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Schweden 2018
Lappland / Norrbotten
Nikkaluokta to Abisko,via Nallo and Vistas
05.09. bis 12.09. on Tour

Prolog:
So denn fang ich mal mit der Einleitung/meiner Leidensgeschichte an.
Ich habe tatsächlich überlegt ob es sich lohnt in einem solchen Forum wie es das Outdoorforum ist, einen Bericht dieser Art ein zu stellen. Etwas aufregendes, was neues oder gar etwas was noch niemand gemacht hat, würde wohl das meiste Interesse wecken, als ein Bericht von einer Hüttentour auf einer Strecke die viele Lapplandliebhaber mit Zelt nicht mehr laufen wollen. Der Drang nach noch mehr Einsamkeit, ausgefallenes, ja schlichtweg dann auch das abheben vom Standard der Masse und der gestiegene Touristmus am Kungsleden. Ja, das ist völlig normal, wird ja sonst auch langweilig und ist auch verständlich. Keiner will ständig das selbe lesen. Also warum sollte ich das tun? Weil ich es kann
Wer also nix mehr davon lesen kann, kann jetzt schließen . Wer aber interessiert ist an der Geschichte und die Bilder die dahinter stecken ist herzlich eingeladen in meinem ganz persönlich erfüllten Lebensbaum mit zu reisen.
Im Forum gab es sehr viel Hilfe für meine doch auch recht ungewöhnlichen Fragen (zuletzt wie lang die Betten in den Hütten sind). Vernünftige Antworten und PN´s gab es immer und es war mir möglich die Tour für mich persönlich richtig ein zu schätzen und zu planen. Hier schonmal vielen Dank für alle Antworten und Hinweise auch zu risiken die ich früher oder später alle berücksichtigt habe bzw. eingestehen musste.
Die Vorgeschichte:
Als Kind begann ich frühzeitig mit Sport, vorallem Fußball später zusätzlich im Fußballverein. Dazu war ich auch zwischendurch im Schwimmverein, Tischtennisverein und habe alles gerne gemacht was mit Bällen zu tun hat. Ich war schlank und ausdauernd und bei der Mannschaftswahl unter den ersten die in ein Team gewählt wurden. Mit 16 bekam ich im Knie einen großen Knorpelbruch (4x1,5x0,5cm) welcher auch noch 4 Wochen zu spät diagnostiziert wurde und entnommen werden musste. Da begannen die ersten 6 Monate wo ich nicht auftreten durfte. Nach weiteren 3 Operationen an der selben Verletzung mit ebensolangen Entlastungsphasen für das Knie war auch besiegelt da ich den Sport an den Nagel hängen konnte. Ja sogar wusste ich damals nicht ob ich überhaupt stehende Arbeit im Labor ausführen konnte. Da ich so aktiv vorher war und nun nicht mehr, nahm ich 50-60kg zu und bekam letzendlich durch die fehlende Bewegung Zucker. Erst viele Jahre später mit ca. 26 stieg das Vertrauen in meinem Körper und dem Knie. Das war eine schwierige Phase. Ich begann wieder Sport zu treiben. Hier gab es jetzt aber Handicaps. Knieschmerzen nach 10km Wandern und das hohe Gewicht was ich nicht unter Kontrolle hatte. Aber es ging vorwärts. Der Schaden war aber da und ließ sich nicht wegdenken. Hinknien, Springen oder gar rennen war und ist tabu für den rest meines Lebens.
Viele Jahre fuhr ich mit der Family nach Südschweden und niemand war davon zu überzeugen mal etwas weiter hoch zu fahren „Maik das schaffen wir nich an einem Tag“ und so wuchs der Gedanke an Nordschweden immer mehr. Vor ungefähr 10 Jahren beschloß ich dann eine Wandertour mit Zelt in Lappland zu machen, kaufte ein Zelt und mottete es ein. Das Thema war groß die Ausrüstung klein, es war ein Traum der immer wieder rausgeholt und in die Schublade gesteckt wurde. Ja ein wenig feige darf man an dieser Stelle vielleicht sagen. Mein Knie....das geht nicht, was ist wenn, usw...Aber der Traum war fest verankert. Vor 3 Jahren dann in einer selischen Auseinandersetzung zwischen mir und meiner Arbeit bin ich hals über Kopf innerhalb von 2 Tagen losgefahren mit dem alten ungebrauchten Zelt auf einen Campingplatz in Dalarna/Idre. Einen 5 Eur Grill gekauft und viel zu viel anderen kram den ich teilweise bis heute noch nicht angefasst habe und verbrachte meinen bis dahin schönsten und eindrucksvollsten Campingurlaub mit Tagestouren und Angeln in Idre. Fing meine erste Äsche und war geplättet von der Natur. Lernte nette Leute kennen, sah meine erste und einzige Bärenspur und das erste mal Rentiere (gut das ich sie nicht umgefahren habe, aber es war knapp). Bei der Rückfahrt auf der Fähre flossen dann ein paar Tränen, weil ich zu tiefst traurig war dieses Land und seine Natur zwangsweise wieder verlassen zu müssen. Das war 2016 und ich war hoch motiviert. Der Plan stand.....Lappland, Trekking, Zelt, Mehrtagestour. So begann ich für 2017 zu planen informierte mich über die Begebenheiten, schaute Videos, lass Berichte. Ja sogar ein Video wie man einen Trekkingrucksack richtig einstellt usw... Ich war heiß wie eine Frittenbude. Meine Freunde waren schon genervt, da ich ständig davon erzählte andere begeistert das ich das durchziehe.
Nach den ganzen Training hatte ich das laufpensum auf mind. 20km bekommen ohne stechende Knieschmerzen zu bekommen. Heute halte ich sogar 30km ohne Rucksack für möglich, aber maximal nur 1 Tag am Stück.
Ja aber der Fette Große hatte Probleme die er bisher garnich aufn Schirm hatte. Regenkleidung und Sachen in 6xl, gute Wanderschuhe in Größe 51 und alles zusammen in einen Rucksack der diese Volumina aufnimmt. Naja, ja ich bin ein Anfänger. Ich fuhr dann 2017 nach Trainingstouren ohne Rucksack erstmal in den Skulenskogen Nationalpark und wollte bevor ich weiter fahre dort eine Testtour machen mit Rucksack und Zelt. Voll Motiviert fuhr ich über Nacht von Südschweden über Stockholm ca. 1100km in den Skuleskogen und startete meine erste Zelttour früh um 5:30Uhr. Ca. 6Uhr auf einer Bowle stehend drehte ich mich um und mich riss es von der Bowle runter. Das Trägheitsmoment vom Rucksack hatte ich wohl unterschätzt und das Desaster nahm seinen lauf. Das Beckengurtprovisorium war scheiße, der Rucksack rutschte immer wieder runter und einer der beiden Klippse sprang alle 100m auf. Die folge waren weißlich eingeschnittene Schultern, starke Knieschmerzen und ein frustrierter Maik. Nach einigen kilometern war dann auch klar das mein Vorhaben 2017 gestorben war. Fuhr an dem Tag nochmal 300km auf einen komischen Campingplatz und war einfach nur leer im Kopf. Ich wusste nicht wohin und wie es weiter geht. Eigentlich wollte ich Heim, es fühlte sich wie ein verlorenes Spiel an. Das durfte einfach nicht wahr sein, warum ich, warum darf ich nich 70kg wiegen 175cm groß sein und einfach ein normaler Mensch sein wie jeder andere auch. Man kann in kein Schuhladen, man kann sich nirgends was kaufen wo man mal die Wahl hat. Was bin ich nur für ein Mensch. Mir gingen ganz schlechte gedanken durch den Kopf und alles war sinnlos. Ein geschlagener Mann.
Ja nun war ich aber einmal da. Es ging in den Muddus wo ich am Entré mein Zelt auf stellte und so tat als wäre ich ein Trekker. Machte Feuer und meine Laune wurde von Minute zu Minute auch wieder besser. Begrüßte die 2 Spechtpärchen die bis auf 5m ran kamen und spürte die Ruhe um mich herum. Gegen 22Uhr, es war schon recht dunkel, hörte ich ein pfeifen. Und nochmal, aber ganz woanders her und wieder. Jetzt hatte ich Angst, die Polen überfallen mich und pfeifen sich zu wann sie zugreifen. Ein Horrorfilm spielte sich im Kopf ab, jedes Pfeifen kam aus einer anderen Richtung. Plötzlich stand ein Trekker vor mir in Traumtrekkingmaßen natürlich (170cm, 70kg, Schlank wie ne Feder) „Hi, ist heute hier ein Pärchen durch gekommen“? Ich bejate dies und sagte ihm das ich sie in der Nähe des Wasserfalls gesehen habe und das er da jetzt im Dunkeln nicht mehr hingehen sollte, weil es gut 7km sind. „Kann ich mein Zelt hier aufstellen“. Wir kamen ins Gespräch, er erzählte das er 300km den Kungsleden gelaufen ist und die 2 getroffen hatte. Er machte aber in Kiruna ein Tag pause und wollte dann die beiden wieder einholen. Es gab Essen, er war sehr bemüht und hungrig so wie er sich verhielt. Schüttete Nudeln, Instantpulver und Köttbullar in seinen Topf und meinte „Endlich was richtiges zu essen“....das fand ich ja nur garnich so, aber als er erzählte das es die letzten Wochen nur Müsli und Kartoffelbrei gab glaubte ich ihm. Und da gab es wieder so einen Funken in mir. Nächstes Jahr...genau Kartoffelbrei und Müslie, das ist nicht so schwer....jojo und alle selbstkritik und bedenken waren auf einmal verschwunden. Er musste viele Fragen beantworten und ich legte ein paar scheide nach bis wir in den Zelten verschwanden. Es fühlte sich an als wenn ich dazu gehöre, das war ein tolles gefühl, auch wenn es nicht so war in wahrheit.
Anschließend schaute ich von der Strasse bei Surova nochmal in den Sarek und fuhr nach Idre auf den Campingplatz, aber nicht ohne Ljungdalen, Flatruet, Ammarnäs (2x) zu besuchen. Naja Ergebnis waren 2 Platte Reifen und 300Eur Abschleppkosten Plus 2 nagel neue Reifen für 400Eur und vom ganz am Anfang noch 200Eur für den scheiß Partikelfilter.
Daheim angekommen registrierte ich mich bei Euch ODS´lern und ich war wieder heiß. Beckengurt verbessern, Rucksackgewicht reduzieren, Packliste, Fragen über Fragen. Ihr kennt sie . Das Motto, steht zum einen in meiner Signatur was aus der Vorgeschichte geboren war und ein noch „Jetzt erst recht“ „Aufgeben ist was für Feiglinge“ etc.. Naja der Phönix aus der Asche würde ich jetzt teatralisch schmunzeln um zu übertreiben.
Aber wie einige ja wissen blieb das Zelt daheim. Ich musste einfach einsehen das dieses hohe Rucksackgewicht für meine Gesundheit und den Erfolg auf die Probe stellt und das mein Vorhaben zu 100% zum scheitern verurteilt (nicht zuletzt auch durch die Erfahrung bei größeren Trainingstouren über mehrere Tage dieses Jahr). Schnell war alles umgemodelt, die neuen Fragen gestellt und die Tour entsprechend eingerichtet/geplant und weil ich der Maik bin gleich noch eine zweite Tour geplant (Ammarnäs Hemavan), weil jetzt bin ich ja Ultralight unterwegs, yeahhh. Der Held vorm PC im Zaubertraumbaumland. Nackte selbstüberschätzung in grenzenlosen Überfluss und nicht kritikfähig, fast schon Bockig.
Die Vorgeschichte ist lang und das war bei weitem nicht alles, aber das ist schon viel....das liest doch keiner . Aber ohne diesen Hintergrund, wird niemand verstehen was es für mich persönlich für eine Herausforderung dargestellt hat und was das für mich ganz persönlich bedeutet.
Mit Zelt und allen drum und dran werde ich nie eine Mehrtagestour in dieser Form durchführen können. Und hier stellt sich die Frage: Passe ich in dieses Forum? Passt das Forum zu mir? Eine Zentrale Frage für mich die mir auch auf der Tour durch den Kopf ging.
Die Frage kann ich heute auch nicht beantworten, man wird sehen. Was das Trekking angeht, ist das für mich ein sehr emotionale Sache, aber:
-ich laufe gern
-bin gern in der Natur
-mag durchaus die Einsamkeit
-möchte mich mitteilen
-mag Foren die sich mit meinem Hobby auskennen
-möchte gleichgesinnte kennenlernen
Aber ich bin anders als die Meisten
So what!
Die Planung: Ich gehe jetzt hier nur auf die Schlußplanung ein, sonst muss ich Euch erzählen das die 2. Tour Ursprünglich in Kvikkjokk anfing und ca. 25km westlich von der Parekstuga im Sarek endette. Was man zu Hause alles im Kopf läuft....wahnsinn.
Tag 1 Samstag: Fahrt nach Travemünde einchecken auf die Fähre nach Helsinki
Tag 2 Sonntag: Bootfahren, Brunchen und Formel 1 schauen
Tag 3 Montag: Ankunft Helsinki, Sightseeing und Checkinn Cartrain nach Kolari
Tag 4 Dienstag: Ankunft Kolari, Ankunft Kiruna Airport, Ankunft Nikkaluokta
Tag 5 Mittwoch (1): Trekking nach Kebnekaise
Tag 6 Donnerstag (2): Trekking nach Singi
Tag 7 Freitag (3): Trekking nach Sälka
Tag 8 Samstag (4): Trekking nach Nallo
Tag 9 Sonntag (5): Trekking nach Vistas
Tag 10 Montag (6): Trekking nach Allesjaure
Tag 11 Dienstag (7): Trekking nach Abiskojaure
Tag 12 Mittwoch (8): Trekking nach Abisko
Tag 13-15: Reise nach Idre (nicht im Bericht enthalten)
Tag 16-29: Idre-Grövelsjön Tagestouren (nicht im Bericht)
Tag 30-33: Heimreise (nicht im Bericht)
Die Hütten und Kebnekaise habe ich alle Online vorgebucht. Auf der STF Seite gibt es Hüttenpakte wo die einzelnen Hütten zugeordnet sind für ganz Schweden. Man gibt ein Startdatum ein, die Anzahl der Personen und die Anzahl der Übernachtungen. Vom Startdatum an gilt die Buchung für 14 Tage davor und 14 Tage danach. Dann ist es wie auf dem Jakobsweg, Buchung ausdrucken und die Übernachtungen abstempeln lassen. Bei einer Hüttentour lohnt sich die Mitgliedschaft, die Mitgliedskarte muss man dabei haben wenn man Online auch Memberpreise ausgewählt hat.
Schaut genau bei den Paketen welche Hütten dazu gehören, gerade wenn man vll vom Kungsleden abweicht!
Zug und Fähre waren auch alle vorgebucht, wie eigentlich alles was man vorbuchen kann.
Fähre mit 4er Aussenkabine ca. 420Eur ohne Kabine 220Eur cirka. Es geht auch billiger. Das Essenpaket für 55Eur war gut. Früstück Samstag und Montag, Brunch 9-13Uhr am Sonntag, Abendessen am Sonntag incl. Freibier (anderes natürlich auch)
Zug 220Eur mit eigener 2 Bettkabine incl. das Auto
Selbstgefahrene Kilometer bis Kiruna Airport ca. 800km, also mehr als entspannend, aber doch schon decadent
Lappland / Norrbotten
Nikkaluokta to Abisko,via Nallo and Vistas
05.09. bis 12.09. on Tour

Prolog:
So denn fang ich mal mit der Einleitung/meiner Leidensgeschichte an.
Ich habe tatsächlich überlegt ob es sich lohnt in einem solchen Forum wie es das Outdoorforum ist, einen Bericht dieser Art ein zu stellen. Etwas aufregendes, was neues oder gar etwas was noch niemand gemacht hat, würde wohl das meiste Interesse wecken, als ein Bericht von einer Hüttentour auf einer Strecke die viele Lapplandliebhaber mit Zelt nicht mehr laufen wollen. Der Drang nach noch mehr Einsamkeit, ausgefallenes, ja schlichtweg dann auch das abheben vom Standard der Masse und der gestiegene Touristmus am Kungsleden. Ja, das ist völlig normal, wird ja sonst auch langweilig und ist auch verständlich. Keiner will ständig das selbe lesen. Also warum sollte ich das tun? Weil ich es kann
Wer also nix mehr davon lesen kann, kann jetzt schließen . Wer aber interessiert ist an der Geschichte und die Bilder die dahinter stecken ist herzlich eingeladen in meinem ganz persönlich erfüllten Lebensbaum mit zu reisen.
Im Forum gab es sehr viel Hilfe für meine doch auch recht ungewöhnlichen Fragen (zuletzt wie lang die Betten in den Hütten sind). Vernünftige Antworten und PN´s gab es immer und es war mir möglich die Tour für mich persönlich richtig ein zu schätzen und zu planen. Hier schonmal vielen Dank für alle Antworten und Hinweise auch zu risiken die ich früher oder später alle berücksichtigt habe bzw. eingestehen musste.
Die Vorgeschichte:
Als Kind begann ich frühzeitig mit Sport, vorallem Fußball später zusätzlich im Fußballverein. Dazu war ich auch zwischendurch im Schwimmverein, Tischtennisverein und habe alles gerne gemacht was mit Bällen zu tun hat. Ich war schlank und ausdauernd und bei der Mannschaftswahl unter den ersten die in ein Team gewählt wurden. Mit 16 bekam ich im Knie einen großen Knorpelbruch (4x1,5x0,5cm) welcher auch noch 4 Wochen zu spät diagnostiziert wurde und entnommen werden musste. Da begannen die ersten 6 Monate wo ich nicht auftreten durfte. Nach weiteren 3 Operationen an der selben Verletzung mit ebensolangen Entlastungsphasen für das Knie war auch besiegelt da ich den Sport an den Nagel hängen konnte. Ja sogar wusste ich damals nicht ob ich überhaupt stehende Arbeit im Labor ausführen konnte. Da ich so aktiv vorher war und nun nicht mehr, nahm ich 50-60kg zu und bekam letzendlich durch die fehlende Bewegung Zucker. Erst viele Jahre später mit ca. 26 stieg das Vertrauen in meinem Körper und dem Knie. Das war eine schwierige Phase. Ich begann wieder Sport zu treiben. Hier gab es jetzt aber Handicaps. Knieschmerzen nach 10km Wandern und das hohe Gewicht was ich nicht unter Kontrolle hatte. Aber es ging vorwärts. Der Schaden war aber da und ließ sich nicht wegdenken. Hinknien, Springen oder gar rennen war und ist tabu für den rest meines Lebens.
Viele Jahre fuhr ich mit der Family nach Südschweden und niemand war davon zu überzeugen mal etwas weiter hoch zu fahren „Maik das schaffen wir nich an einem Tag“ und so wuchs der Gedanke an Nordschweden immer mehr. Vor ungefähr 10 Jahren beschloß ich dann eine Wandertour mit Zelt in Lappland zu machen, kaufte ein Zelt und mottete es ein. Das Thema war groß die Ausrüstung klein, es war ein Traum der immer wieder rausgeholt und in die Schublade gesteckt wurde. Ja ein wenig feige darf man an dieser Stelle vielleicht sagen. Mein Knie....das geht nicht, was ist wenn, usw...Aber der Traum war fest verankert. Vor 3 Jahren dann in einer selischen Auseinandersetzung zwischen mir und meiner Arbeit bin ich hals über Kopf innerhalb von 2 Tagen losgefahren mit dem alten ungebrauchten Zelt auf einen Campingplatz in Dalarna/Idre. Einen 5 Eur Grill gekauft und viel zu viel anderen kram den ich teilweise bis heute noch nicht angefasst habe und verbrachte meinen bis dahin schönsten und eindrucksvollsten Campingurlaub mit Tagestouren und Angeln in Idre. Fing meine erste Äsche und war geplättet von der Natur. Lernte nette Leute kennen, sah meine erste und einzige Bärenspur und das erste mal Rentiere (gut das ich sie nicht umgefahren habe, aber es war knapp). Bei der Rückfahrt auf der Fähre flossen dann ein paar Tränen, weil ich zu tiefst traurig war dieses Land und seine Natur zwangsweise wieder verlassen zu müssen. Das war 2016 und ich war hoch motiviert. Der Plan stand.....Lappland, Trekking, Zelt, Mehrtagestour. So begann ich für 2017 zu planen informierte mich über die Begebenheiten, schaute Videos, lass Berichte. Ja sogar ein Video wie man einen Trekkingrucksack richtig einstellt usw... Ich war heiß wie eine Frittenbude. Meine Freunde waren schon genervt, da ich ständig davon erzählte andere begeistert das ich das durchziehe.
Nach den ganzen Training hatte ich das laufpensum auf mind. 20km bekommen ohne stechende Knieschmerzen zu bekommen. Heute halte ich sogar 30km ohne Rucksack für möglich, aber maximal nur 1 Tag am Stück.
Ja aber der Fette Große hatte Probleme die er bisher garnich aufn Schirm hatte. Regenkleidung und Sachen in 6xl, gute Wanderschuhe in Größe 51 und alles zusammen in einen Rucksack der diese Volumina aufnimmt. Naja, ja ich bin ein Anfänger. Ich fuhr dann 2017 nach Trainingstouren ohne Rucksack erstmal in den Skulenskogen Nationalpark und wollte bevor ich weiter fahre dort eine Testtour machen mit Rucksack und Zelt. Voll Motiviert fuhr ich über Nacht von Südschweden über Stockholm ca. 1100km in den Skuleskogen und startete meine erste Zelttour früh um 5:30Uhr. Ca. 6Uhr auf einer Bowle stehend drehte ich mich um und mich riss es von der Bowle runter. Das Trägheitsmoment vom Rucksack hatte ich wohl unterschätzt und das Desaster nahm seinen lauf. Das Beckengurtprovisorium war scheiße, der Rucksack rutschte immer wieder runter und einer der beiden Klippse sprang alle 100m auf. Die folge waren weißlich eingeschnittene Schultern, starke Knieschmerzen und ein frustrierter Maik. Nach einigen kilometern war dann auch klar das mein Vorhaben 2017 gestorben war. Fuhr an dem Tag nochmal 300km auf einen komischen Campingplatz und war einfach nur leer im Kopf. Ich wusste nicht wohin und wie es weiter geht. Eigentlich wollte ich Heim, es fühlte sich wie ein verlorenes Spiel an. Das durfte einfach nicht wahr sein, warum ich, warum darf ich nich 70kg wiegen 175cm groß sein und einfach ein normaler Mensch sein wie jeder andere auch. Man kann in kein Schuhladen, man kann sich nirgends was kaufen wo man mal die Wahl hat. Was bin ich nur für ein Mensch. Mir gingen ganz schlechte gedanken durch den Kopf und alles war sinnlos. Ein geschlagener Mann.
Ja nun war ich aber einmal da. Es ging in den Muddus wo ich am Entré mein Zelt auf stellte und so tat als wäre ich ein Trekker. Machte Feuer und meine Laune wurde von Minute zu Minute auch wieder besser. Begrüßte die 2 Spechtpärchen die bis auf 5m ran kamen und spürte die Ruhe um mich herum. Gegen 22Uhr, es war schon recht dunkel, hörte ich ein pfeifen. Und nochmal, aber ganz woanders her und wieder. Jetzt hatte ich Angst, die Polen überfallen mich und pfeifen sich zu wann sie zugreifen. Ein Horrorfilm spielte sich im Kopf ab, jedes Pfeifen kam aus einer anderen Richtung. Plötzlich stand ein Trekker vor mir in Traumtrekkingmaßen natürlich (170cm, 70kg, Schlank wie ne Feder) „Hi, ist heute hier ein Pärchen durch gekommen“? Ich bejate dies und sagte ihm das ich sie in der Nähe des Wasserfalls gesehen habe und das er da jetzt im Dunkeln nicht mehr hingehen sollte, weil es gut 7km sind. „Kann ich mein Zelt hier aufstellen“. Wir kamen ins Gespräch, er erzählte das er 300km den Kungsleden gelaufen ist und die 2 getroffen hatte. Er machte aber in Kiruna ein Tag pause und wollte dann die beiden wieder einholen. Es gab Essen, er war sehr bemüht und hungrig so wie er sich verhielt. Schüttete Nudeln, Instantpulver und Köttbullar in seinen Topf und meinte „Endlich was richtiges zu essen“....das fand ich ja nur garnich so, aber als er erzählte das es die letzten Wochen nur Müsli und Kartoffelbrei gab glaubte ich ihm. Und da gab es wieder so einen Funken in mir. Nächstes Jahr...genau Kartoffelbrei und Müslie, das ist nicht so schwer....jojo und alle selbstkritik und bedenken waren auf einmal verschwunden. Er musste viele Fragen beantworten und ich legte ein paar scheide nach bis wir in den Zelten verschwanden. Es fühlte sich an als wenn ich dazu gehöre, das war ein tolles gefühl, auch wenn es nicht so war in wahrheit.
Anschließend schaute ich von der Strasse bei Surova nochmal in den Sarek und fuhr nach Idre auf den Campingplatz, aber nicht ohne Ljungdalen, Flatruet, Ammarnäs (2x) zu besuchen. Naja Ergebnis waren 2 Platte Reifen und 300Eur Abschleppkosten Plus 2 nagel neue Reifen für 400Eur und vom ganz am Anfang noch 200Eur für den scheiß Partikelfilter.
Daheim angekommen registrierte ich mich bei Euch ODS´lern und ich war wieder heiß. Beckengurt verbessern, Rucksackgewicht reduzieren, Packliste, Fragen über Fragen. Ihr kennt sie . Das Motto, steht zum einen in meiner Signatur was aus der Vorgeschichte geboren war und ein noch „Jetzt erst recht“ „Aufgeben ist was für Feiglinge“ etc.. Naja der Phönix aus der Asche würde ich jetzt teatralisch schmunzeln um zu übertreiben.
Aber wie einige ja wissen blieb das Zelt daheim. Ich musste einfach einsehen das dieses hohe Rucksackgewicht für meine Gesundheit und den Erfolg auf die Probe stellt und das mein Vorhaben zu 100% zum scheitern verurteilt (nicht zuletzt auch durch die Erfahrung bei größeren Trainingstouren über mehrere Tage dieses Jahr). Schnell war alles umgemodelt, die neuen Fragen gestellt und die Tour entsprechend eingerichtet/geplant und weil ich der Maik bin gleich noch eine zweite Tour geplant (Ammarnäs Hemavan), weil jetzt bin ich ja Ultralight unterwegs, yeahhh. Der Held vorm PC im Zaubertraumbaumland. Nackte selbstüberschätzung in grenzenlosen Überfluss und nicht kritikfähig, fast schon Bockig.
Die Vorgeschichte ist lang und das war bei weitem nicht alles, aber das ist schon viel....das liest doch keiner . Aber ohne diesen Hintergrund, wird niemand verstehen was es für mich persönlich für eine Herausforderung dargestellt hat und was das für mich ganz persönlich bedeutet.
Mit Zelt und allen drum und dran werde ich nie eine Mehrtagestour in dieser Form durchführen können. Und hier stellt sich die Frage: Passe ich in dieses Forum? Passt das Forum zu mir? Eine Zentrale Frage für mich die mir auch auf der Tour durch den Kopf ging.
Die Frage kann ich heute auch nicht beantworten, man wird sehen. Was das Trekking angeht, ist das für mich ein sehr emotionale Sache, aber:
-ich laufe gern
-bin gern in der Natur
-mag durchaus die Einsamkeit
-möchte mich mitteilen
-mag Foren die sich mit meinem Hobby auskennen
-möchte gleichgesinnte kennenlernen
Aber ich bin anders als die Meisten
So what!
Die Planung: Ich gehe jetzt hier nur auf die Schlußplanung ein, sonst muss ich Euch erzählen das die 2. Tour Ursprünglich in Kvikkjokk anfing und ca. 25km westlich von der Parekstuga im Sarek endette. Was man zu Hause alles im Kopf läuft....wahnsinn.
Tag 1 Samstag: Fahrt nach Travemünde einchecken auf die Fähre nach Helsinki
Tag 2 Sonntag: Bootfahren, Brunchen und Formel 1 schauen
Tag 3 Montag: Ankunft Helsinki, Sightseeing und Checkinn Cartrain nach Kolari
Tag 4 Dienstag: Ankunft Kolari, Ankunft Kiruna Airport, Ankunft Nikkaluokta
Tag 5 Mittwoch (1): Trekking nach Kebnekaise
Tag 6 Donnerstag (2): Trekking nach Singi
Tag 7 Freitag (3): Trekking nach Sälka
Tag 8 Samstag (4): Trekking nach Nallo
Tag 9 Sonntag (5): Trekking nach Vistas
Tag 10 Montag (6): Trekking nach Allesjaure
Tag 11 Dienstag (7): Trekking nach Abiskojaure
Tag 12 Mittwoch (8): Trekking nach Abisko
Tag 13-15: Reise nach Idre (nicht im Bericht enthalten)
Tag 16-29: Idre-Grövelsjön Tagestouren (nicht im Bericht)
Tag 30-33: Heimreise (nicht im Bericht)
Die Hütten und Kebnekaise habe ich alle Online vorgebucht. Auf der STF Seite gibt es Hüttenpakte wo die einzelnen Hütten zugeordnet sind für ganz Schweden. Man gibt ein Startdatum ein, die Anzahl der Personen und die Anzahl der Übernachtungen. Vom Startdatum an gilt die Buchung für 14 Tage davor und 14 Tage danach. Dann ist es wie auf dem Jakobsweg, Buchung ausdrucken und die Übernachtungen abstempeln lassen. Bei einer Hüttentour lohnt sich die Mitgliedschaft, die Mitgliedskarte muss man dabei haben wenn man Online auch Memberpreise ausgewählt hat.
Schaut genau bei den Paketen welche Hütten dazu gehören, gerade wenn man vll vom Kungsleden abweicht!
Zug und Fähre waren auch alle vorgebucht, wie eigentlich alles was man vorbuchen kann.
Fähre mit 4er Aussenkabine ca. 420Eur ohne Kabine 220Eur cirka. Es geht auch billiger. Das Essenpaket für 55Eur war gut. Früstück Samstag und Montag, Brunch 9-13Uhr am Sonntag, Abendessen am Sonntag incl. Freibier (anderes natürlich auch)
Zug 220Eur mit eigener 2 Bettkabine incl. das Auto
Selbstgefahrene Kilometer bis Kiruna Airport ca. 800km, also mehr als entspannend, aber doch schon decadent

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