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Am 22., 23. und 24.8. haben wir uns des Dauerregens auf den Lofoten erfreut. Es gab dann noch einzelne trockene Tage. Aber im Grunde war es der Einstieg in zwei Wochen Regen. Wobei die Wolken immer tiefer kamen. So dass irgendwann wirklich nicht mehr viel zu wollen war. Nicht einmal stimmungsvolle Fotos.
Letzten Endes haben wir immer gesucht, wo das Wetter besser war. Und landeten so gegen Ende recht zügig in Süd-Norwegen.
Verregnet waren insgesamt 28 von 60 Tagen. Überwiegend war das Wetter also schön.
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Total schön, auch bei Regen
Freu mich auf die Fortsetzung
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Hej, mach riesig Spaß Deinen Bericht zu verfolgen. Und mit den Karten habe ich jetzt eine viel bessere Vorstellung von Lomsdal-Visten, habe mich bisher außer einigen Berichten hier im Forum noch nicht damit beschäftigt. Aber drei Tage Regen ist ja auch echt heftig ...
essen Jäger nicht nur Fleisch und haben darum von Pilzen keine Ahnung?
Dass bei uns der Satanspilz der einzige unangenehme Röhrenpilz ist weiß ich, aber ich war mir nicht sicher wie das in Norwegen ausschaut. Nächstes Mal werde ich mich dann wohl nur von Forellen und Birkenpilzen ernähren.
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Zitat von ChuckNorris Beitrag anzeigenBirkenpilze waren es, glaube ich, nicht. Außer in Norwegen haben sie die Chernobyl-Version von Birkenpilzen. Die Schwammerl die ich meine waren locker so groß wie ein großer Essteller. Der Jäger meinte die wären giftig.) Wirklich lebensgefährliche Röhrenpilze gibt es (zumindest in Europa) nicht, Satanspilz ziemlich unangenahm, aber den erkennt man. Plus manche ungenießbar/bitter (Gallenröhrling a.k.a. Bitterling... der ist sogar ähnlich, aber unten hell, fast weiß... kann man ein kleines Stück roh probieren).
"Tschernobyl" übrigens ein beachtenswerter Punkt. Norwegen weiß ich auf Anhieb nicht, aber in Teilen Schwedens sind Pilze immer noch belastet. Aber die Isotope, die da am meisten heruntergekommen sind (Strontium 90 & Cäsium 137), haben eine Halbwertszeit von ca. 28 bzw. 30 Jahren, also ist jetzt zumindest mehr als die Hälfte "weg". Und wenn man nur ein paar Mal im Jahr solche Pilze ist, schadet das kaum. Menge zu gering.
Zitat von ChuckNorris Beitrag anzeigenBzw. wenn da noch einer mit Sarek im Titel kommt, dann liest hier keiner mehr mit. Wart mal noch bis das hier fertig ist
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Hej, mach riesig Spaß Deinen Bericht zu verfolgen. Und mit den Karten habe ich jetzt eine viel bessere Vorstellung von Lomsdal-Visten, habe mich bisher außer einigen Berichten hier im Forum noch nicht damit beschäftigt. Aber drei Tage Regen ist ja auch echt heftig ...
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diese fiesen Klüfte, die das Gebiet durchziehen, in Kombination mit Sümpfen, glatten Felsplatten und nerviger Vegetation sowie bei Regen brutal anschwellenden Flüssen...
Zur dortigen Wasserproblematik: als ich 2016 dort war, gab es bei der Hütte Wasser - auf der Wiese, Richtung NO von der Hütte, war eine Art Holzkiste, die ein Becken schützte, in dem das Wasser eines Rinnsals gesammelt wurde.
Oh. Das hatte ich mir nach deiner vorherigen Charakterisierung ("unbehaglich") aber anders vorgestellt...
Sind das nicht Birkenpilze?
Im Sarek (bzw. am Rand des selbigen) habe ich auch ein paar junge gesehen, hatte nur keinen Appetit.
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Zitat von ChuckNorris Beitrag anzeigen
Zitat von ChuckNorris Beitrag anzeigenDie riesigen Schwammerl, die ich überall gesehen habe kann man aber nicht essen.
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Jessas! Da hat Dir Lomsdal-Visten ordentlich die Zähne gezeigt...
Das ist ja von Haus aus die krasseste Gegend Norwegens (nach meinem Dafürhalten): diese fiesen Klüfte, die das Gebiet durchziehen, in Kombination mit Sümpfen, glatten Felsplatten und nerviger Vegetation sowie bei Regen brutal anschwellenden Flüssen...
Und dann noch mehrere Tage Dauerregen!
Wenigstens hattest Du den Fjellgården - wesentlich besser, als das im Zelt auszusitzen.
Zur dortigen Wasserproblematik: als ich 2016 dort war, gab es bei der Hütte Wasser - auf der Wiese, Richtung NO von der Hütte, war eine Art Holzkiste, die ein Becken schützte, in dem das Wasser eines Rinnsals gesammelt wurde.
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TAG 8 | 22.8.2020 SAMSTAG
Es regnet fast den ganzen Tag, nicht stark aber ausdauernd. Noch ist es mit 18°C ziemlich warm. Ich hacke Holz und lese. Irgendwann durchsuche ich die Hütte nach einem Schleifstein. Wenn ich schon nichts zu tun habe, könnte ich ja zumindest die Äxte schleifen. Beide sind schartig und stumpf. Ich finde aber nichts.
Mehr gibt es zu dem Tag nicht zu sagen.
TAG 9 | 23.8.2020 SONNTAG
Ich hacke noch mehr Holz und lese mein nächstes Buch. Den ganzen Tag regnet es stark bei viel Wind. Es wird kälter.
Gegen Mittag kommt eine Familie mit zwei Hunden auf die Hütte. Sie bereiten die Hütte für die Jagdsaison vor. Der Mann repariert die Stockbetten in einer der Kammern. Derweilen ratschen die Frau und der Opa bei mir am Tisch. Wir kommen ein wenig ins Gespräch und sprechen über meine weiteren Pläne. Sie verraten mir wo ich eine kleine Hütte, ganz in der Nähe meiner geplanten Route rüber zum Vistvasselva finden kann. Auch von den offenen Hütten im Stavvassdalen erzählen sie mir. Ich versuche mir zu merken welche Hütten unverschlossen sind und welche nicht.
Sie können nicht glauben, dass ich keine Angelrute mitgenommen habe. Offenbar hätte man überall prima fischen können. Vielleicht kaufe ich mir in Trofors eine, mal sehen.
Die Frau verrät mir noch, dass es weiter unten am Weg jede Menge Blaubeeren geben soll. Pfifferlinge hat sie auch gefunden. Die riesigen Schwammerl, die ich überall gesehen habe kann man aber nicht essen.
Als die Familie wieder geht, lassen sie mir eine Art gefüllte süße Pfannkuchen und eine Packung dieser grausigen Wiener da. Großartig. Ein Abendessen mehr. Ich habe einen Tag mehr Zeit, bevor mir das Essen ausgeht. Ein Tag mehr Reichweite.
Am Nachmittag mache ich mich dann selber auf die Suche nach Blaubeeren und Pfifferlingen. Beeren finde ich ein paar, Schwammerl leider keine die ich kenne.
Am Abend blättere ich im Hüttenbuch und lese im letzten Eintrag vom „hyggelig tysker“ den die Familie hier in der Hütte getroffen hat. Das gefällt mir.
TAG 10 | 24.8.2020 MONTAG
Vormittags regnet es immer noch ausdauernd. Es ist kalt, 8°C. Ich wollte eigentlich heute zu Litlvasshytta weiterziehen. Vormittags ist das Wetter zu schlecht, nachmittags ist es in der Hütte zu gemütlich, als dass ich noch los möchte. Es macht eh keinen Unterschied.
Nochmal warten auf besseres Wetter. Ich bin froh, dass ich noch fast 14 Tage habe bevor ich zurückfliege. Kein Grund im Regen herum zu laufen. Ich hoffe nur, dass sich bald ein stabiles Hoch einstellt, oder zumindest das Barometer wieder aufwärtssteigt. 989 HPa.
Ein bisschen was habe ich ja doch noch vor. Jetzt aber erstmal noch ein bisschen warten...
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Ich fahre seit Jahren im Urlaub Norwegen rauf und runter und nie hat sich ein vernünftiges Wetterzeitfenster für Lomsdal Visten ergeben...
Mein Wetterkarma hat sich inzwischen halbwegs ausgeglichen. Meine ersten zwei Touren waren jeweils im Hochsommer. Da hatten wir fast 14 Tage lang, 24 h Sonne und haben haben uns gefreut wenn es mal geregnet hat. Danach hat sich das Glück dann gewendet, bzw. bin ich dann halt zweimal erst deutlich später gefahren.
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Zitat von ChuckNorris Beitrag anzeigenZu gerne würde ich ja sagen: "Chuck Norris scheitert nicht am Wetter. Das Wetter scheitert an Chuck Norris." War aber nicht so, doch dazu später mehr.
Grüße
Michi
Ich fahre seit Jahren im Urlaub Norwegen rauf und runter und nie hat sich ein vernünftiges Wetterzeitfenster für Lomsdal Visten ergeben...
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Sehr geil!
Ein Foto der Schlüsselstelle wäre natürlich das Sahnehäubchen gewesen
Mit den Karten nimmst du schon das Thema von Rant Nr. 2 vorweg :-) Da kommt noch ein bisschen was.
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Sehr geil! Das Nadelöhr zwischen Nordre Austerfjorddalen und Vistfjellet hatte mir schon bei der Planung zur Tour 2016 Kopfzerbrechen bereitet, zumal damals kein brauchbarer Bericht im Netz zu finden war. Ein Foto der Schlüsselstelle wäre natürlich das Sahnehäubchen gewesen, aber Deine Beschreiung ist auch so sehr hilfreich. Was für ein Glück, dass Du in Fjellgården gelandet bist und nicht vor der verschlossenen Litlvasshytta standest. In der topographischen Karte fehlen manche Hütten und Brücken, deshalb noch mal der Hinweis auf Turkart Helgeland - diese Seite ist m.E. unverzichtbar für die Tourplanung.
"Litj" ist übrigens Trøndersk, also Dialekt. Hier ungewöhnlich, weil eigentlich die Gemeinde Bindal als nördlichste Gegend gilt, in der trøndersk gesprochen wird.
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In der Finnmark werden alle Schilder norwegisch/Sami/Finnisch beschriftet. Sami und Finnisch unterscheiden sich aber sehr stark vom Norwegischen. Das kann man nicht verwechseln.
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ist das so ein Bokmål-vs.-Nynorsk-Ding?
Ich werde mal anfangen am Ende der existierenden Posts einen Kartenlink mit der groben Route anzuhängen.
@Freedom33333 und Ljungdalen: also nochmal zurück scrollen wenn ihr jetzt schon eine genauere Sicht auf die Route haben wollt. Sobald ich die Tracks sortiert und irgendwie online verfügbar gemacht habe, kann ich euch die auch direkt zukommen lassen. Vielleicht müsst ihr mich da nochmal dran erinnern.
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Ja, so läuft das. Erst werden die Flurnamen mündlich überliefert. Irgendwann werden sie aufgeschrieben. Und je nachdem.....
ist das so ein Bokmål-vs.-Nynorsk-Ding?
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Zitat von Ljungdalen Beitrag anzeigenBtw, die "Littlvasshytta" heißt in der Norgeskart "Litlvasshytta", analog zum namensgebenden See Litlvatnet und dem daraus entfließenden Litlvasselva. Beim Besitzer "Vefsn Jeger- og Fiskerforening (VJFF)" ist der Name interessanterweise Litjvasshytta (ist das so ein Bokmål-vs.-Nynorsk-Ding?)...
OT:
Ich habe vor einiger Zeit mal einen Vortrag gehört, wie hier im Württembergischen die Flurnamen in die Karte gekommen sind. Da kamen so um 1830 die Vermesser aus Stuttgart, haben die lokale Bevölkerung gefragt und dann das hingeschrieben, was sie aus dem Bruddeln verstanden haben. In Tübingen gibt es eine "Hafengasse", die eigentlich "Hafnergasse" heißen müsste (Hafner = Töpfer). Vielleicht gibt es auch irgendwo Flurnamen, die "Mirdochwursch" heißen
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Schön, feedback. Das freut mich :-)
Ich hab die ganze Tour als GPS Track aufgezeichnet. Ich muss mir allerdings noch überlegen in wie fern ich das alles teile. Bei den Streckenabschnitten die unkritisch / leicht sind habe ich damit gar kein Problem. Teils haben die mich ja auch über markierte Wege geführt. Da überlege ich ob ich das auch gleich in OSM eintrage. Bei den haarigeren Stellen muss ich mal schauen wie ich das mache, ggf. mit einer groben Skizze verlinkt über Norgeskart. Bei Interesse teile ich auch da den genauen Track gern per PN oder so. Ich will nur vermeiden, dass Tracks im Netz landen auf die sich dann jemand verlässt , der nicht weis worauf er sich einlässt. Mal sehen.
Bzgl. der Namen: bei der Litlvasshytta hab ich mich tatsächlich verschrieben. Ich werde das korrigieren. Wenn ihr noch mehr so Fehler findet, immer her damit. An sich mache ich mir schon die Mühe die ganzen Sonderzeichen zu benutzen, normalerweise sollte man die Ortsbezeichnungen z.B. auf Norgeskart.no damit finden können. Manchmal gibt's halt alternative Schreibweisen, da wird's dann schwieriger.
Dass Fjellgarden nicht bei Statskog zu finden ist hat mich auch überrascht. An der Hütte hängt aber ein fettes Statskogen Schild. Verlassen oder gar aufgegeben ist die Hütte definitiv nicht. Ich vermute mal, dass der Ofen im Sommer einfach länger nicht benutzt wurde.
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Zitat von Freedom33333 Beitrag anzeigenFalls du ein Navi dabei hattest würde es mich freuen wenn du am Ende den Track hochlädst, im Zweifelfall genügt auch ein Foto einer Wanderkarte auf der man das grob eingezeichnet hat, bei einem völlig unbekannten Gegenden ist es sonst extrem mühsam das nachzuvollziehen wo jetzt das Highlight wo man hin will eigentlich war, zumal man die Ortsnamen ohne die Striche über den Buchstaben (Ich bin dazu leider auch immer zu faul, also ich bin da kein Stück besser) über google oft überhaupt nicht findet, sprich Null Treffer.
Btw, die "Littlvasshytta" heißt in der Norgeskart "Litlvasshytta", analog zum namensgebenden See Litlvatnet und dem daraus entfließenden Litlvasselva. Beim Besitzer "Vefsn Jeger- og Fiskerforening (VJFF)" ist der Name interessanterweise Litjvasshytta (ist das so ein Bokmål-vs.-Nynorsk-Ding?)...
Alternativname für "Fjellgarden" ist "Eiteråfjellet", in der Norgeskart zu finden als "Eiteråfjellet, Gammel bosettingsplass i Vefsn". Wenn die Hütte auch Statskog gehört, wird sie doch nicht (mehr?) auf deren Website unter Hytter og åpne buer geführt. In der Gegend nur Sirijordburet und Stavassætra weiter oben im Eiterådalen, und dann Kvalfors skogstue weiter nördlich. Das mag erklären, warum der offenbar nicht so gute Zustand, Müll im Ofen und so. Irgendwie "aufgegeben"?Zuletzt geändert von Ljungdalen; 30.09.2020, 11:03.
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Mega schöne Bilder, ich mag diese Art von steiniger Landschaft ja total. Da zeigt sich mal wieder, dass die typische erste Frage von nicht Outdoorexperten - "Wie viele km bist du am Tag gelaufen" - schon der völlig falsche Ansatzpunkt ist. Vor Ort ist das natürlich mitunter nervig, wegen einer Spalte einen Umweg laufen zu müssen, aber so ist sie halt die Natur - warum sollte es Wege geben, die immer schön geradeaus führen, sodass der Mensch ohne Umstände gerade aus laufen kann?
Ich finde die Gegend da auf jeden Fall auch sehr spannend. Falls du ein Navi dabei hattest würde es mich freuen wenn du am Ende den Track hochlädst, im Zweifelfall genügt auch ein Foto einer Wanderkarte auf der man das grob eingezeichnet hat, bei einem völlig unbekannten Gegenden ist es sonst extrem mühsam das nachzuvollziehen wo jetzt das Highlight wo man hin will eigentlich war, zumal man die Ortsnamen ohne die Striche über den Buchstaben (Ich bin dazu leider auch immer zu faul, also ich bin da kein Stück besser) über google oft überhaupt nicht findet, sprich Null Treffer.
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