Tag 33 // 29 September 2024 // 9 km // Hm rauf 166 // Hm runter 146

©OpenStreetMapContributors
Heute, am Tag 33, dem 29. September 2024 wird eine Entscheidung fällig. Das mache Ich ja eher ungerne, aber heute muss es wohl sein. Dem Ufer des Ivalojoki nach Norden oder Süden folgen? Nach Ivalo? Oder doch Richtung Kittilä?

Zunächst aber eine leicht "weisse" Überraschung am Morgen: es hat etwas geschneit. Wie schön! Nicht viel, aber doch so das es irgendwie winterlich wirkt. Bei grau bewölktem Himmel und leichtem "Schmuddel" baue Ich mein Zelt ab-und packe mich in Regensachen. Es hat knapp über null Grad, der leichte Schneefall verwandelt sich in Regen.


Während dessen habe Ich mir ein paar Gedanken zum weiteren Tourverlauf gemacht. Um den Ivalojoki zu überqueren gibt es nur wenige Brücken. Unter anderem eine bei Kultala und eine im Süden bei Kuttura. Da es mir hier am Fluß so gut gefällt habe Ich mir vorgenommen erst mal dem Ufer nach Süden Richtung Kuttura zu folgen und dann dort zu entscheiden ob Ich auf der anderen Seite des Ivalojoki wieder Richtung Ivalo gehe oder weiter nach Süden nach Kittilä. Zeitlich sollte es gut passen, zumindest Variante zwei.
Blick nach Süden flussaufwärts
das Ufer meist gut zu gehen
der Ivalojoki fliest mal ganz harmlos
an manchen Stellen aber braust er ganz schön
immer wieder finden sich schöne Möglichkeiten zum zelten
auch Rastplätze mit Feuerstelle finde Ich immer wieder

Das Ufer ist eigentlich gut zu gehen, immer mal wieder komme Ich an kleinen Buchten und "Sandstränden" vorbei, oft auch an improvisierten Rastplätzen mit Feuerstelle. Ich denke das sind die Orte wo die Bootsfahrer ihre Camps für die Nacht aufbauen. Auch stoße Ich immer mal wieder auf Relikte der Goldgräberzeit. Ein paar alte Holzhütten, teils verfallen, erinnern an die 1870iger Jahre.
ob diese Hütte wirklich aus den Zeiten des Goldrausches stammt?


Immer mal wieder wird das Ufer felsig und steil abfallend so das Ich manchmal über Felsen hochkraxeln muss, das lohnt sich oft und Ich habe wunderbare Aussichten über den Flussverlauf. Das Ich nicht der erste hier bin der sich hier betätigt, davon zeugt eine leere Dose finnischen Bieres neueren Datums die hier an einer unzugänglichen Stelle rumliegt. Ich drücke sie zusammen und nehme sie mit. Hat sicher der "Trinker" verloren.




Ab und an klappt es aber auch nicht, die Felswände zu steil und Ich finde keine mögliche Route hinauf. Dann muss Ich etwas ins Hinterland ausweichen um weiterzukommen. Das ist manchmal etwas abenteuerlich und teiweise ziemlich anstrengend, das Gelände unwegsam, es ist dann mehr ein vorsichtiges rumstochern als gehen.
hier verlasse Ich das Ufer und steige etwas hoch
und habe eine wunderbare Aussicht auf den weiteren Flussverlauf
Aber immer wieder schaffe Ich es längere Zeit am Ufer langzugehen und staune über die Vielseitigkeit des Flusses. Ich habe den Eindruck er hat nicht übermäßig viel Wasser (Herbst 2024) aber es gibt immer mal wieder Stellen mit wie Ich finde ganz ordentlichen Stromschnellen und aufgewirbeltem Wasser. Ich möchte da nicht mit einem Boot durchfahren. Aber Ich kenne mich damit auch nicht aus, bin keine "Wasserratte", in keinerlei Hinsicht. Habe aber großen Respekt und Anerkennung für Leute die sich mit einem Packraft sowas zutrauen.


Dann höre Ich laut und schrill aufheulend in der Entfernung ein Motorengeräusch welches mich abrupt aus meiner träumerischen Illusion von Einsamkeit reist. Es klingt wie eine Flugzeugturbine. Ein Wasserflugzeug vielleicht? Nur wo sollte es landen? Auf dem Fluß? Kann Ich mir kaum vorstellen. Dann verstummt es, aber Ich höre es einige Zeit später wieder.

Blick nach Norden, ab hier geht es wieder am Ufer weiter
Nun ja, Ich lasse Geräusch Geräusch sein und freue mich weiter über meine Flusswanderung. Als Ich langsam um eine Flussbiegung herum komme sehe Ich Rauch am anderen Ufer aufsteigen. Dort, wo der Kyläjoki in den Ivalojoki mündet stehen einige Hütten. Beim näher kommen sehe Ich mehrere Personen draussen rumstehen, sie sind anscheinend dabei etwas "größeres" zu drehen, also über dem Feuer. Dann höre Ich wieder das Motorengeräusch und kurz darauf schiesst ein schmales langes Boot mit einem anscheinend sehr leistungsstarken Außenbordmotor heran und legt bei den Hütten an. Dann kehrt wieder Ruhe ein. Ich winke, sie winken, Ich folge dem Ufer weiter nach Süden.
die Mündung des Kyläjoki, rechts davon die Hütten
Das Wetter ist im Tagesverlauf nicht wirklich besser geworden, mittlerweile regnet es zwischendurch immer mal wieder kurzzeitig. Ich hätte mal wieder Lust auf ein Feuer, auf Wärme, mögliche Stellen finden sich hier zuhauf. Aber das Holz scheint mir ziemlich feucht zu sein. Naja, Ich werde später mal sehen was möglich ist.
Blick zurück nach Norden Richtung Hütten

Weit möchte Ich nicht mehr gehen. So gerne Ich auch einen Fuss vor den anderen setzte so gerne verbringe Ich auch Zeit an einem Ort. Ca. anderthalb Kilometer südlich der Hütte gibt es zwei Anhöhen auf die Ich sowieso hochsteigen muss da Ich am Ufer nicht vorankomme, aber oben finden sich keine guten Zeltmöglichkeiten, dafür aber eine Feuerstelle mit tollem Ausblick.
Blick vom Porttikallio flussaufwärts. Mein Zeltplatz wird rechts nach dem Zufluss sein
Ich steige den Porttikallio also wieder hinunter und stoße kurz darauf auf einen Grillplatz mit guten Möglichkeiten ein Zelt hinzustellen. Dies Gelegenheit ergreife Ich umgehend und kurz darauf liege Ich im "warmen".
Zeltplatz 33

Trotz allem, nachdem Ich etwas gegessen habe will Ich doch mal versuchen ob Ich nicht doch ein Feuer in Gang bekomme. Ich sammle etwas halbwegs trockenes Holz, stapel es so das es von unten gut Luft zieht, packe zwei Würfel Grillanzünder rein, aber meine Bemühungen bringen keinen nennenswerten Erfolg. Es raucht ein bisschen, aber das wars. Trotzdem hat das tun gutgetan.

Am frühen Abend gehe Ich nochmal hinunter zum Flussufer und während Ich mich dort betätige, verschiedenes wasche und Wasser in meine Flaschen fülle kommt das Boot wieder angesaust und legt direkt am gegenüber liegenden Ufer an. Zwei Personen in neoprenfarbenen Warnwesten steigen heraus und erklimmen die Böschung. Vieleicht sind es Jäger? Nach einigen Minuten steigt einer wieder ins Boot, schmeisst den Motor an und kommt nach einer sportlich gefahrenen Kurve direkt auf mich zugesteuert und bremst das Boot wenige Meter von mir entfernt ab. Er ruft irgend etwas aber Ich verstehe es nicht. Vermutlich finnisch. Ich hebe meinen Arm und zeige ihm meinen Daumen nach oben. Er hebt auch seinen Arm, dann gibt er Gas und das Boot verschwindet hinter der Flussbiegung im Süden. Vieleicht wollte er nur mal sehen ob Ich Hilfe brauche. Es kehrt wieder Ruhe ein. Ich sitze noch eine ganze Weile warm eingepackt auf einer Bank am nicht brennenden Feuer. Das Wetter hat etwas aufgeklart und Ich beobachte während die Nacht anbricht den langsam immer sichtbarer werdenden Sternenhimmel der sich über dem Ivalojoki ausbreitet.
©OpenStreetMapContributors
Heute, am Tag 33, dem 29. September 2024 wird eine Entscheidung fällig. Das mache Ich ja eher ungerne, aber heute muss es wohl sein. Dem Ufer des Ivalojoki nach Norden oder Süden folgen? Nach Ivalo? Oder doch Richtung Kittilä?
Zunächst aber eine leicht "weisse" Überraschung am Morgen: es hat etwas geschneit. Wie schön! Nicht viel, aber doch so das es irgendwie winterlich wirkt. Bei grau bewölktem Himmel und leichtem "Schmuddel" baue Ich mein Zelt ab-und packe mich in Regensachen. Es hat knapp über null Grad, der leichte Schneefall verwandelt sich in Regen.
Während dessen habe Ich mir ein paar Gedanken zum weiteren Tourverlauf gemacht. Um den Ivalojoki zu überqueren gibt es nur wenige Brücken. Unter anderem eine bei Kultala und eine im Süden bei Kuttura. Da es mir hier am Fluß so gut gefällt habe Ich mir vorgenommen erst mal dem Ufer nach Süden Richtung Kuttura zu folgen und dann dort zu entscheiden ob Ich auf der anderen Seite des Ivalojoki wieder Richtung Ivalo gehe oder weiter nach Süden nach Kittilä. Zeitlich sollte es gut passen, zumindest Variante zwei.
Blick nach Süden flussaufwärts
das Ufer meist gut zu gehen
der Ivalojoki fliest mal ganz harmlos
an manchen Stellen aber braust er ganz schön
immer wieder finden sich schöne Möglichkeiten zum zelten
auch Rastplätze mit Feuerstelle finde Ich immer wieder
Das Ufer ist eigentlich gut zu gehen, immer mal wieder komme Ich an kleinen Buchten und "Sandstränden" vorbei, oft auch an improvisierten Rastplätzen mit Feuerstelle. Ich denke das sind die Orte wo die Bootsfahrer ihre Camps für die Nacht aufbauen. Auch stoße Ich immer mal wieder auf Relikte der Goldgräberzeit. Ein paar alte Holzhütten, teils verfallen, erinnern an die 1870iger Jahre.
ob diese Hütte wirklich aus den Zeiten des Goldrausches stammt?
Immer mal wieder wird das Ufer felsig und steil abfallend so das Ich manchmal über Felsen hochkraxeln muss, das lohnt sich oft und Ich habe wunderbare Aussichten über den Flussverlauf. Das Ich nicht der erste hier bin der sich hier betätigt, davon zeugt eine leere Dose finnischen Bieres neueren Datums die hier an einer unzugänglichen Stelle rumliegt. Ich drücke sie zusammen und nehme sie mit. Hat sicher der "Trinker" verloren.
Ab und an klappt es aber auch nicht, die Felswände zu steil und Ich finde keine mögliche Route hinauf. Dann muss Ich etwas ins Hinterland ausweichen um weiterzukommen. Das ist manchmal etwas abenteuerlich und teiweise ziemlich anstrengend, das Gelände unwegsam, es ist dann mehr ein vorsichtiges rumstochern als gehen.
hier verlasse Ich das Ufer und steige etwas hoch
und habe eine wunderbare Aussicht auf den weiteren Flussverlauf
Aber immer wieder schaffe Ich es längere Zeit am Ufer langzugehen und staune über die Vielseitigkeit des Flusses. Ich habe den Eindruck er hat nicht übermäßig viel Wasser (Herbst 2024) aber es gibt immer mal wieder Stellen mit wie Ich finde ganz ordentlichen Stromschnellen und aufgewirbeltem Wasser. Ich möchte da nicht mit einem Boot durchfahren. Aber Ich kenne mich damit auch nicht aus, bin keine "Wasserratte", in keinerlei Hinsicht. Habe aber großen Respekt und Anerkennung für Leute die sich mit einem Packraft sowas zutrauen.
Dann höre Ich laut und schrill aufheulend in der Entfernung ein Motorengeräusch welches mich abrupt aus meiner träumerischen Illusion von Einsamkeit reist. Es klingt wie eine Flugzeugturbine. Ein Wasserflugzeug vielleicht? Nur wo sollte es landen? Auf dem Fluß? Kann Ich mir kaum vorstellen. Dann verstummt es, aber Ich höre es einige Zeit später wieder.
Blick nach Norden, ab hier geht es wieder am Ufer weiter
Nun ja, Ich lasse Geräusch Geräusch sein und freue mich weiter über meine Flusswanderung. Als Ich langsam um eine Flussbiegung herum komme sehe Ich Rauch am anderen Ufer aufsteigen. Dort, wo der Kyläjoki in den Ivalojoki mündet stehen einige Hütten. Beim näher kommen sehe Ich mehrere Personen draussen rumstehen, sie sind anscheinend dabei etwas "größeres" zu drehen, also über dem Feuer. Dann höre Ich wieder das Motorengeräusch und kurz darauf schiesst ein schmales langes Boot mit einem anscheinend sehr leistungsstarken Außenbordmotor heran und legt bei den Hütten an. Dann kehrt wieder Ruhe ein. Ich winke, sie winken, Ich folge dem Ufer weiter nach Süden.
die Mündung des Kyläjoki, rechts davon die Hütten
Das Wetter ist im Tagesverlauf nicht wirklich besser geworden, mittlerweile regnet es zwischendurch immer mal wieder kurzzeitig. Ich hätte mal wieder Lust auf ein Feuer, auf Wärme, mögliche Stellen finden sich hier zuhauf. Aber das Holz scheint mir ziemlich feucht zu sein. Naja, Ich werde später mal sehen was möglich ist.
Blick zurück nach Norden Richtung Hütten
Weit möchte Ich nicht mehr gehen. So gerne Ich auch einen Fuss vor den anderen setzte so gerne verbringe Ich auch Zeit an einem Ort. Ca. anderthalb Kilometer südlich der Hütte gibt es zwei Anhöhen auf die Ich sowieso hochsteigen muss da Ich am Ufer nicht vorankomme, aber oben finden sich keine guten Zeltmöglichkeiten, dafür aber eine Feuerstelle mit tollem Ausblick.
Blick vom Porttikallio flussaufwärts. Mein Zeltplatz wird rechts nach dem Zufluss sein
Ich steige den Porttikallio also wieder hinunter und stoße kurz darauf auf einen Grillplatz mit guten Möglichkeiten ein Zelt hinzustellen. Dies Gelegenheit ergreife Ich umgehend und kurz darauf liege Ich im "warmen".
Zeltplatz 33
Trotz allem, nachdem Ich etwas gegessen habe will Ich doch mal versuchen ob Ich nicht doch ein Feuer in Gang bekomme. Ich sammle etwas halbwegs trockenes Holz, stapel es so das es von unten gut Luft zieht, packe zwei Würfel Grillanzünder rein, aber meine Bemühungen bringen keinen nennenswerten Erfolg. Es raucht ein bisschen, aber das wars. Trotzdem hat das tun gutgetan.
Am frühen Abend gehe Ich nochmal hinunter zum Flussufer und während Ich mich dort betätige, verschiedenes wasche und Wasser in meine Flaschen fülle kommt das Boot wieder angesaust und legt direkt am gegenüber liegenden Ufer an. Zwei Personen in neoprenfarbenen Warnwesten steigen heraus und erklimmen die Böschung. Vieleicht sind es Jäger? Nach einigen Minuten steigt einer wieder ins Boot, schmeisst den Motor an und kommt nach einer sportlich gefahrenen Kurve direkt auf mich zugesteuert und bremst das Boot wenige Meter von mir entfernt ab. Er ruft irgend etwas aber Ich verstehe es nicht. Vermutlich finnisch. Ich hebe meinen Arm und zeige ihm meinen Daumen nach oben. Er hebt auch seinen Arm, dann gibt er Gas und das Boot verschwindet hinter der Flussbiegung im Süden. Vieleicht wollte er nur mal sehen ob Ich Hilfe brauche. Es kehrt wieder Ruhe ein. Ich sitze noch eine ganze Weile warm eingepackt auf einer Bank am nicht brennenden Feuer. Das Wetter hat etwas aufgeklart und Ich beobachte während die Nacht anbricht den langsam immer sichtbarer werdenden Sternenhimmel der sich über dem Ivalojoki ausbreitet.
Kommentar