach bzw. Fluss unterspült, da konnte ich nicht lang. Also weiter nach links, da war wenigstens nicht unterspült und es gab eine Steinflanke auf der ich zunächst auf dem Po rutschen konnte. Dann zog ich die Grödel an und stieg etwa 5 m auf dem Schnee bergab, bis ich mich nicht mehr halten konnte, und die weiteren 5 Meter mit ordentlich Fahrt gegen die Felsen rutschte.

              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht Name: Norwegen182.jpg Ansichten: 0 Größe: 1,78 MB ID: 3080970
              Meine Rutschspur

              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht Name: Norwegen183.jpg Ansichten: 0 Größe: 3,24 MB ID: 3080973
              Am Schneefeld ganz rechts bin ich runter, links war weniger steil aber total unterspült.

              Das Knie hat den Aufprall gut überstanden, ein Fingernagel ist etwas angerissen und mein Hinterteil hat eine Prellung abbekommen – also nichts Ernsthaftes. Aber das war schon recht kritisch – ohne oder mit viel Schnee wäre es hier deutlich einfacher gewesen.
              Hatten diese Chainsen Grödel richtige Zacken (wie Steigeisen) oder bloß Spikes (kurze Dornen)?
              Gab es an Vorderfuß und Hacke herausstehende Zacken, die dann auch bei Gefälle / Steigung mit angeschrägtem Tritt Halt bieten?
              Wie bewertest Du die Grödel für den Einsatz im Nachhinein?

              (Mein gepflegtes Vorurteil ist, Grödeln sind für's Trottoir bei Glatteis und in den Alpen braucht man Steigeisen... aber ich habe wenig Einschätzung, wie sich skandinavisches Gebirge und Alpen vergleichen.
              Ein weiteres wichtiges Detail in steilem Firn sind allerdings auch die Schuhe. Mit C/D Bergschuhen kann ich auch in angefrorenem Firn gut die Schuhkanten einkerben und bin folglich selbst in Absturzgelände mitunter recht nervenschonen ohne jegliche Fußeisen unterwegs. Das kann mit weichen Tretern nicht klappen und kleine Zähnchen unter der Sohle ändern daran ja so gut wie nichts.)
              Zuletzt geändert von Flachlandtiroler; 07.10.2021, 12:18.
              Meine Reisen (Karte)

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              • vobo

                Vorstand
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                • 01.04.2014
                • 867
                • Privat

                • Meine Reisen

                #27
                Ohh schön, so viel Resonanz!

                Zitat von Freedom33333 Beitrag anzeigen
                Wahnsinns tolle Bilder aus der Gegend, die muss ich mir fürs nächste mal auch auf die mögliche To Do Liste setzen. Wollte ja eigentlich dieses Jahr schon gerne nach Norwegen, habe aber wegen Corona doch wieder auf Schweden gesetzt.

                Schade dass du dich mit einer Verletzung rumschlagen musstest. Ich habe aus dem Grund übrigens immer eine Reiseapotheke dabei, die auch entsprechend starke Schmerzmedikamente umfasst - wenn du dir ein Bein brichst und wegen dem Wetter kann 2 Tage kein Heli kommen, hilft dir das Garmin auch nicht weiter. Ich denke wenn man einem Hausarzt schildert, wo man sich im Urlaub rumtreibt - das was wir machen ist ja alles andere als normal - müsste das zu machen sein. Ich habe mich vor meinem Urlaub über die Rettungsproblematik ja auch informiert und mich ewig gefragt ob ich ne Versicherung abschließen soll, habe aber im Internet irgendwo gelesen, das Rettungen in Schweden von einer gemeinnützigen Organisation gezahlt würden und mich dann dagegen entschieden. Hat da einer verlässliche Infos? Und vor allem, ist das in Norwegen anders?
                .
                Schmerzmittel hatte ich auch (und wurde von Bernd noch zusätzlich versorgt), bisher aber nicht benötigt. Und da ich bei einer Versicherung arbeite (in der IT), halte ich nicht alle Versicherungen für notwendig. Ich meine ähnliches über Schweden Notrettung gelesen zu haben, vielleicht weiß Dirk ( Vintervik ) da mehr?

                Zitat von Fjellfex Beitrag anzeigen
                Beim Lesen dieses Berichtes habe ich ein total zwiespältiges Gefühl: einerseits ist das mit dem Knie ja totaler Mist.... andererseits hast du auf der Tour bis dahin schon mehr tolle Panoramen gehabt, als andere in 2 Urlauben zusammen.
                Ja, ich wusste lange nicht auf dieser Tour, ob ich lachen oder weinen sollte und habe mich für beides entschieden. Und ahnend welche Panoramen noch möglich gewesen wären - aber ich greife einem Fazit vor.

                Ljungdalen danke für Deine Schilderung - jetzt habe ich eine Vorstellung. Aber so schlimm war es bei mir nicht - ich hätte beim Abstieg auch noch Ibu-Steigerungen möglich gehabt.

                Zitat von Flachlandtiroler Beitrag anzeigen
                Danke für die ausführliche Darlegung, was man sich mit Knie-Aua, Trainingsrückstand usw. zutraut.
                Ich wähne mich manches Mal auch in dem Dilemma und finde das sehr spannend zu lesen.

                Noch zu Firn und Grödeln:

                Hatten diese Chainsen Grödel richtige Zacken (wie Steigeisen) oder bloß Spikes (kurze Dornen)?
                Gab es an Vorderfuß und Hacke herausstehende Zacken, die dann auch bei Gefälle / Steigung mit angeschrägtem Tritt Halt bieten?
                Wie bewertest Du die Grödel für den Einsatz im Nachhinein?

                (Mein gepflegtes Vorurteil ist, Grödeln sind für's Trottoir bei Glatteis und in den Alpen braucht man Steigeisen... aber ich habe wenig Einschätzung, wie sich skandinavisches Gebirge und Alpen vergleichen.
                Ein weiteres wichtiges Detail in steilem Firn sind allerdings auch die Schuhe. Mit C/D Bergschuhen kann ich auch in angefrorenem Firn gut die Schuhkanten einkerben und bin folglich selbst in Absturzgelände mitunter recht nervenschonen ohne jegliche Fußeisen unterwegs. Das kann mit weichen Tretern nicht klappen und kleine Zähnchen unter der Sohle ändern daran ja so gut wie nichts.)
                Ich hatte diese Grödel mit. Definitiv nicht mit Steigeisen zu vergleichen (die sind mir zu groß und wuchtig), aber es sollte ja auch nur flach über Gletscher gehen ... Gerade für Schneefelder am Hang finde ich sie sehr hilfreich, würde sie mit Schneeketten für Autos vergleichen, die man nach meiner Erfahrung auch nur bei Anstiegen bzw. Abfahrten von Gasthöfen/Hotels braucht (jedenfalls habe ich sie sonst nie benötigt ). Sie nützen aber nichts, wenn ich sie nur halb belaste, weil ich versuche eine Fußkante in den Schnee zu treiben. Ansonsten habe ich die Hanwag Alaska GTX, also einen B/C-Schuh.

                Diesen speziellen Hang bin ich in meinem Zustand (kein langes Suchen nach Alternativen) schon so richtig runtergegangen. Und würde unverändert weiterhin Grödel für solche Strecken nach Norden mitnehmen.

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                • Vintervik

                  Fuchs
                  • 05.11.2012
                  • 1930
                  • Privat

                  • Meine Reisen

                  #28
                  Zitat von vobo Beitrag anzeigen
                  Schmerzmittel hatte ich auch (und wurde von Bernd noch zusätzlich versorgt), bisher aber nicht benötigt. Und da ich bei einer Versicherung arbeite (in der IT), halte ich nicht alle Versicherungen für notwendig. Ich meine ähnliches über Schweden Notrettung gelesen zu haben [...]
                  Die "gemeinnützige Organisation", die in Schweden die Notrettung zahlt, ist der Staat, will sagen der Steuerzahler (also auch ich ).

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                  • Detlef
                    Erfahren
                    • 27.10.2007
                    • 329
                    • Privat

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                    #29
                    Zitat von Vintervik Beitrag anzeigen

                    Die "gemeinnützige Organisation", die in Schweden die Notrettung zahlt, ist der Staat, will sagen der Steuerzahler (also auch ich ).
                    Ist in Norwegen genauso, der Steuerzahler (also auch ich 😎) kommt dafuer auf.

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                    • vobo

                      Vorstand
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                      • 01.04.2014
                      • 867
                      • Privat

                      • Meine Reisen

                      #30
                      Na dann will ich mal hoffen, dass ich Euch zukünftig nicht noch mehr als für diese Antwort danken brauche ...

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                      • Detlef
                        Erfahren
                        • 27.10.2007
                        • 329
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                        #31
                        Da mach dir mal keine Gedanken 😉

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                        • vobo

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                          • 01.04.2014
                          • 867
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                          #32
                          Dienstag – Donnerstag 10.-12.08.: Regen und Abstiegserkundungen

                          Eigentlich wollte ich am schön wetterprognostizierten Dienstag auf den Kamm hoch und den Abstieg vom Bergkamm westlich des Fonndalen erkunden. Aber nix – Dauerregen und in den Wolken gefangen. So sehr, dass ich nur für das große Geschäft und Wasserholen das Zelt verließ – es ging wirklich gar nichts.
                          Bernd schlug am Dienstag dann das Rismålskardet als Abstiegsroute vor. Er wollte mir entgegenkommen oder ggf. Schmerzmittel und Bandage irgendwo deponieren. Die Google-Earth-Bilder ließen einen Abstieg recht gut möglich erscheinen, sicherer als ins Fonndalen und für ihn war es über die Straße gut zu erreichen. Letztlich hat er mich damit überzeugt, diese Abstiegsroute zu versuchen.
                          Dafür wäre es sinnvoll, den Zeltplatz zum unteren Rismål-See (623) zu verlagern, aber nicht bei dem Wetter, das sollte erst Donnerstag mittag wieder besser werden. Und gibt es dort überhaupt geeignete Zeltplätze?
                          Absolutes Highlight des Dienstags war dann das Überraschungsmenu meiner Frau – sooo lecker.

                          Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: IMG_6436.jpg
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ID: 3081538

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Name: Norwegen185.JPG
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                          Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

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Name: Norwegen189.JPG
Ansichten: 746
Größe: 3,64 MB
ID: 3081533

                          Am Mittwochvormittag hörte der Regen kurzzeitig auf, so dass ich beschloss an meinem See entlang zu gehen und einen Blick zum unteren Rismål-See zu werfen, um mögliche Zeltplätze zu erkunden. Ich überlegte kurz, einen Stock zur Knieentlastung mitzunehmen – ach nein, das geht doch schnell um den See rum.
                          Natürlich ging es nicht schnell, schräge Blöcke und steilere Hänge waren zu queren, und das Knie machte sich auch ohne Rucksack deutlich bemerkbar. Und natürlich hatte ich die Gamaschen nicht angezogen („geht doch schnell“), so dass es im erneuten Regen ganz schnell triefend nass an den Beinen und in den Schuhen wurde – ich Idiot.

                          Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: Norwegen190.jpg
Ansichten: 812
Größe: 1,36 MB
ID: 3081530
                          Blick zurück, recht das Rutsch-Schneefeld von vorgestern, an der Landspitze links kann man mein Zelt suchen und finden.

                          Als ich nach einer guten Stunde (!) den Übergang erreichte und den unteren See hätte erblicken können, war natürlich schon wieder eine Wolke ins Tal gezogen. Irgendwann gab es noch eine kurze Lücke: der See sah so aus wie meiner, das wird schon irgendwie gehen. Den Rückweg ging ich etwas weiter den Hang hoch und konnte so noch den oberen Rismål-See (mit der Höhenangabe 661 sogar etwas tiefer als „mein“ mittlerer See) überblicken.

                          Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: Norwegen191.jpg
Ansichten: 758
Größe: 2,58 MB
ID: 3081531
                          Oberer Rismål-See mit einem Tunnel-Ablauf, deren andere Öffnung hat Tilmann an der Fonndal-Gletscherwand fotografiert.

                          Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: Norwegen192.jpg
Ansichten: 758
Größe: 2,34 MB
ID: 3081532
                          Aufgrund des Regens bin ich leider auch nicht mehr den möglichen Abstieg ins Fonndalen über den Kamm links erkunden gegangen.

                          Und dann saß ich wieder mit nasser Hose und Schuhen und wenig neuen Erkenntnissen in meinem Zelt – laut Bernd, der im Anflug auf Bodø war, sollte das Wetter Donnerstagmittag aufklaren, und er wollte mir entgegenkommen. Um das Zelt herum war mittlerweile eine richtige Sumpflandschaft entstanden, aber innen war alles ok. Da hatte ich einen guten Platz gefunden.
                          Am Morgen des Donnerstags regnete es nicht mehr so doll, aber es hingen ununterbrochen Wolken über dem See bzw. zogen von unten hoch. Auch Bernd schrieb mir, dass er unten erstmal ein Zelt aufgeschlagen hat – von der „Wetter wird sehr gut heute“-Prognose war nichts zu sehen, weder unten noch oben 😊.
                          Jetzt war mir ja unklar ob Bernd noch Empfang hat, ich hatte ihm noch geschrieben, dass ich spätestens um 16 Uhr zum unteren See aufbrechen würde, und den eigentlichen Abstieg dann am Freitag im Trockenen angehen würde. Ob er noch kommt?
                          Gegen Mittag hörte der Regen dann auf, aber es zogen ununterbrochen Wolken von unten hoch. Um 15 Uhr brach ich auf und brauchte 2,5 Stunden bis zum Ausfluss des unteren Sees, den ich am Südufer entlang ging. Und hier gab es dann auch halbwegs brauchbare Zeltplätze, vielleicht nicht ganz gerade, aber ok. Spuren oder Mitbringsel von Bernd habe ich nicht gesehen, daher schrieb ich ihm, dass ich jetzt angekommen bin und ein Zelt aufgebaut habe. Von Bernd bekam ich nur noch eine frühere Nachricht, dass immer noch Wolken kommen, aber die Abstiegsrinne gut aussieht.
                          Hier an der Kante hatte ich trotz der dichten Wolken wieder Empfang, und konnte aufgrund der Wetterprognose sehen, dass es in der Nacht aufklart und morgen trocken und sonnig wird. So legte ich mich guten Mutes ins Zelt für Abendessen – irgendwie ahnend dass noch etwas passiert.
                          Und mitten in der Kochsession hörte ich ein „Voooollllkkkkkkeeeerrrrr“ und brüllte zurück so laut ich konnte. Aber jetzt raus, wo doch dort die Kochtöpfe stehen – ich mich wieder umziehen muss – Nein, irgendwie kann ich meine Freude nicht durch eine Umarmung zeigen, sondern im warmen Schlafsack bleiben.
                          Bernd kam verschwitzt und durchnässt an – ich gab ihm wenigstens meine warme Daunenjacke. Und dann erzählten wir von unseren Erlebnissen und der Rinne für den Abstieg. Er hatte mir noch stärkere Schmerzmedikamente und eine Kniebandage mitgebracht – herzlichen Dank. Letztlich blieben aber kaum 30 Minuten, da er ja noch im Hellen wieder absteigen wollte, um morgen den Bus und die Fähre Richtung Fykan zu kriegen. Und währenddessen aß ich noch mein Abendessen …

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ID: 3081536
                          Meine Lage unmittelbar vor Bernds Ankunft – so schlimm waren doch die Wolken gar nicht 😊

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Name: Norwegen197.JPG
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ID: 3081537
                          Tja, mit Bernd kamen wieder neue Wolken.

                          Es war schön, wieder weiteres Leben und Zuversicht und Aufbruchsstimmung zu spüren. Vielen Dank, Bernd, für Deinen Besuch!

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                          • Borgman
                            Dauerbesucher
                            • 22.05.2016
                            • 795
                            • Privat

                            • Meine Reisen

                            #33
                            ... wir sind ja wirklich beide unglaublich fotogen. Gerne doch - ich musste schließlich wissen wie es Dir da oben geht und ob Du den Abstieg zumindest sehr wahrscheinlich schaffen kannst. Sonst hätte ich meine (jetzt Solo-) Tour gar nicht mit gutem Gefühl beginnen können. Hoffentlich hast Du (anders als ich) Fotos von der Rinne gemacht, die ist mir an dem Abend richtig ans Herz gewachsen.

                            Das Rezept für die Thai-Nudeln muss ich mal ausprobieren.

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                            • Highbeat
                              Erfahren
                              • 04.10.2020
                              • 275
                              • Privat

                              • Meine Reisen

                              #34
                              Hallo Vobo,
                              seit Tagen leide ich mit dir und deinem Knie mit! Vielen Dank für den tollen Bericht und die fantastischen Bilder
                              Ich habe mir genau die gleichen Schneeketten gekauft und finde sie klasse - schön leicht und schnell angelegt. Aber schwierige oder heikle Situationen hatte ich bisher damit nicht. Die Zacken sind ganz schön klein.
                              Danke auch für das Rezept. Wir hatten zufällig solche Nudeln gekauft und sie nicht verwendet, weil sie so störisch waren - hätten wir sie einfach mal gebrochen 🙈😀

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                              • vobo

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                                • 01.04.2014
                                • 867
                                • Privat

                                • Meine Reisen

                                #35
                                Borgman Bernd, so ist das mit dem Alter, der eine hat halt mehr Rundungen und der andere mehr Falten .

                                Highbeat Danke für die netten Worte und das Mit-Leid. Mit dem Dörren hatte ich mich seit einiger Zeit beschäftigt und so einiges an Erkenntnissen für mich gewonnen, was geht gut, was nicht so sehr. Rund ums Fazit schreibe ich dazu auch noch ein wenig.

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                                • Mortias
                                  Fuchs
                                  • 10.06.2004
                                  • 1279
                                  • Privat

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                                  #36
                                  So, jetzt habe ich mir Deinen Bericht auch mal in Ruhe reingezogen Volker. Landschaftlich mal wieder (wen wundert's ) wirklich klasse wo Du langgelaufen bist. Diese Panoramen an der Fjordküstenlandschaft sind schon sehr ansehnlich.

                                  Nur das mit Deinem Knie und tut mir echt leid, vor allem da Du ja schon beim Svartisen warst und dann doch nicht rauf konntest. Und die Rutschpartie war ja auch nicht ganzu unkritisch. Es freut mich aber zu lesen, dass Du Dich dann selbst vernünftig eingeschätzt hast und keine weiteren Risiken mehr eingengangen bist. Auch wenn das sicherlich erstmal Überwindung kostet. Aber die Begegnung mit Bernd hast Du echt unterhaltsam geschrieben. Wie schön, dass immerhin das dann gut geklappt hat. 👍

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                                  • vobo

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                                    • 01.04.2014
                                    • 867
                                    • Privat

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                                    #37
                                    Freitag, 13.08.: Abstieg geschafft

                                    Ausgerechnet am Freitag den 13., das ist mir sogar morgens aufgefallen. Als ich frühmorgens raus musste, stand das ganze Tal inklusive Bernd in den Wolken, ich war oben drüber. Aber es war noch zu dunkel für ein Foto (und ich war zu faul), und so habe ich es nur in Erinnerung.
                                    Von Bernd hatte ich noch bei meinem Aufbruch die Nachricht erhalten, dass er in der Nässe unten angekommen ist und heute morgen zum Breivikvatnet aufgebrochen ist, die Moore unten sollten keine Schwierigkeiten bereiten. Das klingt doch alles schon mal gut.

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Name: Norwegen200.jpg
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Größe: 2,37 MB
ID: 3083096
                                    Blick zurück über den unteren Rismål-See und zum Fonndalsbreen dahinter

                                    Es war klar und sonnig über dem Tal, als ich gegen kurz vor 8 Uhr aufbrach. Eine Ibu 800 und eine Paracetamol 1000 und die Kniebandage waren meine Hilfen für den Abstieg – sie haben es mir gut erleichtert.

                                    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: Norwegen201.jpg
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Größe: 3,01 MB
ID: 3083094
                                    Anfänglich war der Einschnitt noch im Schatten (=rutschig), aber ich konnte gut oberhalb in der Sonne gehen. Unten sieht man die Häuser am Reppsjøen, dort war die Bushaltestelle.

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Name: Norwegen202.JPG
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Größe: 5,48 MB
ID: 3083102
                                    Später musste ich aber wieder mehr ins Bachbett steigen, trotzdem fand ich es in diesem Abschnitt auf meiner Seite deutlich angenehmer.

                                    Als die Bäume auf meiner Abstiegseite bis an den Bach gingen blieb ich etwas oberhalb und entfernte mich vom Bach, das ging eigentlich ganz gut. Nur ein kurzes Stück war dann in der Hangneigung orange eingefärbt auf Norgeskart, das war dann doch recht mühsam.
                                    Weiter unten dann (dort wo die Bäume auf dem Foto wieder von Bachbett weggingen) kam der schwierigste Abschnitt. Von oben hatte ich gedacht, dass ich dort den schwierigsten - weil steilsten - Teil geschafft hätte. Der Grund waren die Farne, Bernd hatte mich gestern vor solchen Abschnitten weiter unten auf der anderen Seite gewarnt. Sie waren 1. triefend nass, 2. undurchsichtig, 3. mit Rinnen und Steinen darunter und 4. zu fest um sie mit den Stöcken auseinander zu biegen o.ä..
                                    Einfach ein echtes Katastrophengebiet. Nach den ersten 2-3 Stürzen habe ich mich einfach seufzend in mein Schicksal ergeben, alle paar Meter trotz vorsichtigen Abtastens und Schritt setzen einfach umzukippen. Liegend dann ggf. den Rucksack abschnallen, Stöcke unter den Farnen suchen, den eigenen Körper checken, fluchen, den Rucksack wieder aufsetzen und weiter so. Auf der gezoomten Norgeskart-Karte ist das der Abschnitt am Bach der nicht grün ist. Eine grausame Stunde mit mindestens 10 mal Hinfallen war das!
                                    Etwas besser wurde es dann wieder im Wald, weil dort weniger Farn wuchs bzw. vermieden werden konnte. Und viiiiiieeeeelll besser wurde es ab gut 250 m Höhe, als die Steilheit nachließ.

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Name: Norwegen203.JPG
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Größe: 7,38 MB
ID: 3083100

                                    Wenig später als das auf der Karte eingezeichnete Moorgebiet begann, wusste ich schon, dass ich es geschafft hatte. Bernd hatte mir prophezeit, dass die Hangmoore hier kein Problem sein werden und so war es auch. Ich hielt mich immer noch nördlich des Flusses (hätte ihn aber auch mehrfach queren können) und wollte noch das allerletzte Risiko, den Abfluss des Breivikvatnet, überqueren, bevor ich eine Pause mache und den geglückten Abstieg vermelde.

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Name: Norwegen204.jpg
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Größe: 3,18 MB
ID: 3083097
                                    Abfluss des Breivikvatnet, problemlos mit Gamaschen zu queren. Im Hintergrund die Stromleitung, die mit ihren Masten für Bernd und mich Orientierung bot – und das erfolgreich bezwungene Rismålsskardet im Hintergrund. Kurz unterhalb der Mündung des Rismål-Flusses in den Breivik-Fluss befindet sich auch eine kleine Brücke, die auf der Karte nicht eingezeichnet ist.

                                    4,5 Stunden habe ich für den Abstieg hierher gebraucht, jetzt gönnte ich mir eine Stunde Mittagspause. In wenigen Hundert Metern begann ein Weg, der mich dann noch ca. 1,5 km bis zur Bushaltestelle hinunterführen würde. Das würde ja auf jeden Fall klappen, denn um 15:30 Uhr fuhr der letzte Bus vor dem Wochenende.
                                    Mittlerweile hatte sich Bernd in die Netzlosigkeit nördlich den Svartisen verabschiedet, seine Anreise hat noch so geklappt wie er das erhofft hatte. Von zuhause kam auch Beifall ob des geglückten Abstiegs, aber auch schon Fragen was ich denn jetzt machen möchte.
                                    Damit hatte ich mich seit ich gestern Abend wieder Empfang hatte auch schon beschäftigt. Große Wanderungen waren sinnlos, ein vorzeitiger Abbruch aufgrund einiger nicht stornierbarer Rückreiseverbindungen irgendwie auch. Und ich habe doch noch so viel zu essen und noch eine volle Woche Urlaub. Und noch habe ich nicht Geburtstag…
                                    Vor mir im Meer habe ich doch so viele Inseln gesehen, wäre das nicht ein Möglichkeit? Beach-Hopping in Nordland? Bis Sonntag war sehr gutes Wetter angesagt, und danach draußen auf den Inseln zumindest bis Dienstag kein Regen. Das klang nach einem Plan, die Organisation fiel dann leicht. Heute nach Vågåholmen mit dem Bus, dort ein wenig einkaufen und dann zunächst noch rüber nach Rødøy, wo ich mir ja für den Anfang der Reise schon einen einsamen Strand ausgeguckt habe. Und morgen abend dann weiter – ja das mache ich! Und mit einem Travel Pass Nordland kann ich bis zur Zugabfahrt gen Heimat in genau einer Woche soviel Bus und Hurtigbåt fahren wie ich will – super.
                                    Mit frischer Energie machte ich mich auf und fand schnell den befestigten Weg. Ob ich nun schneller ging, oder die Wirkung der Schmerzmittel nachließ, oder es einfach genug für den Tag war – keine Ahnung, aber der Abstieg auf dem Weg schmerzte ordentlich und mehr als vorher am Hang. Die Bandage, die mir gefühlt vorher so gut getan hat, zog ich runter.

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Name: Norwegen205.jpg
Ansichten: 485
Größe: 2,90 MB
ID: 3083095
                                    Fokus auf den steilen Teil des Rismålskardet

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Name: Norwegen206.jpg
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Größe: 3,52 MB
ID: 3083098
                                    Links das Rismålskardet, dahinter dann der Memaurtinden. Am oberen Talkessel entlang bin ich am letzten Montagmorgen gelaufen…

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Name: Norwegen208.jpg
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ID: 3083107
                                    Blick auf das Rismålskardet unten von Repassjøen aus – heute morgen hatte ich von dort oben hier runter geblickt. Schön, dort auch angekommen zu sein.

                                    Eine knappe Stunde vor der Busabfahrt kam ich an der Rv17 an. Jetzt konnte ich in Ruhe die Schuhe ausziehen, verpacken und meine Füße in der Sonne wärmen und vom baldigen Besuch im Supermarkt träumen. Auch schön diese Ankunft. Nach wenigen Minuten Busfahrt stieg ich am Abzweig nach Vågåholmen aus und wartete auf die Rückkehr des Busses von der Fähre in Agskardet, der dann aber schon Wochenende machte. Stattdessen nahm mich ein Taxi mit nach Vågåholmen, das war auch eine nette Fahrt.
                                    Ich plünderte den Supermarkt mit Bier, Obst und Chips – auch noch für den Abend. Bernd hatte ja auf meine Bitte doch kein Müsli und Schoki für mich mitgebracht, also kaufte ich mir frisches Brot und Nutella für die nächsten Frühstücke, lecker. Und dann wartete ich auf das Hurtigbåt aus Bodø, das mich nach Rødøy bringen würden.

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Name: Norwegen210.JPG
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Größe: 2,36 MB
ID: 3083099
                                    Der leicht eingerissene Fingernagel von der Rutschpartie.

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Name: Norwegen212.JPG
Ansichten: 488
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ID: 3083101
                                    … was bei uns ein Krankenwagen ist …

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Name: Norwegen213.JPG
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Größe: 2,15 MB
ID: 3083104
                                    Blick auf den Fähranleger in Rødøy und mein Wandergebiet der letzten Woche im Hintergrund.

                                    In Rødøy angekommen nahm ich gleich den Weg ins Abenteuerland („Eventyrskogen“), in dem die Geschichte vom Froschkönig erzählt wird und am Ende eine Schatzkiste oder ein Troll droht. Ich verließ den Weg und vertrieb einige Schafe die auf den nächsten paar Hundert Metern das Gelände zum Strand pflegten. Ganz allein fand ich dann einen halbwegs windgeschützten Zeltplatz und genoss den Abend am Meer mit Blicken auf die Inselwelt der nächsten Tage.

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Name: Norwegen214.JPG
Ansichten: 482
Größe: 4,17 MB
ID: 3083106
                                    Mein Ruheplatz am Strand, hinten mein Zelt und links wieder der Löwe von Rødøy in den Wolken.

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Name: Norwegen216.jpg
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ID: 3083103

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Name: Norwegen218.jpg
Ansichten: 491
Größe: 2,01 MB
ID: 3083105
                                    In diese Inselwelt sollte es die nächsten Tage weitergehen.

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                                    • vobo

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                                      • 01.04.2014
                                      • 867
                                      • Privat

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                                      #38
                                      Samstag – Montag, 14.-16.08. Storselsøya oder so ähnlich

                                      Mit diesen vorgelagerten Inseln ist das so eine Sache … Manchmal haben sie einen offiziellen Namen, den aber keiner nutzt oder sie haben zwei Namen, über die man sich aber nicht einig ist. Daraufhin benennt man einen Hafen für das Hurtigbåt halt einfach mal nach dem gewünschten Inselnamen und hofft dass er sich durchsetzt. Dann hat die Insel aber einen zweiten Hafen und dieser wird nach dem offiziellen Namen benannt. Immerhin läuft ja mitten über die Insel mit ihren 23 Einwohnern noch eine Gemeindegrenze, die aber immerhin für einen regen Fährverkehr in jedem der beiden Häfen sorgt.

                                      Klingt unsinnig? Ist es bestimmmt auch. Ist aber wirklich so! Dazu später.

                                      Aber erstmal war ich noch auf Rødøy, dem Hafen von Rødøya oder so ähnlich. An meinem Strand widmete ich mich am Samstag der Körper- und Klamottenpflege (ja, erstmals auf Wanderung inklusive einer Rasur!). Der Platz und das Wetter waren herrlich. Es wehte aber ein kräftiger Nordostwind, so dass einige eifrige Inselpaddler abtrieben und von einem Einheimischen wieder in den Hafen geschleppt wurden.

                                      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Norwegen219.jpg Ansichten: 0 Größe: 2,74 MB ID: 3084797
                                      Von Zeit zu Zeit trafen sich auch die Schafe auf der abgefressenen Fläche unten, meistens bei Ebbe.

                                      Gegen 17 Uhr machte ich mich auf den Weg zurück zum Hafen, erreichte wieder den Abenteuerpfad mit seiner Hütte und der Fluchthöhle des Trolls (der noch eine Rolle auf der namhaften Insel spielen wird).

                                      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Norwegen220.jpg Ansichten: 0 Größe: 2,76 MB ID: 3084796

                                      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Norwegen268.jpg Ansichten: 0 Größe: 2,11 MB ID: 3084804
                                      … was drinne ist, möchtet ihr wissen?

                                      Am Hafen lud ich mein Handy wieder auf, weil ich mittlerweile merkte wieviel Strom das Buchlesen (und die Internetverfügbarkeit) kostet – insbesondere wenn man nicht wandernd unterwegs ist. Um 19 Uhr kam das Hurtigbåt aus Bodø, 20 Minuten später die Fähre der Gemeinde Rødøy, die entlang der teilweise zugehörigen Inseln Rødøya, Gjerdøya, Selsøya, Sundøya nach Storselsøya (was nichts mit dem ebengenannten Selsøya zu tun hat) und noch weiter fährt.
                                      Nach dieser topographischen Lehrstunde kam ich gegen 20:00 Uhr an der sehr im Meer gelegenen Anlegestelle an und durfte erstmal 1 km auf einer Straße laufen – voll dem starken Wind ausgesetzt. Das Knie tat schon den ganzen Abend richtig weh, eigentlich wäre eine Schmerztablette angemessen gewesen. Der Wind schob mich ordentlich hinkend vor sich her.
                                      Ich wollte im Nordwestteil der Insel an einer halbwegs geschützten Bucht ohne große Anstiege einen Lagerplatz suchen, fand aber den auf der Karte eingezeichneten Weg bzw. Abzweig nicht und wollte zu der fortgeschrittenen Zeit mit dem schmerzenden Knie keine Experimente mehr machen. Also folgte ich dem Weg in Richtung Steinvika – wissend dass der Name jetzt eigentlich nicht den gewünschten Beach-Lagerplatz versprach.
                                      Gegen 22 Uhr (ja, zwei Stunden für 2 Kilometer auf teilweise festen Wegen mit ganzen 60 Höhenmetern Anstieg) baute ich mein Zelt an einer halbwegs windgeschützten Stelle auf – sicher der ungewöhnlichste Platz für das Stratospire bisher.

                                      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Norwegen222.JPG Ansichten: 0 Größe: 5,89 MB ID: 3084803
                                      Mehr Platz war halt nicht – und es ging, weil es nicht regnete. Auf die windzugewandte Zeltplane rechts habe ich viele der reichlich vorhandenen Steine gelegt, so dass die Spannung oben über die Stöcke ausgereicht hat. Also die zweite Apsis mit Rucksack, Zeltplane und Steinen belagert und ohne Regen bestens geschlafen.

                                      Am nächsten Morgen (Sonntag) wollte ich den Strand etwas genauer erkunden und ggf. den Zeltplatz zu dem gestrigen Wunschziel verlegen. So sah der Strand aus:

                                      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Norwegen223.jpg Ansichten: 0 Größe: 2,65 MB ID: 3084794
                                      Der Name Steinvika für die Bucht ist passend. Der Weg unten entlang war nett und ich erreichte bei Ebbe hinten links die „Grasfläche“, die ich eigentlich gestern angepeilt hatte. Aber dort zog der Wind voll durch – es war nicht sinnvoll, dorthin umzuziehen. Dort befindet sich auch wieder eine der zahlreichen Stempelstellen des schon erwähnten Polarsirkeltrimmen.

                                      Das Knie machte weitere Erkundungen auch nicht freundlicher und so tat ich nichts mehr an dem Tag außer Hörbücher hören – mittlerweile waren Strom und Spiritus die knappen Ressourcen, also kein Tee und keine Bücher mehr.

                                      Vielleicht ist das jetzt der Zeitpunkt über die Insel aufzuklären (Quelle: Wikipedia und Store Norske Leksikon):
                                      Storselsøya (also known as Selsøya or Hestmona) is an island in Nordland county. The island is divided between two municipalities: Rødøy in the north and Lurøy in the south. The northern and eastern parts of the 13.6-square-kilometer island are flat and marshy. The Arctic Circle crosses the northern part of the island. There are ferry connections to the surrounding islands and to the mainland at Jektvika. The 571-metre tall mountain Hestmonkallen is located in the southwest.
                                      The name of the island has varied over time and not all have agreed on the name. In 2014, the appeal board for the Norwegian Language Council made a final decision on the name of the island. They decided that the main name of the island would be Storselsøya and that name would also refer to the northern part of the island in Rødøy Municipality. Hestmona would be an official name that refers to the southern part of the island. The board also approved Selsøya as an alternate name. A minority on the appeal board wanted Hestmannøy to refer to the southern part in Lurøy Municipality, but that was not approved. Historically, the island was known as Hestmona because of the main mountain on the island was known as Hestmonkallen.
                                      The characteristic mountain Hestmona is better known as Hestmannen, which in the Nordland legend about the trolls who froze to stone, plays the role of "enfant terrible". According to legend, it was Hestmannen who, in his hunt on Lekamøya, shot the arrow that made the hole in Brønnøykongen's hat - what we know today as Torghatten.

                                      ... und das alles für 23 Einwohner ...


                                      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Norwegen236.jpg Ansichten: 0 Größe: 1,54 MB ID: 3084800
                                      Hestmannen oder Hestmonkallen oder halt auf einfach nur gefrorener Troll – man weiß es nicht (Foto zwei Tage später auf See aufgenommen).

                                      Am Montag morgen packte ich zusammen und machte mich auf die Tour zum südlichen Fähranleger der Insel, der sich Hestmona nennt und von der Gemeindefähre Lurøy bedient wird. Lurøya hat aber keinen Hafen, sondern wird mit dem Bus von der Nachbarinsel Onøy bedient – aber lassen wir das jetzt.
                                      Der etwa 3 km lange Wanderweg führt durch eine nette Schlucht zwischen dem Hestmannen und dem gut 300 m hohen Ambåtta.

                                      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Norwegen251.jpg Ansichten: 0 Größe: 1,78 MB ID: 3084802
                                      Zwei Tage später der Blick auf die Schlucht, links Ambåtta, rechts Hestmannen.

                                      Bilder habe ich an dem bewölkten aber trockenen Tag keine gemacht. Das Knie tat ziemlich weh, die Bandage hat mir nicht wirklich geholfen und Tabletten wollte ich nicht nehmen. Der Aufstieg zum Hestmannen beginnt kurz hinter dem höchsten Punkt der Schlucht, also an der Gemeindegrenze. Und überhaupt änderte sich die Landschaft dort schlagartig: Aus dem kargen und irgendwie steinig-moorigen Norden wurde eine niedersächsische hügelige Weidelandschaft: „Endlose“ Grasweiden mit Baumhecken werden hier für die Rinderzucht genutzt. Allerdings sah ich nur wenige Tiere draußen, sie scheinen leider überwiegend im Stall gehalten zu werden – für mich sah es eher nach Milchwirtschaft aus. Am frühen Nachmittag erreichte ich den südlichen Fähranleger und war nicht alleine.

                                      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Norwegen226.jpg Ansichten: 0 Größe: 1,75 MB ID: 3084795
                                      Hestmona

                                      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Norwegen225.jpg Ansichten: 0 Größe: 3,01 MB ID: 3084798

                                      Ich fand leider keinen Warteraum am Anleger, brauchte aber doch dringend frischen Strom für mein Entertainment. Aber eine der Türen war offen und dahinter fand sich eine Wohnung, die wohl eher als Abstellkammer genutzt wurde. Egal, der Strom funktionierte. Wasser gab es auch und ich konnte problemlos kochen. Nach dem Essen vertrat ich mir die Beine und sah ein Paar mit Hund die Gegend erkunden – für den müssen sowas tolle Gassigänge sein.

                                      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Norwegen227.jpg Ansichten: 0 Größe: 1,40 MB ID: 3084799

                                      Wenig später erhielt ich aber dann doch Besuch: Ein Mann mit Kinderkarre und später seine Frau kamen vorbei, die offenbar die obere Etage des Fährhauses mit bewohnten – so richtig begeistert waren sie von meinem „Einbruch“ unten nicht wirklich. Er fand es wohl nicht schlimm, aber fürchtete ihre „Schimpfe“ ob der offenen Tür und bat mich, doch es zu lassen, was ich dann auch sofort tat.
                                      Die rund 40-jährige recht wortkarge Frau lebt seit Ende der Achtziger auf der Insel und genoss offenbar die Einsamkeit. „Many cows on the island“, aber sie wollte sich nicht in die Karten schauen lassen, wieviele Kühe oder Milch so produziert wird. Wie gesagt, ich kann mich nicht erinnern, je so viele abgemähte und zusammengepackte Grasballen auf einer ähnlich großen Fläche liegen gesehen zu haben.
                                      Gegen 19 Uhr kam die Fähre und brachte mich zum westlich gelegenen Hafen Sørnesøy der Insel Nesøya, wo ich dann schnell mein Zelt in einer Bucht aufschlug, nachdem ich mich vergewissert habe, dass der aktuelle Wasserstand knapp unter Hochwasser ist.

                                      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Norwegen228.jpg Ansichten: 0 Größe: 3,09 MB ID: 3084801
                                      Zuletzt geändert von vobo; 21.10.2021, 19:01.

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                                      • vobo

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                                        • 01.04.2014
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                                        #39
                                        Dienstag/Mittwoch 17./18.08.: Der alte Mann und das Meer – Nesøya und Myken

                                        Lange hatte ich nicht mehr einen so weichen und ebenen Zeltboden – entsprechend gut schlief ich. Ab und zu kam Besuch vorbei, der mich aber in Ruhe ließ …

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Name: Norwegen229.jpg
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ID: 3090370

                                        Gegen 10 Uhr brach ich gemütlich auf und folgte einem Weg an der Westseite der Insel. Das Wasser hatte sich gut zurückgezogen und ich konnte einige Buchten in der Ebbe durchlaufen. Als erstes traf ich an der Kjølvika mal wieder auf die Gemeindegrenze von Rødøy (im Norden) und Lurøy (im Süden). Falls ich das noch gemerkt hätte, klärte mich das Schild auch über die Historie auf.

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Name: Norwegen231.jpg
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ID: 3090372

                                        Historisch ist Rødøy der Ursprung und umfasst früher auch die Gemeinden Lurøy, Meløy und Traena. 1838 trennten sich Lurøy und Traena, das sich wiederum 1872 von Lurøy trennte (vermutlich weil es einfach zu weit draußen im Meer liegt). 1884 zog Meløy dann auch den Weg in die Selbstständigkeit ein. Aber immerhin hat die Insel Nesøya eine eigenständige gemeindeübergreifende Postleitzahl – ein logistisches Meisterwerk.

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Name: Norwegen230.jpg
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ID: 3090371
                                        Auch hier wieder ein Stempelkasten …

                                        Nach der Ankunft gestern im Hafen Sørnesøy (im Süden der Insel Nesøya in Lurøy) wollte ich heute von Nornesøy (im Norden der Insel Nesøya in Rødøy) weiter nach zur Insel Myken weit draußen im Meer fahren – dazu später. Erstmal folgte ich dem netten leichten Pfad zu einem schönen Strand.

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Name: Norwegen232.jpg
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ID: 3090374

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Name: Norwegen233.jpg
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ID: 3090373

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Name: Norwegen234.jpg
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ID: 3090369

                                        Normalerweise hätte ich mich bei dem Strand in die nicht vorhandenen Fluten gestürzt, aber das Knie zickte sehr stark. Ich hinkte wirklich ordentlich und war froh über jede Pause (die Strecke vom Zeltplatz bis zum Strand waren flache 1,5 km für die ich auch 1,5 Stunden gebraucht habe) – wie ein alter Mann. Und so kam ich dann langsam an die einzige Straße auf der Insel, der ich dann gut 500 m zum einzigen Supermarkt folgen konnte – zwar weniger für Gin aber für andere flüssige Produkte…

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Name: Norwegen235.JPG
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ID: 3090385

                                        Danach hinkte ich die etwa 1,5 km zum Hafen, wo ich gegen 16 Uhr ankam – kaputt und schlapp wie nach einer 20 km Tour. Leider hatte das Wartehäuschen keinen Strom und leider wuselten dauernd ein paar Arbeiter um mich herum, so dass das Warten auf das Hurtigbåt gegen 20 Uhr nicht so entspannt aussah. Aber es klarte auf und die Sonne kam heraus.
                                        Kurze Zeit später ging es dann aber richtig los: Autos mit Anhänger luden Kisten ab, ein Mann den man wohl als Hafenarbeiter bezeichnen kann nahm einen seiner drei Gabelstapler und hub diese Kisten zum Anleger. Action!

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Name: Norwegen237.jpg
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Größe: 1,95 MB
ID: 3090375
                                        Lebende Krebse

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Name: Norwegen238.JPG
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ID: 3090387
                                        Das Highlight, ein 116 kg schwerer Heilbutt.

                                        In den Pausen erzählte mir der Hafenarbeiter, dass hier auch viel nach Jakobsmuscheln getaucht(!) wird. Wenn eine gefunden wird, befestigt der Taucher einen Gasballon an ihr der sie nach oben schickt und dort dann von einem Boot eingesammelt wird. Jetzt leuchtet mir auch ein, warum die so teuer sind – aber wer macht in diesem Gewässer so einen Job???

                                        Mit immer mehr Sonne beschloss ich bereits um 17:15 mit dem Fisch auf das Boot aus Myken mich verladen zu lassen und nicht erst drei Stunden später auf der Rückfahrt. Ein wenig Fahrt durch die Inselwelt sieht doch echt nett aus – und mit so einer wertvollen Ladung … Also noch hurtig ein Essen mit dem letzten Spiritus kochen und dann die Beladung bewundern.

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Name: Norwegen240.JPG
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Größe: 3,02 MB
ID: 3090388
                                        Etwa 4 Tonnen Krebse wurde verladen

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Name: Norwegen241.JPG
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ID: 3090389

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ID: 3090376

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Name: Norwegen245.jpg
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Größe: 1,83 MB
ID: 3090377
                                        Und dann gings los…

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Name: Norwegen246.jpg
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Größe: 2,25 MB
ID: 3090378
                                        … zurück in Richtung Festland …

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Name: Norwegen250.jpg
Ansichten: 354
Größe: 2,07 MB
ID: 3090379
                                        … vorbei an Storselsøya (oder so ähnlich) mit dem Hestmannen…

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Name: Norwegen252.jpg
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Größe: 1,93 MB
ID: 3090380
                                        … mit einem Blick über die Gemeindegrenze nach Lurøya …

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Name: Norwegen253.jpg
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Größe: 1,56 MB
ID: 3090381
                                        … mal wieder der Löwe von Rødøy …

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Name: Norwegen254.jpg
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Größe: 1,69 MB
ID: 3090382
                                        … den Polarkreis kreuzend …

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Name: Norwegen255.jpg
Ansichten: 364
Größe: 1,83 MB
ID: 3090383

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Name: Norwegen259.jpg
Ansichten: 342
Größe: 2,17 MB
ID: 3090384
                                        … bis nach Tonnes auf dem Festland.

                                        Hier kam gleichzeitig das Lurøy-Hurtigbåt an und der Festlandsbus fuhr ab – das bedeutete aber Höchstlast für die Entladearbeiter. Der Heilbutt und vermutlich die Muscheln wurden direkt in einen Kühllaster entladen, mit den Krebsen ließ man sich Zeit – sie lebten ja noch und vermutlich noch eine ganze Weile …

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Name: Norwegen260.jpg
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Größe: 1,92 MB
ID: 3090386

                                        Jetzt ging es wieder auf den Rückweg und kurz vor Rødøya begegneten wir dem Hurtigbåt Bodø – Sandnessjøen.

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ID: 3090391

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ID: 3090390
                                        Ein letzter Blick zum Festland, ganz rechts müsste ich den Kamm entlang gelaufen sein.

                                        Die weitere Fahrt verlief unspektakulär, erst als wir wieder Nordnesøy erreichten, waren alle Spuren der nachmittäglichen Action verschwunden. Jetzt ging es rund 40 Minuten weiter nach Myken im Nordwesten. Die See wurde trotz des schönen Wetters deutlich rauher, das Schiff schaukelte ordentlich. Essen hätte ich jetzt nichts mehr wollen und wie es im Winter ist möchte ich nicht wissen. Das Boot fährt das ganze Jahr durch jeden Tag einmal morgens und abends von Myken zum Festland und zurück.

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ID: 3090392
                                        Ankunft in Myken

                                        Myken? Die Insel liegt knapp 50 km vor dem norwegischen Festland. Zur Insel Røst südlich der Lofoten sind es nicht viel mehr Kilometer – das verdeutlicht vielleicht wie weit draußen die Insel liegt. Nach der Ankunft folgte ich dem einzigen Sträßchen zu einem Hostel, der einzigen offenen Unterkunft abgesehen von einigen zu mietenden Häuschen. Es trug den netten Namen „Myken Seng og Suppe“.

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ID: 3090395
                                        Die Wohnwagen waren auch mietbar.

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ID: 3090396

                                        Ich gönnte mir eine der leckeren Fischsuppen mit einem Glas Wein – sehr lecker 4 Tage nach dem Bier von Vågåholmen. Und es entpann sich ein nettes Gespräch mit einem holländisch-norwegischen Pärchen: sie hatte in Bodø ihren Traumjob bei einer nationalen Behördenstelle gefunden und er war selbstständiger IT-ler, so dass sie viele dieser Inseln besuchen und von dort im Home Office arbeiten.

                                        Die Anzahl der beständigen Einwohner von Myken soll bei 16 liegen, es gibt aber viel mehr Häuschen auf der Insel. Ein echtes Problem – Grundstückserwerb oder gar Neubauten sind nur mit einem sinnvollen Nutzungszweck möglich. „Schlafen und Suppe“ hat von Ostern bis Ende August auf, die Hauptattraktion eine Whiskey-Destillerie nördlich des Polarkreises mit einem angeschlossenen Restaurant nur in den Sommerferien.

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ID: 3090393
                                        Myken nach Norden

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ID: 3090397
                                        Myken nach Osten – Blick zum Festland

                                        Myken hatte im letzten Jahrhundert etwa 80 dauerhafte Einwohner und lebte vom Fischfang. Es gab eine Schule (das heutige „Seng og Suppe“) und daher wohl auch so viele Häuser. Nach einigen tödlichen Unglücken der Fischerboote verließen viele Bewohner die Insel die so kurz vor der Aufgabe stand. Ein Gedenkstein mit den Namen der toten Fischer wurde auf dem Hügel der Insel errichtet.

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ID: 3090394
                                        Wer immer schon mal einen Leuchtturm bewohnen wollte, kann das hier tun.

                                        Der Handel macht jeden Tag für eine ganze Stunde auf und einige Bewohner stehen dann für Gespräche bereit, was sie motiviert hier dauerhaft zu leben. Künstler, Eigenbrötler, Autoren, IT-ler, … einiges dabei (eines Winters war das Internetkabel längere Zeit kaputt – ein echtes Lastproblem für den schwachen Mobilfunk hier draußen). Aber immerhin kam ein Schiffsmann des gestrigen Hurtigbåts vorbei, der meinen Hut auf dem Schiff gefunden hatte – und ich war schon so traurig über den Verlust, aber er hatte sich an mich erinnert, hier bleibt halt nichts unbemerkt.

                                        Zwischen 11 und 12 Uhr kommen im Sommer auch die beiden Hurtigbåte aus Bodø und Sandnessjøen an, die hier umdrehen. Das nach Bodø nahm mich für die nächsten 4 Stunden mit, anfangs eine schaukelige und später eine total verregnete Überfahrt. Das schlechte Wetter hatte begonnen.

                                        Für abends hatte ich mich in Bodø mit Tilmann und Susanne verabredet, die mir zuvor ein Bild vom Sipmolvárri geschickt hatten, auf dem wir ja letztes Jahr ihnen einen Gruß hinterlassen hatten. Es war ein schöner Abend mit Tourberichten bei dem wir schon wieder das gemeinsame Foto vergessen haben – ein nächstes Treffen wird daher bestimmt kommen.

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                                        • Sylvie
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                                          • 20.08.2015
                                          • 361
                                          • Privat

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                                          #40
                                          Orr... endlich geht's hier mal weiter. Was für eine Tour!!! Erst Knieschmerzen und dann Inselhopping - na da hast Du doch das Beste draus gemacht. Und dieser Heilbutt!!! Und die Bilder! Also die Insellandschaft in dieser Gegend ist schon sehr phantastisch.

                                          Ich lese gespannt hinterher!

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