Zweiter Tag, Dienstag, 27.06.2024, 10:00 – 18:00 Uhr
8 km, +464-664 Hm, ca. 15°C, viel Sonne
Um halbsechs wachte ich morgens auf, denn die Sonne brannte auf mein Zelt. Draußen war bis auf einige verzerrte Wolkenfetzchen strahlend blauer Himmel. So öffnete ich beide Absiden und sorgte für Durchzug und konnte noch einmal bis acht Uhr schlummern. Die Mücken blieben brav außerhalb des Innenzelts. Eigentlich wollte ich mit dem von Moltebaer erstandenen Asta Gear (ich glaube,es ist ein) Rainstorm losziehen, kam aber irgendwie noch an ein gebrauchtes Tarptent Stratosphire 2 und nach mehreren Versuchen mit beiden, fiel die Wahl dann auf das zweite.
Nach Frühstück, Verpacken und Zeltabbau machte ich mich mit Watschuhen auf zur hier bestimmt 50 m breiten Furt nach Süden über den Kårsajåkka.
(Blick zurück zur Hütte)
Mein Weg führte mich Richtung Südosten schräg am Hang des Südufers auf den Höhenzug zwischen Njunesgeahči und Boazočohkka. Zunächst passierte ich einen kleinen Haufen verrosteten Metallschrotts, der auf der freien Wiese lag: Ein holzbefeuerter Herd, ein paar Schaufeln und ein paar Eisenstangen und Kleinteile.
und später den davor liegenden Abiskojaure und alle gegenüber sich nach Süden hin erstreckenden Berge und erkannte den Weg, den ich schon zweimal auf dem Kungsleden von Süden hergekommen war.
Bergab ging es etwas flächiger hinunter und vielleicht dreißig Meter vor mir trollte sich ein einzelnes Rentier mit großem Geweih über eine Schneefläche. Hatte ich es schon einige Meter vor mir hergedrückt und erst im Kontrast vor dem Schnee bemerkt?
Ich ging hart ostwärts der Boazočahca zum Abiskojaure hinunter, erreichte die Baumgrenze, von wo an wieder gelbe, blaue und rosa Blumen den Weg säumten. Ich fragte mich, ob hier dieses Jahr schon mehr als drei Leute entlanggegangen waren und kam knapp einen Kilometer nördlich der Hütten am See an. Die Markierung der Wege war auf dem letzten Abschnitt nur sehr schwach erkennbar, aber der kleine Bach leitete mich und ich stieß immer wieder auf erkennbare Pfade zwischen dem kniehohen Gebüsch und den Birken. Das restliche Stück am See entlang blickte ich auf das Seeufer mit bis zu 20 m breitem Sandstrand, das gut zehn Meter unter mir lag.
Der Tag war für mich überraschend anstrengend. Für die relativ kurze Strecke über einige Höhenmeter brauchte ich viel mehr Zeit als erwartet, sodass das Überwandern der Hütte bis zum Hoiganjohka oder sogar in die Nähe des Samidorfs Rovvidievvá nicht mehr in Frage kam.
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