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Land: Grönland
Reisezeit: Juli/August 2017
Dauer: 3,5 Wochen (die gesamte Reise dauerte 3 Monate)
Zusammenfassung: Sofia, die ihr aus früheren Reiseberichten kennt, kam mich für knapp einen Monat in Grönland besuchen. Gemeinsam mit Willem und einigen seiner Freunde unternahmen wir zunächst eine 12-tägige Trekkingtour in der Gegend um Kangerlussuaq, bis zum Eternity Fjord. Von da aus gingen wir zu zweit weiter nach Westen und paddelten schließlich bis auf die Insel Maniitsoq hinaus, wo wir nach 12 weiteren Tagen ankamen.

Der erste Teil der Tour hat sich ein bisschen wie Klassenfahrt angefühlt.

Sofia und ich am Iluliagdlup Tasia.

Packraften zwischen Eisbergen.
Woher ich Willem kenne und wie die ganze Grönland-Idee aufkam, habe ich ja bereits in Teil 1 meiner diesjährigen Sommer-Berichte erklärt. Was ich noch nicht erwähnt habe: Willem und ich einigten uns während der Planung im Frühjahr 2017 auch darauf, zumindest eine Tour gemeinsam durchzuführen, um einander besser kennenzulernen. Kangerlussuaq als Ausgangspunkt schien dabei logistisch am einfachsten. Willem wurde von 8 belgischen Freunden und Bekannten begleitet, alle in ihren 20ern und 30ern, dazu ziemlich fit und motiviert.
Sofia konnte sich im Juli und August ein paar Wochen Urlaub nehmen, und so kam es, dass wir uns am 22. Juli allesamt in Kangerlussuaq trafen. Der Plan war, zunächst vier Tage im Osten der „Stadt“ („Siedlung“ oder „Dorf“ trifft es eigentlich eher) unterwegs zu sein, also in der Nähe des Eisfelds, und dann quer über die Berge zum Eternity Fjord zu marschieren. Dort wurden Willem und seine Begleiter von der Segelyacht abgeholt, Sofia und ich gingen weiter bis nach Maniitsoq.
Los ging es mit der viertägigen Runde in der Nähe des Eisfelds. Zum Warmwerden, sozusagen. Obwohl die meisten von uns einander nicht kannten, haben wir uns alle sehr gut verstanden; eine wirklich coole Truppe! Besonders froh war ich natürlich darüber, dass Sofia wieder bei mir war.

Zu elft...


Kühler Zeltplatz direkt am Inlandeis.







Wir hatten ein 2er Packraft dabei, damit wurde die gesamte Mannschaft ein paar Male nach und nach über große Seen geschifft. Das dauert dann natürlich ein paar Stunden, hat aber allen Spaß gemacht.


Nachdem wir in Kangerlussuaq unsere Rucksäcke mit Nahrungsmittel aufgefüllt hatten, ging es mit einem lokalen Motorboot zum Robertson River. Die Fahrt über den Fjord dauerte etwa eine Stunde oder sowas. Das Wetter war ausgezeichnet und sollte sich innerhalb der nächsten 1-2 Wochen auch nicht ändern. Tatsächlich wurde in diesem Jahr der Temperaturrekord für diese Gegend gebrochen – wir waren meistens in kurzen Hosen unterwegs.
Inhaltlich gibt’s zu dieser Trekkingwoche nicht viel zu sagen, ich lasse die Bilder größtenteils für sich selbst sprechen. Landschaftlich war’s recht schön, aber die Eisberge fehlten. Dafür gab es Moschusochsen und viele spannende Gespräche.

Bootsfahrt zum Robertson River.











Einmal sind tatsächlich alle baden gegangen – in Grönland, wer hätte das gedacht! Ich bin sicher, es wurde nur biologisch abbaubare Seife benutzt…

Diese Kiste stand plötzlich vor uns. Es handelte sich um eine Notunterkunft, die in den 70ern zu Forschungszwecken eingeflogen worden ist.


Überall Moschusochsen. Mit ihrem dicken Fell taten sie mir bei diesen Temperaturen richtig leid.






Ab einer Höhe von 1.000 m gab es praktisch keine Vegetation mehr.



Das bin nicht ich. Aber ich bin auf den Geschmack gekommen…






Paarfoto der beiden Singles, nachdem alle frisch Verliebten dran gewesen sind.













Die Yacht wartet schon auf uns…

Glücksgefühle zu Tourende.

Willem war auch zufrieden.

Spätes Frühstück auf dem Boot.
Am 2. August wurden wir am Ostende des Eternity Fjords von Willems gecharterter Yacht abgeholt, die Crew empfing uns mit einem ausgiebigen Frühstück. Die Belgier waren voller Stolz und Freude über ihre erfolgreich zu Ende gebrachte Tour, während Sofia und ich sehr konzentriert waren, schließlich stand uns die herausfordernde Route nun erst noch bevor.
Wir fuhren ein Stück mit der Yacht mit uns ließen uns dann in einem Seitenarm (Kujatdlet Fjord) an Land bringen, von wo unsere Tour nach Maniitsoq startete. Verpflegung füllten wir übrigens an Bord wieder auf – das alles hatte ich schon im April nach Belgien geschickt, wo es für mich auf die Yacht geladen wurde.
Hier die Route, die wir dann zu zweit nach Maniitsoq gingen: Kujatdlet Fjord - Maniitsoq
Zunächst ging es einen steilen Anstieg hinauf auf ein Plateau, wo wir über teils grasiges, teils steiniges Gelände marschierten. Es waren ziemlich viele Moskitos und kleine Fliegen unterwegs, ansonsten lief alles prächtig.

Damit wurden Sofia und ich an Land gebracht.

Blick auf den Eternity Fjord.

Eigentlich ganz schön, wenn nur diese verdammten Moskitos nicht gewesen wären.


Nachts wurde es zunehmend kälter.




Sehr spektakulär wurde es, als wir den See Iluliagdlup Tasia erreichten. Dieser See ist eingeschlossen von Felsen und Gletschern, er hat keinen natürlichen Abfluss. Zumindest keinen dauerhaften: Alle paar Jahre (7, angeblich), steigt der Wasserstand so hoch, dass der Gletscher am Westende des Sees angehoben wird. Das hat wohl damit zu tun, dass Eis leichter ist, als Wasser, wenn ich das richtig verstanden habe. Jedenfalls wird der Gletscher aller paar Jahre von diesem Schmelzwasser ausgehebelt, dann entleert sich der See unterhalb des Gletschers, das Wasser fließt ins Tal.
Als wir ankamen, war der Wasserstand vergleichsweise niedrig; an der Vegetationsgrenze konnte man erkennen, dass der See locker hundert Meter höher sein kann. Wir mussten jedenfalls auf die andere Seite paddeln, was bei so vielen Eisbergen gar nicht so leicht war. Es dauerte eine ganze Weile, aber schließlich bahnten wir uns einen Weg durch das Labyrinth und erreichten das andere Ufer.



Packrafts mit „Cargo Fly“, damit konnten wir unsere Ausrüstung im Inneren des Bootes verstauen.



Ein Labyrinth aus Eis.
Von da aus ging es stur nach Westen. Das Wetter war noch immer genial, aber die Navigation über das felsige Plateau teilweise gar nicht so einfach. Zwischendurch mussten wir noch mal paddeln. Dieser Tourabschnitt wäre zwar auch ohne Packraft möglich gewesen, aber dann hätte man den ziemlich verspalteten Gletscher westlich des Sees queren müssen.




Nicht lustig. (Foto: Sofia)




Wieder mal ein perfekter Zeltplatz.





Am Sondre Isortoq Fjord angekommen, begann es dann zu regnen. In starkem Regen und schlechter Sicht stiegen wir vom Plateau ab; als die Sicht klarer wurde, begannen wir zu paddeln. Als der Gegenwind stärker wurde, entschieden wir, über Land weiter zu gehen und marschierten bis spät abends fast zum Ende der Halbinsel. Am Meer angekommen fanden wir eine kleine Fischerhütte, die offen stand und uns für die Nacht Unterkunft bot.







Reisezeit: Juli/August 2017
Dauer: 3,5 Wochen (die gesamte Reise dauerte 3 Monate)
Zusammenfassung: Sofia, die ihr aus früheren Reiseberichten kennt, kam mich für knapp einen Monat in Grönland besuchen. Gemeinsam mit Willem und einigen seiner Freunde unternahmen wir zunächst eine 12-tägige Trekkingtour in der Gegend um Kangerlussuaq, bis zum Eternity Fjord. Von da aus gingen wir zu zweit weiter nach Westen und paddelten schließlich bis auf die Insel Maniitsoq hinaus, wo wir nach 12 weiteren Tagen ankamen.

Der erste Teil der Tour hat sich ein bisschen wie Klassenfahrt angefühlt.


Sofia und ich am Iluliagdlup Tasia.

Packraften zwischen Eisbergen.
Woher ich Willem kenne und wie die ganze Grönland-Idee aufkam, habe ich ja bereits in Teil 1 meiner diesjährigen Sommer-Berichte erklärt. Was ich noch nicht erwähnt habe: Willem und ich einigten uns während der Planung im Frühjahr 2017 auch darauf, zumindest eine Tour gemeinsam durchzuführen, um einander besser kennenzulernen. Kangerlussuaq als Ausgangspunkt schien dabei logistisch am einfachsten. Willem wurde von 8 belgischen Freunden und Bekannten begleitet, alle in ihren 20ern und 30ern, dazu ziemlich fit und motiviert.
Sofia konnte sich im Juli und August ein paar Wochen Urlaub nehmen, und so kam es, dass wir uns am 22. Juli allesamt in Kangerlussuaq trafen. Der Plan war, zunächst vier Tage im Osten der „Stadt“ („Siedlung“ oder „Dorf“ trifft es eigentlich eher) unterwegs zu sein, also in der Nähe des Eisfelds, und dann quer über die Berge zum Eternity Fjord zu marschieren. Dort wurden Willem und seine Begleiter von der Segelyacht abgeholt, Sofia und ich gingen weiter bis nach Maniitsoq.
Los ging es mit der viertägigen Runde in der Nähe des Eisfelds. Zum Warmwerden, sozusagen. Obwohl die meisten von uns einander nicht kannten, haben wir uns alle sehr gut verstanden; eine wirklich coole Truppe! Besonders froh war ich natürlich darüber, dass Sofia wieder bei mir war.

Zu elft...


Kühler Zeltplatz direkt am Inlandeis.







Wir hatten ein 2er Packraft dabei, damit wurde die gesamte Mannschaft ein paar Male nach und nach über große Seen geschifft. Das dauert dann natürlich ein paar Stunden, hat aber allen Spaß gemacht.


Nachdem wir in Kangerlussuaq unsere Rucksäcke mit Nahrungsmittel aufgefüllt hatten, ging es mit einem lokalen Motorboot zum Robertson River. Die Fahrt über den Fjord dauerte etwa eine Stunde oder sowas. Das Wetter war ausgezeichnet und sollte sich innerhalb der nächsten 1-2 Wochen auch nicht ändern. Tatsächlich wurde in diesem Jahr der Temperaturrekord für diese Gegend gebrochen – wir waren meistens in kurzen Hosen unterwegs.
Inhaltlich gibt’s zu dieser Trekkingwoche nicht viel zu sagen, ich lasse die Bilder größtenteils für sich selbst sprechen. Landschaftlich war’s recht schön, aber die Eisberge fehlten. Dafür gab es Moschusochsen und viele spannende Gespräche.

Bootsfahrt zum Robertson River.











Einmal sind tatsächlich alle baden gegangen – in Grönland, wer hätte das gedacht! Ich bin sicher, es wurde nur biologisch abbaubare Seife benutzt…

Diese Kiste stand plötzlich vor uns. Es handelte sich um eine Notunterkunft, die in den 70ern zu Forschungszwecken eingeflogen worden ist.


Überall Moschusochsen. Mit ihrem dicken Fell taten sie mir bei diesen Temperaturen richtig leid.






Ab einer Höhe von 1.000 m gab es praktisch keine Vegetation mehr.



Das bin nicht ich. Aber ich bin auf den Geschmack gekommen…






Paarfoto der beiden Singles, nachdem alle frisch Verliebten dran gewesen sind.













Die Yacht wartet schon auf uns…

Glücksgefühle zu Tourende.

Willem war auch zufrieden.

Spätes Frühstück auf dem Boot.
Am 2. August wurden wir am Ostende des Eternity Fjords von Willems gecharterter Yacht abgeholt, die Crew empfing uns mit einem ausgiebigen Frühstück. Die Belgier waren voller Stolz und Freude über ihre erfolgreich zu Ende gebrachte Tour, während Sofia und ich sehr konzentriert waren, schließlich stand uns die herausfordernde Route nun erst noch bevor.
Wir fuhren ein Stück mit der Yacht mit uns ließen uns dann in einem Seitenarm (Kujatdlet Fjord) an Land bringen, von wo unsere Tour nach Maniitsoq startete. Verpflegung füllten wir übrigens an Bord wieder auf – das alles hatte ich schon im April nach Belgien geschickt, wo es für mich auf die Yacht geladen wurde.
Hier die Route, die wir dann zu zweit nach Maniitsoq gingen: Kujatdlet Fjord - Maniitsoq
Zunächst ging es einen steilen Anstieg hinauf auf ein Plateau, wo wir über teils grasiges, teils steiniges Gelände marschierten. Es waren ziemlich viele Moskitos und kleine Fliegen unterwegs, ansonsten lief alles prächtig.

Damit wurden Sofia und ich an Land gebracht.

Blick auf den Eternity Fjord.

Eigentlich ganz schön, wenn nur diese verdammten Moskitos nicht gewesen wären.


Nachts wurde es zunehmend kälter.




Sehr spektakulär wurde es, als wir den See Iluliagdlup Tasia erreichten. Dieser See ist eingeschlossen von Felsen und Gletschern, er hat keinen natürlichen Abfluss. Zumindest keinen dauerhaften: Alle paar Jahre (7, angeblich), steigt der Wasserstand so hoch, dass der Gletscher am Westende des Sees angehoben wird. Das hat wohl damit zu tun, dass Eis leichter ist, als Wasser, wenn ich das richtig verstanden habe. Jedenfalls wird der Gletscher aller paar Jahre von diesem Schmelzwasser ausgehebelt, dann entleert sich der See unterhalb des Gletschers, das Wasser fließt ins Tal.
Als wir ankamen, war der Wasserstand vergleichsweise niedrig; an der Vegetationsgrenze konnte man erkennen, dass der See locker hundert Meter höher sein kann. Wir mussten jedenfalls auf die andere Seite paddeln, was bei so vielen Eisbergen gar nicht so leicht war. Es dauerte eine ganze Weile, aber schließlich bahnten wir uns einen Weg durch das Labyrinth und erreichten das andere Ufer.



Packrafts mit „Cargo Fly“, damit konnten wir unsere Ausrüstung im Inneren des Bootes verstauen.



Ein Labyrinth aus Eis.
Von da aus ging es stur nach Westen. Das Wetter war noch immer genial, aber die Navigation über das felsige Plateau teilweise gar nicht so einfach. Zwischendurch mussten wir noch mal paddeln. Dieser Tourabschnitt wäre zwar auch ohne Packraft möglich gewesen, aber dann hätte man den ziemlich verspalteten Gletscher westlich des Sees queren müssen.




Nicht lustig. (Foto: Sofia)




Wieder mal ein perfekter Zeltplatz.





Am Sondre Isortoq Fjord angekommen, begann es dann zu regnen. In starkem Regen und schlechter Sicht stiegen wir vom Plateau ab; als die Sicht klarer wurde, begannen wir zu paddeln. Als der Gegenwind stärker wurde, entschieden wir, über Land weiter zu gehen und marschierten bis spät abends fast zum Ende der Halbinsel. Am Meer angekommen fanden wir eine kleine Fischerhütte, die offen stand und uns für die Nacht Unterkunft bot.








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